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[Mission] Von Jôsei nach Konoha

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Minuten verstrichen. Minuten, in denen der Blonde - nach dem, was Rakugaki von ihm wusste - vermutlich die Lust auf Warten verloren hatte und nach draußen gegangen war. Vielleicht war er aber auch einfach geflohen, nachdem der erste Schrei durch das nebelverhangene Badezimmer geschallt war, denn während sich der Dunkelhaarige gerade darum kümmerte, seinen aufgestiegenen Zorn unter Kontrolle zu bringen, was sämtliche Gäste der wohl bald nicht mehr so beliebten Anlage in Mitleidenschaft zog, achtete er nicht sonderlich darauf, ob ein kleiner Junge unter seinen Opfern war oder nicht. Innen war es sowohl spektakulär als auch brutal, so dass wir uns der Höflichkeit halber nicht genaueren Details zuwenden wollen, sondern stattdessen im Geiste neben den Yamanaka gesellen und lauschen, inwiefern die Lärmkulisse der gellenden Schreie Schlüsse auf die stattfindenden Aktionen zulässt:
"Was ist hier los?! Wo kommt das Wasser her?!
"AAAAAAAAH!"
"Leg diese Bürste weg, Junge! Das ist die falsche Stelle um sie zu...OH MEIN GOTT!"
Einige Augenblicke herrschte absolute Stille. Friedhofsstille. Dann waren Schritte hörbar, die Tür nach draußen knackte bedrohlich. Wie in Zeitlupe schob sich ein tropfender Rakugaki, dessen Blick vor Wur verzerrt war und der aus einer Wunde über der Augenbraue blutete, sowie ein ziemlich zerknautschter Yuuta aus dem Haus, welchen doch tatsächlich die Tränen in den Augen standen. Wenn man genau hinschaute, lief dieser ältere Herr auch recht breitbeinig, doch das mochte daran liegen, dass die Hand des Jungen um seinen Kragen gekrallt war. Er war vollständig bekleidet, sah jedoch aufgrund der Verschiebung diverser Kleidungsstücke nicht unbedingt aus, als hätte er das freiwillig getan. Leise wimmernd wurde der arme Händler hinterhergeschleift, während die arme Mushi-hime vollkommen durchnässt, aber mit vor Stolz erhobenem Kopf hinterherstolzierte. Rakugaki selbst war die eigentümliche Szenereie lediglich einen kurzen, genervten Seitenblick auf Akeno wert: "Weiter." Ja, das sah ganz danach aus, als wäre die Reise endlich bereit, fortgesetzt zu werden. Wundervoll, nicht wahr?
 
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Auch wenn man erwartet hätte, dass Akeno unter Umständen über alle Berge sein würde, geflohen, um nie wieder zurück zu kommen, damit er den Tag noch überlebte und vielleicht einmal alt wurde, Kinder bekam oder sonst etwas tat, was alte Menschen so den lieben langen Tag tun, hatte er tatsächlich gehorsam vor dem Gasthaus gewartet. Zwar mit etwas banger Miene, aber trotzdem. Er mochte ja manchmal ein wenig balla-balla sein, aber er hatte einfach zu viel Erfahrung, dass er nicht bemerkte, wenn er richtig scheiße gebaut hatte - er hatte sich selbst nur aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringen wollen. Die Rufe aus dem Haus hatte er jedoch mitbekommen und sie hatten ihn jedes Mal ein bisschen zusammen zucken lassen. Das Problem einer lebhaften Fantasie war, dass man solche Ausrufe wie den mit der Bürste sehr schnell in Bilder umwandeln konnte und die, die sich dabei im Kopf des Jungen formiert hatten, waren sicherlich alles, nur nicht angenehm. Vor allem weil er denjenigen recht gut kannte, der wahrscheinlich dafür verantwortlich war - zumindest glaubte er das. Im Grunde genommen war das allerdings eine Lüge, denn während Ryakuga den Yamanaka wohl wirklich kannte und die meisten noch so kleinen Details aus seinem Leben herunter beten könnte, wusste Akeno erstaunlich wenig über den Dunkelhaarigen. Ihm war nur das bekannt, was unbedingt bekannt sein musste, aber mehr auch nicht. Im Gegensatz zu ihm selbst war der Sprayer keineswegs so transparent. Sicherlich war es auch ein Fehler, den Yamanaka als einfach zu verstehen darzustellen, denn das war ja bekanntlich sehr schwer möglich, aber Akeno wusste niemanden, der durch Rakugaki hindurch sah. Na ja, vielleicht Miyuki, der traute sie das allemal zu, schließlich war sie sein Sensei und alles, aber jemand, der das ohne hoch ranginge Jutsus schaffte, war ihm wirklich unbekannt.
Es war erleichternd, dass Rakugaki seine Wut da drinnen ausgelebt hatte und nun davon absah, den kleinen Schubser für seinen Fehltritt zu bestrafen, sodass er kaum hörbar die Luft ausstieß und stattdessen bemerkte, wie unglaublich nass die arme Katze war... und wie fett. Immerhin konnten auch spindeldürre Katzen mit entsprechender Behaarung wie King Kong aussehen, aber da diese gerade an ihrem Körper klebte, verschleierte sie nichts. Mal ehrlich, das Vieh sollte die ersten Kilometer selbst laufen, tat ihm gut und er hatte sowieso keine Lust, sein Shirt nass zumachen, indem er es auf den Arm nahm. Da war schon eher beunruhigend, dass Rakugaki blutete und der Händler aussah wie ein verschüchtertes kleines Mädchen, dem man gerade das Eis weggenommen hatte. Und das alles, weil der Sprayer so ein Choleriker war... so etwas aber auch. Aber es war sehr schön, dass sie sich nun wieder vom Fleck bewegen würden, also wischte sich der Yamanaka einmal mit dem Ärmel über das Gesicht, sodass die Kruste darauf weitestgehend abging und trottete dann hinter Rakugaki her, darauf acht gebend, dass Mushi-hime nicht vom Weg abkam.
 
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Akeno hatte ganz Recht damit, dass Rakugaki vermutlich der verschlossenste Mensch in allen Ninjareichen war. Er warf viele Fragen auf, beantwortete aber keine einzige davon. Wenn man mit ihm sprach hatte man oft das Gefühl, dass man zwar mit jemanden in Kontakt stand, dieser aber rein platonisch war. Wie liebevoll er sich auch um Andere kümmern konnte, wenn er sich nicht gerade um seine Wutanfälle kümmern musste hieß das, es blieb immer diese Grenze zwischen ihm und seinen Mitmenschen, die er hütete wie den kleinen Jungen an seiner Seite. Seine ganze Existenz bestand nur aus Hüllen, das fing schon mit seinem Namen an: Er hatte sich zwar als Atarashi Ryakuga vorgestellt, war jedoch in Wirklichkeit schon lange nicht mehr der Junge aus Kumo, der bei seinem Onkel aufgewachsen war, sondern Rakugaki, ein Kleinkrimineller, ein Vandale. Ryakuga hätte Yuuta keine Bürste irgendwohin geschoben, wo keine Sonne schien. Rakugaki hatte das, denn er war furchtlos, unangreifbar, unnahbar.
Und so schweigsam, dass er stundenlang einen schnurgeraden Weg entlangschreiten konnte, unabhängig davon, wie laut die Mägen der Menschen - und Mushi-himes, was ihn leicht verstörte - grummelten. Die Sonne hatte sich mittlerweile weit über den Zenit geneigt und der Mond war kurz davor aufzugehen, als sie am Straßenrand an drei großen Felsbrocken vorbeikamen, die sich in das Gras gruben wie Riesenbauklötze. "Hier verbringen wir die Nacht", meinte der Sprayer ausdruckslos und begann Steinchen für ein Lagerfeuer zu sammeln. Zwar waren Feuer und Akeno immer so eine Sache, aber er glaubte, dass er damit irgendwie fertig werden konnte, dadurch, dass er den Kleineren fesselte zum Beispiel. Während er also gebückt über die Wiese strich und dabei die Abendluft einsog, die Stille genoss, lehnte sich Yuuta gegen einen Fels und jammerte über seine ach so schmerzenden Beine. Der Typ sollte früher auch einmal Wanderer gewesen sein? "Wenn mir niemand die Füße massiert kann ich morgen KEINEN Schritt gehen!" Hum. Rakugaki war ja offiziell nicht da, konnte es sich aber nicht verkneifen den Blonden anzustarren. War jetzt nicht die perfekte Chance, seinen Fehltritt von vor einigen Stunden zu begleichen?
 
