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Osten des Feuerreichs - S-Rang-Mission - Sora

Iwamoto Yuto

Chuunin
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18 Jahre
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1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
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Einiges war geschehen im noch so jungen Leben des rothaarigen Iwamotos. Zwar war er nicht durch anstehende Missionen überlastet, jedoch hatte er auch so genügend in seinem Leben und seiner kleinen, schon fast isolierten Welt zu tun - und zu verarbeiten. Zum einen hallten noch immer die Worte von Junko in seinen Ohren wieder, die es ihm ermöglichten, eine weitere Schicht seines Ichs unter der Wasseroberfläche - die sich im Laufe der Jahre getrübt hatte - zu finden, zum anderen waren es drei bestimmte Geschehnisse, die ihm auf mehrere Arten auf den Magen und aufs Gemüt schlugen. Das erstere Ereignis wäre der Auszug von Seishin aus dem Kiri-Ryokan. Es geschah plötzlich und ohne große Vorwarnung, doch viel Zeit zur Verwunderung blieb ihm nicht, da das nächste Ereignis nicht lange auf sich warten ließ, denn Daisuke baute buchstäblich eine Mauer bzw. Wand zwischen ihm und sich selbst auf. Warum der schlagkräftige Genin und der wohl beste Freund von Yuto sich dazu entschloss, die Trennwand ihres Raumes aufzustellen, wollte sich ihm schlicht und ergreifend nicht erschließen, doch - naiv wie er in solchen Situationen dachte - würde es dafür sicherlich einen triftigen Grund geben. Eine Aussprache diesbezüglich fand noch nicht statt, doch er entschied sich ebenfalls für einen Auszug. Zwar verließ er das Kiri-Ryokan nicht, aber er wechselte das Zimmer und überlies Daisuke ihr altes gemeinsames Zimmer für sich selbst und quartierte sich in einem der anderen noch freien Räume des Wohnheims ein. Eigentlich war es nicht schlecht, dass er nun ein eigenes Zimmer hatte, doch da er nun keinen Mitbewohner mehr im selben Zimmer hatte, würde es lediglich eine Frage der Zeit sein, bis er sich auch in diesem Raum Mauern aus Bücherstapeln bauen könnte. Wie lange dies wohl genau dauern würde war ungewiss, doch das es definitiv nicht lange dauern sollte das war zumindest sicher. Oh und von wegen Seishin, dieser durfte sich wohl nicht wundern, wenn er ab und zu vor seinem neuen Zuhause ein Lunchpaket antreffen sollte, dass ihm dort wohl ein gewisser Rotschopf hinlegen würde.
Doch genug nun von seinen Beziehungsproblemen und Umzügen, denn das dritte und damit letzte Ereignis betraf nur ihn ganz alleine. Grundsätzlich konnte man aber auch sagen, dass es wohl das interessanteste Ereignis der drei war, jedoch würde es wohl für lange Zeit sein kleines Geheimnis bleiben. Während des Trainings, dem er sich selbst unterzog um sich von den gesamten Geschehnissen und den an ihm nagenden Gedanken abzulenken, fand er nicht nur heraus, dass er Jutsu, die er bereits beherrschte etwas variieren konnte und durch dies Abwandlungen und sogar völlig neue Techniken entwickeln konnte. Was durch ein bisschen herumspielen - um es mal salopp zu sagen - alles zu Stande kommen kann, war wirklich erstaunlich. Fraglich war nur, ob er tatsächlich der einzige war, der die Bausteine in diesen Reihenfolgen und Formen aufeinander gestapelt hatte. Doch dies kümmerte ihn nicht, denn immerhin war es etwas das er sein Eigen nennen konnte, aber das war nicht das eigentliche das nun hier genannt werden sollte. Nach einiger Zeit konnte der leicht erschöpfte Rotschopf, der sich nun für den Moment nur noch mit einigen D-Rang Jutsu auseinandersetzte, bemerken, dass etwas nicht mit seinem Chakra stimmte. Es ließ sich völlig anders formen als zuvor, nicht schwerer oder gar leichter, einfach nur seltsam. Als ihm dann jedoch bewusst wurde, dass er bestimmt keinen feuchten Wasserball im Mund bildete, als er versuchte ein simples Teppoudama anzuwenden, staunte er nicht schlecht als schließlich eine Kugel aus... ja, aus was eigentlich? Sie war irgendwie luftig und schien auch nicht wirklich greifbar zu sein, wie beispielsweise sein Teppoudama, doch durschlagskräftig schien sie genauso zu sein. Eine Kugel aus Wind also oder aus Luft, wie man es nun nennen wollte, es war zumindest definitiv kein Wasser. Scheinbar hatte er damit wohl seine zweite Elementaffinität entdeckt - das Element Fuuton. Grundsätzlich war dies ja noch nichts außergewöhnliches, denn eigentlich jeder Jounin und auch einige Chuunin waren in der Lage zwei oder sogar mehrere Elemente anzuwenden, doch richtig seltsam wurde es dann, als er versuchte die beiden Elemente abwechselnd zu benutzen. Scheinbar mehr ungewollt als bewusst geschah es dann, dass sich die beiden Chakrasorten mischten und er ein leichtes frösteln nicht unterdrücken konnte, als vor ihm mehrere Eisstückchen in das Becken des heißen Außenbades ihres Wohnheimes fielen, dass er für sein Suiton-Ninjutsu-Training regelrecht missbrauchte. Wie man sich vorstellen kann, kam er aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als die Eisstückchen langsam an seinem Körper vorbeitrieben und teilweise diesen streiften und schlussendlich ihren Weg zum Abfluss fanden. Was für ein Glück nur, dass zu dieser Zeit nicht gerade jemand das Außenbad betreten hatte, denn wie bitte sollte man erklären, warum quasi Eiswürfel an einem vorbeischwammen? Erklärungen mochte es dafür sicherlich geben, doch wären diese auch wirklich plausibel? Nun ja, dieses kleine Geheimnis wollte er zumindest für sich behalten, denn scheinbar hatte er tatsächlich ein Bluterbe in seinen Genen, dass nun gerade dabei war aus seinem langen und friedlichen Schlummer zu erwachen. Irgendwie musste er es vertuschen, dies war ihm bewusst, denn er wollte dadurch nicht wichtig wirken und schon gar nicht zu einer Zielscheibe werden für diejenigen, die dieses möglicherweise kontrollieren oder sogar missbrauchen wollten. Doch wie er das anstellen würde, das war eine andere Geschichte, die sich vielleicht bald klären würde, doch man will ja nicht gleich mit allem rausrücken und die Spannung verderben, findet ihr nicht auch?
Nun aber zurück zum Geschehen oder anders ausgedrückt, zurück ins hier und jetzt. Eine neue Mission stand an, Yuto war gerichtet - was natürlich bedeutete, dass das Haus auf Hochglanz geschrubbt war, er wahrscheinlich gut zehn Mann mit seinen Lunchpaketen für eine gewisse zeit bei Stange halten könnte und das er seine Ausrüstung sicherlich dreimal überprüft hatte, ob denn auch wirklich alles stimmt und an Ort und Stelle war - und bereit zum Aufbrechen. Mit einem Seufzer auf den Lippen, kehrte er dem heimeligen Kiri-Ryokan den Rücken zu und machte sich auf den Weg zur Dorfverwaltung, also genau dem Ort, an dem eigentlich jede Mission ihren Lauf nahm und sie sich alle trafen. Da dies eine wirklich außergewöhnliche Mission war, würde er wohl halb Soragakure zu Gesicht bekommen, was in seinem Falle wohl tatsächlich etwas spezielles war und er noch nicht ganz einschätzen konnte, ob er dies nun als gut oder schlecht titulieren sollte. Auch seine Mitbewohner und Ex-Mitbewohner würde er natürlich zu Gesicht bekommen über die er sich wie immer freuen würde. Was ihn auf der Mission jedoch erwarten würde konnte er noch genauso wenig sagen, wie ob er denn lebendig von dieser Mission zurückkehren würde. Doch mittlerweile ging er diesem Gedanken nicht mehr mit einem naiven Grinsen ala "wenn eben was passiert, dann passiert es" entgegen, sondern dachte sich seinen Teil und empfand zumindest den leichten, sich allmählich aufbauenden Nervenkitzel als äußert angenehm. Natürlich auch hauptsächlich aus dem Grund, da er durch eine Mission seine Gedanken auf diese und wenn möglich nur diese fokussieren musste und sich so nur wenige Fragen und Zweifel unter seinen roten Haaren ansammeln konnte. Nur dummerweise vergaß er an dieser Stelle die unmögliche und natürlich völlig absurde Idee, dass er tatsächlich Junko oder Kayros über den Weg laufen könnte.
Der Anfang der aktuellen Mission war wahrscheinlich genauso wie jede andere etwas größere Mission auch. Die Genin, Chuunin und Jounin versammelten sich vor und teilweise auch in der Dorfverwaltung und warteten weitere Befehle und Anweisungen ab. Die Mission sollte sie also tatsächlich ins Feuerreich führen, das Diebesgut der Räuber beschlagnahmen und von den Shinobi der feindlichen Fraktion nicht bemerkt zu werden. Eigentlich recht simpel oder nicht? Einfallen, wegschnappen, abhauen. Doch so wie Yuto den Alltag eines Ninja bereits kennengelernt hatte, gab es in dieser Welt eigentlich nichts das man mit simpel oder einfach abstempeln konnte. Zu schade aber auch. Der Trubel begann an diesem Tage jedoch auch früher als erwartet, denn nachdem Kyocha Eishun die Informationen zur Mission bekannt gegeben hatte, teilte er ihn doch auch gleich schon eine kleine Gruppe ein, die artig die Lage auskundschaften durfte. Glücklicherweise war in seiner Gruppe außer einer Genin, die er nur vom sehen kannte, noch mit einem weiteren Chuunin eingeteilt - Kibo. Das schlechte daran war aber, dass nicht Kibo, sondern ihm selbst die Führung erteilt wurde. Aber so lange sie lediglich die Lage auskundschaften sollten, würde doch nichts schief gehen. Immerhin mussten sie die Mission nicht zu dritt absolvieren sondern hatten noch einige Genin auf dem Schiff mit dem sie mittlerweile auf dem Weg zum Feuerreich waren. Für die drei, inklusive Yuto, endete die Schifffahrt früher als für die anderen, die nun noch etwas die Füße hochlegen durften. Doch ob sie mit diesem etwas gruseligen Arzt oder Jounin... oder einer Mischung aus beidem, wirklich nicht den Kürzeren gezogen hatte war tatsächlich fragwürdig. Nachdem sie also das mehr oder weniger sichere Boot der eigenen Fraktion verlassen hatten und zu Fuß - es ist doch wirklich immer und immer wieder praktisch über Wasser gehen zu können - die restliche, sehr geringe Distanz, zurückgelegt und endlich die Küste erreicht hatten, meldete sich Yuto zu Wort. "Egal was euch auffällt, teilt es bitte mit. Schließlich wissen wir nicht auf was wir achten müssen, deshalb kann jede noch so schemenhafte Bewegung, die man vielleicht wahrgenommen hat, ein wichtiger Hinweis für unsere jetzige Situation sein. Da ich persönlich nicht wirklich die beste Spürnase bin, werde ich euch eure Rückendeckung sein, ihr könnt euch also ganz auf eure Arbeit konzentrieren."
Die Aufgaben waren verteilt, die Karten gemischt. Das tägliche Spiel um Leben und Tod eines Shinobi hatte soeben erneut begonnen.
An dieser Stelle konnte man nun wahrscheinlich noch einen ominösen Brief erwähnen, dessen Empfänger wohl gerade sicherlich auch auf einer Mission war oder zumindest kurz vor einer stand; ganz wie Yuto eben. Der Inhalt lautete etwa wie folgt und hatte sein Ziel auch bestimmt schon vor geraumer Zeit erreicht:
Guten Abend Kayros, oder was auch immer es gerade für eine Tageszeit ist, in der du diesen Brief nun gerade liest, ich zumindest habe ihn abends geschrieben und ihn auch noch am selbigen abgesendet. Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich mich mal wieder gemeldet habe, doch ich dachte mir, dass es nun an der Zeit wäre. Wo beginne ich denn nun am besten? Vielleicht wie es mir gerade geht? Nun ja, du kennst sicherlich auch das Gefühl, wenn man sich gewollt oder ungewollt verändert und einem dies erst richtig bewusst wird, nachdem es auch tatsächlich passiert ist, also quasi erst als man seine alte Haut in Stücken an einem Ast hängen sieht, die man wie eine Schlange abgetragen hat. Ich jedoch frage mich, ob ich nicht einfach eine weitere Haut über die alte gezogen habe oder ob die alte doch abgetragen wurde... ich bin mir in dieser Hinsicht tatsächlich nicht sicher. Wie dem auch sei, ansonsten geht es mir gut, auch wenn hier vielleicht das ein oder andere passiert ist, dass nicht unbedingt hätte sein müssen. Aber auch dies wird dir sicherlich bekannt sein, es kann eben nicht alles so verlaufen wie man es sich wünschen würde. Gleichzeitig hoffe ich doch, dass es Dir, Junko und deinen anderen Mitbewohnern (oder war es nur ein weiterer Mitbewohner?) ebenfalls gut geht. Auch wenn dies wahrlich nicht unsere erste Konversation ist, so ist es doch immer wieder etwas seltsam. Zwar kann ich nicht genau beschreiben was ich damit ausdrücken will, aber ich schätze du kannst mich verstehen. Abschließend wünsche ich dir viel Erfolg auf deiner nächsten Mission.
PS: Kopf hoch! Das nächste Examen wird ganz bestimmt dein Examen werden!
Natürlich war dies nur einer von vielen Briefen, die zwischen den beiden gewechselt hatten. Wie sehr sie dieser Briefkontakt jedoch in einer realen Situation beeinflussen würde, stand noch hoch oben in den Sternen.
 
