[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe klebte also da über der Tür, etwa drei Meter über dem Boden und hatte nichts weiter zu tun als abwechselnd Kibo und die weiße Umgebung anzuschauen. Sowohl das Eine als auch das Andere wurde mit der Zeit langweilig, weshalb Itoes Gedanken begannen zu kreisen. Sie hatte sich auf einen Hinterhalt vorbereitet, ihr Schwert war gelockert, der Geist geschärft. Doch trotzdem war sie irgendwann nicht weiter bei der Sache und dachte über ihre Handlungen an sich nach.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie war bereit für einen Stempel, für ihr Ziel, jemanden hinterhältig anzugreifen – was sie ja sogar schon bei Kayros getan hatte nur um sich vor dessen Verrat zu schützen. Die Frage, die Itoe beschäftigte war folgende: War dies ein Fortschritt in ihrer Entwicklung? Wenn ja, wie stand sie ihm gegenüber? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Antworten darauf waren wirklich nicht einfach, da sich Itoe in der letzten Zeit selbst sehr motiviert und angespornt hatte. Immer höhere Ziele, immer häufigeres Training – ihr Ehrgeiz hatte zugenommen, gemeinsam mit ihren Fähigkeiten. Sie zwang sich den Kopf einzuschalten, nicht immer aus dem Bauch heraus zu entscheiden und jede Möglichkeit zu ergreifen, die sich ihr bot. Dinge zu tun, die einem eigentlich missfielen, um ein Ziel zu erreichen, war nicht genau das die Fähigkeit, die ein Chuunin benötigte? Itoe erkannte, dass sie endlich in der Lage war harte Entscheidungen zu treffen. Sie konnte den Kosten-Nutzen-Faktor abwägen und sich danach entscheiden. Ob sie damit zufrieden war? Auf eine merkwürdige Art und Weise war sie das, während sie sogar bei Kayros einen winzig kleinen Gewissensbiss spürte. War in Wahrheit wohl nur ne Magenverstimmung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hatte sich längst mit einem kommenden Kampf abgefunden, das Problem war eher dieser Kampf selbst, denn er kam nicht. Sobald man etwas akzeptiert hatte und dafür bereit war, sollte diese Sache möglichst schnell kommen, ehe man sich umentscheiden konnte. Doch Itoe musste warten, sich die Zeit vertreiben und kontrollierte somit zum x-ten Male ihre Utensilien. Es war alles vorbereitet, bis auf... ihre Hand fuhr über ihre Taschen und sie musste an die Dinge denken, welche sie Kayros zuvor entwendet hatte. Sie rief sich in den Kopf ob es die linke oder rechte Tasche war, ein Fehlgriff würde böse enden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein Griff, ein zweiter, ein Vergleich, erledigt. Itoe schnippte sich eine der Nahrungspillen in den Mund, zerbiss sie und freute sich über das kleine Mittelchen. Es verstärkte das körperliche Chakra eines Menschen, weshalb die Kampfkraft und Ausdauer stark zunahm. Dennoch ein zweischneidiges Schwert und alleine als Energiezufuhr undenkbar. Itoe seufzte, wurde ungeduldig und die logische Folge daraus war eine kleine Erkundungstour durch die Tür, welche direkt unter ihr lag.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was sie sah überraschte sie, denn da latschte nicht etwa einer der Genin herum, den sie nicht kannte – das waren gleich zwei der Sorte, dessen Namen man kannte. Erst einmal war da Kimihiro, Itoes Mitbewohner. Diesen Jungen hatte sie vor einigen Wochen in Konoha zur Übung bekämpft und wusste seitdem, dass man den Faulpelz nicht unterschätzen sollte. Gleichzeitig aber war ihr sofort klar, dass sie ihn niemals würde zu Boden strecken können. So weit würde sie für diesen Stempel nicht gehen (können), weshalb die Wahl natürlich auf Daisuke fallen musste. Oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hatte eine andere Idee und dachte gerade ernsthaft darüber nach, einfach gemeinsam mit ihrem Freund und Mitbewohner auf den werten Prüfer loszugehen. Ein Überraschungsangriff, den Kibo bestimmt nicht erwarten würde, könnte diesen niederstrecken, wodurch sich Itoe ein Stempelkissen und womöglich auch einen Generalschlüssel verdienen konnte... aber irgendwie war die Idee auch abwegig, oder? Weshalb ein größeres Risiko eingehen als nötig? Niemand wusste was bei einem direkten Angriff auf einen der Prüfer passierte und keiner konnte es erahnen. Aus diesem Grund verwarf Itoe den Gedanken wieder, außerdem konnte es sein, dass Daisuke und Kibo eine Freundschaft verband. Eine weitere unbekannte Variable die zu einem üblen Ende führen konnte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Also zurück zu Itoes Ziel. Was wusste sie denn über den kleinen Kerl? Sie hatte ihn bereits auf dem letzten Examen getroffen und damals hatte er sich als lauter, sehr, sehr lauter Zeitgenosse ausgewiesen. Vor etwas weniger Zeit am Strand hingegen hatte er Hiroshi mit einem einzigen Schlag zu Klump zermanscht. Eine Leistung, die Itoe nicht vollbracht hätte. Itoe musste feststellen, dass es das auch schon war. Sie wusste, dass Daisuke aufbrausend und stark war. In was für einem Maß jedoch, das war die große Unbekannte. Ihr Vorteil war allerdings, dass Daisuke genauso wenig von Itoe wusste. Sie hatte ihn damals mit einer Druckwelle durch die Luft geschleudert, die dieser nicht einmal hatte kommen sehen. Ob er überhaupt wusste, dass Itoe der Ursprung gewesen war?