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Wajima

Sakaida Mai

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Wajima ist ein abgeschiedener Ort an der Grenze zu Kusagakure. Dieses Dorf gruppiert sich um die große Villa einer reichen Unternehmerfamilie, die durch Geschäfte überall auf dem Kontinent zu Wohlstand gekommen ist.
Wajima ist ein sehr ruhiger und gepflegter Ort - das soll auch so bleiben!
 

Sakaida Mai

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C-Rang Mission: Ein Messer im Nacken
-> Grenzposten zu Shirogakure

Kodoku war der erste von den beiden Genin, welcher zu Mai stieß. Wie auch am Vortag fiel er durch seine kränkliche Gestalt auf. Eine Genesung über Nacht war also nicht eingetreten. Aber er lächelte sie zum Morgengruß an, was der Blauschopf in hundertfacher Auswirkung erwiderte. „Guten Morgen!“ Es würde Mai ja schon interessieren, wie die beiden ihren Abend verbracht hatten. Sie selbst war ja einfach auf ihr Zimmer gegangen und ging nach einer Dusche schlafen. Ob das am Alter lag? Wie traurig! Noch bevor Mai diesen Gedankengang zu Ende führen konnte, stieß auch Kana zur Gruppe dazu und vervollständigte sie somit. „Auch dir einen guten Morgen!“, begrüßte Mai sie bei bester Laune. Irgendwie mochte sie die beiden! Kodoku war ein sonderbarer Typ, aber das machte ihn und seine Einzigartigkeit aus. Kana schien unheimlich strebsam zu sein und die Leidenschaft für ihren neuen Beruf war ihr förmlich anzusehen. „Bevor wir unsere Reise fortsetzen, würde ich euch bitten, euer Ninjaband abzunehmen. Es wäre besser, wenn wir nicht als Shinobi auffallen.“, erklärte sie ihnen und hatte ihr Emblem morgens gar nicht erst angelegt. Da sie undercover auf der Feierlichkeit sein würden, sollten mögliche Gäste und Tatverdächtige das Trio nicht bereits im Voraus als Ninja identifiziren. „Dann lasst uns aufbrechen, wir werden in ein paar Stunden erwartet.“, entschied die Chuunin freundlich und setzte somit zur Weiterreise an.

Der restliche Marsch nach Wajima würde ein Klacks werden, schließlich war es nicht mehr weit. Gemeinsam marschierte die Gruppe den Hügel hinauf, welchen Mai ihnen am gestrigen Tag noch gezeigt hatte. Hätten sie den höchsten Punkt erreicht, könnten sie das Dorf vielleicht von Weitem erkennen. Mai war diesbezüglich zuversichtlich gestimmt, denn das Wetter war klar und entsprechend vielversprechend. Immer wieder wandte sie sich zu ihrem Team um, um deren Lage zu checken. Sie konnte ihre Belastbarkeit und Ausdauer noch nicht so gut einschätzen, schließlich ging es gestern nur eben dahin - mit Pausen. Aber diese Mission sollte normalerweise keinen Marathon abverlangen. Als der zum Ende hin steile Hügel erklommen war, warf die Chuunin sogleich einen enthusiastischen Blick in die Ferne. Tatsächlich, man konnte Wajima sehen! „Seht ihr unser Ziel?“, fragte sie Kodoku und Kana begeistert und deutete in die Ferne. Wer diesen wundervollen Ausblick nicht als solchen wertschätzen konnte, verpasste in seinem Leben viele kleine Freuden.

Die Sonne schien direkt auf ein kreisrundes Dorf, umgeben von eindrucksvollem Grün. Man erkannte, dass Wajima direkt an der Grenze zum Reich des Grases lag, denn die Natur zeigte sich von einer anderen Seite. Alle Häuser schienen einen zugewiesenen Platz zu haben, nichts stand kreuz oder quer. All die Gebäude machten dem Mittelpunkt des Dorfes den Hof: Eine gewaltige Villa, umgeben von einigen Hektar Garten. „Die große Villa in der Mitte des Dorfes ist das Anwesen der Takarada. Protzig, nicht?“, schmunzelte Mai und setzte sich wieder in Bewegung. Reiche Leute konnten Hals nicht voll genug kriegen! Als ob ihnen ein einfaches Haus nicht gereicht hätte.

Mai wollte ihr Team gerade zur Weiterreise auffordern, da wurden sie plötzlich aufgehalten. „Abarei Kodoku?“ Fragend wandte sich die Gruppe zu dem Fremden, welcher in hoher Geschwindigkeit zu ihr aufgeschlossen hatte. Es handelte sich um einen Chuunin aus Shirogakure, welcher Mai zumindest bekannt vorkam. „Das ist Kodoku. Was ist los?“, wollte Mai wissen. Der Shinobi kramte ein Schreiben hervor und reichte es ihr. Schnell las sie dieses durch und prüfte es gründlich auf seine Echtheit. „Er muss zurück nach Shirogakure?“, fragte sie ungläubig nach. Doch der Shinobi nickte nur. Die genauen Gründe wollte er mit Kodoku persönlich besprechen, anscheinend war es nicht für ihre Ohren bestimmt. Es blieb nur zu hoffen, dass alles in Ordnung war. Es schmerzte das Team, dass der junge Genin sie verlassen musste. Doch es half alles nichts, er musste diesem Auftrag folgen. „Pass gut auf dich auf.

Ehe sich die deutlich verkleinerte Ninjatruppe versah, setzten sie ihren Weg mitten durch das Dorf fort. Die Stimmung war für einige Zeit gekippt, denn es war nie schön, wenn einem ein Mitglied einfach entzogen wurde. Doch die Mission musste dennoch erfüllt werden, daran führte kein Weg vorbei.

Obwohl Wajima insgesamt eher klein war, schien hier ein reges Leben zu herrschen. Die gepflegten Straßen und Gebäude machten deutlich, dass die Menschen hier vom Wohlhaben der Takarada profitierten. Ihr Weg führte die Shinobi über den Marktplatz des Dorfes, auf welchem gerade viel Betrieb herrschte. Mai nutzte die Gelegenheit und sah sich während des Marschs immer wieder um. Vielleicht entdeckte sie ja etwas Interessantes? So viel Zeit hätte die Gruppe, falls jemand sich gerne etwas kaufen wollen würde.

Mai aber hatte das Ziel vor Augen und ging unbeirrt darauf zu. Lediglich die überaus aufdringliche Brüllaffen-Stimme eines Marktschreiers brachte sie gerade aus ihrem Konzept. Der Mann war wohl ein Metzger und versuchte, seine Fleischwaren anzupreisen. Als der kleine Ninjatrupp an seinem Stand vorbei ging, riss er plötzlich ein ziemlich großes Teil eines geschlachteten Tieres in die Höhe und zeigte mit der anderen, freien Hand direkt auf Kana. Währenddessen baumelte der Kadaver in seiner Hand hin und her.. „Fudos Fleischwaren machen selbst aus den Kleinsten große und starke Kriegerinnen!“ Mai zuckte dabei direkt zusammen, denn mit dem plötzlichen Aufschrei direkt neben sich hatte sie nun auch nicht gerechnet. „Nur zu, junge Dame! Ich mache dir einen fairen Preis! Du siehst mir aus, als könntest du ein paar Extraportionen vertragen! Hahaha!“ Er schien es ernst zu meinen und wollte Kana wohl dieses Teil verkaufen. Was sollte sie denn damit? Als Proviant einpacken? Wie unpraktisch. Die Menschen in Wajima waren irgendwie ein wenig eigenartig.

Der Marktplatz lag bald hinter ihnen und der Weg zur großen Villa war frei. Die Shinobi hatten es geschafft und erklommen noch einige Stufen einer langen Treppe, ehe sie das Eingangstor zur Villa erreicht hatten. Dort stand tatsächlich eine Art Wache, welche wissen wollte, wen sie anzumelden hatte. „Guten Tag! Uns wurde ein Aushilfsjob für die Feierlichkeit von Takarada-sama in Aussicht gestellt. Mein Name ist-“ „Ah verstehe. Ihr nehmt den Seiteneingang. Folgt dem Weg und dort wird man euch in Empfang nehmen.“ Mai bedankte sich bei der unhöflichen Wache und winkte Kana hinter sich her. Dann würden sie eben den Bediensteten-Eingang nehmen. Hoffentlich würden sie irgendwie an Takarada-sama herankommen.

@Abarai Kodoku @Isayama Kana
 
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Isayama Kana

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Zunächst bestaunte Kana nach wie vor die wilde Natur, je länger die Wanderung allerdings anhielt, desto mühsamer wurde es die Aufmerksamkeit auf die Umgebung aufrechtzuerhalten. Irgendwann stierte die Genin leise keuchend vor sich auf den Boden und konzentrierte sich darauf nicht zurückzufallen. Dabei war das nicht mal ein Berg, den sie besteigen musste, sondern nur ein simpler Hügel, wie konnte der so anstrengend sein? Die schwarze Jacke war inzwischen geöffnet, die Ärmel nach oben geschoben, die langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Als Mai schließlich ihre Begeisterung am Gipfel ausrief und irgendwohin zeigte, nickte Kana erschöpft und kramte die Wasserflasche hervor, die sich bereits gefährlich leicht anfühlte. Im Augenblick konnte sie die Begeisterung leider nicht so teilen.
Im Dorf gab es zu ihrem Glück einen Brunnen, den scheinbar jedermann nutzen durfte, deshalb war sich das Mädchen erst unsicher und stutzte. Eine Abdeckung schien es nicht zu geben, dort konnte sich alles Mögliche tummeln ... Da das Dorf jedoch einen ziemlich gepflegten und zivilisierten Eindruck machte, gab sie sich dann doch einen Ruck und füllte die Flasche bis zum Rand, nahm gleich drei tiefe Schlucke und füllte sie erneut, man wusste ja nie und jeder Tropfen war kostbar. Kana fühlte sich viel besser. Als das Trio die Mitte erreichte, und die Villa, die alle anderen Häuser überragte, in ihrer ganzen Pracht vor ihnen lag, staunte die Genin nicht schlecht. "Ja, die ist wirklich protzig. Aber der Stil gefällt mir.", kommentierte sie Mais Aussage und drehte sich zu Kodoku um, als er plötzlich angesprochen wurde. Der schnelle Wortwechsel zwischen ihm, Mai, dem unbekannten Shinobi und der ebenso schnelle Abschied von ihrem Kollegen ließ Kana ein paar Mal verdutzt blinzeln, dann musste sie unwillkürlich an die lange Strecke denken, die sie doch gerade erst bewältigt haben. Ohje, der Arme ... Außerdem stieg Neugier auf, was war das bloß für ein Auftrag, den scheinbar nur Kodoku antreten konnte? Hm. Schade um seine Abwesenheit.

