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Hyuuga Mari

Chuunin
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Sie mussten hier raus. Schnell. Und den Kao-Brüdern hinterher. Mari war sich nicht sicher, ob das der beste Plan war – aber für den Moment war es der einzig sinnvolle, den sie sah. Diese Brüder wussten mehr, als sie ihnen verraten hatten und vielleicht wären die Chuunin sogar an die wichtigen Informationen herangekommen, wenn sie nur ein paar Momente länger mit Ren und Kotarou hätten sprechen können. Wenn der Angriff der Senshi-Soldaten nicht dieses unglaubliche Misstrauen zwischen sie getrieben hätte. Während Hei seine Sandwolke heraufbeschwor, blickte die Hyuuga zurück zu den Soldaten, die sich teilweise bedrohlich näherten. Mari hatte nicht vor, die Bediensteten des Auftraggebers zu verletzen, aber sie würde sich auch nicht in ihrem Vorhaben aufhalten lassen, den Kao hinterherzueilen. Sie begab sich in Kampfposition, sammelte Chakra in ihren Handflächen – für den Fall, dass die Männer angriffen. Noch wenige Augenblicke… die Hyuuga beruhigte ihren Atem, hob die rechte Hand an und für einen Moment schien die Zeit langsamer zu laufen, die Geräuschkulisse in den Ohren der jungen Frau ebbte ab. Doch dann, zum Glück, bedeutete Hei, dass seine Sandwolke fertig war und die Braunhaarige erlaubte sich für einen Moment, den Blick von den Soldaten abzuwenden. Natürlich stürmten die Männer sofort heran, doch kaum hatte Mari die Wolke erreicht, gewann diese bereits – durch Hei gesteuert – beachtlich an Höhe. Die Chuunin sausten durch das Fenster davon, flogen höher und hektisch sah sich die Hyuuga nach den Kao-Brüdern um. Auch hier draußen herrschten Chaos! Überall waren Menschen. Viele von ihnen waren eindeutig normale Bürgerinnen und Bürger, die die Senshi-Soldaten allerdings daran hinderten, den Kao-Brüdern hinterherzulaufen. So viele Leute… und sie alle standen auf Seiten der Kao? Gut, sie waren hier im Hafen, sodass sich die Hyuuga nicht wunderte, dass hier vor allem Kao-Anhänger lebten. Aber da war noch mehr…

Überall in der Stadt stiegen Rauchschwaden auf.

Mari hatte sich so sehr auf ihre Suche nach den Brüdern konzentriert, dass ihr der unfassbare Anblick über die gesamte Stadt erst ein paar Sekunden später als Hei auffiel. Die Soldaten der Senshi waren nicht nur hier im Hafen, sie waren… überall! Und überall stießen sie auf Menschengruppen, die sich behelfsmäßig bewaffnet hatten und sich gegen die Soldaten verteidigten. Sie sogar aktiv angriffen? „Was passiert hier?“, fragte die Hyuuga wispernd, mehr im Selbstgespräch. Die Kunoichi hatte viel in ihrer Karriere erlebt, aber niemals zuvor war sie inmitten eines echten Bürgerkrieges gewesen. Nicht einmal die Mission im Bärenreich konnte hiermit mithalten. Mari hatte keinerlei Erfahrungen, auf die sie in diesem Moment zurückgreifen konnte. Das wurde ihr bewusst, während der Tatsumaki mit seiner Sandwolke über die Straßen von Toshi no Kokka hinwegflog. Einerseits wollte die junge Frau gar nicht noch mehr Details sehen… es wurde allmählich dunkel und die schemenhaften Umrisse in der Ferne reichten aus, um sich vorzustellen, was gerade in der Stadt passierte. Aber dann wurde ihr bewusst, dass es ihre Aufgabe war, mehr Informationen einzuholen. Davor konnte und wollte die Hyuuga sich nicht drücken. Mari atmete tief ein, sammelte ihr Chakra und einen Impuls später aktivierte sich das Byakugan der 19-Jährigen. „Die Soldaten sind überall“, begann sie damit, auf die Frage ihres Kollegen zu antworten. „Vielleicht haben sie an verschiedenen Orten nach Ren und Kotarou gesucht? Aber… die Menschen wehren sich gegen die Soldaten. Überall gibt es Kämpfe. Aber die Leute scheinen auch untereinander zu kämpfen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, fassungslos über die Tragweite dieser Ereignisse. Wenn sie an die bisherigen Erzählungen dachte, schien es schon lange einen Spalt in der Bevölkerung gegeben zu haben. Jene, die hinter den Senshi standen. Und jene, die den Kao folgten. Hier und heute schien sich eine Energie zu entladen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hatte. „Es sind zu viele Konfliktherde. Die können wir zu zweit nicht alle lösen.