Aktuelles

Lichtung im Wald

N

Nara Haruka

Guest
Haruka lief auf dem Weg zur Lichtung neben Rei her. Sie hatte nicht vor Saisho in irgendeiner Weise zu überholen oder ähnliches, da dieser den zwei Mädchen schon ein ganzes Stück voraus war."Zuerst tut er ganz unauffällig und gelassen und dann stürmt er gleich wie ein Wildgewordener los. Versteh mal einer die Jungs..."
Rei schien wieder bessere Laune bekommen zu haben, zumindest wirkte es auf Haruka so. Sie begann sich langsam an die momentane Art der Hiiragi zu gewöhnen und gab es auf irgendwelche Schlüsse oder Vermutungen aufzustellen was das Verhalten anging. Langsam näherten sie sich der Lichtung und die Nara versuchte Saisho auszumachen, entdeckte diesen jedoch nicht. Scheinbar hatte dieser sich irgendwo in den Bäumen versteckt und Rei schien es ihm gleich zu tun.

Haruka wusste nicht genau ob es überhaupt sinn machte sich zu verstecken, wenn es war viel wahrscheinlicher, dass sie sich für diesen Test zeigen mussten, oder etwa nicht? Jedoch hatte sie wenig Lust die einzige zu sein, die einfach auf die Lichtung spazierte, weswegen sie ebenfalls einen Baum herauf ging und sich auf einen Ast kniete. Mit einem Blick nach links stellte sie fest, dass Rei nicht weit von ihr auf einem Ast stand und nun wieder in ihrer normalen Form und nicht mehr im Henge zu betrachten war.
Ihr Blick richtete sich wieder auf das Zentrum der Lichtung und somit auch auf Izanami und ihre Bunshin. Dann betrachtete sie ihre Umwelt etwas näher. Vom gestrigen Trainingskampf war nicht mehr allzu viel zu erkennen. Klar, dem Felsbrocken in der Mitte fehlte ein Teil, jedoch konnte Haruka die abgebrochenen Steine nirgends entdecken. Sonst schien sich eigentlich nichts verändert zu haben.
Ihr Blick richtete sich wieder auf Nyoko-sensei, besser gesagt auf vier exakt Gleichaussehende Izanamis und einen Shiromi. Die Jounin schien keine anstallten zu machen, Saisho, Rei und sie selbst von ihren Bäumen zu holen, wobei sich Haruka ziemlich sicher war, dass sie alle drei schon entdeckt worden waren.

Da sie sich ja nicht ewig verstecken konnten, entschloss sich die Nara jetzt doch die Lichtung zu betreten und sich nicht weiter zu verstecken. Ob sie nun von selbst die Lichtung betrat oder wartete bis sie gerufen wurde war ja schließlich egal und zudem verging ihr die Lust sich ewig zu verstecken.
Mit einem Blick zu der Hiiragi sowie einem ins nichts, da Haruka ja immer noch nicht wusste wo sich der Hyuuga verbarg, sprang sie von ihrem Ast und landete zufrieden auf dem Gras. Da sie durch die Landung leicht in die Knie gegangen war, richtete sie sich nun wieder auf und lächelte, bevor sie zu sprechen begann. Zwar wollte sie nicht viel sagen, aber sie hoffte die anderen zwei so aus dem Walddickicht zu holen, da sie nicht sonderlich erpicht darauf war, noch lange so alleine auf der Wiese zu stehen.
„Ehm ja, wir wären jetzt da.“, sagte die Nara und wartete nur darauf, dass die anderen zwei auch auf die Lichtung kommen und die drei Genin Anweisungen für den Test bekommen würden.
 
N

Nyoko Izanami

Guest
Izanami, die extrem in Gedanken versunken war, welche nebenbei gesagt nicht gerade die heitersten waren, hatte bislang keinen einzigen der Genin bemerkt und achtete ehrlich gesagt auch gar nicht darauf. Alle 4 Izanamis blickten gleich monoton gen Boden und wirkten sehr abwesend, aber trotzdem wusste zumindest eine der Izas, dass sich die Genin wohl schon der Lichtung genähert hatten, auch wenn sie nicht gleich offen erschienen. Shiromi hatte nämlich eine der Frauen von hinten angestupst, insgesamt nun zum dritten Mal, wodurch sie sagen konnte, dass alle drei ihrer Schüler nun eingetroffen waren. Doch noch immer wartete sie nur stumm ab und fragte sich, wie sie eigentlich genau anfangen sollte. Nun, zu allererst musste sie Mal die Kinder hier vor sich versammeln und generell fand die Frau es ein klein wenig verwirrend, dass sich ihr Team nicht offen zeigte. Waren sie aufgrund der Doppelgänger vielleicht verwirrt? Das war gut möglich, immerhin war ihr gestriger Test ein Kampf gewesen und vielleicht dachten sie es wäre besser abzuwarten und aus dem Hintergrund zu agieren... aber das würde bei dieser Aufgabe nicht nötig sein, hier ging es nicht darum zu zeigen was man in Sachen Nin-, Gen- oder Taijutsu drauf hatte, hier ging es eindeutig um mehr, zumindest für die Jounin selber war die Aufgabe sehr wichtig. Gerade als eine der vier Frauen ihre Stimme erheben wollte, kam auch schon Haruka zum Vorschein, anscheinend hatte sie sich dazu entschlossen das Versteckspiel abzubrechen und sich einfach offen zu zeigen. Izanami hoffte, die anderen beiden würden es ihr gleich tun, trotzdem begann sie nun so laut zu sprechen, dass jeder auf der Lichtung sie mühelos verstehen konnte.

"Gut, dass ihr gekommen seid... wie ihr seht habe ich bisher schon einige Vorbereitungen getroffen, damit wir auch sofort loslegen können. Das hier sind Schattendoppelgänger, also nicht die Billigausführung die ihr in der Akademie beigebracht bekommt, sondern echte Doppelgänger, die den physischen Gesetzen unterliegen und auch dementsprechend selbstständig handeln und denken und echte Techniken verwenden können und auch ansonsten einem Menschen exakt gleichen...", fing Izanami an und konnte ihr sonst übliches Lächeln nicht aufsetzen und andauernd flog ihr ein Gedanke durch den Kopf, nämlich ob sie vielleicht zu früh den Test durchführte. Doch waren diese Gedanken nun ohnehin irrelevant. "Der erste Teil eurer Aufgabe ist denkbar leicht... denkt an eure Person die euch sehr wichtig ist im Leben, am besten an die allerwichtigste. An eine Person, die ihr um nichts auf der Welt in eurem Leben missen wollt und von der ihr mit aller Macht jedes Leiden und jeden Schmerz abwenden würdet wenn ihr nur könnt... eine Person für die ihr bereit wärt euer eigenes Leben zu opfern um sie zu retten. Wenn ihr diesen einen Menschen fest vor euch seht, dann verwandelt euch mit Hilfe des 'Henge no Jutsu' bitte kurz in diesen und haltet diese Form einige Momente, eine Minute sollte reichen. Und ein 'so eine Person gibt es in meinem Leben nicht' nehme ich nicht als Ausrede hin, damit das klar ist. Es ist auch egal in wen ihr euch verwandelt, niemand hier soll über den anderen urteilen was das angeht. Wir sind hier ein Team und niemanden sollte so etwas peinlich sein. Nun gut... das ist erst einmal alles, also fangt bitte an...", meinte Izanami schlussendlich und warf kurz einen Blick zu den anderen drei Frauen, die ihr zunickten und deren Blicke entschlossen wirkten. Izanami fragte sich, ob die drei Genin sich der Illusion hingaben, dass diejenige, die gerade gesprochen hatte, die echte von den Vieren war... ob das wohl so war?
 
H

Hiiragi Rei

Guest
Langsam aber sicher kam Rei sich ein wenig lächerlich dabei vor hier oben rumzustehen und nichtstuend darauf zu warten, dass irgendwas passiert. Wenn sie sich wenigstens versteckt hätte, dann wäre ihre Position vielleicht nicht ganz so unangemessen, doch dafür war es jetzt viel zu spät. Etwas irritiert war sie allerdings nach wie vor, was es ihr nicht gerade leicht machte sich von der Stelle zu bewegen. Glücklicherweise kam ihr Haruka zuvor und insgeheim musste Rei sie dafür loben, dass sie als erstes etwas wagte, wofür die Hiiragi sich erstmal überwinden musste - auch wenn es sich um eine nichtssagende Kleinigkeit handelte. Nicht, dass irgendwie zu befürchten war, dass man sie angreifen würde oder dergleichen, aber die Lichtung war schon etwas irritierend mit den 4 Izanami Klonen und der Abwesenheit des Hyuugas, der eigenlich hätte schon hier sein müssen. Jetzt wo die Nara heruntergesprungen war, brauchte Rei sich keine Gedanken mehr darum zu machen, also tat sie es ihr nach und sprang abwechselnd auf immer tiefer gelegene Äste um schließlich den Boden der Lichtung zu erreichen. Sie hätte auch gleich herunter Springen können, aber so war es doch wesentlich bequemer. Rei ging noch etwas weiter und blieb kurz hinter Haruka stehen um die Instruktionen Izanamis zu vernehmen.