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Der große Unterschied zwischen dem Rest der Menschheit und Akeno war, dass der Junge mit den blonden Haaren, was seltsame, man mochte sagen alberne, Ideen betraf, einfach ungeschlagener König war. Während Yuuta nun also seine Aussage, welche mehr Befehl denn Bitte war, von sich gab und der Größere irgendwie verdammt auffordernd den Kopf zu ihm wandte, nahm er den Blick auf, hielt ihn kurz und drehte dann den Kopf bedrohlich langsam in Richtung des einzigen Lebewesens, welches noch übrig blieb: Der Katze! Schließlich sollte allen klar sein, dass weder Gaki noch er das tun würden, einen anderen Genin hatten sie nicht da und wenn es jemand tun musste, dann konnte das ja die Katze des Händlers machen. War doch klar, schließlich hatte er sie den Rest des Weges getragen, als sie ein ganz klein bisschen trockener geworden war, also konnte sie sich doch nun dafür revanchieren und genau das machen, was er sicherlich in ein paar Jahren nicht tun würde. Im Grunde genommen tat er eine Menge Sachen, auch solche, die niemand anderen tun würde, aber irgendwie gehörte das Massieren von Füßen von Leuten wie Yuuta nicht dazu. Das war ihm irgendwie ein wenig zu... ja, wie sollte man es nennen? Intim? Vertraut? Unangemessen? Alles Worte, die eigentlich nicht in seinem Sprachgebrauch zu finden waren und dennoch trafen, was ihn daran störte, was man von ihm erwartete. »Mushi-chamaaaa~?«, fragte er daher gedehnt und beugte sich zu der Katze herunter, die ihn neugierig anguckte, wahrscheinlich aber nur in der Hoffnung auf etwas zum Essen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich das Tier unter den Nagel gerissen und auf den Arm genommen, um es beruhigend zu streicheln und darauf zu warten, dass sich der Händler hinsetzen würde, damit er ihm die Katze auf die Füße legen konnte. Wärme war auch hilfreich, hatte er sich sagen lassen und der Kerl konnte wirklich nicht erwarten, dass irgendjemand Vernünftiges - oder verrücktes! - ihm die Füße massieren würde! »Ich glaub‘, die Katze hier meldet sich freiwillig.«, verkündete er beschwingt und grinste, als er bemerkte, was Rakugaki da gerade am tun war: Er sammelte offenbar Feuerholz! Die blauen Augen des Blonden begannen vor Vorfreude zu leuchten, denn Feuer hatte alles, was er eigentlich gerne mochte: Es veränderte am laufenden Bande seine Gestalt und es vertrieb die Kälte - und Akeno mochte Kälte bekanntlich nicht. Ebenso wenig, wie unbeweglich zu sein, also sollte Rakugaki auf die schlechte Idee kommen, ihn wegen kleiner Spielereien zu fesseln, dann würde er unter Umständen in Tränen ausbrechen und so lange heulen, bis man ihn wieder losgemacht hatte. In manchen Punkten war er geradezu pathetisch und das war eindeutig einer.
Auf die Idee, dass er vielleicht irgendetwas wieder gut machen müsse, kam der Junge beileibe nicht. Niemals...
 
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"Hörst du wie die Flammen flüstern, knicken, knacken, krachen, knistern, wie das Feuer rauscht und saust, brodelt, brutzelt, brennt und braust?"
Die Worte aus dem Gedicht von James Krüss waren treffend auf die allgemeine Situation, in der sich die beiden Genin und der Händler, welcher immernoch am Jammern war, aber seit die fette Katze auf seinen Füßen lag und Wärmflasche spielte eindeutig ruhiger geworden war, momentan befanden: Sie saßen um ein knisterndes Lagerfeuer, welches die immer kälter und dunkler werdende Nacht sowohl erhellte als auch erwärmte - Feuer war schon große klasse - und plünderten ihren Proviant. Entgegen seiner eigentlichen Laktoseintoleranz schob sich der Dunkelhaarige dabei gerade den zweiten Schokoriegel zwischen die malmenden Beißer, was vor allem daran lag, dass er angepisst war und Schokolade ja bekanntlich irgendwie glücklich machte. Auch seine Füße schmerzten vom Wandern, aber er würde niemals irgendjemanden um eine Massage bitten. Niemals. Dafür war er einerseits zu stolz, andererseits war eine so intime Berührung bei jemanden wie ihm nicht angebracht. Davon abgesehen gab es hier auch niemanden, der ihn massieren wollen würde. Rakugakis Füße anzufassen war meist ein klein bisschen tödlich, aber für den Fall der Fälle saß er im Schneidersitz und hatte seine Jacke neben sich eingerollt, so dass die vielen weißen Narben auf seiner Haut im Feuerschein funkelten. Sogar seine Augen bekamen ein klein wenig Farbe ab, doch nur solange er in die Flammen starrte. Irgendwann wanderte sein Blick nach oben, fesselte sich an die langsam sichtbar werdenen Sterne. Das war nicht seine erste Nacht im Freien, war er doch früher sehr oft von Zuhause abgehauen, aber die erste, die er zusammen mit Akeno verbrachte. Die Furcht, die er damals verspürt hatte, saß immernoch in seinem Körper, doch solange er nicht allzu sehr daran dachte blieb sie nur ein schmerzenden Klumpen in seinem Bauch, der sich wunderbar mit der gegessenen Schokolade ergänzte. Doch diesmal würde er niemandem zeigen, was mit ihm war ... Wahrscheinlich war der Blonde sowieso zu beschäftigt damit das Feuer zu bewundern, oder?
 
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Das tolle an Feuer war, dass man sich Ewigkeiten mit nichts anderem beschäftigen musste, wenn man sich erst einmal in den Flammen gefangen hatte. Selbst jemand wie der Yamanaka, dem bekanntlich sehr schnell langweilig wurde und der immer etwas brauchte, was ihn beschäftigte, wenn er gerade einigermaßen gut drauf war - und das war er im Moment immer noch, konnte ziemlich viel Zeit tot schlagen, indem er einfach den Verlauf der Flammen verfolgte, keinen kleinen Ausschlag aus den Augen ließ und jede kleine Farbveränderung registrierte. Dabei mampfte er genüsslich eine der Bananen, von denen er nicht mehr wusste, warum genau er sie gekauft hatte, ohne auch nur hinzusehen. Zwischendurch hielt er das Tropengewächs zwischen die Zähne geklemmt fest, um die Hände in Richtung der hoch züngelnden Flammen zu strecken und sie am Feuer zu wärmen. Generell wurde es langsam immer kälter und er hatte beim besten Willen keine Lust, dass sie sich noch tiefer in seine Knochen fressen würde. Da war ihm ganz Recht, dass sie das Feuer hatten... wie schmeckte eigentlich gegrillte Banane? Vorsichtig zog er die gelbe Frucht wieder zwischen seinen Kauleisten hervor und hielt sie vorsichtig über die Flammen, drehte sie ein wenig und biss dann davon ab. Warme Banane... war irgendwie auch nichts besonderes. Wie enttäuschend! Er hatte sich schon so darauf gefreut, dass er vielleicht die kulinarische Entdeckung ihres Jahrhunderts gemacht haben könnte, immerhin steckte nicht jeder Affe seine verdammte Banane ins Feuer! Ärgerlich stopfte er sich den Rest in den Mund und kaute betont grimmig mit dicken Backen, ehe er einmal auffällig schluckte und den entstandenen Brei seinen Hals herunter wandern ließ. Verdammt! Nun war alle gute Laune, die er bis zum Schluss bewahrt hatte, verschwunden und ihm wurde schlagartig bewusst, wie doof kalt es hier eigentlich war. Er mochte keine Kälte, sie ließ die Muskeln erstarren und machte es schwerer, sich zu bewegen, schränkte die Mobilität ein, machte im Großen und Ganzen so überhaupt keinen Spaß. Manno! Er zog die Beine an die Brust und umarmte seine Knie, bevor er das Kinn auf eben jene legte und missmutig ins Feuer starrte. Bah, war das alles gerade bescheuert - wie konnte es nur sein, dass er sich gerade noch zufrieden gefühlt hatte und nun schon wieder keinen Bock hatte, auch nur irgendetwas produktives zu tun?! Ärgerlich biss er sich auf Lippe und drehte den Kopf zu Rakugaki, der irgendwie ziemlich alleine da rum saß. Wie konnte er nur die Jacke ablegen, ernsthaft, zumindest ihm war kalt! Aber das war die Idee, warum war er da denn nicht schon vorher drauf gekommen?! Er hüpfte weiterhin hockend vorsichtig zu seinem Mitbewohner und schmiegte sich rasch an ihn, ohne ihn jedoch zu umarmen oder sonst etwas zu tun. Immerhin war so ein Mensch doch eine ganz wunderbare Heizung, nicht wahr? Sozusagen eine Bioheizung... ahahaha! »Mir‘s kalt.«, nuschelte er wahrhaft herzerwärmend und machte keinerlei Anstalten, sich da wieder wegzubewegen.
 
