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Eine Lichtung am äußersten Rand

Ikari Jun

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In der Weite fehlte jeder Schemen, dunkle Wolken tauchten das Grün in ein Meer aus Schatten. Ein willkommenes Wetter für Gemüt und Training, das schon eine Weile in Gange war und bereits an den Kräften zehrte. Durch zufällige Umstände fielen die täglichen Übungen für ein paar Tage aus und das hatte für den Körper Juns negative Konsequenzen. Sie konnte sich schließlich nicht nur auf ihre Medikamente verlassen und darauf hoffen, der Knochenfluch wäre damit auf ewig eingedämmt. So einfach war das leider nicht. Außerdem war sie kein Fan davon, sich ständig mit Tabletten vollzustopfen, die ihren Geist benebeln konnten, wenn sie auch nur eine zu viel einnahm. Und da ihr Körper ziemlich unberechenbar war, wusste Jun auch nicht immer, wie viele sie zu sich nehmen durfte, ohne in eben jenen Zustand zu geraten. Aber weil sich die Ikari sowieso für körperliche Aktivitäten begeisterte, war die ganze Sache an sich normalerweise nicht so tragisch, wie man vielleicht annahm. Heute allerdings war das Training wie erwähnt ein sehr kräftezehrendes Unterfangen, also mehr als nötig. Der Wachstum der Knochen hatte mindestens 3 Jahre Zeit, in vollen Umfang zu gedeihen, war Jun doch sehr jung und nicht ausgewachsen. Manchmal fürchtete sie die Zukunft, da sie natürlich nicht wusste, wie der Körper noch 'ausarten' könnte. Möglicherweise war ihre Trainingsmethode nicht ausreichend genug. Möglicherweise ging sie die Sache ganz falsch an. Möglicherweise gab es besondere Tricks, die das Leben mit dem Fluch viel angenehmer gestalten könnten. Möglicherweise ... Hin und wieder wünschte sich Jun mit jemandem zu reden, der dasselbe Problem hatte und mehr darüber wusste. Ob es überhaupt jemand anderen gab?

Sie schleppte sich mühsam durch das Dickicht und trat auf eine kleine Lichtung, die den Himmel freigab. Den Kopf in den Nacken legend, schloss Jun die Augen und genoss den kühlen Regen, den sie dankbar auf das verschwitzte Gesicht prasseln ließ. Schließlich fröstelte sie und rieb über die nackten Arme - den Mantel hatte sie vorsorglich zu Hause gelassen, mit dem Gedanken, ihn nicht zu brauchen. War wohl nicht so schlau, was solls. Das schwarze, schlichte Shirt sog bald gierig die Nässe auf und es wurde kälter. Nein, das war echt nicht schlau. Gerade als sie den Zopf erneuern wollte und die Arme anhob, schossen ihr gleich zwei Schmerzen durch den Körper und zuckte heftig zusammen. Einer durch den linken Arm, der andere durch das rechte Bein. Großartig, nicht mal bis sie in den eigenen acht Wänden war, konnte er warten. Jun ließ sich auf das linke Knie fallen und grinste grimmig. War klar, dass es genau diese Körperteile traf, zumindest das konnte sie einigermaßen einschätzen. Der linke Arm war ein wenig schwächer als der andere, also hatte sie ihn mal mehr beansprucht. Das rechte Bein war zwar ein wenig stärker als das andere, aber musste auch deutlich mehr aushalten. Wie erwartet, drückten in beiden Teilen die Knochen langsam nach oben - ein sehr schlechtes Zeichen. "Scheiße.", zischte sie zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor und merkte erst jetzt, wie geschwächt sie eigentlich war. Das hieß, Jun konnte sowieso nicht gewinnen, ob sie wollte oder nicht. Plötzlich und wie aus dem Nichts manifestierte sich blitzschnell - wieder einmal - jemand neben sie und stützte sie sofort. "Aua, verdammte Scheiße, nicht ... Argh." Durch die hastige Stütze stieß die Person versehentlich zu sehr gegen den rebellierenden Unterarm und Jun drückte sie mühsam von sich. Zwischen zwei tiefen Atemzügen blickte sie auf. Gold traf auf Schwarz. Sie schmunzelte angestrengt. "Du." Wer auch sonst. Dann widmete sie sich wieder ihrem Körper, der mittlerweile kleine Wölbungen am Arm und Oberschenkel zeigte. Jun fummelte hektisch mit der anderen Hand an der Beintasche, holte zwei Tablettendosen hervor, ließ sie fallen und wegrollen. "Typisch.", ein leises, verzweifeltes Lachen. Kaya um Hilfe bitten? Nein ... Die Situation war so schon unangenehm genug. Also zog sich Jun quasi hinterher und streckte die Hand danach aus. "Es ist zu spät, die Alte zu holen oder mich dort hinzuschleppen.", meinte sie noch. Und der Anblick war erst der Anfang.​
 

Hayabusa Kaya

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WHAT IS A ROSE?
WITHOUT ITS THORNS?

Verdammt...! schoss es ihr durch den Kopf, während sie Jun wie in Zeitlupe zu Boden fallen sah. Sie war so überrasch gewesen von ihrem Aufschrei, dass sie reflexartig ihre Unterstützung weggezogen hatte. Hatte sie sie unglücklich berührt? Hatte sie ihr aus versehen weh getan? Was meinte sie damit? Was sollte dieses kalte "Du"? Hatte sie bei ihrem letzten Treffen irgendwie auf den Schlips getreten oder sowas...? Nun gut, es gab ja schon so einiges was sich die Hayabusa ihr gegenüber geleistet hatte... aber vermutlich interpretierte sie da zu viel herein. Jun hatte ganz eindeutig Schmerzen und war stark angeschlagen. Beim Anblick ihres Armes musste selbst Kaya kurz schlucken. Eilig ließ sie den Mantel von ihren Schultern gleiten, den sie übergeworfen und in dem sie gerade noch geschlafen hatte. Er war entsprechend warm und würde Jun etwas Schutz vor dem Regen und etwas Wärme bieten - wenn er ihn denn annahm. Ohne eine große Szene daraus zu machen warf Kaya ihr besagten Mantel über die zitternden Schultern: ihr musste wahnsinnig kalt sein... und hob die beiden Tablettendöschen auf um sie Jun zu reichen. Aus einer ihrer Sanitätertaschen, die sie auf dem Rücken trug, befestigt an ihrem Gürtel, zog sie eine kleine Flasche Wasser heraus. "Hier." meinte sie nur knapp und sah rüber, nicht weit von ihnen begann der Rand der Lichtung. Es war wohl das Klügste unter einem der Bäume Schutz zu suchen. Dort würde Kaya zumindest erste Hilfe leisten können, ehe sie weitere, medizinische Hilfe holte...

