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Klassenraum 9

Fushigi

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Dafür, dass sie sich nicht auskannte, hatte Riku ihr aber ein paar ganz schön ausführliche Details nennen können. Jedenfalls schien Fushigi leicht überrascht von dem zu sein, was sie da hörte und hätte sie keine Sonnenbrille auf, würde man auch mit Sicherheit erkennen, mit welchen verblüfft großen Augen sie der Akademieschülerin gerade entgegenstarrte. Ob die junge Dame in Zukunft den Weg der Medizinerin einschlug? Soweit Fushigi wusste, hatte sie von anderen Dingen nicht so viel Ahnung und war allgemein etwas hinterher, was das Klassenniveau betraf – und das für eine Klasse, die generell nicht als ganz helle bekannt war. Nun, mit Ausnahme von Itazura jedenfalls. Der Junge hatte überall eine Eins, wenn es sich nicht gerade um sportlichere Fächer handelte, womit man davon ausgehen konnte, dass sein Schnitt weit über dem jedes anderen hier stünde. Aber gut. Jeder hatte seine Talente und das Talent dieser Klasse war im Gesamten eben, schlechte Noten zu schreiben, egal, wie einfach das Thema eigentlich war. Musste man ja auch irgendwie wieder honorieren, oder?

Zum Glück war keiner von ihnen so sauschlecht, dass Fushigi Angst haben müsse, sie bestünden die Geninprüfung nicht. Natürlich kristallisierte sich da auch die ein oder andere Ausnahme heraus, aber so im Großen und Ganzen war sie recht zufrieden mit dem, was sie und andere Lehrer hier leisteten. Deswegen setzte sie ihren Unterricht auch einfach ohne weitere Bedenken fort. Selbstredend würden sicher noch ein paar Klausuren folgen, aber die waren wirklich nur der Auffrischung dienlich und die hatte eine taijutsustarke Klasse in den theoretischen Bereichen wohl eher nötig als Sportunterricht. Deswegen kramte sie kurzerhand ein paar Arbeitsblätter heraus, nachdem sie zurück zu ihrem Pult und der darauf liegenden Tasche wanderte. Es dauerte auch nicht lange und sie hatte alle Papiere ausgehändigt. Es handelte sich in diesem Fall um Allgemeinwissen. Was genau sind Genjutsu, Ninjutsu und Taijutsu überhaupt? Wie unterscheiden sie sich? Eine Frage darüber, was sie denn am coolsten davon fanden und wieso das so war, durfte natürlich auch nicht fehlen. Ein Shinobi musste in der Lage sein, sich anständig auszudrücken. „Alles klar, meine süßen Honigpilzchen. Lest euch das Blatt erst einmal fünf Minuten lang durch und danach könnt ihr mir Fragen stellen, wenn ihr welche habt. Wenn nicht, arbeitet einfach weiter – ich bin mir sicher, dass das klappen wird. Partnerarbeit ist auch erlaubt, seid bitte nur ruhig und lenkt niemanden ab […]“ Und so verstrich ein weiter Tag im Klassenraum 9…

- Unterrichtseinheit beendet -
 

Fushigi

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- Unterrichtsbeginn -

Fushigi seufzte tief und stützte ihren Kopf auf dem Lehrerpult ab. Vor sich hatte sie eine ganze Menge Zettel ausgebreitet, auf welchen nicht gerade wenig Text stand. Es handelte sich um nichts Geringes als um die Schulordnung. Wozu sie die brauchte, wusste Fushigi nicht, immerhin standen die Schüler dieser Klasse kurz vor ihrem Abschluss und hatten womöglich andere Sorgen, als nun einen Vortrag darüber zu hören, dass sie im Schulgebäude nicht rennen sollten. Viel lieber würde sie mit ihnen ein paar Prüfungsschwerpunkte durchgehen, aber wenn die Obrigkeit von ihr verlangte, was anderes zu machen, hatte sie wohl keine Wahl - dass man sie erst noch einmal darum bitten musste, zeigte ja auch irgendwie, dass derzeit etwas falsch in der Akademie und dem Verhalten der Schüler war, sonst könnte sie wahrscheinlich einfach ihren Unterricht machen und fortsetzen.
Bevor also jeder Schüler dieser Klasse kam, stand sie auf und legte zusammen mit einem eingepackten Stück Schokolade und einem kleinen, selbst gepflückten Gänseblümchen die Zettel auf die Tische und schaute nach getaner Arbeit nostalgisch zum Fenster heraus, sinnierte um vergangener Zeiten willen zurück an die Stellen in der Vergangenheit, an denen sie keine Belehrungen durchführen müsste, also dachte sie an gestern. Wieso musste dieses Thema auch so fürchterlich trocken sein? Nicht einmal sie selbst hatte Bock darüber zu reden, was zu tun wäre, sollte ein Feuer ausbrechen, wusste schließlich jeder, dass dann die Suiton-Ninja kamen und es löschen würden - reine Selbstverständlichkeit.
Wieder an ihrem Platz sitzend, räkelte sich Fushigi wehrhaft auf ihrem Stuhl und Pult herum, bis ihr die Idee kam! Ohja, das würde so fruchten. Niemals wieder würde sich ein Schüler den Regeln des Direktors widersetzen! Nie wieder! Doch zuerst mussten diese erst einmal ankommen, damit sie ihnen ihre Methode unterbreiten konnte. Aber die würden schon irgendwann eintrudeln, immerhin roch der Raum wunderbar nach einem süßen aber nicht zu penetranten Pfirsichduft, während die Heizung auch bereits angestellt war. Nichts war schlimmer für ein Schnubbelchen, als draußen bei Minusgraden in der Kälte herumzustehen.
 
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Und einer der Schüler war bereits so gut wie angekommen. Ein bisschen eher als die meisten seiner Mitakademisten, und das war auch gut so. Nichts war schlimmer als sich an einem frühen Morgen durch irgendwelche Leute durchzuquetschen, um in sein Klassenzimmer zu kommen. Nein, danke. Lieber machte sich Yami ein paar Minuten früher auf die Socken, ansonsten müsste er nämlich warten, bis sich die Reihen der chronisch gähnenden Langschläfer gelichtet hatten und er laufen konnte, ohne alle paar Schritte stehenzubleiben, damit er nicht an jemanden stieß. Denn dann würde er mit Sicherheit zu spät kommen, da wusste er aus Erfahrung.
Doch da er bereits seit einer unmenschlich frühen Uhrzeit auf den Beinen war, kam er auch entsprechend pünktlich an dem fruchtig-frischen Zimmer an, in dem für gewöhnlich ein ganzer Kerl von Frau residierte; Fushigi. Beinahe die einzige seiner Senseis, für die er ein bisschen was übrig hatte, und das lag allein an ihrer bisweilen ein wenig verschrobenen Art. Diese Sympathie machte sie aber leider oft mit ihrer Überfürsorglichkeit wieder zunichte, bei der es Yami in regelmäßigen Abständen kalt den Rücken herunterlief. Vorallem die Kosenamen, die sie manchmal verteilte... Allein beim Gedanken daran stellten sich die Nackenhaare des Jungen, obwohl er natürlich wusste, das es nur nett gemeint war.

Als Yami nun die letzten Schritte hinter sich brachte und die Tür aufzog, fiel ihm eben dieser Inbegriff der Freundlichkeit sofort ins Auge, was bei den Körpermaßen auch nicht wirklich unmöglich war. Manchmal fragte sich der Hinkétsu ernsthaft, wie sie es geschafft hatte, so dermaßen groß zu werden, aber bisher hatte er nie wirklich daran gedacht, sie das zu fragen. Vielleicht lag es ja einfach an den Genen?
Mit einem gemurmelten "Moin" tappte er an dem Lehrerpult vorbei und begab sich zu seinem Platz der Fensterreihe. War ganz Praktisch, so konnte er einfach abschalten und aus dem Fenster stieren, wenn das ganze zu langweilig wurde.
Und danach sah es momentan sogar aus, wenn er sich das Gezettel, das auf seinem Tisch herumflog, so anschaute. Daneben ein Blümchen und eine Schokoladentafel, die er vorerst einmal unberührt ließ, um sich die Blätter genauer anzugucken.
Im Nachhinein betrachtet hätte er sich doch lieber erst mit etwas Anderem beschäftigen sollen, denn anscheinend würde er heute nichts Neues lernen. Die Schulordnung, also bitte. Prompt sank die Laune des Schwarzhaarigen, aber er ließ sich nichts anmerken, sondern hockte sich einfach auf seinen Stuhl und kippelte darauf herum. Wenn sich seine Mitschüler nicht besonders dumm anstellten, bestand ja noch die Möglichkeit, das sie das ganze Thema einfach schnell durcharbeiteten und irgendwo anders weitermachten, bei etwas, das interessanter war als "Du darfst nicht... Es ist untersagt...Es ist verboten...." Nie die Hoffnung aufgeben! Yami selbst waren die Regeln ziemlich schnuppe, aber er benahm sich ja auch nicht wie ein Shiro-nin im Porzellanladen. Zumindest nicht oft.
Während er sich also mehr oder weniger dazu zwingen musste, aus den ollen Regelblättern nicht sofort eine Armada von Papierschiffchen zu basteln, wartete er eben darauf, das sich der Rest seiner Klassenkameraden dazu herabließ, ihn mit ihrer Anwesenheit zu beglücken.
 
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Sakkaku Akane

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Jeder neue Tag hielt neue Abenteuer bereit. Und um ein neues Abenteuer in vollen Zügen genießen zu können musste man den Tag natürlich so früh wie möglich beginnen. In Akanes Fall bedeutete dies natürlich mit den ersten Sonnenstrahlen aufzustehen und ein wenig zu trainieren, ehe es in die Akademie ging. Normalerweise sorgte das dafür, dass sie als eine der ersten Schüler im Klassenraum an kam, außer sie hatte vor lauter Training die Zeit vergessen und war zu spät los gelaufen. Heute jedoch was sie pünktlich. Überpünktlich. Die erste Schülerin überhaupt, die das Schulgebäude an diesem Tag betrat. So dachte sie jedenfalls, bis sie ihr heutiges Klassenzimmer betrat.
Mit einem Grinsen, dessen Breite jedem Kürbis zu Halloween Konkurrenz gemacht hätte, begrüßte sie ihre kräftige Lehrerin. „Guten Morgen, Fushigi-sensei!“ Eine kleine Verbeugung folgte dieser Begrüßung und erst jetzt bemerkte die junge Sakkaku den dritten Anwesenden im Raum. Gehüllt in einen schwarzen Mantel, der kaum etwas vom Körper des Jungen erkennen ließ, saß dort am Fenster ein blasses Etwas. Der Hinketsu kam ihr bekannt vor, immerhin hatten sie ja offensichtlich zusammen Unterricht, doch bislang war er ihr nie wirklich aufgefallen. War der andere schon immer so früh in der Schule gewesen und es war Akane nur noch nie aufgefallen? Oder war es eine Ausnahme, ein Zufall, dass sie heute nicht die Erste war? Was auch immer der Fall war, sie wäre die Letzte, die sich darüber beschwerte. Immerhin hatte sie so früh am Morgen schon einen Gesprächspartner und es war nie schlecht neue Kontakte zu knüpfen. Vor allem nicht in den Augen eines so sozialen Menschen wie die Sakkaku, die den ganzen Tag durch Soragakure laufen und selbst in wildfremden Menschen einen Gesprächspartner finden konnte, selbst wenn jenes nur wenige Minuten anhielt. Es lag also auch in diesem Falle nicht allzu fern, dass sie sich sofort zu dem Jungen ans Fenster gesellte, die Bögen mit der Schulordnung fürs erste vollkommen ignorierend. Normalerweise hätte sie dem Anderen zur Begrüßung nun auf den Rücken oder Hintern gehauen, aufgrund der Stuhllehne stellte sich jene Floskel jedoch als problematisch heraus, weswegen sie sich schlichtweg auf dem Stuhl neben ihm fallen ließ und ihn breit anstrahlte. „Hi! Ich bin Akane. Bist du immer so früh hier?“ Vielleicht war sie das letzte Mal, als sie beide zusammen Unterricht hatten, zu spät gekommen und deswegen hatte sie ihn nicht bemerkt. „Ernsthaft? Willst du mit ihm flirten oder dein Ego beruhigen, dass du nur ausnahmsweise mal nicht die Erste bist?“ Hätte die Stimme einen physischen Körper, so hätte jener nun einen Schlag gegen die Schulter von der Sakkaku bekommen. Natürlich hatte sie weder das Eine, noch das Andere im Sinn. Mal ganz davon abgesehen, dass der Schwarzhaarige doch viel zu jung war. Mindestens 2 oder mehr Jahre jünger als sie, nach ihrer Schätzung. Wie kam es eigentlich, dass sie beide zusammen Unterricht hatten?
Erst jetzt bemerkte sie die Blätter, die Schokolade und das Blümchen auf ihrem und den anderen Tischen. Ein Griff und ein Blick genügten, um die Blätter als Schulordnung zu identifizieren und die Schokolade in die Hand zu nehmen. Während sie das kleine Leckerchen auspackte, wandte sie sich an ihre Lehrerin. „Wieso behandeln wir die Schulordnung, Sensei?“, wobei ihr Tonfall eher neugierig als genervt klang.
 