“ Zwar blieb das Byakugan noch aktiv, doch Mari wandte sich an Hei. Es wäre eine Idee, direkt zum Palast zu fliegen und mit Senshi Naoku zu sprechen. Aber würden sie Ren und Kotarou dann wiederfinden? Und wer konnte ihnen versprechen, dass sie den alten Senshi im Palast antreffen würden? Bei dem, was gerade in der Stadt passierte, bezweifelte die Kunoichi, dass der angehende König von Toshi no Kokka tatenlos auf seinem Thron sitzenblieb und Däumchen drehte. So schätzte sie Naoku nicht ein, dafür war er zu impulsiv. Ähnlich wie Kao Ren. „Wir verfolgen Ren und Kotarou. Sie sind hier und sie wissen mehr, als sie uns gesagt haben. Wir dürfen sie nur nicht aus den Augen verlieren und mit ihnen sprechen.“ In der zunehmenden Dunkelheit leichter gesagt, als getan. Aber mithilfe des Byakugans sollte es funktionieren. Mari wandte sich um, suchte nach den Brüdern, die sich noch immer zusammen mit Hibiki ihren Weg durch die Straßen der Stadt bahnten, sich der Stadtmitte näherten und die Verfolger allmählich abschüttelten. Aber wo wollten Ren und Kotarou hin? Sie wollten doch nicht einfach so zu dritt zum Palast stürmen… das käme einem Selbstmord gleich. „Wenn Naoku Senshi diese Männer nicht geschickt hat, wer dann?“, fragte sie dabei in Richtung Hei. „Diese Soldaten würden doch nicht losstürmen, wenn ihnen das von irgendeiner Person befohlen wird.“ Vielleicht gab es in Toshi no Kokka ja noch andere Strukturen. Vielleicht einen Berater des Königs, der auch die Befugnisse für den Einsatz des Militärs besaß? Mari wusste zu wenig über Toshi no Kokka, um das abschließend einschätzen zu können. „Ich möchte auch nicht glauben, dass Senshi-san hinter diesem Chaos steckt. Aber wer ist es dann?“ Sie deutete dem Tatsumaki an, wohin er fliegen musste, um die Kao-Brüder nicht zu verlieren. „Vielleicht verstehen wir mehr, wenn wir wissen, wer Ren und Kotarou geholfen hat, direkt nach dem Tod des alten Königs unterzutauchen. Wir müssen herausfinden, wer dieser hochrangige Freund ist, den Kotarou…“ Moment. Was… was war das? Mari unterbrach sich inmitten ihres Satzes, als sie erkannte, wie Ren und Kotarou am Zentralplatz von Toshi no Kokka ankamen. Die Braunhaarige konnte sich vorstellen, wie sich hier unter normalen Umständen Händlerinnen und Händler aus aller Welt trafen, wie Waren ausgetauscht wurden oder Familien miteinander sprachen. An diesem Abend sah es allerdings ganz anders aus: Dort hatte sich eine riesige Menschentraube versammelt. Bewaffnet mit Fackeln, Mistgabeln, Hämmern aber zum Teil auch sehr sauber angefertigten Schwertern. Frauen und Männer, die in ein Kampfgebrüll einstimmten, kaum dass die Kao-Brüder vor ihnen aufgetaucht waren. Hei konnte es aus der Ferne, bedingt durch die Dunkelheit, vielleicht nicht gut erkennen. Doch das Gebrüll würde auch er hören. Diese Atmosphäre war so ergreifend, dass es bei der Kunoichi eine Gänsehaut verursachte. Mari sah mithilfe ihres Byakugans näher hin… dieser Mann, der an der Spitze all dieser Menschen stand und begann, mit den Kao-Brüdern zu sprechen. Sie kannte ihn. Die Statur, die dunkelbraunen Haare, dieses Lächeln. „Das ist dieser Motosuke.“ Mari betrachtete die Lippen des Mannes, der sie bereits bei ihrer Ankunft in der Stadt begrüßt hatte. Wieder einmal war es ein Segen, dass sie das Lippenlesen erlernt hatte. „Er… hat all diese Menschen für Ren und Kotarou versammelt. Sie wollen ihnen helfen, um gegen die Senshi vorzugehen“, übersetzte sie das, was sie durch das Lippenlesen verstand. „Da stehen hunderte Menschen, die gegen die Senshi zum Palast ziehen wollen!“ Sie sah zu Hei. „Das kann doch kein Zufall sein. Woher wusste dieser Motosuke das? Es braucht Zeit, so viele Menschen zu versammeln. Das muss geplant gewesen sein!“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Shiro
