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Verwildertes Anwesen

Yagami Tamaki

Chuunin
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[Job] Der alte Mann und der Fisch

Inmitten des grünen Landidylls von Plattform 4 träumt das Yashiki von Tanemura Eijiro vor sich hin. Durch eine Wiese führt ein ausgetretener Kiespfad auf das windschiefe Tor des alten Anwesens zu. Schon von Weitem ist der halb verwilderte Garten zu erkennen, in dem der Duft einiger später Rosen den Eintretenden grüßt. Drei wohlplatzierte Findlinge und ein mit Entengrütze überwucherter Fischteich, in den ein löchriges Wasserspiel aus Bambus mündet, lassen ahnen, wie schön es hier einst gewesen sein muss. Doch zu lange schon hat hier niemand mehr Hand angelegt und eine stille Trauer liegt über dem Garten. Auch das Haus, ganz im traditionellen Stil des Wasserreiches in Holz, Stroh und Reispapier gehalten, hat schon bessere Tage gesehen. Die umlaufende Holzterrasse ist an einigen Stellen durchgetreten, an anderen richtiggehend morsch, das Strohdach an der südlichen Ecke durch das Gewicht einer wuchernden Glyzinie bedenklich eingedrückt und die papierbespannten Wände fleckig und mehr schlecht als recht geflickt. Hinter dem Haus schließt sich ein lichtes Ahornwäldchen an, dessen Blattwerk sich im Herbst allmählich in ein tiefes Rot färbt.

- - - -​

Dem Yashiki zugewandt, stand Tamaki vor dem halbhohen Zaun, der das Anwesen umgab, und folgte mit den Augen den Ranken einer Asagao, die sich um den Torpfosten wand. Die blauen Trichterblüten, die sich am Morgen geöffnet hatten, würden sich bald schließen und verdorren. Tamakis Blick streifte durch den Garten, blieb hier und da an einem Detail hängen, und richtete sich schließlich auf das langsam verfallende Haus. Wie es wohl war, so halb verwildert und abgeschieden zu leben? Obwohl er hier sicher nicht den Komfort des eigenen Zuhauses hätte, schien es dem Suzuya gar nicht so abschreckend. Seit dem Akademieabschluss war derart viel Unruhe in sein kleines beschauliches Leben getreten, dass er gut und gerne eine Woche oder zwei gar niemandem hätte begegnen können und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr zufrieden gewesen wäre. Zur Zeit rannte er nur von einer Aufgabe zur nächsten und die ganzen Leute, die er dabei kennenlernte, begannen ihn zu überfordern.

Angespannt trat Tamaki von einem Fuß auf den anderen. In seiner schlichten grauen Jeans und dem hellblauen, kurzärmeligen Hemd, das er offen über einem weißen T-Shirt trug, wäre er gar nicht weiter aufgefallen, wäre er nicht die einzige Person weit und breit gewesen. Bislang hatte sich weder einer der anderen Teilnehmer noch eine der Katzen blicken lassen. Aber er war auch elend früh dran… auch wenn er zumindest von den Katzen nicht erwartete, dass sie sich in irgendeiner Weise um die Uhrzeit scherten. Gedankenverloren angelte Tamaki ein Onigiri aus seiner Umhängetasche. Das Papier raschelte, als er den mit süßer Bohnenpaste gefüllten Snack auspackte, der ihm die Zeit bis zum Eintreffen seiner Mitstreiter überbrücken sollte. Der Suzuya selbst spürte das Rascheln mehr als er es hörte: wie so oft hatte er seine Musik in den Ohren und würde somit auch nicht hören, wenn sich jemand von hinten näherte.
 
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Der Weg zum Auftragsort des kürzlich angenommenen Jobs war sprichwörtlich ein Katzensprung vom Shingū-jō entfernt. Das Anwesen des alten Herren, der zu diesem Job ausgerufen hatte, lag ebenfalls auf der vierten Plattform der Wolkenstadt. Hier lebten eine Menge reicher und einflussreicher Leute und Nanami hatte sich aus diesem Grund heute extra etwas mehr herausgeputzt als sonst. Ein Sommerliches, ärmelloses Kleid in Pastellgrün, ihr schwarzes Ninjastirnband im weißen Haar, türkis lackierte Fingernägel und passende, luftige Schuhe. Auf Schmuck und Schminke verzichtete sie jedoch, wie immer. Außerdem war sie ja zum Arbeiten gekommen und nicht zu einem Ball eingeladen! Früher wurde sie oft von den anderen Kindern aus ihrem Clan und dem Dorf gehänselt, weil sie sich immerzu schick anzog und auf ihr äußeres achtete. Doch heute würde sie niemand schief ansehen! Im edlen Anwesen eines feinen, älteren Herren, würde sie in diesem Aufzug sicherlich wenig Aufsehen erregen! Die restliche Jobbeschreibung hatte sie schon fast wieder vergessen – irgendetwas mit Essen, hatte es zu tun. Vielleicht brauchte der Herr Hilfe bei der Zubereitung eines Familienessens oder sowas.

Es dauerte also nicht lang, bis Nanami die angegebene Adresse erreichte. Vor dem Grundstück stand auch bereits ein braunhaariger Junge, den die Kunoichi als Suzuya Tamaki identifizieren konnte, da dieser - wie so oft - Musik zu hören schien. Inzwischen würde sie den unscheinbaren Jungen aber wahrscheinlich überall wieder erkennen - hatte sie sich mit ihm im vergangenen Monat schließlich das ein oder andere Mal zum gemeinsamen Genjutsu-Training verabredet. Das Kai hatte sie inzwischen auch ganz gut drauf und vielleicht würden die beiden in Zukunft auch das ein oder andere neue Jutsu üben, denn die meisten anderen Ninja schienen sich mehr für Ninjutsu oder Taijutsu zu interessieren, als für Genjutsu. “Konnichiwa Suzuya-kun.” begrüßte Nanami den Jungen, der sie vermutlich sowieso nicht hörte, also tippte sie ihm sachte auf die Schulter und grinste fröhlich. “Freut mich dich hier schon wieder zufällig zu sehen!” gab sie zu, als sie sich sicher war, dass er sie inzwischen auch akustisch wahrnahm. “Unsere letzte Verabredung ist ja schon ein bisschen her .. was macht denn dein Trainingsfortschritt so?” hakte sie nach und entdeckte erst jetzt, dass Tamaki noch dabei war, etwas zu futtern. Auch war ihr bislang nicht aufgefallen, in welchem Zustand sich das gesamte Grundstück befand. Von Weitem hatte es ja durchaus ansehnlichen Charakter und einer näheren Betrachtung hatte sie das Anwesen noch nicht unterzogen.
 

Kushou Joudan

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"Die vierte Plattform... Hier will ich auch ein kleines Anwesen haben...", dachte Joudan sich neidisch, als er an prächtigen Gärten und prunkvollen Anwesen vorbeischritt. Hier wohnten die Reichsten der Reichen Soragakures, dazu noch viele altansässige Familien und Clans, die schon seit der Gründung der Stadt in den Wolken hier lebten. Zu einem solchen Urgestein zählte Joudan sich natürlich noch nicht, keine drei Jahre war sein Umzug nach Soragakure her, doch vielleicht würde sein Beruf als Shinobi einmal genug finanzielle Mittel abwerfen um sich hier ein Anwesen zu kaufen. Vielleicht. Das lag noch in weiter Ferne. So schlenderte der Blondschopf, ein wenig von der Zukunft träumend, auf den Treffpunkt zu, wo er auf zwei weitere Genin Soragakures treffen würde. Neben großen Missionen waren die kleineren Jobs eigentlich die, die Joudan derzeit lieber erledigte. Er konnte in den meisten Fällen in der Stadt bleiben, war abends wieder zu Hause um nach seiner kleinen Schwester zu sehen und die Arbeit war zwar meist nicht aufregend oder spannend oder dergleichen, doch Joudan genoss es, neue Leute in Soragakure kennenzulernen - Auftraggeber und Teamkameraden.
Für einen Job auf der vierten Plattform hatte Joudan sich natürlich herausgeputzt. Die braunen Lackschuhe waren frisch poliert, die dunkelbraune Stoffhose sowie das blütenweiße Hemd und die braun-schwarz gestreifte Weste hatte er heute morgen frisch gebügelt. Den Mantel, den Joudan sonst auf Jobs und Missionen mitnahm, hatte er bei dem spätsommerlichen Wetterverhältnissen zuhause gelassen und die blonden Haare des jungen Mannes warenso ordentlich wie möglich frisiert. Ein frisches, fruchtiges Duftwasser hatte der Genin auch aufgetragen und mit seiner braunen Umhängetasche, in der seine Ausrüstung verstaut war, und dem Protektor Amegakures, das Joudan an der Tasche befestigt hatte, fühlte er sich auf jede Aufgabe gefasst.
Joudan war bisher noch nicht oft auf der vierten Plattform gewesen, weshalb er ein wenig länger brauchte, um sich zurecht zu finden. Doch knapp vor der Zeit hatte er endlich die richtige Straße gefunden, in der er nach dem Anwesen des Auftraggebers suchen musste. Dieses zu finden war nicht weiter schwer, denn nicht nur war die Straße bis auf zwei wartenden Jugendlichen recht leergefegt von Bewohnern, die zu dieser Tageszeit wohl anderen Aufgaben nachgingen, sondern einen davon kannte Joudan auch. Es war Tamaki, der ein wenig vor Joudan zum Genin ernannt wurde und mit dem er schon einmal unterwegs gewesen war. Beinahe enttäuscht stellte der Blondschopf fest, das Saki dieses Mal nicht von der Partie war. Die Blauhaarige hatte er, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, irgendwie immer gerne dabei gehabt.
Mit Tamaki redet eine junge Frau, vielleicht fünfzehn Jahre alt, die in einem hübschen, grünen Kleid steckte. Ihre Haare waren schneeweiß und die Augen stachen blau hervor. Joudan war noch nicht genug vertraut mit den Clans Soragakures um direkt eine Brücke zum Hozuki-Clan zu schlagen, auch die Tatsache, dass Nanami ihr Katana bei sich trug, half da noch weiter. So sah der junge Herr die Hozuki nicht als Mitglied ihres Clans sondern bildete sich seinen, durchaus positiven, ersten Eindruck daraus, dass das Mädchen der Umgebung entsprechend ein wenig adretter gekleidet war als Joudan das von seinen Teamkameraden gewohnt war - eine willkommene Abwechslung.