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Wenn Rakugaki alleine irgendwo herumsaß, tat er das normalerweise aus einem Grund: Er wollte alleine sein. Wenn er Gesellschaft brauchte, dann ging er zu Menschen, wenn er Kommunikation wünschte, dann eröffnete er ein Gespräch - wie konnte man also auf die idiotische Idee kommen, dass jemand so Direktes wie er auf subtile Art Zuneigung erheischen wollte? Nein, er wollte dasitzen, einsam und verlassen, denn so war es ihm am liebsten. Okay, das war nicht ganz richtig: Akeno sollte in Sichtweite sein, aber alles andere passte wundervoll. Ihm war auch nicht kalt oder so. Die Kühle in dieser Nacht war nichts gegen die unendlichen Stunden, die er in einer dunklen Kammer ohne Fenster verbracht hatte, nackt, auf dem Boden gepresst, in ganz ähnlicher Pose wie der, die sein bester Freund gerade angenommen hatte. Während der Sprayer ins Feuer starrte, sah er vor seinem inneren Auge die Schatten der Vergangenheit daraus hervorsteigen. Abwesend berührte er einen kleinen, kreisrunden Brandfleck an seinem Hals, fühlte die leichte Einbuchtung des Narbengewebes und schauderte plötzlich. Nicht, weil er sich an irgendetwas erinnerte. Das war alles verbannt und gehörte genau dahin, wo er es haben wollte. Er spürte Druck an seiner Schulter, versteifte die Seite und zog ein Kunai aus der Gürteltasche, da erkannte er, wer sich da an ihn gelehnt hatte. Und zitterte. Mit schiefgelegtem Kopf musterte Rakugaki den Yamanaka für einen Augenblick, ehe er ihn - wie gehabt - mit einem leichten Stoß von sich schubste. Abfällig grunzend quittierte er die wiedereinmal erschreckende Lächerlichkeit des Kleineren. Er fror? Wirklich? Direkt vor einem Feuer? Was für ein Weichei konnte man denn sein ... "Nimm dir nächstes Mal 'ne dickere Jacke mit, Baby." Die langen Arme des Pferdeschwanzträgers griffen um den Körper des Blonden herum, zogen unsanft den Zipfel seiner Jacke unter seinem Hintern hervor und breiteten das Kleidungsstück über die Schultern Akenos aus, ehe er sich wieder abwandte und versuchte das weiter anhaltende Zittern des Konohanins zu ignorieren. Erst als Yuuta eingeschlafen war, Mushi-hime auf seinen Füßen schnarchte und auch Akeno allem Anschein nach vor Kälte eingepennt war, hörte er auf konzentriert in das längst ausgegangene Feuer zu stochern und schälte die ausgekühlten Füße aus den Turnschuhen, so dass er sie sich in den Schoß ziehen konnte, wo seine vor Scham und Unwillen ganz aufgeheizten Hände eifrig über die Sohlen rieben, um kleine Wärmeschauer durch den zitternden Körper zu bringen und dafür zu sorgen, dass zumindest einer in der Gruppe am nächsten Morgen nicht mit schmerzenden Beinen aufwachte. Dass er sich um die Nachtwache kümmern würde, war wohl selbstverständlich.
 
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Tja... leider war Akeno eben nach den Maßstäben seines Mitbewohners ein Weichei, das jeden Sinn und Verstand bei dem Umgang mit Rakugaki eingebüßt hatte. Dieser gab sich doch eigentlich solche Mühe, alle von sich fern zu halten, zu vertreiben, sodass er alleine in einer dunklen Welt verblieb, die er selbst kaum mochte. Er machte seine Sache auch wirklich gut, denn im Allgemeinen blieb kaum jemand lange in seiner Nähe, aber bei Akeno hatte er das irgendwie von Anfang an versemmelt. Der Yamanaka suchte nämlich durchaus aktiv seine Nähe und fand es nicht immer so toll, dass er ihn sofort von sich weg stieß, nur weil er nach ein ganz klein bisschen Körperkontakt gesucht hatte! Er erwartete ja nicht, dass er ihn knuddelte, aber... aber halt! Gaki war so etwas wie eine Ersatzfamilie für ihn, die er schon ab früher Kindheit nicht mehr wirklich gehabt hatte. Im Gegensatz zu dem Atarashi hatte der Yamanaka sozusagen ein Berührungsdefizit erhalten und würde eine Umarmung oder so deswegen wohl kaum ablehnen - nur war das halt zwischen ihnen ein ganz klein bisschen problematisch. Deswegen musste er sich wohl oder übel mit der Jacke begnügen, die ihm umgelegt wurde, als er auf en Boden geschupst wurde, was er mit einem knatschigen »Hey...!« kommentierte, dann jedoch schmollend nachgab, die Jacke um sich schlang und beschloss, dass es heute nichts mehr gab, was es Wert wäre, auf zu bleiben. Insofern dauerte es tatsächlich nicht besonders lange, bis er weggedämmert war - allerdings wachte er dafür auch schon wieder recht früh am Morgen auf, so früh, dass es noch eisig kalt von der Nacht war, niemand sonst auf war und er nicht aufstehen wollte. Aber einschlafen... immerhin war es schrecklich kalt!
Schlaftrunken sah er sich um und bemerkte, dass derjenige, der wohl am spätesten eingeschlafen war, diese Tätigkeit noch immer fortführte und beschloss klammheimlich das zu tun, was er schon am Abend zuvor hatte tun wollen: Er stand auf, zog die Jacke mit sich und schmiegte sich wie ein Kätzchen an die Brust des Größeren, sodass er dessen Wärme durch ihre Kleidung durchspüren konnte. Siehste? Bioheizung erster Klasse! Zufrieden schloss er die Augen, lächelte und driftete wieder in verwirrende Träume ab, die für ihn aber schon lange keine Neuigkeit mehr waren. Würde jemand anderes genau diese lesen können, würde er wahrscheinlich noch mehr am Verstand des Jungen zweifeln, denn sie ergaben noch weniger Sinn, als Träume das im Allgemeinen taten. Akeno faszinierten Träume und er hoffte darauf, dass er eines Tages lernen würde, wie man andere beim Träumen bespannen konnte. Miyuki hatte den Fehler gemacht und ihm erzählt, dass diese Möglichkeit bestand, wahrscheinlich um ihn zu motivieren, was allerdings nur dazu geführt hatte, dass er nun ein wenig darauf lauerte. Ob Rakugaki wohl wusste, dass man das machen konnte? Würde er das dann nicht fürchten? Oder träumte er von kuscheligen Hasen, die über sonnige Wiesen hoppelten, na?
 
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Er traf eine Bierdose und schrie, als sich deren Metall zwischen seine Schulterblätter bohrte. Alle Luft verließ die Lungen des kleinen Jungen, dem die Tränen in die Augen gestiegen waren, als er sich um die eigene Achse drehte, mit zittrigem Atemzügen der Tür entgegenkrabbelte. Seine Lippe war aufgeschwollen und blutete, so heftig war der Schlag gewesen, der ihn von der Wohnzimmercouch gefegt hatte wie ein verwelktes Herbstblatt. Bloß war der Wind nicht erfrischend und sanft gewesen, sondern schneidend, in Gestalt einer speckigen Hand, die nach Tinte und abgestandenem Papier roch. Überall lagen zerknüllte Fetzen eines Skizzenbuches herum. Ein Keuchen ertönte über ihm. Drei Zentner beugten sich herab. Die Tintenhand kehrte zurück und quetschte ihm den Schrei, der in seiner Kehle saß, ab. Mit brutaler Gewalt führte die Hand Ryakuga ganz nah an sich heran, so dass er direkt in das Antlitz seines Peinigers schauen musste. Eine betäubende Fahne aus Alkohol schlug ihm entgegen, doch er blinzelte nicht, starrte stumm in die kleinen Schweinsäuglein, während die Tränen aus seinem Augenwinkel rannen und der Rotz sich in seiner Nase sammelte.
"Diese Augen ... so voller Hass! Hör auf so zu tun, als würde ich dir Unrecht tun. Du wolltest doch lernen, wie du die Tinte zum Leben erweckst, nicht wahr? Dann LERN, du kleiner Bastard. LERN! Was fällt dir ein zu behaupten, dir wäre kalt...!"
Ein gewaltiger Stoß warf ihn zurück auf das Sofa, weitere leere Bierdosen bohrten sich in sein Gesäß und ließen ihn aufjaulen. Zittrig umfassten Ryakugas Hände den Block mit den zahllosen ausgerissenen Seiten. Langsam entstand der grotesk verzerrte Abklatsch einer Blume, die sich wellende, blutige Blütenblätter ausbildete.
"Ein richtiger Mann jammert nicht über Kälte, hast du das verstanden? Geht das in deinen hässlichen Kopf? Dir hat hier nicht kalt zu sein, Bengel!
"H-Hai, H-Ha-Hamaru-sama."