Fushigi

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„Guten Morgen, mein Schatz!“, meinte Fushigi vollkommen energisch, als Yami den Raum betrat und ihn mit seiner dunklen Präsenz und einem für die Lehrerin überaus motivierten „Moin“ bedachte. Dieses Schnubbelchen war zwar irgendwie etwas düsterer als die anderen, machte nicht den Eindruck, als würde es die Welt an sich in irgendeiner Weise toll finden, aber Fushigi wäre nicht Fushigi, wenn sie dem Jungen eine solch negative Grundhaltung anlasten würde, weswegen sie einfach stets davon ausging, dass er schlecht geschlafen hätte oder mit dem falschen Fuß aufstand oder das Essen des Vorabends nicht schmeckte oder irgendwelche anderen banalen Gegebenheiten dafür sorgten, dass er nun einmal so war, wie er eben war – ein schlechtgelauntes Schnubbelchen.
Doch ein Schnubbelchen kam natürlich nicht allein: Akane betrat ebenfalls kurze Zeit später das Klassenzimmer und stellte irgendwie das komplette Pendant zu dem eher schwarzen Hinketsu dar. Während er daran tat, stillschweigend vor sich hin zu existieren, füllte die Sakkaku den gesamten Raum mit ihrer Anwesenheit, obwohl sie ein doch ziemlich dünnes und zierliches Ding war. Das war es wohl, was man Ausstrahlung nannte! Natürlich konnte Fushigi da nicht das Wünschen eines guten Morgens seitens des Mädchen ignorieren und entgegnete ihr mit einem ebenso großen, breiten und freundlichem Lächeln: „Hallo, meine Süße! Ich hoffe, du hast gut hergefunden?“ Natürlich hat sie das, sonst wäre sie ja nicht hier.

Hatte sich die Sakkaku auf ihren Platz gesetzt, ein Gespräch mit dem Hinketsu angefangen, studierte Fushigi noch einmal die Schuldordnung selbst. Und alles, was sie da sah, war so… furchtbar strikt und penibel, dass die Lehrerin gar nicht anders konnte, als eine Schnute zu ziehen und verwundert die Stirn zu runzeln. Dies war dann auch der Moment, in dem sich die Braunhaarige noch einmal an sie wandte und ein paar weitere Schüler dieses Kurses den Raum betraten und daran taten, die Pädagogin weitestgehend zu ignorieren. Mit verwundertem Gesichtsausdruck starrte sie dann Akane entgegen und wusste zuerst gar nicht, was sie dieser auf die Frage hin, wieso sie die Schuldordnung behandeln sollten, so antworten konnte, dass es kein typischer Einheitsbrei mehr war. Doch egal, wie sehr sie darüber nachdachte, Argument über Argument in ihrem Kopf durchging: Es gab einfach nichts, dass die Sache in irgendeiner Weise interessanter machen würde. „Ich weiß es nicht, Schnubbelchen. Ich weiß es wirklich nicht.“, begann sie zuerst enttäuscht und setzte ihre Worte dann fort, untermalt mit den Informationen, die man ihr gegeben hat, als man ihr den Stapel Zettel in die Hand drückte, „Scheinbar kam es in letzter Zeit vermehrt zu Verstoßen gegen die Schuldordnung, um welche genau es sich handelt, weiß ich allerdings nicht. Ich bin nur dazu da, um sie euch näher zu bringen…“ In ihrer Stimme schwang ganz klar Missmut und Unwissen mit. Fushigis Meinung nach bestand überhaupt keine Notwendigkeit, irgendjemanden noch einmal darauf hinzuweisen, dass er nicht durch das Akademiegebäude zu rennen hatte, mal ganz davon ab, dass sie sich sicher war, dass das viele nur taten, weil sie mussten. Sollte man etwa ganz gemütlich den Gang entlangschlendern, wenn der Hintern drohte zu platzen? Da kann man sich auch gleich in den Klassenraumsetzen und es einfach laufen lassen.

Nun aber zum Unterricht selbst. Die Klingel ertönte und gab das Startsignal für die erste Einheit Gepauke. Derzeit hatten sich auch die restlichen Schüler eingefunden und jeder Platz schien soweit besetzt zu sein – was ja schon irgendwie ein Wunder war, wenn man sich der Tatsache besah, dass dieser Kurs mehr oder weniger freiwillig war und man sich selbst für ihn eintrug. Vielleicht hatte das ja was damit zu tun, dass er andere unliebsame Fächer bei genauso unliebsamen Lehrern ersetzte.
Doch egal, woran das nun lag: „Ich freu mich, euch alle begrüßen zu dürfen, meine Süßen!“ Fushigi stand auf und positionierte sich vor ihrem Pult. „Ich bin Fushigi und die heutige Leitern dieses Kurses. Leider werden wir wohl aber nicht dazu kommen, das eigentliche Thema, Ninjutsu, anzusprechen, da wir uns zuerst mit der Schulordnung herumärgern müssen. Verzeiht mir bitte.“, sagte sie und blickte traurig Richtung Akademisten, ehe sich die Trauer wieder neutralisierte und in ein Lächeln überging. „Wir werden auch gleich voll einsteigen. Wer kann mir also sagen, was denn da überhaupt so in der ganzen Zettelwirtschaft geschrieben steht?“ Handy vom Tisch? Sicher.

[Out: Wie immer gilt, dass ihr auch NPC einbringen und antworten lassen könnt. :)]
 
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Gerade einmal eine knappe Minute musste der junge Hinkètsu warten, bis sich eine potenzielle Unterhaltungsquelle im Klassenzimmer einfand - und das mit einem Grinsen, als ob ihr kurz zuvor jemand ziemlich Schweres über die Füße getrampelt wäre. Zumindest war Yami dieser Ansicht. Es sah ein wenig so aus, als ob ihre Mundwinkel aus irgendeinem Grund zu ihren Ohren flüchten wollten; Ziemlich durchgeknallt eigentlich.
Fushigi schien anderer Meinung zu sein, denn sie erwiderte die lächerlich höfliche Begrüßung des Mädchens geradezu begeistert. Süße! Als ob sie ihre Katze begrüßen würde! Aber egal.
Viel wichtiger war die Tatsache, das die Grinsebacke nun genau auf ihn zusteuerte. Och, neeh.
Yami beobachtete das Mädchen, wie sie zielstrebig auf den Stuhl neben seinem eigenen zuging und sich darauf plumpsen ließ. Der Gelbäugige blinzelte einmal, dann wandte er sich der Braunhaarigen zu. Von Nahem betrachtet sah sie nicht ganz so verrückt aus, ziemlich normal eigentlich, wenn man einmal von den roten Augen absah. Interessant. Ob sie damit wohl etwas besonderes anstellen konnte? Andererseits war es auch nur eine - zugegebenermaßen seltene - Augenfarbe, wie grün etwa oder grau. "Hi! Ich bin Akane. Bist du immer so früh hier?" Einen Moment starrte er sie ungläubig an, dann begann Yami erneut, vor- und zurückzuschaukeln. Okay, sie war doch nicht ganz bei sich. Wer stürzte sich denn bitte einfach so auf unbekannte Leute? Und der Junge war sich sicher, das er sie zuvor noch nicht gesehen hatte, sie war eindeutig älter und größer als er ...und ihre Direktheit wäre ihm aufgefallen. "Akane." Der Hinkètsu ließ sich vorwärts kippen und knallte beinahe gegen die Tischplatte, bevor er sich sein Gänseblümchen nahm und begann, die feinen, weißen Blütenblättchen abzurupfen und zwischen seinen ebenso farblosen Fingern zu zermatschen. "Bist du immer so aufdringlich?" Fehlte ja nur noch, das sie ihm auf die Schulter klopfte wie einem alten Bekannten, den sie lange nicht mehr gesehen hatte. Und dann würde er sie mit Sicherheit noch weniger neben sich dulden, das war klar. Solange sie ihm aber nicht auf die Pelle rückte, konnte sie genauso gut dableiben - Yami konnte schließlich nicht wissen, welcher Freak sich ihm als nächstes aufdrängen würde, also behielt er lieber die Rotäugige neben sich.

Momentan jedenfalls mampfte seine Banknachbarin die Schokolade, die Fushigi überall hingelegt hatte, und lauschte deren Worten. Anscheinend hatte sie auch etwas gefragt, aber der Elfjährige hatte nicht mitbekommen, wie die Frage gelautet hatte. Wie auch? Es war doch viel interessanter, sich nun an Akanes Blume zu vergreifen und auch diese zu einem einfachen Stiel zurechtzustutzen."...kam es in letzter Zeit vermehrt zu Verstößen gegen die Schulordnung.." Ach, wie öde. Yami seufzte und zog seine Füße auf den Stuhl. Warum genau war er nochmal hier? Achja. Er hatte die Sportstunden schwänzen wollen, denn aus irgend einem Grund hatte der dazugehörige Lehrer etwas dagegen, dass er seinen Schal und seinen Mantel anbehielt. Für den Jungen jedoch ein Unding, diese Kleidungsstücke auszuziehen, also blieb er der Turnhalle fern. Entweder er verschwand für den besagten Zeitraum einfach ein bisschen, oder er besuchte freiwillige Kurse, die in diesen Stunden stattfanden... Achja, deshalb hockte er jetzt auch hier und hörte sich das Gelaber an.
Während der Schwarzhaarige seinen Gedanken nach hing, trudelten auch die anderen Akademisten ein, kurz vor knapp, um ja nichts von ihrer kostbaren Freizeit zu verplempern. Wie langweilig die doch alle waren..

Als es schließlich klingelte, bemühte der Hinkètsu sich darum, seine Aufmerksamkeit zusammenzukratzen und dem Vortrag Fushigis zuzuhören. Oder zumindest einem Teil davon. Das erste Stück hatte er bereits verpasst, weil er die faszinierende Mimik der Frau beobachtete. Traurige Augen, heruntergezogene Mundwinkel. Lachkrater um die Augen, lächeln. So simpel.
"..Wer kann mir also sagen, was denn da überhaupt so in der ganzen Zettelwirtschaft geschrieben steht?"
Und öde.
Yami verkroch sich bis zur Nasenspitze hinter seinem Schal. Man musste die Stunden doch durchstehen können, oder?
Der Schwarzhaarige machte keine Anstalten, irgendwie auf die Frage der Lehrerin zu reagieren, sondern starrte sie einfach kühl an, als ob er ihr die Schuld für das Thema geben würde. Was er in gewisser Weise auch tat, aber sie hatte auch ihre Vorschriften, die sie - wohl oder übel - einhalten musste.