Rei musterte eher die anderen drei Abbilder der Jounin als die, die zu reden begonnen hatte. Was sie da sagte machte die Hiiragi ziemlich neugierig. Bunshin, die selbstständig handelten und sogar Techniken ausführen konnten? War das möglich? Rei hatte den leisen - wenn auch unbegründeten - verdacht, dass Izanami ein wenig flunkerte. Anders, als ihre geistliche Herkunft es vermuten lassen würde, gehörte Rei zu der sorte Menschen, die nichts glaubten, was sie nicht mit eigenen Augen gesehen hatten - so war es zumindest bei Dingen, die sie sich schlecht vorstellen konnte. Aber wer weiß? Es gab viele Techniken und Stile, von denen Rei noch nicht einmal eine Ahnung hatte... Mit neugierigem, leicht skeptischen Augen beobachtete sie die Jouningruppe weiter und fing an sich Gedanken darüber zu machen was das Ganze spiel mit den Bunshin werden soll.

"Der erste Teil eurer Aufgabe ist denkbar leicht... denkt an eure Person die euch sehr wichtig ist im Leben, am besten an die allerwichtigste. An eine Person, die ihr um nichts auf der Welt in eurem Leben missen wollt und von der ihr mit aller Macht jedes Leiden und jeden Schmerz abwenden würdet wenn ihr nur könnt... eine Person für die ihr bereit wärt euer eigenes Leben zu opfern um sie zu retten. Wenn ihr diesen einen Menschen fest vor euch seht, dann verwandelt euch mit Hilfe des 'Henge no Jutsu' bitte kurz in diesen und haltet diese Form einige Momente, eine Minute sollte reichen..."

Die Neugier wich bei diesen Worten komplett aus Reis Gesichtszügen und nur noch Skepsis blieb zurück. 'Eine Person, die euch sehr wichtig ist'...
Rei musste kurz auflachen. Natürlich gab es Personen, die ihr sehr wichtig waren, aber es gab nicht diese EINE Person. Ihre Zuneigung - dessen war sie sich sicher - war auf alle Menschen in ihrer näheren Umgebung gleichmäßig verteilt, auch wenn sie Zweifel daran hatte, dass auch nur einen von ihnen die Bedingung 'eine Person für die ihr bereit wärt euer eigenes Leben zu opfern' erfüllt. "Wenn es mal soweit kommen sollte... dann sterben entweder beide, oder keiner." So einfach war die Frage für sie erledigt. Doch irgendetwas in ihr fühlte sich doch unwohl dabei, dass sie nicht bereit wäre sich für andere zu Opfern - oder dass sie sich diese Tatsache einredete.

"Tss. Warum nur muss ich immer an solche Sachen denken?" scheltet sie sich selbst und starrte dabei Abweisend zur Seite. Sie war mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass sie wieder mal zu viel Zeit mit nachdenken verbrachte und das wesentliche aus den Augen verlor: nämlich die Aufgabe der Jounin. Die Hiiragi musste schwer seufzen und hielt sich angestrengt die Handfläche vor die Stirn um nachzudenken. "Na schön. Die wichtigsten Personen für mich gehören wohl zu meiner Familie... Meine Schwestern. Aber wie soll ich mich zwischen ihnen entscheiden? Die sind beide gleich nervtötend, nur auf eine andere Weise." Wieder musste Rei seufzen und das Gesicht bei dieser unerwartet schweren Aufgabe verziehen. Schließlich erinnerte sie sich an Izanamis Hinweis jemanden zu wählen, von dem man Schmerzen abwenden möchte. Das traf zwar auf beide Schwestern zu, doch zumindest gab es eine, die klug genug war um auf sich selbst aufzupassen und nicht so viel Schutz bedarf... "Also gut, dann nehm ich Kaoru. Ist ja eh egal."

Entschlossen die Sache schnell hinter sich zu bringen - ehrlich gesagt war es Rei ein bisschen Peinlich so persönliche Dinge vor immernoch recht fremden Leuten preiszugeben - formte Rei die nötigen Handzeichen für das Henge und dachte dabei angestrengt nach wie es am Ende aussehen soll. "Also schön. Langes schwarzes Haar... zierliche Statur... kleiner Mund... Ach du meine Güte, den Blick werd ich niemals hinkriegen!"

"Henge!"

Rauchschwaden verdeckten für kurze Zeit die Sicht auf die durch die Verwandlung unwesentlich größer gewordene Hiiragi. Ihre Hände richteten das traditionelle Gewand, dass für die anderen wohl unmissverständlich klar machen sollte, dass es sich um jemanden aus Reis Familie handeln musste. Akribisch richtete sie die Haare faste sich ein wenig ins Gesicht um zu überprüfen, ob sie die Verwadlung richtig gemacht hatte. "Ich denke das sollte genü-" kaum fing Rei an zu sprechen erinnerte sie sich daran, dass sie sich in einem anderen Körper befand und wohl auch so handeln sollte. Sie räusperte sich um ihre Stimmlage zu richten und hielt sich etwas verschüchtert die Hände vor die Brust um ihren sicheren Blick an den ihrer Schwester anzupassen, der genau das Gegenteil zeigte. "Gomenasai. Besser kriege ich es nicht hin." Sagte sie nun mit einer wesentlich sanfteren, verschüchterten Stimme - innerlich alledings überzeugt, dass es jemand mit ihrem Fähigkeitsgrad kaum besser hinkriegen können würde. Immerhin war das Henge no Jutsu etwas, was sie täglich übte.

Reis Henge:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
N

Nara Haruka

Guest
Nachdem Haruka aus ihrem „versteck“ herausgekommen war, erschien wenige Momente Rei hinter ihr. Dann begann Izanami zu sprechen und erklärte, dass die Bunshin hinter ihr keine gewöhnlichen waren.
Schattendoppelgänger…, Haruka war sich relativ sicher, schon einmal etwas von diesen gelesen zu haben, konnte sich aber nur noch schwach an alles erinnern, was beschrieben worden war. Durch die Erklärung von Izanami, dass diese drei Doppelgänger auch all das können sollten, was Menschen konnten‚erinnerte sich Haruka wieder an einige Kapitel eines Buches und war nur etwas überrascht.

"Der erste Teil eurer Aufgabe ist denkbar leicht... denkt an eure Person die euch sehr wichtig ist im Leben, am besten an die allerwichtigste. An eine Person, die ihr um nichts auf der Welt in eurem Leben missen wollt und von der ihr mit aller Macht jedes Leiden und jeden Schmerz abwenden würdet wenn ihr nur könnt... eine Person für die ihr bereit wärt euer eigenes Leben zu opfern um sie zu retten.
Diese Worte hatten Haruka doch mehr oder weniger aus ihrer Rolle gebracht. Mit so etwas hatte sie einfach nicht gerechnet und das spiegelte sich für einen kurzen Moment in ihrem Gesicht ab. Die Nara begann nachzudenken, denn schließlich gab es doch einige Menschen die ihr wichtig waren, jedoch eine zu finden, für die sie ihr Leben opfern würde war nun nicht gerade einfach. Die Auswahl beschränkte sich schnell auf ihre Familie und das Mädchen schwankte zwischen ihrer Mutter und ihrem Bruder. Zwar hatte sie auch ihren Vater sehr lieb, jedoch sah sie ihn nun nicht allzu oft, aber ihr Bruder und ihre Mutter waren eigentlich immer da gewesen.
Bevor Haruka jedoch weiter überlegen konnte schien Rei bereits einen Entschluss gefasst zu haben und formte einige Handseals. Nachdem der Rauch verschwunden war, stand ein Mädchen an der stelle, an der zuvor Rei gestanden hatte und Haruka war sich relativ sicher, dass diese aus der Familie der Hiiragi stammte. Die Kleidung sprach zumindest einmal für diese Annahme, doch irgendwie wollte Haruka trotzdem wissen, wer dass nun genau war, jedoch stellte sie diese Frage zurück.

Die Nara hatte sich nun endgültig entschieden, in wen sie sich ‚verwandeln’ würde und begann die Handseals zu formen und sich gleichzeitig noch mal das aussehen der Person ins Gedächtnis zu rufen, auch wenn sie dieses so oder so kannte.
Gut, schwarze, kürzere Haare, blaue Augen, das weiße T-Shirt und die grau-schwarze Hose, dass dürfte ja zu bewerkstelligen sein. Maaan, wenn Nii-chan wüsste, dass er zu meinem Henge wird, würde er mich für den Rest meines Lebens damit aufziehen…

Bei ihren letzen Gedanken musste Haruka kurz lächeln, bevor sie mit der Ausführung des Jutsus begann und nur kurze Momente später in einer Rauchschwade eingehüllt war.
Nachdem diese verzogen war, stand an Harukas stelle ein eineinhalb Köpfe kleinerer Junge, der ebenso wie die Nara das Klanzeichen auf einem Ärmel seines T-Shirts hatte, sodass den anderen klar sein müsste, dass er auf irgendeine Art und Weise mit Haruka Verwandt war.
Da Rei sich scheinbar dem Verhalten der Person, die sie für ihr Henge genutzt hatte, angepasst hatte, entschloss Haruka dasselbe zu tun.
Wie es ihr kleiner Bruder immer gerne machte, setzte sie einen etwas gelangweilten Gesichtsausdruck auf, gab dann aber doch mit freundlich klingender Stimme zu verlauten, dass sie fertig war. „So, also ich bin dann fertig, ich hoffe mal, dass geht so.“ In ihren letzten Worten war eigentlich keine Frage enthalten, eher eine Feststellung, da dass eines der Dinge war, die Haruka an ihrem Bruder aufregten.
Sie seufzte leicht, denn irgendwie kam sie sich relativ klein vor, was auch kein Wunder war, da ihr Bruder gerade mal 6 Jahre alt war. Gespannt wartete sie auf Saishos Henge und was danach passieren würde.
 