Auch wenn es ihr nicht passte: sie war eben noch am Anfang ihrer Ausbildung und wusste viele Dinge einfach noch nicht. Auch wenn sie sich wirklich bemühte... war es schwierig. Besonders die Kontrolle ihres Chakras gab ihr zu kämpfen, doch unterkriegen lassen wollte sie sich nicht: daran, wie wichtig es war immer weiter zu kämpfen, hatte gerade Jun sie immer wieder erinnert. Leicht schlug Kaya den Blick nieder - der Regen störte sie selbst nicht weiter, sie hatte sich so oft im Regen Soras wieder gefunden dass es etwas beruhigendes, etwas vertrautes hatte. Doch für Jun war dieser Regen und die damit verbundene Kälte gerade ausgesprochen kontraprodukiv. "Schaffst du es rüber zu den Bäumen?" fragte sie sah zu den schützenden Baumkronen rüber. Ihr Gefühl, ihr Impuls, wollte sie neben Jun auf die Knie gehen lassen, ihr aufhelfen, ihr beistehen... doch inzwischen kannte sie den Dickkopf der Langhaarigen gut genug um zu wissen, dass es das nur schlimmer für sie machen würde. Also möglichst normal tun... denn auch wenn dieser Anblick für Kaya nur schwer zu ertragen war, war es für Jun bitterer Alltag... kein Wunder also, dass sie solch massive Mauern um sich herum aufgebaut hatte. Wer konnte es ihr verübeln...?
 

Ikari Jun

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Und wie Jun den Mantel annahm, den gesunden Arm steckte sie sogar mit drei ungeduldigen Versuchen durch den Ärmel. Die Öffnung klammerte sie mit der Hand ein wenig zusammen und hielt für einen Augenblick inne, um die Wärme zu erfühlen und seufzte wohlig leise. Jun warf Kaya einen Seitenblick zu und nickte dankbar, auch weil sie ihr Raum ließ und nicht auf sie einredete - die Hayabusa lernte dazu, ein Pluspunkt. So was konnte sie momentan nämlich überhaupt nicht gebrauchen, das würde nur ihre restlichen Nerven kosten. Anders hätte Jun den Mantel nicht angenommen, einfach aus Trotz. Wieso auch jemanden dafür wertschätzen, wenn er einfach nur eine Plage war? Unterstützung hin oder her. Der nächste Schub ließ ihre Augen zusammenkneifen, erneut den Körper erbeben und aufkeuchen. Normalerweise würde Jun bereits wimmern, schluckte es Kaya gegenüber jedoch runter. Eigentlich hatte sie keine Probleme damit, ein wenig Schwäche zu zeigen, aber das hier ging eindeutig über 'ein wenig' hinaus. Und dass die Hayabusa Jun quasi schon zum zweiten Mal dabei zusah, war einmal zu viel. Sie nahm ihr fahrig die Dosen aus der Hand, drehte mit Daumen die Deckel ab und beförderte jeweils zwei Tabletten aus jeder Dose in den Mund. Eigentlich sammelte Jun extra Speichel im Mund, um diese in den Magen zu schieben, aber Kaya kam ihr mit einer Wasserflasche zuvor. Die Prozedur an sich lief bisher angenehmer als sonst, war sie doch vorwiegend kaum imstande, sich zu bewegen. Aber da es die Bekannte ein bisschen einfacher machte, konnte Jun schneller handeln. Sie stöhnte theatralisch, als die Hayabusa auf bestimmte Bäume deutete und sie fragte, ob sie den Weg dorthin schaffte und legte ein Grinsen auf. "Eine Herausforderung in dieser Lage, genau mein Humor." Und damit richtete sie sich mühsam auf dabei nur das gesunde Bein belastend und humpelte los.

Der Weg war zwar nicht lang, aber für den angeschlagenen Körper ausreichend. Vor Anstrengung keuchend schleppte sich Jun immer weiter vorwärts und ließ sich schließlich an einen Baumstamm langsam auf den Boden rutschen. Das rebellierende Bein streckte sie aus, das Gesunde winkelte an. Den rebellierenden Arm stützte sie mit der Hand, nachdem Jun sich den Mantel halb entledigte, aber weiterhin den Rücken wärmte und einen Puffer bot. Ihre Temperatur stieg. Sie lehnte den Kopf gegen die Rinde, schloss die Augen und sammelte sich für einen Moment. Kaya hingegen könnte der Haut dabei zusehen, wie sie schon dunkle Farbe an entsprechenden Stellen annahm. "Du musst nicht hierbleiben ... Ich werde schon nicht sterben.", stieß Jun zwischen zwei tiefen Atemzügen aus, öffnete die Lider und betrachtete Kaya aus trüben Augen. Aber es fühlt sich so an. Eine Weile passierte nichts und die Ikari sah die andere weiterhin einfach nur schwer atmend und schweigend an, ohne ein Grinsen oder Schmunzeln. Auch nicht wütend oder kalt. Jun nahm die Hayabusa gerade erstmalig so wirklich wahr und wunderte sich. Da war jemand, der stets zur Stelle war und auch nicht locker ließ, egal wie ekelhaft sich die Jüngere benahm. Warum? Aus Mitleid? Sie wollte und brauchte kein Mitleid. Der Oberschenkelknochen begann ganz langsam zu entzweien, Jun konnte nicht länger an sich halten und schrie auf. Sie drückte auf das schmerzende Bein, Tränen stiegen auf. "Gib mir ... Was zum Draufbeißen ... Schnell!", flehte sie beinahe und machte Anstalten, die eigene Hand zu verwenden. Sonst würde sie den ganzen Wald zusammenbrüllen und wahnsinnig mit all dem Schmerz werden.​
 

Hayabusa Kaya

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So eine Sch... es belastete sie, die andere so zu sehen: doch genau davor hatte sie Obaba schon mehrmals gewarnt und dezent mit guten Ratschlägen genervt. Als Medic war man immer wieder mit den Schmerzen und dem Leid anderer konfrontiert und musste nicht nur lernen damit irgendwie umzugehen, sondern auch auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen und versuchen zu helfen. Das klang in der Theorie einleuchtend: war nun in der Umsetzung jedoch umso schwerer. Jemanden anderen leiden zu sehen...war ein besch....eidenes Gefühl. Insbesondere wenn es jemand war, denn man mochte... recht unbeholfen trat sie neben der Ikari her, vermied es sie zu berühren oder zu sehr auf die Pelle zu rücken. Ihre Drohung von damals klang der Hayabusa noch all zu deutlich in den Ohren. Also hielt sie sich zurück und ging neben Jun auf die Knie. Das diese sich niedersetzte und scheinbar einen Moment verschnaufte, gab auch Kaya die Möglichkeit kurz aufzuatmen. Gut. Ihre Ausbildung stand noch am Anfang es gab noch nicht viel was sie tun konnte, aber es würde ausreichen um erste Hilfe zu leisten. Ihre Hände ballten sich kurz zu Fäusten, während sie ihren Blick über Juns Körper gleiten ließ. Sie war offensichtlich an ihrer körperlichen Grenze - und die Verfärbung ihrer Haut beunruhigte Kaya: war das der Knochenfluch? Was war mit ihren Knochen los? Diese Verfärbung...ein Hämatom oder? Ihre Augen wurden schmaler, fixierten das schmerzende Bein der Kunoichi, während ihre eigene Hand zurück in ihre Tasche glitt.