Kana trat näher an Mai heran, als sie den Weg über den Marktplatz einschlugen. Ihr waren belebte Orte immer noch unbehaglich und der Stresspegel stieg auch schon an. Wenigstens musste sie sich nicht an die Chuunin klammern, wie damals bei Natsu, während sie in ihrer Abschlussprüfung durch die Menschenmenge zu ihrem Ziel gelangen mussten. Hier war es nicht ganz so voll, denn Wajima hatte natürlich nicht die Größe von Shirogakure. Stattdessen rollte Kana trotz erhöhter Wärme ihre Ärmel wieder runter und öffnete ihre Haare - so fühlte sich die Genin sicherer und nicht ganz so angreifbar. Immerhin war das Zweierteam hier fremd und erntete deshalb schon mehrere unangenehme Blicke. Das Mädchen zuckte ebenso wie Mai merklich zusammen, als der Marktschreier, scheinbar ein Metzger, in ihr Ohr brüllte. Kana machte automatisch einen Schritt von ihm weg, rempelte aus Versehen ihre Kollegin an, rieb sich das geschundene Ohr und rümpfte die Nase. Als ihr bewusst wurde, wie sie auf den fremden Mann reagierte, nämlich unangebracht, glättete sich das Gesicht sofort. "Ah, danke. Aber nein danke.", eine flüchtige Verbeugung und eine schnelle Flucht, indem sie Mai ansah und keine weitere Anpreisung zuließ. "Tut mir leid für das Anrempeln."
Die Isayama atmete hörbar ein und aus, sobald der Marktplatz hinter ihnen lag. Nein, so viele Menschen auf einem Fleck mochte sie weiterhin nicht. Aber hey, sie hatte sich nicht ganz so blöd angestellt wie gewohnt, immerhin war das nun ihre zweite Erfahrung. Kana stöhnte innerlich, als sie die lange Treppe zum Anwesen sah und sogleich erklomm, riss sich am Ende jedoch zusammen, denn jetzt wurde es langsam ernst. Mai stellte sich der Wache vor, zumindest versuchte sie es, denn sie wurde unterbrochen. Wie unhöflich, also wirklich. Der beschriebene Weg, den die Kunoichi folgten, war genauso hübsch bepflanzt und dekoriert wie der Rest des Anwesens, trotz der Tatsache, dass der Pfad bloß zum Eingang der Bediensteten führte. "Takarada-san sollte eine neue Wache einstellen, scheinbar lässt die einfach jeden durch.", flüsterte Kana Mai diskret entgegen. Die wollte nicht mal Beweise sehen, dass die beiden wirklich die waren, für die sie sich ausgaben. Papiere mit der Unterschrift oder dem Siegel von Takarada zum Beispiel, oder die Namen der angeheuerten Shinobi, die sie nicht mal erfahren wollte, außerdem war das Team eine Person weniger, allein deswegen sollte die Wache schon misstrauisch werden.

Das Duo betrat einen großen, pompösen Raum und Kana staunte einmal mehr nicht schlecht. Okay, die Inneneinrichtung war nicht so nach ihrem Geschmack, wirkte doch alles sehr viktorianisch und das war nur der Mitarbeiterraum, der auf jede Seite eine schwere Holztür besaß. Vermutlich lag der Raum so, dass man von hier aus jedes andere Zimmer und jeden angrenzenden Flur gut und zügig erreichen konnte. Es herrschte bereits reges Treiben, immer wieder öffnete und schloss sich eine Tür, ein Mensch ging mit vollgepackten Wagen mit Geschirr oder Deko, ein anderer Mensch kam mit leeren Wagen und füllte diesen erneut um kurz darauf wieder zu verschwinden. Schneider fummelten an der Dienstkleidung, denn auch die musste perfekt sitzen. Die Vorbereitungen des Festes waren noch in vollem Gange. Kana verschmolz förmlich mit der Wand, da sie nicht im Weg stehen wollte. Puh, wie sollte man hier einen Ansprechpartner finden? Einfach durch die Villa spazieren und Takarada persönlich suchen, war vermutlich unmöglich. Die Genin vermutete außerdem, dass auch nicht jeder Bedienstete von ihrem Auftrag wusste und nicht einfach jemanden darauf ansprechen konnte, denn sonst wäre die Heimlichtuerei gefährdet und eigentlich sinnlos.

@Sakaida Mai
 
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Kanas Bemerkung über die Wache ließ Mai leise auflachen. Tatsächlich war auch die Blauhaarige verwundert darüber, wie einfach sie in das Anwesen kamen. „Wer weiß, ob Takarada-sama uns brauchen würde, hätte er eine aufmerksamere Wache!“, lachte sie leise auf und ging heiter weiter. Was die beiden Kunoichi wohl erwarten würde? Könnten sie ihre Tarnung wahren? Und wie sollten sie sich Takarada-sama zu erkennen geben? Da müsste sich Mai einfach spontan etwas einfallen lassen. Nun galt es zunächst, das Gebäude überhaupt zu betreten. Im Inneren herrschte bereits ziemlich viel Hektik und die Vorbereitungen für das Fest waren bereits in vollem Gange. Waren sie etwa zu spät? Ein wenig verdattert betrat die Chuunin gemeinsam mit Kana den Raum und sah sich ein wenig verloren um. Es wäre nicht besonders förderlich für ihre Undercover-Mission, wenn sie als Personal nicht überzeugend wären. „Da seid ihr ja!“, wurden sie plötzlich direkt von einem älteren Mann angesprochen, welcher vielleicht Mitte fünfzig war. Er machte eine feminine Handbewegung, wedelte mit seinem Finger tadelnd hin und her und mustere beide Damen dann kritisch von oben bis unten. „Uäh. Also ihr müsst euch dringend umziehen. Das geht so nicht.“ Das klang so richtig angeekelt. Unsicher blickte Mai an sich herab und sah dann zu Kana. „Los, los, los, ihr Süßen!“ Ohne die beiden länger anzusehen, wandte sich der Mann um und winkte sie hinter sich her. Schultern zuckend setzte die Kunoichi an, um ihm zu folgen.

Nach einigen Türen schienen sie sich nun auf ihrem Weg durch das Haupthaus zu befinden. Der Mann, welcher die beiden Kunoichi einfach mitgenommen hatte, war groß gewachsen und schlank. Doch er war keineswegs schlaksig, sondern bewegte sich anmutig und grazil. Sein graues Haar war mit Gel nach hinten gekämmt und saß perfekt. „Darf ich fragen, wer Sie sind?“, fragte Mai unverblümt nach. Plötzlich und ohne jede Vorwarnung blieb der Mann stehen und wandte sich galant zu der Blauhaarigen um. „Ich bin Yasha! Ich diene Takarada-sama seit vielen Jahren und organisiere diese Feierlichkeit.“ Das war durchaus interessant. Einen kurzen Moment lang überlegte Mai, diesem Yasha ein paar Fragen zu stellen. Doch sie entschied sich dagegen, um zunächst nicht aufzufallen. Aber so ganz ohne Informationen wollte sie dann doch nicht bleiben.

Dieser große Saal dort, ist das der Ort der Feier?“, fragte Mai und deutete in einen großen, hellen Saal, in welchem noch dekoriert wurde.
Na selbstverständlich.
Und wohin gehen wir nun?“, fragte sie weiter und stellte sich bewusst ein wenig dumm.
Zur Kleiderkammer natürlich, Dummerchen.
Und was befindet sich hinter dieser Tür?
Ein Archiv.
Und hier?
Das Büro von Takarada-sama. Weniger fragen, schneller gehen. Hopp, hopp!

Bald hatten sie am Ende eines Ganges eine weitere unscheinbare Tür erreicht. Yasha blieb davor stehen und musterte beide Kunoichi erneut. Dann öffnete er die Tür und machte eine einladende Bewegung. Dahinter befand sich eine Art Kleiderkammer. „Ich habe alles nach Größen geordnet. Kleidet euch schnell ein und dann kommt zurück. Es gibt viel zu tun. Und Schätzchen, um Himmels Willen, du darfst die Gäste später nicht so vollplappern wie mich. Das gehört sich einfach nicht. Nimm dir ein Beispiel an deiner Freundin.“ Erneut folgte eine schwingende, feminine Gestik mit den Händen, ehe Yasha schnellen Schrittes verschwand. Als die beiden Kunoichi die Tür hinter sich verschlossen hatten, konnten sie sich kurz unterhalten. „Ich schlage vor, wir besuchen Takarada-sama in seinem Büro. Vielleicht ist er ja gerade da! Hoffentlich finden wir den richtigen Raum wieder..“ Schnell hatten sich die Kunoichi umgezogen und trugen dann einheitlich, wie alle anderen Bediensteten auch, einen traditionellen Hakama in warmen Farben. Ihre Ninja-Ausrüstung passte natürlich perfekt unter den weiten Stoff. Es wäre auch nicht gut, wenn man in ihren abgelegten Sachen Waffen herumliegen sehen würde..

Gemeinsam gingen Kana und Mai den Gang entlang, um zu Yasha zurückzukehren. Doch vorerst galt es, Takarada-sama zu finden. An der Tür zum Büro angekommen, hielten sie beiden inne. „Ich klopfe einfach mal.“, beschloss Mai zuversichtlich lächelnd und klopfte zaghaft an der Tür. Und tatsächlich, sie wurden mürrisch hereingebeten. Die Blauhaarige sah kurz erfreut zu ihrer Teamkollegin, ehe sie beide eintraten.

Ich sagte doch, ich will jetzt keinen Tee!

Dort saß er also geschäftig an seinem großen Schreibtisch. Takarada-sama, der reiche Unternehmer. Ein alter, grimmiger Mann. Er sah die beiden so genervt an, dass Mai ihr Vorhaben für einen kurzen Moment bereute. Doch sie mussten die Chance nutzen.. „Bitte entschuldigt die Störung. Aber Ihr habt nach uns verlangt. Wir sind aus Shirogakure angereist.“, begann die ältere Kunoichi zögerlich und beobachtete, wie sein Gesicht sich verfinsterte. Bereits das schlimmste befürchternd, schickte Mai ein Stoßgebet in den Himmel, dass ihr nun kein Fehler unterlaufen war. Doch dann, urplötzlich, hellte sich die Miene des Mannes auf und er setzte aus dem Nichts ein freundliches Gesicht auf. Das war wirklich verrückt gewesen! Takarada Akira erhob sich und lächelte beide Damen an.