Den beiden schon aus einigen Metern Entfernung höflich zuwinkend trat Joudan dann an die Gruppe und vervollständigte das Trio, das sich heute um die Wünsche und Bedürftnisse des Herren Tanemura kümmern würde. Dabei ließ der Blondschopf sich genug Zeit dass die beiden jüngeren Genin das Gespräch, das sie offensichtlich vor Joudans Ankunft begonnen hatten, noch Ende bringen konnten. Mitten hineinzuplatzen wäre weder anständig noch diskret gewesen. So wartete der junge Herr ab, bis die Situation passte, und stellte sich dann vor:
"Euch beiden sei ein angenehmer Morgen gewünscht. Höchst entzückt bin ich, Eure Bekanntschaft zu machen, junge Dame." Der zweite Satz war selbstverständlich an Nanami gerichtet. "Wenn ich mich vorstellen darf: Kushou, Joudan der Name, kürzlich ernannter Genin und scheinbar heute das dritte Mitglied unserer Einsatzgruppe." Joudan bot Nanami nicht höflich die Hand an wie man das bei einem Geschäftspartner hätte getan. Stattdessen nahm er seine Hand vor die Brust und verneigte sich höfisch. Dann wandte er sich an Tamaki."Suzuya-san, schön ist es, erneut an Eurer Seite zu stehen. Mit uns dreien versammelt bin ich zuversichtlich, dass wir die uns gegebene Aufgabe vorbildlich meistern werden!" Joudan sah auf und erspäte einen Blick zum Anwesen des Auftraggebers. Es war in heruntergekommenem Zustand, eine Beleidigung für den vierten Ring. Die verkommene Terasse und der schlecht-bis-gar-nicht gepflegte Garten ließen Joudans Herz Bluten. Wie konnte jemand so undankbar mit einem prachtvollen Grundstück wie diesem umgehen? Wenn der Auftrag nicht beinhaltete, diesen Schandfleck wieder zu ursprünglichem Glanz zu verhelfen, dann wusste Joudan auch nicht weiter. "Wo ich es gerade erwähne, ist einem von euch beiden denn genau zugetragen worden, worin denn unsere heutige Aufgabe bestehen mag?", fragte er mit einem Lächeln im Gesicht. Zum Lächeln war Joudan eigentlich gar nicht zumute, doch lag das ja nicht an Nanami oder Tamaki, deshalb sprang er mit ihnen besonders höflich um. Dem Übeltäter, der das Grundstück so vor die Hunde gingen ließ, würde Joudan aber mit all der passiven Aggressivität konfrontieren, die er aufzubieten hatte, darüber war der Blondschopf sich sicher.
 
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Yagami Tamaki

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So sehr war Tamaki in seine Musik, das Reisbällchen und die Betrachtung einiger Schmetterlinge versunken, dass er bei der Berührung an seiner Schulter heftig zusammenfuhr. Blöd eigentlich, dachte er sich im gleichen Moment. Schließlich stand er nur hier, weil er auf Leute wartete. Eilig schluckte er den Bissen, an dem er gerade gekaut hatte, herunter und drehte sich um. “Nanami…”, murmelte er verwundert und sah die Hōzuki einen Moment lang unschlüssig an, bevor er sich seiner Manieren erinnerte und erst einmal die Hörer aus den Ohren nahm. Mit einem leicht verlegenen Lächeln deutete er eine Verbeugung an und rollte das halb aufgegessene Onigiri wieder in Papier ein. „Gomen, ich… war in Gedanken. Aber freut mich auch, dich wiederzusehen.“. Aber warum hatte sie sich so fein gemacht? Nicht, dass es nicht hübsch ausgesehen hätte, aber... Tamakis Blick blieb an dem Stirnprotektor hängen, den das Mädchen im Haar trug. Sein zögerliches Lächeln wurde wärmer. „Das heißt, du bist auch Genin! Herzlichen Glückwunsch!“, gratulierte er Nanami und verneigte sich erneut – dieses Mal ein wenig tiefer. „Ja… ich hab‘ ein paar Sachen dazugelernt. Und du?“. Vielleicht konnten sie sich ja demnächst wieder einmal austauschen. Ein neues Treffen musste aber ebenso warten wie die Frage, ob Nanami noch irgendwo Wechselkleidung dabei hatte, denn mit Joudan war nicht nur ein weiteres bekanntes Gesicht, sondern wohl auch der dritte Teilnehmer des heutigen Auftrags eingetroffen. „Ohayou, Joudan-san.“, grüßte Tamaki auch ihn, nachdem der größere Genin sein Begrüßungszeremoniell beendet hatte. Selbst für seine Verhältnisse wirkte der Kushou herausgeputzt, so dass Tamaki sich insgeheim doch fragte, ob er selbst nicht irgendetwas übersehen hatte - beziehungsweise überhört, denn er hatte seinen Auftrag mündlich erteilt bekommen…

Also…“, setzte der Suzuya zögerlich an und räusperte sich. Offenbar war er der einzige, der mehr über den Besitzer des Hauses oder den Auftrag wusste. “Wir helfen Tanemura-san, seine Katzen zu beschäftigen, damit er in Ruhe ein Thunfischbrot essen kann.“. Tamaki hielt einen Moment inne, damit sich die Worte bei Nanami und Joudan setzen konnten. Eine ungewöhnliche, vielleicht sogar lächerliche Aufgabe. Vielleicht. Nachdem er die Reaktionen seiner beiden Mitstreiter aufgefangen hatte, fuhr er fort. “Tanemura-san lebt seit dem Tod seiner Frau vor vierzehn Jahren allein in diesem Haus. Wenn man von den Tieren absieht. Es sind die Nachfahren der Katzen seiner Frau und – so sagt er – alles was ihm von ihr geblieben ist. Sein Vermögen ist so gut wie aufgezehrt, daher lebt er sehr bescheiden... ihr seht es ja selbst.“. Damit war der grobe Rahmen erst einmal abgesteckt. Natürlich gab es noch mehr über Tanemura und seine Familie zu wissen, aber das war für den Auftrag vorerst nicht weiter wichtig. „Der Thunfisch ist ein seltener Luxus, den er sich gönnt. O-tou-san hat ihn heute Morgen liefern lassen.“. Womit auch klar wurde, wo Tamaki sein Wissen über den Alten her hatte. Verhalten sah der schmale Junge zwischen Nanami und Joudan hin und her. „Ihr… habt nicht noch was anderes zum Anziehen dabei?“, stellte er schließlich die Frage, die ihm die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt hatte.
 
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Nanami kannte Tamaki durch ihr gemeinsames Training mittlerweile ganz gut und hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet, doch brachte es sie immer wieder zum Schmunzeln, wenn er so verpeilt war und sie ihm mit Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen konnte. Verblüffenderweise war er beim Training erstaunlich konzentriert, während ihn im Alltag manchmal schon ein herabfallendes Blütenblatt in den Bann ziehen konnte. Das weißhaarige Mädchen nickte stolz, als er ihr gratulierte. “Arigatou, .. demnach hast du es auch geschafft.” stellte sie fest und deutete eine Verbeugung an. Erst jetzt fiel ihr das Ninjastirnband um seinen Hals auf, das das Zeichen Soragakures trug. “Herzlichen Glückwunsch!” Auf seine Gegenfrage hin lächelte sie etwas verlegen. “Ich trainiere derzeit ein neues Genjutsu, aber es dauert wohl noch, bis ich es wirklich beherrsche. Neue Jutsus zu erlernen fällt mir manchmal etwas schwerer, als mir neue Taijutsu-Techniken anzueignen, oder besser im Umgang mit meinem Kirisei zu werden ..” aufs Stichwort hin drehte sie sich leicht ein und umfasste den Griff ihres Katanas, das sie um ihre Hüfte gebunden hatte, ohne dieses jedoch aus seiner Scheide zu ziehen. Merkwürdig – dachte sie sich – ich kann mich gar nicht erinnern, es mitgenommen zu haben. Etwas stutzig betrachtete sie ihre Waffe – vermutlich hatte sie es aus Gewohnheit einfach umgebunden, schließlich trainierte sie damit so oft sie die Zeit dafür fand. Brauchen würde sie es bei einem Job wohl aber nicht – hoffentlich jagte sie dem Auftraggeber damit keinen Schrecken ein.

