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Straßen des Reichenviertels

Sumiya Saki

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Getsurin - Hafen

Endlich hatten die beiden Shinobi also Kirigakure erreicht. Gut, endlich war relativ, die Reise von Getsurin nach Kiri war nicht sonderlich lang gewesen, Vorteile, wenn man im selben Reich blieb. Doch eigentlich hatte es Saki bereits gereich, lange Wege waren oft langweilig und Konversation war nicht die Stärke der Sumiya, jedenfalls keine, die von vielen als normal eingestuft wurde. Langsam verließ Saki das Boot und streckte sich einige Male. Eigentlich vollkommen unnötig, sie hatte nicht lange auf der Fähre verbracht und den größten Teil der Reise nur an der Reling gestanden, aber es fühlte sich richtig an. Ein kurzes Gespräch mit einem Matrosen, der auf dem Pier „arbeitete“, also eigentlich nur herumstand und sich mit einem Glimmstängel die Lunge ruinierte, führte die beiden Shinobi auch auf den rechten Weg, sodass sie wussten, wo es hin ging. Ein wenig beunruhigte es Saki, dass es sich um ein Reichenviertel handelte, das komplette Gegenteil von ihrem Heim. Aber sie konnte das ja nicht wirklich ändern, also musste sie wohl oder übel ihre Wohlfühlzone hinter sich lassen.
Das Reichenviertel selbst war, wie hätte man es anders erwartet, beeindruckend. Breite Wege mit ebener Pflasterungen wurden gesäumt von sich abwechselnden Linden und Straßenlaternen aus dunklem Metall, die den Nebel in ein sanftes, gelbes Licht tauchten. Einzelne Bänke standen in regelmäßigen Abständen und luden zum Verweilen ein, ganz anders, als in den Slums, wo jede Sitzgelegenheit Einladung zur Übernachtung zu sein schien. Sicherlich sahen die Häuser prunkvoll aus, aber Saki konnte das nicht wissen, denn die Sichtreichweite endete bereits wenige Meter hinter jedem Zaun, jeder Mauer und jeder Hecke. Dadurch konnte die Sumiya nur perfekt geschnittenen Rasen und absolut gepflegte Beete erkennen. Leise pfiff das Mädchen, während sie nach der richtigen Beschriftung der Mauer Ausschau hielt. So viel Platz und so sauber. Kenn ich gar nicht von zuhause, die Straßen sind da schmaler und der Dreck türmt sich. Es war schon traurig, wie sehr sich die Lebensverhältnisse unterscheiden konnten. Doch sie waren nicht hier, um die Ungerechtigkeiten der Welt zu korrigieren, auch wenn Saki dies gerne getan hätte. Sie waren hier, um ihren Auftraggeber zu treffen, damit seine Tochter wiedergefunden wurde. Nur an keinem der Tore stand der Name, den Saki brauchte, Tomura. Vielleicht mussten sie auch nur noch etwas weitergehen, sie hatten ja gerade erst das Viertel betreten.
Urplötzlich verschwanden die Mauern zu beiden Seiten des Weges m Nebel und vor den Shinobi baute sich ein großer Platz auf, in dessen Mitte ein Springbrunnen stand. Noch ein Zeichen des Überflusses, wie sie hier mit Wasser herumspielten, während anderswo Menschen Durst litten. Fair war das nicht. Moment, hatte der Matrose nicht etwas zu dem Brunnen gesagt gehabt? Ach ja. Am Brunnen links halten. Mal sehen, ob wir das Haus der Familie Tomura finden. Oder sie verliefen sich hilflos im Nebel, auch eine Möglichkeit, die Kirigakure für die beiden Shinobi offen hielt. Wie rücksichtsvoll von der Stadt.
 
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cf: Hafen

Isamu joggte leise auf der Stelle, als sie in den Hafen einfuhren, der sich auf den letzten Metern dann doch durch einen Leuchtturm bemerkbar gemacht hatte. Die besondere Atmosphäre hatte er genossen und tat es noch immer, dennoch wollte er auf alle Vorkommnisse egal welcher Art vorbereitet sein. Die Muskeln mussten also langsam wieder aufgewärmt werden, damit sie nicht verkrampften, wenn sie zum Einsatz kamen. Auch als Isamu von Bord ging, behielt er die leichte Jogging-Bewegung bei, jedoch immer darauf bedacht, Saki den Vortritt zu lassen. Sie sollte ja nicht auf die Idee kommen, dass er irgendeine Idee hätte, wo sich das Haus der Familie befand oder sogar Ambitionen, die Stadtführung für ihre kleine Tour zu übernehmen. Saki machte zwar nicht im Ansatz den Eindruck, dass sie etwas derartiges vorhatte, aber warum ein unnötiges Risiko eingehen? Er hielt sich also im Hintergrund, als sie den Weg in Erfahrung brachte, joggte ihn dann in kleinem Abstand hinterher und wartete auf weitere Anweisungen, während er nach dem passenden Haus Ausschau hielt. Die Beschreibung des Matrosen hatte er selbstverständlich mitgehört, denn auch wenn er in zweiter Reihe stand, wollte er durch fehlende Informationen nicht zu einer Last werden.
Schon auf den ersten Metern wurde Isamu klar, dass die Atmosphäre, die er auf dem Wasser so bewundert hatte, nur bewundernswert war, wenn man auf dem Wasser war und nichts zu tun hatte. Wenn man ein bestimmtes Haus finden musste, in einer Stadt, in der man sich gar nicht auskannte, ging der Charme des Nebels sehr schnell verloren. Die Schilder an den Mauern der prunkvollen Villen konnte man oft erst erkennen, wenn man direkt davor stand. Wobei "prunkvolle Villen" auch eher eine Vermutung war, denn der überwiegende Teil der Gebäude verschwand hinter der dichten Nebelwand. Auch die Wegpunkte, die sie am Hafen erhalten hatte, sah man erst, wenn man davor stand. So konnten die beiden Shinobi nur hoffen, dass sie halbwegs frontal auf diese zuliefen. Glücklicherweise tat sich irgendwann auch der letzte Wegpunkt, ein Brunnen, vor ihnen auf. Es konnte nicht mehr weit sein. "Nach links, richtig?"
Und was sie linkerhand erblickten, musste wohl der ganz Prunk von Kirigakure sein. Scheinbar gab es in diesem Reichenviertel noch ein Reichen-Reichenviertel. Durch die großen Vorgärten und die prunkvollen Zäune und Mauern waren die eigentlichen Behausungen von der Straße nun kaum noch zu erkennen. Dafür gab es hier scheinbar einen Wettbewerb darin, wer es schaffte, am meisten Geld in sein Namensschild zu pumpen. Ein Vorteil, denn die reich verzierten Schilder waren vor allem eins: groß. So konnte man die Namen erkennen, sobald der Nebel es zuließ, und musste nicht erst an die Tore herantreten. So dauerte es nicht lang, bis das Tor mit der Aufschrift Tomura vor ihnen erschien und sie zum Stehen kam. Mehr oder weniger, denn Isamu führte weiterhin seine Jogging-Bewegung aus, um warm zu bleiben.
"Sieht teuer aus.", bemerkte Isamu zugegebenerweise völlig unnötig, denn selbst ein einäugiger hätte das erkannt. Ein hoher Zaun mit Goldapplikationen schien das ganze Grundstück zu umziehen. Das Eingangstor wurde von zwei massiven Statuen gesäumt, die wahrscheinlich das Abbild irgendwelcher Schutzgeister waren und bedrohlich über jeden Besucher wachten. Waren das vielleicht Wölfe? Oder Waschbären? Jedenfalls irgendwas mit Pelz. Er kannte sich da nicht so genau aus, was er jedoch erkannte, war die detailreiche Ausarbeitung eben jener Statuen. Zwar waren sie nur aus Stein, mussten aber trotzdem sehr teuer gewesen sein. Auch wenn er der Arbeit sehr viel abgewinnen konnte, löste der unnötige Prunk in ihm sehr viel Unverständnis aus. Am Kyogan gab es zwar auch einige beeindruckende Arbeiten, jedoch wurden diese alle von Clanmitglieder ohne Gegenleistung angefertigt und erfüllten alle einen Zweck. Meistens dienten sie dem Gedenken, und das war vielleicht noch der Zweck dieser Statuen, ganz sicher aber nicht der Zweck eines goldverzierten Zaunes. In seinen Augen unnötige Verschwendung, denn einem Yamakabe wurde gelehrt, nicht über seine Verhältnisse zu leben und andere mit eigenem Reichtum zu unterstützen. Die meisten spendeten viel Geld an den Clan, dieser nutze jedoch viel davon für gemeinnützige Zwecke. Es war jedoch heute nicht seine Aufgabe, irgendwelchen Adel zu belehren. Gedankenverloren läutete er also die Glocke am Tor, um sich der Mission zu widmen. Ups. Das hatte er eigentlich nicht zu entscheiden. "Entschuldigung.", richtete er also kurz an Saki, um zu signalisieren, dass er sich seines voreiligen Handelns bewusst war und es bereute.
Sein Blick war jedoch weiter auf den dichten Nebel hinter dem Tor gerichtet. Ein Gebäude war dort nämlich nicht zu sehen, sondern lediglich ein langer, gerader, penibel gepflasterter Weg, an dessen Ende sich voraussichtlich die Eingangstür befand. Zunächst tat sich einige Momente gar nichts, bis sich schließlich eine gebückte dreibeinige Gestalt im Nebel abzeichnete, die langsam näher kam. Wirklich sehr langsam, denn es dauerte nochmal eine ganze Zeit, bis sich die Gestalt aus dem Nebel löste und sich als alter Mann mit Gehstock entpuppte. In seiner linken Hand hielt er einen Schlüssel, mit dem er langsam auf das Tor zusteuerte. "Ein bisschen mehr Training hätte ihm sicher gut getan, um im Alter fit zu bleiben.", bemerkte Isamu trocken, als der Senior den Schlüssel zitternd ins Loch führte und drehte. Klick. Es war keine Überraschung, dass auch das Öffnen des Tores für den Alten ein ganzer Kraftakt war. Er schaffte es aber. "Tomura-sama…" Einer kurzen Pause, um Luft zu holen bedurfte es dann doch. "... erwartet sie bereits.", bemerkte der Mann mit gesenktem Blick und bedeutete den beiden Shinobi mit einer Handbewegung, dass sie eintreten sollten. Diesmal schaute Isamu abwartend zu Saki, denn er wollte nicht erneut ungefragt den ersten Schritt machen.