Ich möchte euch in Wajima Willkommen heißen, ehrenwerte Shinobi!

@Isayama Kana
 

Isayama Kana

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Also, das Personal war Kana überhaupt nicht geheuer. Auch der nächste Mann wollte keine Informationen von den fremden, jungen Frauen, der ging einfach davon aus, sie gehörten zum Inventar der Familie oder der anstehenden Festlichkeit. Selbst wenn das Mädchen keine ausgebildete Kunoichi wäre, würde sie sich nach der Person erkundigen, das war doch eigentlich selbstverständlich, oder etwa nicht? Eigentlich war doch ziemlich offensichtlich, dass die beiden nicht in das Gesamtbild passten. Allerdings schien hier jeder in Stress verfallen, dann war das vielleicht doch nicht so verwunderlich. Kana tat es Mai gleich, sah automatisch an sich herunter, als der Mann ihre Klamotte mit Abscheu kommentierte. Oookaaay? Wenn er wüsste, was für einen langen und anstrengenden Weg die beiden vor einigen Minuten hinter sich ließen, hätte er vielleicht Verständnis gehabt, aber der Mann fragte ja nicht, wieso, weshalb, warum sie so aussahen wie sie eben aussahen. Natürlich konnten sie nicht frisch und geschniegelt erscheinen. Aber wenn er die Mode an sich meinte, ja gut, okay, das war eben Geschmackssache. Und trotzdem musste man nicht so unhöflich reagieren. Kana zuckte als Antwort ebenso mit den Schultern und schloss sich der neuen Teamaufstellung an.

Himmel, für dieses Anwesen bräuchte die Genin den Grundriss, um sich alleine zurechtfinden zu können. Ob hier Geister umherirrten, deren Körper das Ziel niemals fanden und elendig starben? Nach Mais Frage rechnete Kana eigentlich mit der Gegenfrage, aber Pustekuchen. Selbst jetzt wollte der Alte nichts wissen, obwohl er seit vielen Jahren für diese Familie diente. War sie ihm trotz der langen Zeit egal? Oder war sogar er die Gefahr, vor der sich Takarada-san fürchtete? Aber würde sich der Diener tatsächlich so auffällig verhalten? Oder gerade deswegen, weil er alles gut durchgeplant hatte und sich keine Sorgen machen brauchte? Hm. Als die Sakaida nach einigen Momenten weiter fragte, und Yasha bereitwillig plapperte, fand ihn Kana nur mehr verdächtig. Das Verhalten des jahrelangen Dieners war doch wirklich nicht normal. Archive enthalten immerhin wichtige Dokumente, die man nicht mal einfach so erwähnen sollte. Und eigentlich musste er genau wissen, dass die beiden Kunoichi von außerhalb des Dorfes stammten. Sehr, sehr merkwürdig das Ganze.
Kana betrat die Kleiderkammer und staunte nicht schlecht. Die war viel größer als ihr Zimmer zu Hause. Aber so viel Platz brauchte sie ohnehin nicht, der würde sie nur belasten, weil sie nicht wüsste, wie sie den Raum nutzen sollte. Als Yasha verschwunden war, ging Kana die Kleidergrößen durch und zog die Passende hervor. "Deinen Vorschlag teile ich.", meinte das Mädchen, hielt den viel zu hellen Hakama vor den Körper und betrachtete sich in einem großen Spiegel. "Urgh, nicht meine Farbe, viel zu auffällig.", quittierte sie mit gerümpfter Nase, wandte sich ab und streifte sich den Stoff über, nachdem sie ihre geliebte Dunkelheit ordentlich gefaltet in einem Korb verstaute. Es nützte nichts, auch scheußliche Klamotten musste die Genin souverän tragen. "Takarada-san sollte auch diesen Yasha austauschen, seltsam, dass er nichts von uns wissen wollte. Wenn sich alle Angestellten so auffällig verhalten, wird es ziemlich schwierig für uns.", flüsterte Kana abermals leise, mit einem Hauch von Sorge.

Im Flur versuchte die Jüngere die zuvor besagte Räume auszumachen, aber ob sie mit der Vermutung richtig lag, da war sie sich nicht sicher. Mai hatte scheinbar ein besseres Kurzzeitgedächtnis, denn sie hatte auf Anhieb Glück und klopfte, ohne zu zögern, gegen das massive Holz der Tür. Ein schroffer Satz empfing die beiden Kunoichi und Kana rechnete gleich mit einem unangenehmen Zeitgenossen. Der Anblick des Takarada bestätigte die Befürchtung, denn seine Miene wirkte zunächst gefährlich böse und wurde eine Spur härter, als Mai ihren Auftrag offenlegte. Die Isayama schluckte, waren sie etwa schon an der Mission gescheitert? Waren sie bereits zu indiskret? Hätte sie das Flüstern lassen sollen? Aber irgendwie musste sie sich doch mit Mai verständigen. Kana wich die Farbe aus dem Gesicht, besorgt hefteten sich die bernsteinfarbenen Augen an Mai, einige Sekunden später an den Familienoberhaupt, der urplötzlich freundlich wirkte und sogar lächelte! Die Schroffheit aus seiner tiefen Stimme wich einem warmen Klang, als er die Kunoichi willkommen hieß. HÄ?! Was war das bitte für ein heftiger Sinneswandel? Nur zögerlich ließ Kana ihre Anspannung aus den Muskeln, verwirrt sah sie erneut zu Mai, dann wieder zurück, aber das Gesicht des Mannes blieb freundlich. Puh. "Setzt Euch doch, bitte.", er deutete auf zwei Ledersessel vor seinem massiven, aufgeräumten Schreibtisch, Kana setzte sich. "Eure Anwesenheit erfreut mich sehr und lässt mich gleich sicherer fühlen.", gestand der Takarada und lehnte sich ein Stück in seinen Sessel zurück, ehe er ruhig fortfuhr: "Natürlich wäre ich auf Eure Anwesenheit lieber nicht angewiesen, nichts für ungut, aber das ist leider unumgänglich. Ich komme gleich auf den Punkt, da nicht mehr viel Zeit zur Verfügung steht. In den letzten paar Jahren passierten auf meinen Festen vermehrt Unfälle, zumindest ging ich zunächst von Unfällen aus. Erst waren sie relativ harmlos, wurden mit den Jahren jedoch deutlich schlimmer. Als mich im letzten Jahr der riesige Kronleuchter im Festsaal nur haarscharf verfehlte, konnte ich nur noch an eine geplante Sabotage denken. Und wenn ich genauer darüber nachdachte, waren sogar die harmlosen Unfälle kein Zufall." Der Mann hielt inne, schien alte Erinnerungen abzuspielen. Kana blickte auf eine teure Standuhr, es wurde wirklich Zeit auf den besagten Punkt zu kommen, also unterbrach sie die eingetretene Stille. "Takarada-san, haben Sie bereits eine Vermutung, wer diese Sabotagen planen und durchführen könnte?", mit klarer und bestimmter Stimme holte sie denn Mann zurück. Schmerz zierte sein Gesicht. "Ich bin mir sicher, dass es ... Ein Familienmitglied sein muss. Aber ich kann mich zwischen ihnen nicht festlegen.", antwortete er mit belegter Stimme und wischte sich durch das müde Gesicht. Kana schaute Mai vielsagend an, das war nämlich die schlimmste Befürchtung der Genin, die sie bereits bei Antritt der Mission äußerte. Das war doch Mist.

@Sakaida Mai
 
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Erleichterung breitete sich in Mai aus, als Takarada Akira sie so freundlich begrüßte. Im ersten Moment hielt sie ihn für einen griesgrämigen alten Mann, doch sein Lächeln war so authentisch und warm, dass dieser Eindruck sofort korrigiert wurde. Gerne nahmen Kana und Mai Platz, als es ihnen so freundlich angeboten wurde und hörten dem Oberhaupt zu. Diese Vorfälle waren also immer wieder vorgekommen. Das ganze klang fast so, als wären die Sabotageversuche immer schlimmer geworden. Als wollte man Takarada-san zunächst lediglich bloßstellen, ihn dann aber ernsthaft verletzen und schließlich sogar umbringen. Nachdenklich verschränkte Mai die Arme und sah zu Kana, welche das Wort ergriff. Sie stellte eine sehr gute und wichtige Frage und Mai bewunderte erneut ihre Souveränität. Sie selbst war in diesem Alter absolut.. unprofessionell gewesen. Überhaupt war es eigentlich ganz lustig mit ihr. Die Reaktion über den Hakama, die Bemerkung, dass man Yasha auch besser austauschen sollte.. Innerlich schmunzelte die Blauhaarige. Aber Kana hatte Recht, der Diener von Takarada-sama war durchaus ein komischer Vogel.

Er vermutete also, dass ein Familienmitglied der Täter ist? Da war eine bittere Angelegenheit. Doch wie konnte er sich so sicher sein? „Darf ich fragen, wie Ihr zu dieser Vermutung kommt? Könnten es nicht auch Angestellte sein? Oder.. Diener?“, fragte Mai offen wie immer nach. Sofort vernahm sie ein leichtes Auflachen des alten Mannes, welcher sich dann durch den Kinnbart strich. „Yasha ist einer meiner engsten Vertrauten. Er ist seit Jahrzehnten hier. Hätte er mich nicht zur Seite gestoßen, hätte mich der Kronleuchter erschlagen.“, nahm er Mai sofort den Wind aus den Segeln, als diese den divenhaften Diener indirekt verdächtigt hatte. „Als diese Unfälle auch bei der zweiten Feier geschahen, begann Yasha, zu jedem Fest neue Leute anzustellen. Keiner durfte ein zweites Mal für ihn arbeiten. Er wollte sichergehen, dass unter seiner Verantwortung alles stimmte. Da die Vorfälle aber nicht abrissen und nur zur Familienfeier auftraten, muss ich von dieser Tragödie ausgehen.“, endete er seine Erklärung. Mai nickte verstehend und sah kurz zu Kana, welche es wohl genauso erschreckend fand, dass der Täter Teil der eigenen Familie war. Und obwohl die Kumo-Nin die Einschätzung Takaradas niemals in Frage stellen würde, so wollte sie dennoch aufmerksam bleiben. Sich nur auf die Familienmitglieder zu konzentrieren, wäre nicht vorausschauend.