K

Kyōcha Eishun

Guest
Das Land erhob sich am Horizont, Prof. Dr. Kyōcha Eishun stand am Bord des Schiffes und sah in die weite Ferne, auch wenn er natürlich keine Details sehen konnte, er wartete auf das Zeichen, während die Genin sich vom Rudern ausruhten. Er war der Kopf dieser Gruppe, zwei weitere würden an anderen Gegenden landen.
Es war nur ein kleines Schiff, das meiste machten die Ausrüstungskisten aus. Einige für den Fall, dass die Ninja auf der See abgefangen wurden, andere für den Fall dass besondere Gegenstände auf dem Land gebraucht werden würden. Sie hatten eine Zahlencodierung, die nur für diese Mission erfunden wurde, er hatte darauf gepocht, dass jeder der Untergebenen nun genau wusste, was in welcher Kiste war.
Was die Untergebenen selbst betraf… Kinder. Es waren Kinder, die armen, armen kleinen Kinder, die nun wahrscheinlich ihr Leben auf dieser Mission lassen mussten, weil sie auf eine SS-Rang-Mission geschickt wurden, jeder einzelne ein Unsicherheitsfaktor. Diejenigen die der Professor schon besser kannte, hatte er an Land geschickt, er blieb zurück mit den armen Kinderchen, einige schienen sogar noch nachts Albträume von ihren Lehrern der Akademie zu haben, weil sie das eine oder andere Mal unartig gewesen waren.
Was interessieren mich schon Kinder?! Wieder schoss die schwarze Aura aus Eishun heraus und er begann unkontrolliert zu kichern, während er sich die Brille zurechtschob:Fufufufufufu… Er war auf der gesamten Fahrt nicht sehr gesprächig gewesen, zumindest nicht zu ihnen. Die Gespräche mit Yuto-kun waren da interessanter, auch wenn das meiste klassifizierte Informationen waren und somit nicht an diese Genin weitergegeben wurden. Sie sollten sich ja nicht in die Hose machen. Wenn das die Art von Soragakure ist, wie sie ihren Nachwuchs ausbilden, dann ist die Verwaltung genau so verrückt wie ich, fufufu! Man schickte keine Genin auf eine SS-Rang-Mission, außer wenn der Tod jener Genin ein wünschenswertes Ergebnis wäre. Aber vielleicht werden mir auch Informationen vorenthalten, falls ich in des Feindes Hände falle, wäre möglich, aber hoffen tue ich nicht, denn Hoffnung ist der Tod der meisten Wünsche! Eishun sprang vom Bordrand und musterte seine kleine Armee… jeden einzelnen.
Klein und mit weißen Haaren, Tetsuya-kun, sein Profil machte ihn zu einem guten Stürmer… so in zehn bis zwanzig Jahren, wenn er sich etwas Mühe gibt. Denn es schien nicht so, als sei er mit gewissen Grundausbildungen gesegnet. Also war er viel zu einfach abzufangen, momentan wäre er vielleicht gut genug dazu, um vorzustürmen und somit den Gegner glauben zu lassen, dass ein wahrer Stürmer gerade seinen Ansturm macht.
Eines der Mädchen in der Gruppe, Yuudai-kun, hat ein männliches Profil, doch wer würde denn erwarten, dass dem Professor das wahre Geschlecht nicht auffallen würde? Er hat so viele Menschen gesehen, einige davon nackt, wie sie sich auf seinem Seziertisch kräuselten, wie sie versucht haben sich zu befreien, gewinselt, gefleht haben sie. Sein Wissen über den menschlichen Organismus war so weit fortgeschritten, dass es mehr braucht, als ein wenig Kleidungszauber, um ihn zu täuschen. Andererseits gab es keinen Grund, ihr „kleines Geheimnis“ auszuplaudern, wenn er schon mit Kindern arbeiten musste, dann halt auf ihrem vollen Niveau. Nur musste er daran denken, sie bei einer Teamaufstellung nie mit Tetsuya-kun aufzustellen, Liebesbeziehungen sind in einer Mission hinderlich. Wieder wohl etwas, was ein Geheimnis bleiben sollte. Doch das Profil sagte nicht gerade Positives aus, was die Hilfe bei der Mission angeht.
Aber ihr Profil gehörte aber noch deutlich zu den besseren, der schlimmste Fall war wohl Ikari-kun, gerade aus der Akademie und von Bestnoten war nicht zu reden, sie war ein blutiger Anfänger auf der ersten Mission. Welcher Lehrer musste sie so gehasst haben, dass sie nun hier teilnimmt? Andererseits könnte es auch sein, dass jemand den Professor hasst und in deswegen so sehr mit leichten Todeskandidaten straft. Es wird schwer sein, sie alle am Leben zu erhalten, doch war sich der Doktor sicher, dass er es schaffen wird, denn er war ein Genie!
Nächster Kandidat, Minari-kun, schien ein Bekannter von A-kun zu sein, doch wenn er mit A-kun Aufträge angenommen hat, wird er auch keine große Hilfe werden, sein Profil sagte das gleiche aus. Aber im Schnitt noch stärker als Kaishira-kun, ihre Missionserfahrung war nur verschwindend mehr als die von Ikari-kun.
Die letzte Person auf dem Schiff war Hiniko-kun, Kiri-Nin, hat trotz seiner allgemein geschätzten Stärke in der Chuuninprüfung recht gut Punkte erzielt, jedoch hat er das Ziel nicht erreicht. Passierte wohl den einen oder anderen mal, doch nichts was der Professor nachvollziehen konnte, da er ein solches Genie war, hatte er jede Prüfung wo er endlich Zeit dafür gehabt hatte gleich auf Anhieb geschafft.
Yuudari-kun, Kibo-kun und Yuto-kun müssten so langsam angekommen sein und den Landungsort sichern, jedoch könnte es eine Weile dauern… „Hiniko-kun? Du hältst weiter Ausschau nach dem Signal.“ Ohne sicheren Landungsort könnte die gesamte Mission schon scheitern, bevor sie anfing. Wenn der Ort sicher war, würde ein Lichtsignal im bestimmten Rhythmus kommen, wenn nicht, dann sollte der Trupp sich zurückziehen, Yuto-kun hatte seine Befehle. Er war bei dieser Gruppe der Co-Leiter und nach Eishun der Befehlsgeber, der Kittelträger verließ sich auf Yuto-kuns Urteil.
Er würde nun diese Kinder beschützen und schauen, ob sie landen konnten. Aber vorher musste ein wenig Moral gestärkt werden. Jeder der den Arzt bei seiner Arbeit gesehen hatte, würde vor lauter Schreck nun in Ohnmacht fallen, denn er setzte ein freundliches Lächeln auf, welches für ihn eher ungewöhnlich war. Er setzte sich entspannt neben eine der Neulinge und sprach leise wie freundlich: „Und? Aufgeregt?“
 

Fukazawa Akio

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Das Meer. Unendliche Weiten zogen an dem kleinen Boot entlang, schlugen sacht gegen die Seitenwände- feine Wassertropfen sprühten dem Mädchen ins Gesicht, sodass sie blinzeln musste. Das Salz hatte schon eine hauchdünne Kruste auf ihrem Gesicht gebildet, immer wenn sie sich über die Lippen leckte, konnte sie es spüren.
Das Meer hatte etwas Faszinierendes und Anziehendes an sich, es schien ihr wie ein lebendiges, ein atmendes Wesen, da sang und lockte, seufzte und säuselte. Die Ikari streckte den Arm aus und tauchte die Fingerspitze in das kalte Nass, ließ es über ihre Haut streichen. Der Finger fühlte sich angenehm kühl an, als sie ihn wieder herauszog und ihn betrachtete. Die Haut schimmerte im Licht der Sonne, doch langsam wurde ihr der Finger doch arg kalt, weswegen sie eilig die Hand zurück unter den weißen Ärmel ihres Kimonos zog. Das Meer war ebenso bedrohlich wie schön und sie hatte einen enormen Respekt vor den Wassermassen. Unruhig konnte der Ozean werden, geheimnisvoll, finster… In diesem Moment war Yukiko heilfroh, dass sie innerhalb des Bootes saß und nicht außerhalb im Wasser versank.
Was ihre Mitreisenden betraf, so handelte es sich dabei ausschließlich um Ninja mit weit mehr Erfahrung als sie- was allerdings nichts hieß, da dies ihre allererste Mission war!
Stopp! Halt! Deine erste Mission ist eine SS-Rang Mission? Wer zur Hölle ist eigentlich auf die fixe Idee gekommen, eine frisch gebackene, absolut unerfahrene Genin auf eine SS-Rang Mission zu schicken?!Das war es zumindest gewesen, was ihr Bruder gesagt hatte, als er sie davon abhalten wollte, sich in den Hafen zu begeben, von dem aus das Boot nach Konoha auslaufen würde.
Yukiko dachte anders. Natürlich war es ein großes Risiko, das stand überhaupt nicht zur Debatte. Aber das Mädchen war sich sicher, dass man am besten aus der Praxis lernen konnte und dass diese Mission wohl die beste aller Unterrichtsstunden werden müsste. Sie strich sich eine weiße Haarsträhne aus dem Gesicht und sah einer einzeln dahin schwebenden Möve nach, die in die Ferne davon flog. Hatte sie sie gesehen? Und was dachte sich so ein Vogel eigentlich, wenn er ein Boot voller ominöser Reisender betrachtete?
Die Ikari wandte sich wieder dem Innenleben des Bootes zu und musterte kurz die anderen Insassen, einen relativ kleinen, aber kräftig wirkenden ebenfalls weißhaarigen Jungen, der neben einem hochgewachsenen, seltsam androgyn wirkenden Ninja saß, beide trugen das Symbol Kiris. Ebenfalls mit an Bord waren ein Junge, der sich sein Grinsen offenbar mit Dauerkleber ins Gesicht gepappt hatte, ein Musik hörendes Mädchen und ein Junge, der eine alberne Maske halb im Gesicht hängen hatte. Der einzige Erwachsene schien sich halb zu ärgern, halb zu freuen, irgendwie wurde Yukiko aus seinem Gesichtsausdruck nicht wirklich schlau. Irgendwie passte dieser Jonin nicht in das typische Bild eines Ninjas auf einer Mission, sondern eher in das eines Arztes im Krankenhaus. Vielleicht war er ja ein Medicnin, das würde zumindest seine Aufmachung erklären.
Yukiko wandte den Kopf ab und starrte wieder auf das Meer hinaus. Sie hatte keine allzu hohe Meinung von diesen Kittelträgern- Ärzte hatten dafür schon viel zu oft falsche Diagnosen gestellt und damit nicht nur ihrer Mutter Sorgen gemacht, sondern auch ihr bisheriges Leben stark eingeschränkt. Hatte sich da etwa ein Vorurteil in den Kopf des Mädchens eingeschlichen? Wahrscheinlich schon.
„Und? Aufgeregt?“
Yukiko drehte so schnell den Kopf herum, dass sie sich irgendwas verknackste und zusammen zuckte. Autsch! Der Arztninja hatte sich neben sie gesetzt und lächelte sie an. Einen kurzen Moment starrte Yukiko nur zurück, bis ihr auffiel, was sie an diesem Mann erheblich störte. Sein Lächeln. Irgendwie passt es nicht…, schoss es der Ikari durch den Kopf, Irgendwie ist das falsch… oder schlug hier wieder Vorurteil-sama zu?
Aber zur Frage… war sie aufgeregt? Eine Sekunde horchte das Mädchen in sich herein um das herauszufinden… horchte nach dem bekannten Kribbeln im Magen oder nach den wabbeligen Knien, aber keines von beiden ließ sich blicken. Wenn sie nicht aufgeregt war… was war sie dann? Vielleicht gespannt? Ja, das Wort traf es wohl schon besser.
„Eher gespannt…“, antwortete sie knapp und ohne ihren Gesichtsausdruck in irgendeiner Weise zu verändern. Das geht den nichts an… soll er sich doch wieder hinter seinen Operationstisch zurückziehen… Sie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und blickte zu dem schmalen Streifen Land, der sich am Horizont abzeichnete. Es stimmte… sie war gespannt auf Konoha und ihre Mission- wahrscheinlich könnte sie dort so einiges lernen- und wenn auch nur durch stetiges Zugucken.
 

Hinketsu Kibo

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Der Duft von frischem Gras, kühlender Wind der durch seine Haare strich und sie einer schwarzen Wolke gleich um seinen Kopf tanzen ließ. Unmotiviert kaute er auf der Ration Pökelfleisch herum die er auf dem Boot noch nicht vollendet hatte, der salzige Geschmack von verbranntem Fleisch tanzte einem Buschfeuer gleich über seine schon strapazierte Zunge. Nachdem er auch den letzten Bissen seine Kehle hinuntergezwungen hatte lehnte er sich auf dem Baumstamm etwas nach vorne der ihm bis jetzt Sichtschutz geboten hatte. Ihre unmittelbare Umgebung schien frei zu sein, keine Gefahren lauerten auf die Gruppe aus Sora. Entspannt ließ er sich an die raue Rine sinken und gab Yuto das Handzeichen, Alles war in Ordnung ...

Gelangweilt zurrte er sich die Riemen seines Rucksackes fester um seine zierliche Gestalt, für einen Chuunin war er beinahe schon schmerzhaft untertrainiert, beinahe kränklich. Die bleiche Haut spannte sich über gebogene Wangenknochen, dicke dunkelrote Adern zeichneten sich im Sonnenlich darunter ab. Dünne Lippen, die Augen immer den Glanz des Verachtens beherbergend. Ein kurzer Schwenk der Hand, die Finger abfällig gespreizt ... Hy. Höflichkeit, was für eine Verschwendung von Zeit ... Yuto stand ihm gegenüber, bereit zum Aufbruch, die zurückhaltende Freundlichkeit aus jeder seiner Poren fließend. Während sich die anderen Mitglieder ihrer Mission einfanden ließ er sich auf einer nahen Bank nieder. Dieser Verdammte ... innerhalb weniger Sekunden war es klar gewesen, der Blick Eishuns, die ersten freundlichen Worte. Yuto würde ihm als Co Leiter zur Seite stehen, was ihm jetzt schon übel aufstieß wandelte sich wenige Sekunden später zu purer Entgeisterung. Die Mitglieder des ersten Spähtrupps unter deiner Führung Yuto ... Yuudari-chan ... Kibo-chan. Der Kiefer des Hinketsus spannte sich unangenehm an, ein Knacken schallte durch seinen Schädel. Er war sich sicher gewesen während seiner letzten Mission seinen Wert bewiesen zu haben und jetzt? Wo er es sonst gewohnt war die Karriereleiter hinaufzustolpern schien hier der erste Halt einzusetzen, eine Mauer in der Gestalt eines rothaarigen Chuunins. Verächtlich musterte er den Jungen, ihm sehr wohl bekannt auch wenn er vor den Examen noch nie näher mit ihm zu tun gehabt hatte. Yuto ... Yuto ... Yuto ...grmpfh. Zwischen seinen Fingern dünne Fäden aus rotem Lebenssaft hin und herfließen lassend blickte er in die Richtung seines Kameraden. Was soll so besonders an ihm sein? Kein Bluterbe, keine starke Familie die hinter ihm steht ... ein kurzer Erinnerungsfetzen an das Examen ... Mitleid mit seinen Gegnern, unnötige Gedanken. Ein kleiner Tropfen Blut, nur die Spur einer Verbindung und etwas Zeit ... ob der Rothaarige wohl damit auch fertig werden würde? Kurz spielten seine Gedanken im Labyrinth seines eigenen Schädels hin und her, Visionen einer Auseinandersetzung zu der es wohl nie kommen würde. Heftig schüttelte der Chuunin seinen Schädel, versuchte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren ...

