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Parkgelände

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Iwa Royale
Training mit Hindernissen
Ein Off mit und von: @Yoshigahara Suzaku, @Yamakabe Isamu, @Furasaki Oita (feat. @Ikari Jun ?)

Eigentlich war es ein schöner Vormittag. Auch heute wieder erstrahlte der beeindruckende Park von Soras vierter Plattform in sattem Grün, Bäume, Büsche und Gräser reckten sich hungrig der Morgensonne entgegen, und der beschauliche See am Rand der Gartenanlage lud funkelnd zu einem kleinen Tauchgang ein.
Eigentlich erfreuten sich auch sämtliche Besucher des Parks an dieser Schönheit. Mütter führten lachend ihre Kinder am See entlangen, eine Handvoll Angler versuchte, für das heutige Abendessen vorzusorgen, und etliche Hunde balgten miteinander, während ihre leidgeprüften Besitzer miteinander schwatzten.
Eigentlich, ja, eigentlich…
„Was mache ich hier eigentlich?“
Jeder andere wäre sich wohl albern dabei vorgekommen, in einem Busch zu hocken, sich je einen abgerissenen Zweig über den Kopf und vor’s Gesicht zu halten und dabei mürrisch vor sich hin zu nuscheln. Oita allerdings hinterfragte nicht etwa, warum er genau das tat, sondern wunderte sich vielmehr darüber, wieso er an diesem Morgen überhaupt im Park war. Dabei war der Grund eigentlich schnell erklärt: Vor exakt einem Tag hatte ihn nämlich ein Brief erreicht, der ihn genau hierher eingeladen hatte. Wobei „eingeladen“ es nicht so ganz traf…

„An: Doofisaki Oink-Oink,

du glaubst wohl, du bist was Besseres, hä? Ein paar kleine Missionen, und schon hast du die Nase so tief im eigenen Hintern vergraben, dass sie oben wieder rausguckt! Dabei hast du nix gelernt! NIX!
Du glaubst mir nich? Na, dann find’s doch selber raus! Morgen Vormittag, im großen Park auf Plattform 4, da beim See! Ich warte auf dich!

Gezeichnet: Der einzige, beste Ninja von Iwa!

PS: Bring Pflaster mit! Für dich! Haha!“


Ein alberner Brief, ganz eindeutig. Vermutlich der Streich irgendeines jungen Ninja, dem etwas an Oita nicht gefiel, und der seinem Unmut nicht anders Luft zu machen wusste. Oita konnte das gut verstehen. Eigentlich nichts, worüber der Bursche üblicherweise länger als zwei Sekunden nachgedacht hätte.
Eigentlich…
*Ich hätte nix gelernt, pfft. Das stimmt einfach nicht, Punkt. Dass Umzüge doof sind, das hab ich gelernt. Dass Kreuzfahrten nur den Passagieren Spaß machen. Dass man besser alleine klettern geht, als mit komischen Möchtegern-Ehemännern. Dass es auch außerhalb von Iwa saugute Bäder gibt, die ich vor lauter Arbeit nicht genießen kann. Dass die Klippen von Getsurin verdammt hoch sind.*
Die Gedanken an seine bisherigen Aufträge, gepaart mit den Worten des Briefs, die ihm lichterloh hinter der Stirn brannten, ließen Oita wütend die Faust schütteln.
*Ich hab gelitten, Mann! Hin und her, schlepp dies, schlepp das, oh du hast da was vergessen. Fertig? Gut, dann geh auf das Schiff da und unterhalte die Leute! Wie bitte? Du willst freundlich behandelt werden? Pah, guter Witz! Anschließend gehst du noch kurz in die Berge und stürzt fast ab, ok? Ach ja, und weil deine Begleiter das letzte Mal nicht genug genervt haben, gibt’s hier zwei Shiros obendrauf!*
Die Lippen aufeinandergepresst wimmerte Oita kurz und übertrieben theatralisch, bevor er einen finsteren Blick hinter sich warf, wo ebenfalls im Busch versteckt ein dicker Tornister voller Scherzartikel, Schriftrollen, Ninjaausürstung und Verpflegung wartete.
*Ich hab was gelernt, das kannst du mir glauben, Bürschchen! Komm nur her, dann zeig ich’s dir! Regel Nummer 1: Immer vorbereitet sein! Njahahaha!*