Rakugaki wachte auf, als etwas Kühles auf seiner Stirn zersprang und sein Auge herablief. Weinte er? Er hatte schon seit Jahren nicht mehr geweint ... Irritiert öffnete der Kumonin die Augen und erkannte, dass es nieselte. Nur Regenwasser also. Sein Herz schlug so schnell ... Warum nur? Und wieso hatte er diesen Druck auf der - Akeno? Innerhalb eines Wimpernschlages hatte er sich unter dem Blonden hervorgerollt und sprang auf die Beine, bereit, den Kleineren mit einem Tritt beizubringen, was ihm einfiel, ihn im Schlaf zu knuddeln. Das war nicht das erste Mal, doch das hieß nicht, dass es ihm deshalb allmählich gefallen würde. Was waren sie denn? Ein schwules Pärchen? "Wach auf, Schnarchzapfen." Seine Schuhspitze drückte sich für einen Moment in den Bauch des Yamanaka, nicht schmerzhaft, aber sicher auch nicht angenehm, ehe er zu Yuuta ging und Daselbe - mit deutlich mehr Druck - machte. "Es fängt an zu regnen." Während er darauf wartete, dass sich die anderen um Augenreiben und andere Dinge kümmerten, die er aufgrund seines leichten Schlafes nicht wirklich nötig hatte, versuchte er anhand der Wolkenlage die Zeit abzuschätzen, die ihnen noch zum Wandern blieb. Ihr nächster Stopp war eigentlich erst in etwa vier Stunden, sagte die Armbanduhr und das Lauftempo seiner Kameraden. Nun, entweder sie wurden pitsche-patschenass oder sie joggten ein bisschen. Mal sehen, was den beiden lieber war. Wachten die eigentlich heute nochmal auf oder musste man nochmal treten...?
 
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Und da war er wieder, der Unterschied, der eine des öfteren ziemlich breite Kluft zwischen den beiden Jungen entstehen ließ und zumindest dem Blonden nicht gefiel: Wenn Akeno, der geistig in diese Richtung so unschuldig war, wie man nur sein konnte, den Größeren knuddelte oder sich zu ihm legte, weil er einsam oder ihm kalt war, dann hatte das nur damit zu tun, dass er ihn mochte, so wie man eben ein Mitglied seiner eigenen Familie im Allgemeinen mag. Das hatte absolut nichts mit irgendwelchen anderen Dingen zu tun, er mochte nun einmal im Gegensatz zu Rakugaki die Nähe anderer, weil es für ihn nur wenig schlimmeres gab, als ganz allein zu sein. Auch wenn er nicht unbedingt in der Menge ertrinken musste, so hatte die Nähe des Größeren für ihn etwas beruhigendes, was ihn auch dazu brachte, oft nichts anderes zu tun, als die Passanten in seiner Straße zu beobachten. Es kamen oft welche vorbei und immer konnte man das Ratespiel spielen, wer sie waren, was sie dorthin führte... Menschen waren eine gute Sache, um nicht zu vergessen, dass man nicht allein auf der Welt war und zu bemerken, dass es sicherlich auch andere Geister da draußen gab, die ihren ganz eigenen Gedanken nachhingen. Schon vor einiger Zeit hatten Miyuki und er damit begonnen, ein Jutsu zu üben, welches unter seinen Clanmitgliedern Gang und Gebe war, die Grundtechnik sozusagen, auf der alles andere, was man so lernen konnte, aufbaute. Damit konnte man zwar nicht anderer Leute Gedanken lesen, das hätte ihm nämlich gefallen, aber sie dafür steuern oder so. Er hatte es noch nicht richtig begriffen und um ehrlich zu sein war er auch noch ziemlich am Anfang der Studien, aber wenn er es erst einmal konnte... dann konnte er einfach Gakis Körper dafür verwenden, um an Regalbretter heranzureichen, die zu hoch für ihn waren! Diese Idee war so genial, er hätte sich selbst dafür in die Hände klatschen mögen, aber gerade war er viel zu sehr damit beschäftigt, aus schläfrigen Augen zu blinzeln und sich zu fragen, wie es sein konnte, dass er auf dem Boden lag. Auf der Erde und nicht stattdessen auf der Lebendheizung, die er doch als Schlafensplatz auserkoren hatte. Als sich seine Sicht etwas klärte und er verschlafen über seine Augen gerieben hatte, bemerkte er, dass es wohl daran liegen würde, dass Rakugaki wie immer beim ersten Anzeichen von einem zu nahe an ihm schlafenen Akeno das Weite gesucht hatte und nun den Händler aufzuwecken versuchte. »Ich weiß ja, dass Morgenstund' Gold im Mund hat, aber ich fand' Silber schon immer viel toller...«, gähnte er, ehe er sich immer noch absolut schlaftrunken aufsetzte und durch seine blonden Haare wuschelte. Und dann musste es auch noch regnen... Himmel! »Ich will nicht, dass es jetzt stürmt... dann werden wir nämlich nass.«, murmelte er, stand langsam auf und zog die Jacke des Größeren mit, die als Decke gedient hatte und warf sie ihm zu. Er wusste gar nicht, ob er vielleicht sogar was dafür mit hatte, vielleicht eine Regenjacke oder so? Und tatsächlich, nachdem er einige Sekunden an seiner Hosentasche herumgefummelt und die Schriftrollen durch gesucht hatte, entsiegelte er schließlich ein gelbes Regencape, das er sich mit Schwung umwarf, um dann nach der Katze zu greifen, die auch soeben gähnend die Augen geöffnet hatte und sie auf den Arm zu heben. Wenn es kalt war, war so ein Tier eine willkommene Heizung! »Naaa Neko-hime? Hast du auch gut geschlafen?« Eigentlich interessant, dass er die Katze danach fragte, wo er doch eigentlich Gaki fragen sollte, aber irgendwie hatte er im Gefühl, dass das nicht die allerbeste seiner Ideen sein würde...
 
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Nach der geistreichen Aussage Akenos, dass sie bei Unwetter doch tatsächlich nass werden würden - ach nein, echt? - hatte auch Yuuta damit begonnen, sich über den Umstand aufzuregen, dass er auf einer Wiese hatte schlafen müssen, dass er sicherlich ein halbes Dutzend Käferbisse hatte und natürlich, dass es keine Möglichkeit gab sich zu duschen. Wieso jammerte dieser alte Sack darüber, dass es kein Wasser gab, wenn es in den nächsten Stunden vermutlich ohnehin aus allen Eimern schiffen würde? Manchmal verstand Rakugaki die Menschen um sich herum einfach nicht. Kein Wunder, dass er es vorzog alleine zu sein. Ganz alleine diesmal, denn auch sein blonder bester Freund machte wiedereinmal seiner Haarfarbe alle Ehre. Immerhin hatte er daran gedacht eine Jacke anzuziehen, und so konnte die Truppe - nachdem auch er sich wieder in seinen Mantel gemummt hatte - weiter die Straße entlangmarschieren, welche sich auf wunderbar langweilige Weise gen Horizont schlängelte. Nach etwa zwei Stunden hatten sich die Wolken mit genug Saft vollgesogen, um alles auf einmal zu entlassen und die lauschige Ebene rundherum in einem schlammigen Reihbach zu verwandeln, der sich mit ihnen zu bewegen schien, immer weiter den Hang hinab, an dessen Ende sich - wie das Tor zum Himmel - ein Bauernhof auftat. Selbst ein unsozialer Mensch wie Rakugaki konnte beim Anblick des großen Gebäudes nur aufatmen, denn er war nun von oben bis unten durchnässt, zum zweiten Mal in so kurzer Zeit, wohlgemerkt, und hätte gerade vermutlich sogar in Akenos Irrenanstalt Zuflucht gesucht, wenn es möglich gewesen wäre. Auch Yuuta begann langsam, immernoch mit respektvollem Abstand zum Dunkelhaarigen, zu quengeln: "Lasst uns da einkehren, ja? Wir kriegen bestimmt etwas zu Essen und eine Decke und eine Dusche!" Beim letzten Wort schaute er unauffällig zu Rakugaki, welcher den Blick erwiderte und somit dafür sorgte, dass sich der Händler spontan an den Hintern fasste und einen Schritt zur Seite ging. "Na schön. Akeno, du siehst am Unschuldigsten aus. Geh an die Tür und frag, ob sie uns reinlassen, bis der Sturm sich gelegt hat." Konnte er sich das merken? Hoffentlich. Ansonsten musste er sich einladen - und er bezweifelte, dass irgendjemand der bei voller geistiger Gesundheit war, IHM die Tür öffnen würde. Leider war das Verhältnis von Plänen und Akeno so verdammt ungesund...
 