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Was Mari fragte... hätte er gerne beantworten können. Aber leider lag das nicht in seiner Macht; Hei wusste nicht, was hier passierte. Es sah ihm einfach nach einem echten Bürgerkrieg aus, und so hatte es im Grunde ja schon gewirkt als sie hier angekommen waren. Nur eine Sache war da, die ihn... wurmte. Oder besser, die sich für ihn nach und nach herauskristallisiert hatte. Die ganze Stadt, dann diese ganzen verschiedenen Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten und Einstellungen, die Art und Weise wie sie miteinander umgingen... irgendwie war das für ihn Neuland. Normalerweise waren die meisten Aufgaben am Ende des Tages doch relativ Schwarz und Weiß gewesen. Für diese Situation gab es keine Lösung, bei der alle glücklich wurden, fürchtete der Suna-nin. Doch es wäre wohl gelacht, wenn er und seine Freundin sich nicht reinhängen würden, an dieses Ideal zumindest heranzureichen. "Hm... überall...", murmelte Hei nachdenklich und nickte dann. Mari war die Entscheidungsträgerin hier. Es wunderte ihn nicht, dass sie an den Fersen von Ren und Kotarou heften bleiben wollte - und doch fragte er sich, ob sie damit weiterkamen. Denn die Sache, die sich kristallisierte war doch, dass sie es hier mit einer dritten Kraft zu tun hatten. Die Wahrscheinlichkeit lag seiner Meinung nach zumindest sehr hoch, denn die irrationalen Entscheidungen, die er Senshi zugedichtet hatte... machten alle Sinn, wenn man ein dritter Akteur war, der ein anderes Ziel verfolgte. Nämlich: Unruhe stiften, Konflikt anfachen. Hei knabberte sich auf den Lippen, während die Sandwolke weiter in die Richtung flog, in der die jungen Kao-Brücher flohen, gingen, marschierten (?). "Es macht Sinn", sagte Hei leise. "Wer hat die Macht, und wer hat die Gelegenheit etwas zu tun... und wer zieht daraus den größten Vorteil? Wenn wir die Antwort auf diese Fragen wissen, kennen wir den 'Täter'. Es ist nicht unser Auftraggeber. Er hat die Macht, und die Gelegenheit, aber es bringt ihm keinen Vorteil, wie man sieht. Dafür hätte er uns nicht engagieren müssen." Hei machte eine Bewegung, in der er auf die Stadt deutete. "Wenn er mehr als nur aus Ego besteht, dann kümmert ihn die Stadt. Hier dran hat kaum einer einen Vorteil", fuhr er fort, nickte dann nachdrücklich. "Die Kao-Brüder haben diese Soldaten nicht befohlen, das ist ja klar. Es bleibt nur der mysteriöse Dritte... derjenige, der die Fäden in der Hand hat. Wie du gesagt hast, der hochrangige Freund..." Nachdenklich und fieberhaft dachte Hei nach. Ihm kam Akira in den Sinn, aber der Junge... es war ihm nicht so vorgekommen als hätte er genug Mumm, um so etwas durchzuziehen. "Motosuke?", murmelte Hei und versuchte das, was Mari beschrieb, zu erspähen. Aber es gelang ihm nicht mehr richtig... es war zu dunkel für den Tatsumaki. "Du hast Recht, das kann kein Zufall gewesen sein." Hei strich sich die Haare zurück und bändigte sie so fest es ging hinter seinem Kopf. Wenn es gleich zu Gewalttätigkeiten kommen würde, musste er bereit sein. "Es ist davon auszugehen, dass es einen Dritten gibt", erschloss er sich. "... dieser Dritte versucht die Kao und die Senshi gegeneinander auszuspielen. Er verspricht sich davon einen Vorteil und ist vermutlich für den Tod des alten Königs verantwortlich. Dieser jemand... hat entweder eigene Ambitionen auf den Thron oder versucht zumindest, starken Einfluss auf die Thronfolge zu nehmen. Es wirkt so als würde dieser jemand diesen Bürgerkrieg noch weiter provozieren. Und wenn ich das jetzt so sehe, gehe ich stark davon aus, dass dieser Motosuke mit unter einer Decke mit diesem Jemand steckt. Vielleicht arbeitet er für ihn. Ich gehe nicht davon aus, dass er derjenige ist, aber er hat Informationen. Um die Macht zu haben, die Soldaten zumindest scheinbar von Naoku Senshi Befehle zu erteilen, muss dieser Jemand im Palast verwurzelt sein..." Verdammt, wenn sie doch nur ein wenig mehr Zeit hätten, könnten sie sich den Mann einfach vorknöpfen. Aber diese Zeit war ihnen wohl nicht gegeben.

