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Job: Zirkuswahnsinn

Sakaida Mai

Chuunin
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Job: Zirkuswahnsinn

Zugegeben: Ein bisschen arg stolz war Mai ja schon gewesen. Seitdem sie Chuunin war, brachten die Aufträge mehr Geld ein. Ganz zu Schweigen vom Ansehen, welches ebenfalls ein wenig angestiegen war. Aber dennoch hatte sich der Blauschopf nicht geändert, lediglich ihr Lebensstil war etwas teurer geworden. Es machte einfach zu viel Spaß, nicht mehr jeden Ryo zweimal umzudrehen! Man musste seine Mahlzeiten nicht von Sonderangeboten abhängig machen, konnte sich auch einfach mal so ein neues Oberteil kaufen und hatte einfach viel mehr Spaß am Leben, als jemals zuvor. Blöd nur, wenn dann urplötzlich der Herd den Geist aufgibt und es keinerlei Hoffnung mehr für ihn gibt. Für eine solch große Investition hatte Mai natürlich kein Geld auf die hohe Kante gelegt, weswegen sie sich wohl oder übel wieder nach zusätzlichen Jobs umsehen musste. Das war aber auch dumm gelaufen! In Zukunft würde sie ihr Geld mit Sicherheit wieder besser zusammenhalten..

Schon einmal war Mai hier in Konohagakure in Auftrag eines Zirkus gewesen. Ob es nun derselbe war, wusste sie nicht. Es war schon eine ganze Weile her, seit sie mit Kaoru, Mura und dem Inuzuka-Mädchen deswegen hier war. Damals mussten sie die entlaufenen Tiere wieder einfangen und dem gestressten Zirkusdirektor damit einen Haufen Ärger ersparen. Und jetzt? Naja, so genau konnte Mai das nicht sagen. Sicher war, dass es für das Unternehmen nicht allzu rosig lief. Daher sollte das Mädchen, gemeinsam mit zwei anderen Ninjas, zunächst mal Werbung für den Zirkus machen. Soweit so gut, Teil 1 des Unterfangens war einfach. Dann jedoch gehörte es auch zur Aufgabe, der nächsten Vorstellung ein wenig Würze zu verleihen. Und das mit Hilfe der einzigartigen, wunderbaren und für den Otto-Normalverbraucher oft so faszinierenden Ninjakraft! Nur, was genau sollte Mai da vorstellen? Raitonjutsus waren praktisch, aber man sah nicht sonderlich viel davon. Viel mehr sah sich der Blauschopf bereits in der Rolle der wunderschönen und eleganten Seiltänzerin.. Oder etwas Ähnlichem eben. Vielleicht hatte der Zirkusdirektor ja auch schon bestimmte Vorstellungen von dem Ganzen.

Ob ihre beiden Kollegen schon eine Idee hatten? Die beiden Namen, welche Mai gelesen hatte, waren ihr fremd. Zumindest konnte sie sich im Moment an keine Begegnung mit dem Jungen oder dem Mädchen erinnern. Und das war absolut klasse! Schließlich war es nie verkehrt, neue Bekanntschaften zu machen. Bewusst hatte sich Mai an den Eingang des Zirkusgeländes platziert, welches durch einen bunten Zaun und einer schönen Fahnengirlande gekennzeichnet wurde. Inmitten des großen Geländes befand sich ein imposantes Zirkuszelt. Dem schenkte Mai jedoch noch wenig Beachtung, sie hielt lieber Ausschau nach zwei Shinobi.

[ Ich war so frei, einfach mal anzufangen : ) ]
 
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„Sakaida Mai... Sakaida Mai... Sa-ka-i-da Mai...“ Während der junge Rotschopf aus dem Hause Tochiba die Straße herabging, murmelte er den Namen immer wieder vor sich hin. Zuvor gehört hatte er ihn noch nie – daran würde gerade er sich mit absoluter Sicherheit erinnern –, aber er war schon jetzt fasziniert davon. Allerdings weniger, weil sich Sakaida so toll anhören würde, sondern eher, weil etwas damit nicht so ganz stimmte. Er seufzte auf. „Hah... nein, egal, wie oft ich es sage, es geht einfach nicht.“ Kopfschüttelnd sah er der Wahrheit ins Gesicht: „Sakaida Mai klingt einfach nicht annähernd so schön wie Tochiba Mai.“
Ja, als bodenständiger junger Mann, der er langsam wurde, hatte Mushiro gelernt, sich nicht groß von den Umständen beeinflussen zu lassen und sich auch an einem besonderen Tag wie heute um die Probleme zu kümmern, die für einen Tochiba Mushiro doch inzwischen so alltäglich geworden waren. Aber warum war heute so ein besonderer Tag? Etwa, weil er heute in einem Zirkus arbeiten würden? Ähm... nein. Definitiv nicht. Arbeit war immer nebensächlich, die war nur ein Mittel zum Zweck. Da gab es keine großen Ereignisse, die einen Tag zu etwas Besonderem machten. Vielleicht lag es ja an der Aussicht darauf, eine neue, junge Schönheit kennen zu lernen? Nun, das war immerhin etwas besser geraten. Wenn Mushiro sich um einen bestimmten Tag sorgte, dann hatte das meistens mit Mädchen zu tun. Aber nein, Mai war heute nicht der Grund. Also seine zweite Begleiterin – Shika? Volltreffer!
Natürlich hatten der Tochiba und die Nara schon des Öfteren zueinander gefunden, so besonders dürfte diese Begebenheit also nicht sein. Allerdings hatte er sich verändert! Er hatte endlich den Wachstumsschub durchgemacht, nach dem er sich so viele Jahre gesehnt hatte, und auch, wenn er noch weit entfernt war von der stattlichen Größe eines typischen Tochiba seines Familienzweiges, war er doch ein Stückchen größer und somit sicher auch ein Stückchen attraktiver. Und natürlich bedeutete es, dass er nicht länger das kleine Kind mimen konnte. Auch wenn er weiterhin seine übliche Familientracht trug – wie immer bauchfrei, was jetzt sein hübsches Sixpack betonen konnte –, hatte er sein Image doch von Grund auf verändert, und er konnte kaum erwarten, es einer seiner potenziellen zukünftigen Ehefrauen vorzuführen. Natürlich wollte er auch evaluieren, ob sich auch Mai in diese Gruppierung einfügen konnte; wenn ja, dann würde er ihr nur zu gerne mit dem kleinen Problem mit ihrem Nachnamen helfen!

Apropos Mai... so langsam kam in der Ferne das Zirkuszelt in Sicht, und wie es aussah, befand sich derzeit nur eine einzige Person davor. Es war definitiv nicht Shika, aber es war ein Mädchen, und da sie dort ganz offensichtlich auf etwas – oder jemanden – wartete, war es gut möglich, dass es sich um Mai handelte. Aus der Ferne konnte man jetzt natürlich nicht jede Kleinigkeit erkennen, aber diese blauen Haare sahen doch durchaus anziehend aus... Und diese Figur... sie schien recht zierlich zu sein. Der Tochiba stieß einen leisen Pfiff aus und murmelte vor sich hin: „Ziel erfasst...“ Dann klatschte er in die Hände. „In Ordnung! Bad Boy-Modus... aktivieren!“
Mit den Händen in den Hosentaschen und einem entspannten, nicht allzu interessierten Gesichtsausdruck, den er eine ganze Weile geübt hatte – er war es gewöhnt, alle möglichen Formen von Interesse nachzustellen, da brauchte Desinteresse ein bisschen Zeit –, kam er auf die hübsche Blauhaarige zu. Jetzt würde sich zeigen, ob all das Training sich gelohnt hatte; das studieren von Zeitschriften, Büchern und Filmen, um den perfekten Bad Boy nachzustellen! Denn wie jeder wusste, standen Frauen total auf Bad Boys!
„Ohayo...“, meinte er phlegmatisch, während er auf sie zuschritt. „Du bist Sakaida Mai, oder? Ich bin Mushiro, wenn's dich interessiert... wir arbeiten heute also zusammen?“ Er wandte seinen Blick von ihr ab und blickte zur Seite. Zu blöd, dass er nicht an einen Grashalm gedacht hatte, der ihm aus dem Mund hängen konnte; der hätte ihn sicher endgültig unwiderstehlich gemacht! Dann musste er eben auf seine kühle Attitüde setzen: „Cool...“
 

Nara Shika

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Ein Zirkus. Wieso eigentlich ein Zirkus? Diese und ähnliche Fragen stellte sich Shika immer wieder auf den letzten Metern zu ihrem neuen Job. Sie hätte ganz einfach auf eine andere Gelegenheit warten können und doch hatte sie dieses Angebot angenommen. Dabei besaß sie doch keinerlei artistisches Talent, nach welchem sogar in der Beschreibung explizit verlangt wurde. Erst sollten die Ninja großzügig Werbung verteilen, um dann selbst in der angepriesenen Show aufzutreten, damit das stockende Geschäft der Einrichtung wieder ins Rollen geriet. Seufzend schüttelte die Nara den Kopf. Jetzt war es auch schon zu spät, um sich darum noch groß Gedanken zu machen. Wahrscheinlich war sie vor ein paar Stunden einfach noch zu aufgeregt. Endlich war die unfreiwillige Pause der Kunoichi beendet gewesen. So hatte sie sich aus Übermut und Abenteuerlust einfach auf das nächstbeste Angebot an Aufgaben gestürzt. Wie dem auch sei, irgendeine Möglichkeit sich aus dieser Sache ohne Schaden rauszuwinden wird es schon geben. Die Nara besaß schließlich ein großes Portofilio an Jutsu. Mindestens eines davon müsste doch für eine künstlerische Tätigkeit nützlich sein. Außerdem war sie zudem nicht alleine auf diesem Job. Eine allzu bekannte Person, die sie schon zu ihren wenigen Freunden zählen konnte, hatte ebenso den gleichen Job angenommen: Toshiba Mushiro. Der Junge war schon immer ganz besonders nett und zuvorkommend zu Shika gewesen. Möglicherweise konnte er ja den nötigen Anreiz für diese Aufgabe liefern. Zusammen mit einer gewissen Sakaida Mai war die Dreiergruppe dann auch schon komplett. Es galt also auch noch eine neue Bekanntschaft zu machen.