Zur selben Zeit im Hause Furasaki…
„Kise, Schätzchen?“
„Ja Mama?“
„Kannst du mir sagen, was es mit diesem Brief hier auf sich hat?“
Kise, Oitas ältere Schwester, die ihren freien Tag damit verbrachte, faul im Bett zu liegen und Zeitschriften zu lesen, sah neugierig zu ihrer Mutter hoch. Die stand mit einem Lächeln in der Türe, das selbst einen Eisberg zum Frösteln gebracht hätte.
„Ich weiß nicht…“
„ICH WEIß NICHT?! Für wie dumm möchtest du mich denn bitte verkaufen?“
In einem langen Schritt war die gut trainierte Frau bei ihrer Tochter und knallte ihr mit dem Brief eins über den Schädel, bevor sie ihn ihr in den Schoss warf. Während Kise anfing zu lesen, toste ihre Mutter:
„Da hat dein Großvater extra seine alten Kontakte bemüht, um ein paar Kinder in Oitas Alter zu finden, die auch aus Iwa kommen, und du ruinierst alles!“
„Mama“, verteidigte sich die junge Frau hastig, aber erfolglos, „Ich weiß wirklich nicht, woher dieser Brief kommt! Ich hab nichts damit zu tun, das schwöre ich!“
„Du schwörst, soso! Du schwörst! Nun, Mädchen, jetzt schwör ich dir mal was!“
Während sich diese Szene in eine… sagen wir mal recht unschöne Richtung entwickelte, saß nicht zwei Zimmer weiter Kises und Oitas Großvater am Küchentisch, schlürfte eine Tasse Tee und schwitzte wie ein Ferkel in der Sonne.
*Tut mir Leid, Kise-chan, dass dein Opa so ein Angsthase ist. Aber du siehst ja, wie deine Mutter sein kann. Du bist noch jung, du kannst das ab. Was glaubst du, was mit mir passieren würde, fände sie heraus, dass ich den Brief geschrieben hab? Sie würde jedenfalls nicht verstehen, dass dein Faulpelz von Bruder nie einem gemeinsamen Kennenlern-Training zugestimmt hätte, ohne ein bisschen zusätzliche Motivation.
Vielleicht heitert es dich auf zu wissen, dass ich den anderen auch Bescheid gesagt habe, sie sollen sich einen etwas kreativeren Vorwand für dieses Treffen ausdenken? Ich meine, kannst du dir vorstellen, wie langweilig es wäre, die Jungen und Mädchen einfach so zum gemeinsamen Sparring zu schicken? Nein! Die Jugend heutzutage braucht etwas Feuer unterm Hintern!*

Diese und etliche andere Ausflüchte betete Kises Großvater schuldbewusst herunter, während seine Enkelin ein paar Meter entfernt die Standpauke ihres Lebens kassierte. Später am Abend würde sich dieses Missverständnis zwar aufklären und der liebe Großpapa dafür zu einem Monat Hausarrest verdonnert werden, doch das half im Moment weder Kise, noch half es Oita…
Ob die anderen drei Teilnehmer dieses vermeintlich friedlichen Trainings unter Iwa-nin ebenso hinters Licht geführt worden waren?
 