H

Hyuuga Saisho

Guest
"Man opfert sein Leben nicht für das eines Anderen...man kämpft und wenn man stirbt, geschieht dies weil man zu schwach am Leben zu bleiben. Wer jedoch in den Kampf zieht und bereit ist zu sterben, wird sterben, da er da er sich seine Schwäche schon eingestande hatte, bevor er überhaupt versucht hat zu kämpfen..."

_________________________


Kurz nachdem auch Haruka sich mittels Henge verwandelt und die Gestalt eines kleinen Jungen von wohl nicht mehr als sechs bis sieben Jahren angenommen hatte, sprang ein weiterer Junge, wohl im selben Alter aus dem Geäst der Bäume und landete kurz hinter Haruka und Rei. Er hatte braune verwuschelte Haare, die ihm wild ins Gesicht hingen und war kaum mehr als einen Meter groß. Auch seine Augen waren braun, trugen bei genauerem hinsehen jedoch eine endlos scheinende Leere in sich, die von einem anderen, etwas älterem Jungen nur all zu bekannt war. Seine Kleidung, bestehend aus einer kurzen sandfarbenen Hose, einem blauen mit Kindermotiven bedruckten T-Shirt, sowie einem Paar Turnschuhen, war verdreckt und verkrustet. Überhaupt machte der Junge den Eindruck, als wäre er gerade aus einem Sandkasten gestiegen in der eine Schlammschlacht statt gefunden hatte. Ohne ein Wort zu sagen, stellte sich der Junge zwischen das größere, scheue Mädchen und den wohl etwa gleichaltrigen Jungen und sah die Sensei abwartend an.

Das Saisho nicht sprach hatte in diesem Augenblick zwei Gründe, zum einen hatte er nichts zu sagen, zum anderen kannte er die Stimme des Jungen überhaupt nicht, dessen Form er angenommen hatte, ehe er aus seinem Versteck gestiegen war und es wäre vermutlich knifflig geworden sich auf die schnelle eine gescheite Stimme zu diesem Henge auszudenken. Nicht zuletzt wegen dieses Faktes, hoffte Saisho das die Jounin einfach mit ihrem Programm fortfahren würde, ohne zu hinterfragen, "wer" ihre Genin denn nun waren, denn Saisho wusste es nicht.
Nachdem er die Aufgabenstellung seiner Sensei vernommen hatte, hatte der Hyuuga für einige Momente gestutzt und war recht ratlos ob der von ihm geforderten Aufgabe gewesen, die in seinem Denken anfangs völlig unerfüllbar war. Nicht nur, das er keinen Mensch hatte, dem er derart stark verbunden war, das es mit der Aufgabe übereingestimmt hätte, es kam noch hinzu, dass für ihn die Möglichkeit sein Leben für das eines anderen zu "geben" gar nicht existierte.
Seid den ersten Tagen seiner Ausbildung hatte ihm sein Vater eingebläut, das es seine Pflicht war, jene im Klan und im Dorf zu verteidigen, deren eigene Kraft nicht ausreichte, um ihr Leben zu schützen.
Also selbst wenn Saisho eine Bindung zu seinem Vater gehabt hätte, die eng genug gewesen wäre, hätte es in seinen Augen keinen Sinn gemacht, dessen Form anzunehmen, denn sein Vater war der Letzte, der den Schutz des jungen Hyuuga benötigte.
Auch die Idee die Form seiner verstorbenen Mutter anzunehmen kam dem Genin nicht, denn auch wenn sie die einzige Person im Leben des Hyuugasproß gewesen war, für den der Junge bedingungslose Liebe empfunden hatte, wäre eine Verwandlung vermutlich ohnehin für ihn nicht möglich gewesen, da er bereits begonnen hatte zu vergessen, wie seine Mutter früher ausgesehen hatte und zum anderen wäre wohl fraglich gewesen, ob Saisho innerlich stark genug gewesen wäre sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen, die noch heute seine Träume aufsuchen.

So hatte Saisho die Frage letztendlich derart interpretiert, dass für ihn jede Person in Frage kam, solange sie nur schwächer war als er und aus Konoha stammte und hatte die Form eines ihm unbekannten Jungen angenommen, der beim Spielen mit seinen Freunden in ihn hingelaufen war, als der Genin auf den Weg zum Westtor Konohas gewesen war und hoffte nun mit dieser Gestalt durchzukommen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
 
N

Nyoko Izanami

Guest
Hm... überraschend, ja...

Izanami hatte sich die ganze Zeit über eigentlich keinen Millimeter bewegt, keine der vier, während sie darauf gewartet hatte, dass ihre Genin damit begannen das 'Henge' auszuführen und sich zu verwandeln. Innerlich hatte sie sich sogar schon darauf vorbereitet von zumindest einem im Team eine Art 'Abfuhr' zu erhalten was die Aufgabenstellung anging, doch stellte sie zufrieden fest, dass sich keiner der Schüler die Mühe machte ein Streitgespräch mit ihr zu beginnen, das ohnehin zu nichts geführt hätte. Immerhin war das doch schon einmal ein gutes Zeichen, dachte sich die Frau, denn es hatte nun den Anschein, dass ihre Schüler ihre Autorität nicht in Frage stellten und taten was sie ihnen sagte. Wobei Izanami nicht wirklich einschätzen konnte, wie sehr sie damit nun eigentlich in die Privatsphäre der Kinder eingriff, vielleicht fiel es ihnen ja gar nicht so schwer sich zu öffnen wie sie es sich eigentlich dachte. Als letztendlich alle ihre Genin fertig waren mit der Verwandlung, lenkte sie ihren Blick reihum und beäugte aufmerksam die vollkommen runderneuerten Personen vor ihr. Wer sie wohl waren? Die Frau begann sich stumm ihre Gedanken zu machen.

Ähnliche Kleidung, etwas älter... vermutlich ihre Schwester..., dachte sich Iza, als ihr Blick auf die verwandelte Rei fiel, und sie musste Lächeln als sie das Mädchen betrachtete die so wirkte, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Auch dieses leicht scheue und schüchterne Verhalten brachte die Frau zum schmunzeln, zum einen da sie selber eigentlich das genau Gegenteil von so einem Menschen war, zum anderen weil das Mädchen vor ihr wohl perfekt für die Aufgabe geeignet war. Zumindest in ihren Augen, Rei allerdings würde das wohl ganz und gar nicht amüsant finden... besser gesagt würde sie wenn sie könnte Iza wohl den Vogel zeigen. Dennoch... nachdem Iza sich lange genug dem Mädchen gewidmet hatte, wechselte sie den Blick in Richtung Haruka, die eine deutlich extremere Veränderung hinter sich hatte und nun in der Form eines kleinen Jungen dastand. Das Zeichen des Nara Klans ließen eigentlich keinen anderen Schluss zu, als dass dies wohl Harukas kleiner Bruder war. Izanamis Lächeln schwand nicht, denn sie fand den kleinen wirklich herzallerliebst und sie verspürte unmittelbar den Drang ihn einfach zu knuddeln. Ja, die Frau ließ sich wohl wirklich leicht von Äußerlichkeiten beeinflussen, wobei ihre allererste Lektion gewesen war sich nicht von solchen Dingen beeinflussen und verwirren zu lassen. Ob sie damit versuchte die Genin vor Fehlern zu schützen die sie selber dauernd machte? Nach einigen Augenblicken, in denen die vier Augenpaare der Izanamis auf den kleinen Jungen gerichtet waren, glitten alle Blicke beinahe synchron zum letzten der drei Genin und an die Stelle eines Lächeln trat ein ziemlich neutraler Ausdruck. Iza konnte nicht einschätzen wer der Junge war in den sich Saisho verwandelt hatte. Er hatte normale Augen und war dementsprechend auch kein Hyuuga und die Frau musste sich doch sehr wundern, dass Saisho tatsächlich eine Person als so wichtig einstufte, die nicht einmal aus seinem eigenen Klan stammte. Sehr merkwürdig... wer der Kleine wohl ist?, fragte sich die Frau stirnrunzelnd, musste sich jedoch eingestehen, dass sie kein Recht hatte nachzufragen wer denn nun genau die einzelnen Personen waren und sie begnügte sich damit auch den letzten im Bunde genau zu betrachten. Nach etwa einer Minute nickte sie nur und mit einem Mal war die Luft von einem Ploppen erfüllt drei der vier Izanamis hatten sich verwandelt. In wen? Natürlich in genau die Personen, die im Moment vor ihnen standen, sprich einmal in das Henge von Rei, ein anderes Mal in das von Haruka und die dritte Iza glich nun dem kleinen Jungen von Saishos Henge bis auf´s letzte Haar.