Weiß jemand außer Euch, dass wir hier sind?“, fragte Mai noch nach. Akira schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe es niemandem gesagt. Nicht einmal Yasha. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass jemand euch beide anders behandelt und ihr auffliegen könntet. Ihr müsst daher auch entschuldigen, wenn ich euch auf der Feierlichkeit nicht besonders freundlich behandeln werde.“ Plötzlich begann Takarada-sama zu lachen. „Es macht mir einfach ein wenig Freude, den alten Griesgram zu spielen! Es bewahrt mich davor, um unliebsame Gefallen oder Geld gebeten zu werden!“ Ein wenig ungläubig, aber durchaus amüsiert sah Mai den Alten an, ehe sie Kana angrinste. Was für ein Typ! Sollte Kana noch Fragen haben, so könnte sie diese nun noch stellen. Dann nahm die Blauhaarige wieder das Wort an sich: „Wir werden es Euch nicht verübeln!“, stimmte sie kichernd mit ein und erhob sich aber dann. „Es wäre besser, wenn wir jetzt gehen. Wir wollen kein Aufsehen erregen und es wäre auffällig, wenn wir zu lange fernbleiben.“ Takarada-sama nickte einverstanden, woraufhin sich die beiden Kunoichi erhoben und den Raum verließen. Gerade, als Mai die Tür geöffnet hatte und hinausgehen wollte, da donnerte Akira erbost hinter ihr: „Und wagt es ja nicht, mich noch einmal hier zu stören!“ Die Blauhaarige zuckte zusammen und blickte verwirrt über die Schulter. Doch das Oberhaupt nickte nur ermunternd und zwinkerte den beiden verschmitzt zu. Er war echt gut darin, Personal unfreundlich zu behandeln..

Als Mai sich vergewissert hatte, dass sie unter sich waren und niemand sie hören konnte, sprach sie Kana sehr leise an: „Wir sollten es von nun an vermeiden, über den Auftrag zu sprechen. Aber eine Sache noch: Wir behalten seine Familie besonders im Blick, ja. Aber wir sollten alle anderen nicht vergessen.“ Gemeinsam gingen sie zurück zu jenem Raum, in welchem vorhin alles begann. Alle Bediensteten rannten hektisch umher, trugen Dinge herum und arbeiteten wie die Ameisen. Und da kam Yasha wild gestikulierend auf die beiden zu: „Da seid ihr ja endlich, du meine Güte!“ „Ich konnte meine Größe lange nicht finden, obendrein haben wir uns auch noch verlaufen und dann-“ „Sscht, sscht! Schätzchen, du sollst doch nicht so viel reden!“, dann machte er eine scheuchende Handbewegung, „Los, los! An die Arbeit, ihr lahmen Entchen!

@Isayama Kana
 

Isayama Kana

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Die Idee, dass ein Diener der Drahtzieher oder ein Täter sein könnte, war also viel absurder als jemand aus der eigenen Familie, aha. Kana hob skeptisch eine Braue, als der Takarada ob des berechtigten Gedanken wegen auflachte. In Büchern waren ausgerechnet die Vertrautesten oft die Bösen, oder die Charaktere die man nicht auf dem Schirm hatte. Klar, die Geschichten aus Büchern waren überwiegend erfunden, aber diese Mission erinnerte Kana an einen klassischen Krimi, zumindest bisher. Die Genin hatte zwar noch große Mühe mit zwischenmenschlichen Konflikten, aber Bücher waren in der Lage ihr so einige Gedankengänge und Verhaltensweisen beizubringen, ob erfunden oder nicht. Auch die Tatsache, das Familienoberhaupt vor dem Kronleuchter gerettet zu haben, machte Yasha in den Augen des Mädchens nicht weniger verdächtigt. Hm. Irgendwie fand sie die ganze Situation hier merkwürdig und bislang könnte sie einfach jeden beschuldigen, zumindest jene, mit denen die beiden Kunoichi bereits flüchtig Kontakt hatten. Die wirkten ihrer Meinung nach zu unvorsichtig und gleichgültig. Ob Mai ihre Gedanken teilte? Gut, es wusste immerhin niemand, dass die beiden angeheuert wurden, das könnte die Unachtsamkeit erklären. Oder auch den Fakt, dass die Wache und Yasha tatsächlich unschuldig waren und deshalb so unbekümmert handelten. Hmm. Kana legte nachdenklich eine Hand an das Kinn und blendete das plötzlich leichte Amüsement, das zwischen Takarada und Mai entstand, aus. Ja, sogar das Familienoberhaupt verhielt sich in Anbetracht seiner Lage eher ungewöhnlich, der Isayama wäre gar nicht zum Lachen zu Mute, würde sie eine Festlichkeit veranstalten, mit dem Wissen, ihre Mutter, ihr Vater oder ihr Zwilling wollte ihren Tod. Nein, sie verstand den Spaß nicht. In ihrem eigenen Haus würde sie keine Ruhe mehr finden und schon gar nicht schlafen können. Die Genin musterte den Mann hinter dem Schreibtisch verstohlen, wie konnte er diese schwere Last nur all die Zeit ertragen? Er musste doch dauerhaft unter Strom stehen. Um mal wieder auf den Punkt zu kommen, hatte Kana noch eine Frage. "Takarada-san. Wie viele Familienmitglieder werden anwesend sein, wer sind sie?" Und prompt ließ er die Mundwinkel fallen und wirkte müde wie zuvor. Er faltete seine Finger ineinander und stützte seine Arme auf dem Schreibtisch, schloss einige Momente die Augen, so, als müsste er ernsthaft überlegen. "Es sind vier. Mein Bruder, meine Tochter, mein Sohn und dessen Frau.", sagte er leise aber dennoch verständlich. Kana nickte, sobald er die Augen wieder öffnete. Die beiden Kunoichi verabschiedeten sich vorerst von dem Mann, der die Laune anheben konnte, wie er wollte, denn aus Spaß stauchte er sie noch mal lautstark zusammen. Wieder hob sich eine Braue der Isayama als Antwort, Nein sie verstand es nicht.

Kana zeigte der Sakaida einen Daumen und nickte einverstanden, als sie in Zweisamkeit im Flur standen und dem Auftrag erst mal die letzten Worte schenkten, ehe sie in ihre Rollen schlüpften. Und scheinbar teilte die Blauhaarige ihre Bedenken, gut so. Je näher sie dem ersten Raum kamen, desto nervöser wurde die Genin. Tja, eine Stehlampe zu spielen wäre wirklich zu schön gewesen. Als Yasha wie ein wildes Huhn auf die beiden zustürmte und versuchte sie aufzuscheuchen, blickte Kana Mai verwirrt entgegen, welche Arbeit sollen die denn bloß nachgehen? "Um Himmels Willen, Mädchen, lächel doch mal!", zischte Yasha Kana zu, als er ihr dann ein Geschirrwagen mit Porzellangeschirr und Goldbesteck in die Hände drückte und sie samt Wagen in die Richtung schob, wo das Fest stattfinden soll. Okay, so viel dazu. Die Genin wagte keinen Schulterblick, und presste die Lippen aufeinander als sie die teure Ware den Flur entlangkutschierte. Plötzlich nahm ihr ein anderer Diener, der ungeduldig auf sie zu warten schien, den Wagen ab, und musterte sie schnell. "Musst du nicht die Gäste am Eingang empfangen? Worauf wartest du? Das war der letzte Wagen, ich mache das schon.", meinte er und sauste mit dem Geschirr davon. Kana warf überfordert die Arme in die Luft und drehte sich dann Richtung Eingang zu, was für ein Stress. Wenn sie wenigstens konkrete Anweisung erhalten hätte, aber so war das einfach nur anstrengend. Scheinbar wussten die Angestellten durch Gestik und Mimik, was zu tun war, Worte waren überflüssig. Sie sprintete und wich geschickt den anderen wuselnden Menschen aus und reihte sich einfach mal in eine der zwei Schlangen ein, die sich jeweils auf einer Seite vom roten Teppich gegenüber standen. Kana imitierte die aufrechte Haltung, mit den Armen an den Seiten gelegt, als auch schon die massive Eingangstür von zwei Türstehern schwungvoll aufgestoßen wurde. Der Namenrufer begann die ersten Gäste zu verkünden, die zwei Schlangen verbeugten sich tief, die Genin nur einen Augenblick verzögert.

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Sakaida Mai

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Während Mai mit weißen Handschuhen und einem sauberen Tuch jedes einzelne Besteck polierte, ehe sie es aufdeckte, dachte sie über Takaradas Worte nach. Sie hätte nicht gedacht, dass seine Familie so klein ist. Oder aber er lud nur jene Familienmitglieder ein, welche auch in das Unternehmen miteingebunden waren. Aber eines war sicher: Er vermutete unter ihnen den Täter. Sein Bruder, seine Tochter, sein Sohn und dessen Frau. Diese sollten Kana und Mai besonders unter die Lupe nehmen, aber wie bereits gesagt, die restlichen Gäste sollten sie nicht außer acht lassen. Im Gegensatz zu Kana aber hatte Mai Yasha gegenüber aber tatsächlich weniger Misstrauen, als zuvor. Zwar wollte sie es nicht gänzlich ausschließen, dass auch er der Täter sein könnte, aber wenn Takarada-sama und er so enge Vertraute waren, dann könnte Mai sich das einfach nicht vorstellen. Oder war sie wieder zu naiv?

Als die Kunoichi mit dem Besteck fertig war, sah sie sich suchend nach Kana um. „Los, Plappermäulchen! Du musst die Gäste empfangen!“, unterbrach Yashas Stimme ihre wortlose Suche. Seltsam, obwohl er immer Stress machte und alle umherscheuchte, war er dabei gar nicht unfreundlich. Selbst seine Bezeichnungen für Mai klangen mehr nach einem nett gemeinten Kosenamen, als nach einer Beleidigung. Bewusst stumm nickte Mai nur und beeilte sich, um zum Eingang zu kommen, wo auch Kana schon bereitstand. Eigentlich wollte sich eine andere Bedienstete gegenüber der Genin aufstellen, doch Mai drängelte sich einfach an dieser vorbei und lächelte sie entschuldigend an. „Verzeihung, aber das ist mein Platz. Hat Yasha gesagt.“, log sie einfach, woraufhin die andere sich genervt neben sie stellte. Mai lächelte Kana an. Sie wollte den Blickkontakt mit ihr halten können. Außerdem war es ja bekannt, dass die beiden Damen gemeinsam angereist waren, von daher war das nicht weiter auffällig. Sie kannten einander eben! Deswegen wollten sie sich auf gegenüber stehen.