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About to enter the ring:
Yamakabe Isamu

Eigentlich war es ein schöner Vormittag. Der Park auf Plattform 4 schien heute eine magische Anziehungskraft für die Bewohner und Bewohnerinnen aller Plattformen zu haben. Viele flanierten über die verschlungenen Wege des Parks und einige hatten sich auf den gut gepflegten Wiesen niedergelassen, um die Sonne bei einem schönen Picknick zu genießen. Auf manchen Bänken hatten sich Pärchen niedergelassen, lehnten aneinander oder küssten sich, und es schien kein Ende in Sicht. Ein kleines Mädchen stocherte munter mit einem Stock im See herum und war wahrscheinlich auf der Suche nach Abenteuern. Sie betrachtete ihre Spiegelung im Wasser oder viel eher das, was darunter lag: ein kreisrunder, rosa Stein, der sich deutlich von den anderen abhob. Vielleicht eine magische Kugel?

Isamu tauchte auf und die Augen des Mädchens weiteten sich. Eigentlich hatte er mit einem Angriff gerechnet. Da das Mädchen aber sofort schreiend das Weite suchte, ging er davon aus, dass es sich bei ihr nicht um seine Gegnerin handelte. Er legte vorsichtig das Bambusrohr, das er zum Atmen genutzt hatte, an den Rand des Sees, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Dann spähte er mit zusammengekniffenen Augen über den Rand des Ufers. Wo seid ihr?
Sein Vater hatte ihm heute Morgen gesagt, dass er in den Park gehen sollte, um sich mit zwei anderen Genin aus Iwagakure zum Training zu treffen. Da sein Vater außerhalb von Missionen sowas wie sein Vorgesetzter war, war er dem natürlich nachgekommen, obwohl sein Trainingsplan heute eigentlich etwas anderes vorgesehen hatte. Zusätzlich war ein Praxistest seiner Fähigkeit vielleicht gar nicht so verkehrt, denn er würde bald seine erste richtige Mission bestreiten. Der kleine Job mit Ikari Jun hatte ihm auch geholfen seine Fortschritte zu kontrollieren. Er hatte jedoch Zweifel, dass das Aufeinandertreffen heute genauso effektiv werden würde. Warum? Sein Vater hatte in seine Aussage ein kleines Detail eingepflegt. Dieses kleine Detail hatte auch dafür gesorgt, dass er dem Treffen lieber mit Vorsicht begegnete und sich im See versteckte: Mindestens einer der Teilnehmer war im Besitz eines Schwertes, und von diesen Würmern war nun wirklich jede List zu erwarten. Auf den ersten Blick schien alles friedlich zu sein, aber theoretisch könnte sich hinter jeder Person im Park ein Ninja verbergen. Isamu war zugegebenermaßen kein Experte darin Doppelgänger oder Illusionen zu durchschauen, und genau solche Listen erwartete er von einem Schwertkämpfer. Jede Person stellte also eine potenzielle…
"Entschuldigen Sie?“ Isamu zuckte mit einem lauten Platschen zusammen und schickte eine kleine Welle durch den See. Eine junge Frau hatte sich am Ufer aufgebaut und die Hände in die Hüften gestemmt. An ihrem Bein klammerte wie ein kleines Äffchen das Mädchen, das vor einigen Minuten noch auf deiner Glatze herumgestochert hatte und versuchte sich zu verstecken. "Ja?" Isamu schaute die Frau fragend an, und einzig das Blinzeln brachte ein wenig Bewegung in sein Gesicht. Noch schien die Frau sich nicht zu rühren. Sie brauchte wohl noch einen kleinen Anstoß. "Wie kann ich helfen?" Die Frage schien der Frau nicht gerade zu gefallen, denn sie packte Isamu am Nacken. "Hören Sie mal: Was sind Sie eigentlich für ein Psychopath, der hier im See kleinen Kindern auflauert?" Mit einem Ruck zog sie den kleinen Mann aus dem Wasser und ließ ihn gleich wieder fallen, während sie sich kreischend weg drehte. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit klemmte sie sich ihre Tochter unter den Arm und legte einen Sprint sondergleichen hin. Merkwürdig, aber wohl auch keine Schwertkämpferin. Er stand vom Rasen auf und wischte sich den Dreck ab, wobei er kurz stockte. Er war diesmal extra mit Unterhose in den See gegangen, da er bereits eine Verwarnung bekommen hatte. Beim Schwimmen musste diese wohl verloren gegangen sein. Die ganze Mühe war also umsonst gewesen und die junge Frau schien wohl auch nicht zu der normalen Sorte Mensch zu gehören, sondern eher zu der Verklemmten, die ihn wieder bei der Verwaltung melden würde. Er wollte es auf jeden Fall nicht weiter provozieren und machte sich schnellen Schrittes zu seiner Kleidung auf. Zumal jeder Genin in diesem Park jetzt wahrscheinlich auf ihn aufmerksam geworden war.