Das die etwas Jüngere sie ansah - zum ersten Mal so richtig ansah und scheinbar zum ersten Mal wirklich Notiz von ihr nahm, bekam sie gar nicht mit. Kayas Gedanken überschlugen sich: was konnte sie mit ihren zur Verfügungen stehenden Mitteln tun? Zu einer so genauen Lösung war sie noch nicht gekommen, auch wenn einige - eher unkonventionellen Ideen - durch ihr hübsches Köpfchen rauschten. Dann konnte sie es ganz deutlich sehen: der Knochen der Ikari - er...entzweite? Ihre Augen weiteten sich und als Jun aufschrie fuhr einen Schauer durch ihren Körper. Keine Zeit so lange zu überlegen! Es wurde Zeit zu handeln. Reflexartig zog sie Juns Hand zurück, die sie bereits gehoben hatte und Anstalten machte hinein zu beißen. Stattdessen gab Kaya ihr den massiven Holzlöffel aus ihrem Medizintäschen. Eigentlich nutzte sie das gute Stück zum Auftragen von Giften oder zum aufmischen dieser... doch jetzt hatte er eine bedeutender Aufgabe zu erfüllen. Auf den hölzernen Griff würde ihre "Patientin" sorglos so fest beißen können, wie sie nur konnte und wollte. Das Holz war dennoch weich genug, dass sie sich damit ihre Zähne nicht beschädigte. Auch wenn das für Jun in diesem Moment wohl das kleinste Problem war, dachte Kaya auch daran. "Tief durchatmen." sprach sie mit ruhiger, doch durchdringender Stimme, ehe sie aus ihrer Beintasche eine ihrer präparierten Nadeln hervorholte. Sie führte den vergifteten Senbon in direkter Nähe des Schmerzzentrums von Juns Bein ein - sicher keiner angenehme Erfahrung. Aber wenn es klappte, würde sie wenigstens etwas Erleichterung erfahren. Der Senbon war mit dem Reiten versetzt und eigentlich für einen Kampf von ihr präpariert worden. Das Gift würde ihr Bein lähmen und damit hoffentlich etwas Erleichterung verschaffen. Allerdings dauerte es einen Moment, ehe es wirkte... ca. 10 Minuten. So viel Zeit hatten die Beiden allerdings nicht, weswegen Kaya die drastischere Alternative mit der Eingabe direkt ins Muskelgewebe gewählt hatte. Auf diese Weise würde es hoffentlich schneller wirken... Kaya zog die Nadel schnell wieder hinaus, der kleine Einstich war kaum wahrnehmbar. "Halte durch, es wird gleich besser." versicherte das Rabenmädchen und klang dabei deutlich sicherer, als sie eigentlich war. Immerhin...hatte sie gerade eine Freundin vergiftet. Wenn auch mit guter Absicht, war und blieb es ein bescheidenes Gefühl. Aber es war nach wie vor nicht die Zeit sich damit lange aufzuhalten. Eilig stellte Kaya ihr nochmal die Wasserflasche bereit und positionierte auf dem Deckel eine kleine, braune Pille. "Schluck das sobald du kannst." Meinte sie und hielt nun ihre Hände übereinander gefaltet mit etwas Abstand zu ihrem schmerzenden Bein in der Luft. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus...

Die kleine Pille war das Chinseizai, ein Beruhigungsmittel, dass sie nun ebenfalls Zweck entfremdete. Es würde Juns Herzfrequenz herunter schrauben und damit hoffentlich auch die Schmerzen - zusätzlich zum von ihr bereits eingenommenen Schmerzmittel - mindern. Außerdem, wenn es wirkte wie Kaya es sich erhoffte, dann würde es auch die Neurorezeptoren dämpfen und das Schmerzsignal nicht mehr so fließend weitergeben. Damit würde sie zwar nach wie vor Schmerzen haben, aber sie hoffentlich nicht mehr im vollen Umfang spüren. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich allein lasse." antwortete Kaya nun endlich auf Juns Bemerkung hin, dass sie ruhig gehen konnte und sich das Ganze nicht mit ansehen müsste. Mit geschlossenen Augen atmete Kaya mehrmals tief ein und aus, ehe sie begann ihr Chakra zu konzentrieren. Mit dem Chiyu Ryoku no Jutsu versuchte sie eine Schadensbegrenzung zu bewerkstelligen und Jun weiterhin Erleichterung zu verschaffen. Heilen würde sie sie nicht können, dafür reichte die Menge ihres Chakras nicht aus und außerdem fiel es ihr schwer die Konzentration zu halten, den sie sorgte sich um ihre Kameradin. "Mach bloß keinen Scheiß!" fluchte Kaya genervt und verzog während der Heilung angestrengt das Gesicht. Sie versuchte ihr Bestes...aber ob es reichen würde?


Reiten (Kalter Punkt)

Typ:
Kontaktgift
Rang: C
Einwirkzeit: 10 Minuten

Voraussetzung: Honzogaku (Kräuterkunde), Zwei Gifte des Ranges D.

Beschreibung: Dieses Gift entfaltet seine Wirkung nach einiger Zeit, nachdem es über eine äußerliche Wunde in den Körper des Opfers gelangt ist. Zunächst äußert sich die Wirkung durch Taubheit in direkter Nachbarschaft zu der Wunde, die sich kriechend ausbreitet und mit Zentrum dieser schließlich zu Lähmungen führt. Maximal kann jedoch das betroffene Körperteil betroffen sein, erfolgte der Treffer am Torso, stellen sich leichte Atemprobleme ein. Die Bewegung des betroffenen Körperteils ist nach fünf weiteren Minuten ab Symptomeintritt bei starker Belastung gar nicht, bei mäßiger zu 25% und bei sehr geringer zu 50% möglich.