@Sumiya Saki
 

Sumiya Saki

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Irgendwie kam es Saki so vor, als wäre Isamu nicht in der Lage mal auch nur für fünf Minuten still zu halten. Hierbei war er weniger einer von der Sorte Zappelphilip, die es einfach nicht hinbekamen ruhig zu sein, wo viele mit Sicherheit an ADHS oder anderen, ähnlichen Krankheiten litten, sondern viel mehr so auf sein Training fokussiert, dass er scheinbar unbewusst immer eine Möglichkeit suchte seinen Körper zu stählen. So hörte Saki bei jedem Schritt, den sie tat hinter sich das trippeln von zwei Joggingschritten, die eindeutig von dem Yamakabe ausgingen. Der Junge war motiviert und schien sein Training zu genießen, aber jeder einzelne dieser kleinen Schritte ließ das Netz aus den Nerven der Sumiya dünner und dünner werden. Ein Riss schien vorprogrammiert zu sein, aber fürs erste würde sich Saki noch zusammenreißen. Die Mission hatte kaum begonnen, da konnte sie schlecht schon ihren Missionspartner anfahren … auch, wenn das genau das gewesen ist, was sie bei Aryane gemacht hatte, aber die Hinketsu hatte sie ja schon von einer vorherigen Aufgabe gekannt. Machte es nicht unbedingt viel besser, aber was geschehen war, war geschehen. Nicht, dass Saki dem auch nur eine Träne nachweinte. Doch zurück zum eigentlichen Geschehen.
Gemeinsam mit dem glatzköpfigen Yamakabe bog die Sumiya an dem Springbrunnen nach links ab und folgte einer ebenso breiten und ebenso makellos gepflegten Straße. Die Mauern und Hecken wirkten nur noch beeindruckender, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass der Nebel sich ein wenig gelichtet hatte. Die Sichtverhältnisse waren noch immer miserabel, aber deutlich mehr Details der Gartenpflege und der entfernten Häuser ließen sich ausmachen. Und jeder Blick erinnerte Saki daran, dass alleine die Esszimmer in diesen Häusern größer waren, als ihr gesamtes Haus. Himmel, manche hatten vielleicht sogar Abstellkammern, die größer waren, als Sakis Heim, wenn das nicht mal frustrierend sein konnte. Besonders, weil ihr Haus in den Slums, weil es sowohl Heim, als auch Klinik war, bereits zu den größten auf der Plattform gehörte, das als Wohnraum genutzt wurde. Lieber wandte Saki den Blick ab und konzentrierte sich auf die Suche nach einem passenden Namensschild. Tomura, Tomura. Suchend ließ Saki ihren Blick über die Namensschilder schweifen, die sich wohl mit Goldapplikationen und verschlungener Schrift an Schönheit übertrumpfen wollten, in den Augen der Iryounin verfehlten die meisten jedoch das Ziel und wirkten nur aufdringlich und wichtigtuerisch. Die schlichteren fand Saki noch ganz angenehm, aber auch vollkommen unnötig. Es war Isamu, der das Haus des Auftraggebers erspähte und als hätte es Saki geahnt, auch dieses Schild war bestenfalls als kitschig zu bezeichnen. Goldene Lettern auf einer Marmorplatte und in den verdammten, schon goldenen Schriftzeichen waren auch noch kleine Edelsteine eingelassen, die selbst im schummerigen Licht des Nebels glitzerten. Mit nur einem von den Steinen könnte ich unsere Klinik komplett neu und verbessert aufbauen und die hängen sich das einfach so an die Gartenpforte. Es machte die Sache auch nicht besser, dass der Zaun ebenfalls mit Gold angab und noch mehr unnötigen Reichtum versprühte. Wenigstens passte es zu dem grässlichen Namensschild am Eingang.
Während Isamu die Statuen bewunderte, wanderte der Blick der Sumiya am Gebäude vor ihr empor. Strahlend weißer Putz mit mehreren Felsmosaiken, um der Fassade mehr Struktur zu verleihen, war hier verwendet worden. So sauber konnten Häuser in den Slums nur die drei Sekunden nach Fertigstellung sein, was für ein Aufwand es sein musste dieses klare Weiß aufrecht zu erhalten, das mochte sich Saki gar nicht vorstellen. Über der noch fernen Eingangstür befand sich ein breiter Balkon mit Balustraden, die aus dunklem Metall gefertigt waren, aber ebenso, wie der Zaun goldene Verzierungen aufwies. Ohne das Edelmetall schien man hier gar nicht bauen zu können. Saki bemerkte gar nicht, wie Isamu die Türglocke läutete und schreckte beinahe hoch, als dieser sich dafür bei ihr entschuldigte. Neulinge. Das ist völlig in Ordnung. Er hatte ja nur geklingelt, das stellte doch kein Problem dar. Es war ja nicht so, als habe er sich ein Messer genommen, gut, der Typ hatte eh keine dabei, und den Auftraggeber angegriffen. Das wäre ein Problem gewesen.
Ein alt wirkender Mann mit Gehstock erschien plötzlich, so plötzlich man es in seinem Alter jedenfalls konnte, und öffnete den beiden Shinobi die Tür. Ein wenig unnötig, beide hätte locker drüber springe können und wenn sie dafür die Erlaubnis hatten, würde das auch nicht als Einbruch gewertet werden können, aber sie ließen den Mann gewähren. Er hatte noch recht volles, weißes Haar und seine Kleidung bestand aus einem simplen schwarzen Anzug, einem weißen Hemd und einer schwarz-grau gestreiften Krawatte, die absolut makellos, trotz seiner her angestrengten Körperhaltung, saß. Das war ein Butler, der mit ganzem Herzen seiner Tätigkeit nachging und daher auf sein Erscheinungsbild penibel achtete, sicherlich war er derjenige, der am meisten Scham über sein Alter und die gebeugte Haltung empfand. Auf die Einladung des Butlers hin, setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung, langsam. Der Butler gab das Tempo vor und das Wort Tempo war hier wirklich Auslegungssache.
Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis sie das herrschaftliche Haus erreicht hatten. Von nahem wirkte es nochmals größer und beeindruckender, als von der Straße, soviel war sicher. Langsam näherte sich Saki Isamu, um mit ihm ein paar unauffällige Worte zu wechseln, die der Butler nicht unbedingt mitbekommen sollte. So viel unnötiger Luxus, dieses riesige Haus und für wie viele Leute? Wahrscheinlich nur drei Bewohner und ein paar bedienstete. Die sollten lieber ihr Geld spenden, um es anderen, weniger glücklichen Menschen einfacher zu machen. Damit meinte sie nicht einmal sich oder die Slums von Soragakure, aber es gab überall Menschen, die nicht so gut im Leben gestellt waren und entsprechend über jedes bisschen Hilfe glücklich sein würden. Slums waren kein neues Problem, das Soragakure eingeführt hatte, nur dort herrschte eine wirklich starke Trennung zwischen arm und reich dank unterschiedlicher Plattformen, die man nur an bestimmten Stellen queren konnte. Wenn man kein Shinobi war, war es für viele der Slumbewohner sogar schon schwierig zu einer der regulären Plattformen zu gelangen. Doch das gehörte gerade nicht hier her, denn der Butler öffnete, ebenso zitternd, wie das Gartentor, die Haustür und bedeutete den beiden Shinobi einzutreten und linkerhand in einen Raum zu gehen.
Sowohl die Eingangshalle, als auch der Raum, den Saki und Isamu nun betreten hatten, waren mit weißem Marmor ausgelegt und schwere, edel wirkende Teppiche bedeckten den Boden an ausgewählten Stellen. Ohne wirklich auf eine Einladung zu warten ließ sich Saki auf einem von zwei sich gegenüberstehenden, pfirsichfarbenen Sofas nieder und blickte sich um. In der Mitte zwischen den beiden Sitzgelegenheiten befand sich ein goldener Tisch mit einer Glasplatte darauf, sowie einer nicht näher definierten Statue aus Ebenholz mit Blattgold Verzierungen. An der der Tür abgewandten Seite des Raumes befand sich ein weiß getünchter Kaminofen, in dem ein kleines Feuer prasselte, das weniger der Wärmegewinnung und mehr dem Ambiente diente. Ein breiter, streifenfreier Spiegel thronte über dem Kamin und schien den Raum optisch deutlich zu vergrößern. Zudem spiegelte sich darin ein enormes Familienportrait, das drei Personen zeigte. Wahrscheinlich den Auftraggeber, seine Frau und seine Tochter, die nun verschwunden war. Wenigstens wussten die beiden jetzt schon einmal, wie das Mädchen aussah. Kurzes, hellbraunes Haar, ebenso braune Augen und einen Leberfleck an der Seite ihres Kinns, der schien das wichtigste Merkmal zu sein, um sie zu finden, denn das hatte sicherlich nicht jeder. Vorsichtig stieß Saki ihren Ellenbogen gegen die Seite von Isamu und deutete auf das Bild. Währenddessen erschien der Butler erneut und servierte drei Tassen Tee auf dem goldenen Tisch, aber nicht bevor er nicht unter jeder Tasse ein silbriges Platzdeckchen platziert hatte, das Glas durfte ja nicht verkratzen. Das Ganze kam Saki sowas von extra vor, aber es war halt auch nicht ihre Welt. Wie Isamu wohl damit klar kam?