Trotz der tiefen Verbeugung versuchte Mai, einen Blick auf die Gäste zu erhaschen. Doch bisher wurden lediglich Angestellte aller Art vorgestellt. Von der Sekretärin, zur Schreibkraft, zur Buchhaltung bis hin zur Führungsebene. Doch dann, natürlich erst zum Schluss, wurden die Familienmitglieder namentlich vorgestellt sowie deren Funktion im Unternehmen genannt. Zunächst trat sein Bruder, Takarada Minato, ein. Danach seine Tochter, Takarada Aika und zum Schluss sein Sohn Takarada Genzo mit seiner Frau Sora. Seine Kinder schätzte Mai auf Mitte, Ende dreißig und der Bruder von Akira war wohl nur wenige Jahre jünger als er selbst. Leider war es der Blauhaarigen aufgrund der Verbeugung nicht besonders gut möglich, sich die Familienmitglieder anzusehen. Doch es reichte, um sie später wiederzuerkennen. Während der feierlichen Begrüßung durch das Familienoberhaupt selbst, mussten alle Bediensteten noch in Reih und Glied stehen. Erst als es darum ging, gemeinsam anzustoßen, wurden sie von Yasha aufgescheucht, um den Gästen Sake anzubieten.

Als das Tablett von Mai vollbeladen war, nutzte sie den kurzen Moment, um Kana etwas zuzuflüstern. „Lass uns die Familie bedienen.“ Dann machte sie sich auch schon auf zu dem jüngeren Bruder von Takarada-sama. Mit dem freundlichsten Lächeln bot sie ihm ein Schälchen Sake an, was dieser dankend annahm. Doch nun musste Mai ein wenig aufdringlich werden. „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie so einfach anspreche. Aber es ist mir wirklich eine Ehre, Sie kennenzulernen!“, sprach sie den fremden, älteren Herren an. Dieser war sichtlich überrascht darüber, dass die junge Bedienung sich so geäußert hatte. „So? Dabei muss es doch die größere Ehre sein, Akira-san kennenzulernen.“, meinte er verwirrt. Lächelnd schütelte Mai den Kopf. „Ganz und gar nicht. Er mag das Oberhaupt sein, doch das Unternehmen steht und fällt mit den Menschen, die für ihn arbeiten. Und zu diesen Menschen zählen auch Sie!“, schmierte Mai ihm Honig um's Maul und hoffte, nun nicht übertrieben zu haben. Doch Bruder Minato schien das zu gefallen und er lachte auf: „Da hast du wohl recht! Aber glaub mir, so wichtig ist meine Funktion nicht. Ich hatte schon einmal mehr Verantwortung.“, erzählte er ihr und leerte bereits das zweite Schälchen Sake, welches er dann zurück auf Mai's Tablett stellte. „Treten Sie etwa kürzer?“, fragte sie ihn gespielt bestürzt. Der Blick Minatos wich kurz zur Seite aus, ehe er nach einem dritten und letzten Sake griff. „Sagen wir: Ich werde kürzer getreten.“, erklärte er und meinte wohl damit, dass man ihm die Verantwortung genommen hatte. Interessant! Motiv: Rache? Mai wünschte ihm dennoch einen schönen Abend und ging zurück zur Küche, um den Sake nachzufüllen.

Dort aber wurde sie von Yasha zur Seite genommen. „Schätzchen, ich weiß, du hast einen unglaublichen Drang zu quasseln, aber halt dich von Takarada Minato fern!“, wurde sie von ihm ermahnt. Das wurde ja immer interessanter! Mai stellte sich wie so oft ein wenig dumm. „Aber warum? Er ist wirklich sehr freundlich.“, fragte sie nach. Doch Yasha winkte nur hektisch ab. „Dieser Schmierfink wollte in zahlreiche zwielichtige Geschäfte investie-“, plötzlich hielt er erschrocken inne. „Himmel, du hast mich mit deinem Geschwätz wohl angesteckt! Ran an die Arbeit, Entchen!“ scheuchte er Mai wieder aus der Küche, während diese sich fragte, warum er sie ausgerechnet Entchen nannte. Aber immerhin hatte sie ein paar Anhaltspunkte. Aber ob Minato das verdächtig machte? Mai steuerte gezielt das nächste Familienmitglied an, nachdem sie bemerkt hatte, dass Kana selbst auch ziemlich beschäftigt war.

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Kana nickte Mai dankbar, aber kaum merklich zu als sie die Dienerin ihr gegenüber noch schnell beiseite drängte und ihr somit unbewusst mentale Unterstützung bot. Oder doch bewusst? Manchmal war sich Kana nicht sicher, ihre Unsicherheit in kritischen Lebenslagen gekonnt zu überspielen, besonders dann nicht, wenn man ihr genau da zur Hand ging, wo sie am liebsten flüchten würde. Allerdings wunderte es die Isayama nicht, falls die Chuunin sie wirklich durchschaute, denn sie hatte mit Sicherheit große Erfahrung im Zwischenmenschlichen. Von einem Moment auf den anderen ärgerte sich das Mädchen, denn sie konnte es nicht leiden, wenn jemand ihre Schwäche bemerkte. Und weil Kana gerade mit sich selbst beschäftigt war, versäumte sie die nötige Wachsamkeit und verbeugte sich wie alle anderen mechanisch, ohne ihre Umgebung weiterhin zu beobachten. Erst als der Name Takarada fiel, spitzte Kana die Ohren und blickte fast zu auffällig auf, weil sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, schnell senkte sie den Blick gen Boden und hoffte, der Fehler hätte keine gravierende Auswirkung. Falls es so war, nahm man sie stumm zur Kenntnis. Falls nicht, verdammter Mist. Als das Oberhaupt eine kleine Rede begann, durften die Bediensteten sich aufrichten, mussten allerdings an Ort und Stelle verweilen. Die Zeit nutzte Kana, um sich verstohlen nach den anderen Familienmitgliedern umzusehen, dafür brauchte sie zum Glück keine offensichtliche Bewegung. Die Genin hatte mit solch einer kultivierten Erscheinung gerechnet, sie assoziierte reiche Menschen automatisch mit Eleganz und Seriosität, irgendwie stach die Familie besonders eindrucksvoll aus der Menge hervor. Jeder Einzelne strahlte auf eigene Weise eine gewisse Autorität aus. Besonders die Tochter wirkte streng und kontrolliert, Kana schluckte. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als die Bediensteten zu Kellnern befördert wurden, Yasha erst Mai ein Tablett in die Hand drückte und schließlich auch der schweigsamen Isayama. Ihr rutschte das Herz in die Hose, als die Sakaida ihr die diskrete Anweisung erteilte, gezielt die Familie zu bedienen.

Himmel, wie sollte sie bloß mit solchen Persönlichkeiten in das Gespräch kommen? Die würden ihr doch maximal einen müden Blick schenken, um sich dann den wichtigen Leuten zu widmen. Das Tablett mit Porzellangläsern fing leicht zu beben an, Kanas Hände zitterten. Nein, sie durfte die Mission nicht vergeigen, nur weil sie hinderliche Komplexe hatte, das wäre ja oberpeinlich! Sie atmete tief durch, während sie weiterhin die Tochter taxierte, die würde sie einfach als große Prüfung ansehen. Dabei stellte sie fest, dass der ein oder andere Kellner Aika Takarada zügig bediente, oder gar ignorierte, als sie nach einem Glas greifen wollte. Kana hob eine Braue, hatten die Angestellten etwa so viel Angst vor ihr? Das konnte sie ihnen nicht verübeln, aber deren Verhalten war ja schon ziemlich amateurhaft. Die mussten doch Erfahrung mit so einem Ambiente haben, sonst wären sie nicht eingestellt worden. Huh. Okay, also gut. Ob das Mädchen selbst erst ein Glas kippen sollte? Alkohol hatte angeblich eine aufputschende Wirkung ... Nein, lieber nicht. Bei dem Gedanken grinste sie in sich hinein, ob aus Verzweiflung oder Belustigung, die Genin wusste es nicht. Egal. Wenigstens war sie jetzt ein wenig lockerer und das Tablett lag endlich ruhig, Kana balancierte es auf einer Hand, der andere Arm lag auf dem Rücken, mit straffer Haltung schlängelte sie durch die Menge direkt auf Aika zu. Ohne einen zurechtgelegten Plan machte sie vor der Frau Halt, die zunächst noch keine Unterhaltung führte, sich scheinbar lieber am Rand aufhielt, und hob ihr das Tablett entgegen. Nicht so halbherzig wie die anderen Kellner, die sogleich die Flucht ergriffen, wenn sie nicht sofort reagierte. Kana fiel plötzlich der Anfang von einem Dialog aus eine Folge eines Krimis ein, die die ähnliche Situation widerspiegelte. "Sie wirken durstig.", meinte sie lapidar und todernst. Aika blickte auf Kana herunter, nicht auf arroganterweise, sie war einfach deutlich größer als das Mädchen, blinzelte überrascht und verfiel schließlich in schallendes Gelächter. Die Kleine presste die Lippen aufeinander, legte den Kopf leicht schief und hatte keine Ahnung, wieso Aika so reagierte. Die Frau klopfte ein, zweimal auf Kanas Schulter, wischte die Tränen aus den Augenwinkeln und beruhigte sich langsam wieder. Die Isayama spürte förmlich mehrere Augenpaare neugierig auf ihrem Rücken kleben, auch das noch. Was war denn nur los? "Nichts für ungut, Liebes, aber du solltest dringend an deiner Ausdrucksweise arbeiten, wenn du hier überleben willst. Ich Danke dir jedoch für die köstliche Erheiterung, die habe ich dringend gebraucht." Ah ... ha. Kana war verdutzt und überfordert und eigentlich war sie an der Reihe etwas zu sagen, starrte der Frau jedoch zunächst weiterhin wie ein Auto entgegen. Aika prustete leise. "Ja, da haben Sie wohl recht. Also möchten Sie etwas Trinken, werte Dame?", meinte das Mädchen schließlich steif. Immer noch sichtlich amüsiert suchte Aika ein Glas Wasser aus, ein seltener Anblick unter den Gästen, die Genin hielt die Auswahl für einen Versehen. "Oh, das ist bloß Wasser. Allerdings sind die Getränke wirklich zum Verwechseln ähnlich.", sagte sie deshalb und hielt der Frau Sake hin. Aika winkte ab. "Nein, ich habe bewusst so gewählt." "Ach so?" Ein Moment Stille. "Sie sind nicht von hier, oder? Ansonsten wüssten Sie, warum." Kana wartete schweigend auf Erklärung, während die Takarada das Glas leerte. "Sie sollten einen Blick in die Zeitung werfen, oder einen der Gäste fragen. Kommen Sie diesen Abend gerne wieder zu mir, ich bin immer für ein Späßchen zu haben.", sie zwinkerte der Genin zu und mischte sich ohne ein weiteres Wort unter die Menge. Na toll, das Gespräch ging ja mal völlig in die Hose. Wie eloquent sie doch war. Nicht. Wieso hat die Frau auch nur so unerwartet reagiert? Im Prinzip hatte sie überhaupt nichts aus ihr herauskriegen können. Sollte sie nun wirklich einfach jemanden fragen? Das ging doch nicht. Eine Zeitung war bestimmt irgendwo aufzutreiben.