Es mochte Ironie sein, dass nun auch Nanami erschrocken zusammenzuckte, als sie von einer weiteren Stimme hinter sich aus den Gedanken gerissen wurde und sich mit ihr eine dritte Person zu den beiden Shinobi gesellte. Der Neuankömmling hatte blonde Haare, war deutlich größer als die beiden bereits Anwesenden und schien auch etwas älter zu sein – Nanami schätzte ihn um die 18 Jahre. Seine grasgrünen, freundlichen Augen blickten die einzige Dame der Runde erwartungsvoll an, ehe er sich weiter vorstellte. “O .. ohayou gozaimasu, Kushou-san.” erneut deutete die junge Hōzuki eine höfliche Verbeugung an. “Freut mich ebenso. Mein Name ist Hōzuki Nanami .. meinerseits ebenfalls noch nicht sehr lange Genin.” Der Blondschopf schien des Öfteren Umgang mit Personen aus höheren Kreisen zu pflegen – vielleicht entstammte er ja auch selbst einer einflussreichen Familie. Seine Kleidung jedenfalls wirkte sehr edel und gepflegt. Um ihm die Möglichkeit zu geben sich auch Tamaki vorzustellen, trat Nanami einen Schritt zurück und eröffnete Joudan so die kleine Runde. Es machte den Anschein, als ob die beiden sich bereits kannten, demnach zu urteilen, wie er den Suzuya begrüßte.

Katzen? Thunfischbrot? Erwartungsvoll blickte Nanami den wenig älteren Jungen an, als wartete sie darauf, dass er mit dem Rest der Aufgabenstellung herausrückte. “Katzen..?” murmelte sie perplex, dann fuhr Tamaki mit genaueren Erklärungen fort. In ihrem immer noch leicht verwirrten Gesicht formten sich ihre Lippen zu einem zuversichtlichen Grinsen. Ha! Das wird ja ein Kinderspiel! Was soll das denn für ein Job sein. Den hätte sie ebenso gut auch allein bewältigen können, dachte sich die Kunoichi. Als sie sich Tamakis Äußerungen noch einmal durch den Kopf gehen ließ, warf sie einen ersten Blick auf das Anwesen, vor dem sie bereits seit einigen Minuten standen. Bisher war sie wegen der beiden Herren wohl zu sehr abgelenkt gewesen, als dass sie bemerkt hätte, wie herunter gekommen und verwahrlost das Grundstück doch war. Schockiert musterte sie den verwilderten Garten und zuckte abermals zusammen, als der Aste eines Ahornbaumes krachend zu Boden stürzte, weil sich ein verirrtes Vögelchen darauf niederlassen wollte. Auch das Anwesen selbst hatte wohl bereits seine besten Tage hinter sich gelassen. Nanami konnte sich nicht vorstellen, wie man hier wohnen konnte. Das Bild, das sie von ihrem Auftraggeber im Kopf hatte, wandelte sich abrupt von einem betagten, edlen Herren mit weisheitlichem Haar zu einem alten, verwahrlosten Greis mit schmutzgrauem Haar. Und mit einem Mal schien Tamaki der Einzige zu sein, der sich für diesen Job passend gekleidet hatte. Allmählich fühlte sich Nanami etwas unwohl in ihrem Kleid – doch sie tröstete sich damit, dass auch Joudan die gleichen falschen Schlüsse wie sie gezogen haben musste. “N .. nein ich hab keine Wechselkleider dabei .. “ gab sie peinlich berührt zu. “Vielleicht ist es drinnen ja ganz ordentlich!” gab sie optimistisch zu bedenken, auch wenn sie selbst nicht wirklich daran glaubte. Wie schwierig kann es schon sein sich um ein paar Katzen zu kümmern, während ein älterer Herr sein Thunfischbrot aß .. Nanami versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass das ganze gar nicht so wild war, und brachte sogar ein wieder schiefes Lächeln hervor.
 

Kushou Joudan

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Eine Hozuki also? Dieser Name sagte Joudan natürlich etwas. Nanamis Vorstellung quittierte Joudan mit einem höflichen Lächeln und einem langsamen Kopfnicken - nicht die Art wie man den Kopf nickte um etwas zu bestätigen, eher wie die kleinstmöglichste Form einer Verbeugung - ehe der größte der drei Genin sich zu den beiden anderen stellte und dem Missionsbriefing Tamakis lauschte. Der Job klang, ehrlich gesagt, ein wenig nach einer Farce. Joudan war in seinem ersten Job Security für ein Festival gewesen, in seinem zweiten Job hatte er einen Keller ausgeräumt und nun musste er Katzen für ein paar Minuten beschäftigen? "Da ist doch ein Abwärtstrend zu sehen.", dachte er für sich. "Was kommt als Nächstes? Mülleimer in den Parks leeren?" Mit Ausnahme der Mission, die Joudan zusammen mit Tamaki und einem weiteren Genin in das Taki no Kuni geführt hatte, war es bisher nicht wirklich spannend, Shinobi zu sein. Das fragend-wirkende “Katzen..?” von Nanami zeugte davon, dass es der Weißhaarigen wohl ähnlich ging. Ganz von allein hatte Joudans Stirn sich während Tamakis Ausführungen in Runzeln gelegt. Der junge Herr musste sich zusammenreißen, eine sarkastische Einschätzung des Jobs zu äußern, stattdessen blickte er von Tamaki zum Anwesen auf und zuckte mit den Schultern. "Wenigstens ist nun das Rätsel gelöst, weshalb das Anwesen in dererlei pflegebedürftigem Zustand brach liegt. Der arme Herr..." Joudan war nicht ganz sicher, ob er das auch ernst meinte. Wenn man alleine war und kein Geld mehr hatte, wäre es dann nicht besser, in ein Anwesen oder eine Wohnung zu ziehen, mit dem man nicht überfordert war? "Der alte Herr hat sicher seine Gründe, vielleicht erinnert ihn das Haus ja an seine Verstorbene.", schlussfolgerte Joudan und sein anfänglicher Ärger über den misslichen Zustand des Anwesens verfolg ein wenig - aber nur ein wenig.

Tamakis Frage nach Wechselkleidung verwirrte Joudan. Ein wenig verunsichert blickte er an sich hinab. Stimmte etwas mit seiner Kleiderwahl nicht? War das braun zu salopp? Hätte er noch ein Jackett überwerfen sollen? "Und überhaupt, zum Katzen-Bespaßen muss es ja keine Abendgarderobe sein. Der Herr wird wahrscheinlich selbst nicht besser angezogen sein, so wie das hier aussieht." Dass Tamakis Frage eher in die andere Richtung ging und er sich wohl fragte, ob Joudan und Nanami etwas Zweckmäßigeres zum Anziehen dabeihatten, kam dem jungen Herrn Kushou gar nicht erst in den Sinn, so musste er die Frage Tamakis verwirrt verneinen.
"Ich führe nur diese Garderobe mit mir, Suzuya-san. Seien einfach alle Daumen gedrückt, dass unsere Aufmachung dem Auftraggeber zu genüge ist." Um auf Nummer sicher zu gehen griff Joudan sich an den Hemdkragen, überprüfte dessen Sitz, strich sich danach die braun-schwarze Weste glatt und bereute es, dass es hier keinen Spiegel gab.

Als die Kleidungsfrage geklärt war blickte Joudan seine Teammitglieder an und stellte die Frage nach dem Vorgehen:
"Wäre es denn ratsam, uns, bevor wir das Anwesen betreten, eine Strategie zurecht zu legen?" Joudan hatte zum ersten Mal richtig etwas mit Katzen zu tun. Sonderlich schwierig würde es ja schon nicht werden, ein paar Pelzknäule einzusammeln. "Falls ich meine bescheidene Meinung äußern dürfte, so sei auf zwei verschiedene Herangehensweisen hingewiesen: Entweder gilt es, Tanemura-san von den Katzen zu isolieren - zum Beispiel indem wir einen Raum von Katzen befreien und ihn dort dinieren lassen - oder sämtliche Katzen einzufangen, in einen abgesperrten Bereich zu bringen und den Herrn Tanemura dann wählen zu lassen, wo er denn seine Delikatesse verspeisen möchte. Was ist eure geschätzte Meinung zu diesen beiden Konzepten, Hozuki-san, Suzuya-san?"
 

Yagami Tamaki

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Ja, so ähnlich war auch Tamakis Reaktion ausgefallen, als sein Vater ihm in den frühen Stunden des Tages mitgeteilt hatte, dass er ‚dem alten Tanemura doch ein wenig unter die Arme greifen solle‘. Als offizieller Auftrag von Seiten Soragakures, verstand sich. Tamakis Irritation war aber bald schon in seinem üblichen Gleichmut aufgegangen, so dass er über die absurden Umstände berichtete, ohne mit der Wimper zu zucken. Selbst wenn es ihm etwas leid tat, dass irgendwer in der Dorfverwaltung versäumt hatte, seine beiden Mitstreiter über den Inhalt des Auftrags aufzuklären. „Ich meinte, sie könnte schmutzig oder beschädigt werden.“, erklärte der Suzuya daher bedachtsam, nachdem Joudan die Intention seiner Frage offenbar nicht erfasst hatte. „Aber wenn es drinnen besser aussieht und wir ein bisschen aufpassen, wird es vielleicht gehen. Ich… könnte sonst nur mein Hemd anbieten, um es drüberzuziehen.“. Dies richtete sich insbesondere an Nanami - Joudan hätte leider arge Schwierigkeiten, sich in die Klamotte eines eher schmächtigen Jungen zu zwängen. „Vielleicht hat Tanemura-san auch eine Schürze oder so…“. Oder eine Yoroi, falls die Katzen doch gemein sein sollten...