Chinseizai (Beruhigungsmittel)
Typ: Medizin
Rang: D
Einwirkzeit: 1 Minute

Voraussetzung: Honzogaku

Beschreibung: Diese Pille reguliert den Blutdruck und die Herzfrequenz des Anwenders, indem sie die Wirkung von Stresshormonen hemmt. Vor allem die Führung von Waffen wird dadurch im Kampf erleichtert, da es leichter fällt, die Arme in einer ruhigen Position zu halten. Dies ist besonders im Umgang mit Fernkampfwaffen wichtig, um ein genaues Zielen zu ermöglichen. Die Wirkung tritt schnell ein und hält dann nur für circa 10 Minuten an. Danach hat der Nutzer mit Ermüdungserscheinungen zu kämpfen, die das Kämpfen erschweren und erst nach weiteren 10 Minuten wieder verschwinden.


Chiyu Ryoku no Jutsu (Jutsu der heilenden Kraft)

Element:
Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: C
Chakrakosten: C
Reichweite: Direkt beim Anwender

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 3, Chakramenge Stufe 3, Shinsatsu no Jutsu

Beschreibung: Mit Hilfe dieses Jutsus kann der Anwender sein Chakra dazu benutzen um Verletzungen zu heilen. Je nach Schwere der Verletzung ist dabei mehr oder weniger Können von Nöten - eine richtige Wunde ist schwerer zu heilen als ein einfacher Kratzer, ebenso würde er natürlich deutlich mehr Chakra verbrauchen.

Chakrakontrolle Stufe 3: Zu Anfang ist der Mediziner nur in der Lage kleinste Wunden, wie zum Beispiel Kratzer und kleine Schürfungen, zu verschließen, des Weiteren ist er in der Lage Blutergüsse zu stillen. Die Heilung dauert rund eine Minute.
Chakrakontrolle Stufe 4: Auf dieser Stufe ist der Heiler auch schon in der Lage schwerwiegendere Wunden, wie zum Beispiel oberflächliche Schnitte oder nicht allzu tiefe Stichverletzungen, zu verarzten. Die Heilung dauert rund eine Minute, bei Verletzungen niedrigeren Ranges nur mehr 30 Sekunden.
 

Ikari Jun

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Statt den Holzlöffel mit der Hand entgegenzunehmen, biss sie sofort hinein, als Kaya ihr diesen unter die Nase hielt. Jun spürte, wie die oberste Schicht gleich ein wenig nachgab, als ihre Zähne darauf pressten. Sie versuchte sich auf die Kraft und den Druck des Kiefers zu konzentrieren, während ihr Atem stoßweise aus ihr herausbrach, gemischt mit klagenden Lauten. Es war offensichtlich, wie sehr die Ikari Zurückhaltung übte, solange die Hayabusa an ihrer Seite verweilte. Das war ganz und gar nicht einfach, aber nötig ihres Stolzes wegen. Die andere Kunoichi hatte bereits viel zu viel von ihr gesehen, während Jun von der anderen bisher bloß ein gewisses Gleichgewicht erfuhr. Nur das erste Treffen zeigte eine ganz andere Seite Kayas, die sie allerdings gar nicht mehr äußerte. Das war wohl zufällig ein sehr schwarzer Tag. Jedenfalls war 'Tief durchatmen' gerade nicht mehr so möglich wie zuvor, aber Jun bemühte sich. Das Einführen des Senbon merkte sie kaum bis gar nicht, zu sehr saß der andere Schmerz, der sich im ganzen Bein auszubreiten schien. Es war nicht so, dass das Bein deformierte - die Wölbung blieb. Wahrscheinlich war die Entzweiung auch nur minimal, das langsam Vonstattengehen war das Problem. Vielleicht konnte man das Verfahren mit dem Entfernen von einem Pflaster vergleichen - zog man langsam, war es unangenehm. Entfernte man es mit einem Ruck, war das nicht der Rede wert. Aber den Schmerz an sich konnte man damit natürlich nicht bemessen. Jun ließ Kaya einfach mal machen, nachdem sie ihren konzentrierten und ernsten Gesichtsausdruck kurz inspizierte. Anscheinend wusste sie, was sie tat und schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr werden. "Hng." Brachte die Ikari bloß hervor, als die Hayabusa das Durchhalten ansprach. Dünne, schwarze Ränder machten sich im Sichtfeld bemerkbar - die Bewusstlosigkeit klopfe an.

Normalerweise war das der Zeitpunkt, indem Jun darauf hoffte und keinen Widerstand mehr leistete. Irgendwann danach würde sie erwachen und der ganze Scheiß war wie von selbst vorbei. "Dunkelheit ..." Nuschelte sie zwischen dem Löffel hervor, nicht mehr im Stande, einen vollständigen Satz zu bilden und ließ den Kopf hängen. Kaya müsste ihr die Pille einflößen, sollte Jun diese unbedingt zu sich nehmen. Nein. Dass die andere sie verlassen würde, glaubte sie wirklich nicht. Sie versuchte daraufhin die Mundwinkel anzuheben und zu schnauben. Es klappte nur bedingt. Warum auch immer, aber das Bein schien langsam taub zu werden. Das war ein angenehmes Gefühl und die Jüngere seufzte leise und erleichtert. Als sie das grüne Licht wahrnahm und Kaya fluchen hörte, hob Jun langsam den Kopf. Wieder betrachtete sie die Hayabusa, diesmal mit matten Augen und resigniert, ließ den Löffel aus dem Mund fallen. Warum? Fragte sie sich erneut und brannte ihren Gesichtsausdruck in das Hirn. "Kaya.", hauchte Jun und legte eine Hand auf ihre arbeitenden Hände. "Lass mich ... Gehen." Natürlich meinte sie nicht mit dem Tod fortzugehen, sondern das Bewusstsein. Die Bekannte schaffte es gerade mal, sie in dieser Welt aufrecht zu erhalten, aber das war wahrscheinlich nicht der Sinn der Sache und auch nicht so förderlich. Ich kann nicht mehr. Jun umfasste die eine Hand Kayas schwach und gab somit auf. Noch eine Sache, die niemand erfahren sollte, aber es nützte nichts. Später hätte Jun Zeit genug, sich dafür zu hassen und diesen Hass in das nächste Training zu investieren. Alles eine Frage der Motivation oder nicht? Zum zweiten Mal schenkte sie Kaya ein Lächeln - wohl als Dank für die Mühen. Wie sie sich wohl entscheiden würde?​
 