"Ich danke euch dafür, dass ihr bis jetzt so offen wart und das getan habt was ich von euch verlangt habe... ich hoffe, das wird auch weiterhin so bleiben. Ihr könnt euch nun zurück verwandeln, es ist nicht nötig länger diese Form beizubehalten...", sprach die einzige nicht verwandelte Izanami sanft und ruhig, während sie mit ihrer rechten Hand in ihrer Beintasche rumkramte. Nachdem sich die drei Genin zurückverwandelt hatten, ging sie langsam zur ersten der drei verwandelten Izanamis und begann diese mit dem so eben herausgeholten Drahtseil an Händen und Füßen zu fesseln. "Lasst euch von dem was ich hier gerade mache nicht ablenken und konzentriert euch auf das was ich sage und eure Aufgabenstellung. Wir kommen nun nämlich zum schweren Teil... jede der nun verwandelten Izanamis hat eine Information bei sich, natürlich nur in ihrem Kopf, an die ihr rankommen müsst, sprich ihr müsst die Information aus ihr herausquetschen. Dafür gibt es schlichtweg nur einen einzigen Weg... Folter! Eure Aufgabe wird es sein mit Hilfe durch eure Waffen oder Fähigkeiten oder was auch immer meine Doppelgänger soweit zu bringen, dass sie euch die Information preisgeben, wobei jede von ihnen eine andere hat. Sollte einer von euch es nicht schaffen, wird er bei der Mission, die gleich im Anschluss auf diese Prüfung folgt, nicht mit von der Partie sein. Sollten zwei oder gleich alle von euch versagen, so werde ich euch als Team zurückgehen lassen und auf neue Genin warten, während ihr geduldig darauf hoffen könnt, dass ihr schnell einen Ersatz Sensei findet der euch übernimmt...", sprach Izanami und legte nun eine kleine Pause ein um die Worte auf die drei Kinder vor ihr wirken zu lassen. Sie schaute ernst, sehr ernst, was ihr nicht schwer fiel bei dem was sie ja nun vor hatte und von ihren Genin verlangte. Mittlerweile hatte sie alle drei Doppelgänger gefesselt und führte sie zu dem Felsen und legte jeden von ihnen an eine Seite des großen Steines in der Mitte der Lichtung. Aufgrund der Größe des Steines wäre es schwer für jeden einzelnen Genin zu erkennen, was denn seine Teamkollegen gerade unternahmen um an die Information zu kommen. Erst als alle drei Doppelgänger nun ruhig am Stein gelehnt dasaßen, hob Izanami ihre Stimme und sprach weiter.

"Im Übrigen, eine der verwandelten Izanamis von gerade war die echte, ich selbst bin nur eine Doppelgängerin. Ich werde in der Zeit wo ihr mit eurer Aufgabe beschäftigt seid Shiromi zurückhalten, denn er würde versuchen euch zu zerfleischen wenn ihr mir auch nur ein Haar krümmen solltet. Von dem her sollte es nichts geben was euch daran hindern sollte euch ganz darauf zu konzentrieren an die Information zu kommen... durch Folter, wohlgemerkt! Und jeder von euch geht zu der Izanami, die sich in euer Henge verwandelt hatte, nicht dass ihr auf die Idee kommt einfach mit jemand anderem zu tauschen. Ich werde euch die ganze Zeit über beobachten, jedoch zu keinem Zeitpunkt eingreifen. Entweder ihr kommt an die Information oder ihr versagt, was euch dann blüht habe ich ja eben klar gemacht hoffe ich... nun dann, viel Spaß, die Aufgabe beginnt jetzt!", meinte die Doppelgängerin, die sich nun vom Stein und den Genin entfernt hatte und sich neben Shiromi gekniet hatte und ihm, noch, sanft eine Hand auflegte um ihn notfalls zurückhalten zu können. Sie wandte ihr Gesicht kurz von den drei Kindern ab und musste ihre Unsicherheit verbergen. Aus ihrer Sicht war diese Aufgabe schlichtweg unmenschlich, zum einen musste man die Personen foltern, die, wenn auch nur von außen, exakt die Person darstellten die man selber am meisten im Leben schützen wollte, zum anderen bestand die Gefahr die echte Izanami bei dem Versuch zu verletzen. Die Jounin selber hatte die Aufgabe damals nicht bestanden und wurde, wie sie fand, in ihrer Entwicklung dadurch trotzdem um einiges nach vorne gebracht. Wie würden sich nun ihre eigenen Schüler anstellen?
 
H

Hyuuga Saisho

Guest
Schweigend hörte sich der Hyuuga die Ausführungen seiner Lehrerin an und verwandelte sich auf Geheiß zurück in seine ursprüngliche Form. Teilnahmslos betrachtete er, wie seine Sensei begann die anderen Klone, welche sich nach einer kurzen Zeit in eben jene Formen verwandelt hatten, welche die Genin bis vor kurzem selber verkörpert hatten. Als Izanami endete kam dem Jungen jedoch eine Frage und er brach seinen Schweigen für einen Augenblick: "Woran erkennen wir, das wir die richtige Information haben? Ich meine, wonach suchen wir?"
Als seine Sensei ihm diese Frage beantwortet hatte, war der Hyuuga der Erste, der sich auf den Weg zu seinem "Opfer" machte, während die angebliche Izanami Kopie, sich zum Waldrand begab, um dort den Wolf in Schach zu halten.

Stumm sah der Junge auf den wesentlich kleineren Jungen unter ihm und nicht eine Regung ließ sich in seinem Gesicht oder seinen Augen erkennen, leer wie und eh und je blickten sie auf die Gestalt vor seinen Füßen hinab. Doch während das Gesicht regungslos blieb hatten sich im Kopf des Jungen wie immer Gedanken geformt.
"Kashaku*...? Ich frage mich wer hier wen foltern wird..." Schon als sie ihre Aufgabe stellte, war dem Jungen dieser Satz durch den Kopf geschossen und er nicht umher gekommen, die Reaktionen der Mädchen um ihn herum aus den Winkeln seiner Augen zu beobachten. Und auch jetzt noch fragte er sich, was ihre Sensei mit dieser Aufgabe bezwecken wollte. Für Saisho war offensichtlich, dass sie wissen, wie weit ihre Genin im Zweifel gehen würden, nein vermutlich eher wie weit sie gehen konnten, doch hatte er Zweifel daran, das sie es auf diesem Wege herausfinden würde.
Stumm sah er auf und beobachtete, wie die beiden Mädchen sich ihren "Opfern" näherte und sog dabei jede Reaktion, jede Gestik der Beiden förmlich in sich auf. Er fragte sich insgeheim ob die Beiden in der Lage wären im Hinterkopf zu behalten, dass die Menschen vor ihnen nichts anderes waren als eine Illusion, geformt aus Chakra und deren Bestimmung es im Normalfall war, als Köder oder Ablenkung zu dienen und somit die Angriffe auf sich zu lenken.
Stumm wanderte Saishos Blick wieder auf die Gestalt vor sich. Es stimmte, der Fakt, das sich angeblich Nyoko-sensei selbst unter den drei Kage Bunshin befinden sollte, ließ die Aufgabe auch für Saisho einen faden Beigeschmack bekommen. Denn auch wenn es ihm nicht das geringste Bedeuten würde dem Bunshin in Form eines kleines Jungen die nötigen Informationen zu entpressen, so fragte er sich doch, wie er reagieren würde, wenn sich der kleine Junge schlussendlich als seine Sensei entpuppen würde. Es war ein gefährliches Spiel was sie trieb. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für das zukünftige Zusammenleben des Teams.

"Byakugan!" Nachdem er eine schnelle Folge an Siegeln vollführt hatte, veränderten sich die Augen des jungen Hyuuga, wie sie es schon am Vortag getan hatten und offenbarten allen die ihn sahen, einen Teil des Bluterbes, das durch seine Venen rann. Noch immer hatte er kein Wort gesprochen und sah nur stumm das "Kind", das nur wenige Jahre jünger als er selbst war an. Es stimmte, dieser Bunshin unterschied sich in keinster Weise von einem normalen Menschen. Zwar konnte er erkennen, das sich die Gestalt vor ihm offensichtlich hinter einem Henge verbarg, doch das es sich dabei um einen Bunshin handelte und war unerkennbar, zu genau glichen die Formen und Strukturen denen eines Menschen, oder viel mehr denen seiner Lehrerin und Jounin. Durch den Stein hindurch konnte er sehen, das auch die anderen beiden Bunshin am Stein und auch die vierte Izanami am Waldrand, alle die gleichen Strukturen aufwiesen.
Für den Jungen vor ihm jedoch musste es Aussehen, als würden die farblosen, leeren Augen des Hyuuga förmlich durch ihn hindurch sahen, nein, viel mehr in hinein, auf den tiefsten Grund seiner Seele und wenn man es genau betrachtete, wäre dieses Gefühl gar nicht einmal unberechtigt gewesen.
"Nyoko-sensei, ich beginne jetzt. Wenn sie die Echte sein sollten muss ich sie warnen. Was ich nun mit ihnen tun werde, wird sie verletzten und auch nachhaltig beeinflussen. Ich werde versuchen meine Folter derart zu gestalten, dass sie ihnen nur Schmerzen zufügt." Er machte eine kurze Pause um die Reaktion des Jungen vor ihm zu erfassen, ehe er hinzufügte. "Sollten sie ihre Informationen jedoch zu spät oder gar nicht offenbaren, kann es sein, dass sie einige Stunden mit den Folgen des Verhörs zu kämpfen haben und nicht im Vollbesitz ihrer physischen Kräfte sein werden. Ich bitte sie das in Bezug auf unsere Mission zu berücksichtigen, Nyoko-sensei..." Saishos Stimme war ruhig, zeigte keinen Anfall von Nervosität oder Angst, genauso fehlte es aber an Aufregung oder Freude. Es mangelte ihr förmlich an jedwedem Ausdruck. Dass es ihm innerlich widerstrebte jemanden, unfähig sich zu verteidigen und hilflos seiner Gnade ausgeliefert zu foltern, sah man nicht. Doch innerlich kämpfte der Junge...