Yamis Mitschüler schienen da mehr bei der Sache zu sein als er, zumindest streckten sie ihre Hände in die Höhe, um die Aufmerksamkeit der Lehrerin zu erhaschen. Und diese fackelte auch nicht lange und rief irgendjemanden auf. Wen? Nun, der Hinkètsu machte sich nicht die Mühe, sich herumzudrehen, aber der Stimme und dem Namen nach war es ein Junge, Daisuke. "In der Schulordnungen stehen beispielsweise Sicherheitsregeln wie... die, dass wir außerhalb des Trainings... und des.. Trainingsgeländes nicht mit Waffen unterwegs sein dürfen, um uns nicht gegenseitig zu verletzen... oder um uns selbst nicht zu gefährden?" Der Andere verhaspelte sich und wurde unsicher. "Oder.."
"..Das wir lieber den Mund halten, wenn wir nicht wissen, wovon wir reden?" Beendete Yami den Satz. Ob es stimmte, wusste er nicht, und es war ihm auch egal. Er wollte das Ganze, zumindest für sich selbst, einfach ein wenig interessanter machen, indem er dem Jungen ein bisschen.. auf die Sprünge half. Vielleicht konnte Daisuke-kun ihn ja unterhalten?

[Out: Entschuldigt die unterschiedlichen Schriftgrößen, aber ich kann im Moment leider nur mit dem Handy schreiben, und das gestaltet sich ein wenig schwierig xD]
 
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Sakkaku Akane

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Die Sakkaku ließ sich nicht von der Reaktion des Jüngeren beirren. Allgemein ließ sie sich ja nur selten beirren, also warum sollte sie jetzt damit anfangen. Tatsächlich fing sie angesichts des Unglauben ihres Banknachbars sogar an zu lachen. "Ja, bin ich.", sagte sie dann frei heraus. Sie sah nichts schlechtes darin. Immerhin besser, als sich zu verstecken und alles einfach so hin zu nehmen, selbst wenn nichts so lief, wie man es wollte. Nein, dann war sie lieber aufdringlich, konnte aber jederzeit ihre Meinung sagen und musste keine Angst davor haben Leute anzusprechen, wenn sie mal Hilfe brauchte oder nach dem Weg fragen musste. "Wie heißt du eigentlich, Nii-chan?" Gute Frage. Auch, wenn er ihr noch gar nicht auf ihre erste Frage geantwortet hatte, aber das war für die Sakkaku erst einmal zweitrangig. Oder zweitrangig geworden.

Sich ein Stück Schokolade in den Mund schiebend lauschte die Schalträgerin den Worten der Lehrerin. Die arme Frau wusste wohl genauso wenig wie die beiden Schüler, aus welchem unglaublich sinnigen Grund es nötig war die Schulordnung noch einmal durchzugehen. Kurz kaute sie in Gedanken versunken auf der Schokolade herum. Akane war niemand, der mutwillig gegen Regeln verstieß. Und wenn es mal vorkam, dann nur aus einem wirklich wichtigen, wirklich dringendem Grund! Sie ließ ihren Blick zu ihrem neuen Banknachbar schweifen, wobei die Augäpfel mit den roten Iren kurz an den beiden zerpflückten Gänseblümchen stoppten. "Er hasst dich, er hasst dich noch mehr, er hasst dich unendlich stark..."
Erst jetzt bemerkte sie, dass auch der blasse Jüngling einen Schal trug. Nicht so lang und auch nicht ganz so ins Auge stechend wie der ihre, aber nichtsdestotrotz ein Schal. Obwohl sie zugeben musste, dass es eine komische Art Schal war. Im ersten Moment hatte sie sogar gedacht, es war einfach nur ein sehr größer Kragen, der zum Mantel gehörte. Vor allem, da selbst auf der Rückseite keine Enden hinunter hingen. Schade, immerhin sah man so selten jemanden zu einer anderen Jahreszeit als im Winter einen Schal tragen und dann konnte man diese Gemeinsamkeit nicht einmal feiern, indem man mindestens ein Schalende von beiden Kleidungsstücken aneinander knotete! Eindeutig ein Fehler in der Matrix. Interessanterweise musste Akane noch nie den Sportunterricht aufgrund ihres Schals schwänzen, den sie genauso wenig freiwillig auszog, wie der Hinketsu. Möglicherweise lag das daran, dass anfängliche Proteste seitens des Lehrers auf taube Ohren stieß und sie einfach dennoch mitgemacht hatte. Irgendwann hatte die Lehrkraft es dann aufgegeben, nachdem sie verstanden hatte, dass auf mysteriöse Art und Weise weder Akane noch ihre Mitschüler jemals durch dieses Stück Stoff zu schaden gekommen waren. Eine der wenigen Punkte in ihrer Schullaufbahn, an der sie sich nicht der Schulordnung und den Wünschen der Lehrkräfte konform verhalten hatte. Hatte ihr aber zum Glück auch bislang keiner Übel genommen. Doch warum war sie dann hier, in diesem freiwilligen Kurs, wenn sie nichts verbrochen hatte oder vor irgendeinem anderen Unterricht flüchtete, denn schwänzen war eindeutig nicht ihr Ding. Für Akane lag die Antwort klar auf der Hand. Sie stand kurz vor ihrer Geninprüfung und konnte jede Möglichkeit, ihr Wissen noch einmal zu vertiefen oder Unterrichtsstoff zu wiederholen, sehr gut gebrauchen. Und sei es, indem sie freiwillige Kurse belegte. Natürlich hatte dies den tollen Nebeneffekt neue Leute aus unteren Klassen kennen zu lernen! Und die Sakkaku lernte unglaublich gerne neue, interessante Leute kennen. Wie den Hinketsu.

Jener nutzte natürlich gleich seine Chance, um einen ersten - nicht eher zweiten? - Eindruck zu geben, nachdem die anderen Mitschüler eingetrudelt waren und der Unterricht sogleich mit der Schulordnungs-Lektion begann. Kein sonderlich positiver Eindruck muss erwähnt werden. Selbst, wenn sie das Verlangen nach Beschäftigung, nach Amusemaunt, hinter dieser Tat gekannt hätte, hätte die Braunhaarige keinen besseren Eindruck von dem Jungen gehabt. Andere hätten dies nun einfach hin genommen und sich in Zukunft simpel und einfach von dem Anderen fern gehalten, doch wie bereits erwähnt war Akane weder jemand, der sich zurück hielt, noch jemand der ein Blatt vor den Mund nahm. Dies lag einerseits an ihrem eigenen Charakter, durch welchem sie eindeutig zu viel Selbstbewusstsein hatte, und andererseits sicherlich auch an der Verwandtschaft zu einigen Personen, die ihre nicht selten genauso selbstüberschätzten Ansichten ebenso frei in die Welt hinaus ließen. Ohne zu warten, dass Fushigi sie ran nahm oder überhaupt auf die Situation reagierte, ergriff sie das Wort, ohne dabei ihren Banknachbar anzublicken. Stattdessen lächelte sich weiterhin breit und sah zu ihrer Lehrerin nach vorne, als wenn jene sie ganz legal nach einer Meldung aufgerufen hätte. "Sicherlich steht in der Schulordnung, dass man freundlich und zivilisiert mit seinen Mitschülern umgehen soll, ohne sie zu unterbrechen. Oder irre ich mich da, Nii-chan?", fügte sie schließlich hinzu, wobei sie endlich den Kopf zu Yami drehte und ihn direkt ansah. Wer ein Auge dafür hatte, konnte nun sicherlich mit Leichtigkeit erkennen, dass trotz ihrer allgegenwärtigen Frohlichkeit ein herausfordernder Ton in dem letzten Satz mitschwang und sich auch ein passendes Funkeln in ihren Augen zeigte.
 

Fushigi

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Diese Schnubbelchen waren heute aber auch was garstig. Ob das nun an dem Umstand lag, dass es eine Gruppe aus gemischten Klassenstufen war oder einfach nur um irgendwelche jungen Leute, die alle unterschiedlicher nicht sein konnten, war der Weißhaarigen relativ egal, aber ein ordentliches Klassenklima sollte immer gewahrt bleiben, allem voran, wenn es ein gewisser jemand zu zerstören drohte. Jeder sah, dass der arme Daisuke so schon total verunsichert und schüchtern war, wieso musste man da extra noch einmal drauftreten? Auch die Sakkaku legte da in Fushigis Augen gerade keine bessere Performance hin – wenn sie sich alle streiten wollten, sollten sie das woanders tun, aber nicht so, dass Fushigi es mitbekam! Mal davon abgesehen, dass sich Daisuke in den nächsten Minuten und Stunden nun sicher nicht mehr traute, auch nur einen Ton von sich zu geben, sorgte Akane nämlich dafür, dass mit dem Hinketsu eventuell das gleiche passieren könnte. Er wirkte zwar wesentlich selbstbewusster, aber Himmel, Arsch und Zwirn – konnte man sich nicht einfach liebhaben? „In der Schuldordnung steht auch, dass man den Unterricht nicht stören soll und sich zu melden hat, wenn man etwas beisteuern möchte, ihr zwei.“ Oh, Anschiss von Fushigi. Da sie es aber nicht dabei belassen konnte, die Strafe noch um einiges härter ausfallen musste, stapfte sie kurzerhand zum Pult der beiden zukünftigen Ninja und entwendete Yamis Schokoladentäfelchen mitsamt den auseinandergenommenen Blümchen der beiden. „Für dieses Fehlverhalten werdet ihr beide eine Woche lang keine Süßigkeiten und Blumen bekommen.“ Ja, ist denn das… Jetzt dreht Fushigi aber völlig am Rad! Eine Woche ohne Schokolade und Blumen!? Also wenn Akane und Yami jetzt immer noch nicht wussten, wie sie sich zu benehmen haben, dann wusste Fushigi auch nicht. „Ach, und Yami“, meinte sie dann noch einmal und drehte sich zu dem Jungen um, „wenn du einen solchen Mitteilungsbedarf und offensichtlich so viel mehr Ahnung hast als unser guter Daisuke, kannst du uns doch sicher die Schuldordnung auswendig aufsagen, richtig? Und denk bloß nicht, ich würde dir für eine richtige Antwort auch nur ein Bienchen ins Hausaufgabenheft machen!“ Fushigi goes wild! Zufrieden mit sich selbst und ihrer Strafe ging sie zurück an die Tafel und würde nebenbei den Ausführungen des Hinketsu lauschen, wenngleich sie einen Moment später schon wieder bereute so gnadenlos hart durchgegriffen zu haben. Sie war ein Monster! Aber sie musste jetzt stark sein, sich einmal in ihrem Leben durchsetzen und die Schnubbelchen die Konsequenzen ihres Handelns spüren lassen. Zumindest wurde das von ihrem Kollegium so gewünscht… Innerlich zerfraß es sie.
 