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe merkte, wie sie sich beinahe zu viele Gedanken machte als Kibo zur Tür lief um diese zu öffnen. Erst da realisierte das Mädchen, dass Kimihiro ebenfalls in den Kampf verwickelt werden könnte. Sie wollte ihn nicht verletzen und konnte auch nicht einschätzen wie er zu Itoes Attacke stehen würde, schließlich sah es so aus, als ob die beiden zumindest friedlich koexistierten. Es war sogesehen eine glückliche Fügung, dass Kibo die beiden Prüflinge trennte und nur Daisuke in den Raum schickte. Er hielt sein Wort, wenngleich die Hyuuga so auf mögliche Unterstützung verzichten musste. Sie hatte allerdings eh nie mit welcher gerechnet. Blieb noch eine Frage zu klären: Art des Angriffs. Das Schwert Daisukes hieß: Taijutsuka. Besonders, da es sich um ein richtig dickes Ding handelte. Wollte da etwa jemand seine Körpergröße kompensieren?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Da Fernkampf bei der Hyuuga aber nie zur Debatte stand brauchte sie sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Töten wollte sie jedoch auch niemanden, weshalb sie Daisuke nicht einfach ihr Schwert in den Hals rammen wollte. Vielleicht waren hier Medics die einem Prüfling das Leben retten konnten, vielleicht aber auch nicht – manchmal reichte es schlichtweg nicht. Deshalb entschied sich Itoe für die Technik, die Daisuke schon einmal gespürt hatte: Hakke Kusho. Dabei wurde eine starke Druckwelle erzeugt, die feste Gegenstände bis zu einem gewissen Grad in ihre Einzelteile zerlegen und Personen durch die Luft wirbeln lassen konnte. Letzteres hatte allerdings ein relativ geringes Schadenpotential, das wusste Itoe nur zu gut. Wenn man diese Technik jedoch gegen einen festen Gegenstand, beispielsweise ein Stück Felsen, anwendete, dann nahm die Gefährlichkeit der Druckwelle rapide zu. Da Daisuke nun beinahe direkt von oben mit dieser Technik angegriffen werden würde war die direkte, feste Begrenzung (Boden) sehr nahe. Das hieß im Klartext, dass einem Zivilisten auf Anhieb mehrere Knochen gebrochen werden würden und die zerstörten Fließen des Fußbodens auch noch ihre Wirkung entfalten konnten. Wenn man aber von zerbrechlichen Zivilisten redete, so richtig passte Daisuke da nicht in dieses Bild, oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun, das konnte Itoe ja nicht ahnen, weshalb der Angriff seinen Lauf nahm als der Junge den Raum betrat. Vor Itoes Auge hatte sich bereits ein komplexer Kreis abgebildet, der zur Abschätzung von Entfernungen und anderen Informationen genutzt wurde; der Kreis des Hakke. Itoe hatte das benötigte Chakra längst gesammelt und als ihre Hand hervor schnellte entlud sich eine eindrucksvolle Druckwelle gen Boden. So ein Überraschungsangriff war schon etwas fieses. Etwas richtig fieses. Besonders wenn man nicht wartete, denn als die Druckwelle Daisuke erreichte, hatte Itoe bereits, noch immer oben in Sicherheit, ihr nächstes Jutsu vorbereitet: da[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]s [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Raiton: Reiki Ryou Seiteki[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]. In einem Umkreis von fünf Metern um Itoe baute sich ein elektrisches Feld auf, das nicht nur nett knisterte und Sternchen vor den Augen tanzen ließ, sondern auch für kurzzeitige Lähmungen sorgen konnte – im Nahkampf wirklich nervig. Da diese Kunst nun aktiviert war konnte man den eigentlichen Angriff einleiten. All das spielte sich in sehr kurzer Zeit ab, da Itoe ungerne eine Reaktion ihres Gegners sehen würde. Sie begab sich nun – endlich – auf eine Höhe mit Daisuke und schickte sich an diesen Kampf zu beenden. Das Hakke Rokujūyon war eine Hochgeschwindigkeitstechnik die einzig und allein darauf abzielte die Tenketsu des Gegners zu schließen und deren Schläge nun zu Daisuke geschickt wurden. Das Lustige an der Sache war das Folgende: Itoe hatte nicht vor ihren Gegner auszuschalten und ihn aus dem Examen zu katapultieren, sie wollte sich ein Druckmittel aufbauen. Dazu später mehr...[/FONT]