Bevor sie sich aber in ihr Verderb… ungewisses Abenteuer stürzten, stand die Frage nach der Herangehensweise im Raum. „Sowas hab ich O-tou-san auch gefragt. Also, warum Tanemura-san die Katzen nicht einfach weglockt und in einen Raum sperrt.“, nickte Tamaki auf Joudans Überlegungen. „Allerdings hat er mich vorgewarnt, dass es schwierig werden könnte, ein abgeschlossenes Zimmer zu finden.“. Er richtete seinen Blick auf die Schiebetür des Hauses, deren hölzerner Rahmen mit Reispapier bespannt war. Der Zustand des Papiers aber ließ ahnen, dass es eine Katze nicht lange aufhalten würde. Selbst da, wo es noch nicht zerschlissen war und einem kleinen Tier mühelos Durchgang gewährte, würde es den Krallen oder schlicht auch dem Gewicht einer Katze, die dagegen sprang, kaum standhalten. „Ich dachte dann, dass man sie für die kurze Zeit vielleicht in einem Schrank oder einer Truhe unterbringen könnte… Aber auch da meinte O-tou-san, dass Tanemura-san das nie zulassen würde. Den Katzen darf auf keinen Fall etwas passieren.“. Tamaki atmete leise durch. Der alte Mann klang schon reichlich kauzig. Aber vielleicht war er ja doch ganz nett… Wie auch immer, sie würden es bald herausfinden. „Schauen wir mal, was uns erwartet und überlegen dann weiter.“, schlug der Suzuya vor und setzte sich in Bewegung.

Den verwilderten Garten konnten die Genin schon einmal ohne Zwischenfälle passieren (auch wenn Tamaki einen großen Bogen um den Ahorn machte) und auch die knarzende, quietschende Holzveranda hielt ihrem versammelten Gewicht stand, nachdem die drei ihre Schuhe am Fuß der Treppe zurückgelassen hatten. Nur Springen wäre jetzt vielleicht keine so gute Idee, aber… das hatte hoffentlich keiner von ihnen vor. Neugierig, wie sie wohl das Innere des Hauses vorfinden würden, klopfte Tamaki am Rahmen der Tür und schob sie kurzerhand (und mit etwas mehr Mühe als er gewohnt war) auf. „Shitsurei shimaaasu!*“, rief er halblaut und trat nach einem versichernden Blick zu Joudan und Nanami ein. Den Genin schlug ein Geruch nach altem Mann und Katzenklo entgegen. Zumindest letzteres stand auch gut sichtbar unweit des Eingangs und ein dickes, pechschwarzes Ungetüm von Katze scharrte gerade darin herum. Von Tanemura-san war derweil noch nichts zu sehen, allerdings konnten die drei aus dem hinteren Teil des Hauses schlurfende Schritte und das Klacken eines Gehstocks hören. Sonst war der erste Eindruck des Korridors recht nüchtern. Auf einem Sideboard standen verschiedene Fotos, die den Hausherrn und seine Familie in jüngeren Jahren zeigten - wie es schien, hatte Tanemura noch eine Tochter -, neben einer Vase mit vertrockneten Strohblumen fand sich das Portrait seiner verstorbenen Gattin, einer hübschen Frau, die so traditionell wirkte wie das ganze Anwesen – wenn auch deutlich gepflegter. Schmutzig war es abgesehen von Katzenhaaren und etwas Staub in den Ecken nicht, allerdings war auch hier das Holz an manchen Stellen verfärbt, verkratzt und das Papier, das auch im Inneren die Holzrahmen von Wänden und Türen bespannte, ersetzte jegliche Katzenklappe. Just da sprang ein roter Kater durch die löchrige Wand, musterte die drei unbekannten Menschen im Flur und begann ihnen sogleich herzhaft um die Beine zu streichen.


* („Ich bin so frei!“, wörtl.: „Ich bin unhöflich.“, wird u.a. beim Eintreten gesagt.)
 
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Vielleicht war ihre Garderobe für diesen Anlass wirklich nicht gänzlich geeignet – das erkannte Nanami zumindest, im Gegensatz zu Joudan. Aber aus der Aufgabenbeschreibung, die sie von der Dorfverwaltung bekommen hatte, ging nicht eindeutig hervor, was Gegenstand dieses Jobs war. Sie hatte aufgrund der Lokalität falsch geschlussfolgert, aber sei es drum. “Es macht nichts, wenn meine Kleidung beschädigt wird, mein Kleiderschrank ist zur Genüge gefüllt. Und falls du an den möglichen ideellen Wert meiner Garderobe anspielst .. keines meiner Kleider bedeutet mir wirklich viel – sie erfüllen ihren Zweck.”, oder eben auch nicht, aber das wird sich im weiteren Verlaufe des Jobs noch herausstellen! Es blieb nur zu hoffen, dass dadurch keine unangemessenen oder unangenehmen Situationen auftreten würden. Der Gedanke, dass Tamaki ihr sein Hemd anbieten würde, verunsicherte das weißhaarige Mädchen ein wenig. Sie hatte noch nie zuvor die Kleidung eines anderen tragen müssen und noch dazu von einem Jungen! War es dabei erschreckender, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen könnte, oder dass sie seinem Angebot nicht gänzlich abgeneigt war .. “Arigatou, Suzuya-san. Es wird schon gehen.”, sie deutete eine minimale Verbeugung an und versuchte sich ihre wirren Gedanken äußerlich nicht anmerken zu lassen.
Der Umstand der bevorstehenden Aufgabe offenbarte sich Nanami hingegen allmählich, als Tamaki Joudan und sie auf einige Bedenken hinwies. Aber er hatte zumindest damit recht, dass es das Beste wäre sich ein besseres Bild der Situation zu verschaffen, indem sie das Haus betreten würden und ihre Aufgabe endlich antraten! Immerhin waren nun alle grundlegenden Informationen ausgetauscht worden, was ja eigentlich bereits durch die Dorfverwaltung hätte geschehen sollen. Außerdem schien der Job auch nicht allzu kompliziert oder komplex zu sein. Zu dritt sollten sie mit allem fertig werden. Nanami nickte Tamaki bestätigend zu und folgte ihm zusammen mit Joudan in das verwilderte Anwesen.

Den Weg durch den Garten und hinauf zur stellenweise morschen Veranda meisterten die drei tapferen Genin völlig problemlos. Tamaki schien sich anschließend etwas mit der Eingangstür abzumühen, doch bewältigte auch dieser Herausforderung ohne nennenswerte Zwischenfälle und eröffnete ihnen somit den Weg zum Inneren des Anwesens. Sofort stieg Nanami ein unangenehmer Geruch entgegen, den sie nicht genauer zu definieren vermochte und hielt sich die Nase zu – dies war vielmehr ein Reflex und diente den anderen höchstens zu erkennen, wie unangenehm Nanami die aktuelle olfaktorische Situation war. Als sie das schwarze Viech im Katzenklo herumscharren sah, nahm sie die Hand wieder aus dem Gesicht und musterte den dicken Pelzball misstrauisch. Umgehend drehte sich der Kopf des Tieres und zwei gelb Augen funkelten sie böse an. Erschrocken zuckte die Kunoichi leicht zusammen und beschleunigte ihren Schritt an der Katze vorbei – ohne dabei jedoch Tamaki zu überholen, hinter ihm fühlte sie sich irgendwie etwas sicherer. Das Innere des Anwesens wirkte auf sie fast ein wenig gruselig. Die alten Möbel und der Stil, den man mittlerweile als rustikal bezeichnen könnte, erzeugten ein eigenartiges Flair. Das wiederholte Klopfen auf dem Holzfußboden, dass vom Gehstock des Klienten zu kommen schien, kündigte sein baldiges Erscheinen an und Nanami machte sich darauf gefasst ihn höflich und angemessen zu begrüßen. Der rote Kater, der die Drei noch vor Tanemura-san in Empfang nahm, brachte Nanami abermals etwas durcheinander. Dieses Tierchen schien etwas freundlicher zu sein, als das Schwarze von eben. Am liebsten hätte sie den kleinen Racker gestreichelt, doch wusste sie nicht um die Meinung des Besitzers dazu. Vielleicht mochte er es gar nicht, wenn fremde Leute einfach seine Katzen streichelten. Andererseits war es unausweichlich, dass sie sich mit den Tieren beschäftigen werden müssen. Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch schnell abgelenkt, denn die dunkle Gestalt des alten Tanemura-san kroch aus den Schatten vor ihnen auf die drei Shinobi zu. Noch bevor sie sein Gesicht gänzlich erkannte, verbeugte sich die Hōzuki höflich. “Ohayou gozaimasu, Tanemura-san.”, war dann von zu hören, auch wenn ihre zarte Stimme wohl etwas leiser war, als die ihrer beiden männlichen Partnern. Hoffentlich war der alte Herr nicht schwerhörig.
 

Kushou Joudan

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Tamakis Angebot, Nanami sein Hemd zu überlassen, brachte den blonden Herren ein wenig zum schmunzeln. Wenn Joudan bisher mit anderen Shinobi zu tun gehabt hatte - vornehmlich Saki und Kenta - sah er sich auf einem Level mit den Teamkameraden. Als er jedoch diesen Moment jugendlicher Unschuld beobachete, spürte der Kushou deutlich: "Mein Gott sind die noch jung.." Das war allerdings keineswegs abwertend gedacht oder dergleichen, doch kurzzeitig wurde Joudan der Altersunterschied zwischen ihm und den beiden anderen deutlich bewusst. Doch dann war der Moment allerdings auch schon wieder vorbei und damit war auch das für Joudan doch etwas unbekannte Gefühl gleich mit dazu verschwunden. Stattdessen lauschte der Blondschopf geduldig und aufmerksam den Ausführungen von Tamaki. Seine Meinung von dem Job hatte sich noch nicht wirklich geändert, immerhin würde Joudan, wenn hier nichts total aus dem Ruder laufen würde, das Ganze schnell abhaken können.
Alles in allem kam Joudan gut mit seinen beiden heutigen Teamkameraden aus. Tamaki war ruhig, sympatisch und zuvorkommend. Er zeigte sich seinen Mit-Ninjas und dem Auftraggeber gegenüber höflich, manierlich und gesittet und es war einfach angenehm, mit dem Suzuya unterwegs zu sein. Nanami wiederum war etwas anderes. Die feine Art, wie sie sich kleidete und verhielt, ließ Joudan sich irgendwie mit ihr verbunden fühlen. Als hätten die beiden ähnliche Prioritäten, Ansichten und vielleicht auch Hintergründe. So war es auch nicht wunderlich, dass Joudan, beinahe synchron mit der kleinen Hozuki, sich die Hand vor die Nase hielt als die drei Ninjas das Anwesen des Herren Tanemuras betraten. Der Blondschopf blickte zum derzeit besetzten Katzenklo und er erkannte einen schwarzen Kater (oder eine schwarze Katze? So gut kannte Joudan sich nicht mit felinen Mammalia aus), der sichtlich wenig begeistert darüber war, bei seinem Geschäft gestört zu werden - verständlicherweise. Nanami begegnete dem Tier ein wenig verängstigt und Joudan musste sich zusammenreißen, darüber kein Kichern von sich zu geben. Immerhin wollte er nicht, dass die Weißhaarige dachte, er würde sich über sie lustig machen.
"Wir sind ja schon weg.", wisperte er dem/r Kater/Katze freundlich zu bevor er seinen beiden Teamgefährten weiter ins Innere des Hauses folgte.