Plötzlich huschte eine kurze Regung über Saishos Gesicht und ein Anflug von Emotionen durchfuhr seinen Blick. Für einen kurzen Moment hatten sich die weißen Augen des Jungen vor Überraschung geweitet, als ihn eine unerwartete Erkenntnis traf. Er hatte sich selbst dabei ertappt, wie er in die Falle der Jounin vor ihm gestolpert war und begonnen hatte zu zögern.
Hatte sie sich etwa genau deswegen unter die Bunshin gemischt? Wusste sie, dass es für ihn kein Problem darstellen würde, einen Schatten zu quälen, wohl aber einen Menschen? Hatte sie diese Falle für ihn gelegt?
Saisho spürte, wie sich Schweiß auf seiner Stirn zu bilden begann und auch wenn seine langen Haare ihn verbargen, wusste er, das im Begriff war, diesen Willenstest zu verlieren. Die Chakrabahnen, welche rund um die Augen des Jungen zum Vorschein getreten waren, als er sein Byakugan aktiviert hatte, verstärkten sich, ganz so als ob er mit aller Gewalt versuchen würde, an der Fassade des kleinen Jungen vorbei, durch den darunter verborgenen Körper hindurch, in dessen Kern zu blicken, auf der Suche nach einer Seele, die ihm verraten würde, ob es sich um seine Sensei handelte.

Einige Sekunden die Stunden glichen, waren seid dem Ende von Saishos Satz vergangen und noch immer hatte sich der Junge nicht bewegt. Zwischen dem kleinen Jungen und den Hyuuga schien die Zeit stehen geblieben zu sein und eine Spannung hatte sich aufgebaut, die jeden Nerv zu zerreißen drohte. Mit einem Mal jedoch ließ Saisho seinen Kopf ein Stück sinken und seine Haare verdeckten den Blick auf seine Augen. Nur einen Moment später griff die Hand des Jungen nach der Schulter des nich viel kleineren Jungen und packte zu. Nur einen Augenblick später durchfuhren heftige Schmerzen den Körper des in Sand verkrusteten Klamotten gekleideten Jungen, als sich aus der Handfläche des Hyuuga, dünne Nadeln aus Chakra, tief in die Schulter und das darunter liegende Gewebe der als Kind getarnten Izanami bohrten. Ein lauter Schrei entfuhr dem 6 jährigen Jungen, der jedoch nur kurz anhielt, da ihn ein zweiter Schlag, knapp Oberhalb des Solarplexus traf und das in ihn eindringende Chakra die Kireikukei um seine Lunge herum angriff und dafür sorgte, dass diese sich sein gesamter Brustbereich taub anfühlte und er nicht in der Lage war Luft zu holen.
Ein dritter Schlag, diesesmal von einer zur Faust geballten Hand folgte traf den Bunshin direkt in Magen und drückte ihm die verliebende Luft aus den Lungenflügeln.

Saisho wusste, das sein Gegenüber nun das Gefühl haben musste, jeden Moment zu ersticken. Er selbst war während seines Trainings einmal Ziel eines solchen Angriffes gewesen und er wusste noch all zu gut, wie er damals verzweifelt versucht hatte Luft zu schnappen, aber einfach keine in seine Lügen ziehen konnte, bis kurz davor gewesen das Bewusstsein zu verlieren. Er wartete einige Augenblicke und gab dem Kind vor ihm Gelegenheit sich wieder zu fangen, da es ihm in diesem Zustand eh keine Antwort hätte geben können. Als der Junge wieder zu röcheln begann und somit ein Zeichen von sich gab, das er wieder Luft bekam, fragte Saisho ihn.
"Wie lautet die Information?" Er war bereit sein Verhör noch einige Zeit fortzusetzen...


_______________
*Folter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
H

Hiiragi Rei

Guest
Rei musterte noch eine Weile die Hengeformen ihrer Teamkameraden, bevor den dreien das Zeichen gegeben wurde es aufzulösen. Sie hätte es nicht im entferntesten zugegeben und zeigte es auch nicht, aber insgeheim war sie überaus neugierig welche Person - wenn überhaupt - Saisho ausgesucht haben würde. Sie konnte mit dem Bild, das sich beim auftauchen selbigem zeigte nicht mehr anfangen als eine Augenbraue leicht anzuheben und sich in endlose Mutmaßungen zu vertiefen. Jemand aus seiner Familie konnte es nicht sein, es sei denn der Hyuuga hatte absichtlich die bleichen Augen verändert um diese Tatsache zu verschleiern, was für Rei durchaus verständlich wäre, aber ziemlich unwahrscheinlich schien. War er ein Freund aus Kindertagen, den er aus den Augen verloren hatte und nur noch als Kind in Erinnerung hielt? Oder pflegte der Hyuuga tatsächlich Freundschaften mit Leuten, die gerade mal halb so alt waren wie er selbst? "Heh." Rei musste bei dem letzten Gedanken schmunzeln. Wenn ihre Menschenkenntniss nur halb so hervorragend war, wie sie es von sich annahm, konnte sie diese Möglichkeit getrost ausschließen.
Ein letztes mal betrachtete Rei Harukas Henge, bevor sie die Verwandlung löste. Unerfreulicherweise konnte sie bei ihr keine großen Mutmaßungen anstellen, denn Haruka schien der Hiiragi alles andere als unsozial und sie traute ihr Kontakte zu allen Alters- und Personengruppen jeglicher Schichten zu. Eine positive Eigenschaft, die Rei allerdings eher als uninteressant einstufte. Schließlich erhaschte sie dann aber doch noch einen Blick auf das Zeichen, das sich auch nach dem Henge nicht verändert hatte. Wenn sie sich recht entsann, dann war es das Zeichen der Nara-famile, was wohl die Frage nach der Identität des Henges so ziemlich aufgeklärt haben sollte.
Die Hiiragi wusste selbst nicht genau warum ihr so viel daran lag solchen Kleinigkeiten auf die Spur zu gehen. Wahrscheinlich war sie einfach nur neugierig - ZU neugierig wie sie sich eingestehen musste. Doch es war keine Neugier, für die sie sich schämte. Nein, es erfüllte sie immer wieder mit Stolz und Selbstzufriedenheit, wenn sie feststellte, dass ihre Spekulationen nicht allzu weit von der Realität abwichen - was gar nicht mal so selten geschah.
Ihre Lehrmeister nannten dieses Talent oft 'Eingebung', doch dies war ein Konzept, das Rei nicht wirklich verstand und wohl nie verstehen würde...

Die bereits zurückverwandelte Hiiragi zeigte bis auf ein leicht abwertendes Zähneknirschen kaum eine Reaktion auf die Aufgabe, die ihr gestellt wurde. Sie hatte bereits in eine ähnliche Richtung gedacht, als sich die vier Izanamis in die Henge ihrer Genin verwandelten, doch eigentlich hatte sie erwartet - oder vielmehr gehofft - dass es doch eine ganz andere Aufgabe werden sollte. "Eine vortreffliche Wahl habe ich da getroffen." dachte sie Zynisch und musste gestehen, dass Izanami sehr gut wissen musste, wie man sie aus der Fassung bringt. Die Hiiragi empfand diese Aufgabe als regelrecht unmoralisch, doch ihr Stolz lies es nicht zu diese Tatsache an den Pranger zu stellen und somit den Eindruck zu erwecken, sie wolle sich vor der Aufgabe drücken. Doch was sollte sie tun? Kaoru war jemand, den noch nicht mal der übelste aller Nukenin ein Haar krümmen könnte und ein Blick auf das Gesicht der verwandelten Izanami lies Rei erkennen, dass sie ihr eine viel zu gute Vorlage gegeben hatte.

Eingeschnürt in Engen Drahtseilen, an dem Felsen angelehnt, saß die unechte Kaoru gegenüber der unschlüssig starrenden Rei. Ihr unruhiger Blick wanderte abwechselnd in die Richtungen, wo sich die anderen Teammitglieder befanden, als wolle sie durch den Felsen erahnen, wie sie reagierten. Doch es half nichts. Sie war auf sich allein gestellt und musste eine Entscheidung treffen. Mit ein paar zögernden Schritten verkürzte Rei die Distanz zwischen dem vermeindlichen Bunshin und ihr, bis sie sich schließlich vor ihr niederkniete. Ihr Blick wanderte in die unterste linke Ecke ihres Blickfeldes - ein Zeichen der Unsicherheit - bevor sie mit ernstem Ausdruck ihrer 'Schwester' in die Augen sah. Schlussendlich schlossen sich ihre Augen langsam, als hätte sie einen Entschluss gefasst, bevor sie mit trockener Stimme sprach: "Gomenasai...Sensei... Aber..."