Zwei Hirus befanden sich in seiner unmittelbaren Umgebung, umkreisten in weiten Zirkeln seine Position und würden ihn darauf aufmerksam machen wenn sich lebende Wesen näherten. Ihr regelmäßiges Zischen beruhigte seinen Geist, bereiteten ihn auf seine nächste Technik vor, etwas dass er noch nie auf einer wirklichen Mission eingesetzt hatte. Kurz schloss er seine Augen, konzentrierte sich auf die Grundtechnik, die Technik des Bunshins, Nebelklons und formte sie nach seinen Vorstellungen. Illusionen wurden zur Realität, Luft zu Blut, Schatten zu einem auf eigenartige Weise lebendigen Wesen. Als er seine Augen wieder öffnete stand Kibo vor ihm, so eigenartig es war, er blickte in seine eigenen Augen. Er blinzelte, sein Abbild erwiderte das Zucken der Augenbrauen. Ein Lächeln schlich sich auf die Züge des Hinketsus, bevor er den Befehl auch nur geben konnte wandte sich die nur zu vertraute Gestalt schon von ihm ab und zuckte in Richtung einiger naher Bäume. Wo die Hirus nur auf simpelste Bedrohungen reagieren würden war dieser Bunshin in der Lage eigenständig zu überlegen, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, Gefahren zu erkennen die den kleinen Jägern verschlossen blieben.

Zufrieden mit seiner Arbeit ließ er sich von dem Baum sinken und schritt in die Richtung seines Gruppenleiters. Die roten Haare, der Ausdruck der offenherzigen Sorge, der Wunsch ein Kunai durch weiches Fleisch zu führen, zum Glück konnte er ihn schnell niederringen. Gekünstelt mit so viel artistischer Überzeugungskraft wie er aufbringen konnte lächelte er seinen derzeitigen Anführer entgegen, die weißen Zähne zwischen den roten Lippen hervorblitzend. Iwamoto-chan, ich habe diverse Späher in der Umgebung platziert. Dabei ließ er sich in die Knie sinken und begann seine Armgelenke zu reiben, stellenweise konnte man noch leichten roten Schimmer auf seiner Haut erkennen, Zeichen dass er seine Klantechniken vor Kurzem benutzt hatte. Bevor die anderen ankommen wäre es wirklich zu freundlich von dir mich wieder etwas auf die Höhe meiner Kräfte zu bringen. Dabei entblößte er abermals seine Zähne, vormals ein freundliches Lächeln imitierend schien er sie aber jetzt geradezu zu fletschen. Ich fühle mich so ... blutleer Bei diesen Worten streckte er eine seiner Hände aus, die Handfläche nach oben gerichtet, fordernd, erwartend.
 
M

Minara Ashizama

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Langweilig. Genau dieses Wort würde der Minara nun nennen, wenn ihn jemand fragen würde, wie er die Schifffahrt bisher fand. Zugegeben, wer empfand schon solch eine Aktion wie eine Schifffahrt als interessant oder gar als spaßig. Eines stand zumindest fest, Ashizama würde es nicht tun. Die letzte Fahrt von Sora nach Iwa hatte ihm vollkommen ausgereicht. Somit waren seine Hoffnungen auch groß, an Land mehr Action erfahren zu könnnen, was vom Rang der Mission her schließlich zu erwarten war. Nahezu regungslos, frei von sämtlichen Emotionen, bis auf Langeweile, lehnte der Körper des Jungen mit dem Rücken zum Meer an einem der Geländer und musterte unterdessen mit gelangweilter Miene das Deck und dessen Insassen. Einen Teil der Shinobi die ebenfalls an dieser Mission teilnahmen, kannte er schon aus diversen anderen Ereignissen.
Zuerst war dort dieser komische Kauz namens Kyocha Eisshun. Er schien und scheint ziemlich verrückt und durchgeknallt zu sein und trotzalledem zumindest noch einer der sympathischtsten an Deck dieses Schiffes. Denn zumindest schien der verrückte Kittelträger etwas draufzuhaben und sich für ziemlich schlau zu halten. Wobei ersteres ihn wohl eher sympathisch machte.
Dann waren dort noch zwei Kiri-nin die dem Jungen aus Iwa auch noch in Erinnerung geblieben waren, dank einer tollen Nebenbeschäftigung. Einmal war dort der Superzwerg der anscheinend sogar Bäume ausreißen konnte und wohl an irgendeiner Art psychischer Störung litt und noch Mister Grinsebacke, von dem Ashi jedoch nicht allzuviel gesehen hatte.
Hinzukamen lediglich Leute die der junge Minara nicht kannte. Ein kurzhaariger, dürrer Kerl mit schwarzen Haaren und das kleine rauchende Gör, welche der junge Iwa schon von Anfang an als unsympatischste Persönlichkeit anerkannte und lästigste natürlich auch. Und zuletzt ein Mädchen mit weißen Haaren, die dem Minara bisher noch nie aufgefallen war.

Als sich Ashi diese Ansammlung an Shinobi anschaute, huschte ein leichtes Grinsen über seine Lippen, getrieben von purer Arroganz und Amüsement.
"Na Ashi, das könnte doch lustig werden, vorallem wenn einige von ihnen draufgehen würden. Nicht wahr?" Das nur allzu vertraute Lachen des kleinen Freundes ertönte in den Ohren des zuvor so lustlos und gelangweilten Minara. Aus dem höhnischen Grinsen des Jungen wurde ein leichtes Lachen bevor einige Worte aus dem Mund des Minara folgten. "Ja, wär bestimmt lustig. Zumindest würde ich es manchen göhnen." Dabei schaute er sich das Mädchen an, was anscheinend süchtig nach Musik und den abartigen Glimmstengeln war, genau an und grinste dabei wieder derart Arrogant wie eben zuvor.

Nach einer Weile setzte sich jedoch auch Ashi auf einen der zahlreichen Sitzplätze um dort weiter zu ruhen. Sein Blick richtete sich in die Ferne, während er unterdessen in seinen Rucksack griff und einen kleinen Ball sowie einen kleinen Riegel herauszog.
Darauf war ein stetiges leises Toppen zu vernehmen. Ashi warf den Ball kontinuierlich gegen eine Wand, fing sie und warf diesen wieder an besagte Wand, während er dabei den kleinen Riegel verschlang. "Na das kann ja was werden." murmelte er vor sich her, während sein Blick langsam wieder zu dem lustlosen, gelangweilten Ausdruck wurde.
 

Misumi Kimihiro

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*Wie lang, verdammt… es muss doch endlich mal… komm schon… komm, mach schon…*
Obwohl der Fahrtwind des Bootes die Haare des kleinen Mädchens wild in ihr Gesicht schlagen ließ, hielt sich Yuudari Inoue tapfer am Bug des Schiffes und starrte geradewegs nach vorne. Die Zeit, die die Gruppe Ninja zum Übersetzen brauchte, zog sich für sie endlos in die Länge, doch der Kunoichi war es egal: Voller Energie dank der Neugierde auf ihren Zielort hielt sie die Augen die ganze Zeit offen und suchte den Horizont nach den ersten Anzeichen auf Festland ab. Immer wieder trieb ihr der salzige Wind Tränen in die Augen, doch auch das hielt Inoue nicht davon ab, den schmalen Streifen zwischen Meeresblau und Himmelblau im Blick zu halten.
*Jetzt muss es doch endlich kommen… dieses verfluchte Feuerreich!*

Ein paar Tage zuvor…

„Wie?! Eine spezielle Mission? S-Rang?!“
Ungläubig schlug das kleine Püppchen die Arme vor dem aufgenähten Gesicht zusammen. Amais roter Bommel wackelte wild hin und her, als sie dann auf dem wuchtigen Schreibtisch ihrer Meisterin auf und ab lief. Dabei warf sie die schmalen Ärmchen ab und zu in die Luft, doch offenbar milderte diese kleine, theatralische Einlage die Empörung des Geists in keiner Weise.
„Was denken die sich eigentlich dabei! Eine Genin auf so eine Mission zu schicken… zu meiner Zeit hätte es so was nicht gegeben, das kann ich dir sagen! Kanonenfutter, ja, nichts weiter… Bauernopfer! Genin in feindliches Territorium zu schicken… und du bist dir sicher, dass… wuaah!“
In hohem Bogen flog das bleiche Püppchen vom Tisch auf den Boden, nachdem Inoue sie „aus Versehen“ mit einem kleinen Handstreich von den Füßen gefegt hatte. Mit drei dunklen Falten auf der Stirn hielt sie das Fingerzeichen des Affen weiter aufrecht, ihre schwarzen Augen fest auf das dicke Buch vor sich gerichtet. Den halben Tag hatte sie bereits versucht, einen der Geister ihrer Karten in die vergilbten Seiten des schweren Wälzers zu sperren, doch eine Geisterverschließung in einen Gegenstand zu vollziehen war schlichtweg eine andere Sache als die ganze Prozedur mit einem Püppchen vor sich abzukaspern. Amai, der weibliche Geist im Körper eines geschlechtslosen Stofftiers, sollte Inoue dabei eigentlich mit gutem Rat zur Seite stehen. Die alte Dame schien allerdings mehr der Sinn danach zu stehen, den Smalltalk der beiden als Anlass für eine ihrer üblichen Tiraden zu missbrauchen.
Nach einigen fruchtlosen Augenblicken der Konzentration zog sich das Schwarz in den Augen der Yuudari zurück, womit die Welt wieder ihre üblichen Farben zurück gewann. Mit einem Seufzer wandte sie sich dem verunglückten Püppchen auf dem Boden zu.
„Wie glaubst du soll ich mich konzentrieren können, wenn du hier eine deiner Reden schwingst, hmm?“
Mühsam versuchte Amai, sich mit fingerlosen Händen wieder auf die Beine zu bringen, allerdings brauchte sie ganze drei Versuche, bevor sie mit den Schlitzen ihrer Augen in aufrechter Position zu ihrer Herrin aufschauen konnte.
„Und wie, glaubst du, könnte ich schweigen, wenn du in dein Verderben rennst?“
Inoue rollte mit den Augen und winkte gelassen ab.
„Verderben? Meine Güte, tu mal nicht so, als würde ich allein nach Shiro stapfen! An dieser Mission nehmen bestimmt noch hunderte andere Shinobi teil, die weitaus bessere Ziele abgeben als ein kleines, süßes Mädchen ganz in schwarz.“
Amai schüttelte den Kopf. „Und ich bin die, die übertreibt…“
Ein leichter Stups mit dem Fuß, und das Püppchen landete quietschend auf dem Rücken. Erneut wandte sich Inoue dem Buch auf dem Tisch zu.
„Ich hab dich nicht gerufen, damit du hier herumzeterst. Hilf mir bei diesem verfluchten Jutsu, oder…“ Die Yuudari warf kurz einen Blick auf ihre unwillige Lehrerin. „…oder willst du am Ende etwa, dass es mich dort drüben erwischt?“
Ohne ihre Herrin mit einem weiteren Wort zu würdigen stemmte sich das Püppchen auf, wanderte stumm auf die Tischkante zu, und sprang am Ende ungewöhnlich geschickt hoch, wobei Amai nur wenige Zentimeter neben dem Buch landete. Kurz musterten ihre toten Augen das Buch, dann erst drangen aus ihren leblosen Lippen erneut Worte:
„Ich rate dir, heil wiederzukommen, ansonsten kannst du dich auf die Rede deines Lebens vorbereiten. Und jetzt aktiviere dein Shinshin Seki wieder, wie es scheint liegen noch einige Stunden der Übung vor uns.“

Und tatsächlich: Es hatte weitere fünf Stunden gedauert, bis endlich eine Seele die Güte besaß, sich in den verstaubten Wälzer zu quetschen. Die Zeit, die sie in ihr Training gesteckt hatte, bereute Inoue jedoch keineswegs, im Gegenteil: Dank der vielen Tagen, die sie in die Stärkung ihres Körpers investiert hatte, fühlte sich Inoue an Board eines Schiffes voller Shinobi weder fehl am Platz, noch ängstlich im Angesicht der vor ihr stehenden Aufgabe. Neugierde und Vorfreude allein beherrschten sie und wurden beinahe unerträglich, als ein schwarzer Schatten am Horizont auftauchte. Inoue blinzelte die jüngsten Tränen weg, beugte sich so weit es ging über die Reling, und verzog ihre Lippen am Ende zu einem breiten Grinsen.
*Hi no Kuni… Endlich!!!*


Hätten nicht zwei Chuunin das Tempo vorgegeben, die Yuudari wäre vielleicht mit einem lauten „Huuuuuuuuuuuuiiiiiiiiiiiiiii!“ über die glitzernden Wellen gerast und hätte ihrer Anspannung so Luft gemacht. Dank dem Rotschopf und dem Langhaar allerdings setzte Inoue lediglich so schnell wie möglich einen Fuß neben den anderen, wobei sie peinlich genau das Chakra unter ihren Füßen kontrollierte. Jetzt ins Meer zu stürzen oder hinter den beiden Jungen zurückzubleiben wäre für die Yuudari unerträglich gewesen – Stolz, Eitelkeit, was auch immer es genau war, es spornte das Mädchen über die Maßen an.
Seitdem Yuudari Inoue gemeinsam mit ihren Kollegen, einem etwas dunklen Kerlchen aus Amegakure und einem langweiligen Musterknaben aus Kirigakure, das Schiff als erste verlassen hatte, fühlte sie sich noch mehr unter Strom stehend als zuvor. Die drei Shinobi würden als erste das Festland erreichen, würden sich ein Bild von der Lage machen, auch das als erste… und sie würden als erste die Möglichkeit haben, noch vor der Ankunft ihrer Verbündeten mit einer hübschen Reihe tödlicher Wunden auf dem Meeresgrund zu landen. Tja, das Schicksal des Spähtrupps war hart, doch Inoue kümmerte sich auf ihrem Weg in Richtung Küste weniger um die entfernte Zukunft, als um die direkte Gegenwart – abgesehen davon waren Ehre und Freude, mit der die Einteilung in den Trupp für Inoue verbunden waren, viel zu groß.
Die Küste des Feuerreiches kam immer näher, ein schmaler Streifen Strand, dahinter tiefgrüner Wald. Binnen weniger Augenblicke hatten sie die letzten Meter Meer hinter sich gebracht, und als alle drei Ninja einen Fuß auf Festland gesetzt hatten, meldete sich der Rotschopf – Leiter des Spähtrupps, wie Inoue zufrieden vernommen hatte, noch einmal eine Gruppe anzuführen musste in den nächsten Monaten nun wirklich nicht sein – in seiner Position mit ein paar kurzen Anweisungen zu Wort. Die Yuudari nickte stumm. *Warum gerade Milchbubi hier der Anführer ist? Der schwarze sieht irgendwie… härter aus. Bleich, ja, aber weitaus weniger wie der Zeitungsjunge von nebenan.*