Schließlich war es also Zeit, Tanemura-san endlich zu treffen. Von einem roten Kater begleitet, der einfach durch die ramponierte Papierwand gesprungen war (Joudan verstand jetzt tatsächlich auch warum es dem Hauseigentümer nicht einfach möglich war, sich in der Küche sein Thunfischbrötchen zu machen und einfach die Küchentüre zu schließen) und auf einen Gehstock gestützt empfing der Greis seine drei Katzen-Sitter im Speisezimmer seines Anwesens. Zumindest deutete Joudan darauf durch die Anwesenheit eines längeren Tisches sowie einem Stapel mit Sitzkissen, die allerdings zumeist Kratzspuren - teilweise bis zum Futter tief - aufwießen und wahrscheinlich schon seit Jahren keinen menschlichen Hintern mehr auf sich hatten. Der unanenehme, undefinierbare Geruch (Sind wir hier mal ehrlich: Es waren Katzenexkremente... ) war hier nicht ganz so stark wie an der Eingangstüre direkt neben dem Katzenklo, sodass Joudan sich es durchaus zutraute, hier ein Gespräch zu führen ohne dabei einen ständigen Würgereiz unterdrücken zu müssen.
"Euch sei ein angenehmer Vormittag gewünscht, Tanemura-san. Wir sind die Ninja, die Ihr bestelltet. Die bezaubernde Dame in grün ist Hozuki Nanami-san, mit Suzuya Tamaki-sans Vater seid Ihr bekannt, wenn ich das recht erfahren habe, und meine bescheidene Wenigkeit ist Kushou Joudan." Als er seine beiden Teamkameraden vorstellte wies Joudan mit der offenen Hand zum jeweiligen. "Uns wurde zugetragen, Ihr hättet ein... Thunfischbrötchproblem?", fragte der Blondschopf nochmal nach um sicherzugehen, dass die drei Angestellten auch auf dem selben Stand wie deren Auftraggeber waren. Insgeheim hoffte Joudan immernoch, diese Aufgabe würde sich irgendwie in die Verfolung eines berüchtigten Nuke-Nins verwandeln oder es würde wenigstens eine Prinzessin zu retten geben oder dergleichen.
Kaum hatte der Blondschopf ausgesprochen spürte er plötzlich etwas massives zwischen seinen Unterschenkeln und seine Beine herumstreichen. Es war ein Schlachtschiff von einer Katze: Schwarz-Grau getigert, sicher breiter als lang, und während sie schnurrte vibrierte ihr ganzer Körper. Wie hatte so ein massives Ungetüm seinen Weg zwischen Joudans Beine gefunden ohne dass dieser es bemerken konnte? Ein wenig verduzt blickte er zur Katze hinunter. Die Katze glotzte zurück. Joudan stellte den Kopf leicht schief, denn auch Tanemura-san schien sich das Schauspiel anzusehen. Die Katze miaute mau.

Joudan war begeistert.

"Bester. Job. Überhaupt.", dachte er damlich in sich hineingrinsend und wurde von der zittrigen Stimme des Greises in seinen Gedanken unterbrochen. "Ah, Ohayou...", erwiderte er die Vorstellung, lächelte die drei Genin warm und freundlich an und entblößte dabei mindestens vier Zahnlücken. Das Alter hatte es mit dem alten Herren nicht gut gemeint, der Zahn der Zeit hatte seine Opfer gefordert. "Ja. Ich will doch nur mein Brötchen essen. Mit Thunfisch, der schmeckt mir am liebsten. Aber die Katzen, ach weh, die Katzen sag ich euch. Vor allem die dicke Koko hier, die macht mir das immer steitig. Magst mir nicht auch einmal ein feines Fresschen gönnen, magst du? Aber ich füttere die Katzen nicht zu wenig oder so. Ich behandle sie gut. Schließlich sind sie alles, was von meiner Frau übrig..."
Joudan schaltete ab. Einsamkeit konnte seltsame Dinge mit Menschen anstellen. Gerade ältere Leute, die kaum das Haus verließen, deren Freunde schon einer nach dem anderen gegangen waren, die vielleicht nicht andauernd Familie um sich herum hatten, neigten zu dem was Joudan spontan als "Alters-Schwafelei" betitelte. Wenn sie einmal mit anderen Menschen in Kontakt kamen mussten sie sich mitteilen. Und das in Mengen, die die letzten Wochen ausglichen und sicherheitshalber auch noch die nächsten paar Tage vorsorglich mit dazu. Der Blondschopf überließ es Nanami oder Tamaki, den alten Herren zu unterbrechen, der gerade irgendwie bei Erzählungen von seinem siebenunddreißigsten Hochzeitstag angekommen war. Ein Lächeln zauberte sich über Joudans Gesicht. Es wurde. Immer. Besser.
 
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Yagami Tamaki

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Oh weh… hier roch es schlimmer als im Reptilienhaus, das Hideaki und er vor noch nicht allzu langer Zeit ausgemistet hatten. Und das trotz der vielen löchrigen Wände, die eigentlich für etwas Luftaustausch hätten sorgen sollen. Tamaki machte sich eine gedankliche Notiz, das Katzenklo später noch sauber zu machen, und widmete sich dann erst einmal den Bildern, die auf der Kommode im Korridor standen. Nicht nur, weil es ihn interessierte, sondern ebenso von dem Mief ablenkte, während das Team auf die Ankunft des Hausherren wartete. Die schwarze Katze ignorierte er derweil – er ging davon aus, dass sie nicht gern gestört wurde, während sie gerade ihr Geschäft verrichtete. Da ging es den Katzen wohl wie den Menschen.

Kurz bevor der Alte sie erreichte, drehte sich Tamaki noch einmal zu seinen beiden Begleitern um. Nicht, dass es einem von ihnen schlecht ging oder so (was der Suzuya vollkommen verstanden hätte – ihm selbst war gerade nicht ganz wohl in dem alten Haus). Doch abgesehen davon, dass er sich selbst kurz erschrak, weil Nanami recht dicht hinter ihm ging, sahen sie beide …nun ja, nicht unbedingt begeistert aus, aber doch in ausreichend guter Verfassung. Ein wenig verlegen lächelte Tamaki in die Runde – am Ende hatte er die arme Hōzuki noch selbst erschreckt -, dann kündete das lauter werdende und schließlich verstummende Klacken des Gehstocks von Tanemura-sans Ankunft. Joudan übernahm dankenswerterweise die Eröffnung des Gesprächs und so verbeugte Tamaki sich nur als sein Name fiel und er murmelte ein leises „Sehr erfreut.“. Noch während er sich wieder aufrichtete, sah er diesen Mordstrumm von Katze, der gerade auf die teuren Hosen des Kushou zuhielt und sich dort nach Herzenslust rieb. Oh oh… Doch der kritische Moment entspannte sich alsbald und Tanemura-san begann zu reden… und reden… und reden. “… geblieben ist. Meine Yuri hat sie als ganz junges Kätzchen gefunden. Mitten in einem schlimmen Unwetter ausgesetzt, ist das zu fassen? Das arme Ding…“. Die Pause, in der der Alte dann doch einmal Luft holen musste, nutzte Tamaki, um ihm mit einer Zwischenfrage in den Sermon zu grätschen. „Wenn Ihr erlaubt, Tanemura-san… das Thunfischbrötchen. Wo wollt ihr es denn essen?“ Der Alte glotzte einen Moment lang und beugte sich etwas vor, um Tamaki genauer in Augenschein zu nehmen. Der spannte sich sichtlich, wich aber nicht zurück. Noch nicht… „Ach! Wenn das nicht der kleine Tama-kun ist!“, staunte Tanemura und ließ ein keckerndes Lachen vernehmen. „Magst du die schillernden Mistkäfer immer noch so gern?“. Es geschah äußerst selten, dass Tamaki einmal die Gesichtszüge entglitten, aber hier und jetzt war es soweit. Der „kleine Tama-kun“ lief zartrosa an und fragte sich innerlich, wieso der Mann ihn kannte, er sich umgekehrt aber nicht an ihn erinnern konnte. Nun… vielleicht wegen eines Mistkäfers, den er damals gerade interessant gefunden hatte. Der Genin schluckte und sammelte sich. „A-also… um noch einmal auf den Thunfisch zurückzukommen…“. Tanemura blinzelte und brauchte einen Moment, um zu verstehen, wovon der Junge vor ihm da überhaupt gesprochen hatte. „…ja, jaaa, das gute Thunfischbrötchen. Nun, das liegt in der Küche. Ich habe noch etwas Thunfisch nur für die Katzen. Damit könnt ihr sie eine Weile ablenken. Nur… das Essen dauert bei mir inzwischen immer etwas.“. Die Zahnlücken in seinem Lächeln ließen auch erahnen, wieso. „Wollen… wir dann vielleicht in die Küche gehen und uns alles ansehen?“. Unschlüssig und mit noch immer erkennbar geröteten Wangen sah Tamaki zwischen seinen Teamkollegen und dem alten Mann hin und her. Sie mussten auch noch ein paar Informationen über die Katzen selbst herausbekommen. Aber wie er das anstellen sollte, ohne dass Tanemura ihnen einen Sermon hielt, der lang genug wäre, um den Fisch vergammeln zu lassen… das wusste Tamaki noch nicht.
 