@Yoshigahara Suzaku @Furasaki Oita
 
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Es war ein wirklich herrlicher Tag in Soragakure und inbesondere die Parkanlage auf Plattform 4 konnte davon profitieren, denn die Besucherzahlen waren heute beinahe Rekordmäßig in die Höhe geschnellt. Überall waren Paare, Familien oder eben auch Einzelpersonen, die ihre freie Zeit nutzten, um die wunderschöne Silhouette der Parkanlage zu genießen. Und niemand von all denen ahnte, dass die Parkanlage Heute zu einem Schauplatz wahrhaftiger Rivalität werden sollte, denn es war alten Männern zu verdanken, dass die Jungen ausrückten, aber dazu später mehr, denn gegenwärtig hatte jeder dieser besagten Jungen noch völlig eigene Probleme zu bewerkstelligen. Der junge Furasaki befand sich, höchstgradig ausgerüstet, in einem Busch und der junge Isamu wurde nackt aus dem See gefischt, was für eine Erregung öffentlichen Ärgernisses gesorgt hatte. Und dann war da noch ein Junge, der zum gefühlt vierzigsten Mal die Parkrunde gejoggt war. Ein junger Mann, gekleidet in einen roten Sportanzug mit drei weißen Streifen, dazu ein Laufstirnband und weggeschminkter Vernarbung im Gesicht, damit er nicht auffällt. Immer und immer wieder war dieser Bursche die Runde gelaufen, hatte die Augen offen gehalten und die Umgebung im Blick gehalten. Er suchte etwas…oder besser gesagt jemanden. Im Parkgelände befanden sich also drei Shinobi Jungs, die alle aus unterschiedlichen Gründen hier anmarschiert waren und die Augen offen hielten, denn sie alle wurden unter völlig anderen Vorwänden hier hergelockt. Das sich dahinter eine intrigante aber lustige Abmachung von Großvätern und Vätern dreier Familien aus Iwa verbarg, vermochte wohl noch keiner der drei zu sagen.

Gestern früh hatte Tanzaki einen Brief für Suzaku eingeworfen, in welchem als Treffpunkt das Parkgelände auf Plattform 4 angegeben war. Doch was verbarg sich hinter diesem Brief? Natürlich hatte sich Großvater Tanzaki, in Absprache mit dem Großvater von Oita aus der Furasaki Familie, etwas besonderes überlegt, um den jungen Yoshigahara zum gemeinschaftlichen Training mit anderen Jungs aus Iwa zu bewegen. Freiwillig wäre Suzaku vermutlich nicht dafür zu haben gewesen und auch eine gewöhnliche Trainingseinladung wäre vermutlich abgelehnt worden, daher musste Tanzaki auf gute, alte Lockmittel setzen: Provokation. Er wusste, dass sein Enkel mit Provokationen nicht unbedingt sehr gut umgehen konnte und das Suzaku eben der Typ Junge war, der Angelegenheiten klärte und somit aus der Welt schaffte. Der Brief war also wie folgt aufgesetzt:

„Yo Matschauge,

erinnerst du dich ans Ryokan? Und die heißen Quellen? Ich nämlich auch!