Hayabusa Kaya

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Tatsächlich hatte sie kurzzeitig überlegt, ob es nicht da humanste sei die Langhaarige einfach K.O zu schlagen - allerdings waren ihre anatomischen Kenntnisse dafür noch nicht sicher genug. Wenn sie es könnte....hätte sie es vermutlich längst getan. In der Theorie wusste sie, dass sie auch dafür ihre Senbon nutzen konnte: doch sie war sich schlicht noch nicht sicher genug und... und... Jun war ihr zur wichtig um als Versuchskaninchen herzuhalten. Ihre Stimme, auch wenn sie nur schwach war, drang durch aus an Kayas Ohren. Dunkelheit...Dunkelheit...was meinte sie damit? Redete sie in dem Dämmerzustand, in dem sie nun war, irgendwelchen Unfug? Das wäre zumindest eine Erklärung... Kaya presste die Lippen fest aufeinander, versuchte sich weiterhin auf ihr Jutsu zu konzentrieren und die heilenden Hände weiterhin einzusetzen um die Zellen der Knochendame zu unterstützen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. In den letzten Tagen... oder besser, seit dem sie Jun kennen gelernt hatte, hatte sie versucht mehr über den Knochenfluch in Erfahrung zu bringen. Es hatte schlicht ihr Interesse geweckt. Doch leider gab es diesbezüglich kaum bis gar keine Aufzeichnungen. Zumindest nicht, soweit ihre Nachforschungen bisher gerecht hatten. Alles was sie bisher hatte herausfinden können war, dass es wohl ein sehr seltener Gendefekt war. Ganz großes Kino. So viel hatte sie sich auch zusammenreimen können. Ihre Recherche war also mehr frustrierend gewesen als alles andere... das gründe Leuchten, dass ihre Hände umgab flackerte: verdammt, sowohl ihre Konzentration, als auch ihr Chakra gaben bereits nach. Viel würde sie nicht ausrichten können... immerhin das Hämatom verblasste und der Einstich ihres Senbon war vollständig verheilt. Das war zwar nur ein kleiner Sieg, aber immerhin. Als sich Juns Hand auf die ihren legte, hielt sie inne und sah in die goldenen Augen des hübschen und völlig erschöpften Mädchens vor ihr. Eigentlich wollte sie am liebsten die Sanitäter holen...doch sie brachte es nicht übers Herz Jun hier allein zu lassen.

Beim nächsten Wispern der Ikari weiteten sich Kayas Augen und ihr Chakrafluss - damit verbunden leider auch die Heilung - brach ab. Verflucht...! sie fluchte innerlich. "Vergiss es." zischte sie wütend: wütend über ihre eigene Unfähigkeit, die ihr hier gerade nur wieder all zu bewusst wurde. Als Iryonin taugte sie echt noch nichts. Wobei sie ob der kurzen Dauer ihrer bisherigen Ausbildung auch nicht mehr erwarten konnte - ganz im Gegenteil, bedachte man ihre kurze Ausbildungsdauer waren ihre Fortschritte sogar beachtlich. Doch es reicht nicht - nicht in diesem Moment und das machte das Rabenmädchen wütend. Sie sollte sie gehen lassen - wovon träumte sie denn noch bitte? Niemals! Das konnte sie knicken! Kaya zog ihre Hände zurück, ergriff die bereit gestellte Wasserflasche und schmiss sich die Pille selbst ein: ohne sie zu schlucken. Stattdessen kippte sie etwas Wasser hinterher und hielt es in ihrem Mund, ehe sie sich vorbeugte. Juns Worte hatte sie nicht vergessen - dafür würde sie ohne Zweifel eine gehörige Trachtprügel holen - doch Kaya war nicht bereit aufzugeben. Also legte sie ihre Lippen auf die Juns und flößte ihr auf diese Weise nicht nur das Wasser, sondern auch das Beruhigungsmittel ein. Daran, dass sie die andere gerade im Prinzip küsste, konnte sie gar nicht denken. Sie war fest entschlossen ihre Behandlung fortzuführen. Doch als sie sich von Juns Lippen löste und sich wieder ihrem Bein widmen wollte um es weiter zu heilen, spürte sie schlagartig die Erschöpfung ihres Körpers. "Sch...!" durch die bereits angewandte Heilung und das Training ihrer Chakrakontrolle von zuvor war ihr Chakra aufgebraucht. Ihre eigene Grenze hatte sie mal wieder überschritten - schön, dass sie aber meinte Jun dafür tadeln zu können, obwohl sie selbst kein Deut besser war - sodass sie selbst bewusstlos wurde und zur Seite kippte. Direkt neben Jun an den Baumstamm - den Kopf zum Glück von dessen Schulter aufgefangen, ansonsten wäre sie zweifelsohne gestürzt. Wirklich eine gelungene Erste Hilfe Maßnahme...
 

Ikari Jun

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Du lässt mich also lieber weiter leiden, du Sadistin. Gut zu wissen. Jun konnte nicht anders, zog einen Mundwinkel hoch und schnaubte amüsiert, während sie geschlagen den Kopf erneut langsam gegen den Baum legte und die Lider schloss. Würde sich die Taubheit schneller verbreiten, wäre die Quälerei vielleicht sogar aushaltbar. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was genau Kaya antrieb, war es doch offensichtlich, dass ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichten. Jun teilte ihr bereits mit, nicht zu sterben. Jedes Mal wachte sie aus dem Nichts auf und entsprechender Körperteil hatte sich bis dahin selbst zum größten Teil regeneriert. Das würde diesmal nicht anders laufen. Warum also weiterhin die Mühe? Möglicherweise war das einfach die Berufskrankheit, die kein Nachgeben zuließ. Eigentlich ... War das eine edle Eigenschaft und im Prinzip eine, die Jun selbst besaß. Nur ein bisschen anders. Und nicht ganz so edel. Aufgeben war keine Option, sie hätte es besser wissen müssen. Darum sagte sie nichts weiter und versuchte sich stattdessen zu sammeln, um wenigstens mental vorbereitet zu sein. Doch Kaya rannte anscheinend die Zeit davon, sie tat irgendwas hektisch und plötzlich landete etwas Weiches auf ihren Lippen. Jun öffnete verwundert die Lider, wusste nicht, wie ihr geschah und schluckte zweimal, ehe sich die Hayabusa auch schon wieder entfernte und dem Bein widmen wollte. Allerdings sackte sie unerwartet zu Seite und landete mit dem Kopf auf Juns Schulter. ... Eeeh? "Wa- Was machst du?" Keine Antwort. "Hey." Keine Antwort. "Prinzessin." Keine Antwort. Jun hob eine Hand und schüttelte Kaya leicht. Keine Reaktion. "Ist das ... dein Ernst?" Für zwei, drei Momente atmete die Ikari einfach nur weiter und starrte vor sich hin, nicht in der Lage, irgendwas zu tun. "Wie unfair ..." Nuschelte sie und stellte bald fest, dass sich der schwarze Rand im Sichtfeld schnell zuzog. Weil sie keine Heilung mehr erhielt, brach die gewünschte Dunkelheit über Jun ein und ließ den Kopf gegen Kayas sinken.