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“Die bezaubernde Dame in Grün ist Hōzuki Nanami-san, ...”, wie aus Gewohnheit verbeugte sich die bezaubernde Dame in Grün noch einmal knapp, um dem alten Herren zu signalisieren, dass sie damit wohl gemeint war. Was wohl eigentlich hätte offensichtlich sein müssen, doch wusste das junge Mädel nicht, wie es um die Augen des Herrn Tanemura-san bestellt war. Plötzlich lief es der Kunoichi eiskalt den Rücken hinunter und erschrocken drehte sie sich vorsichtig und langsam um. Sie hatte nicht wirklich mit einem Angriff gerechnet, doch irgendwie hatte ihr Bewusstsein den Schalter auf Abwehrhaltung umgelegt, als sie etwas sich aus dem Schatten hinter ihnen rollen sah – wie eine Viper, die sich lautlos und elegant auf ihre Beute stürzen wollte. Erleichtert atmete Nanami auf, als sich herausstellte, dass es sich bei dem vermeintlichen Angreifer nur um eine weitere Katze handelte. Ein Monster von einer Katze. Sie war quasi gigantisch in ihren Ausmaßen! Wie konnte sich ein so kräftiges Tier nur dermaßen leise anschleichen? Erst als sie laut zu schnurren begann und um die Beine ihres Teampartners herumstrich, bemerkte sie auch Joudan. Nanami wiederstand dem Drang sie zu streicheln und blickte erneut auf zum alten Herren, der das Wort ergriff. “Ja. Ich will doch nur mein Brötchen essen. Mit Thunfisch, ..”

Als sich die Hōzuki langsam fragte, ob ihre Aufgabe nicht doch eher darin bestand die scheinbar endlos langen Geschichten des Alten zu lauschen und dabei nicht einzuschlafen, unterbrach Tamaki Tanemura-san höflich. Ein leises Kichern konnte sich das weißhaarige Mädchen jedoch nicht verkneifen, als der alte Herr über Mistkäfer redete und Tamaki fragte, ob er diese denn noch immer so sehr mochte. Wie schade, das Tamaki davon ablenkte, indem er auf den eigentlichen Grund hinwies, weswegen die drei Ninja eigentlich hier her beordert worden waren – dem Thunfischbrötchen! “Ja .. die Küche! .. Richtig. Ach wisst ihr .. meine Frau hat früher doch immer so gerne gekocht .. ihr Nabemono war köstlich ..”, schon wieder verfiel Herr Tanemura-san in seine Geschichten aus vergangenen Tagen. Doch immerhin bewegte sich die kleine Gruppe währenddessen langsam in Richtung Küche. Beinahe wäre Joudan auf dem Weg dorthin über das dicke Kätzchen gestolpert, denn diese folgte ihm auf Schritt und Tritt – stromerte immerzu zwischen seinen Beinen hindurch. Am Zielort angekommen jedoch ließ sie von ihm ab, huschte aufgeregt in dem kleinen Zimmer umher und maunzte erwartungsvoll. Der alte Herr setzte sich auf einen Holzstuhl neben dem Tisch. Darauf stand ein einzelner Teller und darauf lag etwas, das in Papier eingewickelt worden war. Das muss das Thunfischbrötchen sein! Schlussfolgerte Nanami. Ihr messerscharfer Verstand ließ sie nicht im Stich, denn ihr Verdacht wurde als bald von einem fischigen Geruch bestätigt, der ihre Nase von dem Teller aus erreichte. Neugierig blickte sie sich im Raum um und war überrascht, als sie auf der Küchenzeile einen weißen Würfel erblickte, den sie in so einem alten Haus nicht vermutet hätte. Es war ein kleiner Kühlschrank. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war es bei Tanemura-sans Vorliebe für Thunfisch wohl doch gar nicht so verwunderlich. “.. es war im Sommer des Jahres, als meine Frau verschieden war .. nein, .. es war der Herbst des Jahres davor. Es regnete fast ununterbrochen und wir hatten das Loch im Dach noch nicht wieder geschlossen. .. Jedenfalls ..”, diesmal war es Nanami, die eine kurze Gedankenpause des Mannes ausnutzte, um ihn zu unterbrechen und auf das eigentliche Thema zurück zu bringen. “Der Thunfisch für die Katzen ist im Kühlschrank, nehme ich an.” Etwas verwundert blickte Tanemura-san Nanami an – er brauchte einen Moment um seine Gedanken zu sortieren. “Ja .. der Thunfisch, richtig. .. Im Kühlschrank .. die Katzen lieben ihn, wisst ihr!”, wie aufs Stichwort kamen zwei der Katzen in die Küche getapselt und maunzten im Dreiklang mit der Dicken, die sich nun alle drei am Boden vor dem Kühlschrank positionierten und nach oben starrten. Es schien, als wussten sie ganz genau, was von in dem weißen Kasten für sie aufbewahrt wurde. Eine vierte Katze gesellte sich zu ihnen. Es war die Schwarze, die ihr Geschäft in Ruhe beendet hatte und so Platz für leckeren Fisch geschaffen hatte. Zusammen mit der Roten, die sich bislang noch nicht wieder Blicken lassen hat, waren das also bereits fünf der Katzen, die sich hier im Haus und auf dem Grundstück befanden.
 

Kushou Joudan

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Joudan ließ seinen beiden Teamkameraden und dem alten Herren den Vortritt und bildete auf dem Weg in die Küche das Schlusslicht. Dabei musste er stets darauf achten, nicht über die fette grau-schwarze Katze zu stolpern, der dem Kushou noch immer zwischen den Beinen herumstrollte. "Sie hat wohl gefallen an mir gefunden.", dachte der Blondschopf sich. Doch als die kleine Kolonne aus Mensch und Tier die Küche erreichte wurde Joudans Vermutung zerstreut. Die Katze machte sich nämlich ohne große Umwege daran, sich zu den beiden anderen Katzen vor den Kühlschrank zu setzen. "Kam wohl einfach nicht zwischen uns durch.", schlussfolgerte der Genin und blickte dann auf zu Tanemura-san, der gerade die wartenden Katzen betrachtete. "Eine Frage, wenn Ihr gestattet, Tanemura-san. Die genaue Anzahl Eurer Katzen, mögt Ihr sie mit uns teilen?", warf Joudan als Frage in den Raum.
Der Auftraggeber der drei Genin hatte einen kurzen Moment zu überlegen - kein gutes Zeichen - dann fing er an, seine "kleinen Racker" im Geiste wohl zusammen zu zählen, denn einige Augenblicke lang dachte der Greis angestrengt nach.
"Also Fünfe haben wir ja schon hier. Und dann gibt es da noch Yuki... und den kleinen Yashi, den Racker!" Sieben insgesamt. Das war ja überschaubar. "Wisst ihr, Yashi ist noch keine zwei Jahre alt. Und er erinnert mich so an Unoko, die aber nicht mehr hier ist..." Joudan ließ den Herren reden und schaut sich kurz in der Küche um. Die Wand-Situation sah hier nicht besser aus als in den anderen Räumen. Dünne Reispapier-Wände, die in großen Teilen schon löchrig und rissig waren. Die Katzen hier ein- oder auszuschließen fiel damit als Option aus. Nach einem kurzen Moment des Überlegens wandte Joudan sich an seine beiden Teamgefährten:
"Was haltet ihr von der folgenden Idee: Zuerst...WOAHH" weiter kam der Blondschopf nicht, denn etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich gezogen. In kurzem Abstand schoß ein deutlich kleinerer Kater als die bisher gesehenen durch die Küchentür, dicht verfolgt von einer weiß-rötlichen Katze. Der kleine graue Kater sprang agil auf ein kleines Regal und von dahin auf den Küchentisch. Die Verfolgerin, wohl schon ein wenig älter und eingerostet, schaffte den Satz auf das Regal nicht ganz so elegant, krachte in einen darin befindlichen Kochtopf und schickte ihn so laut kleppernd auf den Holzboden.
Joudans Reaktion galt nicht dem scheppernden Kochtopf sondern eher dem Küchentisch. Mit einem Satz schnellte er nach vorne und legte die Arme um das Papierbündel auf dem Tisch.
Der graue Kater schien davon nicht begeistert zu sein, scheinbar hatte er nicht auf die Portion aus dem Kühlschrank warten wollen. Um sich für seine vereitelte Thunfischbrötchendiebstahlseinlage zu revangiert sprang der Kater - das musste wohl der kleine Yashi sein - auf Joudans Kopf und verkrallte sich dort in den blonden Haaren des Genin. Dieser riss den Kopf nach oben, schrie erschrocken aus und taumelte ein, zwei schritte zurück. Den fauchenden Kater immernoch in den Haare tragend nahm Joudan die Hände nach oben und versuchte, sich des festgekrallten Tieres, das sich wie eine Klette an ihm festhielt, griffig zu werden. Seine Bemühungen, das graue Tier loszuwerden, wurden mit einem kurzen Biss in die Hand quittiert (zum Glück hatte Joudan sich regelmäßig imfen lassen), was dem Genin einen weiteren Aufschrei entlochte. Damit hatte der kleine Yashi den Blondschopf wohl genig gestraft, denn er sprang sogleich anmutig von Joudans Kopf herunter und landete inmitten der anderen wartenden Katzen.
Schwer atmend blickte Joudan sich um, einen neuen Angriff des kleinen Yashis erwartend. Nicht nur war seine Frisur total hinüber (darum musste sich sofort gekümmert werden),von so einem kleinen Wesen derart überrumpelt worden zu sein trieb dem großen Joudan die Schamesröte auf die Wangen. Tanemura-san lachte über den Ganzen vorfall herzlichst und auch wenn Joudan nicht gerne das Ziel anderer Leute Gespött war konnte er es seinen beiden Teamkameraden nicht verübeln, dass diese beiden sich ebenfalls Grinsend das Lachen verkneifen mussten. Um die Situation irgendwie zu retten strich sich Joudan kurz von den Stirn aus nach hinten durch die Haare um seiner Frisur zumindest eine grobe Richtung zu geben, dann nickte er dem Thunfischbrötchen auf dem Tisch zu.
"Hab's beschützt!"
 