Kurze Zeit später hatten die drei Späher die Küste hinter sich gelassen und betraten den eindrucksvollen Wald, für den die Umgebung von Konoha und Shiro so berühmt war. Wie es aussah war jetzt der Moment gekommen, in dem sich jeder einzelne auf seine eigene Weise auf die kommende Aufgabe vorbereiten sollte. Zombie-kun verzog sich nämlich irgendwohin in die Büsche, und Inoue tat es ihm gleich. Zuvor wandte sie sich allerdings noch mit einem schiefen Lächeln an den kleinen Gruppenleiter:
„Gleich wieder da, ich muss mich nur kurz… umziehen.“
Ohne auf die Erlaubnis zu warten, sie entfernen zu dürfen, ließ die Yuudari den Rotschopf hinter sich und tauchte in das saftige Grün des Feuerreiches ein. Sie zwängte sich zwischen zwei dichten Büschen hindurch, passierte ein, zwei, drei Bäume, und verschanzte sich dann hinter einer weiteren Reihe Büsche. *Das ganze Zeug hier dürfte als Sichtschutz wohl genügen…* Mit geübter Hand zückte sie aus dem hinteren Teil ihres Gürtels eine kleine Schriftrolle, entfaltete sie in der Luft, und ließ ihre Finger über die fein säuberlich gezeichneten Symbole wandern. Mit einem *puff* verschwand die Yuudari in einer Rauchwolke, aus der sie wenig später in einen weiten, schwarzen Mantel gehüllt wieder auftauchte. Das traditionelle Gewand der Yuudari, Ansô genannt, war zwar überaus praktisch mit seinen unzähligen Taschen und Klappen und Fächern, im Gegensatz zum schwarzen Rock und dem passenden Top, die nun ungesehen Inoues Körper bedeckten, war der Mantel allerdings alles andere als modisch. Zweckmäßig, ja, aber… das war’s nun mal auch.
*Was soll man machen… bei den Ratten konnte man ja noch herumlaufen wie man wollte, aber hier, im Gebiet der Feinde… verfluchte Shiros.*
Ein theatralischer Seufzer, dann tastete Inoue ihren Körper langsam ab. Zufrieden erfühlte sie die plüschigen Körper mehrer Puppen, ihre Tasche voller Tamakoi, einige andere Schriftrollen und Beutelchen und selbstverständlich ihr Kartendeck – alles dort, wo es sein sollte.
*Soweit so gut. Jetzt fehlt nur noch…*
Inoues linke Hand wanderte sachte in eine der Seitentaschen ihres Mantels. Als sie einen bekannten roten Bommel zwischen die Finger bekam, hielt sie kurz inne.
*Soll ich, oder soll ich nicht… Ein zusätzliches Paar Augen gegen ständiges Gezeter und die Pflicht, den beiden anderen zu erklären, was ich auf einer Mission mit einem Stofftier anfangen will…*
Flink zog Inoue ihre Hand wieder aus ihrem Mantel hervor, und zwar ohne Puppe. Den Reißverschluss des Ansô ließ sie offen, die Kapuze blieb da, wo sie war: Nicht auf ihrem Kopf. In dieser Montur kehrte sie zu dem rothaarigen Knaben und dem Halbtoten zurück. Während der zweite dem ersten gerade die Hand hinstreckte zwang sich Inoue ein Gähnen aus der Kehle.
„Können wir dann weiter, oder wollt ihr hier noch etwas miteinander spielen?“
 

Kaishira Asuka

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Das Meer... blablabla groß, blablabla, leer, blablabla, endlos. Genau die Sorte Ort die Asuka nicht mochte. Gerade deshalb hatte sie schon die vierte Zigarette angezündet und starrte vor sich hin in Richtung Land.

„Bescheuerte Idee auf dem Meer zu warten, wo jeder Idiot ein leicht aus zu machendes Boot in einer Attacke platt machen kann. Denkt ihr eigentlich auch nach!!“, brüllte Asuka in sich hinein und riss sich die Haare aus vor Ärger über das ganze.

Ihr leerer Blick wanderte von einem Ende des Horizonts und folgte dabei den kleinen Rauchschlangen hin und her. Zu dem was man auf diese Mission geschickt hatte wollte sie gar nicht schauen. Sich selbst hatte sie das letzte mal am Morgen davor im Spiegel betrachtet, gerade lang genug um sicher zu stellen, dass sie auch die Richtige Kleidung an hatte. Ein schwarzer Regenmantel mit weißem Stern auf der Rückseite. Das darunter war fast unwichtig, solange sie eine Kapuze hatte.

Von Brüllen war sie innerlich dazu übergegangen ihren Kopf gegen die Reeling zu schlagen, es war langweilig und dumm. Außerdem waren nur Anfänger hier und ein bescheuerter Jounin. Wäre es nicht schneller sich schnell selbst um zu bringen.

Nach einer Weile sah sie dann doch in die Runde rein. Wie bereits gesagt nur Anfänger, sie eingeschlossen und ein verrückter Jounin. Ob sie Aufgeregt war? Das wusste sie selbst nicht so. Sie sah zumindest nicht gerade glücklich ihrem Anlegen entgegen, es war mehr als offensichtlich, dass sie selbst durch ihre Masse keine große Rolle spielen konnten und somit entweder starben oder sich zurück hielten. „Vermutlich nicht“, antwortete sie kühl auf Eishun und schnippte ihre Zigarette ins Wasser, auch wenn die Frage nicht einmal an sie gerichtet war. Vermutlich würde niemand extra ansehen was angeschwemmt wurde um heraus zu finden ob eine Bande Ninja vor der Küste lag. Weil sie sich sicher war nur im Hintergrund zu agieren, wollte sie auch gar nicht mehr sagen, geschweige denn wissen was der Plan war. Stattdessen versuchte sie zumindest ruhig zu bleiben, besser als so mancher Spinner der mit sich selbst redete. Sie schob einfach wieder ihre Kopfhörer hoch und wartete darauf, dass man ihr ein Signal oder so gab.
 
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Iwamoto Yuto

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Ist das nicht herrlich, was Yuto für eine nette und pure Freude ausstrahlende Gruppe erwischt hatte? Einen Wannabe-Vampir und eine Art Geisterbeschwörerin, könnten doch direkt aus einer Fernsehserie stammen. Und er? Er war der nette Nachbarsjunge und wirkte doch tatsächlich noch etwas blasser unter seinen roten Haaren als er wirklich war. Natürlich war er nicht so blass wie Kibo, doch in dieser Hinsicht war er wohl definitiv ein blasser Charakter. Doch eigentlich war dies ja genau das was ihn auszeichnete und ihm wesentlich lieber war. Unauffällig und außer den roten Haaren nicht wirklich etwas außergewöhnliches. Natürlich musste dies aber definitiv nichts negatives sein, denn damit verschwand er - vielleicht bis auf die rote Zottelmähne - recht schnell aus den Köpfen seiner Mitmenschen und würde sicherlich mehr als einmal unterschätzt werden.
Es war doch immer wieder für den Rotschopf faszinierend, anderen Leuten beim verrichten ihrer Arbeit zuzusehen. Jeder verrichtete bestimmte Dinge auf seine eigene Art und Weise, obwohl also das gleiche gemacht werden sollte, war es immer wieder anders. Wenn sich dann noch einzigartige Handlungen vor seinen Augen abspielten, dann konnte man beinahe das Glänzen in seinen Augen erkennen und von Faszination sprechen, doch auf Missionen musste er solche Eigenheiten natürlich verbergen und sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Möglicherweise beäugte er die eigentlich recht gewöhnliche Landschaft vor ihm deshalb auch mit recht kühlen, kurzen und vor allem aber, analytischen Blicken. Die gesamte Umgebung musste er unter Kontrolle haben um eine Gefahr rechtzeitig zu entdecken, während sich die anderen beiden auf das Gebiet konzentrierten, dass vor ihnen lag. Doch die kühlen Blicke rührten nicht etwa von der möglichen Anspannung der er ausgesetzt wurde, sondern viel eher von der Ungewissheit. Doch auch hier ging es in eine völlig andere Richtung, wie man eigentlich annehmen könnte. Weder der ungewisse Ausgang der Mission, noch die Ungewissheit was alles passieren könnte, belasteten ihn, dafür jedoch die Ungewissheit, ob er tatsächlich auf Junko oder Kayros - oder vielleicht auch auf Ryoichi - stoßen würde. Doch es gab auch ein worst case scenario, dass er sich nicht vorstellen wollte. Was, wenn sie auf einen guten Freund von Junko oder Kayros stoßen würden und diesen ausschalten mussten, sich die Beziehungen dieser Person aber erst danach aufdecken würde? Es war für ihn zu einer unangenehmen Situation geworden auf unbekannte Feinde zu treffen, Mitleid war hier zwar kein Faktor, doch die Ungewissheit bohrte sich wie ein Maulwurf der seine Tunnel in der modrigen Erde grub, durch sein Herz.
Nachdem die drei ziemlich ungleichen Gestalten also das Küstengebiet allmählich hinter sich gelassen und sich nun einem eher unübersichtlichen Waldgebiet genähert hatten, berichtete ihm Kibo bereits, dass er Späher ausgesandt hatte - oder wie auch immer man das blutige, aber doch recht faszinierende, Treiben Kibos nennen wollte - und diese nun für ihn oder er mit ihnen, die Umgebung auskundschafteten. Dafür waren also seine vorherigen Handlungen und Bewegungen vorgesehen, die er zuvor leider nur interessiert von hinten betrachten konnte. Inoue hingegen schien sich erst einmal - war dies etwa ein Klischee? - umziehen zu müssen, bevor sie beginnen konnte, was auch immer sie vorhatte. Doch Yuto urteilte weder darüber, wie schnell sie ihre Aufgabe verrichteten, noch wie sie es taten. Hauptsache er konnte ein klares und eindeutiges Ergebnis abliefern, selbst wenn sie Stunden brauchen würden. Während es die Yuudari also in die Büsche verschlug spielte sich vor Yuto eine Szene aus einer wohl etwas anderen Welt ab oder vielleicht eher die, die direkt aus einem Buch über Sagen und Mythen stammen könnte. Man bettelte ihn doch tatsächlich um Blut an oder interpretierte er diese Situation gerade völlig falsch. Eines jedoch war an dieser - in vielerlei Weisen falschen aber wirklich komplett falschen - Situation ungewöhnlich, denn für einen Moment konnte er sich in Kibo selbst wiedererkennen. Es war das Lächeln im Gesicht des blassen Chuunins aus Amegakure, das ihm für einige Augenblicke wie ein Spiegel vorkam, denn er kannte es. Solch ein Lächeln trug er selbst lange genug um seine Unsicherheit zu kaschieren und seiner Umwelt zu symbolisieren, dass alles völlig in Ordnung war, zumindest dann, wenn niemand stehen blieb um sich sein Lächeln etwas näher anzusehen. Unsicherheit jedoch schien nicht hinter Kibos Worten zu stecken, deshalb musste eine andere Absicht hinter seinem Lächeln und seinen Worten stecken, diese jedoch blieb für Yuto ein Rätsel, es interessierte ihn jedoch auch nicht wirklich. Da er aber dieses Team anführte, musste er sich um das Wohl seiner beiden Mitstreiter kümmern, ergo, er musste auch auf sie eingehen. Wie nur sollte man aber einer Bitte nachkommen, bei der man sein eigenes Blut hergeben sollte? Er verlangte nun doch bestimmt nicht, dass Yuto sich nun die Pulsadern aufschnitt und ihm seinen Arm, an dem das warme und klebrige Blut hinablaufen würde, wie ein eisgekühltes Getränk mit Schirmchen und Strohhalm, anbot? Mit diesem seltsamen Gedankensprung landete er auch direkt neben dem Hinketsu, der noch immer knieend um den roten Lebenssaft bat. Es war ein Moment, so kurz wie ein Blinzeln in dem er die kurze Distanz zwischen sich und ihm überbrückte. In Kibos bittende Hände ließ er eine kleine Schriftrolle fallen, in dieser befanden sich einige Reisbällchen und eine Flasche mit Wasser. Typisch für ihn, findet ihr nicht auch? Doch natürlich durften einige Worte auch nicht fehlen. "Deinen Durst werde ich wohl leider nicht stillen können, zumindest nicht so wie du dir das vorstellst. Hunger jedoch sollte kein Problem darstellen. Vielleicht jedoch wirst du dich bald an anderen laben können..." Seine Worte klangen monoton und hatten wohl doch genügend Wirkung um seinen Standpunkt zu definieren. Er war nicht mehr der verwirrte Junge, der er einmal war und auch nicht derjenige, der sich eher im Hintergrund aufgehalten hatte, so wie bei den Chuuninexamen. Dummerweise unterbrach ihn jedoch etwas, etwas noch nicht klar definierbares, dass den anderen beiden jedoch scheinbar entgangen war oder er zumindest einfach schneller reagiert hatte. Inoues Stimme, die die beiden dazu aufforderte weiterzugehen war es jedenfalls nicht, es war etwas... unbedeutenderes, dummerweise war an dieser Stelle auch keine Zeit um das neue Outfit von Inoue zu beachten. Ein Rascheln, ein kurzes dumpfes Geräusch, wie als ob jemand auf einen Ast sprang. Tatsächlich, in einiger Entfernung hatte sich ein Stockwerk über ihnen, eine Person die ihm nur allzu gut bekannt war, einen Platz gesichert um... ja, um was? Scheinbar wollte diese Person sie profozieren oder in eine Falle locken. Beides war definitiv nicht unwahrscheinlich, doch dennoch schritt er auf sie zu, sie, die es ihm ermöglicht hatte den Nebel der Vergangenheit wie ein altes verdrecktes Tuch, ohne Rücksicht zu zerschneiden und ihm damit eine klare Sicht zu verschaffen - Junko. Mit einigen kurzen Gesten, hatte er seine beiden Mitstreiter dazu angeleitet, möglichst hinter ihm zu bleiben und ihm die Vorhut zu überlassen. Während er seine Schritte stoppte, befanden er sich auf einer kleinen Waldlichtung, die schon fast surreal wirkte im Betracht auf die Person, die dort auf einem Ast saß. "Junko, was für eine Überraschung!" Seine Worte entsprangen einem unvollendeten Seufzer, durch den seine Stimmlage einen etwas spielerischen Tonfall der mit ernst gesäumt war, erreichte. Eine der ungewissen Situationen war eingetreten und noch konnte Yuto spontan seine Maske überstülpen, für die er wohl irgendwann einen Preis bekommen sollte, bevor sein Organismus seine Gefühle einordnen konnte und sich daraus eine unangemessene Reaktion entstanden wäre. Das er sie hier direkt mit Junko ansprach war nicht verwunderlich, nichtmal Kibo würde dies seltsam vorkommen, immerhin hatten beide diese Person bei den Chuuninexamen kennengelernt. Nur Inoue würde vielleicht etwas verdutzt aus der Wäsche schauen, doch darauf konnte man momentan nur mit kurzen Blicken, die das Gebiet absichern sollten, Rücksicht nehmen. Es war klar, dass eigenständiges Handeln nun in solch einer Situation gefährlich war und er die beiden hinter sich, wenn nötig, aufhalten müsste, sofern einer der beiden - vielleicht auch aus Panik - einen Sturmangriff wagen würde. Doch für den Augenblick mochte die Zeit auf dieser kleinen Waldlichtung einen für die Atmosphäre sehr positiv wirkenden Moment, gefrieren und so Platz für einen Brief lassen, den Yuto an Kayros geschrieben hatte, nachdem er von diesem eine Antwort bekommen hatte.
Es ist ebenfalls angenehm mal wieder von dir zu hören, Kayros. Seine Stunden allein Zuhause haben auch sein gutes, Entspannung, Ruhe und wie du sagtest, man kann kochen was immer man will. Es macht übrigens definitiv einen Unterschied ob man sich gehäutet oder bedeckt hat. Während du bei ersterer Variante deine alte Haut vollständig ablegst und so einiges hinter dir lässt, so bedeckst du bei zweiterer eben nur die, die sowieso schon vorhanden ist. Ob Mängel dadurch ausgeglichen werden oder die neue Haut an den eingerissenen Stellen genauso wieder einreißen wird ist ungewiss, persönlich würde ich jedoch sagen, dass ich eine Mischung von beidem erlebt oder eher durchlebt habe, mit dem kleinen Unterschied vielleicht, dass die eine oder andere unebene Stelle doch noch ausgefüllt wurde. Doch genug von diesem seltsamen Thema über Haut. Natürlich kann man sich selbst auch durch seine Umwelt definieren und ob man glücklich ist, so wie man gerade ist, doch ich schätze da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass man selbst sich nie völlig einschätzen kann. Ein neutraler Betrachter von außen könnte dies vielleicht besser. Natürlich müsste dieser dann jedoch eine Situation einschätzen, die ihm nicht völlig bekannt ist.
Leider weiß ich auch nichts genaueres über Junkos Situation, da mein letzter Briefkontakt mit ihr wohl schon länger her ist als unserer. Doch ich denke das sich das wieder irgendwie einrenken wird. Vonwegen Daisuke, natürlich werde ich ihn von dir Grüßen, doch zu ihn speziell würde ich dir gerne eine ähnliche Frage wie du sie mir zu Junko gestellt hast, stellen. Wie ich dir ja geschildert hatte, habe ich einige Geschehnisse in der letzten Zeit durchlebt und eines davon war, dass Daisuke die Trennwand in unserem Zimmer zugezogen hat. Dies ist wirklich noch nie passiert und ich kann mir einfach nicht erklären was dies ausgelöst haben könnte. Zu einer Aussprache hatte bis jetzt leider einfach die Zeit und der richtige Moment gefehlt. Weißt du vielleicht einige hilfreiche Worte? Und ja, ich bedenke das du nicht Junko bist, keine Sorge.
Da es nun seltsam wäre, wenn ich als Antwort nun noch schreiben würde, dass du doch bitte Junko oder Ryoichi von mir drücken sollst, muss eine simple Verabschiedung mit einfachen Grüßen leider ausreichen.
 