@Yamakabe Isamu
 
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Als Saki sich in Bewegung setzte, joggte Isamu ihr zunächst hinterher. Als er jedoch merkte, wie langsam die Reise zur Eingangstür vonstatten ging, stellte er sie langsam ein. Er hatte ohnehin den Eindruck, dass eine Begegnung in diesem Haus nicht nur fünf Minuten dauern und schon gar nicht zwischen Tür und Angel stattfinden würde. Egal, was er jetzt tat, auskühlen würde er sowieso ein wenig. Er trottete also genau wie Saki dem Butler hinterher, der immerhin zielsicher auf die Tür zusteuerte und keine Schlangenlinien lief. Geeicht werden muss er also nicht. Nur mit ein wenig Training aufpoliert. Isamu wusste, dass es nicht unmöglich war, sich im Alter fit zu halten. Am Kyogan hatte er schon ehrwürdige Mitglieder gesehen, die das Alter dieses Butlers sicher überschritten hatten. Trotzdem waren es noch beeindruckende Körper. Dieser hier hatte also einfach sein Training vernachlässigt. Armer Mann.
Viel länger dachte er nicht mehr über den bemitleidenswerten Zustand des Butlers nach, denn Saki gesellte sich zu ihm. Ihre Worten wunderten ihn ein wenig, denn so oder so ähnlich hätte man sie sicher auch von einem Yamakabe hören können. "Ja. Der ganze Überfluss sollte lieber an die gehen, die selbst nicht dazu in der Lage sind, sich über Wasser zu halten.", stimmte Isamu zu. Weil auch den Yamakabe die Verlockungen des Reichtums bewusst waren, gab es nicht nur Regel 15, sondern noch eine extra Regel für Geld. Eine relativ späte Entdeckung im Leben Yamakabe Hans. Regel 126: Lebe nicht im Überfluss. Reiche den Großteil deines Reichtums an die Schwachen weiter. Es bot immer noch ein viel Spielraum, aber die Intention war klar. Für Isamu war das gar kein Problem, denn er hatte gar nicht genug Zeit, um viel Geld auszugeben. Er musste schließlich viel trainieren.
Wenn Isamu noch Zweifel gehabt hätte, dass die Bewohner dieses Hauses nicht im Überfluss lebten, wurden diese spätestens beim Betreten der Eingangshalle ausgeräumt. Teure Gemälde, reich verzierte Türrahmen und ausgeschmückte Decken. Es fehlte hier wirklich an gar nichts. Alles war penibel gepflegt. Die Mamorplatten, die den ganzen Boden bedeckten, waren sogar gründlicher poliert als die Glatze des jungen Yamakabe. Das ging definitiv über das normale 'Sich ab und zu auch mal was gönnen' hinaus. Das entsprach wirklich nicht dem Stil Isamus, auch wenn er die vielen schönen Arbeiten wertschätzen konnte.
Es war dann sogar für Isamu nicht mehr überraschend, dass der ganze Prunk sich im nächsten Raum fortsetzte. Der Butler führte sie in ein edles Kaminzimmer. Neben einer viel zu teuren Grundausstattung hingen hier mehrere Portraits und Familienfotos an der Wand. Teilweise schon sehr alt, von der malerischen Qualität allerdings weniger hochwertig als die Bilder, die in der Eingangshalle zu finden waren. Natürlich immer noch hochwertiger als alles, was der normale Bürger sich leisten konnte. Isamu ließ sich auf dem Sofa nieder und betrachtete ein Portrait nach dem anderen, bekam dann aber einen Stoß in die Seite. Ein Angriff? Er zuckte kurz zusammen. Glücklicherweise lediglich Saki, die seine Aufmerksamkeit auf ein Portrait lenkte, das prominent im Raum platziert war. Man musste immer vorbereitet sein, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, wenn er einen so schwachen Stoß gar nicht gespürt hätte. Naja...
Das Bild zeigte vermutlich den Auftraggeber, seine Frau und - am wichtigsten - die verschwundene Tochter. Den Stoß empfand Isamu als Aufforderung. Schnell prägte Isamu sich die Details ein, um das Mädchen später einwandfrei identifizieren zu können. Der Butler brachte inzwischen drei Tassen Tee, die allesamt in handgearbeiteten Tassen serviert wurden. Bei genauerem Hinschauen konnte Isamu sogar das eingearbeitete Logo von Soragakure in den Ornamenten erkennen. Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen, blieb jedoch nicht, denn am anderen Ende des Raumes wurde eine große Tür aufgestoßen. Die Bediensteten, die die Tür geöffnet hatten, flankierten den Torbogen im Anschluss, während der Hausherr den Raum betrat.
Das Gemälde hatte ihn bereits sehr gut getroffen. Er hatte einen Schnäuzer, der offensichtlich jeden Tag die beste Pflege erfuhr, und markante Wangenknochen, die sein ernstes Gesicht rahmten. Auf seiner feinen Kleidung war nicht eine Fluse zu finden und Isamu bemerkte zufrieden, dass dieser Mann sich wohl besser in Form hielt als sein Butler. Mit einer vorbildlichen Haltung schritt der Mann auf den Tisch zu und… Isamus Mundwinkel zogen sich nach unten und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich wieder gefangen hatte und einen völlig ausdruckslos in Richtung des Auftraggebers schaute. Es passte ins Bild, wenn er so darüber nachdachte. Der ganze unnötige Schickschnack, um der ganzen Welt den eigenen Reichtum zu präsentieren. Die ganzen fähigen Angestellten, die er wahrscheinlich brauchte, weil er nicht dazu in der Lage war die Dinge selbst zu erledigen. Es war das Bild eines schwachen Mannes, das sich in seinem Kopf formte, als er das Katana an der Hüfte dieses Jammerlappens betrachtete. "Was für ein Wurm. Kein Wunder, dass er nicht auf sein Kind aufpassen kann.", flüsterte Isamu und gab sich keine Mühe seine Abscheu gegenüber Saki zu verbergen.