Morgendliche Kälte kroch der Ikari in die Glieder, als sie die Augen wieder öffnete und den vollen Umfang des Bewusstseins erlangte. Sie blinzelte schwerfällig und müde, erzitterte in den klammen Klamotten. Ihr Blick huschte prüfend über den Arm und vor allem dem Bein, der Arm hatte keine Probleme mehr gemacht nach dem anfänglichen Druck. Das Bein war wie erwartet im viel besseren Zustand, vielleicht sogar besser. Ob es an den Tabletten lag oder an Kayas Fähigkeiten, konnte niemand sagen. Als Jun mehr in Bewegung kam, spürte sie das andere Gewicht auf ihrer Schulter und ließ sie stutzen. Die goldenen Augen fielen auf den schwarzen Schopf, direkt auf ihre Schulter. Sorge klopfte zaghaft an. "Ka-" Jun unterbrach und erinnerte sich daran, als sie die junge Frau das erste Mal beim Namen nannte. Scheiße, so viel dazu. Wieso war sie der Hayabusa gegenüber nur so inkonsequent unterwegs? Weil sie der erste Mensch war, der sich für sie ins Zeug legte? War das nicht ein armseliger Grund? Jun hob die Hand und streichelte ihr zärtlich über den Kopf und abermals über die Wange, die viel zu kühl war. Instinktiv hielt sie die Hand dann über Nase und Mund und wartete kurz - sehr gut, sie atmete. Ohne großartig darüber nachzudenken, zog Jun den Mantel hinter sich hervor, legte sich auf den Rücken, hievte Kaya auf sich und bot so ihren eigenen Körper quasi als Matratze. Den warmen Stoff über sie ausgebreitet. Die Arme umschlangen ihren Körper fest und die Hände rubbelten die Unterkühlte langsam aber bestimmt. Jun fühlte sich verantwortlich für das was geschah, auch wenn sie die andere nicht zum Bleiben zwang. Und würde nicht zulassen, dass Kaya irgendwelche Schäden davontrug. Dann stieg ihr Hitze in die Wangen, als die Ikari weiter nachdachte und die Nacht Revue passieren ließ. Zum zweiten Mal legte die Hayabusa ihre Lippen auf die ihre - natürlich nur in der Vorstellung. Ah. Den Impuls, Kaya von sich wegzudrücken, blendete Jun aus, stattdessen breitete sich die geballte Wärme im gesamten Gesicht aus. Das Rubbeln stoppte. "Du hast es schon wieder getan.", gab sie leise von sich und kniff der Bewusstlosen tadelnd in die Wange, zog sie anschließend weiter hoch und gähnte. Irgendwann würde sie ihr alles heimzahlen, aber nicht hier und jetzt. Aber ... Dann kam ihr noch eine Situation in den Sinn, als Jun das Mädchen von sich aus berührte und sie danach verstört wirkte. Ob sie diesmal schlimmer reagierte und ihr vielleicht mindestens eine scheuerte? Möglicherweise sollte die Ikari diejenige sein, die die Konsequenzen bedenken sollte. Na, dann war das eben so. Das erneute Rubbeln verlangsamte, als Jun die Müdigkeit übermannte. Am liebsten hätte sie Kaya auf dem Rücken einfach mit zu sich nach Hause getragen, aber dafür fühlte sie sich noch zu unsicher. Aus einem Schauder heraus, drückte Jun kurz fester. Mann, sie brauchte unbedingt eine warme Dusche. Und ein Bett. Und die Tabletten, die hier irgendwo herumlagen. Nach dem ganzen Drama brauchte sie unbedingt Kalzium, sonst könnte es schnell wieder passieren. Und ... Sollte die andere junge Frau eher erwachen, würde ihr Ohr auf Juns Brust liegen und den Herzschlag wahrnehmen.​
 
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Hayabusa Kaya

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Von alle dem bekam die junge Hayabusa nichts mit - aus der Erschöpfung heraus war sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Eine Nebenwirkung ihrer ständigen Achtsamkeit: sie wurde schnell sehr müde und schlief dann nicht nur tief, sondern auch lang. Was auch gut so war: denn auf diese Weise konnte sich ihr Verstand erholen und die vielen, gesammelten Informationen verarbeiten. So vieles derart scharf zu sehen und immerzu darum bemüht zu sein möglichst viel von der Umgebung mitzuschneiden, erschöpfte Körper und Geist. Den Geist ob der vielen Informationen und den Körper ob der damit einhergehenden Anspannung. Doch von dieser war - der Erschöpfung sei Dank - gerade nicht viel zu bemerken. Sie schlief trotz der Kälte seelenruhig. Nun gut, das war nicht all zu absonderlich... ihr Kälteempfinden war zum einen nach wie vor sehr schlecht und zum anderen war sie es gewohnt draußen zu schlafen. Nicht nur wegen der Missionen als Kunoichi: sondern eher dank ihrer Kindheit und den vielen Nächten, die sie unter freiem Himmel verbracht hatte. Daher rührte wohl auch ihre Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Temperaturen. Vermutlich zumindest - eigentlich spielte es auch keine Rolle. Denn im Moment fühlte sie sich merkwürdig.... behütet?

Trotz der turbulenten Gefühle, die sie in ihrem Traum heimsuchten. Sie träumte von dem Katzengeist, der die Bibliothek heimgesucht und kurzzeitig sogar Besitz von ihrem damaligen Freund ergriffen hatte. Obwohl sie bewusst nicht ahnte, dass gerade dieser Tiergeist und dessen negative Emotionen einen großen Teil dazu beigetragen hatte, dass die folgenden Ereignisse so unglücklich verlaufen waren, träumte sie immer wieder von diesem blöden Vieh. Himmel, im nachhinein hätte sie das Teil nicht nur verbrennen, sondern zuvor noch nach Herzenslust verprügeln sollen. Wie so häufig in Träumen war alles irgendwie...verzerrt und...vermischt. Denn statt des blonden Shinobis hatte der rachsüchtige Katzengeist Besitz von ihrem Großvater ergriffen und schien diesen anzufeuern. Kaya fühlte sich wie früher - wie das kleine, hilflose Mädchen, dass versuchte sich im Schrank zu verstecken um dort Schutz vor dem Wutausbruch des alten Mannes zu finden. Sie hörte die Stimme ihrer geliebten Großmutter und wie diese versuchte auf ihren Mann einzuwirken. Ihn irgendwie zu beruhigen und von dem Schrank weg zu locken, in dem sich ihre Enkelin versteckte. Das hatte sie damals immer getan...sie hatte immer versucht das kleine Mädchen zu beschützen. Ein heftiges Zucken fuhr durch Kayas Körper - sie fühlte sich, als würde sie fallen. Fallen in bodenlose, alles verschlingende Finsternis...