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Doch, doch, Akeno sah wohl tatsächlich am Vertrauens erweckendsten von ihnen aus, was aber ganz einfach daran lag, dass man manchen Verrückten nicht gleich von der Stirn ablesen konnte, dass sie manchmal vollkommen ohne Kontext den Mond anheulten oder sonst etwas abgedrehtes taten. Tatsächlich hatte sich der Yamanaka schon gebessert, was sein Verhalten anging, denn früher war es einen ganzen Ticken mehr gegen andere Menschen gewandt gewesen, nun ja nur noch gegen die Natur, sich selbst oder aus Versehen gegen den Rest der Welt... aber es war wohl müßig, das nun erklären zu wollen. Was man festhalten konnte, war, dass der blonde Junge mit der fetten Katze auf dem Arm einen Auftrag bekommen hatte und auf dem besten Wege war, ihn auszuführen. "Hallo, mein Name ist Yamanaka Akeno und dies ist Jackass!", wie wäre es denn damit, um diese Situation zu beschreiben? Denn wie der Sprayer schon richtig bemerkt hatte, es war fast unmöglich für ihn, sich an etwas abgesprochenes zu halten, es sei denn natürlich... es war von so großem Vorteil für ihn, dass er es aus Instinkt richtig machte. Mit etwas Glück handelte es sich hierbei um eine solche Situation, denn immerhin schüttete es wie aus Wassertanks und auch wenn er ein Regencape trug, das ihn ziemlich zuverlässig davor bewahrte, nass zu werden, so hatte er auch keine Lust mehr, durch Pfützen zu stiefeln. Zudem wurde die fette Katze ihm langsam zu schwer und ein Teil von ihm hatte bereits begonnen, über die Möglichkeit nachzudenken, sie auf dem Weg in einer der etwas tieferen Pfützen einfach zu ertränken. So war es also nur von Vorteil, dass der Bauernhof vor ihnen auftauchte und er auch sofort der Meinung war, dass sie dort einfach Unterschlupf suchten mussten, egal, was es kostete. »Hai, hai...«, murmelte er und hüpfte zur Eingangstür, wobei er sinnloserweise versuchte, den Pfützen auszuweichen, was einfach deswegen zum Scheitern verurteilt war, weil das Wasser einfach überall war. Kurz musterte er die Tür, die sich ihm darbot und, wenn er das richtig sah, zum Wohnhaus führte, bevor er die Klingel erspähte und gesittet nur zweimal klingelte, ehe er seinen Finger beinahe gewaltvoll zurück zog. Da war das Kind in ihm, das hätte nun im Sturm Sturm geklingelt, einfach nur um es getan zu haben. er blickte einmal zum Türspion, dann wieder auf die Klingel, versuchte das Zucken in seinem Finger zu ignorieren, blickte wieder zum Spion und lächelte, als er Schritte hörte. Leichte Schritte, die sicherlich nicht zu einem Mann gehörten. Vorsichtig wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet und das Gesicht einer jungen Frau mit braunen Haaren, die sie zu einem Dutt hochgebunden hatte, erschien darin. »Hallo, Miss.«, meinte Akeno scheinbar wunderbar gelaunt, »Wir sind dummerweise in den Sturm geraten und bis auf die Knochen nass, meinen Sie, wir könnten uns unterstellen, bis der Sturm vorbei ist?«, fragte er, immer noch lächelnd. Immerhin wollte er hier jemanden für sich gewinnen! Die Frau musterte ihn kurz und machte dann die Tür etwas weiter auf, um die beiden anderen zu mustern, ehe scheinbar ihr Mitleid das Misstrauen überwog »Ja klar, kommt rein.« »Dankeee!« Und mit einem diesmal in jedem Falle echten Grinsen huschte er in die gute Stube, um dort erst einmal stehen zu bleiben und die Umgebung wahrzunehmen. Ganz schön still hier... oder lag das daran, dass er sich an das Prasseln des Regens gewöhnt hatte?
 
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War Akeno noch - zumindest äußerlich - ein recht normaler Junge, den man doch gerne in sein Haus ließ, wenn es draußen furchtbar stürmte, verzog sich das Gesicht der jungen Frau doch ziemlich schnell, als sie zur Seite trat und aus der zunehmenden Dunkelheit Rakugaki auftauchte, welcher im Gegensatz zu Yuuta, der sofort auf Kommunikations-und Baggerkurs ging, nicht einmal die Mühe macht die schlammverkrusteten Steifel abzustreifen. Während sie sich noch die Schulter hielt, gegen die er gerempelt war, betrat er das geräumige Bauernhaus und ließ den Blick flink von einer Seite zur anderen huschen, als würde er überprüfen, ob in den Ecken feindlicher Ninja lauerten. Moment mal ... Es wirkte fast so als wäre der Typ absichtlich als Erster in das Haus gegangen, damit der Blonde nicht unvorbereitet hereinkam ... Aber das war doch unwahrscheinlich, oder? Rakugaki schaute dafür viel zu bösartig. Am besten sie schloss ihr Geld weg, bevor am Ende noch etwas fehlte. "Ah, ihr seid wirklich nass. Keine Sorge, ich hole euch gleich Handtücher und mache Tee. Zieht euch doch schon einmal um!"
Umziehen? Der Sprayer wandte ihr einen mit einem Mal beinahe entsetzten Blick zu, wollte etwas sagen, doch da war sie schon verschwunden. Es stimmte schon, dass sie aus dieser Kleidung rausmussten, aber er würde sich niemals vor Akeno oder Yuuta ausziehen. Vor niemanden. Nicht freiwillig ... "Ich such nen Klo." Vor schlechter Laune brummend schnürte der Dunkelhaarige, der den Respekt vor Erwachsenen kurzzeitig unter seinem Beschützerinstinkt begraben hatte, die Stiefel auf, um auf Socken einen Flur entlangzuspazieren, der vielversprechend einsam aussah. Er hatte Kleidung zum Wechseln dabei, eine Notwendigkeit, wenn der Mantel nicht mehr wasserdicht war, brauchte also nur ein Zimmer, in das er verschwinden konnte. Die erste zu öffnende Tür führte in ein Schlafzimmer. Nicht pingelig huschte er über die Schwelle, schaute kurz zu beiden Seiten, ob ihn auch niemand gesehen hatte, und betrat dann den Raum, erstaunlich leise für sein sonst so cholerisches Temperament. Ohne viel Federlesen schmiss er seinen Rucksack auf den Boden und begann darin nach etwas einigermaßen Trockenem zu kramen. Die Regentropfen, die immer stärker werdend gegen die Fensterscheibe gegenüber tropften, untermalten seinen kurzen Striptease musikalisch und lenkten ihn davon ab, wie sehr er es sogar ganz für sich alleine hasste, sich auszuziehen. Es machte ihn wütend seinen zerschundenen Körper im Standspiegel neben ihn zu betrachten, einen kaputten jungen Mann mit durchnässten Haaren und vor Ekel über sich selbst fast schwarzen Augen. Schnell schaute er woanders hin und blickte erst wieder zu seinem Spiegelbild, als er sich gerade die Hose zumachte und nach dem darüberhängenden Shirt griff, welches eine lautlose Beobachterin entblößte. Beide erstarrten für einen Augenblick, ehe sie ihre Handtücher fallen ließ. "So viele Narben ... wer hat ..." Sie brach ab, als sie seinen ärgerlichen Blick bemerkte - wer hatte sie zu ihm geführt? Was hatte sie hier zu suchen? - atmete jedoch durch, als der Junge, nachdem er sich sein Oberteil angezogen hatte nicht auf sie, sondern auf das am Boden liegende Stoffgetümel zustürmte und es aufhob ... um es ihr in die zitternden Arme zu drücken."Bringen Sie Akeno mein Handtuch." Er brauchte es nicht, er war schon oft genug nass gewesen und würde sich sicher nicht so schnell erkälten. Akeno jedoch brauchte spätestens dann eines, wenn er den Tee bekam. Ein kleiner Irrer und Flüssigkeit, das war immer so eine Sache.
Während die junge Frau also seinen Auftrag ausführte - war er wirklich so furchteinflößend oder war sie einfach nur geschockt? - drückte er den Rücken gegen die Tür und versuchte gleichmäßig zu atmen. Du wirst diese Frau in Ruhe lassen. Du wirst diese Frau nicht verletzen. Du wirst diese Frau...
 