Schlagartig öffneten sich die Augen der Hiiragi wieder und sie bohrten sich regelrecht in die ihres Gegenübers. Zeitgleich zückte sie aus ihrem Ärmel einen Fächer und fing sofort an in regelmäßigen Abständen abwechselnd auf die rechte und linke Wange des Henge zu peitschen, wobei sie ihr mit jedem Schlag eine Silbe an den Kopf warf und der Tatsache, dass alle anderen laut und deutlich hören konnten was sie sagte keine Beachtung: "SIE - HABEN ES - JA - DARAUF - ANGELEGT. - GLAUBEN SIE - ETWA NUR - WEIL ICH - PRIESTERIN - WERDEN - WILL - DASS ICH - ZU - SOWAS - NICHT - FÄHIG - BIN?! - IST ES - DAS? - HÄH? - HÄH? - HÄH? - SO EIN - HENGE - BRINGT - REIN - GARNICHTS!"
Rei sprach die gefesselte bewusst so an, als wenn sie die Echte Izanami wäre, denn obwohl dieses Verhalten ganz Offensichtlich einem Gefühlsausbruch entstammte, hatte sie trotzdem den Hintergedanken der Sensei und vor allem sich selbst zu beweisen, dass es ihr ebenso wenig ausmachte das Abbild ihrer geliebten Schwester zu schlagen wie ihre Sensei. Ihr war klar, dass sie dadurch ziemlich Respektos scheinen musste, doch darauf hatte sie es bei weitem nicht angelegt. Vielmehr fand sie endlich die Gelegenheit ungestraft ihre Meinung zu sagen und Rei wäre nicht Rei wenn sie diese Gelegenheit nicht am Schopfe packen würde.

"ALSO - ERSPAREN - WIR UNS - DIE - MÜHE - UND SAGEN - SIE MIR - ENDLICH - DIE..." Reis Fächer erreichte beinahe wieder die Wundgeschlagene Wange des Mädchens, doch auf einmal bremste sie ihren Schlag, um schwer atmend, ihren Fächer schmerzhaft eng umgriffen, auf das maltretierte Gesicht ihres Gegenübers zu blicken. "...Infomation" Hauchte Rei ihren Satz zuende, doch ihr Blick verriet, dass sie erst jetzt wirklich Realisierte, was sie da eigentlich tat. Oder vielmehr übermannten sie - jetzt, wo ihre Standpauke ein Ende fand - doch die Emotionen. Woher kam dieses Zögern? Sie wusste doch, dass es sich nicht um die Echte Kaoru handelte...
Schnell versuchte Rei sich wieder zu fassen, doch das nervöse Schlucken, dass dadurch resultierte zeigte eher das gegenteil. Doch keinen Augenblick später schaffte sie es ihren Blick zu festigen und ihr Gegenüber anzufunkeln, obgleich sie sich sehr stark dabei zusammennehmen musste. "Was ist nun? Ich kann auch härtere Geschütze auffahren!" Rief sie und schaffte es unerwartetereise sogar es ernst klingen zu lassen.
 
N

Nara Haruka

Guest
Bevor Izanami zu sprechen begann, verwandelte sich auch Saisho mithilfe des Henges in einen kleinen Jungen, welcher ca. so groß war wie Haruka es im Moment selbst war, siehe alles andere als groß. Doch egal wie lange Haruka den Jungen ansah, sie konnte nicht die geringste Verbindung zu ihm und Saisho aufbauen, denn er schien weder zum Hyuuga Clan zu gehören, noch glaubte Haruka ernsthaft daran, dass Saisho sich mit eigentlich niemandem befreundete außer mit einem Jungen, der ca. 6 Jahre jünger als er selbst sein müsste. Zu gerne hätte sie gewusst, wer dieser fremde Kleine war, vielleicht kannte ihr Bruder ihn ja, aber auch dass bezweifelte Haruka stark.
Ihre Neugierde verschob sie auf später, denn nun galt es die Aufmerksamkeit wieder der Jounin zu schenken, welche den Genin nun die Erlaubnis gab, sich wieder zurück zu verwandeln. Danach fuhr sie mit ihrer Erklärung des zweiten Teiles der Aufgabe fort.
…jede der nun verwandelten Izanamis hat eine Information bei sich, natürlich nur in ihrem Kopf, an die ihr rankommen müsst, sprich ihr müsst die Information aus ihr herausquetschen. Dafür gibt es schlichtweg nur einen einzigen Weg... Folter!
Schon am Anfang des Satzes wurde Haruka zunehmend unruhig. Immer mehr machten sich Befürchtungen in ihr breit, denn es war ja schließlich offensichtlich, dass sie nicht hier hergekommen waren um mit der wichtigsten Person des eigenen Lebens ein Teestündchen zu halten, zudem die wichtige Person auch nur ein Doppelgänger war.
Doch als das Satzende erreicht war sprach Izanami genau das aus, was Haruka die ganze Zeit über versucht hatte als Möglichkeit zu verdrängen. Zwar gab es noch ein paar andere sehr unschöne Möglichkeiten, doch foltern war wohl genau das, was Haruka am schwersten Fallen würde.
Für sie war die Situation Abstrus, denn schließlich würde sie für ihren kleinen Bruder ihr Leben opfern und käme nicht einmal im Traum darauf, ihn zu verletzten. Klar, ein paar Raufereien waren alltäglich, doch dass hatte nichts mit Folter zu tun. Die Nara schluckte.
Okay, es ist nur ein Doppelgänger Haruka, nur ein verdammter Doppelgänger! Er hat nichts mit deinem Bruder zu tun, rein gar nichts, er sieht nur wie er aus. NA TOLL! Reiß dich zusammen Haruka! Schlimmer kann es eh nicht mehr kommen, oder doch?
Und es konnte schlimmer kommen, nämlich wiederum durch die Worte von Izanami.
Im Übrigen, eine der verwandelten Izanamis von gerade war die echte, ich selbst bin nur eine Doppelgängerin.
Haruka hätte am liebsten gesagt, dass sie das ganze für eine dämliche Idee hielt und da nicht mitmachen würde, aber dass konnte sie nun wirklich nicht. Nicht nur, dass sie sich dadurch wahrscheinlich vor den anderen blamieren würde, sonder auch, da sie sich in gewisser Weise in ihrer Ehre gekränkt fühlte. Traute man ihr nicht zu, dass sie andere Menschen foltern konnte und wollte man es deswegen auf die extremste Art und Weise austesten? Oder war das ganze nur eine Prüfung um zu sehen, ob die Genin wirklich soweit gehen würden und die wichtigsten Menschen in ihrem Leben foltern würden?
Bevor Haruka weiter vorging, löste sie ihr Henge auf und stand nun wieder in ihrer normalen Gestalt da und betrachtete die Illusion ihres kleinen, gefesselten Bruders eingehend.
Hätte ich das Henge nur ein bisschen schlechter gemacht, sodass es nicht ganz wie mein Bruder aussieht, währe die Sache leichter…
Seufzte Haruka kurz, bevor sie wie die anderen zwei zu ihrem „Opfer“, das ihr eigentlich das wichtigste in ihrem Leben war, hinging. Während jedem Schritt, mit welchem sie ihrem Bruder näher kam, redete sie sich aufs neue ein, nur eine Illusion vor sich zu haben, doch sie wusste auch mit jedem Schritt, dass es schwer werden würde, zumindest für sie. Selbst wenn sie es schaffen würde, sich einzureden eine Illusion vor sich zu haben, so gab es schließlich immer noch die Möglichkeit, dass Izanami-sensei sich ausgerechnet in ihren kleinen Bruder verwandelt hatte und das würde ihre ganze Mühe der Selbstüberzeugung zerstören.

Sie kam gut ein zwei Meter vor dem Felsen zum stehen, atmete noch einmal tief ein und machte dann noch einen Schritt, sodass sie kurz vor dem ‚etwas’, was wie ihr Bruder aussah, stand. Alles in allem wirkte die Nara kühler als zuvor, was aber auch nur so aussah. In Wahrheit suchte sie gerade nach irgendeinem Grund, irgendeiner Regel, welche ihr wenigstens Erlaubte die Person, ob nun Illusion oder Izanami, zu quälen, sodass sie sich nicht so sehr unmenschlich vorkam wie sie es sich vorkommen würde ohne Grund. Wenn sie auch nur eine Regel finden würde, die ihr handeln bestätigen könnte, auf irgendeine Weise, währe es vielleicht etwas beruhigender, auch wenn es dadurch nicht weniger schlimm wurde. Und dann fand sie etwas durchaus Hilfreiches.
Regel Nummer 25: ein Shinobi zeigt niemals seine Gefühle, egal was ihm auch passiert. Gefühle bedeuten Schwäche, sie vernebeln das Urteilsvermögen und mindern das Pflichtbewusstsein.
Na also, solange ich eine Kunoichi bin erlaubt mir die Regel meine Gefühle zurückzustellen, dass heißt man darf seine Gefühle nicht zeigen und das wiederum gibt mir doch irgendwie das recht meinen Bruder, nein die Illusion von ihm, zu quälen!
Haruka schluckte noch einmal, bevor sie sich vor die gefesselte Person oder Izanami-sensei kniete und der Illusion ihres Bruders ernst in die Augen sah. Noch einmal konzentrierte sie sich, alles was sie an ihrem Bruder liebte zu vergessen, was selbstverständlich nicht wirklich gelang und begann zu sprechen.
„So, ich will bevor ich beginne anmerken, dass ich nicht viel von Folter halte und dass ich es auch nur im Ernstfall tun würde. Besonders in dieser Situation denke ich nicht, dass ich die Person, für die ich mein Leben geben würde, foltern sollte! Aber da mir im Moment nicht viel anderes übrig bleibt, sag ich es gleich. Nur weil ICH vielleicht eine Person bin, die Menschen NICHT gerne Foltert, heißt dass noch lange nicht, dass ich es nicht KANN! ALSO, rück raus mit der Information, oder du wirst es bereuen.“
Bei diesen Worten schaffte Haruka es sogar, ruhig und ernst zu bleiben, auch wenn sie innerlich kurz vor der Krise stand. Sie wollte selbst die Illusion ihres Bruders nicht foltern und unter anderem Machte sie sich sorgen, dass ausgerechnet sie das original von Izanami abbekommen hatte. Konnte sie wirklich das Risiko eingehen, ihre Sensei zu verletzten nur um ihre Aufgabe zu erfüllen? Noch einmal erinnerte sie sich an die Regel Nummer 25, eine der Regeln, die eine der ersten war, die sie gelernt hatte.