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Während Mai sich suchend nach dem Sohn von Takarada Akira und dessen Frau umsah, nahmen sich immer wieder Gäste Sake von ihrem Tablett. Auch das noch, gleich müsste sie wieder nachfüllen gehen! Als Mai plötzlich eine Frau schallend auflachen hörte, blickte sie verwirrt zur Geräuschquelle. Dort erkannte sie Kana, welche wohl ebenfalls nicht so ganz wusste, warum die Dame so lachte. Die Blauhaarige konnte nur erahnen, dass das die Tochter des Auftraggebers sein musste. Sie sah sie nur von hinten und war sich daher nicht sicher. Aber eines lag auf der Hand: Was auch immer Kana zu ihr gesagt hatte, es musste urkomisch gewesen sein! Lächelnd wandte sich Mai wieder ab und musste dann feststellen, dass ihr Tabletr nur noch aus leeren Gläsern bestand. Innerlich seufzte die Kunoichi auf. Diese Maskerade machte die Ermittlungen nicht unbedingt leichter. Schnell eilte sie wieder in die Küche, wo Yasha wie immer alles organisierte. Anscheinend sollte bald das Vorspeisenbuffet vorbereitet werden.

Ein neuer Versuch: Mai steuerte suchend durch die Gäste, lächelte alle freundlich an und sah sich noch immer nach Genzo und Sora um. Und dann - endlich - erblickte sie die beiden ein wenig Abseits der Menge. Sie schienen gerade eine Diskussion zu führen. Sora redete eindringlich auf Genzo ein und dieser wich ihrem Blick betreten aus. Ob es eine so gute Idee wäre, den beiden nun ein Gläschen Sake anzubieten? Ein wenig unsicher blieb Mai stehen und wandte ihren neugierigen Blick ab. Unauffällig ging sie wieder ein paar Schritte zurück und wollte in der Gästemenge verschwinden, als jemand plötzlich einen Sake von ihrem Tablett nahm. „Genau das, was ich jetzt brauche.“, seufzte Genzo, kippte den traditionellen Trunk und nickte Mai dankbar zu, ehe er verschwand und seine Frau einfach stehen ließ. Unschlüssig, ob sie nun dieser Sora etwas anbieten sollte oder nicht, verblieb Mai in ihrer Position. Zu auffällig sollte sie auch nicht nachfragen. Allerdings könnte sie Minato, den Bruder des Auftraggebers nach den beiden fragen. Er schien sich gerne mit Mai unterhalten zu haben!

Die Blauhaarige suchte den alten Herren auf und hielt ihm anbietend das Tablett entgegen. Dabei zierte ein überaus freundliches Lächeln ihr Gesicht. „Nehmen Sie mir noch einen Sake ab?“, fragte Mai ihn verschmitzt. Minato lachte auf und tat ihr sofort den Gefallen. „Ich habe übrigens gerade Ihren Neffen Genzo kennengelernt!“, log Mai, „Er wirkte ein wenig verstimmt, anscheinend hatte er gerade Streit mit seiner Frau.“ Minato schüttelte wissend den Kopf und schnaubte nur. „Der gute Genzo streitet nicht, aber seine Furie von Frau umso mehr. Hab' die noch nie gemocht. Genzo ist ein Lebemann! Er will Spaß haben, aber Sora will, dass das Geld stimmt.“, plauderte Minato aus dem Nähkästchen und griff erneut nach einem Sake. Mai bildete sich sogar ein, dass er ein wenig lallte. Es war zwar nicht nett, aber es spielte ihr in die Karten. „Das ist schade.. der Spaß sollte im Leben nicht zu kurz kommen.“, kommentierte Mai das betroffen und hoffte dadurch, noch mehr zu erfahren. „Meine Rede! Genzo hätte lieber dich heiraten sollen, hahaha! Er betrügt sie ja nicht, er geht nur hin und wieder ins Casino und feiert das Leben.“ Sollte das etwa bedeuten, dass Genzo ein Spieler war? Da hatte Sora ja durchaus allen Grund, dass sie sauer war. „Und das ist ja auch sein gutes Recht, wenn er sonst so hart arbeitet.“, pflichtete Mai dem Bruder des Auftraggebers bei, was diesen allerdings nur zum Schmunzeln brachte. „Ja. "Hart" arbeiten.“, gluckste dieser ironisch, ehe er bei Mai nachfragte: „Weißt du, wann es etwas zu Essen gibt?

Essen war ihr Stichwort. Sicherlich mussten nun alle Bediensteten mithelfen, die Speisen zu servieren. Ob es für Kana und Mai eine Gelegenheit geben würde, sich kurz auszutauschen? Die Blauhaarige wurde allmählich nervös. Das Leben von Takarada Akira war in Gefahr und sie hatte noch nicht den Hauch einer Ahnung, wer der Täter sein könnte. Minato wurde die Verantwortung genommen, da er wohl in schmutzige Geschäfte verwickelt war. Aber er machte nicht gerade den Eindruck, als machte ihm das viel aus. Er selbst würde das Unternehmen aufgrund seines Alters wohl auch nicht mehr übernehmen. Hatte er also überhaupt ein Motiv? Über ein mögliches Motiv der Tochter Aika wusste Mai nichts, da würde Kana hoffentlich Bescheid wissen. Aber Genzo und Sora? Genzo schien, wenn das alles stimmte, lieber zu spielen und zu trinken, statt zu arbeiten. Wollte er wirklich in die Fußstapfen seines Vaters treten? Das würde noch mehr Arbeit bedeuten. Aber wohl auch mehr Geld zum Spielen.. Spielte Sora eine Rolle? Sie war mit dem Lebensstil ihres Mannes nicht zufrieden, was aber wohl keine Frau wäre. Das war ja so kompliziert! Und was, wenn sie auf einer völlig falschen Fährte waren?

In der Küche bekam Mai zwei Platten mit Essen in je eine Hand gedrückt, welche sie auf dem großen Tisch servieren sollte. Suchend blickte sie sich nach Kana um, welche jedoch selbst gerade beschäftigt war. Mai brauchte dringend weitere Informationen..

Erleichtert legte Mai die Platten auf dem Tisch ab und stellte zufrieden fest, dass sie nichts verrutscht hatte. Immer mehr Gäste kamen her und blickten neugierig auf das Essen. Unter anderem auch Takarada Sora und neben ihr eine ältere Dame, welche wohl ebenfalls im Unternehmen beschäftigt war. „Sieh nur, Miko. Es gibt Gyozo! Die magst du doch so gern.“, sprach die Alte Sora an. Miko?! Die Takarada sah erschrocken zu der Frau, welche daraufhin ebenfalls erschrocken drein blickte. „I-ich verwechsle dich andauernd mit.. mit deiner Schwester Miko, Sora. Entschuldige..“ Mai tat so, als hätte sie all das nicht mitbekommen und ging zurück in die Küche. Das war nun wirklich komisch gewesen!