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Akeno währenddessen hatte so überhaupt keine Probleme damit, sich irgendwo und irgendwann auszuziehen, weil er, was das anging, einfach auf dem Stand eines Achtjährigen hängen geblieben war. Wo gerade Rakugaki beinahe Zustände bekam, verstand er gar nicht, was das große Ding dabei war, verband er doch mit körperlicher Nähe nichts schlechtes, sondern mehr Gutes bis Garnichts. Himmel, er wusste nicht einmal, wie Babys entstanden, er war da noch auf dem Stand von Klapperstörchen oder sonstigen animalischen Geburtshelfern. Irgendwie wusste er schon, dass er mal im Bauch seiner Mutter gewesen war, aber wie zur Hölle er da reingekommen war, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Allerdings musste er sich auch nicht komplett umziehen, da er ja die ganze Zeit von einem Regencape samt Kapuze, das ihm bis zu den Knien ging, geschützt gewesen war. Das einzige, was er somit ausziehen musste, war eben dieses und seine Schuhe, die dafür umso durchnässter waren, da er natürlich nicht einmal an Stiefel gedacht hatte und wie immer in seinen abgegammelten Turnschuhen herumlief. Da hatte er nun also ein Handtuch bekommen und fragte sich, was er damit machen sollte... seine Füße abtrocknen? Wäre vielleicht ne Idee... aber... so ein Teil ließ sich sicherlich auch toll als Turban tragen! Die Schuhe und nassen Socken brav neben die Tür auf den Boden gestellt, wickelte er sich das Tuch mit der Zunge zwischen den Zähnen um die blonden Haare, während er mit den Zehen wackelte, um die Flüssigkeit dazwischen loszuwerden. Aber irgendwie wollte das nicht klappen... seine Mimik wurde verbissener, bis er feststellte, dass das Tuch dafür wohl zu klein oder er zu ungeschickt war. Außerdem brauchte er gar kein Handtuch aufm Kopf, immerhin waren seine Haare weder lang, noch nass... warum genau schnitt sich sein Mitbewohner seine Haare eigentlich nicht? Das war im Grunde genommen viel praktischer und man würde nicht schon wieder in die Verlegenheit geraten, für ein Mädchen gehalten zu werden - denn das musste Yuuta doch gemeint haben, oder? Er konnte sich zumindest wenig anderes vorstellen, um ehrlich zu sein...
Umso erstaunter war er dann doch, als die Frau ihm, der das eine Handtuch schon nicht benutzen konnte, noch eines gab und anmerkte, sie sollte es ihm von seinem Partner geben. Das große Fragezeichen auf dem Gesicht des Yamanaka sagte wahrscheinlich schon alles und trotzdem widersprach er sofort. »Aber ich hab doch nicht die langen Loden, die hat doch Gaki-kun!« Er gestikulierte mit scheinbar agitiertem Gesichtsausdruck wild mit den Armen und beschloss schließlich, das Handtuch gleich wieder zurück zu bringen, wozu er also einfach in die Richtung davon hüpfte, aus der sie gekommen war. Irgendwann fand er sogar eine Tür, die sich nicht sofort aufmachen ließ, weswegen er dagegen klopfte und scheinbar wundervoller Laune zirpte: »Willst du da Schimmel ansetzen, Gaki-chan?« So eine zweideutige Botschaft... immerhin sollte er sich mal abtrocknen, sonst könnte das wirklich noch passieren!
 
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Vermutlich hätte allein der Blick, der in den Augen des Sprayers lag, welche sich in Kreisbahnen der Decke entgegenstreckten, ausgereicht, um den letzten Rest Nässe von seinem Körper zu trocknen. Es machte ihm, der er nur allzu gerne im Regen auf irgendwelchen Dachvorsprüngen hockte und sich die Endzeit herbeisehnte, nur wenig aus, dass die Kleidung an seinem Körper klebte und die Haare sich auf Grund der enthaltenen Feuchtigkeit leicht lockten und er wäre eigentlich ganz gerne noch alleine geblieben, um unnötige Aggressionen abzubauen, aber offenbar konnte sein bester Freund nicht einmal fünf Minuten ohne ihn überleben. Typisch. Manchmal war Akeno wie eine Klette. Ein Parasit, den er sich irgendwann einmal eingefangen hatte und der sich einfach nicht mehr loswerden ließ. Was machte er nur mit dem kleinen Kerl? Anzicken und wegschicken? Theoretisch entsprach das seiner Gefühlslage, aber dann würde er entweder fragen, was los war oder anfangen bockig zu werden und das hatten sie bereits hinter sich. Mit einem Seufzen wandte sich Rakugaki also um, riss mit Schwung die Tür auf und blickte nach unten auf seinen Kameraden, dessen Hand in der Luft schwebte. "Was? Muss man denn immer auf dir hocken, Baby?" Der Künstler schüttelte den Kopf, um zu zeigen, dass er es nicht böse meinte - ein Lächeln war gerade nicht drin. "Pass auf...-" Weiter kam er nicht, denn ein ohrenbetäubender Schrei gefolgt von hölzernem Knacken jagte ein Klingeln in seine Ohren und ließ ihn den Kopf dorthin drehen, wo er Yuuta und Akeno alleine gelassen hatte. Beinahe automatisch glitt sein Körper vor den Blonden, bildete ein menschliches Schutzschild. Der Schrei war männlich gewesen ... Er hatte gewusst, dass dieses Haus seltsam war! Ein so großer Hof für eine einzelne junge Frau. Verdammt, er war gerade dabei gewesen sich einen Plan auszudenken. Was nun? "Scheiße, Scheiße, Scheiße!" Der Sprayer wandte sich in Ermangelung seiner Taschen um, griff in die Oberschenkeltasche seines besten Freundes, förderte ein Kunai zu Tage und raste Richtung Eingangshalle, weiterhin derbe Flüche ausstoßend.
Mit einem Sprung landete er in der Mitte des Raumes, ließ seinen Blick über den wimmernden Yuuta, dessen unterer Körperhälfte unter einem Schrank begraben war, wandern, und fixierte anschließend ein offenes Fenster, welches Regentropfen auf den Holzboden tropfen ließ. Was zum...? "Diese Frau ist verrückt geworden! Sie hat gewartet bis Akeno weg war und hat mich dann überfallen! Sie hat Mushi-hime mitgenommen!" "Akeno-san." "Was?" "Nennen Sie ihn nicht beim Vornamen. Akeno-san." Yuutas Augen wurden riesengroß, als er bemerkte, dass Rakugaki keineswegs zu Scherzen aufgelegt war, ehe er sich dafür entschloss weiter darüber zu wimmern, dass irgendetwas mit seinem Bein zu sein schien. Der Sprayer hingegen runzelte die Stirn. Wieso sollte jemand diese Katze entführen? Was konnte irgendjemand von diesem Tier haben? Er hatte gedacht, dass diese Mission nur aus einem Eskort bestand, aber da hatte er sich wohl geirrt ... Vielleicht konnte Akeno ja Licht ins Dunkle bringen oder zumindest versuchen Yuuta zu befreien, denn er selbst hatte derzeit keinerlei Lust dazu.
 