Haruka konnte sich noch an den Tag erinnern, an welchem sie, nachdem die Akademie aus gewesen war, fröhlich nach Hause gelaufen war und ihrer Mutter alle Regeln rauf und runter Vorgetragen hatte und sich dabei vielleicht noch nicht wirklich Gedanken über die Bedeutung gemacht hatte. Inzwischen war sie 12 und kannte immer noch jede einzelne Regel und trotzdem viel es ihr schwer, sich an genau diese zu halten. Es war für sie fast unmöglich während einem Kampf nicht irgendetwas zu fühlen. Bis jetzt waren es eigentlich immer nur Trainingskämpfe gewesen bei denen sie wusste, dass sie die andere Person nicht wirklich verletzten konnte, weil sie besser als sie selbst war, aber nun sollte sie ihren Bruder, der jünger und schwächer als sie selbst war, foltern. Und hierbei wusste sie ganz genau, dass sie ihn, oder besser gesagt die Illusion verletzten würde, da Drahtseile Arm- und Beinbewegungen untersagten und ihn somit noch Hilfsloser erscheinen ließen. Dennoch wurde die Nara langsam sauer, da ihr ‚Opfer’ keine einzige Reaktion zeigte, vielleicht wirkte er leicht ängstlich, aber noch nicht einmal dass konnte Haruka mit 100% Sicherheit sagen.
Der Bunshin reagierte immer noch nicht und dann platzte Haruka der Kragen. Ohne lange nachzudenken verpasste sie ihrem Bruder eine ordentliche Ohrfeige, was sie kurz danach mehr als einmal bereute. Die rechte Backe ihres Bruders färbte sich langsam rot, im Gegensatz zu Harukas Gesicht, welches immer bleicher wurde.

„Gomenasai…“, und bevor Haruka überhaupt registrierte, was sie da eben getan hatte, nämlich zum einen ihren Bruder geschlagen und zum anderen ihre „Maske“ ruiniert zu haben, kam ihr dieses Wort über die Lippen. Sie schluckte, einmal und gleich noch einmal. Perplex starte sie auf ihren Bruder und vergaß schlagartig den Fakt, dass dieser nur eine Illusion war. Vorwürfe und Schuldgefühle übermannten sie, langsam begann sie zu realisieren, doch sagen konnte sie fürs erste nichts.
Wie konnte sie nur ihren kleinen Bruder schlagen, wenn er doch hilflos war. Er hätte sich nicht im geringsten Wehren können, nicht einmal bewegen hätte er sich können. Es war, als ob sie seine missliche Situation ausgenutzt hatte, obwohl sie ihm die Ohrfeige noch nicht einmal wirklich verpassen wollte. Sie richtete ihren Kopf in Richtung Boden, und starrte die Wiese an. Benommen kniete sie so eine Weile, ob sie kurz oder lang war konnte Haruka nicht sagen. Sie hatte gerade genau das getan, was sie eigentlich nie getan hätte und das nur, da sie die Aufgabenstellung bekommen hatte. Die Nara wusste, dass es mit zum Leben einer Kunoichi gehörte, andere im Fall der Fälle zu foltern, aber wieso musste sie ihren Bruder foltern? Gedanken und Gefühle kamen in ihr hoch, sie wusste, dass sie ihren Bruder nicht verletzten konnte ohne sich dabei selbst zu verletzen, dass war ein Fakt.
Aber ich muss, ich darf nicht versagen… Vielleicht geht es ja so…
Haruka war soeben eine Idee aufgegangen, auch wenn es vielleicht nicht die beste war, die sie je gehabt hatte. Mit ihrer rechten Hand griff Haruka in ihren Waffenbeutel und zog nach kurzem suchen einen Kunai heraus. Dann hob sie ihren Kopf wieder, lächelte leicht und trennte mithilfe des Kunais die Drahtseile, welche ihren Bruder fesselten, durch. Ohne lange zu zögern sprang sie gut einen Meter zurück, formte ein paar Handzeichen und kündigte ihr darauf folgendes Clanjutsu an.
„Kagemane no Jutsu!“
Harukas schatten machte sich, nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte und genügend Chakra gesammelt hatte, sofort auf den Weg zu Shobu, ihrem kleinen Bruder, welcher nicht genügen Zeit gehabt hätte auszuweichen, auch wenn er keinerlei anstallten gemacht hatte. Ihr Plan war durchführbar, zumindest für sie selbst, da sie so hoffte, dass Gefühl der Schuldigkeit etwas zu verdrängen.

Mit zwei normal großen Schritten stand sie nun vor ihrem Bruder und stieß ihn in Richtung Felsen. Zwar hatte dieser sie auch gestoßen, dank dem Kagemane no Jutsu, aber da Haruka doch um einiges deutlich stärker als dieser war, konnte dieser nichts anderes tun.
Und das war die Theorie ihrer Idee. Shobu würde ihr auch Schaden zufügen, wodurch sie sich vielleicht nicht ganz so schuldig fühlen würde, da er sie ja auch verletzte, auch wenn man das nicht verletzten nennen konnte. Haruka war an die Dinge, wenn es um den Kamp ging, mehr gewöhnt als ihr Bruder, der gerade erst die Akademie besuchte und sein Training angefangen hatte. Natürlich fiel Shobu nicht um, da dieses ja durch das Kagemane no Jutsu unmöglich war, solange Haruka nicht umfiel, aber da sie eben das nicht tat, stand dieser immer noch da, wo er auch zuvor stand. Haruka wusste, dass ihre erste Idee schief gegangen war und das sie deshalb umso ernster sein musste.
„Also, was ist? Sag mir die Information lieber gleich Shobu. Ein Fehler wie er gerade vorgefallen war, passiert mir nie ein zweites Mal. Entweder du rückst damit raus, oder es wird ungemütlich. Und glaub mir, auch wenn du in meinem Kagemane no Jutsu feststeckst, heißt dass noch lange nicht, dass mir genau das gleiche passiert wie dir, wie du wahrscheinlich weist. 6 Jahre Altersunterschied machen viel aus, was Kraft und Ausdauer angeht und außerdem kann ich dich nun lenken, genau wie es mir gerade passt. Und du willst dich doch nicht an einem Ast oder an dem Felsen hinter dir verletzten, oder? Und Dinge zu tun, die du eigentlich noch nicht kannst, sind doch auch nicht gerade angenehm, stimmt’s oder hab ich recht?“
Haruka atmete kurz auf, bis jetzt hatte sie es geschafft sich zu beherrschen, da sie wusste, dass sie nicht die einzige war die sich vielleicht in den nächsten Sekunden oder Minuten eventuell ein paar Kratzer zuziehen würde. Auch wenn das vielleicht nicht die normale Auffassung von Folter war, würde sie hoffentlich trotzdem zu Ergebnissen führen. Sie hoffte nur, dass sie mit ihrem Versuch durchkommen würde und an die Information gelangen würde, denn sonst müsste sie wohl noch einmal von ganz vorne anfangen…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
N

Nyoko Izanami

Guest
"Ganz ruhig Shiromi, ganz ruhig..."

Sanft fuhr Izanami Shiromi über den Hals, auch wenn ihre Hand dazu bereit war jeden Augenblick kräftig zuzupacken. Ab und an verließ schon ein deutliches Knurren das Tier und der Doppelgänger der Frau konnte die Anspannung in dem Tier praktisch schon spüren. Sollten die Genin weitermachen mit ihren, wenn auch durchaus unterschiedlichen, Foltermethoden, dann würde es keinen von ihnen gut ergehen, wenn der Kage Bunshin hier sich nicht komplett dem Wolf widmete und ihn davon abhielt, dass er sich auf die Kinder stürzte. Eigentlich eine sehr positive Eigenschaft des schneeweißen Begleiters der Jounin, er würde sich jederzeit jeglicher Gefahr aussetzen und sein Leben für Izanami opfer, gleichzeitig unterscheidet er dabei doch oft nicht mehr zwischen Freund und Feind, zumindest nicht wenn die 'Freunde' noch so frisch waren wie die Schüler Izanamis. Doch fiel es dieses mal nicht nur dem Wolf selber schwer ruhig zu bleiben, der Doppelgänger hatte ebenfalls ziemliche Bedenken was diesen kleinen Psychotest anging. Er hatte keine Ahnung, wo sich die echte Izanami aufhielt und der Doppelgänger konnte ebenso wenig einschätzen, wie welcher Genin vorgehen würde und vor allem wie weit er ging. Natürlich könnte er versuchen mit seiner Menschenkenntnis vorauszusehen, wer wie agieren würde, doch das war oft nicht richtig einzuschätzen. Doch zumindest über eine Sache war sich die falsche Izanami sicher, und zwar dass der Hyuuga wohl mit dem winzigsten Skrupel an die Sache heranging. Ihm wäre es wahrscheinlich sogar egal, wenn er seine Sensei bei dem Vorhaben hier tatsächlich schwer verletzen sollte, zumindest würde Izanami ihn so einschätzen. Doch gab es im Moment mit Sicherheit jemanden, der dies besser einschätzen konnte als sie selbst...