Als die Schwarzhaarige dann rechts auf die nächste Straße abbog, konnte sie es sehen. Vor ihr erhob sich das große Zirkuszelt, in dem sie heute noch Teil einer Aufführung sein würde. Und genau am Eingang des Zeltes warteten schon zwei Jugendliche. Rot und Blau waren ihre Haarfarben. Es war also nicht schwer zu erraten, wer sie waren. Da der Rotschopf, der auch dank seiner Kleidung leicht zu erkennen war, mehr als offensichtlich Mushiro war, konnte die junge Dame an seiner Seite nur Mai sein. "Ohayo~" Fröhlich winkend begann sie auf die Beiden zuzugehen und blieb dann bei ihnen am Eingang stehen. "Ich bin Nara Shika. Freut mich eure Bekanntschaft zu machen!" Sie verbeugte sich leicht vor ihren beiden Kollegen, obgleich diese Vorstellung natürlich nur für die Sakaida gedacht war. Hoffentlich würde das der Tochiba nicht falsch verstehen. Nur um nochmal sicher zu gehen, richtete sie sich aber nochmal extra an ihn. "Shiro-kun.. ich.. eh.. hallo!" Erst jetzt also sie ihm genau gegenüberstand, fiel bei dem Mädchen der Groschen. Etwas.. etwas war anders. Er hatte sich verändert. Er war eindeutig größer geworden. Aber.. da war auch noch irgendetwas anderes. Sie konnte nicht genau sagen was, allerdings.. ihr Gefühl betrügte sie doch nicht. War er vielleicht.. erwachsener geworden? Mh.. schwer zu sagen. Mit einem scheuen Lächeln auf den Lippen ließ sich Shika ihre Gedankengänge nicht anmerken, bevor sie nach einigen Momenten dann nochmal das Wort ergriff. "Ähm.. sollten.. wir dann nicht reingehen..?"
 

Sakaida Mai

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Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des Mädchens, als sie erkannte, dass sich jemand auf sie zubewegte. Zwar konnte sie natürlich nicht sicher sagen, dass der Junge zu den beiden anderen Ninja gehörte, aber sie ging einfach mal schwer davon aus. Dass der Rothaarige sich anscheinend große Mühe mit seinem Auftreten gab, fiel Mai selbstverständlich nicht auf. So, wie eine Vielzahl gewisser menschlicher Verhaltensweisen gerne mal an Mai vorbeigingen. Mit einem Nicken grüßte sie ihn, als er bei ihr angekommen war. Der Junge sah jünger aus, als Mai es war, außerdem war er ein Stück kleiner. Seine feine Kleidung wollte gar nicht so richtig dazu passen, dennoch gab sie seinem Äußeren etwas Besonderes – im positiven Sinn natürlich.
Ganz genau.“, antwortete sie herzlich lächelnd auf seine Frage. Oder seine Feststellung? „Freut mich, dich kennenzulernen, Mushiro.“ Auf sein „Cool“ hin grinste Mai, ein wenig imponierte so eine lässige Art eben doch.

Kurz darauf kam bereits das dritte und letzte Mitglied der Runde. Ein junges Mädchen, welches Mai rein äußerlich auf vielleicht elf oder zwölf Jahre schätzte. Sie war kleiner noch als Mushiro (Mai fühlte sich unter den beiden schon fast schlaksig) und hatte ein niedliches, rundes Gesicht. Volltreffer! Mit so jemandem konnte sich Mai doch nur gut verstehen, oder? Wer so liebenswert aussah, war mit Sicherheit auch charakterlich sehr herzlich. Reine Mai-Logik, versteht sich. Sie stellte sich als Nara Shika vor – Mai registrierte mit Stolz, dass sie den Nara-Clan kannte – und machte und machte den bereits erwarteten, positiven Eindruck. „Schön, dass du hier bist! Ich bin Sakaida Mai.“, beende die Kumo-Nin die Vorstellungsrunde.
Doch ehe die Förmlichkeiten ein Ende fanden, geschah etwas Magisches: Ein schüchternes Lächeln von Seiten Shikas an Mushiro, der ein oder andere Blick, eine Extrabegrüßung.. Konnte es denn möglich sein, dass die beiden einander.. bereits kennen?! So musste es sein, ja!

Gegen Shika’s Vorschlag, sich ins Zirkuszelt zu begeben, hatte keiner etwas einzuwenden, weswegen sich die Gruppe im Handumdrehen dort wiederfand. Es genügte ein Blick, um den beschäftigten, stattlich gebauten Zirkusdirektor in seiner Pailletten-besetzten Anzugweste zu erkennen. Hektisch gab er ein paar Bediensteten die Anweisung, schneller und gründlicher zu fegen, als sie es sowieso schon taten. „An dieser Vorstellung hängt unser aller Leben! Hier muss alles picobello sein bis heute Abend! Macht schon!“ Seufzend fischte sich der Herr ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte sich damit die Stirn ab, ehe ihm endlich die drei Besucher auffielen. „Ah! Da seid ihr ja! Wurde auch Zeit, es ist noch viel zu tun. Zu allererst solltet ihr.. na, wo sind sie noch gleich..“ Ohne die Ninja ordentlich zu begrüßen, ging der gestresste Direktor auf sie zu und machte, schwer atmend, vor ihnen Halt. Seine eher wurstigen Finger suchten, so schnell sie konnten, sämtliche Westentaschen ab, fanden jedoch nichts. „Sowas..“ Schließlich ergriff Mai das Wort: „Sollen wir uns nicht erst vorstellen?“, fragte sie ihn vorsichtig. „Hö? Was? Stimmt! Wenn man mich nicht gerade „Chef“ nennt, dann Jiro. Sucht euch was aus, hahaha!“ Er unterbrach sein schallendes Gelächter, als er wohl eher zufällig einen zerknüllten, dünnen Stapel Flyer aus seiner Gesäßtasche holte. „Da sind sie ja, die verfluchten Dinger. Hier, Kleine. Sind nicht mehr viele, aber die Alten müssen zuerst weg, ehe ich die Neuen auspacke.“ Und mit diesen Worten drückte er Shika das jämmerliche Knüll Flyer in die Hand. Er hatte wohl kein großes Interesse daran, die Namen seiner Ninjas zu erfahren..

Ihr wisst ja Bescheid, was ihr zu tun habt. Sorgt dafür, dass sich das Zelt heute Abend füllt. Macht Werbung, egal wie! Mir ist jedes Mittel Recht, solange es legal ist und billig bleibt.“ Der Direktor wollte sich bereits wieder zum Gehen wenden, als er plötzlich wieder Halt machte und die drei Ninja neugierig musterte. „Bin ja echt gespannt, was ihr zu bieten habt. Ihr habt ja bestimmt schon was geplant für euren Auftritt, nicht wahr?
 
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Ah, da war Shika auch schon... Sie sah wunderschön wie immer aus. Oder, Moment... strahlte sie vielleicht noch etwas mehr? Wirkte sie vielleicht noch etwas niedlicher? War sie vielleicht noch etwas mehr von den Fingern einer großen Göttin geformt worden, um ihr unwiderstehliches Ebenbild auf Erden darzustellen? Das war alles gut möglich; sie gehörte doch zweifellos zu der Sorte Menschen, die mit jedem Tag schöner wurden. Mit etwas Glück war Mai auch so jemand. Die beiden würden sicher tolle Ehefrauen abgeben!
Es war nicht ganz leicht, ruhig zu bleiben, wenn man von so viel Schönheit umgeben war, doch Mushiro bekam es hin und es schien sich auszuzahlen, zumindest wenn Mais Reaktion auch nur die geringste Indikation war. Dieses Lächeln... es war für ihn bestimmt, ganz sicher! Zu schade, dass er es nicht erwidern konnte, aber es bewies, dass sein neues Ich sicher der perfekte Frauenmagnet war. Das musste er auch gleich auf die gerade auftauchende Shika anwenden! Halbwegs interessiert wandte er ihr seinen Blick zu, blickte quasi auf sie hinab – er war über seine Komplexe so ziemlich hinweg, aber es war trotzdem immer wieder schön, endlich auf andere runter gucken zu können – und nickte leicht. „Oh, ja... hallo, Shika-chan.“ Dass sie ihn noch einmal extra begrüßt hatte, darauf ging er gar nicht ein, und auch so wirkte er wesentlich desinteressierter, als sie es wohl gewohnt war. Es war schwierig, vorherzusagen, wie das auf sie wirkte, aber im besten Fall würde es ihm dieses Mystische, Unnahbare geben, das alle Frauen so liebten. Vergraulen würde es sie aber sicher nicht, war er doch überzeugt, dass tief in ihr das Feuer für ihn bereits loderte. Es musste nur noch an die Oberfläche gelockt werden...

Das war auch alles, was er sagte. Er nickte nur noch einmal über den Vorschlag, das Zelt zu betreten, dann ging er vor den beiden hinein. Ein Bad Boy hatte immer das Ruder in der Hand, er würde niemals jemandem folgen! Er war der Boss und das sollte auch jeder wissen! Das betraf natürlich auch den echten Boss, und ganz ehrlich: Der Kerl hatte es verdient. Allein schon sein Anblick genügte, um dem Tochiba ein abfälliges kleines Geräusch zu entlocken, das er vorher schön für sich behalten hätte. Ganz ehrlich: Diese neue Identität gefiel ihm! Er musste sich zumindest bei seiner Abneigung gegenüber den Dingen, die um ihn herum geschahen, nur begrenzt zurückhalten. Klar, er musste seine Begeisterung über die Mädchen verbergen, aber das bekam er schon irgendwie hin. Das Nörgeln hatte ihm immer viel mehr gefehlt.
Nachdem der Kerl allerdings geglaubt hatte, sie abfertigen zu können mit ein paar verschwitzten, zerknitterten Flyern, wagte er es auch noch, zu fragen, ob sie schon etwas geplant hatten! Wofür hielt er denn bitte die Shinobi Shirogakures? Nein, Mushiro hatte natürlich nichts geplant, aber ihm würden innerhalb von Sekunden sicherlich hundert tolle Dinge einfallen, die er ganz einfach machen konnte. Da brauchte der Kerl gar nicht so zu fragen. „Ob wir etwas geplant haben, Jiro-kun?“ Ganz bewusst wählte er weder das Wort Chef, noch eine übermäßig respektvolle Anrede. Immerhin war er ein cooler Rebell, nicht wahr? „Mit den Shinobi von Shirogakure hier ist schon sichergestellt, dass der heutige Abend ein Erfolg wird. Ich könnte die Show locker allein schaukeln, keine Sorge. Worum Sie sich eher sorgen sollten, ist, uns noch ein paar Flyer zu besorgen, denn die hier werden weggehen, bevor sie sich auch nur umgedreht haben. Sie haben nicht ohne Grund Tochiba Mushiro hier, also hören Sie gefälligst auf, uns zu unterschätzen, und holen sie uns das Papier.“ Kühl starrte Mushiro den perplexen Zirkusdirektor an, bis dieser sich umdrehte, wegstapfte und irgendetwas vor sich hin murmelte – hatte er da ein „Diese Bengel werden immer frecher“ gehört? Naja, es war irrelevant... es wurde Zeit, sich seinen beiden Kolleginnen zuzuwenden, jetzt, wo dieser Jiro sie nicht mehr hörte. Zeit, seine Fähigkeiten auszuspielen! „Shika-chan... die Zettel da kannst du gleich wegwerfen, wenn wir draußen sind. Wird eh kein Mensch kommen, wenn er so einen ekligen Flyer bekommt.“ Dann sah er zu Mai, direkt in ihre Augen. Kühl, gesammelt, ernst. Das war so neu für ihn, aber es fühlte sich irgendwie gut an! Sie würde sicher niemals bemerken, dass er gerade innerlich ihre Schönheit mit der einer Blumensee verglich... „Du weißt es vielleicht nicht, aber wir Tochiba sind Geschäftsleute, und ziemlich erfolgreich. Ich habe also die meiste Erfahrung von uns, wenn es darum geht, Zeug an den Mann zu bringen. Ich werde hier also erstmal das Kommando übernehmen.“ Keine Fragen, keine Erlaubnis für Einsprüche. Einfach nur sagen, was geschehen würde. Er war stark, er hatte alles im Griff. Diese Welt gehörte ihm, und genau das würde seine Attraktivität in den Himmel steigern! „Und wo wir gerade über Männer reden... ihr zwei seid nicht richtig angezogen. Das ist natürlich kein Problem, benutzt einfach euer Henge. Ich erwarte etwas, das Haut zeigt! Etwas, das anzieht! Und, da es um einen Zirkus geht, etwas, das schillert! Wenn ihr das hinkriegt, können wir hier endlich richtig anfangen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und hob leicht eine Augenbraue. „Ich warte...“
 