Yagami Tamaki

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Oh je, das konnte ja noch was werden... Obwohl er ihn gerade arg in Verlegenheit gebracht hatte und allmählich auch an seinen Nerven zehrte, tat Tamaki der alte Tanemura-san leid. Jemand, der niemanden mehr hatte, außer seinen Katzen, wurde mit der Zeit wohl etwas tattrig und im gleichen Zug gesprächig. Woher sollte der Greis sonst auch neue Impulse hernehmen, die ihn geistig fit hielten? Wer hörte ihm sonst zu, um auch einmal eine andere Antwort zu geben als „Miau“? Trotz aller Geduld, die der Zustand des alten Mannes von den drei Genin forderte, waren sie mit ihrem Auftrag doch langsam aber sicher vorangekommen und hatten alsbald die Küche erreicht. Das Thunfischbrötchen war schnell ausgemacht - ein Wunder, dass noch keine der Katzen es attackiert hatte, aber der Suzuya ging davon aus, dass die Viecher entsprechend verwöhnt waren und erst dann zuschlagen würden, wenn es ohne das lästige Papier und die Folie verzehrbereit vor ihnen lag. Während Tanemura-san eine weitere seiner (langwierigen) Anekdoten zum Besten gab, sah Tamaki sich nach Hilfsmitteln um, die nützlich werden konnten, um die Katzen abzuwehren. ‘Topfdeckel, Töpfe… nein, die Messer lieber nicht, das Tablett da schon eher…‘. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als zwei Katzen in die Küche stürmten und lautstark über die Regale schepperten. Tamaki zuckte heftig zusammen und konnte nur noch mitansehen, wie Joudan sich schützend über das Brötchen warf … und den Zorn eines kleinen Katers zu spüren bekam, der sich um seine Beute betrogen fühlte. Nachdem der Schreck verflogen war, konnte sich auch der Suzuya ein kleines Lachen nicht verkneifen. „Gut gemacht!“, stieß er erleichtert aus. Da hatte der Kushou wirklich schnell reagiert.

Nach dem unerwarteten Intermezzo breitete sich abwartende, angespannte Stille aus. ‚Die wissen ganz genau, was gleich passieren wird.‘, dachte Tamaki und beäugte die lauernden Tiere skeptisch. „Füttern wir erstmal die Katzen und nutzen die Zeit, in der sie fressen, um uns um Tanemura-san zu positionieren.“. Vielleicht hatten Nanami oder Joudan ja noch Ideen zum taktischen Vorgehen. Aber letztlich konnten sie hier ja auch nicht ewig herumstehen, bevor sie ebenso gammlig wurden wie der Fisch. Mit entschlossener Miene öffnete der Suzuya also den Kühlschrank und spähte in dessen frostiges Inneres (das auch mal wieder einen Putzlappen und Desinfektionsmittel vertragen konnte). Die Schüssel mit dem Thunfisch hätte selbst ein Blinder ausgemacht, denn der Geruch schlug ihm entgegen wie ein Tempelgong. „Also gut. Raus damit.“, murmelte Tamaki und nahm die miefige Schüssel beherzt an sich. Ihm blieb gerade noch Zeit für ein erschrockenes „Oh…!“, dann ging der kleine Genin unter einem Haufen hungriger Raubtiere zu Boden, die sich mit kätzischem Kriegsgeheul auf ihn stürzten. Zwischen all den wuselnden Katzen war Tamaki kaum noch zu sehen. Während ihn unablässig Krallen und kleine Mäuler bearbeiteten, versuchte er sich so klein zu machen wie möglich und hielt die Schüssel fest so gut er konnte.
 

Kushou Joudan

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Armer, armer Tamaki. Die Katzen fielen regelrecht über den kleinen Jungen her als er den Kühlschrank öffnete. Joudan hastete in Richtung des wuselnden Knäuls auf dem Boden. "Halte durch, Tamaki!", rief er aus und versuchte erst vorsichtig, ein paar der Katzen von seinem Partner wegzutragen. Doch das war mit wenig Erfolg gekrönt, deshalb versuchte Joudan einen anderen Ansatz. Mit beiden Händen griff er nach Tamaki, der mittlerweile Embryonalstellung angenommen hatte, und hob ihn mit viel Mühe an. Der Junge war zwar nicht sonderlich schwer, doch Joudan war noch nie der Stärkste gewesen. "Gomene..." murmelte Joudan, mehr zu sich selbst als zu Tamaki, als er Anstalten zu machen, seinen Partner mitsamt des Thunfisches aus der Küche zu tragen.
Natürlich zog er damit die Aufmerksamkeit des Katzenvolks auf sich, den welches der Tiere sich nicht fest an Tamaki verkrallt oder verbissen hatte machte sich nun daran, an Joudan hinaufzuklettern. Mit Tamaki in den Armen und drei bis vier Katzen an sich geklettet schaffte der Blondschopf es gerade mal aus der Küche hinaus in den Flur, bevor er Tamaki auf dem Boden abstellen musste. Die dicke Koko nutzte diese kleine Pause um Joudan von hinten anzurempeln, was den Blondschopf beinahe nach vorne stolpern ließ. Mit noch immer sechs Katzen um die beiden Genin herum, die sich nach der Schüssel in Tamakis Händen verzehrten, fasste Joudan nach dem stinkenden Thunfisch.
"Ich werd versuchen, die Katzen abzulenken. Schau du mit Nanami nach Tanemura-san." Joudan war ein wenig schwerer als Tamaki und vor allem größer, deshalb hoffte er, dem Katzen-Sturm ein wenig besser standhalten zu können. Also nahm der Blondschopf die Schüssel an sich und hatte damit die volle Auferksamkeit des Katzenvolks auf sich gezogen. Schon spürte er die ersten Katzen an sich hinaufklettern, wie sie sich mit ihren Krallen in seiner Hose und seinem Hemd festhielten, da nickte er Tamaki noch einmal zu. "Ich verlasse mich auf dich!", sagte er, leicht übertrieben theatralisch, bevor er Versengold gab.
So schnell ihn seine Beine trugen hastete Joudan in Richtung der Türe des Anwesens und hinaus in den Garten, dicht gefolgt von einem halben Duzend Katzen, die immer wieder versuchten, den Genin anzuspringen, sich aber aufgrund seiner schnellen Bewegungen nicht wirklich an ihm festhalten konnten. Dem aufmerksamen Beobachter mag hierbei eines aufgefallen sein: Tanemura-san besaß sieben Katzen nicht sechse. Und Joudan hatte gerade zwar nicht die Umsicht, danach zu sehen, doch vom kleinen Yashi fehlte beim Blondschopf jede Spur. Das gerissene Biest war wohl in der Küche zurückgeblieben.
 

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Ein leiser, schmerzerfüllter Laut entrang sich Tamakis Kehle, während ihn gefühlt tausende kleiner Krallen und Zähne zwackten und kratzten, wobei ihm auch noch penetranter Fischgeruch in die Nase stieg. Doch so beharrlich wie die Katzen waren – Kraft seiner Wassersuppe klammerte sich der Suzuya an der Thunfischschüssel so fest als wäre sie das Leben eines Teamkameraden, das es zu schützen galt. Wie lange er dieses Martyrium noch durchhalten konnte, wusste er jedoch nicht zu sagen. Um genau zu sein, dachte er nicht einmal daran, weil gezieltes Denken gerade viel zu viele Ressourcen erfordert hätte.

Dann ging es auf einmal sehr abrupt nach oben und Tamaki schnappte erschrocken nach Luft, die unangenehm nach Katzenhaar und Fisch schmeckte. Nur zeitverzögert realisierte er, was gerade geschah – dass es gerade sehr holprig wurde, drang jedoch zu ihm vor und er klammerte sich umso fester an die Schüssel. Katze um Katze fiel während des wilden Laufs von ihm ab, nur ein sehr hartnäckiges Exemplar hatte sich in seiner Schulter verkrallt und angelte mit einer Vorderpfote beharrlich nach dem Fisch. „Joudan…“, murmelte der Suzuya schwach, als der Kushou ihn schon wenig später wieder im Flur absetzte. Etwas wacklig stand Tamaki da und sah zu dem älteren Genin auf. „Danke…“, keuchte er halb erleichtert, halb verzweifelt, aber zu einhundert Prozent zerzaust und mitgenommen. Zeit zum Ausruhen hatten die beiden jedoch nicht. Joudan wurde von der dicksten Katze um ein Haar umgerannt und Tamaki hatte noch immer irgendein geflecktes Tier am Hals. Immerhin nur eines, aber die anderen machten sich schon wieder zum Angriff auf die Schüssel bereit. Zum Glück erlöste der Kushou ihn von einem weiteren Überfall und nahm die Schüssel an sich. Mutiger Joudan… aber wusste er, worauf er sich da einließ? „H-hai!“, stieß Tamaki aus und hastete auf unsicheren Beinchen zurück in die Küche, während sein Teamkollege von einem vorfreudig heulenden Tsunami verfolgt, in den Garten eilte. Auch Tamakis Schulterkatze hatte sich der Meute wieder angeschlossen.