Erschrocken fuhr sie zusammen, riss schlagartig die tiefschwarzen Augen auf, in deren Winkel sich Tränen gebildet hatten. Ihr Körper war noch schwer vom Schlaf, doch ihr Herz raste. Langsam - ganz langsam beruhigte sie sich. An ihr Ohr drang ein kräftiges, monotones Schlagen...ein Herzschlag...? Ihre Lider wurden wieder schwer und sie schloss die Augen. Die Tränen rannen ihre blassen Wangen hinab, während sie tief ein und ausatmete. Dieser Herzschlag... beruhigte sie. Erst langsam dämmerte ihr Körpergefühl, signalisierte ihr, dass jemand sie im Arm hielt... das dieser Herzschlag zu jemanden gehörte. Sie spürte etwas weiches, was sich angenehm an sie schmiegte. Zuordnen konnte sie es in diesem Moment nicht: doch sie genoss die Wärme, die der andere Körper ihr spendete. Die Wärme und die Geborgenheit... das letzte mal war sie so gehalten worden von... die Erinnerung an den Traum klopfte an und sie fuhr erneut zusammen - ehe sie schlagartig realisierte an was - oder wen sie sich da eigentlich so genüsslich geschmiegt hatte. "Jun?!" rief sie erschrocken den Namen der jungen Frau, auf der sie es sich hier so gemütlich gemacht hatte. Eilig stemmte sie sich auf die Hände, mit denen sie sich zu Juns Seiten abstützte. "Wie geht es dir?!" warf sie direkt hinter her: ehrliche Sorge um die Andere spiegelte sich in den mattschwarzen Augen, in denen sonst nur tiefe Finsternis herrschte...

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Ikari Jun

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Durch einen Muskelkrampf im Bein erwachte Jun bald erneut, unvermittelt zuckte sie und wollte den Übeltäter gleich massieren, allerdings schränkte Kaya überwiegend die Bewegungen ein. Na super. Wachte sie auch mal wieder auf? Wie viel Zeit war vergangen? Jun positionierte 'die Last' über das eine Bein, damit das andere freilag und anwinkeln konnte. Während der eine Arm noch immer um Kaya lag, griff sie mit der freien Hand an den Oberschenkel und knetete ihn. Der Kalziummangel machte sich bemerkbar, die Situation hatte die Ikari länger nicht mehr, konnte sie bisher sofort zu den Tabletten greifen. Nachdem der Krampf nachließ und sie nichts weiter zu tun hatte, sah sie in den wolkenlosen Himmel und legte den zweiten Arm wieder um die ausgeknockte Hayabusa. Hoffentlich blieb das Wetter nun regenfrei, die Kleidung und der Boden waren noch feucht genug. Trotz der gegenseitigen Körperwärme sehr unangenehm und Jun zitterte weiterhin leicht vor Kälte. Als Kaya plötzlich heftig zusammenzuckte, löste sie die Umarmung sofort und hielt gespannt den Atem an. Doch die andere regte sich nicht weiter. Ob sie träumte? Jun kannte das Zucken nur allzu gut, war es häufig so spürbar, dass sie davon aufwachte und nicht mehr einschlief. Normalerweise war das kein gutes Zeichen. Langsam hob sie die Arme erneut und umschloss den fremden Körper zaghaft. Ein Seufzen. Vielleicht sollte sie die Schwarzhaarige irgendwie aufwecken? Anscheinend war die Bewusstlosigkeit verschwunden, sie musste also zwischendurch mal anwesend gewesen sein, oder? Jun biss versehentlich auf die Zunge, als Kaya abermals zuckte, ihren Namen ausrief und sich sofort hochstemmte.

"Was?! Was ist? Schrei ni-" Sie verstummte, als sie der Erwachten direkt in das Gesicht und die Augen sah und schluckte die bösen Worte hinunter, die ihr eben noch in den Kopf schossen. Immerhin wartete sie eine gefühlte Ewigkeit auf die Schwarzhaarige. Der Anblick traf Jun wie ein Schlag in den Magen - effektiv und heftig. Hatte sie etwa geweint? Sie erwachte, und der erste Impuls war es, nach dem Empfinden der Ikari zu fragen? Jun sagte zunächst nichts und betrachtete Kaya eine Weile eindringlich, ehe ihr leichte Röte in die Wangen kroch und das Gesicht verlegen zur Seite drehte. "Ich weiß es nicht.", beantwortete sie schließlich die Frage ehrlich und leise, zog eingeschüchtert die Schultern hoch und krallte in das Gras neben sich. "Sieh mich nicht so an." Dass ihr Herz raste, konnte Kaya aus ihrer derzeitigen Position an der Halsschlagader Juns erkennen, besonders mit diesen scharfen Augen. Es spielte keine Romantik mit, aber die Jüngere wurde noch niemals zuvor so ... Voller Sorge um ihre Person angesehen. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, selbst der Abwehrmechanismus gefror an Ort und Stelle, sodass sie gar nicht auf die Idee kam, Kaya von sich zu stoßen. Ein deutliches Zittern durchfuhr ihre Glieder. Weitere schweigsame Momente vergingen, als Jun plötzlich die Arme abermals erhob, eine Hand an Nacken, die andere an den unter Rücken der Hayabusa legte und sie langsam an sich zog. Angriff war die beste Verteidigung, oder so. Sie seufzte erleichtert, der Anblick war vorbei und insgeheim hoffte sie, für diese Aktion mindestens eine blutige Lippe zu kassieren. Den verstörten Ausdruck von damals würde sie nicht vergessen und den Glauben daran extrem abstoßend zu sein. "Keine Ahnung, warum du dich mit mir abgibst, aber ... Denk doch mal an dein eigenes Wohlbefinden. Das hier zum Beispiel ..." Jun verstärkte die Umarmung, "Magst du offensichtlich nicht, also wehre dich." Sie überlegte für einen Moment. "Wenn dich mein körperliches Leiden so sehr mitnimmt, dann wende dich ab." Eigentlich logisch, oder? Ob die Obere dahinter kam, dass sie so auf ihre Art und Weise nach ihrem Befinden fragte und sogar irgendwie dankte? Richtige Freundlichkeit lag der Ikari eben noch immer fern. Kompliziert? Ja. Die Umarmung auflösend, suchte sie mit den goldenen Augen den Boden nach den Tabletten ab. "Ich brauche wirklich dringend Kalziumzufuhr. Kannst du ... " Sie machte eine unbeholfene Geste, die irgendwie zu verstehen geben sollte, dass Kaya sie aufrichten lassen sollte. Sie hatte kein Interesse mehr daran, die andere nieder zu machen, der Zug war längst abgefahren. In Zukunft würde sie ihr einfach Freiraum lassen, egal was sie anstellte. Der Rettungsversuch hatte in der Tat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, einen ... Anerkennenden.​
 
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Hayabusa Kaya

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You pulled me in, fixed what was broke
Said all the right things, like some kind of magic.