Nara Shika

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Schade, dass die Begrüßungsrunde doch so schnell zu Ende war, aber das hatte Shika ja teilweise auch selbst zu verantworten. Wieso kam sie nur auf die Idee sofort in das Zelt zu gehen? Eigentlich wollte sie doch das blauhaarige Mädchen besser kennen lernen. Der erste Eindruck und das äußere Erscheinungsbild von ihr hatten nämlich einen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Sofern das die Nara also richtig einschätzen konnte, war Mai durchaus eine Person, die zu ihrem Freundeskreis gehören könnte. Andererseits.. konnte sie sich auch schlicht irren. Shika wurde zuvor selbst schon von einer älteren Dame hinters Licht geführt, indem sie ahnungslos in einen Tunnel voller Fallen geschickt wurde. Nach der Aussage damals sollten dort nämlich keine sein. Abseits dieses Gedadanken, war jedoch noch eine andere Sache erwähnenswert. Was war mit Mushiro los? Die Schwarzhaarige konnte sich deutlich daran erinnern, dass er immerso energisch und.. lebensfroh war. Ja, er ließ sich in der Vergangenheit immer wieder von.. großen weiblichen Attributen ablenken, nichtsdestotrotz gefiel ihr dieser vergangene Mushiro doich deutlich besser. Auf einmal war er so.. distanziert und kühl. Sie hatte keine Ahnung, was er damit erreichen wollte, aber es gefiel ihr schlicht und einfach nicht.
Im Inneren des Zeltes angekommen, sah sich Shika dann erst einmal interessiert um. Sie hatte noch nie einen Fuß in einen Zirkus gesetzt, weswegen sie etwas großartiges und pompöses erwartet hatte. Die Wahrheit war allerdings weit weniger beeindruckend gewesen. Kein Wunder, warum das Geschäft so schlecht lief und man Hilfe durch Ninja brauchte. Das war die wohl die letzte Hoffnung für diesen Laden. Ehrlich gesagt sah es hier nämlich schon etwas schäbig aus. Andererseits war dies nur ihre eigene Meinung. Der Zirkusdirektor passte nämlich plötzlich nicht mehr ganz in dieses Bild hinein. Ein mittelalter Mann, der stattlich gebaut war und durchaus etwas her machte. Im Gegensatz dazu stand dann aber wieder seine Verhaltensweise. Statt Händeschütteln und einer ausgiebigen Einweisung, übersprang der Herr nämlich den Großteil und drückte Shika unvermittelt ein paar schmuddelige und zerknitterte Zettel in die Hand. Und damit sollte man nun Werbung betreiben? Irgendwie erschien das mehr als geizig. Die Kunoichi dachte, dass es hier um das Überleben dieser Einrichtung ging. Etwas mehr hatte sie sich also schon erhofft. Glücklicherweise hatte die Gruppe aber einen echten Geschäftsmann dabei, besser gesagt, den Sohn der großen Tochiba Familie. Ohne zu zögern nahm dieser sofort das Zepter in die Hand und gab kluge Anweisungen. Obwohl.. waren sie wirklich so klug? Einserseits konnte er ja ihren Klienten überzeugen mit etwas Widerwillen die neueren Exemplare des Flugblattes zu besorgen. Das war auf jedenfall positiv zu bewerten. Andererseits.. hatte er seltsame und willkürliche Vorstellungen davon, wie man diese Flugblätter unter die Massen verteilen sollte.

H-Haut zeigen..? Shika erschrak schon fast bei dem Gedanken daran sich mit dem Henge in einer solch.. solch peinliche Erscheinung zeigen zu müssen. Unweigerlich lief das ganze Gesicht der Ninjutsuka langsam rot an. Sie versuchte zwar diese Tatsache hinter ihren Händen verstecken zu können, aus diesem Grund landete der zerknüllte Ballen Papier letztendlich auch im Dreck der Manege, allerdings war es vergebens. Mittlerweile konnte jeder die sichtbare Gefühlswelt der Schwarzhaarigen deutlich sehen. Das war aber noch nicht einmal das Schlimmste an dieser gesamten Situation. Wie sollte sie nur jemals Mushiro umstimmen können? Er klang so selbstbewusst wie immer und sie war nicht gerade das beste Beispiel für ein Übermaß an Selbstvertrauen. Möglicherweise gab es aber noch einen Ausweg. Es waren ja nicht nur sie und Mushiro hier, es gab noch einen dritten Ninja im Bunde, Mai. Sie konnte doch unmöglich soetwas gutheißen? "I-Ich.. ähm.. ich weiss nicht, Shiro-kun. Das.. das ist.. doch etwas viel verlangt, oder nicht..?" Schleichend, damit war in diesem Fall wohl eher die Geschwindigkeit gemeint, hatte sich Shika derweil an die Seite der großgewachsenen Blauhaarigen gestellt, ihren Arm ergriffen und diesen sanft aber bestimmt an ihren Körper gedrückt, nur um dann mit einem hoffnungsvollem Funkeln in den Augen hoch zu Mai zu schauen. Entweder würde nun ein Wunder geschehen oder alles in einer Katastrophe untergehen. Man durfte gespannt sein.
 

Sakaida Mai

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Überrascht wanderten Mai’s Augenbrauen nach oben, während ihr Blick zu Mushiro nach unten ging. Selbst wenn der Auftraggeber noch so kurios, zerstreut oder unfähig erschien, so sollte man dieser Person doch stets mit Respekt begegnen, oder? Vielleicht lag es auch in der Natur der Blauschopfs, sich freundlich auszudrücken und für andere war das nicht selbstverständlich. Trotzdem: Verständnis konnte Mai dafür nicht aufbringen. Beschämt biss sie sich auf die Unterlippe, als Jiro grummelnd von Dannen zog. Toll, da hatten sie ja einen super Eindruck hinterlassen. Hoffentlich würde Mai das später noch gerade rücken können.
Dass die alten Flyer nicht sonderlich gut bei den Leuten ankommen würden, war wohl richtig. Mushiro hatte Recht, man konnte sie draußen dann entsorgen. Als Mai merkte, dass sie wohl nun dran war, von ihm bevormundet zu werden, sah sie seinem kühlen Blick fragend entgegen. Es war so verquer, dass ein kleinerer und wohl auch jüngerer Ninja so dominant war. Mai war nicht der Typ Mensch, der sich nun mit Mushiro streiten würde. Wenngleich es ihr nicht gefiel, wie er das Ruder übernehmen wollte. Bei einem Job gab es keinen Teamleiter und Mai war der Meinung, dass da auch kein Bedarf war. Als er mit seiner Ansprache fertig war, seufzte sie innerlich auf. Er war unsympathisch.

Die Kumo-Nin beließ Mushiros vermeintliche Kommandoübernahme unkommentiert, das konnte man später ja auch noch ausdiskutieren. Ein Glück, dass Mai so geduldig mit Unsympathen war. Aber auch nur, weil die Hälfte der Fiesheiten an dem naiven Blauschopf vorbeirauschten. Jedoch nur die Hälfte! Und das, was der Rotschopf als nächstes lieferte, kam sofort bei Mai an. In der Annahme, dass es sich um einen schlechten Scherz handelte, schmunzelte sie zunächst nur (auch wenn ihre Miene eindeutig keine Belustigung zeigte). Aber naja, das war wohl ein Irrtum.
Der meint das ernst? Verrückt.
Shika hatte Recht, das war etwas zu viel verlangt. Was sollte sie dazu nun sagen? Vor allem wie sollte sie es sagen? Empört, zickig, verärgert? War es schlau, bereits jetzt einen Streit zu riskieren? Mai würde ihm sowieso keine Folge leisten, warum auch? Er hatte schließlich nicht die Leitung. Aber.. – Irritiert blickten die blauen Augen zu Mai’s Arm. Und was sie dort sahen, war absolut herzzerreißend! Was für ein knuffiges Mädchen! Mai kannte sie eigentlich nicht, aber in diesem Fall konnte sie sich schon denken, dass Shika darauf hoffte, dass Mai dem Jungen klar machte, dass seine Forderung übertrieben war. Keine Sorge, alles wird gut werden! Mit einem Lächeln, welches zunächst Shika galt, wandte sich Mai Mushiro zu. „Shika hat Recht, das ist viel verlangt. Wir kennen deinen Plan zwar nicht, aber mit der Durchführung sind wir nicht einverstanden. Es wäre einfacher, wenn sich selbst ein großer Geschäftsmann die Ideen seiner Teamkollegen anhört. Vielleicht lässt sich ja dann etwas finden, womit alle glücklich sind.“, erklärte sie ihm freundlich. Mit der Mai-Art kam sie bisher am weitesten, vielleicht fruchtete das ja auch in diesem Fall.

Kurz darauf kam auch schon der Zirkusdirektor Jiro und gab Mushiro die neuen Flyer, ehe er wieder hektisch abdampfte. „Dann lasst uns doch erst mal ins Dorfzentrum gehen oder irgendwo hin, wo um diese Uhrzeit in Konoha viel los sein könnte. In Einkaufsstraßen vielleicht? Mal sehen.“ Und so machte sich das Dreiergespann auf, das Zirkuszelt fürs Erste zu verlassen und Konohagakure einen hoffentlich eindrucksvollen Besuch abzustatten. Einen festen Plan hatten sie noch nicht, aber das würde schon noch werden. „Vielleicht könnten wir den Leuten ja eine Kostprobe von der Vorstellung geben. Jiro wollte ja allen Anschein nach, dass unsere Fähigkeiten der Hauptbestandteil sein werden.“, murmelte Mai nachdenklich.
 