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"Ja, bin ich." Oh, welch wunderbare Antwort! Yamis Lippen verzogen sich zu einem diebischen Grinsen. Die Sakkaku hatte damit nicht nur gezeigt, dass sie genauso drauf war, wie es sich vom ersten Eindruck an vermuten ließ, sondern auch, dass die Unterrichtszeit neben ihr zu verbringen vielleicht nicht ganz so langweilig werden würde. Eigentlich hatte er es mit seiner Art und Weise ja darauf angelegt, das Mädchen ein wenig aufzustacheln, aber sie schien sich daran nicht zu stören, im Gegenteil - sie lachte einfach. Ob sie jedoch tatsächlich immer so offen und direkt war, wie sie sich gab? Schwer vorstellbar für den kleinen Hinkètsu, denn schließlich hatte jeder das ein oder andere Geheimnis, auch, wenn es niemand zugeben wollte. Und die wenigsten würden einfach so, ohne wirklich triftigen Grund ihr Innerstes preisgeben, ihre wahren Gedanken und Gefühle, davon war der Schwarzhaarige überzeugt.
Aber natürlich gab es in allen Dingen auch Ausnahmen, und vielleicht war Akane ja eine davon?
Auf jeden Fall bekam Yami kurz darauf auch schon die nächste Frage an den Kopf geschmissen - wobei sich bei ihrer Anrede sofort ein kaltes Kribbeln in seiner Nackengegend bemerkbar machte. Warum zum Teufel nannte sie jemanden, den sie eben erst kennengelernt hatte, "Nii-chan"? Bei dem Wort schoben sich ein paar - durchaus verquere - Gedanken in sein Hirn. Das rotäugige Mädchen, als seine große Schwester, wie sie ihm Anweisungen erteilte, dazu zwang, sich mit ihr auseinanderzusetzen und sein Zimmer aufräumte, wobei auf wundersame Weise seine Nadeln, die Bären und auch sein Süßigkeitenvorrat verschwanden. Nicht sonderlich realistisch, sicher, aber für den Elfjährigen Grund genug, ihr einen äußerst misstrauischen Blick zuzuwerfen. Wer wusste schon, was in ihrem Kopf vorging?! "Mein Name ist Yami. Hinkètsu Yami. Und du darfst mich auch gerne so nennen." Vielleicht verstand sie diesen sprichwörtlichen Wink mit dem Zaunpfahl ja? Natürlich könnte sie ihn auch weiterhin so rufen, wie es ihr beliebte, aber dann würde sie sich wohl oder übel ebenfalls auf eine Anrede gefasst machen müssen, die ihr ebensowenig passte wie ihm die seine. Vielleicht würde er ja so ein wenig Wut aus ihr herauskitzeln, einen Versuch war es wert. Apropos...
Yami betrachtete seine Banknachbarin aus dem Augenwinkel heraus und schaukelte langsam vor- und zurück. Ob sie wohl wusste, wie es war, jemanden zu hassen? Einen Menschen so richtig abgrundtief zu verachten, ihm die Krätze an den Hals zu wünschen? Beinahe sofort verwarf er den Gedanken wieder. Sie schien viel zu ... aufrichtig, um zu solchen Gefühlen fähig zu sein. Zumindest sah es momentan danach aus.

Der Blick des Jungen wanderte zu der weißhaarigen Frau, die hinter ihrem Pult stand. Nachdem nun alle anderen Akademisten eingetroffen waren, stellte sie die Frage der Fragen: Was stand denn nun in der Schulordnung?
Langweilig. Desinteressiert schaute der Blutjunge aus dem Fenster, als ihm mit einem Mal wieder auffiel, dass sich ja nun auch andere Personen neben Akane, Fushigi und ihm im Zimmer befanden. Und damit Leute, die ihm die Zeit ein weniger angenehmer machen konnten!
Nachdem nun Daisuke so nett gewesen war, ihm eine erste 'Vorlage' zu liefern, indem er die Frage des Senseis beantwortete, musste der Dunkelhaarige nurnoch auf dessen Reaktion warten. Die jedoch seltsamerweise ausblieb - anscheinend war der Junge zu schüchtern. Oder zu wütend? Egal. Den Part der Reaktion übernahm nämlich, oh Wunder, das brünette Mädchen an seiner Seite. "Sicherlich steht in der Schulordnung, dass man freundlich und zivilisiert mit seinen Mitschülern umgehen soll, ohne sie zu unterbrechen. Oder irre ich mich da, Nii-chan?" Das Glitzern in ihren Augen, als sie ihn von der Seite anpflaumte, war für den Hinkètsu mehr wie eindeutig. Na also, warum denn nicht gleich so? Er war zwar nicht streitlustig oder dergleichen, aber solange er nichts Anderes tun konnte als sich die Schulordnung anzuhören, musste er sich eben anderweitig... beschäftigen.
Während er langsam auf dem Stuhl herumschaukelte, erwiderte er den Blick der Sakkaku mit ausdruckslosen, gelben Augen. "Kann sein. Aber ich habe ihn nicht direkt unterbrochen, sondern nur seinen Satz beendet. Er war zu langsam." Seine Stimme klang nicht herausfordernd, sondern so sanft wie immer; Warum sollte Yami selbst sich auch aufregen?
Es war nicht mehr als ein Spiel. Ein eigenes, mit selbst aufgestellten Regeln, wohlgemerkt.
Auch die Lehrerin gab ihren Ketchup dazu, aber ihr Ärger kümmerte den Jungen nicht. Solange er sich nicht allzu sehr gehen ließ und in Folge dessen von der Akademie verwiesen wurde, war ihm jeglicher Tadel gleichgültig. Auch die Strafe eines Schoko-Blumenverbots brachte ihn nur dazu, müde zu lächeln. Für Fushigi mochte es ein riesiges Opfer sein, ihre Kinderchen nicht verhätscheln zu dürfen, dem Hinkètsu war es... egal. Es juckte ihn kein bisschen! Dasselbe galt auch der Tatsache, das sie nun am liebsten die ganze Schulordnung von ihm hören würde. Leider, leider hatte er jene nicht im Kopf, und selbst wenn - er würde den Teufel tun und sich ein Bienchen verdienen. "Ich bedaure, Fushigi-san, aber ich habe weder ein übermäßiges Mitteilungsbedürfnis, noch habe ich je behauptet, mehr Ahnung von diesen langweiligen Regeln zu haben als Daisuke-kun." Die gelben Augen Yamis wanderten zu dem Gesicht der Frau, dann drehte er den Kopf nach links, um aus dem Fenster zu schauen. Dicke, graue Wolken hingen am Himmel, und aufgrund der kalten Temperaturen, die draußen herrschten, bestand eine klitzekleine Möglichkeit, das es anfangen könnte zu schneien. Zumindest etwas, auf das man sich freuen konnte, wenn schon nicht auf den Rest des Tages.
 

Fushigi

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Fushigi seufzte innerlich. Immer diese Wiederworte. Sie wusste doch, dass das passieren würde, wenn sie so hart durchgriff. Yami war nun von dem potentiellen Schoko- und Blumenentzug so dermaßen geschädigt und traumatisiert, dass er nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war, was er sagen durfte und was nicht. Doch konnte es die Weißhaarige ihm verübeln? Sicher nicht. Es war schon bewundernswert, dass er die Sache zumindest nach außen hin überspielen konnte. Aber Fushigi wusste natürlich, was wirklich in dem Jungen vorging. Befände sie sich an seiner stelle, hätte sie sich wahrscheinlich auf den Boden geworfen und mit Weinen angefangen, während sie wahrscheinlich ebenso bockige Antworten gegeben hätte.
Mit einem Zeichen von Reue wandte sich die Lehrerin dann erneut an den Hinketsu, welcher kurz zuvor seine Ansichten erklärte und darauf wahrscheinlich immer noch eine Antwort wollte. "Dann sieh in Zukunft davon bitte ab, die Sätze der anderen zu beenden, okay? Wenn du etwas zu sagen hast, melde dich, Trüffelchen." Der Ton war nicht einmal im Ansatz so bösartig wie die Wortwahl. Eigentlich wollte sie ihn auch gar nicht ermahnen, aber es gab Momente im Leben, da musste man einmal durchgreifen, egal, wie sehr es einem widerstrebte und innerlich zerfraß. Am liebsten würde sie ihm sein Schokotäfelchen sofort wiedergeben, damit er sich normalisieren würde. Woher sonst könnte das Verhalten des Schwarzhaarigen rühren? Aber sie musste stark sein. Für sich. Für sich und für Yami.
War die eine Sache mehr oder weniger geklärt, kam die nächste auf, die Fushigi Sorgen bereitete. Das Zeug zum Melden hatten sie ja nun hinter sich gelassen, also bestand nun kein Grund, das Gelbauge noch einmal darauf hinzuweisen, dass er den laufenden Unterricht nicht zu stören habe, allerdings wäre ihr das im Moment selbst dann egal gewesen, würden sie alle heute das erste Mal davon hören. Ihre Gedanken trafen gerade ganz andere Themen als die Schuldordnung an sich. Natürlich würde sie diese auch sofort mit der Klasse und insbesondere mit Yami teilen, ist er es nämlich, um den es gerade geht. "Weißt du, ich sehe davon ab, dir jetzt schon wieder eine Standpredigt zu halten, du weißt sicher auch ohne die, wo der Fehler liegt, dennoch kann ich nicht davon absehen, etwas anderes einfach schleifen zu lassen: Du gibst viel zu schnell auf. Ich meine nicht unsere Diskussion oder was auch immer, sondern die Beantwortung meiner Frage. Du stellst dich so quer, dass du nicht einmal versuchst, auf eine Antwort zu kommen. Du bist nicht dumm, mein Kleiner, also mach was aus deiner Intelligenz und verbau dir dein Leben nicht, weil dein Ego im Weg steht. Ansonsten, und das kann ich dir ohne schlechtes Gewissen sagen, wirst du dich später auf Missionen dreißig mal umgucken und noch immer nicht wissen, was Phase ist, weil du dich vielleicht nicht einmal mehr bewusst weigerst, sondern es ganz einfach Teil deines Lebens geworden ist. Weder deine Missionspartner noch deine Gegner werden darauf Rücksicht nehmen und wenn du denen dann auch so unfreundlich entgegenkommst, wirst du sicher mehr als nur ein Problem bekommen - Leute wie du neigen immerhin auch dazu, andere schnell zu unterschätzen. Glaub mir, ich habe schon viele daran zugrunde gehen sehen, eben sowohl weil es Rangeleien im Team gab, als auch, weil der Gegner sich dann als doch nicht ganz so schwach herausstellte." Schulordnung beiseite; allem Anschein nach musste sie hier mal gehörig das Bild einiger Leute in Frage stellen. Yami war sonst schneller weg vom Fenster als ihm lieb wäre. "Behalte also einige Sachen lieber für dich und stell dich nicht quer, wenn jemand was von dir möchte. Um deiner selbst willen." Außerdem war das nichts, wegen dem man gerne das Zeitliche segnete, richtig? Zumindest Fushigi stellte sich einen solchen Tod unglaublich dämlich und unehrenhaft vor, aber die war ja auch eine Taijutsuka und damit praktisch zu einigen unausgesprochenen Prinzipien verpflichtet. Eventuell waren Yamis Ansichten aber auch ein Hinketsu-Problem, die waren immerhin alle ein bisschen anders als der Rest der Gesellschaft. Noch machte sie sich aber auch keine allzu großen Sorgen um den Jungen, ging sie schließlich davon aus, dass er ohnehin erst auf niedrig angesiedelte Missionen ging und somit keine Gefahr für das Wohl des Schwarzhaars bestand. Nun, wenn der diese Mission denn nicht mit dem falschen Partner machen muss. "Mir fallen da übrigens auf Anhieb so einige ein, auf die du besser nicht treffen möchtest, glaub mir." Gott stehe ihm bei, wenn er nicht bald etwas ändert. Es war ja nicht das erste Mal, dass er solche Anstalten machte. In anderen Kursen benahm er sich genauso. Er war wohl ein typisch schwarzes Schaf an der Akademie.
 