M

Mameha Junko

Guest
Eine gute Strecke weit entfernt hatte die Gruppe aus Shiro-Nin gewiss schon angefangen, getrennte Wege zu gehen und einige Lösungen gefunden, während Junko – oder eher ihr Kage Bunshin – sich nunmehr dem eigentlichen Ziel zuwendete: Kontakt mit den Sora-Nins aufnehmen. Und siehe da, sie hatte gerade noch genügend Zeit gehabt, sich auf einem höher gelegenen Ast zu positionieren, gerade hoch genug, sodass sie nicht schreien brauchte, um mit einer anderen Person zu reden, aber auch gerade weit genug weg, um nicht gleich von irgendwelchen Attacken wie der elenden Blutkotzerei betroffen zu sein. Und selbst der Kage Bunshin hatte sich hinter den Baumstamm positioniert, während er mit eine simple Illusion, nämlich einen einfachen Bunshin, auf dem Ast sitzen ließ und somit der Öffentlichkeit präsentierte. Wenn man sehr genau hinhörte, war vielleicht eine Versetzung der Stimme zu hören, aber das würde schon ein arg trainiertes Gehör oder Unvorsichtigkeit von Seiten der Konoha-Chuunin beweisen.
Die Illusion, nachfolgend der Einfachheit halber Junko genannt, saß vollkommen nonchalant auf ihrem Ast und fächelte sich mit ihrem Handfächer gleichmütig und etwas gelangweilt Luft zu, während sie die den kleinen Spähtrupp in Augenschein nahm. Kibo kannte sie … sie erinnerte sich noch gut daran, dass sie selbst ihm ihre Plakette übergeben und damit das Bestehen des Chuuninexamens ermöglicht hatte. Seine milde Obsession mit Itoe hatte ihr dennoch nicht gefallen … ob sie ihm erzählen sollte, dass Itoe meinte, er solle die schwarzen Boxershorts verwenden? Den Gesichtsausdruck des Blutjungen würde sie dann gerne sehen, wenngleich sie die Idee gerade wieder verwarf, egal, wie amüsant sie war. Aber den taktischen Vorzug eines Hyuuga in der Gruppe sollte man niemals offenbaren, wenn es nicht absolut notwendig war. Dass sie sich selbst offenbarte, hatte allerdings verschiedene Gründe, und einer davon war eine Hoffnung, die sich gerade bewahrheitete. Das Mädchen wiederum schien düster, wie ein Zauberlehrling. Und körperlich untrainiert … bestimmt ein Medic oder eine Genjutsuka. Durchaus gefährlich, das wurde im Hinterkopf behalten. Zuletzt war da noch Yuto, und genau dieser, obwohl er wohl mit der geringsten Aggression in dieses Gespräch ging, sorgte für die meiste Frustration, denn für einen Moment hätte Junko schwören können, dass ihr Herzschlag aussetzte … nur, dass der Kage Bunshin kein Herz besaß. Sollte sie jetzt wütend, traurig oder glücklich sein? Sie entschied sich, diese innere Diskussion auf später zu verschieben, denn jetzt, in diesem Moment hatte sie Arbeit und vor allem die Aufgabe, diesen Spähtrupp nur ein klein wenig von seinen Pflichten abzuhalten. Vielleicht wuchs ja etwas Gutes da raus.
„Freut mich ebenfalls, Yuto-kun. Du fragst dich jetzt sicherlich, warum ich hier bin.“
Und mit diesen Worten lächelte sie amüsiert, als spiele sie gerade ein hoffnungslos überlegenes Blatt, während der Rest der Spieler trotz ihrer Überlegenheit immer noch versuchte, erbitterten Widerstand zu leisten, aber zum Scheitern verurteilt war.
„Warum sollte ich mich offenbaren, obwohl das ein taktischer Nachteil ist? Wie konnte ich nur so dumm sein? Hast du da eine Idee, hm?“
Es waren nur kleine Veränderungen im Verhalten, die Kibo höchstwahrscheinlich und Inoue ganz bestimmt verborgen blieben, aber Yuto mochten vielleicht einige Nuancen in Mimik, Gestik und Stimmlage auffallen, die ihm vorher nicht aufgefallen waren. Das Verhalten war koketter, als er es gewohnt war, spöttischer, arroganter. Vielleicht hatte er sie aber auch einfach zu lange nicht gesehen, vielleicht spielte ihm seine Erinnerung auch einen Streich. Vielleicht war sie gar nicht die Person, die sie vorgab zu sein, und irgend jemand spielte hier ein perfides Spiel. Vielleicht änderte sie ihr Verhalten aber auch mit Absicht, um ihn zu verunsichern. Und warum offenbarte sie sich, wenn sie doch den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite hatte? Fragen über Fragen.
„Wie auch immer, ich glaube, ihr wurdet nicht darüber informiert, dass ihr euch auf dem falschen Gebiet befindet. Aber ihr werdet nicht gehen, nicht wahr? Was sucht ihr dann hier?“
Stumpf ist Trumpf und direkt nachfragen ist witzig.
 
N

Nekoyami Niyaze

Guest
Kurz nach dem Bunshin, den die weißhaarige Frau geschickt hatte, der Einfachheit halber nennen wir sie mal Junko, auch wenn Kei-Neko sich fast nie die Namen von Zweibeiner merkte, traf die vierbeinige Kunoichi etwa zweihundert Meter entfernt und vollkommen lautlos im Unterholz ein. Es war gerade noch nah genug und zeitlich genug um Junkos erste Worte zu vernehmen. An wen diese gerichtet waren erkannte sie von ihrer Position nicht, doch es war wohl kein Shiro-Nin.
Kei-Neko war sich nie sicher gewesen, was wirklich zwischen Shiro und Sora geschah, doch irgendwie klang das ganze etwas zu freundlich, bedachte Katze, dass es angeblich Feinde waren. Ihre Herrin konnte das ganze sicher besser deuten, weshalb sie sich einfach nur anstrengte alles mit zu hören und daher die Ohren spitze. Auch damit sie nicht selbst aufgespürt wurde, denn wo ein Sora-Nin war, waren vermutlich noch mehr. Es war nicht das gefährlichste dass sie je getan hatte, da die Katze auf Missionen nichts trug, was sie als mehr als eine streuende Katze auszeichnete. Kei-Neko war nicht einmal besonders gründlich gepflegt, was für sie eine Qual war.
 

Hinketsu Kibo

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Belustigt vernahm er Yutos Reaktion, der Chuunin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und da er ihm die Schriftrolle in die Hand fallen ließ war es Kibo nicht einmal möglich ihn unauffällig zu berühren. So ließ er den auf einer seiner Fingerspitzen manifestierten Bluttropfen zwischen seinen Lippen verschwinden während er in der anderen Hand die Schriftrolle hin und herrollen ließ. Ein Kichern löste sich zwischen den leicht rötlich gefärbten Lippen, er hatte niemals wirklich vorgehabt das Blut des Jungen zu kosten. Wahrscheinlich entsprach es sowieso seiner Persönlichkeit, langweilig und schal, doch hatte er sich wenigstens Etwas Verunsicherung erwartet, ein Anzeichen des Unwohlseins. Stattdessen wandte sich Yuto nach seinen kurzen Worten um und begab sich in Richtung der nahen Baumlinie.

Anfangs kaute er noch ruhig auf dem ersten Reisbällchen herum dass die Schriftrolle entlassen hatte, sein Schritt war ruhig, beinahe schon gelangweilt. Yuto schien irgendetwas entdeckt zu haben, besonders wichtig konnte es nicht sein schließlich würden ihm seine Späher auf die Annäherung eines Lebewesens aufmerksam machen. Doch dank mangelnder Alternativen entschied er sich seinem Gruppenleiter vorerst auf den Fersen zu bleiben. Dieser blieb plötzlich stehen und richtete seinen Blick in Richtung eines nahen Baumes, Kibos Augen folgten der entsprechenden Richtung und ein Schwall von Reiskörnern hätte sich fast aus seinem ruhig kauenden Mund gelöst. Junko!? Ihm war unterbewusst klar gewesen dass er auf Shinobi des Shiroverbundes treffen könnte, dass dies aber bereits einige Minuten nach dem Beginn der Mission geschehen würde überraschte ihn. Die Tatsache dass die Chuunin sich ihnen genähert hatte ohne dass er es bemerkt hatte unterstützte die Überraschung noch mit einer ordentlichen Portion Verunsicherung. Die freie Hand an ein Kunai an seinen Gürtel haltend ging er etwas in die Knie um seinen Schwerpunkt zu verlagern, sein Blick musterte dabei nahe Baumgruppen, während sich sein Geist mittels eines kurzen Impulses versicherte dass seine Späher noch in Stellung waren. Das Zischen der Hirus, sie hatten Nichts menschliches entdeckt, wahrscheinlich nur ein paar Kleintiere die im Unterholz umherhuschten ... Kibo schenkte dem keinen weiteren Gedanken, obwohl in diesen Gebüschen doch durchaus auch erwähnenswerte Tiere gerade ihr Unwesen trieben und im Speziellen eine kleine Katze eine genauere Betrachtung wert wäre. Währenddessen blieb Yuto relativ ruhig und begann sich mit der Kunoichi zu unterhalten, was auch die Anspannung aus Kibos Muskeln löste. Während er mit einem Ohr so weit es ihm möglich dem Gespräch lauschte, musterten seine Augen weiterhin ihre unmittelbare Umgebung. Begleitet wurden diese Musterungen durch Selbstmarterung seines unschuldigen Denkapparats ... Es ist nicht die echte Junko, da es sich erstens nicht um ein menschliches Wesen handelt, jedenfalls kein Wesen mit einem von meinen Lieblingen aufspürbaren Blutkreislauf. Selbst wenn es der Kunoichi irgendwie gelungen war diese zu überlisten so konnte sich doch kaum ein ganzer Trupp an Shironins in ihrer Nähe seinen Spähern entziehen und er glaubte kaum dass sich die Chuunin ohne Rückendeckung ihnen nähern würde. Spürbar gelassener wandte er sich in Richtung des Baumes um und zauberte dabei aus seinem Mantel ein kleines Päckchen Milch hervor, der weiße Karton wurde von einer pinken Katze geziert über deren Kopf schrille japanische Zeichen in verschiedenen Schriftarten und Graden an Kursivität gedruckt waren. Also ... ziemlich sicher ein Bunshin, oder wenigstens eine vergleichbare Kunst ... nunja keine wirkliche Überraschung. Während das Gespräch zwischen Yuto und der ihm nur zu gut in Erinnerung gebliebenen Kunoichi seinen Lauf nahm begann er genüsslich den an der Packung befestigten Strohhalm mit einem lauten "TOCK" in die Packung zu stechen und das süße weiße Gesöff in seinen Mundraum hinunterzusaugen. Hmmm ... wenn Junko ein Teil des Trupps ist den Shiro gesandt hat könnte theoretisch auch ... Erinnerungen an einen einzigartigen Geschmack, helle Haut, eine Miene immer von Pflichtbewusstsein und Arroganz beherrscht. Hmmm ... vielleicht ... ein kurzes lauteres Saugen ... vielleicht.
 