@Sumiya Saki
 

Sumiya Saki

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Ein Leben in solchem Überfluss, das hätte sich Saki nie träumen lassen. Gerade das Haus war wirklich extrem beeindruckend, aber gleichzeitig kam es ihr viel zu verschwenderisch vor. Reichte ein einfacher Holztisch nicht? War ein simples Wohnzimmer nicht genug? Scheinbar ja nicht, wenn sich Saki hier so umsah. Selbst wenn Saki jemals an größere Mengen Geld kommen würde, ob sie ein solches Haus auch nur in Betracht ziehen würde, war fraglich. Lieber ein schönes, simples, Einfamilienhaus mit angeschlossenen Praxisräumen, den Rest des Geldes konnte sie Spenden oder in andere gemeinnützige Projekte investieren. Leider war dies gerade nicht mehr, als Wunschträume, denn Saki besaß so viel Geld nicht und würde in absehbarer Zeit auch kein solches bekommen, soviel stand fest. Daher bleib ihr nichts anderes über, als mit der aktuellen Realität vorlieb zu nehmen.
Etwas zögerlich nahm Saki den Tee entgegen und nippte sachte an der Flüssigkeit. Sie mochte Tee nicht sonderlich, Kaffee eigentlich auch nicht, aber sie hatte sich ein wenig den Wachmachern gegenüber erwärmen können. Gerade nach einer langen Nacht oder anstrengender Arbeit konnten diese Getränke echte Wunder bewirken, man sollte es nur nicht übertreiben, aber das war ja bei den meisten Dingen im Leben so. Der grüne Tee in der Tasse war extrem bitter und die Kunoichi zwang sich dazu das Gesicht nicht zu verziehen, wenigstens hatte sie sich nicht noch an der Flüssigkeit verbrannt. So unauffällig, wie möglich, schnappte sie sich fünf Zuckerstücke, die auf dem Tisch in einer Schale platziert worden waren und versenkte diese Menge Zucker in ihrem Tee. Zu viel Zucker? Definitiv, aber sonst würde Saki das Zeug kaum runter bekommen. Leider kam Saki gar nicht mehr dazu einen weiteren Schluck der nun viel zu süßen, also für Saki somit genau richtigen, Flüssigkeit zu nehmen, denn zwei Bedienstete öffneten die zweiflügelige Tür zu einem Nebenraum und durch schritt ein Mann in dekadenter Kleidung. Ein steifer und irgendwie militärisch wirkender Anzug in schwarz mit einem leichteren Mantel aus einem feinem, cremefarbenen Stoff gab dem Mann irgendwie eine Aura von Strenge. Sollte der Typ nicht Händler oder so sein? Wirklich zusammen passen wollte dies nicht, vielelciht war er auch nur ein Möchtegern, der sich so besser gefiel. Unsicher? erst jetzt fiel ihr Blick auf die Klinge, die in einer schlanken Scheide an der Hüfte des Mannes hing. Eine schwarz glänzende Scheide für ein regulär wirkendes Katana. Der griff war mit weißem und goldenem Band umwickelt und schien so perfekt zu sein, dass Saki bezweifelte, dass die Klinge viel Nutzen gesehen hatte. Der kann bestimmt mit dem Zahnstocher nicht mal umgehen. Einen ähnlichen Ansatz schien auch Isamu zu haben, flüsterte er doch Worte, die den Auftraggeber in kein gutes Licht rückten. … Wobei sich die Sumiya nicht sicher war, wie der Yamakabe zu seinem Gedankensprung gekommen war. Wie sollte ein Schwert etwas dazu sagen können, ob er auf seine Tochter aufpassen konnte oder nicht? Der Logik konnte die Sumiya einfach nicht folgen, plus der Junge hatte es ausgesprochen, nicht, dass der Auftraggeber es hörte.
Dieser schien es nicht vernommen zu haben, dennoch sackten die Mundwinkel zu Boden, als er die beiden Shinobi erblickte. Was ist das hier für eine Farce? Ich habe für Shinobi bezahlt, die meine Tochter finden sollen. Keine Kinder, die Detektiv spielen wollen. Oh, das hatte er nicht wirklich gesagt, oder? Kinder? Der Kerl wusste nicht einmal, wer Saki und Isamu wirklich waren und sie wurden als Kinder bezeichnet? Mit einem lauten Scheppern stellte Saki ihre Teetasse auf dem Tisch, natürlich absichtlich neben dem Untersetzer, ab und erhob sich. Ihr Blick war finster, aber noch nicht zornig. Der Kerl hatte Nerven. Kinder. Haben Sie eine Ahnung, was wir schon durchgemacht haben, seit wir die Akademie abgeschlossen haben? Ich habe bereits vier Jahre als Kunoichi im Dienste Soragakures verbracht, bin zum Chuunin aufgestiegen und habe erst vor ein paar Monaten mit Haien und Wilderern einen Kampf unter Wasser ausgetragen, bei dem einer meiner Gegner von einem Hai regelrecht zerfleischt worden ist. Sagen Sie also nicht, wir wären nur Kinder. Mit ihrem Spielzeug können sie wahrscheinlich nicht mal angemessen umgehen. Eigentlich verabscheute Saki das Ninjadasein, aber gleichzeitig lieferte es ihr in diesem Moment ein so gutes Argument, dass sie es nicht anders hätte lösen können oder wollen. Die Stimmung war auf jeden Fall dahin.

@Yamakabe Isamu
 
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Seine unwürdige Optik komplettierte ihr Auftraggeber mit einem unsympathischen Auftreten. Isamu wäre es lieber gewesen, wenn er gleich zum Punkt gekommen wäre, denn er wollte das Anwesen dieses Mannes möglichst schnell wieder verlassen. Seit er das Schwert erblickt hatte, fühlte er sich nämlich gar nicht mehr wohl in diesen vier Wänden. Jedes Objekt erschien nun irgendwie in einem anderen Licht und alles wirkte irgendwie schmutzig. Den heißen Tee rührte Isamu deshalb gar nicht erst an, denn das Geschenk dieses Narren wäre Gift für seinen Geist. Dem wollte er seinem Körper wirklich nicht aussetzen. Für die Worte des Gastgebers galt das aber nicht. Auch wenn Isamu noch zu den weniger widerstandsfähigen Mitgliedern des Clans gehörte, prallten die Worte an ihm ab wie eine Klinge an der Glatze von Yamakabe Han. Persönlich hatte er bereits mit diesem Menschen abgeschlossen, weshalb er jetzt nur darauf wartete, dass relevante Informationen für den Auftrag geteilt wurden, während er alles andere gar nicht wahr nahm.
Für Saki sah die ganze Sache wohl anders aus. Sie fuhr aus ihrer Haut und faltete den alten Mann erstmal richtig zusammen. Auch wenn aus Isamus Gesicht immernoch die Gleichgültigkeit sprach, konnte ein aufmerksamer Beobachter sehen, wie seine Mundwinkel dezent nach oben wanderten. Eigentlich war er kein schadenfroher Zeitgenosse, aber wenn es sich gegen einen Schwertkämpfer richtete, gab es nichts besseres. Regel 7a: Schwertkämpfer sind das schwächste Glied der Gesellschaft. Sie stehen auf der untersten Stufe. Diese Regel gab es nicht wirklich. Wenn Isamu jedoch irgendwann den Status von Yamakabe Han erreicht hätte, würde er sie in das Buch der Perfektion aufnehmen lassen. Sehr gut, Saki. Zeig ihm seinen Platz.
Der Kopf des Familienoberhaupts lief indessen hochrot an. Die anfängliche Verwunderung über den mächtigen Gegenwind der Kunnoichi schien in Empörung umzuschwingen. “W-Was fällt euch eigentlich ein? Habt ihr eigentlich keine Manieren? Ich bitte um ein wenig mehr Respekt vor meinem Stand und Erfolg. Mir ist es völlig egal, was ihr schon erreicht habt. Was könnt ihr in euerem Alter schon wissen? Ich habe gestandene Shinobi gefordert. Das ist eine Frechheit.” Es war nicht überraschend, dass ein Mann wie er sich auf irgendeinen fiktiven Stand berief und sich mit irgendwelchen Erfolgen brüstete, die er wahrscheinlich auf dem Rücken anderer errungen hat. Wann kommt er endlich zum Punkt? Isamu begann mit seinem Bein zu wippen, denn er wollte langsam echt aus diesem Tempel der Schande entfliehen und sich nicht länger dieses Rumgeheule anhören. “Ich werde mich an offizieller Stelle beschweren. Dem Pöbel kann man sicher jemanden wie euch schicken, aber doch nicht mir. Ich habe nur das beste verd-” Offensichtlich würde er nicht so schnell zum Punkt kommen, weshalb Isamu ihn unterbrach. Er ergriff zwar nicht gerne die Initiative, aber das war ein Sonderfall. “Was ist passiert?” Isamus Frage kam so aus dem nichts, dass die Empörung scheinbar wieder der Überraschung gewichen war. Die Frage war nur, wie lange? “W-Wie bitte?” Isamu ließ eine kleine Pause, denn er war sich nicht sicher, ob der Schwertnarr vielleicht einfach ein wenig länger brauchte, um seine Worte zu verstehen, aber er schaute ihn nur verdutzt an, weshalb er sich erbamte, seine Frage noch ein wenig zu präzisieren. “Was mit Ihrer Tochter passiert ist? Dafür haben Sie uns gerufen.” Weiterhin schaute er in ein verdutztes Gesicht. Typisch. “Erinnern sie sich. Ihre Tochter?”