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Was? Wieso sagten sie nein? Es konnte doch unmöglich sein, dass die beiden ihm widersprechen wollten... Nein, sein Charisma war viel zu stark dafür! Irgendwo musste er sich verrechnet und einen Fehler gemacht haben... vielleicht war seine Wortwahl zu direkt gewesen, oder die beiden waren einfach extrem konservativ. Zu Shika passte das bestimmt. Aber naja, seine neuen Eigenschaften waren ja noch in der Testphase, da musste man mit Rückschlägen rechnen; so etwas brachte ihn nicht aus der Ruhe. Er strich sich kurz durch das rote Haar und zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Von mir aus. Sollte klar sein, dass Männer eher Angebote von hübschen Mädchen annehmen, wenn sie sich entsprechend anziehen. Trotzdem habe ich nicht vor, euch zu irgendwas zu zwingen, das euch unangenehm ist.“ Dann wandte er seinen Blick direkt Shika zu, zeigte darin keinen Tadel oder sonst etwas, nur die Kälte, die er so lange geübt hatte. „Das ist noch lange kein Grund, mich anzusehen, als wäre ich ein Monster oder sowas...“
Damit wandte er sich ab. Sein Bild sollte damit wiederhergestellt worden sein, vielleicht hatten die beiden sogar ein paar Schuldgefühle dafür, ihm so vehement widersprochen zu haben. Na gut, Mai konnte man keinen Vorwurf machen, dem süßen Engel, der ihn die ganze Zeit über anlächelte... und konnte es sein, dass ihre Wangen sich leicht gerötet hatten? Ja, bestimmt hatten sie das! Vermutlich hatte sie sich gerade deshalb geweigert, weil sie nicht vor dem Jungen, in den sie sich gerade verliebt hatte, ihre Unsicherheit zulassen wollte! Das war ohne Frage die Antwort! Seine Taktiken zeigten jetzt schon Wirkung, dabei waren sie noch weit davon entfernt, perfekt zu sein! Mit etwas Glück würde das süße Blauhaar ihm noch vor dem Ende dieses Jobs seine Liebe gestehen...

Auf dem Weg nach draußen nickte Mushiro Mai leicht zu; ja, ihr Gedanke war gut. „Ja, ein belebter Ort ist immer gut, um nach Leuten zu suchen. Eine gute Idee, Mai-chan.“ Ob sich die Einkaufsstraßen Konohas wirklich anboten, konnte man bezweifeln. Viele Leute wollten an solchen Orten einfach ihre Einkäufe hinter sich bringen, wofür sie ja da waren, und hatten kein Interesse daran, von irgendwelchen Werbeleuten genervt zu werden. Ganz besonders, wenn es um so etwas wie einen Zirkus ging, was mit Einkaufen gar nichts zu tun hatte. Die allgemeine Zielgruppe waren eher Kinder, und die fand man nur dann in Einkaufszentren, wenn ihre Eltern sie dahin mitschleppten. Man musste zielorientierter arbeiten. Und die Frage war ohnehin, ob die Leute in Konoha viel Interesse daran hätten. Ein verstecktes Dorf zur Beheimatung von Shinobi beheimatete zum größten Teil Shinobi, die vermutlich eher an andere Dinge dachten als das friedliche Beobachten eines Zirkus. Jôsei war ein ganzes Stück passender für so etwas. Aber die beiden schienen nicht begeistert zu sein, wenn Mushiro sie beim Treffen von Entscheidungen vollkommen überging, also würde er einfach mal folgen und Mais Vorschlag abnicken. Immerhin war es so, wie er zuvor schon gesagt hatte: Er war ein Genie, wenn es darum ging, etwas an den Mann zu bringen. Das würde er auch in der Einkaufsstraße schaffen, wenn es sein musste!
Eine Sache musste er aber doch noch loswerden. Zwar hatte er behauptet, er könne die Show alleine zum Laufen bringen, aber dieses eine Mal hatte er vielleicht ein kleines bisschen hoch gestapelt. Für seinen Teil hatte er zwar schon zwei, drei Ideen, die sich sicher ganz gut umsetzen lassen würden, aber das würde sicher nicht reichen. Also sollte man schon einmal wissen, womit man es zu tun hatte... „Wenn wir schon von Kostproben sprechen, würde ich gerne etwas wissen. Habt ihr schon eine Ahnung, was ihr vorführen wollt? Das ist immerhin das Wichtigste...“ Wenn die zwei noch gar keine Idee hatten, könnte das Ganze problematisch werden. Allerdings hatte Shika schon ein paar Fähigkeiten, mit denen Mushiro ganz spontan etwas aushecken konnte. Er hatte sie noch nicht oft Jutsu nutzen sehen, aber damals, als sie sich und ihn in diesem Tunnel gerettet hatte, indem sie die beiden mit einem Windgeschoss in die Luft katapultiert hatte, oder an dem See, an dem ihr Schatten diesen Riesenkarpfen hatte aufspießen können... Ja, damit konnte man ohne Frage arbeiten. Aber vielleicht hatte sie ja auch ein paar eigene Gedanken und würde ihm Fähigkeiten zeigen, die sein Gedächtnis noch gar nicht hatte speichern dürfen. In diesem hübschen, zierlichen Mädchen steckten unheimliche Kräfte, sie war so niedlich und doch so stark... Es war so faszinierend! Definitiv wert, eine zukünftige Tochiba zu sein...
 

Sakaida Mai

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Das Wetter auf eindeutig auf Seite der drei Shinobi. Die Sonne schien und wärmte die Erde, während eine leichte Brise immer wieder für Erfrischung sorgte. So richtig angenehm war es, begleitet von Vogelgezwitscher den Weg entlangzumarschieren. Mushiro schnitt mit seiner Frage in die Runde ein wichtiges Thema an. Ob ihre Fähigkeiten für eine Zirkusdarbietung geeignet waren? Darüber hatte Mai sich noch gar keine Gedanken gemacht. Was könnte sie denn vorführen? Vor allem aber: Was könnte sie vorführen, ohne Mensch oder Tier zu verletzen? Während die Finger ihrer rechten Hand immer und immer wieder eine dicke Haarsträhne durchkämmten, ging sie gedanklich ihre Techniken durch. „Die Grundtechniken haben wir ja alle drauf.. Kann man Zivilisten überhaupt noch mit Doppelgängern oder Verwandlung begeistern?“, fragte sie wohl mehr sich selbst, als die anderen. Allerdings wären deren Meinungen dazu Interessant. „Kommt wohl drauf an, wie man es verpackt.“, schlussfolgerte der Blauschopf schließlich. Gleiches galt wohl auch für Wand- und Wasserlauf. Gar nicht so einfach!

Und ihre Raiton-Jutsus? Vielleicht ein wenig unbrauchbar. Man sieht meist nie sonderlich viel davon und gefährlich sind sie auch. Seufzend reckte sich das Mädchen und meinte: „Guten Gewissens könnte ich vielleicht einen Blitzdoppelgänger vorführen. Meine anderen Jutsus aus diesem Gebiet taugen für diesen Zweck wohl nichts.“ Toll, war ja nun auch nicht viel. Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke auf, sodass die kichernd anhing: „Es sei denn, wir verwandeln das Zirkuszelt in eine Arena und bieten einen Showkampf.“ Konnte man ja im Hinterkopf behalten, in diesem Moment meinte Mai das eher scherzhaft. Und weiter? „Ansonsten.. Vielleicht Genjutsu.“ Wurfwaffentäuschung? Das war wohl nicht sehr einladend, eher abschreckend. „Glaub nicht, dass Zivilisten so was besonders lustig finden.“ Entschuldigend grinste sie Shika und Mushiro an. Nein, Mai war eindeutig nicht für einen Zirkus ausgerüstet. Schade eigentlich, das würde so gut zu ihr passen..

Also ganz konkret: Ich kann leider nur Grundtechniken bieten und ein angemessenes Raitonjutsu. Ansonsten jongliere ich gerne für das Publikum mit vielen Waffen und renne schnell genug, um vor ihren Augen zu verschwimmen.“, stellte sie schließlich zusammenfassend dar, ehe sie sich erneut mit fragender Miene zu Mushiro und Shika drehte. Vielleicht konnte der Junge ja mit diesen wenigen Fetzen von Mai’s zirkusgeeigneten Fähigkeiten anfangen? Schließlich betonte er ja vorhin, dass man einen Großteil der Sache ihm überlassen konnte. „Wie steht’s bei euch? Und denkt ihr, dass wir unabhängig voneinander agieren sollten oder dass es besser wäre, gemeinsam aufzutreten?" Sie hatten das Dorf in seiner ganzen Pracht erreicht, eine Entscheidung und ein Plan wären nun angebracht.
 
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So schwer es ihm auch fiel, versuchte Mushiro, ruhig zu bleiben und wortlos zuzuhören, während Mai sprach. Er warf ihr hier und da einen kurzen Blick zu, aber abgesehen davon sah er sie kaum an. Ein großer Teil des Charmes eines Bad Boy stammte daher, dass er nicht zu viel sagte und nicht alles gleich kommentierte. Als sie meinte, dass Genjutsu bei Leuten nicht ankamen, zuckte er dennoch kurz zusammen – hoffentlich hatte das keins der Mädchen gesehen. Zweifel an Genjutsu waren Zweifel an ihm, indirekt, denn abgesehen davon konnte er so gut wie gar nichts, und dementsprechend war es auch sein Plan gewesen, die Zuschauer mit Illusionen zu belustigen. Wenn sie recht hatte und das nicht funktionierte... Tja, dann war er in Schwierigkeiten, nachdem er den Mund so voll genommen hatte. Aber nein, das würde schon werden. Ein attraktiver Mann hatte immer alles im Griff! Das war Regel Nummer 1!

Schlussendlich endete Mai aber doch noch, und nachdem ein paar Sekunden lang die einzige Antwort auf ihre Frage Stille war, nahm Mushiro das Wort auf: „Meinst du denn, wir können es uns leisten, gemeinsam aufzutreten? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass dieser Zirkus genügend verschiedene Programme besitzt... wenn doch, bräuchten sie uns gar nicht erst dafür.“ Das war ein wichtiger Punkt. Das Programm musste immerhin eine gewisse Zeitspanne füllen, und damit es das tat, musste man so viele verschiedene Aufführungen wie möglich einbringen. Wenn sie nicht genug Leute hatten, dann mussten die drei jeweils allein auftreten.
„Aber ich glaube, du unterschätzt die Wirkung unserer Fähigkeiten auf das gemeine Volk“, fuhr der Rotschopf fort und schloss kurz die Augen, dann sah er dem Mädchen tief in die Augen. In die blauen, tiefen, fesselnden, wunderschönen, engelsgleichen, himmlischen, großen Augen... Ah, Moment! Nicht abdriften! Das wäre nicht cool und würde sofort jede Menge seiner Attraktivität zerstören! Er musste sich zusammenreißen! „Klar, für uns sind solche Sachen Alltag. Aber normale Menschen sehen nicht dauernd Shinobi bei der Arbeit zu, im Gegenteil. Und wenn doch, dann sind das meistens irgendwelche Kinderjobs, bei denen man solche Fähigkeiten nicht braucht. Als ich ein Kind war, war ich oft im Zirkus, und da waren die Leute total begeistert, wenn jemand ein bisschen Feuer gespuckt hat, auf einem Niveau, das jeder Genin übertreffen kann, wenn er Katon beherrscht. Mein Großvater konnte das viel besser und hat es mir etwa vierhundert Mal gezeigt, aber für die war es eine großartige Show. Die Leute waren total begeistert. Da müssten wir es doch erst recht schaffen, meinst du nicht?“
Jetzt musste er den Blick aber doch wieder nach vorne richten; Mais Schönheit war einfach viel zu unwiderstehlich, als dass er sie die ganze Zeit ansehen und eine ruhige Miene bewahren würde! Außerdem näherten sie sich mehr und mehr ihrem Zielort, es wurde also langsam Zeit, dass er seine Gedanken beendete. „Ich glaube, mit Raiton können wir gut arbeiten. Mit Genjutsu übrigens auch... Das Prinzip der Illusion ist das Erschaffen von etwas aus Nichts heraus, das Formen und Gestalten der Realität nach dem eigenen Willen, unabhängig davon, ob es den Gesetzen dieser Welt folgt oder nicht. Da sollte man doch ein wenig Unterhaltungswert herausbekommen können.“ Er räusperte sich kurz. „Aber das ist meine Expertise, also konzentrier du dich auf deine Blitze. Ich meine, du beherrscht ein Element, dass für hübsche Lichter, schnelle Ausschläge und außergewöhnliche Formen bekannt ist... Wenn man damit die Menschen nicht begeistern kann, dann weiß ich auch nicht.“ Er lächelte sie kurz an, ließ dann seinen Blick wieder zurück in die emotionslose Maske fallen und sah zu Shika. „Unsere kleine Nara hier hat auch die nötigen Fähigkeiten. Wenn ihr nichts anderes einfällt, können wir immer noch Dinge in die Luft werfen, die sie mit ihren Schatten aufspießt. Sieht ziemlich beeindruckend aus.“ Dann sah er wieder nach vorne und hob den Kopf. Sie waren also endlich da... „Sieht aus, als wären wir hier. Der Einkaufsdistrikt.“
 

