Yamasaru Souta
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Ein Jahr war es her, dass sich im Genbu-Bezirk ein schrecklicher Unfall ereignete. Die Kinder einer reichen Familie hatten sich mit Feuerwerkskörpern amüsiert, herumgetollt und eigentlich nichts böses gewollt. Es war nicht beabsichtigt, dass daraus schließlich ein Brand enstand, der auf eine nahe liegende Villa überging. Er zerstörte nicht nur das halbe Gebäude, sondern begrub darüber hinaus noch ein halbes Dutzend Menschen unter sich. Vier Angestellte der Familie und auch die Eltern der damals fünfjährigen Miu. Sie verlor ihre beiden wichtigstens Bezugspersonen. Die restlichen Angestellten wandten sich ab, weil es keinen Verwendungszweck mehr für sie gab. Sie brauchte keine Diener, die konnte sie sich eh nicht mehr leisten, wurde doch das ganze Kapitel beim Brand vernichtet. Auch die Kinder wurden nicht zur Verwantwortung gezogen, genügend Einfluss sei dank. Einzig und allein eine Person stand dem kleinen Mädchen bei und sorgte dafür, dass ihr das Waisenhaus erspart blieb: ihr Butler. Er war ein alter Mann, hatte dementsprechend schon unter ihrem Großvater gedient. Seinen Beruf sah er also nicht als Zwang, sondern als Verpflichtung. Fortan kümmerte er sich um Miu, verdiente Geld und sorgte dafür, dass die beiden ein anständiges Leben führen konnten. Diese Geschichte war vielen Menschen in Josei bekannt. Aber auch einige mitfühlende Personen aus dem Inneren von Shirogakure, darunter Souta, wussten von dem tragischen Ereignis.
Weniger bekannt war vielen, was vor ungefähr zehn Monaten geschehen war. Das einsame Mädchen fand eine halb verhungerte, misshandelte Katze, die sich in einem schrecklichen Zustand befand. Sie nahm das schüchterne Tier auf, ernährte und pflegte es wieder gesund. Sie kümmerte sich so gut um den kleinen Vierbeiner, dass er ihr fortan ein treuer Begleiter und guter Freund war. Vor mehr als vier Monaten lernte die Katzendame einen charmanten Kater kennen. Natürlicher Trieb oder Liebe auf den ersten Blick, der Unterschied liegt nur in der Betrachtungsweise. Auf jeden Fall wurde das Tier trächtig und gebar schließlich acht Jungen. Das erstaunliche an ihnen? Keins der Kinder glich dem anderen, jedes hatte eine andere Farbe. Sie einander oder gar ihrer Mutter zuzuordnen, war unmöglich, war ihr Unterschied doch mehr als gravierend. Dennoch, sie waren mit absoluter Sicherheit miteinander verwandt. Schließlich tranken sie ja von den gleichen Zitzen. Als sie langsam abgewöhnt wurden, zeigte ihre Mutter ein komisches Verhalten. Sie behandelte ihre Kinder argwöhnischer, feindseliger und sogar aggressiv. Sie verscheuchte sie schlussendlich. Vor anderthalb Wochen verschwand alle acht, vor wenigen Tagen gab das kleine Mädchen dann schließlich den Auftrag, nach ihr zu suchen.
Soutas Großvater hatte ihn auf diesen Job aufmerksam gemacht. "Eine hervorragende Möglichkeit, die Techniken der Informationsbeschaffung zu trainieren", so bezeichnete er es. Training? Damit konnte man den kleinen Blondschopf immer locken. Diese zusätzliche Motivationshilfe hätte er jedoch nicht gebraucht. Das Leben unschuldiger Katzenbabies retten und kleinen, traurigen Mädchen helfen? Nichts war heldenhafter! Natürlich hätte die Aufgabe nicht klischeehafter sein können, das störte den Genin jedoch nicht, konnte er doch heute das Leben von insgesamt neun Personen bereichern. Ja, auch Tiere bezeichnete er als solche, waren sie doch denkende, fühlende Lebewesen, die eigene Bedürfnisse und Wünsche besaßen, Individuen. Entsprechend schnell verschlang er seine Haferflocken, zog er sich an und rannte er zum Zielort.
Mit einem lauten "Ich bin da!", machte er unfreiwillig die umstehenden Personen auf sich aufmerksam. Viele Menschen gab es hier jedoch nicht. Das lag daran, dass die alte Villa auf einem kleinen Hügel stand, abgeschieden von den restlichen Häusern. Lediglich eine große Grünfläche, auf dieser auch einige Bänke, auf denen sich Passanten entspannen konnen, breitete sich um das Grundstück aus. Das Haus stahl der schönen Natur jedoch vollkommen die Show. Die linke Hälfte war verstaubt, sah ein wenig morsch aus, erinnerte jedoch deutlich an die einstige Schönheit, die ihr innewohnte. Doch zur Mitte hin, das konnte man deutlich an der hölzernen Tür erkennen, zeigten sich langsam die Spuren des Brandes. Die Schaniere, zumindest die zur rechten Seite gerichtetet, waren schwarz, verbrannt. Umso auffälliger wurde es, wenn man den Blick weiter schweifen ließ. Nicht nur, dass diese Hälfte des Gebäudes sämtliche Farbe eingebüßt hatte, das Dach war vollkommen eingestürzt. Balken lagen herum, wurden nie weggeräumt. Ein freier Blick auf das verkohlte Innere war an einigen Stellen möglich. Der Kontrast zwischen Schönheit und Tragödie, vielleicht auch Glück und Trauer, war deutlich zu erkennen. Souta hatte ein flaues Gefühl im Magen, leichte Bauchschmerzen, als er an das Leid des Mädchen dachte. Er verspürte Mitgefühl für sie, konnte sich aber nicht einmal im Ansatz ausmalen, wie es sein müsste, wenn man nicht nur einen Elternteil, sondern gleich beide verlor. Darüber nachdenken wollte er jedoch nicht, so verdrängte er den Gedanken schnell. Am liebsten wäre er gleich hineingegangen, doch sein Großvater hatte ihm gesagt, dass insgesamt zwei Shinobi angeheuert wurden. Kurz zu wartenwar ihm recht, neue Menschen lernte er schließlich immer gerne kennen. Besonders, wenn man durch sie ein wenig abgelenkt wurde, nicht mehr an die schlechten Sachen denken musste, die man zu vergessen versuchte...