@Sumiya Saki
 

Sumiya Saki

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Eine erhitzte Debatte wäre nicht unbedingt das, was Saki sich erhofft hatte, nein, also wirklich nicht, aber wenn der Auftraggeber es darauf ankommen ließ, würde sie einen Teufel tun und klein beigeben. Er hatte sie angeheuert und hatte mehr bekommen, als er bezahlt hatte, ursprünglich hätten sich nur Genin der Sache annehmen sollen, dass ihm ein waschechter Chuunin, völlig dahingestellt, dass sich Saki kaum als solcher sah, geschickt worden ist, war ein Bonus, der ihn aktuell nicht mehr Geld kostete. Was für ein Poser, wirft hier mit Geld um sich und ist zu geizig auch für Chuunin zu zahlen. Eigentlich wollte Saki gerade zu Runde zwei ansetzen, ihr Auftraggeber hatte noch ein paar gut gewählte Worte verdient, doch dazu kam es nicht mehr, als Isamu lossprach und die Aufmerksamkeit auf sich richtete. Er schaffte es die Spannung im Raum zu lösen und gleichzeitig die eigentliche Aufgabe wieder in den Vordergrund treten zu lassen. . Mönchische Gelassenheit oder soziales Unverständnis. Egal, was es war, er hat recht. Auch Saki hatte es gebrauchen können, dass sie sich beruhigte. Zwar wäre sie nicht handgreiflich geworden, doch es hieß schon immer, dass Worte mehr schaden konnten, als Taten und Saki hätte so einigen Schaden anrichten können.
Mit gekühlten Gemütern ging es also weiter. Vielleicht war alleine diese Aktion ausreichend, um Isamus Anwesenheit bei dieser Mission zu rechtfertigen, er hatte es wahrlich geschafft die Spur zurück zu finden. Also? Ein irgendwie siegreiches Grinsen hatte sich auf dem Gesicht der Künstlerin ausgebreitet, auch wenn es kein wirklicher Sieg war, den die Kunoichi da errungen hatte, es tat gut den Mann klein beigeben zu sehen. Ohne weiteres zu sagen nahm Saki wieder Platz auf dem Sofa und blickte ihren Auftraggeber herausfordernd an. Also was? Ihr sollt meine Tochter finden. War der Typ so dumm oder einfach so stur? Saki beugte sich nach vorne und stützte ihrem Oberkörper auf ihren Knien ab, während sie den Mann anstarrte. Ihre Tochter, erzählen sie uns von ihr. Was macht sie gerne? Schweigen. Wo geht sie in ihrer Freizeit gerne hin? Schweigen. Wo ist sie überhaupt verschwunden? Schweigen. Echtes Vater des Jahres Material hier. Wissen sie eigentlich irgendwas? So langsam war Saka wieder drauf und dran die … zivilisierte Debatte von vorhin wieder auf zu nehmen. Auftrag erteilen, großspurig sein und dann nichts wissen, der Kerl war hier echt ein Jackpot. Ähm, ich … Vielleicht weiß Kaya etwas. Ein leerer Blick seitens Saki folgte. Woher sollte sie verdammt nochmal wissen, wer diese Kaya war. Der Name war nicht sonderlich selten und helfen konnte dieser Fetzen an Informationen auch nicht. Gerade wollte Saki wieder unfreundlich werden … also noch unfreundlicher, als der Auftraggeber scheinbar selbst verstand, was fehlte. Ihre beste Freundin, sie lebt nur ein paar Häuser weiter, es ist das etwas kleinere mit den schrecklichen Marmorstatuen im Garten. Hat der sich mal in seinem eigenen Heim umgesehen? Es half nichts, der Kerl kannte seine Tochter so gar nicht, eine Hilfe war er also nicht. Hätten sie diese Station mal überspringen können, aber so. Dann sprechen wir wohl mal als nächstes mit Kaya. Danke für nichts, wir finden selbst hinaus. Weitere Worte schienen sinnlos zu sein, daher erhob sich die junge Frau und bedeutete Isamu ihr zu folgen.
Erst draußen drehte sich die Kunoichi wieder zu ihrem Begleiter um, die geschlossene Tür trennte sie nun von ihrem Auftraggeber. Das war ja für’n Arsch. Der kennt seine Tochter überhaupt nicht, wie kann man so ein schlechter Vater sein? Hoffentlich ist diese Kaya wirklich eine gute Freundin und involvierter, als der gute Paps hier. Eine abfällige Handbewegung in Richtung des Hauses war noch drin, bevor sich Saki zum Gehen wandte.

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Isamu schockte es nicht so sehr, dass der Mann nichts über seine Tochter wusste. Es ging ihm jedoch ein wenig auf die Nerven, dass er durch diese Unwissenheit noch einige Momente mehr in diesem Tempel der Schande verbringen musste. Kaya. Nachbarin. Einige Häuser weiter. Wenn er ohnehin nicht mehr wusste, hätte er diese Info auch in den Auftrag schreiben können. Dann hätten die beiden Shinobi hier gar keinen Zwischenstopp einlegen müssen. Saki vertrat offenbar den gleichen Standpunkt und nutzte die erste Gelegenheit, um das Gespräch zu beenden und Richtung Ausgang zu eilen. Isamu sah noch im Augenwinkel, wie der Butler mit all seinem Pflichtbewusstsein zur Tür eilen wollte, um diese für die beiden zu öffnen. Natürlich hatte er sich kaum von der Stelle bewegt, als Saki die Tür bereits aufstieß und dicht gefolgt von Isamu ins Freie trat. Endlich.
“Ja. Er ist eine Schande für das ganze Reich.”, bemerkte Isamu kopfschüttelnd und versuchte das Bild des verzierten Katanas aus seinem Kopf zu bekommen, denn das war sein größtes Problem an der kürzlichen Begegnung. “Für den ganzen Planeten.” Isamu hoffte sehr, dass das nächste Haus nicht auch voller böser Überraschungen steckte und trottete Saki hinterher.
Das “kleinere” Anwesen war schnell gefunden und zeigte erneut auf, in welchem Maßstab die Anwohner hier dachten. Mit bloßem Auge war kaum zu erkennen, ob das Grundstück kleiner als das der Tomuras war. Vielleicht ein kleiner Vorgarten? Isamu zählte die formvollendeten Buchsbäume, die wahrscheinlich jeden Tag von einem Bediensteten stundenlang bearbeitet wurden. Gleiche Anzahl. Oder eine kürzere Allee zur Eingangstür? Auch hier Fehlanzeige. Exakt die gleiche Anzahl an Pflastersteinen trennten sie von der Eingangstür. Immerhin fehlten die Goldverzierungen am Zaun und die gewaltigen Statuen vor der Pforte, was jedoch nicht hieß, dass diese Leute weniger im Überfluss lebten. Sie trugen es vermutlich nur “weniger” nach außen. Vielleicht hieße das auch, dass der Hausherr nicht so ein unsägliches Schwert um die Hüfte gebunden hatte. Bei dem Gedanken verzog sich das Gesicht des jungen Shinobi erneut und er läutete erneut gedankenverloren die Glocke am Tor, bevor Saki den Befehl dazu gab. “Entschuldigung.” Langsam war es im ein wenig peinlich, wie viele Fehler er heute machte, aber das Schwert hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Reiß dich zusammen, Isamu.
Offenbar achtete man hier wenigstens mehr auf den Gesundheitszustand der Bediensteten, denn wenige Momente nachdem das Klingen der Glocke verstummt war, eilte eine Frau mittleren Alters aus der Eingangstür. Sie hatte einen zügigen und aufrechten Gang. Ihre Haltung sprach definitiv für eine gesunde Muskulatur. Sie stieg einige Treppen hinab und legte den Weg zum Tor deutlich schneller zurück als der Butler der Tomuras. Erst jetzt fielen Isamu die kleinen Marmorstatuen auf, die den Weg flankierten. Es handelte sich um zwölf Abbilder stolzer Krieger, die Isamu einem kurzen Check unterzog. Keine Schwerter. Glück gehabt. Vielleicht würde der Hausherr hier etwas vernünftiger sein. Sie würden es sicher gleich erfahren, denn die Butlerin hatte inzwischen das Tor erreicht. “Guten Morgen. Kann ich Ihnen helfen?” Sie musterte die beiden Shinobi von oben bis unten. “Yakushi-sama hat nichts von einem Termin mit zwei ehrenwerten Shinobi erwähnt. Ich fürchte, er ist gerade leider geschäftlich unterwegs.”