Ich schlafe ziemlich schlecht, weil ich ständig an dein Matschauge denken muss und das geht mir tierisch auf die Nerven.

Wir klären das ein für alle Male. Morgen Vormittag im Park, Plattform 4, beim See.
Sei pünktlich, Matschauge!

Gezeichnet: Der einzig wahre Iwa-Ninja!“


Das Ryokan? Dort hatte er eine Mission mit Oita bestritten und eigentlich war Suzaku davon überzeugt gewesen, dass sie sich sehr gut verstanden hatten und so etwas wie Freunde geworden waren. Aber offenbar hatte sich der Yoshigahara in dem Furasaki getäuscht und war wohl sogar die Ursache seiner schlechten Träume. War seine Narbe so schlimm anzusehen, dass es Menschen ekelte? Allein bei dem Gedanken daran, wie andere ihn ansahen und das Gesicht verzogen, wurde ihm schlecht. Und das Oita wohl auch zu diesen Leuten gehörte, tat ihm auch irgendwie weh. Wäre er doch von Beginn an ehrlich gewesen, dann hätte der Yoshigahara auch keine Erwartungen an ihn gestellt. Das Tanzaki damit eine Grenze überschritten hatte, war dem Großvater bewusst, doch Suzaku musste eben auch bittere Pillen im Leben schlucken, um festzustellen, dass Lug und Betrug überall auf ihn lauern konnte. Und so joggte Suzaku weiter die kleine Parkrunde und behielt insbesondere den See im Auge, doch konnte er Furasaki Oita einfach nicht ausfindig machen, denn mit dem Burschen wollte er Heute abrechnen! „Wo steckst du nur, Oita?!“