Sakaida Mai

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Seufzend stimmte Mai Mushiros Bedenken zu: „Du hast Recht. Besser, wir ziehen das Ganze in die Länge, indem wir nacheinander auftreten.“ Konnte man diesen armen Zirkus überhaupt noch retten? Nicht, dass die drei Shinobi das nicht schaffen würden, aber waren da nicht bereits Hopfen und Malz verloren?
Glücklicherweise sah Mushiro die Sache mit der Wirkung ihrer Fähigkeiten auf Zivilisten anders. Es beruhigte Mai tatsächlich, schließlich wäre es eine Peinlichkeit Sondergleichen gewesen, wenn ein Chuunin im Zirkus versagte. Und es stimmte schon, was Mushiro sagte: Für sie war es Alltag, für die anderen nicht. Shika verhielt sich ruhig, vielleicht war sie noch nicht sicher, was sie aufführen wollte? Andererseits machte sie allgemein einen ruhigen, verschüchterten Eindruck. Oder sie musste sich noch von Mushiros ersten Vorschlag erholen. Aber dieser hatte ja an ihrer Stelle eine gute Idee! Und weil Mai sich nicht erinnern konnte, die Künste eines Nara bereits einmal bewundert zu haben, war sie wohl gespannter darauf, als so mancher Bürger.

Vielleicht hatte sich Mai ein wenig in Mushiro getäuscht, was den ersten Eindruck betraf. Natürlich entgingen ihr seine Selbstsicherheit und dieser gewisse Hauch an Überheblichkeit nicht, aber allmählich kamen auch freundliche Seiten an dem Jungen hervor. Eine Erkenntnis, welche dem Blauschopf ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Auf was für Gestalten sie schon getroffen war! Trotzdem, Gembu konnte keiner übertreffen..
Damit war die Gruppe an ihrem Zielort angekommen. Um diese Uhrzeit herrschte hier glücklicherweise ein reges Treiben, dementsprechend würde der ein oder andere schon Interesse zeigen. Es würden ja schon wenige Leute reichen, welche stehenbleiben und zusahen. Dann dauert es in der Regel nicht lange und eine neugierige Menschentraube würde sich bilden. „Dann trennen wir uns für’s Erste und jeder versucht, so viel positive Aufmerksamkeit zu erregen, wie möglich.“, meinte Mai und nickte Shika und Mushiro kurz zu, ehe sie sich umwandte und ging.

Und jetzt..?“ Etwas verloren trottete das Mädchen eine breite Straße entlang, bis sie bald an einen etwas größeren Platz kam, welcher sich mit einen breitgebauten Brunnen zierte. Um diesen herum standen viele Bänke, auf welchen Mütter saßen, welche sich miteinander unterhielten und zugleich ein wachendes Auge auf ihre spielenden Kinder warfen. Um sie herum hatten sich Einkaufstüten gestapelt. So mancher Senior machte ebenfalls ein Päuschen am Brunnen und sah entweder genervt oder erfreut zu den Kleinen. „Kinder? Klar, das hat schon immer geklappt!“, kam es Mai erfreut.
Und so marschierte der Blauschopf entschlossen auf den großen Brunnen zu und machte einen eleganten Satz auf das Wasser. Elegant drehte auf dem Absatz kehrt und sah die überraschten, verwunderten Blicke der Kinder. Und da stand Mai nun: Auf dem Wasser, beobachtet und.. „Das ist echt nichts für mich..“ Peinlich! Da musste sie nun durch.

Ich wette, ihr wart noch nie im Zirkus.“, sagte Mai mit einem auffordernden Lächeln. Manche Kinder sahen sich fragend an, andere nickten heftig oder schüttelten zu stark den Kopf. „Doch, ich war schon zehnmal in ‘nem Zirkus! Du bist bestimmt die Assistentin vom Zauberer!“, rief ein besonders vorlauter Junge zu Mai. „Nein, viel besser.“, entgegnete sie lächelnd und faltete die Hände. Kurz darauf nahm sie diese wieder auseinander und ließ zwischen den zehn schmalen Fingern je einen kleinen Blitz durchgehend zucken. Staunende Kinderaugen – fast schon zu einfach! „Ich bin eine echte Kunoichi und trete heute mal im Zirkus auf.“ Als wäre das ihr Stichwort, nach Mai die Hände ein großes Stück weiter auseinander und verlängerte somit die kleinen Blitze zwischen ihren Fingern. Ein paar Mal: „Woah!“, dazwischen: „Cool!“, und nebenbei: „Aah!“, sowie ein paar misstrauische Mütter, welche das seltsame Mädchen auf dem Wasser etwas genauer unter die Lupe nehmen wollten. Mai ließ die Blitze wieder sein und verbeugte sich, woraufhin die Kinder begeistert applaudierten. „Bist du in dem Zirkus, welcher außerhalb aufgeschlagen hat?“, fragte ein kleines Mädchen mit zwei langen, blonden Zöpfen. „Ganz genau! Und nicht nur ich bin dort, sondern auch noch zwei andere Shinobi! Und wir geben hier nur eine Kostprobe von dem, was euch in der Vorstellung heute Abend erwartet!“, prahlte Mai und betete nebenbei, dass das auch wirklich so toll werden würde. Die ersten Kinder zogen bereits an den Rockzipfeln der Mutter und baten um den Besuch der Vorstellung. „Zeig das nochmal!“, rief der vorlaute Junge von vorhin erfreut zu Mai. Lächelnd vollführte Mai erneut diesen so unglaublich einfachen Trick und versprach ihnen, dass sie mehr von sich im Zirkus zeigen würde.

Einen Moment lang blieb Mai noch in der mittlerweile großen Menge, die Kinder umringten sie und begutachteten begeistert ihre Ausrüstung. Das größte Ereignis war es wohl, dass sie eines von Mai’s Kunais halten durften. Ein bisschen genoss sie ja schon die Bewunderung der Kinder! Doch besser waren die Erwachsenen, welche sich bei Mai nach Uhrzeit, Karten und anderen Informationen erkundigten..
 
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„Ähm... uns trennen?“ Mai machte es Mushiro wirklich schwierig, seine coole Fassade aufrecht zu erhalten, wenn sie so etwas sagte. Er wollte nicht, dass sie wegging... Sie konnten doch zusammen ebenso gut arbeiten, wieso also sollten sie nicht beisammen bleiben, jetzt, später, den Rest ihres Lebens? Es gab nichts, was dagegen sprach! Aber er durfte nicht anhänglich wirken... Er durfte auch nicht zeigen, dass es ihm wichtig war, sie bei sich zu haben... er musste einfach ruhig und desinteressiert bleiben. „Gute Idee“, meinte er also und nickte. „Wenn wir mehr Plätze abdecken, werden wir mehr Flyer los. Sagen wir, in anderthalb Stunden treffen wir uns wieder hier? Wäre dann noch genug Zeit, um unsere Vorführungen abzusprechen...“ Und damit verabschiedete er den Blauschopf. Kaum hatte sie sich umgedreht und war verschwunden, drehte er sich um und griff sanft nach dem Handgelenk seiner anderen Begleiterin. Mai hatte er gehen lassen, aber diesen Fang hier würde er behalten, bis nach dem Job zumindest. Er konnte sie schwerlich mit nach Hause nehmen... darauf reagierte sie nicht so gut.
„Shika-chan... wir sollten zusammen bleiben. Schüchtern, wie du bist, wäre es das Beste, wenn du meine Performance unterstützt, in Ordnung?“ Wie von ihr zu erwarten, gab das Mädchen keine großen Widerworte, und so ging er mit ihr zusammen in eine andere Richtung als ihre hübsche Kollegin. Er ging etwas strategischer vor, lief in Richtung der Straße, die die meisten Geschäfte besaß, die auf junge Kinder und deren Eltern zielten; in seinem Gedächtnis gingen selbst solche Informationen nicht verloren. Er postierte sich zwischen einem großen Spielzeugladen und einen Kleidungsgeschäft für Kinder, und allein auf dem Weg dorthin entdeckte er bereits zwei Süßigkeitenwarenläden. Wenn das hier nicht der perfekte Platz war, wo lag er dann? Natürlich hing der Verkauf auch davon ab, wie sie ihre Show vorführten... dazu musste er sich noch kurz mit seiner Partnerin unterhalten. Aber er war ziemlich sicher, dass sein neues Konzept sie nicht ganz so erschrecken würde wie der harmlose Vorschlag, ein kleines bisschen mehr Haut zu zeigen...

„Hereinspaziert, herausspaziert, ratet, wer hier heut flaniert?
Er sieht gut aus, er ist ganz neu, meine Damen und Herren: Zirkus Sugoi!
Fünf halbwegs große Rotschöpfe tänzelten fröhlich auf der Straße herum, stießen einstimmig kleine Reime wie diesen aus – wirklich sehr einstimmig, da nur einer von ihnen tatsächlich sprechen konnte – und zogen so die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sich. Nicht wenige davon waren Frauen oder Männer und manchmal sogar Frauen und Männer, die kleine Kinder an der Hand hielten, also genau seine Zielgruppe. Wie aus dem Nichts zog er einen Flyer aus dem Ärmel und alle fünf Mushiros wedelten damit herum. „Zirkus Sugoi, der freundliche Zirkus aus der Nachbarschaft. Spaß für die ganze Familie, Tag und Nacht! Löwen trampeln auf dem Heu, Artisten sind auch da... wie toll! Sugoi!“ Nach einer kurzen Drehung hielt er den Zettel vor sich und zwinkerte der Menge vor sich zu, dann fuhren die fünf Mushiros wieder fort, diesmal ohne die Singstimme, in der lockenden Geschäftsstimme, die er manchmal gehört hatte, wenn sein Vater neue Partner einholen wollte: „Irgendwelche Fragen zu dieser spaßigen und günstigen Erfahrung? Wir beantworten alles!“ Ein paar der Kinder meldeten sich zu Wort, eines lief sogar mit großen Augen zu ihm vor, ein junges Mädchen mit einem Blick der Bewunderung, der sein Herz sicher zum Rasen gebracht hätte, wäre sie in seinem Alter. So war sie nur eine Kundin, die mit aufgeregter Stimme ihre Frage stellte: „Sind Sie ein Magier? Ein großer Magier?“ Mushiro musste lächeln, dann verbeugten er und seine vier Kopien sich. „Aber nicht doch. Ich bin so viel mehr! Ich bin ein...“ Er wirbelte herum, nahm eine Ninjapose mit Fingerzeichen ein und ließ seine Doppelgänger in weißen Wolken zerplatzen. „... waschechter Ninja! Der große Mushiro, Meister der Multiplikation! Ich kann aus wenig viel machen und aus viel wenig... pass auf!“ Er formte richtige Fingerzeichen, und im nächsten Moment erschien in seiner Hand die Schleife, die das Mädchen auf dem Kopf trug. Sie Oohte und griff sich kurz ins Haar, um sicher zu gehen, dass ihre eigene noch da war. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah und er die Schleife verschwinden ließ, dauerte es nur noch Momente, ehe sie ihre Mutter anflehte, mit ihr in den Zirkus zu gehen, und andere Kinder wurden richtig angesteckt von der Begeisterung. Dabei hatte Mushiro noch gar nicht seine Trumpfkarte ausgespielt... Kinder waren so einfache Beute!
 