[/Saishos Opfer\]

Der kleine Junge, der Saishos Henge darstellte, blickte stumm hinauf zu dem Hyuuga, der am Anfang ebenso stumm zu ihm herabblickte. Allerdings dauerte es nicht lange, bis die ersten Worte den Mund des Hyuugas verließen und eine Warnung an den kleinen Jungen richteten, oder besser gesagt an Izanami selbst. Leicht verdutzt blickte der Junge nun nach oben, auch wenn sich Izanami eigentlich um etwas komplett anderes als um die Bedeutung der Worte kümmerte, denn ihr war etwas aufgefallen. Warum benutzte der Junge eigentlich andauernd ihren Nachnamen? Sie konnte das nicht so recht ausstehen, da die Leute die sie so nannten schon deutlich unter ihr stehen mussten und sie äußerst respektierten. Doch sie wollte ihr Team und die Mitglieder darin eher wie Freunde, als wie Schüler sehen. Doch Saisho hatte als ein Hyuuga sicher von Geburt an eingeprägt bekommen, dass er Personen die einen höheren Rang hatten als er selber ehrenvoll behandeln sollte und sich ihren Aufgaben und Anweisungen beugen. Von daher besaß der Junge wohl auch keinerlei Interesse daran eine Art persönliche Bindung zu jemandem wie Izanami aufzubauen. Von daher würde es ihm wohl auch nicht sonderlich schwer fallen, diese Aufgabe hier auszuführen, sprich die Folter so gewissenhaft wie nur möglich auszuführen. Und schon begann er auch. Es ging schnell, sehr schnell für einen 11 jährigen Jungen, der eigentlich noch keine Ahnung von Foltermethoden haben sollte, der eigentlich mit sich selbst zu kämpfen haben sollte und dem es schwerer fallen sollte einen kleinen Jungen zu foltern, auch wenn es nur äußerlich ein kleiner Junge war. Doch all diesen Tatsachen widersprach das Handeln von Saisho und wie gezielt er seine Angriffe setzte. Erst ein Angriff gegen die Schulter von Izanami, anscheinend durch eine seiner Clanfähigkeiten, denn er hatte keine Waffe benötigt um Izanami einen Schrei zu entlocken. Der Schrei hielt nicht lange an, da ein weiterer Schlag Izanami die Luft stahl und an der Brust traf und mit dem darauffolgenden Schlag in den Magen hatte sie das Gefühl, überhaupt keine Luft mehr in den Lungen zu haben. Der kleine Junge kippte langsam seitlich um und einen Moment lang hatte er das Gefühl, dass alles vor seinen Augen schwarz werden würde. Doch als er endlich wieder ein paar rettende Atemzüge schnappen konnte, wurde allmähliches alles vor seinen Augen wieder klarer. So gut es gefesselt eben ging richtete er sich wieder auf, was heiß, dass er sich am Stein anlehnte und schwer atmend nach oben schielte. nach einigen Augenblicken dann öffnete sich langsam der Mund des kleinen Jungen und er sprach leise und zitternd die folgenden Worte aus. "Wieso tust du mir das an? Ich weiß gar nichts, ich weiß nicht von welchen Informationen du da sprichst und ich weiß nicht warum du mir weh tust...". Tatsächlich sammelten sich allmählich ein paar kleine Tränen in den Augen des Jungen und begannen seine Wangen herabzurollen.

[/Reis Opfer\]

Sie scheint so zu handeln, wie ich es mir gedacht habe...
Die Izanami, die sich in das Henge von Rei verwandelt hatte, lag so wie auch alle anderen Opfer an den Felsen, gut verschnürt, so dass sie sich nicht wirklich bewegen konnte, vom sich wehren mal ganz zu schweigen. Doch schien das am Anfang auch gar nicht nötig zu sein, denn Rei schien recht zögerlich an die Sache heranzugehen, zumindest konnte Izanami die Unsicherheit in ihrem Blick erkennen und wusste, dass es ihr offenbar nicht sehr leicht fiel, sich mit dem Fakt anzufreunden, dass sie ihre Schwester foltern sollte. Nichts anderes hatte Izanami auch von der jungen Genin, welche plante einmal Priesterin zu werden, erwartet. Auf jeden Fall hatte sie sich nicht vorstellen können, dass tief in Rei ein kaltherziges Monster steckte, das nur darauf wartete seine Krallen an anderen zu wetzen. Allerdings hatte Izanami sehr wohl die Befürchtung, dass Rei sich nicht als schwaches Glied im Team auten wollte und von daher alles daran setzen würde so gut es ging die Folter hier durchzubringen. Und so fing das Mädchen auch schon an. Durch die Entschuldigung, die sie im vornherein an Izanami richtete, wurde die Frau schon vorgewarnt, trotzdem half das nicht gerade den Schmerz zu lindern, der sich mit jedem Schlag, der durch den Fächer auf ihre Wangen hinab fuhr, stärker wurde. Von außen betrachtet glühten die Wangen von reis Schwester bereits und wenn Rei so weitermachte, dann würde es sicher nicht mehr lange dauernd, bis die haut an den Wangen aufriss und Kaoru anfangen würde zu bluten. Doch endete die Tortur schnell wieder und erst jetzt konnte sich Izanami über die Worte, die Rei an sie gerichtet hatte, Gedanken machen. Allerdings war klar, dass es einiges mehr brauchen würde um ihren Willen zu brechen. Mit einer kaum hörbaren und schluchzenden Stimme, richtete sich Kaoru nun an ihre jüngere Schwester. "Bitte... Rei, hör auf damit! Hör endlich auf damit mir weh zu tun! Ich habe dir doch gar nichts getan.. bitte...", schluchzte die junge Frau und es mischten sich vereinzelnd Tränen zu ihrem Flehen, während ihre Augen mit einer stummen Bitte Rei beobachteten.

[/Harukas Opfer\]

Wie nicht anders zu erwarten...
Während Izanami bei den anderen beiden Genin durchaus damit rechnete einiges abzubekommen, war sie sich recht sicher, das Haruka nicht wirklich dazu fähig war jemanden zu foltern. Das passte in den Augen der Frau einfach nicht zu dem jungen, zurückhaltendem Mädchen. natürlich war es immer falsch Leute so im vornherein einzustufen, doch gab es eben dinge, bei denen sich Izanami ziemlich sicher sein konnte, dass sie recht hatte und eine dieser Dinge war die Tatsache gewesen, dass der Nara Sprössling wohl nicht den Nerv dazu hatte jemanden zu foltern. Doch konnte Izanami nicht sagen, ob es sich mit ihr gleich verhalten würde, wenn sie nicht ihren jüngeren Bruder vor sich sehen würde und nicht die Angst Hand in Hand mit ihr lief, dass sie vielleicht ihre Sensei verletzte. Doch konnte die Jounin im Moment nur das bewerten, was sie hier vor sich sah und auch wenn Haruka beteuerte, dass sie durchaus dazu in der Lage war jemandem Schaden zuzufügen, so konnte sie Izanami schlichtweg keine Angst einflößen. Izanami entgegnete der jungen Genin nichts auf ihre Worte, doch reizte das Haruka offenbar so sehr, dass diese sich dazu gezwungen war zu härteren Maßnahmen zu greifen. Ach, wie schön wäre es, wenn jede Folter aus so einem Programm bestehen würde..., dachte sich Izanami innerlich, als nichts weiter als eine Ohrfeige folgte, für die sich das Mädchen im nachhinein sogar noch entschuldigte. Es war deutlich, dass das anscheinend gegen jegliche Prinzipien von Haruka verstieß was sie hier tat und es sie mitnahm, auch wenn sie es mit Sicherheit am liebsten gar nicht zeigen wollte. Beinahe tat das Mädchen Izanami schon Leid, doch ergriff Haruka nach diesem versuch weitere Schritte, die den kleinen Jungen, den Izanami verkörperte, staunen ließen. Hatte das Mädchen sie falsch verstanden? es ging hier um Folter und alles was sie tat war ihren kleinen Bruder zu befreien? Vollkommen perplex stieg der Junge langsam auf seine beine, doch im nächsten Moment spürte er bereits, wie er nicht mehr selber Kontrolle über seinen Körper besaß. Haruka hatte das 'Kagemane no Jutsu' auf ihn gewirkt und der Junge war nun nur noch verwirrter. Was hatte das Mädchen vor? Der anschließende Vortrag der Genin machte deutlich, was ihr Vorhaben war und Izanami musste kurz darüber nachdenken und die Vor- sowie die Nachteile abwägen, die so eine Art der Foltermethode mit sich bringt. Doch letztendlich war Izanami wirklich sehr gespannt darauf, wie Haruka nun weiter vorgehen wollte und sie entschloss sich dazu keinen Mucks von sich zu geben. Immerhin hatte das vorhin auch dazu ausgereicht um Haruka in Rage zu versetzen, vielleicht funktionierte es ja wieder?
 
Oben