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Akeno war eine Klette, zumindest wenn es um seinen Mitbewohner ging und er sich irgendwie Sorgen um ihn machte. So albern das auch klingen mochte, das passierte dem Yamanaka häufiger als allgemein angenommen wurde, dass er sich Sorgen um jemanden machte, der das seiner eigenen Meinung nach nicht verdient hatte. Wahrscheinlich zeigte er das eher auf verquere Art und Weise, aber eigentlich stimmte es in jedem Fall: Ryakuga war ihm wichtig, weil er ihn mehr als eine Art Bruder ansah, als irgendjemand anderen aus seiner Familie - und wenn das von jemandem kam, der einen ganzen, großen Clan im Rücken hatte, dann sollte das schon etwas bedeuten. Zwar war es eine Tatsache, dass der Yamanaka alleine wohl kaum lebensfähig wäre, weil er dauerhaft nur Müll fabrizierte, aber das bedeutete nicht, dass er seine nicht vorhandene Kompetenz nicht auch in solche Bahnen lenken konnte. Irgendwann, so zumindest seine Theorie, würde auch er sich geistig ein wenig weiterentwickeln und dann konnte er vielleicht selbst ein wenig das zurückzahlen, was er von dem Anderen erhielt, ohne dass er dafür etwas geben konnte. Trotzdem versuchte er diese Schuld nicht noch auszuweiten und spielte dann eben den nervigen kleinen Troll, der mit einem Handtuch hinter ihm herlief und wollte, dass er sich die Haare abtrocknete. Dabei war es ihm auch ziemlich egal, ob er nun angezickt wurde oder sonst etwas geschah, denn im Grunde genommen wusste er ja, wie blöde er sich oftmals anstellte. Das war schon immer so gewesen, im Rückblick wusste er immer, dass er sich nicht seinem Alter entsprechend benahm, aber er konnte ziemlich wenig dagegen tun, wenn er erst dabei war. Deswegen nahm er es ihm auch nicht böse, dass er ihn Baby schimpfte, denn eigentlich verhielt er sich auch ziemlich kleinkindhaft, das wusste er.
Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war der plötzliche Schrei und das Hervorpreschen Gakis, der sich an seinem Kunaivorrat vergriff und sofort davon stürmte. Akeno selbst brauchte eine Sekunde, um darüber nachzudenken, ob er nun beleidigt sein sollte oder lieber nicht, bevor er sich für die zweite Möglichkeit entschied und unbewaffnet hinter dem Langhaarigen herrannte, bis auch er des Händlers unschöner Lage gewahr wurde. Was sollte passiert sein? Die Frau hatte die Katze entführt? Das erstaunte Akeno allerdings nur den Bruchteil einer Sekunde, da er rein zufällig mit einem Haufen Verrückter einen Teil seiner Kindheit erlebt hatte und daher die seltsamsten Leute schon alle hinter sich hatte. Mal eine Katze zu klauen war ja fast noch harmlos, allerdings.... allerdings war das ein großer Hof und er erschien komplett leer. Außer einer einzigen, jungen Frau... »Hm... vielleicht will sie das Vieh schlachten, fett genug isses ja.«, stellte er mit plötzlich irgendwie ruhigerer Stimme fest, »Außerdem frage ich mich ja, warum eine Frau ganz alleine auf einem riesigen Bauernhof lebt. Vielleicht will sie Neko-hime in einem satanistischen Ritual opfern ooooooder sie einfach irgendwelchen Monstrositäten zum Fraß vorwerfen...« Nun spann mal wieder seine Fantasie, oder? Jedenfalls machte er gar nicht erst den Versuch, den Händler von seinem Leid zu erlösen, sondern zückte selbst einen Kunai und rannte auf das offene Fenster zu. Seine relativ kleine Körpergröße ausnutzend, machte er einen beinahe eleganten Hechtsprung durch die Öffnung und rollte sich auf der anderen Seite einmal komplett durch den Matsch, was dazu führte, dass er eine instant Tarnung erhielt, blieb hocken und sah sich um. Wo war die denn hin...?
Es war keineswegs Böswilligkeit geschuldet, dass er Yuuta da einfach so liegen ließ, es war einfach weniger in seinem Interesse als der Grund, warum die Frau die Katze entführt hatte. Menschenleben bedeuteten ihm relativ wenig, dafür war er geradezu hyperaktiv auf der Suche nach Dingen, die ihn beschäftigten... Also! Wo war diese Frau hin?!
 
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So wie es aussah blieb es wiedereinmal an Rakugaki hängen, den Helden zu spielen. Dabei passte das doch überhaupt nicht zu ihm, oder? Er war eher Derjenige, der dafür sorgte, dass Leute nicht mehr aufstanden und hatte - wäre da diese irrsinnige Mission nicht gewesen - auch eher wenig Lust, den nervtötenden Typen unter dem Schrank hervorzuziehen, da das Körperkontakt bedeutete und er wenn überhaupt höchstens einmal Akeno freiwillig anfasste - und selbst das geschah immer nur auf Fingerspitzen- oder Faustbasis. Nur leider würde das weniger reichen, wenn er den Händler in misslicher Lage befreien wollte. Oder musste. Von Wollen war nicht zu sprechen. Während sich sein kleiner Freund durch das Fenster verabschiedete, wandte er sich dem wimmernden Wrack zu und ging in die Knie, um das Möbelstück mit gewaltiger Kraftanstrengung ein winziges Stückchen hochzuheben, was in einem sofortigen Kreischkonzert endete. "Mein Bein! Ich glaube mein Bein ist gebrochen! Es tut so schrecklich weh!" Der Blick Rakugakis auf dessen Gewinsel hin ließ ihn ausnahmsweise nicht verstummen, und so ließ er den Schrank einfach wieder los - erneutes Schreien - ging um Yuuta herum und knallte ihm den Griff des Kunais über die Birne, so dass er begann zu schielen und schließlich mit dem Kopf zu Boden fiel. Mein Gott, wie konnte man so wehleidig sein. Bevor er sich um den Händler kümmerte, der sicher einige Zeit ausgeknockt war, würde er lieber Akeno unterstützen, und so flog nach wenigen Sekunden eine pechschwarze Gestalt durch das Fenster und nahm die Verfolgung auf, jeden Quadratzentimeter der Lage durchleuchtend. In diesem Regen konnte die Frau selbst dann, wenn sie ein Ninja war, nicht allzu weit kommen, oder? Wenn es doch nur nicht so schwer wäre, sich einen Überblick zu verschaffen ... aber vielleicht hatte Akeno ja mehr Glück als er?
 
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Vielleicht hatte Rakugaki den falschen Beruf gewählt und hätte stattdessen Anästhesist werden sollen, sicherlich hätte sich niemand über seine rabiaten Methoden beschwert, denn dafür hätte dieser sicherlich auch eine rüber bekommen. Allerdings musste man sagen, dass diese Handlung wahrscheinlich sinnvoller gewesen war, als einfach Akeno die Sorge um einen Verletzten zu übertragen, denn dieser hätte ihn zwar nicht K.O. geschlagen, aber sich nach einer Weile wahrscheinlich daneben gesetzt und angefangen, zu flennen. Das tat er nämlich öfter dann, wenn er überfordert war, wie er es bestimmt gewesen wäre, wenn er jemanden befreit hätte und dieser dann etwas von gebrochenen Knochen redete. Damit kannte er sich nämlich nicht allzu gut aus, da er zwar dauernd mit irgendwelchen Blessuren herum lief, aber diese nie so weit gingen, dass er sich mal etwas brach und schon gar nicht hatte er irgendwie Erfahrung darin, Verletzte zu behandeln... Deswegen war es sicherlich besser, dass er den direkten Weg aus dem Fenster genommen hatte und nun hinter einem Schemen herrannte, den er gerade um die Ecke hatte verschwinden sehen. Es war matschig und regnete noch immer, sodass er manchmal fast ausgerutscht wäre, wenn nicht doch ein wenig Training, das er in der Akademie genossen hatte, dafür gesorgt hätte, dass er nur relativ wenig elegant mit den Armen ruderte und wieder sicher in die Senkrechte kam, um die Ecke schlitterte und wieder einen Zipfel um die nächste Ecke huschen sah. Er war zu langsam... schon verrückt, das so sagen zu müssen, aber diese Frau schien ihm in Sachen Geschwindigkeit relativ ebenbürtig zu sein, was bedeutete, dass er sie vielleicht nicht eingeholt haben würde, ehe sie der Katze irgendetwas antat. Und das wiederum würde bedeuten, dass Yuuta sein geliebtes Schoßtier einbüßte und es ihnen sicherlich auf die Rechnung setzte - dabei brauchte er dringend neuen Stoff für die Puppen, die sich in seinen Schränken eh schon bis zur Decke stapelten. Das wäre eine wahrhafte Verschwendung, weswegen der Teil seines Verstandes, der nicht die Melodie von Tetris summte oder sonst einen Müll tat, eine Sekunde nachdachte und ihn dann schräg zur Wand des Hauses sprinten und ihn an diese springen ließ. Beinahe automatisch ließ er Chakra in seine Fußsohlen wandern und dort langsam zirkulieren, während er schnell auf der weniger schlammigen Bahn an Tempo gewann und schließlich mit einem erneuten Hechtsprung die schmale Gestalt umsprang und sie in den Matsch drückte, darauf fixiert, die Katze nicht zu erdrücken und gleichzeitig die Arme um die ihren zu schlingen, sodass sie sich nicht wehren konnte. »Hab sie!«, rief er laut, in der Hoffnung, dass sein Mitbewohner ihn hörte, sollte er den beiden nicht gefolgt sein. Den Kunai übrigens hatte er fallen gelassen, ehe er sie aus seiner erhöhten Position niedergetackelt hatte, weil er sie ja nicht verletzen musste, wenn es nicht unbedingt nötig war.
 