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Die Verkleidung, das schlechte Schauspiel und die vielen Menschen in einem Raum stressten Kana. Sie hatte Glück, dass Aika sie bloß als sehr unerfahren abtat, und nicht anfing sie nach der Herkunft und Vergangenheit zu fragen, denn so schätzte die Isayama diese Frau ein. Auch, wenn die Takarada sehr streng und kontrolliert wirkte, war sie wohl eine angenehme Gesellin, wenn man wusste, welche Knöpfe man zu drücken hatte. Kana konnte natürlich nicht wissen wie und wo die Knöpfe lagen, aber scheinbar traf sie direkt ins Schwarze, obwohl sie immer noch keinen blassen Schimmer hatte, wie sie das anstellte. Und überhaupt, wieso lachte Aika? Das war doch eine völlig normale Frage, oder etwa nicht? Vielleicht war die Formulierung doch zu cool für diesen Ort. Das Mädchen verweilte noch ein bisschen länger am Rand des Geschehens und ließ den Blick verstohlen durch die Menge wandern. Dabei leerte sich das Tablett in der Hand bald, als einzelne Gäste die gerade kein Gespräch führten, ihren Weg kreuzten. Wie praktisch, sie konnte also doch einfach irgendwo stumm herumstehen und Menschen dabei glücklich machen. Vielleicht sollte sie sich gleich an einen Hotspot positionieren, wo besonders Durstige waren, dadurch sogar Gespräche aufschnappen und heiße Informationen erfahren. Plötzlich war Kana zuversichtlich, endlich hatte sie einen Weg gefunden, wie sie bei dieser Mission mitwirken konnte, ohne sich zum Vollhorst zu machen. Aber bevor sie den Kampf durch die Menge wagte, hielt sie diskret Ausschau nach Mai, die sie nach wenigen Momenten fand. Sie bewegte sich zügig in Richtung Küche, genau dahin wo Kana als Nächstes hinmusste. Beim Versuch hinter ihr her zu eilen, wurde das Mädchen allerdings ein paar Mal von Gästen aufgehalten, die entweder Nachschub wollten oder den Standort der nächsten Toilette benötigten. Als sie dann endlich fast die Tür erreichte, schneite Mai bereits erneut lächelnd herein und mischte sich gleich unter die Gäste. Kana seufzte, trat in den Flur und schließlich in die Küche.
...
Yasha wuselte sofort auf Kana zu, einige Kellner die ebenfalls anwesend waren, fingen leise zu tuscheln an. "Ja, Mädchen, bist du denn noch zu retten?! Aika-san sollte doch kein Alkohol trinken, das hatte ich doch ausdrücklich gesagt!", tadelnd fuchtelte er mit einem Finger vor ihrem Gesicht, während die andere Hand auf seine Hüfte stützte. Die Isayama hob fragend eine Braue, hatte er das wirklich gesagt? Wann das denn? "Das war bloß Wasser.", verteidigte sie sich ehrlich und hielt seinem Blick stand. Er schien ein wenig zu entspannen. "Ach, wirklich? Dann ist ja gut ...", er fächerte sich erleichtert Luft zu. "Du weißt schon, wegen dem Alkohol Skandal vor nicht allzu langer Zeit, und die ganze Presse danach ... So ein Ärgernis braucht die Familie nicht noch einmal. Ich hätte mir niemals verziehen, wenn einer von uns für den nächsten Aufruhr verantwortlich wäre!", sagte er nervös, nahm Kana das leere Tablett ab und drückte ihr ein Volles in die Hände. Oh. Die Idee mit der Zeitung wurde somit verworfen. Ob sie noch nach dem Grund fragen sollte? Nein, lieber nicht. Der war vermutlich ohnehin nicht bekannt, es war wohl einfach schon Skandal genug, wenn eine bekannte Person mal mehr Alkohol als nötig kippte. Aika deshalb persönlich aufzusuchen war wahrscheinlich auch nicht so geschickt, wobei sie ja explizit meinte, Kana solle den Artikel nachlesen oder jemanden fragen. Aber vielleicht war das auch wieder nicht ernst gemeint. Hm. "Wie lange hast du eigentlich noch vor, Wurzeln zu schlagen?! Die Gäste haben Durst, na geh' schon, wirds bald! Hach, diese faule Jugend heut zu Tage ..." Yasha machte scheuchende Handbewegungen und schob die Genin beinahe aus der Küche hinaus.
...
Es wurde wirklich an der Zeit, mit Mai in Kontakt zu treten. Kana hatte zwar noch nichts Konkretes herausgefunden, aber ihre Kollegin möglicherweise schon. Als Kana erneut durch die Menge spähte, und diesmal bei einer Menschentraube stand, entdeckte sie Aika, die mittlerweile auch ein Gespräch führte. Die Takarada schien die Beobachtung zu spüren, denn sie erwiderte plötzlich den Blick und winkte das Mädchen zu sich. Na toll. Kana sollte eventuell noch mal in den Unterricht für Observation. Mit straffer Haltung und das Tablett mittlerweile gekonnt balancierend, bahnte sie sich einen Weg durch die Gäste und hielt Aika das Tablett ohne Umschweife entgegen. Die Frau griff nach einem Glas Sake. Kana zuckte leicht zurück. Aika schmunzelte wohlwissend. "Wie ich sehe, weißt du Bescheid. Eigentlich wollte ich das Glas dahinter haben.", meinte sie amüsiert. "Niemand ist perfekt, weißt du." Ihr Blick fiel auf Minato, der in diesem Augenblick mit Mai kommunizierte. Die Genin runzelte die Stirn. War das bloß Zufall? Kana öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber Aika schenkte ihrem Gesprächspartner wieder die Aufmerksamkeit. Also beschloss sie, Mai unter einen Vorwand von diesem Mann abzubringen. Auf dem Weg erleichterte sich das Tablett deutlich. Himmel, dass Alkohol so beliebt war, hätte sie nicht gedacht. "Weißt du, wann es etwas zu Essen gibt?", das war das Stichwort. Kana verbeugte sich förmlich. "Verzeihung, aber ich müsste meine Kollegin für einen Moment entführen, da das Büffet jeden Augenblick stattfinden wird.", sagte sie höflich, aber bestimmt und wartete auf keine Antwort, indem sie den Weg zurücknahm und auf den Flur trat.
...
"Entschuldige die Unterbrechung, aber wir haben ja sonst keine Zeit füreinander.", begann Kana zu flüstern, als sie gemächlich den Gang in Richtung Küche antraten. "Ich kenne zwar den Grund nicht, aber Aika hatte vor Kurzem zu viel Alkohol getrunken und das Verhalten artete sofort in einem Skandal aus, das sogar die Presse anlockte. Mehr habe ich leider noch nicht. Aber ich halte sie dennoch für unschuldig. Ich kann zwar nicht genau sagen, warum, aber ..." Kana hielt inne und zuckte mit den Schultern. Sie wusste einfach noch zu wenig, hatte aber so ein Gefühl. "Ich weiß nicht, wie ich mehr aus ihr herauskriegen soll. Einfach fragen wäre dämlich." Vielleicht konnte die Sakaida sehen, wie verärgert Kana über sich selbst war, als sie die Augen seltenerweise gen Boden richtete. Sie schwieg und würde Mai aufmerksam zuhören, ehe sie die Küche erreichten, die mittlerweile mit vielen Speisen übersät war. Wieder wuselte Yasha heran, sagte jedoch nichts, tauschte bloß Tablett gegen zwei Essensplatten und schob die beiden verdeckten Kunoichi hinaus. Sobald sie am Eingang der Menge standen, nickte Kana Mai zu und steuerte dann auf einen großen Tisch zu, an dem zufällig Akira saß, der gerade von Sora einen Teller mit Speisen bekam. Ein seltsamer Anblick, denn Sora war keine Kellnerin, sondern seine Schwiegertochter. Die Isayama schaffte knapp noch die Kurve und tat so als würde sie sich für einen anderen Tisch interessieren. Akira schob den Teller demonstrativ von sich und würdigte Sora keines Blickes, autsch. Da war der Mann zu den beiden angeheuerten Kunoichi deutlich liebenswürdiger, diese Reaktion war ziemlich eindeutig. Betroffen rauschte die Frau aus dem Saal. Oha. Ob Kana ihr folgen sollte? Zunächst arrangierte sie das Essen auf dem Tisch, schaute sich dabei verstohlen nach Mai um, hatte sie die Szene vielleicht auch mitbekommen? Eine bekannte Person, die zügig den Raum verließ, war schon offensichtlich.

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Kana hatte einen günstigen Moment gefunden, um Mai in ein kurzes, aber notwendiges Gespräch zu verwickeln. Aufmerksam hörte die Blauhaarige sich die Ausführungen der Jüngeren an, während sie in die Küche gingen. Aika hat also zu viel getrunken und somit einen Skandal heraufbeschworen. Mai nickte verstehend. Zudem offenbarte Kana, dass sie an die Unschuld der Tochter des Unternehmers glaubte. Das weckte die Neugier der Chuunin noch mehr, welche auf die Begründung für diese Vermutung wartete. Doch sie merkte, dass Kana ins Stocken geriet und wohl ihren Verdacht nicht in Worte fassen konnte. Es war ihr wohl unangenehm, da sie ihrem Blick immer wieder auswich. Mai lächelte die Genin an und versuchte, ihr gut zuzureden: „Manchmal kann man nicht erklären, woher man das Gefühl für eine Situation hat. Aber du hast Recht, für mich ist aus diesem Skandal auch kein Motiv erkennbar. Du musst dich nicht länger damit befassen.. behalte sie einfach im Auge, wie auch alle anderen.“ Ansonsten würde vielleicht die Gefahr bestehen, zu viel Zeit dafür zu verlieren. „Ich habe mit Minato gesprochen und ihm wurde die Verantwortung entzogen. Yasha hat sich verplappert und mir gesagt, dass er wohl krumme Geschäfte am Laufen hatte. Sora und Genzo haben Streit, weil Genzo ein Lebemann ist und wohl kaum etwas in das Unternehmen investiert.“ So schnell sie konnte hatte Mai Kana das erzählt, da sie in diesem Moment die Küche erreicht hatten.

Leider könnte sie ihrer Kollegin nicht mehr erzählen, dass Sora mit dem Namen „Miko“ angesprochen wurde, denn das ereignete sich erst nach dem Gespräch.. Allerdings würde Mai schon dafür sorgen, dass es erneut eine Gelegenheit geben würde. Doch was hatte es mit dem Namen auf sich? Nachdenklich blickte Mai im Saal umher und bemerkte nur noch, wie Takarada Akira den Teller von sich wegschob, welchen Sora ihm serviert hatte. Verständlich, dass sie daraufhin verletzt war.. schnellen Schrittes aber verließ sie dann den großen Saal. Ein Glück, dass die Blauhaarige den verstohlenen Blick Kanas noch bemerkt hatte. Mai ging auf die Brünette zu und im Vorbeigehen flüsterte sie ihr eindringlich etwas zu: „Folge ihr und lass dich nicht erwischen.“ Ein schnelles, ermunterndes Lächeln an die Genin, um ihr zu zeigen, dass Mai ihr da voll und ganz vertraute, ehe sie auch schon bei Takarada-sama angekommen war.

Darf ich diesen Teller mitnehmen?“, fragte sie ihn freundlich. Der Mann blickte Mai nur aus dem Augenwinkel an und murrte: „Ist das nicht offensichtlich?“ Natürlich, nun spielte er wieder den alten Griesgram! Die Blauhaarige tat so, als hätte sie ihn akustisch nicht verstanden und näherte sich mit ihrem Gesicht seinem, dabei legte sie in eindeutiger Geste ihre Hand ans Ohr. Doch anstatt zuzuhören, sprach sie leise mit ihm: „Könnt Ihr den Namen „Miko“ irgendeiner Dame zuordnen?“ Während Akira nachdachte, nahm Mai den Teller an sich und ließ sich besonders viel Zeit, das Besteck darauf zu packen. „Die Tochter meines größten Konkurrenten hieß Miko, wenn ich mich nicht irre. Sprich mit Yasha.“, nuschelte der alte Mann in seine Serviette, als er so tat, als wische er sich den Mund ab. Ohne weiter darauf einzugehen, machte Mai mit dem Teller in der Hand kehrt und ging zurück in die Küche zu Yasha. Es gab also einst ein Konkurrenzunternehmen? Und die Tochter des Oberhaupts hieß Miko? Wenn da tatsächlich ein Zusammenhang besteht, dann hätten Kana und Mai nun eine wirklich heiße Spur! Doch bei dem Gedanken wurde der Chuunin plötzlich flau im Magen. Hoffentlich befand sich ihre Kollegin nicht in Gefahr..

Yasha!“, rief Mai unverblümt nach dem extrovertierten Diener. Dieser prüfte gerade, ob die Eisskulptur für das Dessert auch akkurat genug war. Er zuckte zusammen und hielt sich theatralisch die Hand an die Brust, um seinen Schrecken darzustellen. „Wussten Sie, dass der Konkurrent der Takarada eine Tochter namens Miko hat?“, fragte Mai gespannt nach und tat so, als hätte sie gerade absolut tolle Neuigkeiten. Yasha blinzelte übertrieben oft, ehe er eine abwinkende Geste machte. „Oh bitte, Schätzchen, das ist doch ein alter Hut! Das Unternehmen der Nabe-Familie gibt es schon seit gut fünfzehn Jahren nicht mehr. Als seine Geschäfte zu Grunde gingen, hat sich das Oberhaupt der Nabe erhängt. Seine Tochter Miko ist seither verschwunden.“ Die Augen von Mai wurden groß. Sollte das der rote Faden in der Geschichte sein? Oder war das alles nur ein Zufall? Hätte diese Sora wirklich eine Schwester namens Miko, dann war das alles nur ein Hirngespinnst. Oder aber hatte die Frau sie mit ihrem wirklichen Namen angesprochen? Sora wirkte ja ziemlich erschrocken in diesem Moment. Und so reagierte man doch nicht, wenn man nur mit irgendeinem falschen Namen angesprochen wurde. Fürchtete sie um ihre Maskerade? Wie dem auch sei: Sie hätte ein Motiv.. „An die Arbeit, Schnatterentchen!