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Ein wenig verdattert stand Saki vor dem Tor des Anwesens, das ihr Auftraggeber als das kleinere bezeichnet hatte. Wo genau diese Prunkhütte kleiner sein sollte, ergründete sich der Sumiya jedenfalls nicht wirklich. Vielleicht gab es nach hinten heraus weniger Platz, aber die ausladenden Flügel des Gebäudes und der weite, gepflegte Vorgarten sprachen davon, dass das Wort klein eine Unbekannte war in diesem Teil der Stadt. Wie auch schon bei ihrem Auftraggeber, war es Isamu der die Klingel betätigte und dieses Mal bekam die Künstlerin mit, dass sich der Yamakabe entschuldigte, als habe er etwas Falsches getan. Was meinst du? Mach dich doch mal ein wenig locker, wer klingelt ist doch wurscht. Manche Leutewaren echt unflexibel, aber so, wie sich Isamu bisher gegeben hatte, konnte Saki dieses Verhalten nicht mehr auf Nervosität bei der ersten Mission schieben, denn dafür hatte er es zu ruhig bis hier geschafft. Der hatte andere Probleme.
Doch egal, was für Probleme dies waren, die Chuunin würde sich da nicht groß drum kümmern, sollte er mit seinem persönlichen Ballast selbst klarkommen, solange er sie nicht behinderte völlig egal. Außerdem erschien nun die Butlerin der nächsten Familie am Tor, um die Shinobi einzulassen … oder auch nicht. Nun, erwartet wurden sie nicht, das stimmte, aber wenigstens sollten die Protektoren etwas helfen, oder? Ah, das ist in Ordnung. Wir kommen gerade vom Haus der Tomuras, wir wurden nämlich angeheuert die Tochter des Hauses zu finden. Uns wurde mitgeteilt, dass Yakushi-sans … Wie sehr es Saki missfiel Namensendungen zu verwenden, die eine leere Form der Ehrerbietung waren und von der Gesellschaft erzwungen wurden. … Tochter eine gute Freundin der Verschwundenen sei. Wäre es möglich mit ihr zu sprechen? Ein kurzer, fragender Blick folgte, offensichtlich musterte die Dienerin die beiden Shinobi und versuchte sich ein Bild zu machen. Sah Saki da ein schwaches, abschätzendes Naserümpfen? Super, die Butlerin war schnippisch, wenn auch weiterhin professionell. Irgendwie war das Saki sympathisch. Nicht nur die stumme Dienerin, die nichts hinterfragte. Vielleicht sollte Saki dann ebenso ein wenig Schneid in ihre Antwort legen? Ich meine, wenn Sie uns nicht einlassen, ein Sprung über den Zaun ist für uns ein Leichtes. Ob es wirklich klug war mit illegaler Aktivität zu drohen? Wahrscheinlich nicht, aber Saki hatte es dennoch getan.
Ein wenig entgeistert blickte die Dienerin Saki an, bevor sie stumm einmal nickte. Wie die Kunoichi das zu deuten hatte wusste sie nicht, aber scheinbar war es gut, denn die Frau begann damit das Tor zu entsperren und öffnete einen der Flügel mit ihrer behandschuhten Hand. Nein, das wird nicht notwendig sein. Bitte tretet ein. Ich werde Kaede-sama Bescheid geben, dass sie Besuch hat. Folgen Sie mir, bitte. Damit setzte sich die Frau in Bewegung und marschierte recht strammen Schrittes auf das Haus zu, das bei näherer Betrachtung etwas schlichter war, als das Heim ihres Auftraggebers, wobei auch schlicht nur relativ betrachtet werden sollte. Staunen war bei Saki aber gerade nicht drin, sie freute sich einfach, dass ihr etwas kruder Bluff funktioniert hatte und hier niemand nach Sicherheitskräften gerufen hatte. Die Erklärung hätte die Sumiya sicherlich nicht gerne abgegeben.
Die zweiflügelige Eingangstür knarrte ein wenig, als die Butlerin das Portal öffnete und den Blick auf die Eingangshalle offenbarte. Ein dunkler, aber glänzend polierter Eichenholzboden bedeckte den gesamten Boden, nur der direkte Weg von der Tür zur Treppe wurde durch einen cremefarbenen Teppich optisch abgehoben. Der Teppich folgte den Stufen sogar weiter nach oben. Nicht ein Streifen war auf dem Läufer zu sehen, die Reinigung musste äußerst regelmäßig erfolgen. Linkerhand war eine kleine Sitzgruppe angeordnet, zwei Sessel und eine Couch mit zwei Sitzen in Pfirsichfarbe, die um einen ebenfalls glänzenden Kaffeetisch aus Holz herumstanden. Mit einer Hand deutete die Butlerin auf das Sitzgrüppchen. Bitte, nehmen Sie Platz, während ich Kaede-sama Bescheid gebe. Soll ich ihnen etwas bringen? Tee, Wasser oder ein kleines Gebäck? Gebäck? Ein wenig lief Saki das Wasser im Munde zusammen, aber da sie nicht gedachte hier allzu lange zu verweilen, so langsam waren diese luxuriösen Häuser ihr zu viel. Lieber verneinte sie daher, halbwegs höflich, indem sie nur die Hand hob und den Kopf schüttelte.

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Nachdem ihnen Einlass gewährt worden war, konnte der Weg vom Tor zur Eingangstür in einer angenehmen Geschwindigkeit zurückgelegt werden. Eine neue Erfahrung, die Isamu nur allzu gerne machte. Nicht ganz so neu wie erhofft, war sein Eindruck des Hauses, als er durch die schwere Doppeltür eintrat. Zwar gab es hier einen komplett anderen Einrichtungsstil, aber von einem Leben in Maßen hatte man hier auch noch nichts gehört. Oder man legte jedenfalls ein anderes Maß an. Ein gewaltiges Maß, welches nichts mit den Grundsätzen der Yamakabe zu tun hatte. Naja. Er konnte nichts daran ändern und, um ehrlich zu sein, war er einfach nur froh, dass ihm bisher kein Schwert in diesem Haushalt begegnet war.
Er ließ sich wie beim letzten Mal auf einem weich gepolstertem Sofa nieder und war diesmal deutlich angetaner von dem angebotenen Erfrischungsgetränken. Es war schon ein wenig her, dass er Flüssigkeit zu sich genommen hatte. Das Schwimmen und der kleine Lauf hatten ihn zwar noch nicht an seine Grenzen gebracht, aber dennoch war eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, um gut in Form zu bleiben. Ein Gebäck passte ihm aber so gar nicht in den Kram. Sich nach den Zutaten zu erkundigen wäre jetzt zu aufwendig und die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Gebäck wäre, welches nach seinem Ernährungsplan geeignet war, war verschwindend gering. Dennoch reichte es nicht aus, nur genügend zu trinken. Was wäre geeignet und könnte gleichzeitig hier im Haushalt vorhanden sein? Er dachte einen kurzen Moment nach und bekam gar nicht mit, dass Saki das Angebot bereits abgelehnt hatte.
"Ein Wasser bitte." Am besten wären Vitamine. Gemüse hatte doch eigentlich jeder im Haus, oder? "Und Karotten, bitte." Während die Bitte nach dem Wasser noch mit einer angedeuteten Verbeugung bedacht wurde, spiegelte sich nach der zweiten Bitte nu rnoch Unverständnis in den Augen der Butler in wieder. Oh nein. Kennen die hier vielleicht gar keine Karotten? Er war noch nie auf einer richtigen Insel gewesen. Getsurin war das, was am Nächsten herankam, aber alles andere als normal. Vielleicht konnte man hier gar keine Karotten anbauen und lagern, sodass sie ein seltenes Gut waren. Und wahrscheinlich kam so eine Butlerin auch gar nicht sehr weit weg vom Anwesen ihres Herrn. Vielleicht musste er sich ein wenig mehr Mühe geben. "Diese langen, orangefarbenen Gemüsestangen." Er hielt seine Zeigefinger etwa 20 Zentimeter auseinander. "So lang irgendwie. Und am Ende ist oft noch grünes Kraut dran." Er starrte die Butlerin eindringlich an, um zu erkennen, ob sie wusste, was er von ihr wollte. "Kennen Sie das?" Die Antwort ließ ein wenig auf sich warten, was wahrscheinlich hieß, dass Karotten hier nicht so häufig waren oder einen anderen Namen besaßen. "Doch… Natürlich." Sie machte noch eine kurze Pause und musterte den kleinen Mann genau. Isamu war sich nicht so sicher, ob sie wirklich wusste was Karotten waren. Wollte Sie etwa eine Antwort herauszögern, in der Hoffnung, sie bekäme noch einen Geistesblitz? Isamu wollte gerade nachlegen als die Butlerin sich abermals verbeugte. "Ich werde sehen, was ich machen kann. Ein paar Karotten und ein Glas Wasser." Sie wandte sich von den beiden ab und verschwand aus der Halle. Eine Gelegenheit, die Isamu nutzte, um sich kurz an Saki zu wenden. "Hier sind wirklich viele komische Menschen unterwegs. Findest du nicht auch?"
Tatsächlich war die Butlerin fündig geworden und kam wenige Minuten später mit einem Glas Wasser und einem Teller wieder. Drei kerzengerade, große, geschälte Karotten ohne grün lagen auf dem Teller aufgereiht. Bestimmt in der letzten Ecke gefunden und mehr war nicht da. Er war aber zufrieden und dankbar, dass es überhaupt welche gab. So lehrte es ja auch Yamakabe Han. "Danke." Während die Butlerin sich entfernte, schritt ein junges Mädchen die große Treppe in der Mitte des Hauses hinab. Sie trug ein edles, blaues Kleid, das reichlich mit Spitze verziert war. Lange weiße Handschuhe bedeckten fast ihre ganzen Arme und Hände. Eine davon hielt sie sich gerade vor den Mund, um ein leises Gähnen zu verbergen. Das schien zweifelsohne die Tochter des Hausherren zu sein. Gerade als das Mädchen vor den beiden zum Stehen kam und den Mund öffnete, diesmal um etwas zu sagen, steckte Isamu sich eine Möhre in den Mund und biss mit einem lauten Knacken ein großes Stück ab, welches er dann unter noch mehr Knacken in seinem Mund zerkleinerte. Erst als Isamu mit dem Stück fertig war, setzte das Mädchen erneut an. "Herzlich Willkommen…" Sie musterte Isamu mit hochgezogenen Augenbrauen. "...verehrte Shinobi. Es wurde an mich herangetragen, dass ihr um ein Gespräch mit mir gebeten habt?" Dann biss Isamu erneut in die Möhre.