"Als ich das erste Mal deine Augen gesehen habe, habe ich mich gefragt ob in dir überhaupt Leben steckt, Mädchen." die Stimme der alten Obaba schnitt ihr durch die Gedanken, schärfer als jedes Schwert es je könnte. "Was redest du da schon wieder, du alte Hexe?" hatte das Rabenmädchen ihr giftig entgegen geworfen, woraufhin sie amüsiert auflachte. "Diese pechschwarzen Augen... wie von einer Toten." führte sie ihren Gedanken fort und ließ ihre Schülerin verwundert aufblicken, von den Kräutern, die sie gerade zum trocknen präparierte. "Dann kamst du plötzlich nur noch selten und in die Finsternis hatten sich vereinzelte Lichter verirrt." Lichter? Finsternis? Wovon sprach die Alte? "Hachja..die Kraft der Liebe." ein Schauer ran Kayas zierlichen Rücken hinab. Sie sprach von ihrer Zeit mit ihm...? "Wirst du jetzt senil?" fauchte die Schwarzhaarige erbost - ihre Lehrmeisterin wusste ganz genau, dass sie nicht über dieses Thema sprechen wollte. Wieder lachte sie auf, senkte dann jedoch den Kopf und bekam wieder einen ernsten Gesichtsausdruck. "Doch dann ist irgendwas passiert...und die Lichter erloschen: nur um eine noch tiefere Finsternis zu hinterlassen." Kaya biss ihre Zähne so fest aufeinander, dass das Knirschen beinahe zu hören war. Ihre Hände begannen vor Wut zu zittern: was war nur in die Alte gefahren das sie plötzlich wieder damit anfing? Hatte sie nichts Besseres zu tun?! Doch, hatte sie! Hier lag noch genug herum was erledigt werden musste. Kaya öffnete den Mund, wollte ihr gehörig die Leviten lesen - als sie erneut die Stimme erhob, begleitet von einem Lächeln, dass das Rabenmädchen das erste Mal zu sehen bekam. "Ich bin froh das du jemanden begegnet bist, der dir dieses Licht zurückgeben konnte. Wer auch immer es ist: halt die Person fest und schätze sie." Kayas Wangen entflammten schlagartig: sie fühlte sich wie ertappt - durchschaut und gleichzeitig war sie sich nicht ganz sicher worauf ihre Sensei anspielte. "Ach, halt doch die Klappe!" fuhr sie sie überfordert an, woraufhin die alte Iryonin herzhaft zu lachen begann.

"... das du jemanden begegnet bist, der dir dieses Licht zurückgeben konnte." als sie sich die Worte der Alten nochmal durch den Kopf gehen ließ und dabei die Jüngere unter sich ansah, konnte sie nicht anders als sanft zu lächeln. Während die langhaarige Kunoichi offensichtlich unangenehm berührt war durch Kayas ehrliche Sorge, konnte sie selbst nicht anders als einfach dankbar zu sein. Wenn die Andere sich schon wieder zieren konnte, dann war das ein gutes Zeichen: das hieß, es ging ihr besser. Das erleichterte sie. Ihr fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. Eine Weile verharrten sie so, ehe Jun sie plötzlich in eine erneute Umarmung zog: mit geweiteten Augen ließ sie es zu und wehrte sich nicht. Im Gegenteil, sie schloss sogar ihrerseits ihre Arme um die Knochendame und drückte sie sanft an sich. Sie war kalt... ob Kaya auch kalt war? Leicht schlug sie die Lider auf, wollte kurz in sich gehen und nachfühlen ob ihr kalt war: ironisch, aber sie spürte es eben nicht immer gleich, wie es eigentlich gerade um ihren Körper bestellt war. Doch jetzt spielte es gerade eigentlich auch keine Rolle...durch die Umarmung, durch die Nähe zu der Anderen, wurde ihr schlagartig warm. Die verräterische Röte stieg ihr in die Wangen, während sie ihrerseits die Arme fester um die Ikari schloss und sich ganz bewusst gegen diese schmiegte. Sie schloss die Augen, seufzte leise aus. Das...tat unwahrscheinlich gut. Aufmerksam lauschte sie Juns Worten und konnte nicht anders als erneut zu lächeln. Auch wenn ihre Kunoichi Kollegen es durch die Umarmung nicht würde sehen können...war es ganz deutlich da. Sie sollte doch an ihr eigenes Wohlbefinden denken... das war etwas, was man ihr noch nie zuvor gesagt hatte und was für sie völlig absurd klang. Anders herum... es hatte sich auch falsch angefühlt, als sie ihr gesagt hatte, dass das mit ihrer Knieverletzung doch in Ordnung war, solange sie damit irgendwie umgehen konnte. Und diese Bemerkung - die für sie selbst vermutlich kaum Gewicht besaß, hatte Kaya geholfen ihr Leben wieder neu zu strukturieren und neue Kraft zu schöpfen.

Das Mädchen unter ihr... hatte nicht den Hauch einer Ahnung wieviel sie eigentlich im Rabenmädchen bewirkte. Nun war sie es, die behutsam einiges Strähnen hinter Juns Ohr strich um ihr direkt ins Ohr zu flüstern: sie wie sie es damals nach ihrem Antrag bei der Schatzsuche getan hatte. Allerdings war ihre Stimme eine sanfte und trug eine Zärtlichkeit, die bisher kaum jemand je hatte vernehmen können. "Ich habe nie gesagt das es mich stört..." begann sie gedämpft und musste selbst kurz schlucken: "...wenn du es bist." mit diesen Worten erhob sie sich um die Kalziumstabletten zu holen, nach denen Jun verlangt hatte. Sie war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber es ging mit einigermaßen sicherem Schritt. Als sie sich sicher sein konnte das die Aufmerksamkeit der Ikari bei dem kleinen Döschen lag, warf sie es ihr zu und streckte sich schließlich genüsslich. Sie sollte sie abwenden, wenn sie das körperliche Leid der Knochenverfluchten so sehr mitnahm ... als ob. Was für eine Iryonin wäre sie denn da...? Ihr Blick senkte sich vom Himmel, den sie einen Moment betrachtet hatte, wieder hinab zu ihrer Kameradin: was für eine Freundin wäre sie denn dann...? Wieder stahl sich ein Grinsen auf ihre Lippen, dieses mal jedoch gewohnt schelmisch: "Was hälst du davon wenn wir zusammen in die heiße Quelle gehen? Wir sind beide durch gefroren und das heiße Wasser wird deinen Muskeln gut tun, sie sind durch die Strapazen sicher verhärtet."

@Ikari Jun

tbc: Eine unbeobachtete Lichtung
 
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