"Wir kennen nicht alle Akteure, nehme ich an", brummte Hei. "Die aktuell in Frage kommenden Personen sind einfach alle nicht wirklich... geeignet, um diese Position einzunehmen, nach der wir suchen. Wir haben also weder das Schwert, noch den 'Übeltäter' oder 'Aufrührer', noch konnten wir mit Ren und Kotarou vernünftig reden. Ich glaube... wenn wir das Schwert finden können, finden wir auch die Lösung für diesen Konflikt." Aber wie nur? Selbst mit dem Byakugan konnte Mari nicht die ganze Stadt absuchen und ein Schwert finden. Selbst wenn es eine Chakrasignatur hätte - oder so etwas in der Art - dann kannte Mari diese nicht, und es wäre reines Rätselraten. Mittlerweile war aus der Menschenmenge ein Tross geworden, der sie wie ein glühender Wurm durch die Stadt robbte. Die Atmosphäre ergriff Hei zwar auch, aber... er fühlte sich seltsam entrückt. Es war so irrational und so absolut unreal, was hier gerade passierte, dass er fast das Gefühl hatte als würde gleich jemand für die Pause den Vorhang vorziehen. Passierte nur leider nicht. Immerhin waren sie hier im Himmel nahezu unsichtbar, selbst wenn sie jemand sehen würde - er würde nichtmal wissen, was genau das war. "Sie gehen wirklich zum Palast...", murmelte Hei, der die Luftlinie sehr gut sehen konnte. Immerhin mussten die Menschen noch um einige Ecken und Kurven, bevor sie dort ankamen. So hatten sie noch minimal Zeit, sich zu überlegen, was sie jetzt tun sollten. Hei war ratlos. "Können wir wirklich nur zusehen?", fragte er müde. "Ich könnte sicherlich mit einer Machtdemonstration die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Aber den Konflikt in dieser Stadt wird das nicht lösen, selbst, wenn ich die Machthabenden festsetze und sie dazu zwinge, miteinander zu reden." Der Gedanke war ihm natürlich schon gekommen. "Muss erst jemand sterben, bevor wir einen Schritt machen können?" Hei sah zu Mari, und sein Gesichtsausdruck wurde ein wenig grimmig. "Mari, ich... ich werde keine Fahnenflucht begehen oder gegen die Befehle von dir oder Shirogakure handeln. Aber..." Sein Blick wanderte zu der unwirklichen Szenerie unter ihnen, und seine Stimme wurde leiser. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns entscheiden müssen, und da kein Weg daran vorbei führt. Wir können sie sich nicht gegenseitig abschlachten lassen. Das führt auch nicht dazu, dass sie wieder mit uns handeln wollen." Der Chuunin strich sich über die Stirn. "Notfalls müssen wir einen Waffenstillstand mit all unserer Macht erzwingen. Wir sind nur zwei Ninja, aber... diese Menschen hier sind so gebunden an ihre Machthaber, dass es mir nicht so scheint als müssten wir uns mit mehr als einem Dutzend Menschen messen." Auch wenn Ren und Kotarou sehr stark gewirkt hatten, Hei vertraute Mari nahezu blind. Außer natürlich, sie sagte etwas anderes. Der Tatsumaki beschleunigte ein wenig, flog einen kleinen Bogen, so, dass man den Mob noch sah - diese aber beim Blick in Richtung Palast nicht ihn und Mari auf der Wolke entdecken würde. Der Platz vor dem Palast war ähnlich belebt. Viele Soldaten. Hell erleuchtet erschien die Umgebung, und Hei meinte, vor dem Haus ein wenig Unruhe zu erkennen. Vielleicht waren die Torwächter aktiv geworden? Im Palast selbst brannte nicht mehr viel Licht, nur ein, zwei Fenster waren noch erleuchtet. Es sah nach einem Showdown aus. Hei formte ein paar Fingerzeichen, präventiv und nur um die Umgebung ein wenig zu erkunden. "Nicht furchtbar viel Sand... falls ich etwas mit meinen Jutsus anstellen soll, brauche ich ein paar Sekunden. Nur der Sand aus den Schriftrollen reicht nicht unbedingt. Mit Katon kann ich im Notfall die Konfliktgruppen sicher spalten. Notfalls kann ich den gesamten Platz in Rauch hüllen." Davon konnte man im Moment allerdings so schon genug riechen. Hei