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Sumiya Saki

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Ein wenig verdattert blickte Saki zu ihrem Begleiter herüber, als dieser seine Erfrischungsbestellung aufgab. Sie hatte ihn nicht angewiesen nichts zu bestellen, das war völlig in Ordnung, aber ein wenig irritierte die Sumiya, dass der Junge neben simplem Wasser noch Karotten bestellte. Nicht unbedingt das, was man unter einer kurzen Erfrischung verstand. Was ist mit dem Kerl denn nicht richtig? Die Butlerin schien diesen Gedankengang mit Saki zu teilen, blinzelte sie doch ebenso ungläubig. Das war sicherlich nichts, womit sie gerechnet hatte, selbst wenn Gäste mal einen kleinen Snack zu ihrem Getränk erbaten, Saki konnte sich vorstellen, dass es dabei eher um Gebäck ging oder aufwändig hergestellte Horsd’œuvres, Karotten waren da etwas außer der Reihe. Das Schweigen deutete Isamu wohl als Unwissen, denn er begann allen Ernstes zu erklären, was eine Karotte war. Den Drang mit der flachen Hand auf ihre Stirn zu schlagen konnte die Kunoichi wahrlich nicht mehr bekämpfen. Mit einem lauten Klatschen, das ihr einen überraschend verständnisvollen Seitenblick der Butlerin einbrachte, landete die Flache Hand auf der Stirn der blauhaarige Iryounin. Die Stelle, die sie getroffen hatte, brannte und wirklich geholfen hatte es nicht, aber der Drang war stärker gewesen. Was ist mit dem Kerl denn nicht richtig? Offensichtlich so einiges. Er schien nicht einmal mitbekommen zu haben, wie die Stirn Sakis von ihrer eigenen Hand attackiert wurde, aber das passte zu jemandem, dessen Sozialkompetenz von einem Holzbrett in den Schatten gestellt wurde. Und das kam auch noch von Saki. Wenigstens konnte sich die noch etwas schockierte Butlerin aus der Affäre ziehen, Saki war an diesen unbeholfenen Kerl gebunden, wenigstens für heute. Auch sein Seitenhieb über die komischen Menschen war mehr als nur unnötig. Die junge Kunoichi spürte, wie ihr Augenlid vor Frustration zuckte. Der komischste Kauz des ganzen Tages sitzt hier neben mir. Sie sprach es zum Glück nicht aus, wobei sie fast das Gefühl gehabt hätte, dass Isamu das irgendwie in seinem verqueren Kopf zu einem Kompliment gesponnen hätte, daher zuckte sie nur einmal mit den Schultern und erwartete die Rückkehr der Butlerin.
Diese erschien kurze Zeit später und hatte es wirklich geschafft einige Karotten aufzutreiben, um diese dem merkwürdigen Kerl zu servieren. Zu gerne hätte sich Saki wieder vor die Stirn gehauen, aber sie beließ es dieses Mal sich ihren Teil zu denken. Die Butlerin nutzt die erste Chance, die sich ihr bot, sich zu verziehen. Das konnte Saki ihr wirklich nicht übelnehmen. Abstand schien gerade etwas wirklich Wichtiges zu sein. Isamu hatte so eine seltsam beunruhigende Art, war es seine absolute Unfähigkeit in sozialen Umfeldern zu agieren? Eventuell, Saki auf jeden Fall konnte genau nachvollziehen, warum die Frau einen Rückzieher gemacht hatte. Doch Isamus nächstes Opfer schien schon anzukommen. Die Tochter des Hauses erschien in einem für Sakis Geschmack unnötig geschmücktem Kleid und gähnte geradezu demonstrativ, aber „ladylike“. Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken runter. Prätentiös. Und natürlich musste Isamu wieder Isamu sein. Ohne nachzudenken, scheinbar tat er das nicht wirklich, biss er genau in dem Moment, indem die Gastgeberin die beiden begrüßen wollte, in die die Karotte. Wie dieses Gemüse es nun einmal gerne tat, knackte es laut und brachte nicht nur die Gastgeberin aus dem Konzept, sondern bescherte dem Yamakabe auch einen bitterbösen Blick der Iryounin. Beinahe war sich Saki sicher, dass man eine dicke, fette, pochende Ader auf ihrer Stirn hätte sehen müssen. Dieser Kerl hatte Nerven und nichts weiter. Kein Hirn, soviel stand fest. Als sich die Gastgeberin endlich ihre Begrüßung losgeworden war, hatte er nichts Besseres zu tun, als weiter auf der Karotte herum zu kauen. Am liebsten hätte sie den Kerl verprügelt.
Einen tiefen Atemzug später versuchte Saki die Nervensäge neben sich aus zu blenden. Sie hatte schon irgendwie damit gerechnet das Gespräch alleine führen zu müssen. Isamu war sicherlich keine Hilfe. Der würde sein Fett noch wegbekommen. Doch erstmal das Gespräch irgendwie retten. Vielen Dank, dass wir zu diesem Gespräch eingelassen worden sind. Würg. Sich so anzubiedern, schrecklich, aber notwendig. Wir sind von Tomura-san … Bescheuerte falsche Ehrerbietung. … beauftragt worden seine Tochter zu finden. Die Augenbrauen der jungen Hausherrin schossen in die Höhe. Kimiko ist verschwunden? Ich dachte, sie wäre mal wieder auf ihren bescheuerten Trips. Da hatte aber jemand aber die Etikette fallen gelassen, das Wort bescheuert hätte sich Saki bei einer so hoch wohlgeborenen Göre nicht vorstellen können. Sie kam nicht umhin ein wenig zu grinsen. Trips? Ja, sie hat diese fixe Idee in den Slums aushelfen zu müssen um die Welt zu verbessern. Bei den letzten Worten benutzte das Mädchen ihre Finger, um Anführungszeichen in der Luft Anzudeuten. Sinnlose Träumerei, wenn ihr mich fragt, da stimmt ihr mir doch zu. Die Faust der Sumiya ballte sich zusammen. Dieses Gör hatte keine Ahnung von was sie sprach. Doch sie musste sich beruhigen, also atmete sie einmal tief durch und erhob sich von ihrem Platz. Vielen Dank für die Informationen. Ach, eine Sache noch. So ein verwohntes Gör, wie du, sollte mal etwas vond er Welt erfahren und nicht an Papas Hosenzipfel hängen. Irgendwie schien die Tochter, Kimiko, die einzig brauchbare Person in diesem Viertel zu sein. Wir finden übrigens selbst raus, Isamu komm mit! Die Wut auf den Glatzkopf war nun vollends verraucht, sie würde ihm jetzt nicht die Leviten lesen, da hatte ihm dieses selbstsüchtige Ding den Arsch gerettet. Sollte er sie doch mit Karotten unterbrechen. Wäre es nicht so eine Verschwendung, er hätte sie auch ruhig auf sie werfen können.

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Es war einfach nur lästig. Isamu kaute genüsslich auf den Resten der ersten Möhre. Irgendwas schien mit dieser Frau nicht zu stimmen, denn ab und zu fanden sich sinnlose Pausen in ihren Ausführungen. Sie starrte dann immer Isamu an, der keinen Schimmer hatte, was sie von ihm wollte. Er wollte jedenfalls nur, dass sie zum Punkt kam, damit sie weiter machen konnten.
Während er sich an die zweite Möhre machte, schaffte es Saki glücklicherweise, die richtigen Informationen aus der Dame herauszukitzeln. Kimiko ist oft in den Slums. Kurz und knapp. Eine simple Information und Isamu verstand wirklich nicht, warum diese auf mehrere Sätze aufgeteilt werden musste. Zumal die zusätzlichen Informationen seiner Kollegin scheinbar extrem übel aufstießen. Sogar Isamu konnte aus Sakis Worten eine starke Abneigung gegenüber der Tochter des Hauses erkennen und das war wirklich etwas Besonderes. Auch Isamu hielt die Worte des Mädchens für großen Unfug, denn sich für Schwächere einsetzen war ein Grundpfeiler von Yamakabe Hans Lehren. Diese Arbeit durch leere Worte herabzuwürdigen, war nur ein Zeichen von geistiger Beschränktheit. Isamu sah es aber auch hier nicht als seine Aufgabe irgendwelche unwichtigen Tölpel zu belehren, die offensichtlich den falschen Weg gewählt hatten. Dieses Mädchen hatte hatte in ihrem Leben bisher noch nichts erreicht, so wie sie redete und sich verhielt. Der positive Nebeneffekt war allerdings, dass die Shinobi dieses Haus genauso schnell verließen wie das vorherige, nachdem sie die nötigen Informationen für den nächsten Schritt hatten.
"Aye." Isamu leerte noch schnell das Wasserglas und griff sich die letzte verbliebene Karotte, bevor er sich an Sakis Versen heftete und sie aus dem Haus begleitete. Strammen Schrittes brachten sie die zwölf Statuen hinter sich und traten wieder auf die Straßen des Reichenviertels, welches sie jetzt vermutlich hinter sich lassen würden. Vorher verspürte er allerdings noch den Drang sich an Saki zu wenden. Es war keine soziale Verpflichtung, die er spürte, denn mit diesen hatte er relativ wenig am Hut. Vielmehr war es die Pflicht eines Soldaten, dessen Offizier offenbar mit einer schwierigen Situation konfrontiert war, die möglicherweise die Führungsqualitäten einschränken. "Kann ich dir eine Last von den Schultern nehmen, Saki-senpai?“ Das hieße nicht, dass Isamu über eine Verneinung seiner Frage über alle Maßen traurig war, aber seine Pflicht als Gefolgsmann nahm er schon sehr ernst. Er führte die letzte Möhre zu seinem Mund und biss zufrieden ein großes Stück ab. Sein Nährstoffhaushalt hatte durch den Hausbesuch jedenfalls etwas dazugewonnen, sodass seine Mundwinkel leicht nach oben wanderten und er das Schwert schon fast wieder vergessen hatte. Mit großen runden Augen schaute er Saki an. In seiner Vorstellung hatte er es geschafft einen passenden Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht zusammenzustellen: Mundwinkel nach oben, große Augen, direkter Blick. In Wirklichkeit sah er jedoch eher aus wie ein gequälter alter Greis mit angestrengtem Blick, der sich Mühe gab, sich nicht in die Hose zu machen. Auch wenn sein Pflichtbewusstsein ihn dazu trieb, sollte er sich beim nächsten Mal vielleicht genauer überlegen, ob er damit nicht noch mehr Porzellan zerschlug, wenn er ihm in solche Situationen folgte. Aber zwischen seiner Frage und Sakis Antwort, stand erstmal noch ein kräftiger Biss in die letzte Karotte. Knack.