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Rakugaki mochte es nicht, wenn Akeno schrie.
Das war komisch, denn so rein prinzipiell hatte er überhaupt nichts dagegen einzuwenden, seine Stimme auch mal über die Sprachlautstärke zu erheben, vor allem, wenn irgendjemand sich dazu entschloss, seinen Anweisungen nicht zu gehorchen. Eigentlich war er zwar eher wortkarg, aber gewisse blonde Genin wussten, dass er in großer Rage auch einmal zu ohrenbetäubenden Schimpftiraden fähig war - aber das war eher selten, im Allgemeinen war er ja doch recht ruhig und überließ die emotionalen Ausbrüche seinem kleinen Freund. Wenn dieser nun aber rief, schrie oder anderweitig durch laute verbale Geräusche auf sich aufmerksam machte, erzeugte das immer wieder auf's Neue eine eigenartige Reaktion im Körper des Pferdeschwanzträgers: Die Verkrampfung sämtlicher Muskeln folgte auf die rapide Erhöhung von Herzschlag und Atemfrequenz, seine Augen begannen unkontrolliert in alle Richtungen zu zucken und er musste des Öfteren unwillkürlich die Arme verschränken und die Zehen in die Schuhsohlen krallen, um nicht unkontrolliert loszuprügeln. Jedes Mal, wenn eine so einfache Aktion von Akeno ihm sämtlicher Kontrolle entriss, fühlte er sich furchtbar. Wie ein abgerichteter Kampfhund, der sich nicht gegen sein Kommando erheben kann. Und dennoch war das eine Art Geheimwaffe, von der der Blonde vermutlich gar nichts wusste. Er musste nur einen Schmerzensschrei ausstoßen und ein finster aussehender Typ würde versuchen Wände, Wälder und Berge einzureißen, um ihm zu Hilfe zu eilen. Seltsam.
Doch in diesem Kontext relativ hilfreich. Akenos Ausruf verriet Rakugaki nicht nur, wo er sich gerade aufhielt, sondern half auch noch dabei, einen kräftigen Zahn zuzulegen und das Adrenalin durch seine Adern zu pumpen. Glücklicherweise dauerte es nur wenige Sekunden, bis er seinen besten Freund gefunden, einmal in den sich überschlagenden Haufen aus Frau, Freund und amoklaufender Katze gegriffen und beherzt das weibliche Wesen herausgezogen hatte, welches sich spontan entschied ein schrilles Kreischen auszustoßen. Eventuell war dieses auch dadurch bedingt, dass sie mit der Wange gegen die Wand des Hauses geschlagen wurde und sich ein großer, ziemlich angepisster, von oben bis unten durchnässter Rakugaki so eng an sie drückte, dass sie sich keinen Milimeter bewegen konnte. Na ja, vermutlich war das für ihn noch unangenehmer als für sie, oder? Während er also damit kämpfte, sich nicht die Augen und die Haut abzukratzen, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, was er wollte.
"Greif ihn NIE wieder an. NIE wieder. Wer bist du?"
"A-ah...Lass mich lo-os...!" Ihr Arm wurde auf den Rücken gedreht, was ihr ein erneutes Kreischen entlockte. "Yuuta hat die Katze gestohlen! Man hat mich angeheuert, um ihn auszuschalten. Ich habe hier auf ihn gewartet und sollte die Katze wieder zurückbringen. Er hat sich einige mächtige Feinde gemacht!"
Rakugaki grunzte ihr in den Nacken. Yuuta sollte ein Betrüger sein? Der dicke Händler, dessen Bein diese Frau vermutlich gebrochen hatte? Vermutlich stand es Aussage gegen Aussage...Es gab also nur eine Lösung.
"Wir nehmen dich mit."
"W-Was?"
"Keine Ahnung, ob du die Wahrheit sagst oder nich'. Auf jeden hast du einen Zivilisten verletzt und einen Shinobi angegriffen. Wir nehmen dich mit nach Konoha und lassen die Dorfverwaltung entscheiden, was Sache ist. Akeno, fessle sie. Und wo ist die fette Fellsau?"
 
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Wie musste es da dem Kumonin wohl erst gehen, wenn Akenos Hormone, seine Psychose oder seine Launenhaftigkeit wieder zuschlugen und er einfach nur rumschrie, weil er die Welt um sich herum gerade so ziemlich hasste? War dann Holland in Not? Es kam zwar öfter vor, dass der Yamanaka aus allen möglichen Körperöffnungen strahlte, aber manchmal verhielt er sich eher wie ein kleines pubertäres Mädchen mit Bauchschmerzen, das sich wünscht, dass ein großer Meteorit aus dem Himmel sie erschlagen möge - und dann dachte er erst recht nicht daran, dass er damit irgendjemandem Unbehagen bereiten könnte. Warum auch, er konnte ja nicht den ganzen Tag mit einer neutralen Miene herumlaufen, dafür war er selbst viel zu emotional und alles, das konnte er gar nicht. Er hatte seine eigenen Verhaltensweisen meistens gar nicht richtig unter Kontrolle, da war er sicherlich auch nicht dazu in der Lage, diese gewinnbringend einzusetzen, zumindest nicht, wenn er seine Medizin nicht genommen hatte. Wenn er die Pillen intus hatte, was aber so gut wie nie vorkam, passierte es sogar schon mal öfter, dass er das, was er dank seiner Abstammung gelernt hatte, auch wirklich einsetzte - wenn auch nicht gegen Gaki, sondern gegen Leute wie die Akademieleiterin, damit sie dafür sorgte, dass er nicht mit Pauken und Trompeten durch die Geninprüfung rasselte, auch wenn sein Verhalten grenzwertig kindlich und ziemlich von Glück abhängig gewesen war. Er also hatte keine Ahnung, was da im Körper des Anderen abging, als er nach ihm rief, sondern merkte nur irgendwann, dass er nur noch die fette Katze umklammerte, die sich mit Krallen und Zähnen gegen ihn wehrte und ihm ein paar rote Kratzer unter dem Auge bescherte, ehe er sie am Schlafittchen packen konnte und auf Abstand brachte. Dummes Vieh... er tastete kurz nach seiner Wange und beschloss aber, dass das nichts schlimmes war, bevor er aufstand und mit leicht unangebracht neugierigem Blick dabei zusah, was Gaki da mit der jungen Dame tat. Er hätte wahrscheinlich auch so dabei zugesehen, wenn er ganz andere Dinge mit ihm angestellt hätte, etwas abwesend und so wenig im Geschehen verhaftet, als sehe er eine besonders langweilige Kindersendung. Er hatte zwar keine Ahnung, inwiefern sie wen auch immer angegriffen hatte, aber es war etwas unterhaltsam... vor allem, da er die Katze, die inzwischen jegliche Gegenwehr aufgegeben hatte und nur noch majestätisch mit dem Schwanz hin und her ruderte, von seiner eigenen Hand baumelte. »Neko-chan ist hier!«, meinte er deswegen scheinbar immer noch gut drauf und hob das tatsächlich eindeutig übergewichtige Tier hoch, ehe er auf den Gedanken kam, dass er seine Hand eigentlich brauchte, damit er die Frau fesseln konnte – das war natürlich nicht ganz so optimal, schließlich hatte selbst er nur zwei Hände! Also setzte er das Tier wieder ab, strich einmal über den flauschigen Kopf und kramte in seinen Hosentaschen herum, bis er auf die richtige Schriftrolle stieß, ein Seil daraus entsiegelte und mit ebenso unangebrachter Akribie damit begann, Knoten um Knoten hineinzuknüpfen, bis er sich den beiden so eng aneinander gepressten Gestalten näherte, dass ein Anderer sicherlich Kommentare gebracht hätte, die der Yamanaka nicht einmal verstanden hätte. Als sie schlussendlich die Hände ganz bestimmt nicht mehr auseinander bekommen würde, schnappte er sich die Katze und nahm sie auf den Arm. Manchmal war sie nämlich nicht nur fett und kratzte… sie war auch ganz wunderbar warm…
 
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