Sakaida Mai

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Noch so manches Mal versuchte Mai die Aufmerksamkeit einiger Passanten auf sich zu lenken, um diese meist erfolgreich für die heutige Zirkusvorstellung zu werben. Naja, erfolgreich im Sinne von „Interesse wecken“. Ob die Leute dann auch tatsächlich abends erscheinen würden, bleibt zu hoffen. Als der Blauschopf im Laufe des Tages nach einem weiteren Rundgang um die Ecke bog, erblickte sie von weitem Mushiro und Shika. Lächeln sah sie den beiden einen Moment lang zu. Es war schon beneidenswert, dass sie zu zweit waren. Weniger peinlich, man traute sich mehr.. Aber es war wohl besser so. Denn die schüchterne Shika passte in diesem Fall gut zu Mushiro, welcher vor Selbstbewusstsein nur so strotzte. Das Ergebnis schien für sich zu sprechen, denn auch hier tummelten sich die Leute um das Gespann herum.

Ein Blick auf die Uhr verriet Mai zu einem späteren Zeitpunkt, dass es Zeit war, zum Treffpunkt zurückzukehren. Seufzend spazierte die junge Dame durch die Straßen. Schon komisch, auf Missionen fühlte sie sich nicht so geschafft, wie von diesen vielen Kindern. Alle auf einmal wollten mit ihr reden, ständig fragten sie nach neuen Tricks und nebenbei wollten die Erwachsenen ein paar Informationen zu der Vorstellung. Wer hätte gedacht, dass das so anstrengend sein würde? Glücklicherweise würde nur noch die Aufführung heute Abend stattfinden, danach wäre das Zirkusthema wieder gegessen.
Am Treffpunkt angekommen konnte Mai Mushiro und Shika bereits von weitem erkennen, weshalb sie ihnen kurz zuwinkte. Bestimmt konnten sie ihre Werbezeit ebenfalls als Erfolg verbuchen. Es wäre schön, wenn sie Jiro gute Neuigkeiten überbringen könnten..
Und? Wie erging es euch beiden?“, begrüßte Mai ihre Kollegen herzlich. Nach ein paar Sätzen schilderte Mai auch ihre Situation kurz: „Ich glaube, dass ich auch einige Leute anhalten konnte, die Vorstellung heute Abend zu besuchen. Es wäre toll, wenn die Zuschauerränge heute gut gefüllt wären.

Als die drei wieder am Zirkuszelt angekommen waren, sah die Manege bereits viel besser aus, als vor ein paar Stunden. Es war aufgeräumt, ordentlich und sogar sauberer als zuvor. Vielleicht war doch nicht alles an diesem Zirkus verloren? Jiro hatte bald bemerkt, dass seine Ninjas wieder da waren und kam unter starken Schnaufen angerannt. Das muss eine gewaltige Anstrengung für ihn gewesen sein.. „Aaaah ein Glück! Dachte schon, ihr hättet euch mit meinen neuen Flyern einfach aus dem Staub gemacht! Auf nimmer Wiedersehen, hahaha!“, lachte er laut über seinen eigenen Witz, welcher Mai nur zu einem Lächeln aus Höflichkeit bewegte. „Nun sagt schon! Wie war es?! Glaubt ihr, dass mehr kommen als sonst?!“, durchbohrte er die Ninjas aufgeregt. „Allen Anschein nach haben wir ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt! Die Leute waren richtig interessiert. Ich bin sicher, dass viele heute Abend auftauchen werden.“, antwortete Mai ihm gut gelaunt, was Jiro erleichtert seufzen ließ. Hoffentlich würde er nicht allzu lange reden wollen, schließlich lässt der Beginn der Vorstellung nicht mehr lange auf sich warten.
 
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Es war ein Kinderspiel, junge Menschen mit ihren geringen Aufmerksamkeitsspannen vom langweiligen Einkaufen abzulenken und auf den Zirkus zu fokussieren, der doch so viel bunter und lustiger war. Nach einer Weile hatten Shika und Mushiro keine Flyer mehr, die sie an die interessierten Eltern abgeben konnten, also blieb ihnen nichts anderes übrig, als Schluss zu machen... Egal, die Zeit, sich wieder mit Mai zu treffen, kam sowieso stetig näher, und der Tochiba sah diesem Ereignis freudig entgegen. Wie es der Schönheit mit dem blauen Haar wohl ergangen war? Allein ihr Gesicht würde genügen, um jedes Produkt dieser Welt an jeden noch so konservativen Menschen zu verkaufen, also war es wohl sicher, davon auszugehen, dass sie erfolgreich zurückkehren würde. Zufrieden setzte Mushiro wieder den Gesichtsausdruck des gelassenen Desinteresses auf und wandte sich an Shika. „Wir sind hier fertig. Lass uns zurückgehen.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und ging los, überzeugt davon, dass das schüchterne Mädchen ihm sogleich folgen würde. Ihre vorsichtigen Schritte auf dem asphaltierten Grund bestätigten ihn kurz darauf, und er musste innerlich lächeln. Die Männlichkeit, die er gerade versprühte, musste ja enorme Ausmaße besitzen...

Nach relativ kurzer Zeit, die der Rotschopf damit betrachtete, still die helle Haut seiner Partnerin zu bewundern, hörte er die liebliche Stimme seiner zweiten Partnerin und wandte sich ihr zu. Da war die Sakaida wieder, schön wie in seiner Erinnerung und mit diesem strahlenden Gesichtsausdruck, der sie gleich so viel niedlicher und hübscher machte, wenngleich kaum zu glauben war, dass es diese Möglichkeit überhaupt gab. Sie war eben ein Phänomen, ein wunderschönes Wunder dieser wunderschönen Welt, und er war wohl die einzige Person, die das zu würdigen wusste. Es war wirklich an der Zeit, dass sie von Sakaida zu Tochiba wechselte...
„Lief ganz gut“, antwortete er mit einem leichten Nicken. „Ist nicht so, als wäre es schwer, Kinder für den Zirkus zu begeistern. Wir haben keine Flyer mehr übrig, und du?“ Gut, auch sie schien zuversichtlich zu sein, dass dieser Abend eine Erfolg werden würde. Zumindest von der Anzahl der Zuschauer her... was die Vorstellung anging, konnte man ja nie wissen. Es wurde Zeit, zurückzugehen und genau das zu überprüfen. Hoffentlich würde das Zelt jetzt etwas besser aussehen...

Ja, das tat es. Der Tochiba war richtig überrascht ob des großen Unterschieds, aber er beschäftigte sich nicht lange damit. Diese Manege sauber zu halten war Teil des Jobs dieser Leute, da musste man nicht gleich Pokale vergeben, wenn sie es mal taten. Nein, lieber hörte man sich den schlechten Humor des Besitzers an oder, wie ein gewisser Junge eher vermutete, das durchaus Ernst gemeinte Misstrauen gegenüber den Dreien, die nur als Witz verpackt wurden, um nicht allzu beleidigend zu wirken. Kaum nötig zu erwähnen, dass Mushiro nicht einmal auf das höfliche Lächeln zurückgriff, das Mai gnädigerweise zeigte.
Nach mehrfachen Versicherungen, dass heute auch wirklich eine Menge Leute kommen würden, fiel dem Direktor plötzlich ein, dass er noch ein paar Vorbereitungen zu besprechen hatte und dass er den drei Shinobi ja noch zeigen müssen, an welchem Teil der Vorstellung sie dran sein würden, womit er auch schon verschwand. Mushiro wartete gerade noch, bis ihr derzeitiger Boss außer Hörweite war, und ließ sich dann auf eine der Bänke der Zuschauerreihen fallen. „Ich kann seine Scherze nicht ausstehen...“, stellte er fest und sah dann Mai an. „Sag mal, haben die Blitze eigentlich funktioniert? Du hast doch sicher ein paar als kleinen Vorgeschmack gezeigt...“ Dass er ihr empfohlen hatte, das Beste aus ihrem Element zu machen, brauchte er ihr ja nicht noch unter die Nase reiben. Sie würde ihm eher verfallen, wenn sie sich von selbst daran erinnerte...
 

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Seufzend tat Mai es Mushiro gleich und ließ sich auf einer Zuschauerbank nieder. Dabei entschied sie sich für eine Reihe vor ihm, sodass sie niedriger saß und auf Augenhöhe mit dem Jungen sprechen konnte. Auf seine Bemerkung hin fuhr sie sich verlegen lächelnd durch die Haare. Er hatte ja Recht! Jiro’s Witze waren wirklich nicht besonders amüsant. Aber so war Mai eben: Aus Höflichkeit zauberte sie sich trotzdem ein Lächeln auf die Lippen. Zudem fiel es dem Mädchen nicht schwer, anderen Personen Zugeständnisse zu machen. Es war kein Problem Mushiro bestätigen zu können, dass er eine gute Idee hatte: „Ja, das hat wirklich super geklappt! Ich habe viel zu kompliziert gedacht und hatte ständig im Kopf, niemanden verletzen oder erschrecken zu wollen.“ Moment mal. Mai hatte zu kompliziert gedacht? Oh. „Gut, dass du einfacher gestrickt bist!“, lachte sie erfreut auf und meinte das absolut ernst. Nicht böse oder verletzend, nur eben ernst. So war der Blauschopf eben manchmal, ein wenig taktlos ohne es zu merken.