Weniger bekannt war vielen, was vor ungefähr zehn Monaten geschehen war. Das einsame Mädchen fand eine halb verhungerte, misshandelte Katze, die sich in einem schrecklichen Zustand befand. Sie nahm das schüchterne Tier auf, ernährte und pflegte es wieder gesund. Sie kümmerte sich so gut um den kleinen Vierbeiner, dass er ihr fortan ein treuer Begleiter und guter Freund war. Vor mehr als vier Monaten lernte die Katzendame einen charmanten Kater kennen. Natürlicher Trieb oder Liebe auf den ersten Blick, der Unterschied liegt nur in der Betrachtungsweise. Auf jeden Fall wurde das Tier trächtig und gebar schließlich acht Jungen. Das erstaunliche an ihnen? Keins der Kinder glich dem anderen, jedes hatte eine andere Farbe. Sie einander oder gar ihrer Mutter zuzuordnen, war unmöglich, war ihr Unterschied doch mehr als gravierend. Dennoch, sie waren mit absoluter Sicherheit miteinander verwandt. Schließlich tranken sie ja von den gleichen Zitzen. Als sie langsam abgewöhnt wurden, zeigte ihre Mutter ein komisches Verhalten. Sie behandelte ihre Kinder argwöhnischer, feindseliger und sogar aggressiv. Sie verscheuchte sie schlussendlich. Vor anderthalb Wochen verschwand alle acht, vor wenigen Tagen gab das kleine Mädchen dann schließlich den Auftrag, nach ihr zu suchen.
Soutas Großvater hatte ihn auf diesen Job aufmerksam gemacht. "Eine hervorragende Möglichkeit, die Techniken der Informationsbeschaffung zu trainieren", so bezeichnete er es. Training? Damit konnte man den kleinen Blondschopf immer locken. Diese zusätzliche Motivationshilfe hätte er jedoch nicht gebraucht. Das Leben unschuldiger Katzenbabies retten und kleinen, traurigen Mädchen helfen? Nichts war heldenhafter! Natürlich hätte die Aufgabe nicht klischeehafter sein können, das störte den Genin jedoch nicht, konnte er doch heute das Leben von insgesamt neun Personen bereichern. Ja, auch Tiere bezeichnete er als solche, waren sie doch denkende, fühlende Lebewesen, die eigene Bedürfnisse und Wünsche besaßen, Individuen. Entsprechend schnell verschlang er seine Haferflocken, zog er sich an und rannte er zum Zielort.
Mit einem lauten "Ich bin da!", machte er unfreiwillig die umstehenden Personen auf sich aufmerksam. Viele Menschen gab es hier jedoch nicht. Das lag daran, dass die alte Villa auf einem kleinen Hügel stand, abgeschieden von den restlichen Häusern. Lediglich eine große Grünfläche, auf dieser auch einige Bänke, auf denen sich Passanten entspannen konnen, breitete sich um das Grundstück aus. Das Haus stahl der schönen Natur jedoch vollkommen die Show. Die linke Hälfte war verstaubt, sah ein wenig morsch aus, erinnerte jedoch deutlich an die einstige Schönheit, die ihr innewohnte. Doch zur Mitte hin, das konnte man deutlich an der hölzernen Tür erkennen, zeigten sich langsam die Spuren des Brandes. Die Schaniere, zumindest die zur rechten Seite gerichtetet, waren schwarz, verbrannt. Umso auffälliger wurde es, wenn man den Blick weiter schweifen ließ. Nicht nur, dass diese Hälfte des Gebäudes sämtliche Farbe eingebüßt hatte, das Dach war vollkommen eingestürzt. Balken lagen herum, wurden nie weggeräumt. Ein freier Blick auf das verkohlte Innere war an einigen Stellen möglich. Der Kontrast zwischen Schönheit und Tragödie, vielleicht auch Glück und Trauer, war deutlich zu erkennen. Souta hatte ein flaues Gefühl im Magen, leichte Bauchschmerzen, als er an das Leid des Mädchen dachte. Er verspürte Mitgefühl für sie, konnte sich aber nicht einmal im Ansatz ausmalen, wie es sein müsste, wenn man nicht nur einen Elternteil, sondern gleich beide verlor. Darüber nachdenken wollte er jedoch nicht, so verdrängte er den Gedanken schnell. Am liebsten wäre er gleich hineingegangen, doch sein Großvater hatte ihm gesagt, dass insgesamt zwei Shinobi angeheuert wurden. Kurz zu wartenwar ihm recht, neue Menschen lernte er schließlich immer gerne kennen. Besonders, wenn man durch sie ein wenig abgelenkt wurde, nicht mehr an die schlechten Sachen denken musste, die man zu vergessen versuchte...