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Tetsuya Daisuke

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Viel zu müde… Dieser Tag startete schon mistig und wäre es tatsächlich wert direkt aus jedem Tagebuch gestrichen zu werden. Irgendwie schien Yuto einfach so aus dem gemeinsamen Zimmer gezogen zu sein. Nicht dass er nicht ohnehin in letzter Zeit mehr als schweigsam und oft weg war... jetzt war er auch noch aus der kleinen Männer WG gezogen! Daisuke war ein wenig beleidigt, dass sein bester Freund ohne mit ihm über einen Grund zu reden aus dem gemeinsamen Zimmer gezogen war…
Und das ganze war der ausschlaggebende Punkt dafür dass Daisuke mies gelaunt war. Yuto war nicht im Zimmer, ergo musste er allein schlafen. Doch für Daisuke der das einfach über so viele Jahre nicht gekannt hatte, war eine Nacht allein wie ein schlechter Horrorfilm… Schon der kleinste Schatten der im Mondschein in das Jungenzimmer schien, war zu viel… Ständig abgelenkt von allem um ihn herum hatte Daisuke es geschafft genau zwei Stunden zu schlafen in dieser Nacht. Natürlich kam auch noch die Aufregung vor der SS-Rang Mission dazu, aber das war nebensächlich. Um genau zu sein, schlief er ein circa eine Stunde bevor er eigentlich aufstehen wollte… Doch wie bereits erwähnt, schlief er zwei Stunden, also eine zu viel. Was dem folgte, war natürlich klar… Er hatte es nur noch eilig. Sein Zeug zusammenpacken und sich fertig machen und das in einem Bruchteil der Zeit die er sich normalerweise dafür nehmen konnte…
Aber scheinbar meinte es doch jemand gut mit ihm, denn als er sich dem Schiff näherte, war er zwar der letzte, aber wohl auch der einzige der es schaffte auf das bereits ablegende Schiff zu springen… Auf dem Boot angekommen, war er ziemlich still, was wohl an seiner Ermüdung lag. Es war ihm auch wirklich verdammt egal was da so um ihn herum passierte. Selbst das ach so wunderschöne Meer konnte ihm momentan den Buckel runter rutschen. Er war froh um die Ruhe um sich herum, denn ohne diese wäre er schon lang verrückt geworden. Endlich konnte er sich einfach hinsetzen und alles war ruhig. So ließ sich der weißhaarige Shinobi auf einer Kiste nieder und lehnte an eine Wand. Leise seufzte er vor sich hin, während er in die Runde blickte. Für einen Shinobi der schon so ‚lange’ dabei war, waren zum Teil viele Gesichter bekannt, doch auch einige waren dabei die er noch nie zuvor gesehen hatte. Da er noch immer nicht wusste was genau in Yutos Kopf vorging, ignorierte er diesen erst einmal gekonnt. Außer einem Gruß bekam der beste Freund des kleinen Kerls keine weitere Würdigung. Als er eines der bekannten Gesichter sah, fand seine Hand fast schon von allein seinen Weg an die eigene Stirn.
Minara Ashizama… Nicht dass dieser Kerl ohnehin in Daisukes Augen ein merkwürdiger Kauz war, nein er schien auch noch mit sich selbst zu sprechen. Denn in seiner Nähe war wirklich niemand mit dem er reden könnte. Okay, auf der gemeinsamen Aufräumaktion schien er kein schlechter Shinobi zu sein, aber ein Schwächling gegen Daisuke und nun schien er auch noch nicht alle Tassen im Schrank zu haben, also war er wohl ziemlich nutzlos… Ein Shinobi wurde von Daisuke sehr aufmerksam beobachtet… Dieser Hinketsu Kerl. Er war beim Examen als einer der wenigen Chuunin hervor gegangen. War dieser Typ etwa wirklich so viel stärker und besser als Daisuke?! Das konnte er nicht fassen und das würde er auch nicht so hinnehmen… Vielleicht wird sich ja auf dieser Mission noch zeigen wir stark dieser Kerl wirklich war… Und da war noch ein weiterer Shinobi der Daisuke aufmerksam machte… Kyocha Eishun, der war ja ohnehin merkwürdig und in Kirigakure spricht man auch nicht unbedingt gut über ihn. Daisuke steht diesem Kerl nicht grade freudig gegenüber und umso schlimmer ist es dass dieser Mensch ein Jounin ist… Und wer war da noch? Eine Blondine mit schönen langen Haaren, die Daisuke als recht hübsch empfand, allerdings hatte sie eine ekelhafte Ausstrahlung was ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holte. Dann noch eine kleine Dame mit ebenso weißem Haar wie er selbst, die in ihm einen gewissen Beschützerinstinkt weckte… Schätzungsweise elf oder zwölf Jahre alt, eben noch viel jünger als er und das weiße Haar erinnerte ihn so sehr an seine Schwestern, dass es ihn in den Fingern juckte sie zu schützen… Das andere Mädchen mit den roten Haaren empfand er als noch unangenehmere Gesellschaft als die Blondine… Erstens hatte sie eine merkwürdig ernste und kühle Ausstrahlung und zweitens hatte sie ständig eine Zigarette im Mund, kaum zählbar wie viele es nun schon waren, aber sicher mehr als es für einen Körper in diesem Alter gut war. Naja, nachdem er sich also all die Leute die mit ihm wohl auf Mission gehen sollten angeschaut hatte, wurde er doch wieder müde. Er lehnte sich weiter zurück und genoss den Rest der Überfahrt stillschweigend nach wie vor. Doch eines sagte er, als er die Frage von Eishun hörte. „Neugierig auf jeden Fall.“, sagte er trocken und wartete darauf dass es nun endlich bald mal losging… Dass er sich nebenbei Gedanken darüber machte, ob wohl diesmal jemand auf der Strecke blieb, behielt er natürlich für sich.
 

Misumi Kimihiro

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Ein Auftragsmord? Das Stehlen von Informationen? Das gezielte Ausschalten wichtiger Versorgungsstützpunkte? Nein! Sah man dem Halbtoten und dem Rotschopf so dabei zu, wie sie Freundlichkeiten und Reisbällchen austauschten, bleib nur eine einzige, logische Schlussfolgerung übrig: Das Ziel der Mission von Soragakure war... das perfekte Picknick! Plötzlich ergab alles einen Sinn: Soragakure war einfach kein geeignetes Plätzchen für soetwas, man benötigte dringend einen ausladenden, saftig grünen Wald. Und welcher wäre besser geeigneter, als das Gebiet rundum Shiro?
Mit einem schrägen Lächeln nickte Inoue mehr zu sich selbst, während sie das Geturtel ihrer Kumpane innerlich verfluchte.
*Kaum da, schon machen wir Mittag... das nenne ich Motivation. Warum legen wir uns nicht einfach hier und jetzt ins Gras, schauen zum Himmel und geben jeder vorbeiziehenden Wolke Namen?* Testweise warf die Yuudari einen kurzen Blick nach oben, und tatsächlich: Feine, weiße Watteklöße schwebten hoch oben durch die Luft. Das heißt für Unterhaltung während und nach dem Picknick wäre auch gesorgt - Super!
Kurz ließ Inoue den Kopf hängen, dann stemmte sie die Hände in die Hüften, entfernte sich zwei Schritte von ihren Männlein, und ließ ihre Augen die Gegend abfahren.
*Baum... Baum... Baum... oh, Busch, cool. Baum, Baum, Baum... Baum... Baum... Mädchen mit weißen Haaren... Baum... Baum... Baum?*
Ruckartig zuckte Inoues Kopf herum, und tatsächlich: Dort oben, mitten auf einem mächtigen Ast, hatte es sich eine fremde Person gemütlich gemacht! Kaum wollte die Yuudari ihre Kollegen auf die Entdeckung aufmerksam machen, da trat Rotschopf bereits an ihr vorbei und bedeutete ihr und dem Dunklen, ihm mit etwas Abstand zu folgen. Völlig locker schritt Yuto geradewegs auf die Fremde zu, und Kibo folgte ihm. Auch Inoue setzte sich zaghaft in Bewegung, den Blick auf das Mädchen gerichtet. Sollte sie sich über den Besuch freuen? Immerhin stellte die Fremde - mit Sicherheit eine feindliche Kunoichi - eine große Chance auf Action und Kampf dar, andererseits kam eine Ninja meistens im Zehnerpack mit neun anderen, wenn sie sich freiwillig den Feinden zeigte. Der Wald lag zwar in völliger Stille da, und nirgendwo war auch nur der kleinste umherhuschende Schatten zu sehen, doch wenn sich ein Ninja nicht einmal an jemanden anschleichen konnte, was machte ihn dann zu einem Schattenkämpfer?
*Was soll's: Die Tussi hat weder Wurzeln noch Blätter, also ist sie interessanter als alles andere hier. Darüber wird man sich doch wohl noch freuen dürfen.*
Mit fester werdendem Schritt folgte Inoue ihren Gefährten auf eine kleine Lichtung, nur um dann von den ersten Worten ihres Leiters leicht aus der Bahn geworfen zu werden: Der Rotschopf und die Fremde nannten sich gegenseitig beim Namen! Entweder bedeutete das, dass das Mädel eine weitere Sora-nin war, die zum Beispiel in einem Lager im Feuerreich stationiert ist, oder Yuto hatte eine Feindin zur Freundin. Wäre die vorzeitig Ergraute nicht weit weg auf ihrem verfluchten Baum gesessen, ein Blick auf ihr Stirnband hätte die Sache wohl geklärt. So jedoch...
...musste die Yuudari lediglich auf die ersten Worte des Mädchens warten. Eine Verbündete hatte nicht von taktischen Nachteilen oder einem falschen Gebiet zu sprechen, ergo: Die Vorfreude auf einen bevorstehenden Kampf durfte steigen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Inoues Lippen, ihre Finger wanderten in die weiten Taschen ihres Mantels, Chakra brodelte in ihre Augen. Es würde zum kampf kommen, einem echten, richtigen Kampf gegen eine feindliche Ninja, was sollte denn sonst passieren? Yuto erzählte ihr sicher nichts über ihren Auftrag, das Gespräch veror sich im nichts, und schon würde es heißen: "Zeit für ein Duell!"
Die Yuudari war Feuer und Flamme, doch ein einziges Päckchen Milch genügte, um das von Spannung entzündete Mädchen zu löschen. Das Geräusch von Kibos Strohhalm lenkte Inoues Aufmerksamkeit sofort auf den Halbtoten, der sich tatsächlich ein Päckchen zu trinken spendierte. Inoues Finger, die noch immer angespannt in den Taschen des Ansô ruhten, verkrampften sich, und tiefe Falten gruben sich in ihre Stirn. Musste man das Mädchen wirklich so aufregen?
*Klar, trinken! Was könnte in dieser Situation auch wichtiger sein als der Wasserhaushalt unserer Fledermaus!? Ich hoffe, die Milch kommt ihm vor lauter Schreck zu Augen, Ohren und Nase raus, wenn Yuto oder die Tante da oben vorpreschen.*
Die leise Stimme der erwachsenen Inoue einer anderen Zeit, die ständig Sachen flüsterte wie "Freu dich nicht zu früh", "Ninjas fragen erst, und kämpfen dann", oder "Tote Gegner spucken keine Geheimnisse mehr aus" wurde in all der Aufregung dabei geflissentlich von dem schwarzen Energiebündel ignoriert. Dabei war die Chance, dass die Welt um sie herum gleich in lauten Explosionen aufging... gering.
 

Iwamoto Yuto

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Wenn man sich den Kopf von Yuto an dieser Stelle von innen ansehen würde, dann würde man, zumindest dann, wenn man alles etwas vereinfachte - und weniger organisch darstellte - sehen, dass gerade sehr viel in diesem los war. Viele kleine Rotschopf Imitationen wuselten von Punkt A nach Punkt B und trugen Informationen, mögliche Reaktionen und Prioritäten in einen möglichst geordneten Zustand, damit er sich sicher sein konnte, wie er als nächstes handeln musste oder sollte. Einige sehr seltsame Möglichkeiten wurden sogar von der imaginären Liste gestrichen und kreisten alle mehr oder weniger darum, dass er sich nun von der Gruppe entfernte, mit Junko mitging und sich noch ein letztes Mal umdrehte um ganz Soragakure die Zunge herauszustrecken. Doch weder gelangte dies in seine momentane Gedanken, da es ja sofort gestrichen wurde, noch wurden diese Möglichkeiten vollständig durchdacht, denn am Ende würde er wohl nichtmals mehr den restlichen Tag überleben, da er sich dann von keiner der beiden Fraktionen Unterstützung erhoffen konnte.
Fakt war, dass ein gewaltiges Chaos in seinem Kopf ausgelöst wurde, welches Hauptsächlich durch Gefühle beeinflusst wurde, ihn dieses mal jedoch nicht lähmten. Er konnte sich zwar nicht genau erklären wieso nicht, doch es war eben so und ihm war bewusst, dass er dies ausnutzen musste.
Während Junko also ganz gemütlich auf ihrem Ast saß und sich mit ihrem Fächer frische Luft zufächelte, als ob es die gewöhnlichste Sache wäre, während man einer Gruppe feindlicher Shinobi gegenüberstand - oder eben saß. Doch sie fächelte sich nicht nur Luft zu, sondern gab auch den einen oder anderen bissigen Kommentar ab. Yuto für seinen Teil ließ sich davon nicht aufstacheln, wie es Inoue dabei ging konnte er nicht beurteilen, Kibo jedoch, der eher schräg von ihm selbst als hinter ihm stand, schien es jedoch nicht weiter zu beunruhigen, da dieser die Reisbällchen genoß und sich einen Schluck Milch gönnte. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er wohl echt angenommen, dass dies hier eine völlig normale Szene war, doch eigentlich war sie recht ernst. Todernst sogar. Doch Yuto entschied sich für die Lösung, die er für am angebrachtesten hielt - Smalltalk. "Nun ja, wieso sollte ich mich fragen was du hier machst? Du wohnst im Feuerreich, da ist es wohl nicht wirklich ein Wunder dich hier anzutreffen. Viel eher würde es mich interessieren, ob du alleine bist." Natürlich interessierte es ihn, was sie genau hier an diesem Ort zu suchen hatte, doch es war zunächst tatsächlich für die Gruppe wichtiger, zu erfahren, ob sich noch andere Shiro-Shinobi in der Gegend aufhielten. Doch eigentlich war dies ziemlich sicher, die Frage war nun nur, was Junko ihnen dazu verraten würde. "Fraglich ob es tatsächlich ein taktischer Nachteil ist, dass du hier alleine bist. Natürlich nur, wenn du hier auch tatsächlich alleine bist. Und das du nicht dumm bist das kann ich definitiv ausschließen, schließlich hatte ich genügend Zeit dich bei den Examen zu beobachten." Sein letzter Satz hatte eine große taktische Bedeutung, da damit wohl auch für Inoue eine Erklärung geliefert wurde, wieso er die Person, die vor ihnen auf einem Ast saß, überhaupt kannte. Das der Rest tatsächlich nur Smalltalk war musste ja eigentlich niemanden interessieren aber man konnte dadurch immerhin Zeit schinden. "Wie du siehst, wollten wir hier ein Picknick machen, doch leider konnte es Kibo-san nicht mehr aushalten und hat deswegen schon ohne uns angefangen." Was erwartete sie auch, dass Yuto nun vor seinen Mitstreitern ausplauderte, dass sie hier eigentlich auf einer sehr speziellen Mission waren. Natürlich hätte er ihr erzählt um was es hier ging, sofern er alleine auf sie getroffen wäre, doch dies war ja hier nunmal nicht der Fall. Als er gerade erneut zu einem Satz ansetzen wollte, unterbrach ein Rascheln in näherer Umgebung jedoch diesen und lenkte seine Aufmerksamkeit in jene Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Da Kibo ihn daraufhin darauf aufmerksam machte, dass dieses Rascheln scheinbar teilweise durch ihn ausgelöst wurde und bedeutete, dass sich da wortwörtlich etwas im Busch befand. Da es für ihn nur einen Augenblick dauerte um die Distanz zurückzulegen, entfernte er sich von der Gruppe und strich wie eine Böe an den Bäumen vorbei an jene Stelle, an der scheinbar irgendetwas gefunden wurde. Das es eine Katze war, die sich hier aufhielt überraschte ihn jedoch zunächst, da sie ziemlich zerzaust aussah. Beinahe behutsam strich er die Egel von Kibo auf die Seite um die Katze regelrecht im Genick zu packen und mit zurück zu seiner Gruppe zu schleppen. Warum? Man erinnere sich daran, dass Nekoyami auf der ganzen Welt verteilt waren und es doch ziemlich unwahrscheinlich war, dass sich genau hier im Wald eine Katze zeigte, wenn es sicherlich weit und breit keine andere gab. Mit seiner Beute in der Hand oder eigentlich viel eher unter den Arm geklemmt, damit er die Katze unter Kontrolle halten konnte, fragte er Junko schnippisch ob diese zu ihren Begleitern gehörte und entschuldigte sich auf selbige Art, dass sie eben unterbrochen worden waren. "Sieht ja recht zerzaust aus die Gute. Ich schätze wir nehmen sie mal mit oder hast du irgendwelche Einwände?" Wahrscheinlich hatte sie keine, doch selbst wenn, er würde und dürfte ihr keinen Gefallen erweisen, nicht in dieser Situation und schon gar nicht, wenn es ihre Mission gefährden würde. Vielleicht verbarg sich hinter der Katze ja sogar ein Shinobi, der durch ein spezielles Henge die Form einer Katze angenommen hatte. Man wusste es nicht, doch schlecht würde diese Entscheidung nicht sein.
 