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Vielleicht hatte Fushigi sogar Recht - der junge Hinkétsu war eindeutig geschädigt, aber nicht von ihrem Verbot. Vielmehr von den grausigen Vorgehensweisen und Plänen einer Ansammlung von Menschen, die es auch noch wagten, sich "Clan" zu nennen. Sollte ein Clan nicht so etwas wie eine große, glückliche Familie sein? Oder sich zumindest gegenseitig unterstützen? Wenn ja, lief bei den Hinkétsu eindeutig etwas falsch. So oder so, er hatte acht Jahre lang ohne die braune Süßspeise gelebt... eine Woche ohne die Schokotäfelchen der Taijutsuka auszukommen sollte da also durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Yami wandte sich vom Fenster ab und betrachtete seine Lehrerin, während sie ihn erneut ermahnte. War sie es denn nicht so langsam Leid? Er hatte schon öfter in ihren Kursen gesessen, und früher oder später lief es darauf hinaus, das sie ihm sagte, er solle aufhören, seine Mitschüler zu triezen, zu unterbrechen, oder eben, wie jetzt auch - er durfte ihnen nicht einmal „auf die Sprünge helfen“. Aber das war wohl ihr Job als Lehrerin, sich sooft zu wiederholen, wie sie es für angemessen hielt, auch wenn der betreffende Schüler sich keinen Meter darum kümmerte und sich immer wieder aufs neue daneben benahm.
Der Schwarzhaarige nahm eines der Schulordnungsblätter in die Hand und fuhr an den Kanten entlang, während Fushigi weiter auf ihn einredete. Anfangs versuchte er ernsthaft, auf Durchzug zu schalten, ganz nach dem Motto: Lächeln und nicken, aber irgendwie wollte es diesmal nicht so klappen wie sonst immer. Besonders nach diesem einen Satz hatte die Weißhaarige sich die volle Aufmerksamkeit Yamis gesichert. "...Du gibst viel zu schnell auf!" Sofort fühlte er sich in die kalte Halle zurückversetzt, auf dem Boden liegend, mit der Gestalt seines Erzeugers über sich. "Bleib liegen, da unten bist du am besten aufgehoben!" Die Augen des Kindes weiteten sich und er verkrampfte sich auf seinem Platz. Was wusste sie denn schon von ihm, dass sie es sich herausnahm, einfach so über ihn zu urteilen? Sie hatte keine Ahnung, was in ihm vorging. Aber er würde es Fushigi sicher nicht erzählen, der Schwarzhaarige war durchaus in der Lage dazu, selbst mit seinen Problemen fertig zu werden. Die weißen, kleinen Hände ballten sich kurz zu Fäusten, bevor er sich wieder entspannte und die Finger verschränkte. Yamis Augen fixierten sich starr auf das Gesicht der Frau, bis sie mit ihrem Monolog endete. "Behalte also einige Sachen lieber für dich und stell dich nicht quer, wenn jemand was von dir möchte. Um deiner selbst willen." Das Meiste, was sie gesagt hatte, machte zwar irgendwo Sinn, aber er weigerte sich, ihren gutgemeinten Rat anzunehmen. Warum sollte er auch? Er würde sich weder von sich selbst, seinem eigenen Ego, noch von anderen, ob Partner oder Feind, aufhalten lassen, solange, bis er sein Ziel erreicht hatte. Der Junge würde sich durchbeißen, so wie er es schon von Geburt an getan hatte.

Der Hinkétsu blinzelte, als ihm auffiel, dass er gerade genau das tat, wovor ihn Fushigi eben noch gewarnt hatte. Er stellte sich quer, weigerte sich, ihre Aussage anzuerkennen. Vielleicht war es ja schon zu spät für ihn, um sich zu ändern? Nicht, das der Junge es vorgehabt hätte, aber der Gedanke war schon irgendwo... interessant. Aber auch diese Erkenntnis brachte ihn nicht dazu, seine Meinung zu ändern. Dann wollen wir mal.
"Wenn das so ist." Yami hob die Schultern und kippte mit seinem Stuhl nach hinten. "Ich bin nicht Dumm, wie ja eben freundlicherweise festgestellt wurde. Wenn ich mit jemandem zusammenarbeiten muss, um eine Mission zu erfüllen, dann ist das halt so - Ich würde mich nie Anweisungen wiedersetzen, die klar zum Ziel führen. Aber das bedeutet nicht, das ich dafür irgendjemandem in den Hintern krieche." Es war nicht seine Art, einen auf 'liebes Kind' zu machen, und das würde sich wohl nie ändern. "Und sollte das dann meinen Partnern - oder Gegnern - nicht passen und ich gebe doch frühzeitig den Löffel ab... Dann dürfen sie gerne meine Überreste aufkratzen und sagen "Ich habs dir doch gesagt!" Davon einmal abgesehen war er nicht so blöd, irgendwelche Leute zu unterschätzen. Er kämpfte schließlich nicht, um zu gewinnen, sondern weil er einfach keine andere Möglichkeit hatte.

"Aber wollen wir nicht mit dem Unterricht fortfahren? Schließlich sitzen noch mehr Schüler hier, die es wahrscheinlich brennend interessiert, was denn nun in der Hausordnung steht." Ein Grinsen huschte über sein blasses Gesicht. Wenn sie es nicht als Zeichen der Einsicht nahm, dass er nun lieber mit dem Stundenthema fortfahren wollte, konnte die Weißhaarige ja auch weiterdiskutieren - nichts Lieber als das.
 

Sakkaku Akane

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Das war eine Reaktion auf Seiten ihrer Lehrerin, die Akane nicht erwartet hatte. Es störte sie nicht wirklich, dass man sie ebenfalls gescholten hatte und auch nicht, dass man ihr die Schokolade weg nahm – oder zumindest das, was noch davon übrig war. Nichtsdestotrotz war es etwas gewesen, was sie so nicht von Fushigi gewohnt war. War das auch so eine Sache, die man ihr im Zusammenhang mit der Schulordnung gesagt hatte? Strenger zu den Schülern zu sein? Wenn ja, dann war es eindeutig der schlechteste Rat oder Befehl, den die Frau in ihrer Zeit als Lehrerin wahrscheinlich erhalten hatte. Es konnte doch jeder Schüler deutlich sehen, dass die Strafe der Weißhaarigen mehr weh tat, als den beiden Schülern. Kurz darauf überraschte die Lehrerin sie gleich noch ein zweites Mal. Ein ganzer Schwall an Worten strömten der muskulösen Frau aus dem Mund. Akane würde nie in den Sinn kommen Fushigi als jemanden zu bezeichnen, der kaum redete, weil ihr Gehirn nicht viel her gab. Nein, sie war sich durchaus bewusst, dass die Lehrerin durchaus mehr als nur Muskeln zu bieten hatte. Aber solch eine Wucht an zusammenhängendem Text. Das war neu.
Während des gesamten Dialogs zwischen ihrer Lehrerin und ihrem neuen Bekannten, verhielt sich die Sakkaku ruhig. Was sollte sie auch großartig dazu sagen? Noch wusste sie kaum etwas über Yami, von daher konnte sie weder ihm noch Fushigi wirklich widersprechen oder zustimmen. Sie konnte bislang nur sagen, dass er eine sehr abweisende Art an sich hatte. Abweisend, verschlossen und vielleicht auch ein wenig stur, so schien es ihr. Konnte aber auch daran liegen, dass er einen schlechten Tag hatte. Wer konnte das schon so genau sagen.
Gerade, als Yami das Thema wieder zurück auf die Hausordnung lenken wollte, klopfte es an der Tür zum Klassenraum und einer der anderen Lehrer streckte den Kopf zur Tür herein. „Fushigi-san? Könnte ich mir kurz zwei deiner Schüler ausleihen? Ich brauche Hilfe dabei die Bücher aus dem alten Vorbereitungsraum in den neuen zu bringen.“ Es brauchte nicht vieles, um Fushigi zu überreden zwei ihrer Schüler für den Arbeitsdienst abzustellen und natürlich fiel die Wahl auf Akane und Yami. Auch nicht gerade besser als eine Belehrung, aber immerhin hatten die beiden bei weitem mehr zu tun. Und vor allem auch mehr Möglichkeiten sich besser kennen zu lernen. Ihre Arme hinter dem Kopf verschränkend grinste sie den Jüngeren an, kaum das sie das Klassenzimmer verlassen hatten. „Du bist nicht so der soziale Typ, mh?“, stellte sie fest, während sie dem anderen Lehrer hinterher zu ihrem Ziel liefen.
 
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Yami seufzte in seinen Schal. Jetzt hatte er schon so eine wunderbare Diskussionsgrundlage geschaffen, nur um dann von seiner Lehrerin mitsamt Akane zum Bücherschleppen abgeschoben zu werden. Warum konnte der Typ nicht einfach seine eigenen Hände benutzen, anstatt die armen, schwachen Schülerlein als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen? Davon einmal abgesehen hatte er nicht wirklich Bock darauf, uralte Wälzer von einem Raum in den anderen zu hieven, dafür war dem Gelbäugigen seine - zugegebenermaßen geringe - Kraft einfach zu Schade. Es wäre doch viel, viel amüsanter, wenn er weiter auf seinem Stuhl herumschaukeln und sich noch ein bisschen mit Daisuke unterhalten könnte. Unentschlossen fuhr sich der Hinkètsu mit einer Hand durch sein rabenschwarzes Haar, aber gerade, als er zu erneutem Widerspruch ansetzte, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Bücher! Wer sagte denn, das es sich dabei nur um Lexika oder Geschichtsbücher handeln musste?! Warum sollten dort keine Romane sein? Vielleicht konnte er dort sogar die ein oder andere Horrorstory aufstöbern! Ein kleiner Hoffnungsfunken glühte in ihm auf.
Endlich Etwas, mit dem er was anfangen konnte. Mit einem Ruck hüpfte er von seinem Stuhl und huschte aus dem Klassenzimmer, nicht ohne Daisuke-chan zum Abschied einen überaus verächtlichen Blick zuzuwerfen. Wie konnte man nur so... langweilig sein? Waschlappen. Nunja, jetzt hatte er ja was Besseres zu tun.

Mit nun erheblich angehobener Laune tappte Yami neben dem rotäugigen Mädchen her, das sich anscheinend durch garnichts abschrecken lies. Eigentlich war der Blutjunge davon ausgegangen, das Akane nach der nicht gerade positiven Unterhaltung, die sie geführt hatten, ihn nun einfach links liegen ließ, aber er hatte sich geirrt - sie war so kommunikativ wie zuvor auch, was schlicht und einfach die nächste Frage bedeutete. Oder war es vielmehr eine Feststellung? "Du bist nicht so der soziale Typ, mh?" Wenn sie mit 'sozial' meinte, das er sich nicht auf Gedeih und Verderb auf andere Personen stürzte, um eine Konversation zu führen, dann hatte sie vermutlich Recht. Und auch, wenn sie damit meinte, das er ziemlich abweisend und unfreundlich war. Doch trotz allem- "Ich weiß nicht, was du meinst. Ich bin kein Misanthrop, falls du das denkst." Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er in das Gesicht der Sakkaku, wozu er wegen des nicht wirklich geringen Größenunterschiedes doch tatsächlich den Kopf neigen musste. Aber das störte den Elfjährigen nicht wirklich, denn die Braunhaarige schien auch älter zu sein. Zumindest hoffte er das. Wenn nicht.."Wie alt bist du überhaupt?"... Ging er eben auf Nummer sicher. Wie? Man fragte eine Dame nicht nach dem Alter? Tja - Yami schon. Er hatte nichts dagegen, sich ein wenig mit Akane auseinanderzusetzen, bis sie mit dem Bücherschleppen anfangen mussten, außer natürlich, sie ging ihm auf die Nerven.
"So, da wären wir." Während ihrer Unterhaltung waren die beiden dem Sensei in einen unteren Teil der Akademie gefolgt, in dem es irgendwie leicht nach Keller roch - und irgendwie sah es dort auch so aus. Der Lehrer stand vor einer dunkel lackierten Holztür, deren Farbe bereits abzublättern begann, genau wie der Putz an den umliegenden Wänden. Schick.
Yamis Augenbrauen wanderten ein Stückchen in die Höhe. Der Typ hatte zwar erwähnt, das sie den "alten Vorbereitungsraum" ausräumen würden, aber das die gesamte Ebene über ihnen zusammenzufallen drohte, hatte er nicht gesagt. Mit einem grauenvollen Knarzen zog der Lehrer die Tür auf und trat hinein. Der Hinkètsu blieb vorerst vor dem Eingang stehen, um sich zu versichern, das der Raum nicht wie ein Kartenhaus zusammenfiel, dann warf er einen Blick in das Zimmer. Oh. Unter 'Vorbereitungsraum' hatte er sich einen vollgestopften Raum vorgestellt, in dem sich neben der erhofften Bücher auch Übungsziele, Holzwaffen, eingelegte tote Tiere und vielleicht ein paar coole Chemikalien befanden - und vielleicht eins von diesen unechten Skeletten, mit denen man so wunderbar irgendwelche Leute erschrecken konnte.
Yami blinzelte, als ihm klar wurde, das seine Erwartungen - wie schon zuvor, was für ein doofer Tag - enttäuscht wurden. Neben alten Kisten befanden sich nämlich nur noch besagte Schriftstücke, ein Haufen loser Papiere und eine Menge Staub in diesem Kellerloch. "Wie ihr seht, habe ich bereits alles Andere ausgeräumt. Ihr braucht nichts weiter zu tun, als mir die Bücher in den neuen Raum zu tragen, ich werde sie dort einsortieren." Der Mann schaute die beiden Schüler an, als hätte er ihnen soeben ihre größten Wünsche erfüllt, dann quetschte er sich an Yami vorbei und rauschte an das Ende des Ganges, wo er eine andere Tür aufriss und in dem dahinterliegenden Zimmer verschwand. Anscheinend hatte er es ja ziemlich eilig. "Was für ein Penner." Vor sich hin murmelnd ließ der Schwarzhaarige seine Augen über die vollgestopften Regale wandern, die die Wände bedeckten. Da wartete ein ganzes Stück Arbeit auf die zwei. Jetzt ist mir klar, warum der keinen Bock drauf hatte, die Bücher selber zu schleppen.
 