@Ikari Jun @Furasaki Oita @Yamakabe Isamu

Out: Entschuldigt die lange Wartezeit :c
 
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„Komm schon… mhmhm… wo… wo steckst du…?“
Ganz, ganz langsam kam sich Oita dann doch irgendwie albern vor, wie er angestrengt den Park im Blick behielt und sich dabei in einem der etlichen Büsche versteckte, die über das Gelände verteilt waren. Diese überraschende Einsicht war vor allem der Tatsache zu verdanken, dass Oitas Augen langsam, aber sich zuklappten.
*Mensch, ich sitz hier erst ein paar Minuten und bin schon müde? Hat das was damit zu tun, dass…*
Missmutig dachte der Genin an letzte Nacht zurück. Er war doch pünktlich eingeschlafen, hatte nichts Schlechtes geträumt… Aber vielleicht hatte ihn die Aussicht auf das heutige Treffen ja insgeheim doch um den Schlaf gebracht?
*Nein, das kann nicht sein…* "Gääähn..." *Oder… oder vielleicht…*
„Aaaaah!“
Mit einem Schlag, oder besser gesagt, mit einem Schrei war Oita von jetzt auf gleich hellwach. Sein Busch raschelte merklich, als sich der Junge vorbeugte, beinahe panisch die Quelle der schrillen Stimme suchte, und schließlich eine junge Frau samt kleinem Mädchen fand, die angsterfüllt durch den Park rannten.
*Was zum Geier?*
Sein Blick zuckte sofort in die entgegengesetzte Richtung. Die Frau schien ganz offensichtlich vor etwas zu flüchten, doch wovor? Die Frage war schnell beantwortet, oder zumindest hatte Oita rasch eine ziemlich gute Vermutung.
*Einer dieser Nacktbader? Ich seh zumindest keine Hose… und keine Haare. Und n bisschen mickrig isser auch. Klein und schon Haarausfall… Wäre zu schön, wenn die Kanaille dort mein heimlicher Verehrer wäre.*
Dass Oita wohl der Letzte sein dürfte, der sich über mangelnde Körpergröße beschweren sollte, vergaß der Genin geflissentlich. Stattdessen konzentrierte er sich weiter auf den Schimmerschädel, der sich ganz gemütlich abtrocknete, bevor er rasch, aber nicht gerade blitzartig davonging, vermutlich um sich anzukleiden.
*Alter, der hat die Ruhe weg.*
Normalerweise war Oita keiner, der sich gut mit Schamgefühlen auskannte, aber nackt durch den Park zu laufen, als wäre es das Normalste auf der Welt, war dann doch etwas… viel. Kichern ohne Hose durch den Park zu rennen, um sich einen Scherz zu erlauben? Das hatte ja nun schon wirklich jeder einmal gemacht. Aber das hier hatte irgendwie etwas… Verstörendes.
*Soviel zur Frage, ob der Kerl mein Briefeschreiber ist oder nicht. Einen Denkzettel hätte er so oder so verdient. Mitten in nem Park unten ohne herumstolzieren, Junge eh... Und wenn es echt nicht der da ist, und der eigentlich Halunke sich bis jetzt nicht getraut hat, herzukommen, ist er die ganze Mühe ja sowieso nich wert.*
Doch was tun? Wie würde er dem Kerl einen Streich spielen können?
*Was für ne Frage.*
Oita warf seinem Rucksack einen knappen Blick zu, bevor er wie ein angesengtes Schwein aus seinem Busch hastete, zwar darauf bedacht, dass die Billardkugel ihn nicht sah, aber relativ ignorant allen anderen Parkbesuchern gegenüber. Dazu gehörte auch ein komischer Jogger, an dessen etliche Runden durch den Park sich Oita nur schleierhaft erinnerte, und den der Genin recht grob anrempelte, während er rannte, dass sich die Balken bogen.
*Wo… wo… da vielleicht?*
Aufmerksam folgte Oita den Bewegungen des Kahlköpfigen mit exakt einem Ziel: Herauszufinden, wohin der Kerl ging, um so zu entdecken, wo der seine Klamotten verstaut hatte.
*Wenn sie dicht am Seeufer liegt, hab ich ein Problem. Eh, sicher ist sicher.*
Mit mittlerweile gut eingeübten Handgriffen riss sich Oita ein Kunai mitsamt Briefbombe aus der Tasche an seinem Bein, warf das Messer ohne die üblichen Gewissensbisse quer über den See, und ließ das kleine Siegelbriefchen mit dem Kassei exakt dann explodieren, als es einige Meter über dem Tümpel, genau in dessen Mitte, angekommen war.
*Die Dinger haben keine große Kraft, die meisten Leute befinden sich am Ufer, und die Fische wird’s nicht stören.*
Die Explosion über dem See hatte, soweit Oita sagen konnte, zumindest einen Effekt: Etliche Parkbesucher starrten auf den See. Vielleicht auch der Kahlköpfige?
*Keine Zeit zum Nachsehen!*
Hastig, mit weitaus weniger geschickten Bewegungen, grabschte Oita nach einem der Drähte, die er spätestens seit der Mission mit Joudan immer bei sich trug, schnappte sich den kleinsten Enterhaken, der immer noch viel zu groß war, und verband beide zu einer kruden Angel, die Oita in genau dem Moment sofort auswarf, als er die Klamotten des Glatzköpfigen zu sehen bekam.
Der Plan war also denkbar einfach: Das Opfer ablenken, sich die Klamotten schnappen und sehen, was als nächstes passiert. Bekam der Junge mit, was geschah? Brachte ihn das endlich mal aus der Fassung? War Oita überhaupt schnell genug, und hatte er seine Angel vernünftig ausgeworfen? Falls nicht, dann wären die nächsten Augenblicke wohl richtig peinlich für ihn. Und was hatte es überhaupt mit dem finsteren Blick auf sich, den Oita seit einigen Sekunden im Nacken spürte?
 