Nur wenige Stunden später spähte Mai hinter dem großen Vorhang hervor und sah in die Manege. Es war voll, randvoll. Jeder Platz des Zirkus schien besetzt zu sein und die Leute jubelten begeistert dem Löwendompteur zu, welcher bereits seinen Auftritt hatte. Als nächstes käme die Seiltänzerin und dann wäre Mai schon an der Reihe. Das Mädchen schluckte schwer. „Das ist nichts für mich!“, jammerte sie innerlich und schwor sich, nie wieder einen Job anzunehmen, welcher sie auf diese Art ins Rampenlicht stieß. Ein fragender Blick zu Shika und Mushiro zeigte, dass die beiden wohl auch gerade noch einmal ihre jeweiligen Auftritte durchgingen. Diese Aufregung war nicht auszuhalten! Und nun steht die Seiltänzerin bereits auf ihrem Seil! Kann die nicht ein bisschen langsamer.. seiltanzen? Wenn das so weitergeht, wäre Mai ja in Null Komma Nichts dran. Dabei fühlte sich der Blauschopf noch gar nicht bereit. Bekam sie gerade Fieber? Akute Grippe. Sie könnte unmöglich auftreten, das- „Die sagen mich ja schon an!“, fiel Mai plötzlich auf. Mist, nun gab es kein Zurück mehr. Bühne frei!

Wie vorhin kurz geprobt lief Mai in die Manege, in welcher sie von der jubelnden Menge begrüßt wurde. Merkwürdig, dabei hatte sie noch gar nichts gemacht. Ohne zu stoppen, rannte Mai einen Pfeiler senkrecht nach oben, was ein raunen bei den Leuten auslöste. Es überraschte das Mädchen immer wieder, welche Wirkung diese alltäglichen Dinge auf die normalen Bürger hatte. Weit oben angekommen, stieß sie sich leichtfüßig und warf ein paar Kunais gezielt auf mit Konfetti gefüllte Luftballons. Nach einem kurzen Knall rieselten bunte Papierschnipsel in alle Zuschauerränge (vor allem zur Freude der Kinder). Mit einigen weiteren Manövern, in welche Mai bevorzugt ihre Schnelligkeit und den geschickten Umgang mit Kunais demonstrierte, konnte sie die Menge bei Laune halten. Dennoch durften natürlich die anscheinend beliebten Raiton-Spielereien nicht fehlen. Auf ein Zeichen Mai’s hin verdunkelte sich die Manege sehr, sodass ihre Künste besser zu sehen waren.

Anfangs zeigte sie eine etwas aufregendere und bessere Fassung dessen, was sie mittags auf dem öffentlichen Platz gezeigt hatte. Bei dieser Dunkelheit und der Atmosphäre des Zirkuszeltes wirkte das jedoch ganz anders. Es machte schon Spaß, die Zuschauer in Staunen zu versetzen. Und auf einmal fiel Mai sogar auf, dass sie gar nicht mehr nervös war. Für ihre vorletzte Kunst nutzte das Mädchen das Raiton: Mata no Hiden – nur in abgeschwächter Form, um auch niemanden zu treffen. Von einem Blitz spalteten sich einige weitere ab, was ein beeindruckendes Bild hinterließ. Als das Publikum nach einem großen Applaus wieder zur Ruhe kam, formte Mai die Fingerzeichen für ihre letzte Technik. Es wurde einen Tick dunkler, ehe mit Hilfe des Raiton: Raibunshin ein Blitzdoppelgänger gemeinsam mit Mai den Zuschauern zum Abschied winkte..
 
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Gut, dass er... einfacher gestrickt war...? Mushiro wusste nicht ganz, was er ob dieses fragwürdigen Kompliments empfinden sollte, was für ein Gefühl Mai von ihm erwartete, daher hob er nur kurz eine Augenbraue. „Danke... schätze ich“, antwortete er, ohne groß überzeugt zu klingen, und machte es sich auf seinem vorübergehenden Sitzplatz etwas gemütlicher. „Konnte dir also helfen? Cool...“ Er nickte lässig und überblickte die Manege. Dann stand er auf. „Wenn du nichts dagegen hast, bereite ich jetzt meine Nummer vor. Solltet ihr auch machen, wenn ihr was vorzubereiten habt.“ Und mit diesen Worten verschwanden seine Hände in seinen Jackentaschen und er ging langsam in Richtung der Mitte des Zelts, mischte ein wenig im Heu herum, das den Boden darstellte, und zog sich dann zurück hinter die Vorhänge. Was er vorhatte? Ja, die Frage mochte man sich stellen...

Die Vorstellung vor Mushiro war allgemein wenig begeisternd... die einzige Ausnahme, wenn man von Mai absah, waren zwei Akrobatinnen, die sich als wirklich, wirklich dehnbar erwiesen. Das war der einzige Teil der Vorstellung, den er sich wirklich fasziniert ansah – auch, wenn sich das auf seinem Gesicht wohl nicht zeigte. Aber es war schon eine Kunst, sich so zu bewegen, und das noch dazu in solch freizügigen Kostümen... Wenn man das nicht würdigte, musste man schon ein enormer Banause sein! Rein kulturell sprach es den Tochiba an. Und rein kulturell wünschte er sich, Mai und Shika hätten so etwas probiert, als er sie darum gebeten hatte...
Apropos Mai, endlich begann ihr Teil in dieser Aufführung und damit die Stelle, die wirklich interessant werden würde! Was den Tochiba ein wenig überraschte, war, dass ihr Fokus überhaupt nicht darauf lag, Raiton zu verwenden, sondern auch sie sich lieber an artistisch-akrobatischen Übungen versuchte, und so schön es auch war, ihr dabei zuzusehen, wie sie durch die Gegend hüpfte und jeden Teil ihres Körpers in Bewegung brachte, konnte der Rotschopf sich nicht helfen mit dem Gefühl, dass die Begeisterung gegenüber seiner Vorstellung darunter leiden konnte. Seine Fähigkeiten gestatteten ihm ja auch nicht viel mehr, aber glücklicherweise hatte er immerhin ein System, nach dem er vorgehen konnte. Mit etwas Glück würde das genügen, um aus dieser Sache einen Erfolg zu machen...

Angekündigt wurde er direkt nach Mais Vorstellung mit den Worten, die er dem Ansager in den Mund gelegt hatte: Der Meister der Multiplikation, der aus Etwas Nichts macht und aus Nichts Etwas. Der große und einzigartige... Tochiba Mushiro! Selbstsicher machte er sich auf den Weg in die Manege, mit nicht mehr als einem kurzen „Nicht übel“, als er auf seinem Weg Mai passierte.
Sein Eintritt in die Manege war ein ninjatypischer Sprung, und als er aufkam, formte er gerade seine Fingerzeichenkette zu Ende, um in einer weißen Wolke aufzugehen und plötzlich in einem schwarzen Anzug dazustehen. „Meine Damen und Herren, der große Mushiro!“, rief er hervor, und seine Stimme war auch ohne Mikrofon oder Ähnlichem laut und allgegenwärtig – ein Hoch auf die Kunst des Stimmenimitators! Während er in die Mitte der Manege schritt, sprach er weiter: „Wir wollen aus Etwas Nichts machen? Dann brauchen wir erst Etwas! Einen Moment!“ Und wieder formte er Fingerzeichen. Dieses nächste Jutsu war wirklich die Grundlage aller Grundlagen, erfüllte seinen Zweck allerdings wundervoll, als plötzlich in der Mitte der Manege ein kleines Stück Baumstamm zu sehen war. In ein Stück Papier versiegelt, das er hier unter dem Heu versteckt hatte, wartete dieser Stamm schon eine ganze Weile auf diesen Auftritt – und er war nicht allein. „Das reicht nicht! Wir wollen mehr!“, rief der Rotschopf, während er auf den Stamm sprang, und plötzlich tauchten vor und hinter ihm zwei weitere auf. „Noch mehr!“, fuhr er fort, und zwei weitere entstanden links und rechts von ihm, um ein großes Kreuz in der Mitte der Manege zu ergeben. „Hm... nein, fünf sind etwas zu viel“, meinte er dann und versiegelte das Holz, auf dem er selbst stand, um unsanft zu Boden zu fallen. Es tat ein bisschen weh, aber ein Lachen ging durch das Publikum, also war das in Ordnung. Außerdem wurde er ja gerade erst warm.
Mais Beispiel folgend, begab auch er sich die Pfeiler des Zeltes hinauf, formte dabei allerdings Fingerzeichen, ehe er vier Shuriken aufnahm und absprang. Er warf die Shuriken, doch um sie herum bildete sich gleich noch ein Schwarm von ihnen – die Wurfwaffentäuschung. Alle zusammen gingen diese Waffen auf die vier Blöcke übrig, die am Boden standen, doch schlussendlich blieben nur vier stecken, eines in jedem Block, und Mushiro landete relativ elegant auf seinen Füßen, um sich seinen Applaus einzufangen. Gut, es funktionierte... Mai hatte sie noch nicht für ihn verdorben. Dann konnte er ja zu den großen Tricks kommen!
Noch im Verneigen ließ er eine kleine Kugel fallen, die mal eine normale Rauchbombe war. Er, der oft genug gesehen hatte, wie sein Großvater Rauchbomben selbst herstellte, hatte sie etwas abgeschwächt, damit die Sicht in dem Zelt nur für wenige Sekunden verdeckt wurde und die Spannung nicht verloren ging. Als sich der Rauch allerdings lichtete, stand eine ganze Horde an Mushiros da, wo zuvor nur ein einzelner gewesen war. Diese Menge an Doppelgängern konnte man sich bei einem Bunshin nur wünschen – die Nebeldiener waren ein anderes Kaliber! Doch welcher war der echte? Nun, er zog mit einem lauten Klatschen die Aufmerksamkeit auf sich – und stand zwischen zwei Zuschauerreihen, was ihm einen netten Applaus bescherte. Dann neigte er sich hinüber zu einem jungen Mädchen und lächelte sie an. „Einen hübschen Teddy hast du da“, meinte er freundlich. „Ist es okay, ihn allen zu zeigen?“ Sie nickte etwas schüchtern und hob das Bärchen hoch, auf das kurz darauf von einem Scheinwerfer beleuchtet wurde. Mushiro verschwand indes in die Mitte, und in dem Moment, in dem sich die Aufmerksamkeit von dem Teddybär löste, lösten sich auch seine Doppelgänger auf und ließen ihn wieder zum Zentrum werden. Die vier Baumstümpfe hatte er inzwischen wieder auf einen minimiert, auf den jetzt der Scheinwerfer von eben deutete. Er formte Fingerzeichen, und kurz darauf erschien... genau der Teddy, den alle gesehen hatten, in jedem Detail perfekt. Doch das war es noch nicht. Es erschien ein zweiter Bär, ein dritter, ein vierter, bis sie in alle Richtungen in die Zuschauerreihen sahen und der Applaus den Tochiba überschüttete, der den Moment nutzte, um eins seiner Siegelpapiere, das er eben aufgehoben hatte, auf den Baumstumpf zu legen, unsichtbar unter den falschen Teddys. Dann fanden seine Hände wieder zueinander, und im nächsten Moment stand an der Stelle der Bären ein weiteres Stück Holz. „Und nun, Damen und Herren“, rief er in die Manege und atmete einmal tief durch. Er war sich nicht komplett sicher, ob er das hinbekommen würden, denn er wusste noch nicht lange, dass er das überhaupt konnte – eigentlich erst seit seiner letzten Mission. Und er beherrschte auch nur dieses eine Jutsu... „Machen sie sich bereit... für das große Finale meiner Show!“ Langsam und hingebungsvoll, eben ganz der Showman, formte er die letzten Fingerzeichen für heute, dann hielt er seine Hände vor. „Shouton: Suishou Kyou“, murmelte er vor sich hin, und mit einem Mal begann das Holz, zu kristallisieren. Er konnte Flächen bis zu zwei Metern kristallisieren, also sollte es mit diesem Block eigentlich funktionieren...
Langsam breitete sich ein glänzendes Grün auf der Oberfläche des Holzes aus, und nach kurzer Zeit hatte sich der Baumstumpf in einen zylinderförmigen Smaragd verwandelt. Dass Mushiro Schweiß auf der Stirn stand, konnte dabei hoffentlich keiner sehen. „Aus Nichts mache Etwas...“, wiederholte er deutlich hörbar seinen bekannten Spruch, dann deutete er energisch auf den Kristall. „... und aus Etwas mache Nichts!“ Dann löste er sein Jutsu auf, und der Kristallspiegel – oder Zylinder – zerfiel in kleinste Kristallsplitter, die der Luft dort, wo er gestanden hatte, eine schön glitzernde Atmosphäre verpasste. Bis Mushiro sich umwandte und die Manege verließ. Das war Tochiba Mushiro, Illusionist par excellence und Meister der Multiplikation, so lauteten die Worte, die der Ansager seinen Anweisungen entsprechend dem Ende seines Auftrittes zugedachte, und der Applaus der Besucher machte das selbstsichere Lächeln, dass der Rotschopf trug, als er wieder in den Bereich für die Darsteller trat, umso passender.
 