Sakkaku Akane

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Zum Glück schien der junge Hinkétsu kein Problem damit zu haben sich ein wenig mit der Schalträgerin auseinander zu setzen, was jene natürlich über alle Maßen erfreute. Sie fand es immer toll neue Personen kennen zu lernen und sich mit ihnen zu unterhalten, selbst wenn sie zuerst etwas komisch wirkten. Und das zumindest ein wenig Hoffnung bestand, dass man besser miteinander klar kommen könnte, wenn man sich Mühe gab. Dieses Wissen zauberte der Akane nicht nur ein Lächeln ins Gesicht, sondern rief auch ein Lachen hervor, das durch die leeren Gänge hallte. „Das freut mich zu hören!“ Ein wenig überraschte es sie dann allerdings doch, dass er sie nach ihrem Alter fragte. Nicht, dass sie sich dadurch beleidigt fühlte, sie war noch jung genug um ihr Alter nicht verheimlichen zu müssen. Aber sie fand es angenehm mal nicht diejenige von ihnen zu sein, die ein Thema anschnitt, sondern Eigeninitiative von Yami zu erkennen war. „Ich bin momentan 14. Es dauert nicht mehr lange, ehe ich meine Geninprüfung machen kann und dann endlich auf Missionen gehen kann.“, erzählte sie fröhlich. „Und wie sieht es bei dir aus? Hast du noch ein paar Jahre vor dir oder bist du einer dieser Frühstarter?“
Früher als sie gedacht hätte, kamen sie am Vorbereitungsraum an und wurden auch sogleich vom Lehrer herein gebeten. Alles wirkte ein wenig wie ein alter Keller, vom Boden über die Tür bis hin zur Decke. Wäre letztere noch um einiges niedriger, so würde sich die Sakkaku deutlich unwohl fühlen, doch im Moment war noch alles in Ordnung, wenn sie nicht gerade die nächsten paar Stunden hier unten verbrachten. So dachte sie zumindest, bis sie einen Blick in den Raum warf, der auf sie schon deutlich unfreundlicher wirkte. Nicht sonderlich groß, für ihren Geschmack noch immer zu vollgestopft und dann auch noch ausgestattet mit einer wenig vertrauenswürdigen Tür. Sie hätte am liebsten sofort wieder kehrt gemacht. Leider konnte sie sich nun nicht mehr vor dieser Aufgabe drücken. Mal ganz davon abgesehen, dass ihr Stolz dann doch noch etwas zu groß war, um sich jetzt einfach zu verdrücken und den Jüngeren mit der Aufgabe allein zu lassen.
Natürlich hatte der Lehrer keinerlei derartige Bedenken, wie man an seinem schnellen Abgang deutlich erkennen konnte. Ein wenig beneidete sie ihn ja schon. Sie wollte nicht in diesen Raum. Sie wollte nicht hier unten sein. Sie wollte nicht durch einen dummen Schlag des Schicksals mit dem Hinkétsu in diesem Raum eingesperrt werden. Sie wusste sehr gut, dass das nicht gut enden würde. Doch nach wie vor hatte sie kaum eine andere Wahl, als die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Dementsprechend richtete sie sich grade auf und versuchte so gut wie möglich sich nicht ansehen zu lassen, dass sie leicht zitterte und sich merklich unwohl fühlte, ehe sie an Yami vorbei hinein in den Raum trat. „Am Besten holen wir erst einmal alles hier aus dem Raum und stellen es draußen hin. So können wir uns nachher beim weg bringen nicht gegenseitig im Weg stehen, da wir nicht mehr durch die Tür durch müssen.“ Und sich die Chance verringerte durch einen Fehler in diesem Raum eingesperrt zu werden. Aus dem Grund griff sie auch sogleich zu den ersten Schriftstücken, um sie im Gang neben die Tür zu stellen.
 
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In diesem Punkt, der wahrscheinlich auch so ziemlich der Einzige war, stimmten die Interessen Akanes und Yamis mehr oder weniger überein: Beide lernten sie gerne Leute kennen. Wenn auch aus vollkommen unterschiedlichen Beweggründen. In dem Fall der Sakkaku lief es wahrscheinlich auf ihre offene, herzliche Persönlichkeit hinaus - sie schien die Gesellschaft anderer Menschen sehr zu schätzen. Der Schwarzhaarige dagegen interessierte sich vorallem für deren Unterhaltungswert. Wie konnte er jemanden so richtig zur Weißglut bringen? Hatte die Person, mit der er sich gerade befasste, irgendwelche Besonderheiten? Seltsame Sprechgewohnheiten, Ticks, Fertigkeiten, Ängste? Dabei hatte er jedoch keinerlei Bedürfnis, irgendeine Art emotionale Bindung mit jemandem einzugehen; Er brauchte keine Freunde. Er konnte es schlicht nicht ausstehen, gelangweilt zu sein, und da boten sich seine Mitmenschen als Entertainer doch geradezu an.
„Ich bin momentan 14. Es dauert nicht mehr lange, ehe ich meine Geninprüfung machen kann und dann endlich auf Missionen gehen kann." Aha. Gut zu wissen. Ein seichtes Grinsen breitete sich auf dem blassen Gesicht des Hinkétsu aus. Das sie sich darauf freute, endlich aus diesem Loch von Schule herauszukommen, bezweifelte er nicht, im Gegenteil. Es hätte so gar nicht zu dem bisherigen Eindruck gepasst, den er von der Rotäugigen hatte. Auch, wenn der Grund für ihre Vorfreude weniger das Verlassen der Akademie und mehr das Bedürfnis war, endlich mehr zu Sehen und zu Erleben.
Über das Alter Akanes war er ebensowenig überrascht, es war ihm irgendwie klar gewesen, das das Mädchen ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hatte. In fünf Jahren würde er ihr einen Krückstock und ein Haarfärbemittel bringen, damit sie ihre grauen Haare überdecken konnte. Das Grinsen des Jungen wurde breiter. Oma-Akane. Baa-san. Jetzt hatte er auf jeden Fall einmal einen Spitznamen, den er ihr verpassen konnte, sollte sie ihn das nächste Mal mit "Nii-chan" ansprechen. "Und wie sieht es bei dir aus? Hast du noch ein paar Jahre vor dir oder bist du einer dieser Frühstarter?“ Wenn der Schwarzhaarige daran dachte, das auch seine Geninprüfung nicht mehr in allzu weiter Zukunft lag, musste er wohl soetwas wie ein "Frühstarter" sein. Warum dem so war, konnte Yami allerdings nur vermuten. Er war nicht wirklich fleißig, hatte gerade einmal die wichtigsten Ninjakünste drauf, und besonders zuverlässig zu den Schulstunden war er auch nicht unbedingt erschienen. Vielleicht wollten sie ihn ja auch einfach loswerden? Den nervigen, kleinen Akademieschüler in die Pampa schicken, damit er dort irgendwo abnippelte. Yami seufzte. "Schätze, ich bin ein Frühstarter." Murmelte er dann in seinen Schal. Selbst wenn es sich nun darüber seinen Kopf zerbrach - Er würde seine Prüfung so oder so antreten. Und wenn es nur dazu diente, Erfahrung für seine nächste zu sammeln, wenn er diese vergeigte.
Als er mit seinen Gedanken wieder in der Gegenwart ankam, standen sie wie durch ein Wunder bereits vor dem Zimmer, das sie nun auszuräumen hatten. Und nach den unglaublich informativen Instruktionen des Senseis konnte es ja sofort losgehen, nicht?
Während Yami noch in den Raum lugte und sich nicht so ganz sicher war, ob er sich nun über die Bücher freuen oder über die ganze Arbeit genervt sein sollte, betrat die Sakkaku das Zimmer. Das sie dabei ziemlich mit sich haderte und am liebsten kehrtgemacht hätte, fiel dem Gelbäugigen, wenn überhaupt, nur unterschwellig auf. Er war viel zu fixiert darauf, irgendein gutes Buch in die Finger zu bekommen, als das er auf eine Gemütsänderung des Mädchens geachtet hätte. Und selbst, wenn es ihm aufgefallen wäre - solange sie nichts veranstaltete, was irgendwie, zumindest für ihn, spaßig werden würde, interessierte es Yami nicht.
„Am Besten holen wir erst einmal alles hier aus dem Raum und stellen es draußen hin. So können wir uns nachher beim weg bringen nicht gegenseitig im Weg stehen, da wir nicht mehr durch die Tür durch müssen.“ Die gelben Augen des Kindes wanderten kurz zu ihr, dann schaute er erneut das Regal an, das vor ihm stand. Die Wälzer, allesamt von einer Staubschicht bedeckt, als wäre jahrelang niemand mehr hiergewesen, wirkten alt und abgegriffen, und als der Hinkétsu mit dem Zeigefinger über einen Buchrücken fuhr, fühlte er, wie rissig die Einbände waren. Scheinbar kein so guter Platz, um solche Schriftstücke aufzubewahren. "Zu Befehl, Baa-san." Aus dem Strich, den er mit seinem Finger auf dem Schmutz hinterlassen hatte, formte er die Schriftzeichen "ICH WAR HIER", bevor er eines der Bücher aus dem Schrank zog. "Wissenswertes über das Allianzreich" stand in dicken Lettern auf dem Cover. Öde.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen wartete er, bis Akane mit einem Stapel Papier an ihm vorbeigelaufen war, bevor er ihr folgte und den Wälzer unsanft auf einen anderen, bereits begonnenen Bücherstoß fallen ließ, was ein wunderbares, klatschendes Geräusch und eine Staubfontäne zur Folge hatte. Entzückt lauschte Yami dem Echo, das in dem langen Gang nachhallte, bevor er wieder im Raum verschwand und sich ein neues Büchlein angelte. Diesmal musste ein Tierlexikon dran glauben. Mit ausgestreckten Armen ließ er den Wälzer fallen, was wohl oder übel dasselbe verursachte - ein lauter Aufschlag und Dreck, der durch die Gegend wirbelte. So konnte er sich doch wunderbar beschäftigen! Sollte er ein Buch finden, das nicht nach Würgereiz oder "Tod durch Langeweile" klang, konnte er es sich auf die Seite legen und später durchblättern. Den Rest würde hier... hinlegen. Das der Lehrer in dem anderen Zimmer und etwaige andere Personen neben Akane und ihm, die sich in den unteren Stockwerken der Schule aufhielten, sich durch die unangenehme Geräuschkulisse vielleicht etwas gestört fühlen würden, bedachte er dabei nicht. Und selbst wenn er einen Gedanken daran verschwendet hätte, er würde es trotzdem tun - denn wenn man damit jemandem auf die Nerven gehen konnte, wurde es nur noch lustiger.
 