leckte sich über die Lippen. Sein Kopf ratterte ein wenig. Die einzige Person, die er im Moment bei seinen drei Fragen, die er sich für so etwas stellte, nicht kategorisch ausschloss war... Senshi Beniko. Aber die junge Frau hatte ihm eigentlich überhaupt keinen Grund gegeben, sie zu verdächtigen: Eher hatte Hei das Bedürfnis gehabt, mit ihr zu reden, weil er vermutet hatte sie hätte bestimmte Informationen. Aber so... nach dem, was Mari und er gelernt hatten, gab es vier Anwärter (aktuell) auf den Thron. Akira, der der designierte Erbe nach Senshi Naoku war. Kao Ren und Kao Kotarou, die aus der Familie des Gründer stammten und sich seit jeher unterbuttert gefühlt hatten. Und Senshi Beniko, die anscheinend immer unterschlagen worden war - aber genauso in der Thronfolge stand, sofern es sich nicht wirklich nur auf Männer bezog. Das widerum glaubte Hei irgendwie nicht, ansonsten wäre er sehr beeindruckt gewesen von der Fähigkeit der Herrscher, immer nur Jungen zu zeugen. Er sah allerdings nicht, was sie davon hatte. Weder der alte König noch der aktuelle waren für sie eigentlich das Problem, sondern Akira. Und der lebte, soweit Hei wusste, ja noch. Kao Ren und Kotarou waren im Moment ja 'nur' Aufständler. "Hime", sagte er. "Nur mal angenommen, es gäbe jetzt einen Kampf, bei dem Senshi Naoku sowie die Kao-Brüder fallen... dann wäre Senshi Akira der Thronfolger, richtig? Aber keiner hält ihn für den Richtigen dafür, selbst in seiner Familie scheint das ja... zumindest nicht unumstritten zu sein. Ich frage mich, was passieren würde, wenn das der Fall wäre... vor allen Dingen ohne das Haoken. Akira hat es nicht, er hat nichts von den Ereignissen. Die einzige Person, die damit wirklich gegebenenfalls einen Einfluss haben könnte, wäre... Beniko. Und wenn das stimmt, dann sind nicht nur die Kaos und Senshi Naoku in Gefahr, sondern Senshi Akira ganz besonders." Seine blauen Augen glimmten auf. "Mari, wir müssen zum Palast! Oder? Das ist die einzige Erklärung die ich habe! Die Macht, die Möglichkeit, der Vorteil... nur Beniko erfüllt all die Kriterien!"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Sie marschierten tatsächlich in Richtung Palast. Ren, Kotarou… Mari hatte gehofft, dass die Brüder anders reagieren würden. Diese Menschen wollten für die Kao kämpfen, ihnen dabei helfen, dass die Ungerechtigkeiten, unter denen sie zu leiden gehabt hatten, endlich ein Ende fanden. Ren und Kotarou waren eben erst aus heiterem Himmel angegriffen worden und die Soldaten der Senshi hatten sie ernsthaft angegriffen. Wären beide nicht so fähige Kämpfer, hätte es sie das Leben kosten können. Die Hyuuga begriff, was hier alles zusammenspielte – und warum Ren und Kotarou in diesem Moment, vor all diesen Leuten, keinen Rückzieher machen wollten. Dieser Motosuke… er musste es geplant haben. Er hatte genau gewusst, in was für einer Drucksituation die Brüder jetzt stehen würden. Und er hatte geplant, genau diesen Druck zu nutzen, um sie zu Dingen zu bewegen, die sie normalerweise vielleicht nicht getan hätten. Das war es zumindest, woran Mari fest glauben wollte. Denn trotz allem hatten die Kao-Brüder bei ihr keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Eher… ein wenig überfordert? Und so marschierten sie in Richtung Palast und man konnte dem Gebrüll zwar keine klaren Stimmen entnehmen, doch dass die Personen bereit waren, für ihr Ziel zu töten, war spürbar. Sie mussten etwas unternehmen. Sie mussten es verhindern. Aber konnten sie es überhaupt noch aufhalten? Und wenn ja, wie sollte es weitergehen? Die Situation war verfahren und Mari war unschlüssig. Sie erinnerte sich an die Worte des Mannes, der sie in seiner alten Kutsche nach Toshi no Kokka gefahren hatte. Als sie noch ganz am Anfang des Auftrages gestanden hatten.