Nanami!“, rief der Suzuya, als er nur wenige Herzschläge später die Küche erreichte. Die Hōzuki war derweil nicht faul gewesen und hatte die Gunst der Stunde genutzt, um den alten Mann an den Tisch zu komplimentieren. Da saß er nun und war gerade dabei, sein Brötchen auszupacken. Gut. Wer weiß, wieviel Zeit ihnen blieb… „Beschütz‘ du Herrn Tanemura. Ich… au!“. Etwas kleines Graues war ihm ans Bein gesprungen – Yashi war wieder aufgetaucht. Beharrlich kletterte der Kater an Tamaki herauf und begann ihn ausgiebig zu beschnuppern. Kunststück, schließlich roch der gebeutelte Suzuya gerade wohl mehr nach Thunfisch als das Thunfischbrötchen. Da Yashi bisher friedlich blieb (wenn auch auf sehr penetrante Art und Weise), stützte Tamaki ihn, damit er ihm nicht länger mithilfe seiner Krallen im Fleisch hin. Eine raue Katzenzunge strich über seine Hand, an der einige Spritzer Thunfischsoße klebten. Wer weiß, wo noch welche gelandet waren. Derweil aß der alte Tanemura in aller Seelenruhe sein schönes und unversehrtes Thunfischbrötchen. „Es klappt, Nanami…“, flüsterte Tamaki ungläubig und machte große Augen. Durchzuatmen wagte er sich allerdings noch nicht. Hoffentlich kam Joudan draußen im Garten zurecht…
 

Kushou Joudan

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Den Thunfisch-Teller hoch erhoben rang Joudan sich nur schwerlich einen Weg aus dem brüchgen, veralteten Gebäude heraus. Die frische Luft des verwahrlosten Garten war jedoch eine willkommene Abwechslung für den Blondschopf, als dieser aus dem Anwesen herausstolperte. Dicht auf den Versen des Genin folgten die hungrigen Raubtiere, die Witterung des Fisches lockte sie von der Küche und von Tanemura-san weg. Nachdem Joudan sich einige schnelle Schritte vom Gebäude entfernt hatte, hielt er inne. Keine zwei Herzschläge dauerte es, dann war er umzingelt. Rote, graue, schwarze Katzen und Kater, allesamt blickten Joudan mit gierigem, erwartungsvollem Blick an. Immerhin hatten sie aufgehört, ihn anzuspringen. Sie witterten wohl, dass es mit der wilden Hatz nun zu Ende war. "Gut, gut. Ihr bekommt euer Fresschen.", sprach er zu den Katzen, stellte den Teller auf den Boden und machte dann vorsichtig einen Satz zurück. Sofort waren die sechs Tiere auf- und übereinander und machten sich über den Fisch her. Joudan war froh, dass er für's erste aus der Schußbahn der kleinen Racker war und blickte den Tieren erstaunlich erlustigt dabei zu, wie sie den Fisch in Stücke rissen und jede der Katzen ein wenig was davon abbekam.
Das Schauspiel war ein wenig zu brutal, bestialisch und animalisch um Joudan zu begeistern, doch nachdem der Fisch weg war, zerstoben die versammelten Katzen wieder in aller Himmelsrichtungen davon. Nur die dicke Koko war noch geblieben und leckte am Teller. Der Blondschopf streckte vorsichtig die Hand in Richtung der roten Katze aus um sie zu streicheln, ließ es aber bleiben. Er wollte das dicke Ding nicht bei den letzten Momenten seiner Mahlzeit stören. Als auch der säbelbeinige rote Katze das Weite gesucht hatte nahm Joudan den Teller auf, richtete sich den Hemdkragen und die Frisurund machte sich dann auf den Weg zurück zu ins Haus zu den anderen.

"Wie es wohl Tamaki und Nanami ergangen ist?", fragte Joudan sich gespannt und war positiv überrascht, als er dann die beiden in der Küce wohlauf sah. Tanemura-san aß gerade die letzten Happen seines Thunfischbrötchens, Nanami hielt Wacht und Tamaki, Tamaki hielt den kleinen Yashi auf dem Arm und die beiden gaben ein wahrlich wunderbares Bild ab. Kurz nickte der Genin seinen beiden Kollegen zu, dann wandte er sich an Tanemura-san.
"Schmeckt Euer Mahl?", fragte er mit dem nötigen Respekt und erntete ein Nicken als Antwort. Tanemura-san aß den letzten Happen seines Thunfischbrötchens und seufzte dann erleichtert auf. "Ich habe euch dreien zu danken. Wisst ihr, ich freue mich immer, wenn sich jemand ein wenig um meine kleinen...", holte der Herr aus und redete bestimmt auch noch eine Viertelstunde lang weiter, wie sehr ihm doch seine Kätzchen am Herzen lagen. Joudan lauschte nur halbherzig, meinte aber vielleicht einen anderen Sinn in der heutigen Aufgabe zu entdecken als nur das Essen eines Fischbrötchens zu ermöglichen.

Nachdem die drei Genin sich in angemessener Weise von Tanemura-san, den sieben Katzen und dem Thunfischgestank verabschiedet hatten, sollten sich die Wege wieder trennen. Joudan hatte noch Einkäufe zu erledigen, deshalb würde er noch nicht direkt nach Hause gehen.
"Ob Tanemura-san diesen Auftrag wohl nur inserierte um etwas Gesellschaft zu haben?", fragte der Blondschopf seine beiden Teamgefährten auf der Straße vor des Auftraggebers Anwesen. "Er wirkte sehr einsam auf mich..." Der Gedanke stimmte den blonden Genin ein wenig traurig. Dafür grinste er Tamaki und Nanami nur umso breiter an. "Das war Spitzen-Teamwork heute! Nehmt ihr beiden euch den Rest des Tages frei, ich werde mich um den Bericht kümmern. Nanami-san, Tamaki-san,..." Joudan verneigte sich höflich vor den beiden. "Ich freue mich darauf, auch in Zukunft mit euch zusammenzuarbeiten." Wenn das kein gutes Ende für einen höchst absurden Job war.
 

Yagami Tamaki

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Als Joudan wieder in die Küche trat, bot sich ihm in der Tat ein ungewöhnliches Bild. Nanami, die wachsam, aber sichtlich amüsiert neben dem Tisch stand, an dem der alte Tanemura gerade glücklich sein Fischbrötchen verzehrte …und vor der Anrichte ein kichernder Tamaki, dem gerade ein kleiner, aufdringlicher Kater über den Hals schleckte. Es kitzelte derart, dass der sonst so stille Suzuya kaum noch an sich halten konnte. Mit Tränen in den Augen, aber auch deutlicher Erleichterung erwiderte er Joudans Nicken und musste dann schon wieder den quirligen Yashi neu stützen, damit er sich mit den Krallen nicht allzu fest halten musste. Trotz des großen Schreckens von eben musste Tamaki sich eingestehen, dass er allmählich Gefallen an dem Kätzchen fand – und eines war ja auch noch gut zu handhaben.

Ihr Auftrag neigte sich dem Ende zu und Tanemura-san dankte ihnen für die Arbeit. Jedoch nicht ohne Yashi schließlich auch noch ein Stückchen Fisch abzugeben. Von seinem eigenen, heiligen Brötchen. „Komm mein Kleiner, du sollst doch auch was abhaben.“, meinte er alte Mann gutmütig und der Kater ließ es sich nicht zweimal sagen. Von Tamakis Schulter sprang er direkt auf den Tisch und ließ sich den Leckerbissen schmecken, während Tanemura schon wieder in großem Bogen über die Liebe zu seinen Katzen schwadronierte. Tamaki meinte, die eine oder andere Geschichte vorhin schon einmal gehört zu haben, aber sei’s drum. Sie hatten ihren Auftrag erfüllt, waren bis auf ein paar Kratzer und Bisse unbeschadet geblieben und hatten überdies noch einen einsamen alten Mann glücklich gemacht.

Draußen vor dem Tor des Anwesens nickte der Suzuya auf Joudans Worte. „Es war wohl beides.“, mutmaßte er. So verrückt wie die Katzen nach dem Fisch gewesen waren, hätte Tanemura ihnen in seinem Alter wirklich nicht mehr Herr werden können. Ob das Thunfischbrötchen aber nun wirklich zu seinen Leibspeisen gehörte oder nur wohlschmeckendes Mittel zum Zweck gewesen war, wusste nur der Alte. „Hat mich auch gefreut, Joudan-san, Nanami-san.“. Tamaki verneigte sich artig vor den beiden. „Ich hoffe, eure Sachen sind noch ganz.“. Von seinen eigenen konnte er das nicht behaupten, aber die waren auch nicht halb so hochwertig wie seiner beiden Mitstreiter. „Danke auch für den Bericht.“, meinte er noch in Joudans Richtung und wandte sich dann in Richtung des Anwesens. „Ich denke, ich werde noch mal zu ihm gehen.“. Das Katzenklo musste saubergemacht werden und noch so einige andere Dinge auch. Vielleicht freute sich der alte Mann ja tatsächlich über noch etwas Gesellschaft und wenn es Tamaki doch zu viel wurde… nun, wenn er eines konnte, dann verschwinden.

Wir sehen uns!

~ Fin ~
 
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