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Glücklicherweise schien Yami nicht bemerkt zu haben, unter welchem Stress sie gerade stand. Oder zumindest sprach er sie nicht darauf an, was praktisch auf das Selbe hinaus lief. Stattdessen befand sie sich schon wieder auf dem halben Weg hinaus aus dem Raum, ehe der Junge zu verlauten ließ, dass er sie verstanden hatte. Der Spitzname, welchen sie wohl gerade spontan vom Jüngeren bekommen hatte, brachte sie zum Lachen und nahm ihr sogar ein wenig Panik von den Schultern. Sie nannte ihn Brüderchen und er bezeichnete sie als Oma. Eine groteske Vorstellung. Grotesk, aber in ihren Augen witzig.
Ohne groß zu warten lief Akane immer wieder hinaus auf den Flur und hinein in den Raum, die Arme beladen mit so vielen Büchern und Schriftrollen wie sie auf einmal tragen konnte. Natürlich entging ihr dabei nicht das Spielchen des Hinkétsu. Immerhin müsste man taub sein, um das regelmäßige Aufklatschen von Büchern und das jeweilige Echo nicht zu hören. Insbesondere, da es keine paar Metern von einem entfernt passierte. Sie konnte ihn aber nicht verurteilen. Er hatte das Bücher auf Stapel fallen lassen, um sich zu amüsieren und sie hatte... Ja was eigentlich? Richtig. Sie hatte das Singen, um sich zu amüsieren und zu entspannen!
„John Jacob Jingleheimer Schmidt, his name is my name too~“ Bücher greifen und raus gehen. „Whenever we go out, the people always shout~“ Bücher ablegen. „There goes John Jacob Jingleheimer Schmidt! Na na na na na na na na~“ Wieder rein gehen und alles noch einmal von vorne. Zwischendrin wurde ihr Gesang immer mal wieder vom Bücherklatschen übertönt, doch sie wäre nicht sie selbst, wenn sie sich davon beirren ließ. Immerhin schafften es die beiden auf diese Weise relativ schnell den gesamten Raum von Schriftwerken zu befreien. Stolz auf sich und Yami klopfte Akane den Staub von ihrer Kleidung, der sich beim Ausräumen dort angesammelt hatte. Sie hatten es geschafft. Der Raum war leer und sie musste nie wieder in dieses beklemmende Zimmer zurück kehren und dabei riskieren da drin eingesperrt zu werden. Vor lauter Erleichterung ließ sie sich glatt dazu hinreißen ihrem Mitschüler, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, einen Klapps auf den Rücken zu geben. „War doch gar nicht so schwer, oder?“ Mal abgesehen von der schleichenden Angst, unter der sie die ganze Zeit teilweise gelitten hatte.
Nun mussten sie nur noch die Bücher und Schriftrollen zu ihrem neuen Aufbewahrungsort bringen und dann konnten sie auch schon wieder zurück in den Unterricht. So schwer konnte das nun doch nicht mehr sein, oder?
 

Fushigi

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"Und so, meine Schnubbelchen, verhaltet ihr euch im Schulgebäude richtig.", sprach Fushigi beendend, als Yami und Akane den Weg zurück ins Klassenzimmer fanden. Bei ihrem Ankommen, konnten sie feststellen, dass viele der Schüler irgendwie im Reich der Träume waren, mit ihren Köpfen auf den Tischen herumlagen, während wieder andere gedankenverloren aus dem Fenster starrten und seufzend auf die wohlverdiente Pause warteten. Mitunter gab es natürlich ein bis zwei verrückte Schüler, die sich tatsächlich Notizen zu den vergangenen fünfzehn Minuten machten, aber von denen konnte man im Grunde nichts anderes erwarten, sind sie schließlich so ziemlich an der gesamten Akademie dafür bekannt, besonders fleißig und ehrgeizig zu sein, wenngleich ihr Unvermögen in Puncto Sport und Taijutsu wohl niemanden überraschen sollte. Wenigstens versuchten sie es dennoch und steckten den Kopf nicht gleich in den Sand.
"Ah, Yami-Tigerchen, Akane-Beerchen, schön, dass ihr wieder zurück seid!" Die ganze Klasse starrte sie fragenden Blickes an und was sie sich nicht anschickten zu fragen, weil es den Unterricht stören würde, fragte dann eben Fushigi, die wie ein Geier über der Beute kreiste und nur darauf wartete, zum Zuge kommen zu können, als sich die beiden Schülerlein setzten. "Und, was habt ihr Schönes machen dürfen? Hattet ihr Spaß?" Selbstredend war ihr nicht entgangen, dass sie ein paar Bücher von A nach B bringen sollten, aber das kann es ja wohl schlecht gewesen sein, oder?
Hatten sich alle einmal beruhigt - damit meine ich lediglich Fushigi - und es wäre wieder Ruhe im Klassenraum eingekehrt, das Thema beendet, wurde sofort ein Neues angesprochen. Eines, wegen welchem sie überhaupt erst hier waren: Ninjutsu. Scheinbar hatte die Weißhaarige die Schuldordnung so schnell durchgerattert, dass sie wirklich noch etwas Zeit über hatten.
"Also, meine süßen Süßen", begann sie und klatsche motivierend und aufweckend in die Hände, um auch dem Letzten zu symbolisieren, dass Zeit zum Aufstehen wäre, "wer von euch kann mir sagen, welche Elemente einem Shinobi zur Verfügung stehen können? Kann ein Ninja mehr als eins lernen? Wenn ja, wie viele? Wenn nicht, wieso?" Und die unausgesprochene Bonusfrage für extra Einsen mit Bienchen: Gab es Mischelemente? "Einer kommt bitte nach vorn, erzählt es der ganzen Klasse und nutzt die Tafel." In den Augen der Schüler konnte Fushigi brennendes Feuer sehen, den Willen, aufzustehen und alles herauszuposaunen. Aufgestanden ist allerdings keiner und die Lehrerin schätzte, dass es daran lag, dass niemand dem anderen die Show stehlen wollte. Sie waren alle so unglaublich sozial! Es trieb ihr fast die Tränen in die Augen. In der Realität hatten sie natürlich alle keinen Bock und nun wäre es wohl an ihr, einfach selbst jemanden auszuwählen. "Yami-Tigerchen, komm doch bitte an die Tafel und sag uns, was du weißt."
 
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Nach getaner Arbeit endlich wieder vor dem Klassenzimmer angekommen, riss der Hinkétsu die Tür selbigen auf, ohne sich groß mit Anklopfen aufzuhalten und trat ein, auch wenn er bei den ersten beiden Schritten kurz ins Stocken geriet. Hier war es ungefähr so lebhaft wie im Keller unten, mit dem doch ziemlich gravierenden Unterschied, dass sich hier eigentlich ein paar aufgeweckte Heranwachsende aufhalten sollten. Ein Grinsen breitete sich auf den blassen Gesichtzügen des Jungen aus, als sein Blick über seine Mitschüler wanderte. Die Schulordnung schien ja echt interessant gewesen zu sein, wenn hier so dermaßen die Post abging. "Ah, Yami-Tigerchen, Akane-Beerchen, schön, dass ihr wieder zurück seid! Und, was habt ihr Schönes machen dürfen? Hattet ihr Spaß?" Aha, er war in der Zwischenzeit also von einem Trüffelchen zu einem Tigerchen aufgestiegen. Oder abgestiegen?..
"Sicher, hätte nicht besser sein können. War echt super, zwischen Papiermüll und Staubfusseln durchzuwaten." Ein wenig übertrieben ausgedrückt, aber das machte ja nichts. Wenn Fushigi und der Rest der Klasse es so genau wissen wollten, wie toll es im Keller war, konnten ja das nächste mal alle mit nach unten rennen und Bimbo spielen. Die Stirn des Hinkétsus legte sich in Falten. Das Schlimmste von allem war ja, das er da unten nicht ein Buch gefunden hatte, welches sich zu lesen gelohnt hätte. Und trotzdem hatte er geholfen. Er wurde ja richtig zum Streber, wenn das so weiter ging.
Als der Weißhaarigen schließlich die Fragen ausgingen, ging der Hinkétsu an ihr vorbei und verkrümelte sich auf seinen Stuhl, wo er sofort wieder damit begann, vor- und zurückzuwippen. Zumindest schien sein kleiner Ausflug in die Tiefen der Akademie bei weitem Interessanter gewesen zu sein als dem Vortrag Fushigis zu lauschen, also hatte er weitere todlangweilige Minuten der Unterrichszeit erfolgreich umgehen können. Die gelben Augen des Jungen wanderten zu der Uhr, die über der Tür hing. Nicht mehr lange. Yami seufzte. Warum ihn immer sofort die Langeweile befiel, wenn er ein paar Sekunden nichts zu tun hatte, konnte das Kind sich selbst nicht erklären, aber fest stand, das etwas dagegen getan werden musste. Hah, und er wusste sogar, was. Der schmale Körper lehnte sich gefährlich weit nach hinten, und als der Dunkelhaarige dann auch noch den Kopf weit in den Nacken legte, konnte er dem Mitschüler, der den Tisch hinter Akane und ihm belegt hatte, von unten herauf ins Gesicht starren. Und dadurch, das Yami so seltsam auf seinem Stuhl herumhing, konnte Daisuke sogar das ganze Gesicht des Hinkétsus sehen, auf welchem ein eher weniger freundliches Grinsen prangte. "Na, Daisuke-chan--" "Also, meine süßen Süßen," "--hast-" "-wer von euch kann mir sagen, welche Elemente einem Shinobi zur Verfügung stehen können?" "--du-" "Kann ein Ninja mehr als eins lernen? Wenn ja, wie viele? Wenn nicht, wieso?" "--mich vermisst?" Nur am Rande achtete Yami auf die Fragen seiner Lehrerin, momentan war es schlicht amüsanter, den Anderen zu ärgern. Interessiert beobachtete der Blutjunge, wie die blauen Augen Daisukes sich weiteten, und er konnte die Gedanken des anderen auf der Suche nach einer passenden Antwort förmlich rattern hören. "I-ich... ich... J--" Bevor er den Fehler machen konnte, den Satz zu Ende zu sprechen, wurde er von der auffordernden Stimme Fushigi-Senseis unterbrochen. "Yami-Tigerchen, komm doch bitte an die Tafel und sag uns, was du weißt." Ernsthaft? Genervt verdrehte das "Tigerchen" die Augen. Konnte er sich nicht mal kurz in Ruhe mit seinem Mitschüler unterhalten? Er hasste es, unterbrochen zu werden, egal, ob er gerade am nähen war oder las - es war einfach unglaublich nervig. Und natürlich passierte es immer nur dann, wenn es gerade Spaß machte. Typisch.
Aber.. Wenn ich jetzt anfang', mit ihr zu diskutieren, kann ichs' vergessen, vor der Pause noch mit Daisuke zu "reden" ... Tze. Während er einmal tief Luft holte, ließ er sich wieder nach vorne fallen und fing sich mit den Händen an der Tischplatte ab. Ninjutsu-Elemente, hmm? Das ging hoffentlich schnell, denn wenn er noch lange da vorne rumstehen musste und weitere Fragen, die die Sensei ja noch im Petto haben könnte, beantworten müsste, würde es klingeln. Und irgendwie bezweifelte Yami, das Daisuke sich die Chance nehmen ließ, so schnell wie möglich von ihm wegzukommen. Zumindest ging es nicht um Genjutsu, davon hatte er nämlich überhaupt keine Ahnung. Mit einer etwas ungelenken Bewegung stand er auf, quetschte sich an Akane vorbei und tappte dann den Mittelgang entlang zu der Tafel, wo er ein Stück neben Fushigi stehenblieb. Während er die Hand nach der Kreide ausstreckte, kramte er in seinem Kopf das Zeug zusammen, was er noch von den letzten Unterrichtsstunden wusste.