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Mit großen Augen betrachtete Isamu den See. Eine Explosion hatte dafür gesorgt, dass das Wasser leichte Wellen schlug. Gleichzeitig hatte sie die Aufmerksamkeit des Parks auf sich gezogen. Für Isamu gar nicht so schlecht, denn vielleicht waren Terroristen schlimmer als Exhibitionisten und er würde den Problemen mit den Sicherheitskräften aus dem Weg gehen können. Aber handelte es sich überhaupt um Terroristen? Vielleicht waren die Sicherheitskräfte auch schon da und wollten eigentlich ihn mit der schlecht gezielten Briefbombe ausschalten? Oder es handelte sich um eine angemeldete Pyroshow? Vielleicht ging es ja gleich weiter? Egal was es war: Isamu wollte es nicht verpassen und beschloss, sich wieder seinen Klamotten zu widmen.
Surrrr. Hm? Isamu war sich sicher, dass er seine Kleidung hier abgelegt hatte, doch keine Spur. Und was war das für ein seltsames Surren gewesen? Vielleicht ein Teil der Show? Er wollte wirklich nichts verpassen.
Ein wenig hektisch schaute er sich um. Nicht, weil er sich nackt unwohl fühlte, sondern nur weil er weiteren Ärger vermeiden wollte und wirklich interessiert- Fliegen da meine Sachen? Das war neu. Er glaubte an vieles, aber bisher waren seine Klamotten nie lebendig gewesen und fliegen konnten sie schon gar nicht. Isamu kniff die Augen zusammen. Eine Schnurr? Er verfolgte sie weiter und erblickte einen jungen Zwerg am anderen Ende. Langsam fügte sich ein Bild in seinem Kopf zusammen und er kniff die Augen immer weiter zusammen und verzog seine Mundwinkel, während er seine Beine in Bewegung brachte, um den Zwerg aufzuholen. Schwertkämpfer. Explosion. Ablenkung. Hinterhältigkeit. Diebstahl. Er knirschte mit den Zähnen, während er sich im Sprint befand. Er wusste nicht wieso, aber er war sich sicher, dass er hier den richtigen Riecher hatte. Wer sonst war so niederträchtig, seine Kleidung zu stehlen?
Isamu musste sich etwas einfallen lassen, denn der Mistkerl war schnell. Er verlor zwar etwas an Geschwindigkeit, weil die Kleidung immernoch am Draht flatterte und sich nach und nach ihre Taschen entleerten. Bis er den Mistkerl einholen würde, müsste er ewig nackt durch den Park rennen und würde sicher nicht nur mit einer Verwarnung davon kommen.
Das ist es! Isamu reagierte blitzschnell auf das, was dann aus seiner Kleidung fiel: eine Schriftrolle. Ohne Rücksicht auf Verluste machte Isamu einen Ausfallschritt und tackelte dabei einen Jungen in einem roten Sportanzug, der ebenfalls durch den Park rannte. Was wohl sein Ding dabei war? Keine Zeit darüber nachzudenken, denn er hielt die Schriftrolle in den Händen. Es hatte ihn verlangsamt, aber würde sich hoffentlich auszahlen.
Er zögerte er nicht weiter und entfaltete die Rolle im vollen Lauf. Sofort verschwand er puffend in einer kleinen Rauchwolke, aus der er kaum eine Sekunde später mit seinem roten Bo herausbrach. "STEHEN BLEIBEN, SCHWERTKÄMPFER!", schrie Isamu mit aller Kraft. Vielleicht würde es den Jungen ablenken und Isamus Trefferchance erhöhen, denn er hatte nicht vor mit dem Bo in den Nahkampf zu gehen. Er brauchte lediglich ein Wurfgeschoss!
Er wog den Bo in einer Hand, holte weit aus als würde er einen Speer werfen und feuerte ihn dann in Richtung des Diebes ab. Dem würde er die Klinge schon austreiben.

@Yoshigahara Suzaku @Furasaki Oita
 
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