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Seishin hatte es geschafft in den Slums ein Zimmer zu bekommen. Ihm gefiel es recht gut dort unten, auch wenn er anfangs Zweifel hatte. Zwar war niemand dort, den er als Gesellschaft haben wollte, allerdings mochte er es, dass es niemanden interessierte, wenn jemand einfach verschwand, oder sich verletzte. In den Slums interessierte man sich nur sehr sekundär, wenn nicht sogar tertiär für solche profanen Dinge wie Gesetze. So ging er morgens aus dem Haus, um sich auf den Weg auf die Mission zu machen und durfte mit Freuden feststellen wie sich schon wieder 2 Nachbarn in den Haaren hatten und sich dabei ernsthaft verletzten. So wie jeder andere Bürger auch, ging er einfach daran vorbei und machte sich auf den Weg in den Hafen.


Im Hafen angelangt, sah er schon sein neues Reiseuntensil. Ein Boot lag dort und glich exakt der Beschreibung, wie es in seinem Missionsunterlagen lautete. So schritt er die Planke hinauf und sah auf dem Deck schon relativ viele bekannte Gesichter, auch wenn er nur wenige davon mit Namen bedenken konnte. Einmal war dort einer seiner ehemaligen Mitbewohner, der, wenn Seishin richtig lag, ziemlich kurz geraten war. Weiterhin waren dort einige blutige Anfänger, deren Namen er sich sowieso nicht wirklich einprägen brauchte, da sie im besten Fall nicht einmal mehr mit nach Soragakure zurückkehren würden. Unter den Anfängern erkannte er auch dieses komische Mädchen, welches er im Park getroffen hatte und mit der er dann ein paar sehr eigenartige Stunden verbrachte. Als er sich einen Platz suchte, ging er an ihr vorbei und grinste sie nur boshaft an. Nachdem er sich einen Platz gesucht hatte und eine Zeit unterwegs war, rief der Jounin ihn auf, dass er nach dem Signal vom Festland Ausschau halten sollte. Gesagt getan. Er stand an der Reling und beobachtete nichts. Weder am Festland noch auf dem Wasser tat sich etwas, was er als erwähnenswert empfand, was Seishin an den Rand des Einschlafens brachte, da er nicht wirklich eine spannende Zeit hatte, die er später seinen Kindern erzählen würde. So starrte er mit seinem Grinsen auf das Meer hinaus und beobachtete wie Wellen sich bildeten und gleich wieder verschwanden, indem sie in eine andere Welle übergingen. Was ihn wohl auf der Mission erwartete? Vielleicht starben ja diesmal einige seiner Kameraden. Das Glück hatte ihn ja in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt, da bei jeder Mission die Trupps wieder vollzählig zurückkehrten.
 
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Mameha Junko

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Freilich hatte Junko einen unglaublich schlagfertigen Kommentar auf der Zunge, musste diesen aber herunterschlucken, als ihr die Katze von Yuto präsentiert wurde. Natürlich erkannte sie das Tier wieder; es hatte immerhin lange genug auf Niyazes Schulter gesessen, um wahrgenommen zu werden. Außerdem mochte die Kunoichi Katzen wesentlich lieber als diese ekligen, sabbernden, treudoof blickenden Hunde oder Wölfe, die bei Regen wie die Pest stanken und dann erst recht schwanzwedelnd vor einem saßen und sich freuten, dass man sie mit Passion hasste. Katzen waren da eleganter, unaufdringlicher und vor allem reinlicher.
Das änderte aber gerade nichts an der Tatsache, dass diese Katze sie arg in Bedrängnis brachte, was das Gespräch mit den Sora-Nins anging. Es gab einen Grund dafür, dass Junko einen Kage Bunshin losgeschickt hatte, um die Soras abzufangen. Die Anwesenheit von Kibo, die Itoe so freimütig gepetzt hatte, ebenso wie die Fähigkeiten seiner (verdammten) Hirus hatten zu dem Schluss geführt, dass irgend etwas nicht Lebendiges und vor allem Blutleeres am besten dazu geeignet war, sich nicht von den Fähigkeiten des Blutjungen einengen zu lassen. Deswegen der Kage Bunshin, denn wie bitteschön sollte dieses Chakrageschöpf Blut besitzen? Blut in einem Kage Bunshin bedeutete, dass man zusätzliches Blut erschuf, und das wiederum war vermutlich nur mit einem Bluterbe wie dem Hinketsu-Kekkai-Genkai möglich. Da aber Soragakure nicht über die Kunst des Kage Bunshins verfügte, war ein mit Blut angefüllter Kage Bunshin eher ein Ding der Unmöglichkeit.
Kurzum: Es gab einen Grund dafür, dass Junkos Kage Bunshin erst einmal allein auf Tour gegangen war, nämlich Kibos Hirus. Dass Niyaze ihre Katze hinterhergeschickt hatte, konnte nicht mit dem Wissen des Originals geschehen sein, was nur einen Schluss zuließ: Bespitzelung. Und das von den eigenen Leuten. Es galt, diesen Fakt unter allen Umständen vor den Soras zu verbergen, obwohl Junko gerade gedanklich Niyaze mit wachsender Begeisterung strangulierte.
„Was soll ich denn dagegen haben, dass ihr Miezekätzchen einsammelt?“, fragte sie trocken, als gehe ihr die Katze ganz gepflegt am Popöchen vorbei – nebenbei schaffte sie es auch noch, die Frage eine Spur irritiert klingen zu lassen, als lege sie absolut keinen Wert auf irgendwelche Störungen in dem Gespräch, welches ihr wichtig erschien. Indem sie der Katze jedwede Wichtigkeit absprach, hoffte sie zu erreichen, dass man in den Verhandlungen ihr Niyazes Partner nicht vorwarf oder ihn gar als Geisel oder Verhandlungsobjekt benutzte. Wenn ja, befand sie sich in einer denkbar schlechten Position. Mit Sicherheit wollte Niyaze ihre Katze wiederhaben; mit den Nekoyami kannte sich Junko zwar nicht so gut aus, aber wenn sie an die Inuzuka dachte, die für ihre Jutsus teilweise ihre Tiergefährten benutzten, dann mochte sie gar nicht daran denken, wie abhängig das Katzenmädchen von ihrem Partner war. Das war ungut, zumal sie wusste, dass die Original-Junko die Katzendame gerade auf eine potenziell gefährliche Jagd schickte. Es wäre ungut, wenn sie dann nicht auf ganzer Höhe wäre. Fehler passierten immer mal wieder, und wenn die Nekoyami der Mameha nicht vertraute, wenn diese die Leitung hatte, so war der Fehler zumindest teilweise auch bei Junko zu suchen. Irgend etwas musste sie ja getan haben, um das Misstrauen und sogar die Bespitzelung durch die Nekoyami zu verdienen.
Fazit: Auch wenn der Kage Bunshin nicht wirklich Bock darauf hatte, musste er diese Katze möglichst lebend und unversehrt wieder zur Nekoyami bringen. Was war das Leben ohne Herausforderungen? Eben, ein Witz. Alles war nur ein Witz.
„Hör zu, ich weiß, dass ich euch beim Picknicken störe, aber es war wirklich nicht nett, einfach so ein Ereignis einzuberufen, ohne die netten Nachbarn einzuladen. Vielleicht fehlt euch ja was? Ja … ja, ich glaube, euch ist da etwas entfleucht. Vielleicht möchtet ihr es ja suchen. Vielleicht weiß ich ja, wo ihr es finden könnt.“
Auch wenn der Fächerschlag nun ein wenig verlangsamt wurde, konnte die Kunoichi das leise Lächeln auf ihren Lippen nicht ganz verbergen, während sie die Reaktion der Sora-Nins genau beobachtete. Warum war ein hochkompetenter Spähtrupp aus mindestens zwei Chuunin hier, wenn Shirogakure lauernde Sora-Nins erwartete? Da Junko immer noch an die Theorie mit der dritten Partei glaubte und dank Yutos Informationen wusste, dass auch Soragakure etwas gestohlen wurde. Wenn sich also ein größerer Trupp, wie er erwartet wurde, auf feindliches Gebiet wagte, dann war davon auszugehen, dass es möglicherweise mit der Angelegenheit zu tun hatte, die Junko ebenfalls verfolgte – was wiederum den Kreis schloss. Wenn alles gut ging, dann konnte sie die Sora-Truppe vielleicht dazu bringen, die Diebin zu jagen, die auch die Shiro-Nins verfolgten. Vielleicht wäre das vorteilhaft. Vielleicht auch nicht. Die Reaktion auf den Köder musste Junko abwarten.
 
Y

Yuudai Yashiko

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Kurz bevor die Sonne aufging wurde es der jungen Yuudai einfach zu doof sich schlafend zu stellen, denn alleine die letzten Ereignisse beherbergten ihren Verstand so sehr, dass sie die ganze Nacht kaum zu ruhe gekommen war. Dennoch es genügte um sich einiger maßen Fit zu fühlen, weswegen sie es sich einfach zur Aufgabe machte so ruhig wie möglich ihre Ausrüstung zusammen zu suchen und gepflegt zu verstauen. Diesmal dachte die Kunoichi auch daran, vielleicht für etwas länger wie einen Tag sich zu versorgen, weswegen sie einige Kleider und auch Waffen mit einem Minimalem Chakraaufwand in dafür beschriftete Schriftrollen verpackte und jene dann in den Rucksack verstaute. Dies bedeutete nicht nur, dass es mehr Platz in jenem gab, sondern auch das jener natürlich weniger Gewicht hatte, was in einer Mission niemals von Nachteil sein konnte.

Mit einer leichten Bewegung, als wenn sie es schon ewig getan hätte und nicht gerade einmal eine Jugendliche war die mit tötlichen Waffen handierte, schnallte sie sich ihren Waffengurt mit den beiden Katanas um. Natürlich, Katanas waren womöglich nicht die erste Wahl was Waffen betraf, dennoch mochte sie diese Art zu Kämpfen mehr wie Ninjutsu oder gar Genjutsu in welchen sie immer schon etwas schwächer war wie manche andere Genin in ihrem Alter und mit ihrer Erfahrung. Erstaunt stellte das Mädchen schließlich fest, dass sie mit dieser Aktion mehr Zeit vergeudet hatte, als sie es erwartet hatte, weswegen die junge Shinobi sich dazu auf machte in die Küche der Wohngemeinschaft zu gehen. Zwar nicht um zu Frühstücken, da ihr Magen jenes zur Zeit sowieso nur verweigern würde, sondern einfach um zu sehen ob vielleicht jemand ihrer Kollegen und Freunde sich dort aufhielten. Doch scheinbar waren sie schon alle aus dem Haus weswegen sie drei Wasserflaschen in ihrem Rucksack verstaute und eine kleine Box mit Proviant mit nahm ehe sie sich ebenso auf den Weg machte um durch die bekannte Stadt zu laufen. Scheinbar war es endlich so weit und man hatte den Dieb einer sehr Wertvollen Schriftrolle gefunden, immerhin hatten sie zusammen mit anderen gegen einen dieser Handlanger gekämpft und nun hies es auf in Feindliches Gebiet.

Yashiko musste zu geben, dass auch dies ein Teilbereich der Gründe war, warum sie die letzte Nacht eigentlich kaum Geschlafen hatte, dennoch fühlte sie sich nicht wirklich aufgeregt und war erstaunt, dass sie eine der ersten war welche sich tatsächlich auf dem Schiff eingefunden hatte. Eine gute Gelegenheit für die junge Ninja, um sich ein Plätzchen zu suchen wo sie einfach in ruhe und ungestört sich aufwärmen konnte und ihre Morgendlichen Übungen vollführte. Sie beachtete kaum jemanden wirklich welcher sich zu ihnen Gesellte, vor erst zumindest, später würde sie nicht darum herum kommen sich Gedanken über die Mission und die Gruppen zu machen. Gerade als sie sich daran machte, zu jenem zu gehen welcher ihr von all den Anwesenden am Liebsten war, gesellte sich eine höherangige Person zu ihnen, zwar wusste sie nicht recht viel Mehr über diesen Mann außer das er einer der Jounin war, dennoch fühlte sie sich irgendwie Unwohl in der nähe weswegen sie dann doch etwas abseits Aufhielt und dem Mann zu hörte. Scheinbar fand es kaum jemand der mühe Wert dem Mann zu Antworten und sie musste etwas schmunzeln als ihr bester Freund dann einfach nur behauptete er wäre Neugierig. Gerade in diesem Moment fiel ihr auf, dass jener sich bisher wirklich seltsam ruhig verhalten hatte. Ob ihn etwas bedrückt? Ging es dem Mädchen durch den Kopf doch als er sich so nach hinten lehnte und die Augen schloss, konnte sie sich nicht vorstellen, dass es etwas schlimmeres war, welches eventuel die Mission gefährden würde, weswegen sie sich einfach nicht davon Ablenken lies und ihren Rucksack auf den Boden neben ihn stellte und sich ebenso Hinsetzte. Sie mussten immerhin warten.
 