"Die Elemente..." Yami streckte sich, um überhaupt richtig an die Tafel dranzukommen, dann begann er, einen Kreis zu zeichnen. Oder zumindest sollte es einen Kreis darstellen - es erinnerte mehr an ein Ei. "Es gibt fünf. Katon, Suiton, Raiton, Fuuton und Doton." In großen, kindlichen Schriftzeichen ordnete er die jeweiligen Kanji um den Kreis. "Jedes Element hat 'ne Schwäche und eine Stärke gegenüber einem anderen; Doton zum Beispiel ist stark gegen Suiton, aber schwach gegen Raiton." Das hatte er sich eigentlich nur aus dem Grund gemerkt, weil sein eigenes Element die Erde war. Daran zurückdenken, auf welche Art und Weise er es sich hatte einprägen müssen, wollte er jedoch lieber nicht. "Kann ein Ninja mehr als ein Element lernen?" Die Gedanken des Hinkétsus wanderten. Er wusste, dass die Shinobi seines Clanes sich schon schwer taten, überhaupt ein Element richtig zu beherrschen, von einem Zweiten ganz zu schweigen. Und auch wenn die Meisten von seiner Sippschaft Ninjutsuka waren, so ging es dabei doch meist um ihr Bluterbe, und eher weniger um die Elemente. Aber bei dem Rest der Shinobi war das... anders. Soweit er sich erinnerte, im Unterricht aufpassen war ja nicht unbedingt seine Stärke. Der Junge mit den gelben Augen drehte sich zu seiner Klasse, die ihm genauso aufmerksam zuhörte wie sie zuvor auch Fushigi gelauscht hatten. Als ob es ihn kümmerte.
"Normalerweise lernt man das Element, für das man von vorneherein ein Talent hat. Das kann man mit Chakrapapier herausfinden." Der Elfjährige blinzelte, dann fuhr mit seiner Ausführung fort, während er abwechselnd seine Mitschüler und Fushigi anschaute. "Wenn man die Vorraussetzungen dafür hat, also eine Affinität zu einem weiteren Element, dann kann man auch das Zweite oder sogar Dritte lernen, wenn man genug trainiert." Bei der letzten Frage jedoch war der Hinkétsu irgendwie überfragt. Er hatte keinen Schimmer, ob es eine Grenze gab, wieviele Chakranaturen man lernen konnte. Pfff... egal. "Ich bin nich' sicher, obs' ein Limit gibt." Die Augen des Hinkétsus wanderten zu seiner Lehrerin. "Aber bestimmt hängts' bei jeder Person von was Anderem ab, wie viele Elemente man denn überhaupt lernen kann." Yami konnte sich beispielsweise schwer vorstellen, das Leute, die sich auf rein auf Taijutsu spezialisiert hatten, sich die Mühe machen würden, überhaupt an ihren Ninjutsus zu feilen, auch wenn sie vielleicht das Zeug dazu hatten. Auf der anderen Seite konnte es jedoch auch andere Shinobi geben (Wie den Hinkétsu-Clan), die grundsätzlich nur die Affinität zu einer der Chakranaturen ausbauen konnten. Aber gut jetzt. Das Gesicht weiterhin starr zu Fushigi gewandt und auf den Fußballen wippend, wartete der Junge darauf, das er von seiner Aufgabe erlöst wurde und auf seinen Platz zurück konnte, wo sein allerbester neuer Freund und seine heutige Banknachbarin ihn bestimmt schon schmerzlich vermissten.
 

Fushigi

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Es freute Fushigi sichtlich, dass Akane und Yami solchen Spaß bei ihrer Umräumaktion gehabt haben musste und man konnte deutlich erkennen, dass sich auf dem Gesicht der hochgewachsenen Lehrerin ein zufriedenes Lächeln abzeichnete, als der Hinketsu ihr noch einmal deutlich machte, dass er insbesondere Spaß daran hatte, durch Papierberge und Staubfusseln zu tollen. "Oh, wie wunderbar!", antwortete sie also unverfroren und ignorierte vollkommen, dass der Schwarzhaarige gerade versuchte sarkastisch zu sein - in ihrer Welt gab es sowas nämlich nicht. "Dann weiß ich ja, dass ich immer auf euch zählen kann, wenn ich hier aufräumen muss!" Hachja, was für nette und fleißige Schnubbelchen sie da nur hatte. Vielleicht würde sie ihnen irgendwann sogar noch die Freude bereiten und eine Trainingseinheit zwischen Papiermüll und Spinnweben, zwischen schlechten Noten und Insekten bescheren? Sie war sich sicher, dass sie sich besonders darüber freuen würden, immerhin machte Fushigi sich diesen Aufwand extra nur für sie und dachte ganz offensichtlich auch daran, was ihre Schüler wollten!

Gespannt lauschte sie später den Ausführungen des Hinketsus, welcher wenig begeistert an der Tafel stand und ihr und der Klasse nur widerwillig erklärte, was für Elemente es gab und wie viele man davon lernen könnte. Wie immer nickte sie zustimmend zu, wenngleich sie es in diesem Fall tat, weil bis dato tatsächlich nichts falsch gewesen zu sein schien. Wie es aussah, hatte der gute Yami seine Hausaufgaben gemacht! Dennoch war das Ganze noch ausbaufähig und einige Informationen fehlten ihr, ehe sie da wirklich etwas handfestes für ihn drauß machen könnte. Es war ja nur zu seinem Wohl! "Hmmm~, soweit ist alles richtig, Tigerchen. Dennoch würde ich dich darum bitten, das Ganze noch etwas auszuweiten." Sie setzte sich auf eine Bank, stellte ein Bein auf einem leerstehenden Stuhl ab. "Erzähl uns doch ein wenig darüber, ob man die verschiedenen Elemente miteinander vermischen und neue Jutsu damit schaffen kann. Denk dran, dass es immer mehr zu einer zu wissen Materie gibt, als man sich zuerst denken mag. Schön wäre es auch, wenn du deine eigene Meinung zu dem Thema kunt geben könntest." Ganz so theoretisch wollte Fushigi es dann doch nicht machen. Am Ende pennten ihr nur alle weg und Yami wäre noch genervter als ohnehin schon, auch wenn sie nicht zwingend davon ausging, dass er in nächster Zeit Wutausbrüche bekam.
 
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"...." Was? Das Herumgezappel Yamis ebbte langsam ab, der gelbe Blick klebte am Gesicht der Weißhaarigen. "Warum fragst du das denn nicht gleich?" Das war etwas, was der kleine Hinkétsu an Lehrern nicht leiden konnte. An Erwachsenen generell. Egal, welche Fragen sie stellten, in Wirklichkeit hatten sie noch eine... geheime, unausgesprochene im Hinterkopf, die am Besten gleich mitbeantwortet werden sollte. Aus irgend einem Grund schien jedoch die Mühe zu groß, den Satz auch auszusprechen, und im Endeffekt kam dann soetwas wie jetzt dabei heraus. Woher sollte er bitte wissen, das sie das mit den Mischerben auch noch wissen wollte? Leider beinhaltete sein eigenes Bluterbe keine "Gedankenlese"-Fähigkeiten.
Mit einem leicht angenervten Seufzen zerbröselte er die Kreide, die er in der Hand gehalten hatte, zu kleinen Krümeln. Dann drehte er sich einmal um seine eigene Achse, tappte auf das kleine Waschbecken zu, das neben der Klassenzimmertür hing, und ließ den Staub hineinrieseln.
Erstaunlicherweise erinnerte er sich an die Stunde, bei der sie diese besonderen Bluterben besprochen hatten, ziemlich gut. Er hatte auf dem Weg in die Akademie einen Bären gefunden, an dem er im Unterricht herumstocherte, und sich abei vorgestellt, wie cool es wäre, wenn er anstatt seines Kekkeis Yoton oder Hyouton hatte, mit denen er seinen Vater abfackelte. Oder eben einfror, je nachdem. Oder ihn mit Bäumen auseinanderriss.
Hachja, wundervolle Gedanken für ein Kind, nicht wahr?
"Wenn ichs' noch richtig weis, gibt es drei bekannte Mischerben, die sich aus jeweils zwei der normalen Elemente ergeben." Mit hochgekrempelten Ärmeln stand der Hinkétsu vor dem Keramikbecken und ließ das eisige Wasser über seine Hände plätschern. "... Aus Erde und Feuer ergibt sich Lava, also Yoton. Aus Suiton und Fuuton wird Hyouton, und aus Suiton und Doton werden ...Bäume. Also... Mokuton." Ha! Da sollte nochmal irgendwer ankommen und sagen, Hinkétsu Yami würde im Unterricht nicht genug aufpassen und mitarbeiten (Hallo, Dango-san!~ ). Von wegen widerwillig, heute war er das reinste Lämmchen. "Aber das kann nicht jeder lernen, das is n' Bluterbe." Gabs noch was? Yami starrte sich selbst im Spiegel an, dann ging sein Blick zu Fushigi, die ihn anschaute. Achja, meine Meinung. Was sollte er denn dazu sagen? Natürlich fand er die Dinger interessant, es waren immerhin Ninjutsu, die man sonst nicht einfach mal so lernen konnte.
Mit jetzt kalten, aber dafür sauberen Händen kehrte der Junge auf seinen ursprünglichen Platz vor der Klasse zurück. Die eine Hälfte schien eingedöst zu sein, die andere beschäftigte sich anderweitig. Nur eine Handvoll folgten überhaupt noch seiner wunderbaren Ausführung. Ach, ihr könnt mich mal.
Mit einem Blick auf die Uhr und einem erneuten Seufzen wandte er sich schließlich zu seiner Lehrerin. "Ich weis jetzt nicht, was genau du mit meiner "Meinung" dazu anfangen willst, aber gut." Während er den schwarzen Stoff seines Mantels wieder über seine vernarbten Arme zog, musste der Schwarzhaarige ein Gähnen unterdrücken. Auf einmal hatte er irgendwie keinen Bock mehr, sich mit Daisuke-chan zu zoffen. Er wollte nurnoch seine Ruhe haben.
"Wenn ich mir ein Mischerbe aussuchen könnte, wäre es Yoton. Ich mein', wer erwartet schon, das sein Gegner anfängt, mit Lava um sich zu spucken?" Yami musste ein Grinsen unterdrücken. Ohja, das würde so richtig zwiebeln, selbst wenn man nur von so ein bisschen Yoton-Rotze angeniest wurde. "Außerdem hätte man damit zwei Elemente, die sich gut ergänzen... Man kann Doton gut zur Verteidigung benutzen und Yoton oder Katon zum Angriff, eine tolle Mischung." Ob das das war was Fushigi von ihm wissen wollte? Nun, Yami kümmerte sich nicht weiter darum. Sein Pensum an Mitarbeit war wahrscheinlich für die nächsten drei Wo-... Monate aufgebraucht, da konnte sich Dango-san bei der Weißhaarigen bedanken. "Was würdest du nehmen, Fushigi?" Die Frage war dem Hinkétsukind spontan eingefallen. Ihrem Aussehen nach zu urteilen, war sie eher der Taijutsutyp, aber man sollte schließlich nie nach dem Äusseren gehen. Mit einem weiteren unterdrückten Gähner streckte der Elfjährige seine Arme. Vielleicht konnte er ja in den nächsten Stunden ein bisschen Dösen... Er musste nur aufpassen, das er nicht einschlief. Das wäre eindeutig unschön, und zwar für alle Beteiligten.
 
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