Sakaida Mai

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Freundlich lächelte Mai Mushiro im Vorbeigehen entgegen, schnappte sein eher knappes Kompliment auf und verzog, als er hinter ihr war, das Gesicht. So ganz wusste sie eben doch noch nicht, was sie von dem Jungen halten sollte. Wenn Mai etwas nicht mochte, dann war es unterschätzt oder abwertend behandelt zu werden. Das passierte ihr leider öfter, denn rein äußerlich machte sie nicht unbedingt den Eindruck, ein talentierter Ninja zu sein. Es war nun klein schreckliches Vergehen des Tochibas, da hatte Mai schon unangenehmeres eingesteckt. Das konnte man nun eher als grenzwertig bezeichnen. Naja, Schwamm drüber. Da wollte Mai mal nicht so sein, gab ja bekanntlich Schlimmeres. Ein kurzer Blick zu Shika - sie schien wohl auch ziemlich angespannt zu sein, ihre Darstellung folgte noch. Mit geschürzten Lippen sah sich Mai weiter um und stellte fest, dass viele Artisten gespannt der Vorstellung Mushiros folgten. Vielleicht konnten sie ja etwas für sich mitnehmen, damit der Zirkus auch weiterhin erfolgreich blieb.
Als der Rotschopf von einer besonderen Fähigkeit Gebrauch machte, wurden Mai’s Augen größer und größer. Es war nur kurze Zeit her, als sie von ihrer letzten Mission zurückgekehrt war. Während dieses Auftrages spielte das Shouton eine große Rolle, allerdings gehörte der Nutzer leider zum gegnerischen Team. Dementsprechend konnte Mai nicht unbedingt die rosigsten Erinnerungen damit verbinden. Aber es war interessant zu wissen, dass Mushiro diese Fähigkeit ebenfalls besaß. Wie klein die Welt doch war!
Gemeinsam mit dem rothaarigen Jungen sah sich Mai noch die Aufführung Shikas an. Seufzend stellte sie fest, dass sie die Einzige war, die keine besonderen Fähigkeiten hatte. Kein Kekkei Genkai, kein Misch-Masch-Element, kein gar nichts. Bisher hatte sie es auch nicht gebraucht, aber ein bisschen eifersüchtig konnte man da schon werden. Naja, noch war ja nichts verloren. Mal sehen, was das Leben noch so zu bieten hatte.
Lächelnd beobachtete Mai Jiro am Ende der Zirkusvorstellung dabei, wie er eine fast schon übertriebene Abschieds- und Dankesrede hielt. Er schien überglücklich darüber zu sein, dass alles so gut geklappt hatte. Kein Wunder also, dass er kurz darauf, als alle Gäste schon gegangen waren, Shika, Mushiro und Mai ein Angebot machte. „.. natürlich würde ich euch großzügig bezahlen, Verpflegung ist darüber hinaus selbstverständlich umsonst. Habe ich schon erwähnt, dass ihr – wann immer ihr wollt – die Tiere streicheln dürft? Bitte bleibt doch!“, bettelte Juro schon fast. Doch da waren sich die drei Shinobi einig. An diesem Angebot hatten sie kein Interesse. Aber Mai machte ihm den Vorschlag, ein paar Akademieschüler oder frische Genin zu fragen, ob sie denn ab und an aushelfen wollten. Die wären bestimmt froh, ein wenig Geld fürs Training zu bekommen.
Ich weiß nicht, wie es euch geht.. Aber ich mache so was nicht mehr. Viel zu viele Zuschauer und diese Aufregung!“, seufzte Mai, als die drei sich vom Zirkus entfernten. Dann lieber der normale Ninja-Alltag! Aber das Geld reichte sicherlich nicht für Mai’s Neuanschaffung, vielleicht musste sie einen weiteren Job annehmen. Aber nur wenn es sein muss! „Hat mich jedenfalls gefreut, euch kennenzulernen! Wir sehen uns bestimmt wieder.“, verabschiedete sie sich von den beiden Kollegen und lächelte ihnen ein letztes Mal zu, ehe sie sich verkrümelte.
 
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Erfolg. Das war, was man mit dem Namen Tochiba zu verbinden hatte. Erfolg. Tochiba Kenshin, Tochiba Yutaki und inzwischen auch Tochiba Mushiro. Erfolg.
Viele Leute würden vermutlich überrascht sein, es zu hören, aber Mushiro war es nicht gewohnt, dass alle Leute ihm hinterher jubelten. Weder, weil er so großartig war, noch, wie vermutlich einige Jungen annehmen würden, weil er endlich verschwand. Sein Reichtum, seine guten Klamotten, die harte Arbeit, die er in seine Fähigkeiten als Shinobi steckte, nichts genügte, um die Leute dazu zu animieren, ihn auf das Podest zu stellen, das er in seinen Augen verdient hatte. Selbst Tochiba Mushiro, Illusionist par excellence, konnte sich nur ein Stück weit vormachen, dass diese ganze Welt ihn liebte und für die Krönung der Krone der Schöpfung hielt. Alles, was er wollte, war geliebt zu werden. Aber schlussendlich war er nur ein Mensch wie jeder andere, niemand mochte ihn so besonders, manche Leute konnten ihn gar nicht leiden. Wieso nicht? Er war doch so großartig! Er war wie ein König, der zwischen seinen Untertanen spazierte, und doch blickten sie nicht zu ihm auf, sondern ärgerten sich über ihn. Er versuchte doch sogar, ihnen all das zu geben, was sie wollten. Er hielt sich davon ab, Mädchen zu sagen, wie wundervoll sie waren, weil sie nur Jungen mochten, die gemein zu ihnen waren und sich über sie stellten und einfach kälter waren, als er es war. Er war doch eigentlich ein emotionales Kind. Er durfte keins sein – weder als Geschäftsmann, noch als Shinobi. Aber in ihm schlug ein lautes Herz, und wenn es schon nicht für alles schlagen konnte, was ihn umgab, dann schlug es wenigstens für die Frauen und Mädchen, die Schönheiten dieser Welt. Und doch musste er sich schlussendlich immer wieder erklären, wieso er allein war, wenn sie ihn doch alle liebten. Was ausblieb, waren nicht seine Gefühle, sondern die der anderen. Was ausblieb, war der Erfolg.

Weder Shika, noch Mai gratulierten ihm zu seiner gelungenen Vorstellung, und noch viel weniger näherte sich eine von ihnen ihm an. Aber das war verständlich. Das hier war eine angespannte Situation, und wenn sie ihm hier und jetzt zeigten, wie toll sie ihn fanden, dann würde dahinter vermutlich nicht die richtige Romantik stecken. Das wollten sie nicht. Sie würden damit riskieren, dass er sich nicht wohlfühlte, und das konnten sie ihm einfach nicht antun. „Das muss es sein...“, überlegte er sich und lächelte innerlich. „Sie sind beide so rücksichtsvoll! Einfach liebenswert!“
Es lief darauf hinaus, was man hatte kommen sehen: Shika führte ihren Teil der Show vor, die Zuschauer freuten sich, der Abend im Zirkus hatte sich als voller Erfolg herausgestellt und die Bezahlung der Shinobi ergab sich wie geplant. Jiro machte sich zum Affen und bettelte die drei Shinobi richtiggehend an, bei ihm zu bleiben, gab einen vollkommen lächerlichen Anblick ab und wurde natürlich von allen drei abgewiesen. Mai war so lieb, ihm einen Vorschlag zu machen, aber mehr konnte selbst sie, dieser freigiebige, altruistische, unglaublich liebe Engel ihm nicht zusprechen. So verließen die drei ihn und sprachen nur noch kurz über die Vorkommnisse des Tages. „Ugh... nie wieder“, beantwortete er Mais halbgestellte Frage. „Ich bin nicht dafür gemacht, vor Leuten herumzuhüpfen, um sie zu unterhalten... Kein Shinobi sollte das tun müssen.“
Dass sie sich trennen würden, machte Mushiro schon traurig, aber er hatte es kommen sehen. Man musste also das Beste daraus machen. „Warte noch“, meinte er also und ergriff das Handgelenk der Blauhaarigen, ehe sie verschwand. Mit seiner freien Hand zog er eine Visitenkarte aus der Tasche und hielt sie hoch. „Gibt keinen Grund, alles dem Zufall zu überlassen... Wenn du mich mal treffen möchtest, ruf einfach an, 'kay? Kann auch mit dir was Essen gehen...“ Er gab ihr die Karte, ließ sie dann los, um sich auf den Weg nach Hause zu machen. „Man sieht sich“ war das Letzte, was er seiner neuen Eroberung hinterließ...

„Sie ruft sicher bald an... sie kann es vermutlich jetzt schon gar nicht mehr erwarten“, murmelte der Tochiba freudig vor sich hin, während er die Tür zu seinem Apartment aufschloss. „Obwohl... vielleicht auch nicht... kann sein, dass meine unglaublich attraktive Präsenz sie eingeschüchtert hat und sie sich nicht traut... hm?“ Überrascht blickte er sich um in seiner kleinen Wohnung, in der irgendwie alles... ordentlicher war. Er wusste grundsätzlich, dass es hier nicht so aussah, weil er einfach viel zu schnell Unordnung in die Wohnung brachte, und er erinnerte sich nicht daran, die letzten Tage aufgeräumt oder jemanden dafür engagiert zu haben. Erst, als er den kleinen Zettel auf dem Küchentisch sah, kam Licht ins Dunkel. „Ah, Kazuko... wer auch sonst...“ Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
Tochiba Kenshin, Tochiba Yutaki.
Und inzwischen auch Tochiba Mushiro.
 
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