„Entschuldigt meine Direktheit, doch ich bezweifle, dass zwei Shinobi ausreichen, um die Situation zu retten.“

Hatte er Recht gehabt? Mari ballte die Hände zu Fäusten, während sie mit dem Byakugan die vielen Kampfszenen überflog, die sich in Toshi no Kokka abspielten. So viele Menschen in Gefahr und den Chuunin fehlte noch immer jede Spur, wo sich das verdammte Haoken befand. Das verschwundene Haoken war der Ursprung dieses ganzen Grauens. Während Hei sich bereitmachte, die Menschen notfalls mit Gewalt am weiteren Kampf zu hindern, haderte die Braunhaarige noch. Nicht, weil sie befürchtete, die Mission könnte durch solch ein Verhalten scheitern. Sondern weil sie nicht sah, wohin sie das führen sollte. Selbst wenn Hei alle mit seinem Sand einfing, würden sie deshalb nicht alle ruhig miteinander sprechen. Irgendwann würde der Tatsumaki seine Technik auflösen müssen und alles ging genau dort weiter, wo sie gestoppt hatten. Oder nicht? „Beniko?“ Mari horchte auf, wiederholte den Namen, den der Suna-Nin plötzlich aussprach. Die Tochter des alten Senshi. Niemand schien sie bisher als ernsthafte Konkurrentin um den Thron betrachtet zu haben. Die Aufmerksamkeit des Auftraggebers hatte voll und ganz auf Senshi Akira gelegen – Beniko war hingegen nur losgeschickt worden, um Tee zu besorgen. Und auch Kao Ren hatte mit keiner Ehrfurcht von der schwarzhaarigen Schönheit aus dem Hause Senshi gesprochen. Allein aus dem Grund, dass es sich bei ihr um eine Frau handelte – das schien bereits Grund genug gewesen zu sein, sie nur als nettes Beiwerk zu betrachten. Sollte wirklich Beniko hinter dem Verschwinden des Haoken stecken? Mari erinnerte sich daran, dass die junge Frau im Palast bereits gezeigt hatte, durchaus Einfluss auf ihren Vater haben zu können. Ob es tatsächlich die einzige Frau gewesen war, die in Wirklichkeit die Fäden gezogen hatte, während die Männer dachten, eine Schlacht unter sich auszufechten? Ren, Kotarou und Naoku waren Akteure, die mit erhobenem Schwert aufeinander losgehen … und im Zweifel auch in einer Schlacht sterben würden. Senshi Akira hingegen würde dadurch nicht umkommen, denn er würde in keine offene Konfrontation laufen. Wollte man ihn loswerden, musste man es auf anderem Wege entledigen. „Es ist die einzige Spur, die wir haben“, antwortete sie Hei nach einem kurzen Moment, in dem sie die neuen Informationen verarbeitet hatte. Dann sah sie zum Tatsumaki und nickte. „Wir fliegen zum Palast und suchen Akira… und Beniko.“ Ob hinter dem freundlichen Gesicht der jungen Schönheit tatsächlich ein Monster steckte, das den eigenen Bruder, nein, die ganze Familie aus dem Weg räumen würde, um selbst an die Macht zu kommen? Sie würden es herausfinden. Die letzte Spur, die sie verfolgen konnten.

Tbc: Der Palast des Königs
 
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