Iwamoto Yuto

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Natürlich zeigte Junko nicht die Reaktion, der er sich erwünscht hatte, nämlich, dass sie ein reges Interesse an der Katze zeigte. Doch so war es nunmal und ein guter Plan, den man spontan fasste, ging meist nie genau so auf wie man das wollte. Doch noch war sie in seinem Besitz und wenn sie tatsächlich etwas "wert" war, dann würde sie sich noch als nützlich erweisen. So wie man Yuto einschätzen konnte, dachte dieser sicherlich nach ob er ihr etwas zu fressen oder zu trinken geben sollte. Doch zum einen müsste er sie dazu los lassen, zum anderen wollte er Kibo nicht unbedingt nach einer Packung Milch fragen. Wichtiger war nun auch erstmal, dass er die kleine Kratzbürste, die mal besser von seinem Besitzer - sofern sie überhaupt einen hatte - gepflegt werden sollte, still hielt, sie dabei aber nicht verletzte. Währenddessen jedoch war für einen kurzen Moment Stille eingekehrt und die vier unterschiedlichen Gestalten konnten nur den natürlichen Geräuschen des Waldes zuhören. Yuto selbst jedoch interessierten diese nicht und hatte eher damit zu kämpfen seine Gefühle richtig zu verwalten und nicht etwa ein freundlich grinsendes Gesicht zu entblößen oder sich verträumt durch die Haare zu fahren. Es war einfach schwer für ihn, die Situation richtig auswerten zu können oder gar so zu nutzen wie er es wollte. Viel wollte er ja nichtmals, sondern einfach nur ein Gespräch mit Junko - aber unter vier Augen. Wobei, eigentlich wären es dann ja sechs Augen, denn die Katze konnte er nicht einfach einem seiner beiden Mitstreiter in die Hände drücken, denn was Kibo mit ihr machen würde wusste er nicht - generell wollte er es wahrscheinlich nicht wissen - und was Inoue mit ihr anstellen würde wäre wohl ebenso fraglich. Sie hatte irgendetwas mit... Geistern oder zumindest Genjutsu am Hut, zumindest wenn er sich in dieser Hinsicht nicht irrte. Die Akten zu seinen Mitstreitern konnte er vor dieser Mission ja leider nicht einsehen, da sie erst auf dem Schiff in Gruppen aufgeteilt wurden und es auf diesem eben jene leider nicht gab. Fakt jedoch war, dass er diese Katze nun bei sich behalten müsse und seine beiden Mitstreiter ein Gespräch unter vier Augen nahezu unmöglich machten.
Junko ihrerseits schien jedoch ebenso ein Gespräch zu wollen, zumindest entnahm er dies ihren Worten, die zwar nicht eindeutig waren, ihm aber genügend Anreiz dazu gaben, eben dies zu denken. Mit einem leisen Seufzer, strich er seine Haare zurück und aus seinem Gesicht, eine unnötige Geste wie man denken konnte, doch es war ein beabsichtigtes Mittel des Chuunin um die ganze Sache ziemlich nervig erscheinen zu lassen. "Du willst also einen Tauschhandel oder zumindest uns klar ins gewissen Reden, dass wir verschwinden sollen. Ohne eine Auseinandersetzung, denn drei gegen einen ist ein ziemlich riskantes Unterfangen. Auch generell dies allein schon vorzuschlagen ist riskant. Doch diesen Mut sollte man eigentlich würdigen..."
Ob Yuto sich manchmal tatsächlich im klaren war, was er vonsich gab? Scheinbar schon, ansonsten war es wohl reine Improvisation. Geschmeidig drehte sich der Rotschopf in Richtung Inoue und war dieser eine Schriftrolle - wie auch zuvor schon Kibo - zu. "Wie ihr seht sollten wir an dieser Stelle zunächst versuchen zu verhandeln. Während ich also in einiger Entfernung mich mit ihr auseinandersetze, werdet ihr hier weiterhin die Umgebung beobachten. Nicht das hier doch noch uneingeladene Gäste zum Picknick erscheinen." Seine Art war kühl und scheinbar recht professionel, da er wusste, dass diese Situation recht ernst war und jederzeit durch seine Mitstreiter eskalieren konnte. Besonders aus dem Grund, da er nicht genau einschätzen konnte, wie sie denn reagieren würden. Mit einer kurzen Geste machte er Junko klar, dass sie sich in Bewegung setzen sollte, am besten noch bevor einer der anderen beiden auch nur irgendetwas einwendete.
 
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Mameha Junko

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Das hier war eine potenziell gefährliche Situation, und Yuto war bereit, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und ganz dringend unter den Augen seiner Teamkameraden Zweisamkeit mit einer Kunoichi aus der feindlichen Fraktion zu suchen UND auch noch ein potenzielles Druckmittel dafür aufzugeben? Das war nicht mehr subtil, das war so was von offensichtlich, dass ein unbeteiligter Zuschauer wahrscheinlich zu einer „Ja nee, is’ klar“-Reaktion kommen würde. Yuto verhielt sich schlicht und ergreifend wie ein verliebter Teenager. Ach du meine Güte, er *war* ein verliebter Teenager. Junko hatte so ihre Zweifel gehabt, hatte ernsthaft gedacht, von ihm manipuliert worden zu sein, hatte gedacht, als Figur auf seinem Brett herumgeschoben zu werden … aber jetzt gerade riskierte er einfach zuviel vor seinen Kameraden. Der Junge war ganz offensichtlich zumindest leicht verknallt, soviel war spätestens jetzt sicher, wenn man sich den Eifer betrachtete – und er vergaß darüber hinaus seine Pflichten. Hatten sie ihm beim Chuunintraining nicht eingetrichtert, sich niemals nie nicht von Gefühlen leiten zu lassen? Hatten sie ihm nicht erzählt, dass persönliche Verwicklungen gefährlich für Leib und Leben sein konnten, mal ganz davon abgesehen, dass sie in der Regel die Mission gefährdeten? Was wurde aus Pflichtgefühl und Loyalität?
… Nun, möglicherweise hatte Iwamoto Yuto davon nicht besonders viel, wenn man die Sterblichkeitsrate seiner Familienmitglieder bedachte. Auch seine anhaltenden Probleme in der Kiri-Wohngemeinschaft, von denen er ihr erzählt hatte, ließen auf mehr Chaos in seinem Leben schließen, als dieser vermutlich sehr harmoniesüchtige Mensch ertragen konnte.
Also war ihre Einschätzung von Yuto von Anfang an richtig gewesen und der Bursche war einfach nur Freund von allen Geschöpfen, ein wenig naiv und ungeschickt, hilfsbereit, ehrlich, kurzum: viel zu nett für diese Welt. Momentan war Kibo dafür verantwortlich, dass der Kage Bunshin die Contenance wahrte. Hätte es die Gefahr durch die Hirus nicht gegeben, wäre sie vielleicht persönlich aufgetaucht und hätte jetzt angesichts dieser herzerwärmenden Erkenntnis wässrige Augen bekommen.
Der Kage Bunshin hingegen befand sich irgendwie zwischen gerührt und endlos amüsiert, während die Gestalt erneut lächelte.
„Langsam, Kleiner. Das klingt ja fast wie ein erstes Date.“ Vorgehensweise, wenn man eine romantische Entwicklung vertuschen wollte: Ruhig spielerisch flirten, wenn man vom Verdacht ablenken wollte. Jemand, der sich einer geheimen Romanze schuldig machte, würde niemals so dumm sein und so offen vor Publikum flirten, demzufolge waren nicht die Leute verdächtig, mit denen man sprach, sondern die Leute, mit denen man nicht sprach. Mit zwei verspielten Sätzen versuchte Junko den Faux-pas des eifrigen Rotschopfes wieder aufzufangen. Doch der amüsierte Ton wich schon bald kühler Berechnung.
„Du bist ja wirklich ganz nett, aber lass uns professionell bleiben, ja? Du bist bereit, die Katze aufzugeben? Hervorragend. Du bist Teamleiter, also weise deine Teammitglieder gefälligst an, das zu tun, was du willst, wenn du an meinen Informationen interessiert bist. Hier sind meine Bedingungen: Kibo pfeift seine Hirus zurück, ich kriege die arme Miezekatze, bevor ihr sie noch seziert und wir unterhalten uns wirklich unter vier Augen. Die beiden Möchtegerngorillas bleiben hübsch auf Abstand und wir tun zumindest so, als würden wir uns vertrauen, in Ordnung?“
An dieser Stelle machte die Kunoichi eine Pause und atmete tief durch. Der Gesichtsausdruck blieb allerdings ernst – todernst, ein krasser Gegensatz zum spielerischen Ton, den sie zu Anfang angeschlagen hatte. Auch das Lächeln war verschwunden.
„Da du offenbar mit den Grundzügen der Verhandlung nicht vertraut bist: Du darfst auch etwas verlangen. Da wir beide wissen, dass ich dir in einem direkten Schlagabtausch hoffnungslos unterlegen bin, sollte dir das als Sicherheit reichen. Deswegen verlange ich meine Sicherheiten. Soweit klar?“
Das war einfach mal die Wahrheit, so bitter sie klang. Junko wusste, wie schnell der Rotschopf war. Sie wusste, wie leicht und mühelos er einen Wasserbunshin nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln konnte, ohne auch nur zu blinzeln und nur der Geier wusste, was er noch an Techniken auf der Platte hatte. Es war für Junko als nicht gerade primären Nahkämpfer einfach eine schlechte Idee, sich mit Yuto anzulegen. Das war ein Fakt, der sich nicht verbergen ließ, weder vor dem Iwamoto, noch vor Kibo, der ja eine ungefähre Ahnung von den Fertigkeiten der Kunoichi hatte.
„Ach ja, noch etwas. Keine Bunshins …“ Wie, noch mehr Forderungen? Mal ganz davon abgesehen hatte Itoe erst von Kibos Bunshin berichtet, als der Kage Bunshin von Junko bereits geformt und unterwegs war. Demzufolge, das sei dem werten Leser im Geheimen verraten, riet Junko gerade komplett ins Blaue, während sie sie die Illusion von ihrer eigenen Kopie (welch Ironie) auflöste und aus ihrem Versteck hinter dem Baumstamm hervortrat. „… auf keiner Seite. Ist das soweit klar? Du kennst dich in diesem Gebiet nicht aus, während ich den Heimvorteil des vertrauten Terrains habe. Such du eine Örtlichkeit aus, möglichst weit weg von den beiden, und ich folge dir.“ Das waren vernünftige Bedingungen, wenngleich sehr zu Junkos Vorteil, aber zumindest Bedingungen, von denen auch Yuto profitieren konnte und mit denen man vielleicht die persönliche Verwicklung vertuschen konnte. Die Kunoichi hatte ihr bestes getan, jetzt musste man nur noch darauf hoffen, dass Kibo und die blonde Kunoichi Tomaten auf den Augen hatten. Zumindest hielt die Konoha-Chuunin sehr überzeugend die Illusion aufrecht, sie würde sich über den Eifer des Rotschopfes amüsieren und seine Fähigkeiten zumindest ein kleines bisschen fürchten. Aber … konnte man ihr vertrauen? Konnte man ihr in dieser Situation vertrauen, auch vor Kibo und Inoue?
 

Iwamoto Yuto

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Sieh an, sieh an. Der zottelige Rotschopf versuchte sich doch tatsächlich an einem kleinen Imporvisationstheater, dummerweise aber schien er kläglich zu scheitern. Zumindest etwas naivere Naturen hätte er damit sicherlich in die Tasche stecken können, doch scheinbar schien er zu vergessen, dass Kibo bestimmt nicht naiv ist. Ob Inoue naiv war konnte er leider nicht einschätzen, da er ja wie gesagt eigentlich nichts über sie wusste. Aber da sie zu einem Spähertrupp eingeteilt wurde, der über das weitere Vorgehen einer speziellen Mission entschied, konnte sie eigentlich nicht schlecht sein. Wobei, wer wusste schon genau wie Professer Doktor von und zu Ulkig tickte und es vermutlich belustigend fand, wenn er einige Shinobi losschickte und genau wusste das einer davon bei seiner Aufgabe etwa so reagieren würde: "Schaut mal, das Reh dort sieht aus wie ein Shinobi mit einem Kunai in der Hand... süß."
Musste es ihm nun peinlich sein, dass er von seiner "Feindin" gerettet wurde? Eigentlich musste es das nicht sein, es schien ihm aber sogar tatsächlich nicht peinlich zu sein, denn sonst würde er just in diesem Moment wieder mit einem Koch und seiner fiesen Tomatensuppe kämpfen. Doch der Kampf gegen die Tomatensuppe blieb aus und er konnte seine bisherige Rolle, die kühl und abweisend war, weiterspielen. Außer, dass er jetzt noch eine Prise taktische Raffinesse hinzugab. Eigentlich musste man sagen, dass Junko die Person war, die diese Zutat noch hinzufügte oder zumindest den Ratschlag zu dieser gab. Yuto durfte in diesem Falle also nur ausführen, was sie ihm auftrug. Dieses Spiel gab es ja bereits, als die Zügel des Geschehens zwischen ihnen hin und her gereicht wurden, von sich auf den Tisch zwischen ihnen gestoßen wurde, weil sie niemand wollte und man dann doch wieder um sie kämpfte. In dieser Szene jedoch konnte man nicht bestimmt sagen, wer nun das Ende dieser bestimmen würde, denn während Junko die Zügel um Yuto schlingen konnte, so konnte dieser wenigstens die Zügel um seine Mitstreiter schlingen und so Junkos Sicherheit gewähren, sie also zumindest etwas zu beeinflussen. Den Faktor Liebe und Zuneigung nun mal völlig unbeachtet war die Situation also ausgeglichen.
"Date? Oh nein, ich wollte lediglich deinen tatsächlichen Standpunkt erfahren, den du hiermit ja nun klar definiert hast."
Das hatte sie wohl definitiv, dummweise aber indirekt seinen eigenen ebenso. Scheinbar konnte sie in ihm wie in einem offenen Buch lesen. Waren die beiden etwa schon so vertraut miteinander? Eigentlich unmöglich oder sollte man hier etwa schon auf seelenverwandschaft schließen? Doch irgendetwas war anders an dieser Situation, etwas das ihm ganz und gar nicht behagte. Zeigte er etwa doch, dass etwas mehr in ihm steckte in dem es ihm nicht gefiel, dass ihm die Lianen wahrlich zugeworfen wurden, damit er sich Schwung für Schwung aus einem Sumpf voller fieser Lebewesen retten konnte? Wer weiß, wer weiß, wenn dann wüsste es wohl sowieso nur unser lieber Rotschopf. Doch jener musste sich nun mit dem Drehbuch das ihm Junko vor die Füße warf zufrieden geben. Er war sich zwar sicher, dass er es auf seine Weise auch geschafft hätte, doch da Junko ihm in diesen Angelegenheiten wohl definitiv übertraf, musste er den Köder einfach schlucken und mitspielen.
"Natürlich sind mir die Grundzüge bekannt, aber denk doch mal nach. Gerade hast du mir bereits eine Information zukommen lassen, die ich sonst hätte teuer erstehen müssen." Spätestens nach diesem Satz merkte man, dass Yuto immerhin eine gewisse Rolle so spielen konnte, wie man es von ihm erwartete. Das das Drehbuch damit auch aufging musste an dieser Stelle wohl kaum erwähnt werden. "Wie du siehst verpuffe ich nicht, eine deiner Forderungen ist hiermit also erfüllt, bzw. kann nicht erfüllt werden. Die anderen beiden Forderungen muss ich wohl kaum wiederholen, ich schätze man konnte dich deutlich verstehen." Der letzte Teil war natürlich - und ziemlich offensichtlich - an Kibo und Inoue gerichtet und mit einem kurzen kühlen Blick in die hintere Reihe des Geschehens, verstärkt. Er erwartete nicht viel von den beiden, doch sie sollten zumindest wissen um was es hier ging und gar nicht erst auf die Idee kommen, ihn und Junko zu verfolgen. Doch warum sollten sie auch? Kibo konnte Yuto allem Anschein nach nicht leiden und Inoue... interessierte sich vielleicht eher für ein Outfit das zum Hintergrund passte. Oder vielleicht gab es auch ein Ich-muss-hier-warten Outfit. Man wusste es nicht.
Während seine ersten Schritte einem gemütlichem Spaziergang durch einen Park oder in diesem Falle, einem Wald, glichen, so ähnelten die nächsten schon eher dem Tempo eines Chuunin. Doch er hielt ein recht angemessenes Tempo, da er nicht genau wusste, wie schnell Junko nun im Vergleich zu ihm war.
 
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