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Sumiya Saki

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Im Freien angekommen atmete die Sumiya einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Es gelang ihr eher schlecht und sie ertappte sich dabei drüber nach zu denken Obszönitäten an die Wände zu schreiben. Kindisch und unnötig, aber irgendwie erschien es ihr richtig. Doch sie hielt sich zurück, viel lieber würde sie den ganzen Scheiß einfach hinter sich lassen und diesen unsäglichen Auftrag beenden. Noch mehr Hochnäsigkeit konnte sie kaum vertragen. Verdammte Snobs! Irgendwie musste sie ihrem Ärger Lauf lassen und so war es dann doch am einfachsten. Es war ihr sogar egal, ob Isamu sich an dieser Aussage störte oder nicht. Sollte er doch denken, was er wollte. Was auch immer er sich dachte, der Genin schien der Sumiya helfen zu wollen. Jedenfalls deutete die Künstlerin die Aussage des jungen Mannes, ihr eine Last von den Schultern nehmen zu wollen so. War das eine komische Art und Weise zu sagen, er würde sie unterstützen? Der Gesichtsausdruck dazu war ebenso … gewöhungsbedürftig. Irgendwie war es ja niedlich, wie Isamu sich verhielt. Komisch, weltfremd und merkwürdig, aber eben auch niedlich. Irgendwas in Saki zwang sie daher dazu zu lächeln und mit einem simplen Kopfschütteln das Angebot zu verneinen. Sehr nett, aber es ist alles in Ordnung. Gegenden, wie diese und das Verhalten, das damit kommt, sind nur ziemlich anstrengend. Und damit hatte Saki untertrieben. Sie konnte diese Arroganz gepaart mit Unwissenheit einfach nicht ab. Am liebsten hätte Saki die verwöhnte Göre einfach mal in die Slums geschleppt und dort ausgesetzt, ganz nach dem Motto, komm mal alleine klar.
Das laute Knack, das der Biss Isamus in die Karotte verursachte, holte Saki wieder in die Realität zurück. Sie mussten weiter und ihren Unmut raus zu lassen würde niemandem helfen. Zudem würden sie jetzt in eine Gegend kommen, wo sich die Sumiya sicher war, dass sie besser klarkam, wie die Menschen waren. Slums waren doch oft sehr ähnlich aufgebaut, es gab halt Strukturen, die Menschen automatisch versuchten zu errichten und einzuhalten, egal, wie die Situation für sie war. Wollen wir dann aufbrechen? Die Slums warten. Ein wenig Freude in ihrer Stimme konnte Saki nicht verbergen. Sie genoss zwar nicht das Leiden der Menschen, aber solche Gegenden waren doch irgendwie Heimat für sie. Ob sie jemals glücklich werden würden, wenn sie hoch auf Plattform 2 oder so ziehen würde? Saki war sich da nicht ganz sicher. Viel lieber würde sie eine richtige Klinik in den Slums eröffnen, nicht nur den Kräuterladen führen, sondern eine wirkliche, gut ausgestattete Klinik mit allen modernen Geräten führen. Aber das war Zukunftsmusik, wenn überhaupt. Sie sollte sich langsam wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
Ohne weitere Worte, den Aufbruch hatte sie ja im Groben und Ganzen bereits angekündigt, setzte sich Saki in Bewegung, weg von diesem Pfuhl der Dekadenz. Sie musste nicht nachfragen wo die Slums waren, sie konnte es sich denken. Wo sollten sich Slums auch bilden, wenn nicht in unbeliebten Gegenden, aber nah genug an den Jobs, die sonst niemand machen wollte. Nahe industriellen Gebieten, wie Hafenanlagen konnte man gut fündig werden und so weit war es ja nicht, immerhin hatten Isamu und Saki diesen Weg heute bereits einmal hinter sich gebracht. Ein genaues Ziel hatten sie ja so oder so nicht.

Verwahrloste Straße
 
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Große Erleichterung machte sich in Isamu breit, als Saki seine Hilfe ablehnte. Er hätte seine Pflicht erfüllt, wenn sie seine Hilfe angenommen hätte, aber einen Plan, wie das hätte aussehen sollen, hatte er noch nicht gehabt. Nun brauchte er zum Glück auch keinen. "Okay." Sakis Ärger über die Begegnungen in diesem Viertel konnte er auf seine eigene Art und Weise aber trotzdem verstehen. Auch wenn sich ihre Ansichten wohl in ein paar wesentlichen Punkten unterschieden. "Ich würde hier auch einiges anders machen." Er dachte bereits daran, wie gerne er das Schwert entfernen würde. Das würde den Ort gleich zu einem ehrvollerem Ort machen. "Ein paar Regeln würden sicher helfen..." Den alten Butler würde er mit ein wenig Arbeit sicher auch wieder besser in Form bringen können. Ein Trainingsplan wäre schnell erstellt. "...dem Überfluss hier ein wenig Einhalt zu gebieten." Die Regeln des Yamakabe Han würde er hier schnell verbreitet kriegen. Dann würde das überschüssige Geld von ganz alleine an die Clanführung weitergegeben werden. Von dort würde es dann einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden.
Isamu nickte zufrieden. Vielleicht ein Projekt für die Zukunft, wenn alle bei seinem Namen aufhorchten. Jetzt hatten sie erstmal anderes zu tun. "Ja.", bemerkte er leise auf Sakis Frage, ob sie sich auf den Weg machen wollten. Sie hatte sich ohnehin schon auf den Weg gemacht und warum sollte Isamu der Missionsleitung auch widersprechen? Isamu kannte die Slums und stand ihnen ein wenig zwiespältig gegenüber. Nicht aus Gründen, die ein Normalsterblicher nachvollziehen konnte, sondern aus Gründen, die nur ein Yamakabe nachvollziehen konnte. Ehrlich gesagt nicht mal jeder Yamakabe komplett. Es lag in der Natur der Sache, dass die Leute in Slums meist nicht genug hatten, um sich selbst ausreichend zu versorgen. In Isamus Vorstellungskraft, die nicht sehr groß war. Zum einen gab es die, die sich mit ihrer Armut arrangierten und versuchten, das beste daraus zu machen. Friedliche Menschen, die es schätzten, wenn man ihnen Unterstützung anbot, die Isamu immer gerne bereit war zu geben. Regel 15 ließ hier nicht viel Spielraum. Zum anderen gab es die, die lieber in Aktion traten, um ihr Armutsproblem zu lösen. Grundsätzlich eine Sache, die Isamu unterstützte, aber in den Slums beinhaltete dieser Aktionismus leider zu oft Raubüberfälle. Diese waren alleine nicht so schlimm, beinhalteten aber meistens den Einsatz von Messern. Isamu rümpfte bei dem Gedanken die Nase, denn das ging natürlich gar nicht. Hoffentlich würde er heute von weiteren Narren verschont bleiben. Wenn gleich jemand mit einer Klinge vor deiner Nase herumfuchtelte, gebot seine Ehre diesem jemand eine Lektion zu erteilen.
Ob irgendwas davon zutraf, würde sich erst in den Slums zeigen, denn Isamus Einschätzungen waren ungefähr so genau, wie die Weissagungen einer alten Frau. Er hefftete sich also an Sakis Versen und folgte ihr stillschweigend zurück zum Hafen.

Tbc: Verwahrloste Straßen
 
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