@Isayama Kana
 

Isayama Kana

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Es gab also tatsächlich Gefühle die nicht zu erklären waren, aber die mussten doch irgendwoher kommen. Wie konnte das sein, dass etwas nichts Greifbares eine Meinung auslöste. Einfach so, aus dem Nichts entstand, ein Gefühl das stärker war als das Unwissen. Wie war das möglich? Kana schüttelte kurz den Kopf, sie musste im Hier und Jetzt bleiben, vor allem bei der Mission. Sie machte kleine Handgriffe, schob Teller und Besteck zurecht, um dann Mais Befehl nachzugehen und Sora zu folgen. Es wäre wohl zu auffällig gewesen, wenn die Genin ihr sofort aus dem Raum folgte. Kana nahm eine leere Essensplatte, erkundigte sich heimlich nach ein paar Gästen, die Sora nachgesehen haben und schob sich dann zur Tür, als das Essen für die wenig Neugierigen schließlich wichtiger war und trat in den langen Flur. Tatsächlich war der so lang, dass Kana gerade noch blondes Haar und ein Stück vom roten Kleid Soras um eine Ecke verschwinden sah. Die Platte stellte sie unauffällig in eine Nische und zog dann die hölzernen Geta von den Füßen, in denen man auf keinen Fall jemanden folgen und beschatten konnte. Nicht auf diesem harten Boden.

Kana musste sich beeilen, denn jede Verzögerung schaffte Sora mehr Vorsprung. Auf leisen Sohlen sprintete das Mädchen der Frau hinterher und hoffte, sie noch einholen zu können. Als sie um eine Ecke bog, eröffneten sich plötzlich drei neue Wege, nach links, rechts und weiter geradeaus. Keine Menschenseele weit und breit. Na toll, so viel dazu. Da der Festsaal nun ein wenig in der Ferne lag und das Anwesen ruhiger war, hielt Kana kurz inne und konzentrierte sich auf den Hörsinn. Sie glaubte kaum, dass Sora ebenfalls auf die Idee kam ihre Stöckelschuhe in die Hand zu nehmen, dafür war sie mit Sicherheit viel zu fein. Und aufgebracht. Klack. Ah, links! Ohne Weiteres lief die Isayama in die Richtung, sah die Blonde wieder um eine Ecke huschen, hörte eine Türklinke energisch betätigen, eine öffnende Tür und eine schließende Tür. Oh je, wenn der Flur gleich hunderte Türen aufwies, hatte die Genin ein großes Problem. Und ein anderes Problem bahnte sich an, Kana hörte Schritte aus der Richtung, aus der sie eben kam. Alarmiert betrachtete sie die spärlichen Möbel im Flur, die aus kleinen Tischen und Kommoden bestanden, entdeckte erneut eine kaum wahrnehmbare Nische mit einem dicken Vorhang. Ohne zu zögern, nahm sie das Versteck in Beschlag und teilte den Platz mit staubigen Besen, ihre Nase kribbelte. Ohne Weiteres lief die Isayama in die Richtung, sah die Blonde wieder um eine Ecke huschen, hörte eine Türklinke energisch betätigen, eine öffnende Tür und eine schließende Tür. Oh je, wenn der Flur gleich hunderte Türen aufwies, hatte die Genin ein großes Problem. Und ein anderes Problem bahnte sich an, Kana hörte Schritte aus der Richtung, aus der sie eben kam. Alarmiert betrachtete sie die spärlichen Möbel im Flur, die aus kleinen Tischen und Kommoden bestanden, entdeckte erneut eine kaum wahrnehmbare Nische mit einem dicken Vorhang. Ohne zu zögern, nahm sie das Versteck in Beschlag und teilte den Platz mit staubigen Besen, ihre Nase kribbelte. Auch das noch. Kana hielt die Luft an. Die Person, die näher kam, betrat nicht mal den gefährlichen Flurabteil, ging schnurstracks daran vorbei. Als die Schritte nicht mehr zu hören waren, befreite sie sich und rang noch kurz mit dem Kribbeln in der Nase, während sie leise zum Ziel gelangte. Na ja, fast Ziel. Denn in diesem Gang waren zwar keine hundert Türen, aber immerhin fünf. Zwei links, zwei rechts und eine geradeaus, die eine Sackgasse darstellte. Diesmal gab es keinen spontanen Zufluchtsort, sollte Sora plötzlich das Zimmer verlassen, wäre Kana aufgeschmissen. Oder, wenn jemand wieder von hinten kam. Fieberhaft überlegte sie, entschloss sich dann für eine primitive Variante. Noch vorsichtiger schlich das Mädchen von Tür zur Tür, legte ein Ohr daran und horchte gespannt. War nichts zu hören, keimte die Meinung, die Räume wären im Augenblick unbenutzt. Die letzte Möglichkeit, war der Raum, der sich in die Sackgasse verlief. Ansonsten schien die Frau wie vom Erdboden verschluckt. Kana hörte deutliche Geräusche, schnelle Bewegungen, etwas klirrte. Dumpfe Schritte näherten sich der Tür, Kana brach der Schweiß aus, überstürzt flüchtete sie in eines der anderen Zimmer, konnte die Tür jedoch nicht ganz schließen, als Sora auch schon auf den Flur trat und in ihrer blinden Wut, schnaubend an Kana und dem Türspalt den Weg zurückfegte.

Ihr drohte das Herz aus der Brust zu springen, so unfassbar knapp war die Sache. Die Isayama schluckte schwer, wartete bis sich die Atmung normalisierte und sonst nichts mehr zu hören war, ehe sie das Zimmer verließ. Zum Glück war der Raum tatsächlich leer und eine Art Badezimmer. Kana drückte sich an die Wand, hoffte, mit dieser zu verschmelzen, als sie zum Sackgassen-Zimmer trat, die Tür so weit öffnete, wie sie durchpasste und hineinglitt. Ein riesiges Schlafzimmer, mit riesigem Bett. Zwei Nachttische, Bücherregale, Sessel, schwere Vorhänge. Eine gemütliche Atmosphäre, fand das Mädchen. Und wahrscheinlich auch kein Gästezimmer, so wie die Einrichtung wirkte. Es war heimisch und zeigte offensichtliche Gebrauchsspuren, bestimmt Akiras Gemach. Auch, wenn Sora hier zuvor eindeutig etwas tat, konnte sie zunächst keine Auffälligkeit entdecken. Dann blieb der Blick an einer Karaffe hängen, die auf einem Nachttisch stand, denn der Deckel, der daneben lag, machte Kana skeptisch. Sie schnupperte am Rand, konnte jedoch keinen Geruch wahrnehmen. Hm, Absicht? Erneut prüfte sie den Raum, linste in Ecken und Ritzen, ließ die Finger aber bei sich. Man wusste ja nie. Als Kana nichts seltsames mehr auffiel, verließ sie den Raum und eilte zum Festsaal zurück, schnappte aber noch die Platte aus der Nische. Irgendwie fühlte sie einen starken Druck, sollte Kana erst Mai aufsuchen und berichten, oder doch sofort zum Oberhaupt? Die bernsteinfarbenen Augen hetzten zwischen den Gästen hin und her, Mai sowie Sora waren im Augenblick nicht zu sehen. Also der direkte Weg zu Akira. Die Genin hielt einen anderen Kellner unter dem Vorwand auf, Akiras Teller wäre leer und wollte sofort Nachschub, nahm die volle Platte aus der Hand und drängte ihm die Leere entgegen. Seinen Einwand, dass er ihn selbst bedienen könnte, ignorierte Kana, als sie auch schon umdrehte und sich zwischen Stühlen und Tischen einen Weg zum Oberhaupt bahnte. Geschickt verteilte das Mädchen dabei kleine Snacks auch an Tischnachbarn, da hatte der Takarada sie schon entdeckt und winkte sie zu sich heran. Die Isayama beugte sich leicht zu ihm herunter, arrangierte langsam Speise an Speise, zündete dann ein Teelicht an. Er war ganz Ohr, tat aber natürlich so als wäre sie überhaupt nicht wichtig und bewahrte strenge Haltung. Kana vergewisserte sich, dass die Gäste mit Gesprächen oder anderweitig beschäftigten waren, ehe sie flüsterte. "Betreten Sie heute Nacht auf keinen Fall Euer Schlafzimmer." Er versteifte sich, umgriff Gabel und Messer so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten, und nickte dann kaum merklich, entließ sie mit einem Wink. Auf dem Weg zur Küche hielt sie noch einmal Ausschau nach Sora, aber auch diesmal konnte Kana sie nicht entdecken.

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Sakaida Mai

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Nervös und unruhig ging Mai ihrer Tätigkeit als Bedienstete nach und versuchte dabei, möglichst wenig suchend umherzusehen. Aber sie wollte nicht verpassen, wenn Kana oder Sora zurück in den Saal kamen. Abgesehen davon machte sie sich Sorgen um ihre Teamkollegin.. Kana kam frisch von der Akademie und wurde mit einem vergleichsweise hohen Rang bei dieser Mission versehen. Die Blauhaarige hätte sie vielleicht nicht allein losschicken dürfen. Auf der anderen Seite könnte Kana nicht vom Zusehen lernen, sondern nur, indem sie selbst agierte. Oh, dieser Konflikt! Würde der Genin etwas passieren, könnte Mai sich das niemals verzeihen! Hoffentlich ging es ihr gut. Doch die Zeit verging..

Es war zum Haareraufen! Wo blieben die beiden nur?! Die Kumo-Nin hatte ja keine Ahnung, wie aufregend die Verfolgung war.. dass Kana sich verstecken musste, um nicht entdeckt zu werden. Dass die Brünette so sorgsam das Zimmer des Unternehmers noch absuchte, damit rechnete Mai jedoch nicht. Das traute sie einer frisch gebackenen Genin einfach nicht zu. Hoffentlich würde sie davon erfahren, denn das ist Pflichtbewusstsein, wie es im Buche steht! Immer und immer wieder suchte Mai möglichst unauffällig den Saal ab, doch es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie Sora wiedergefunden hatte. Diese verschwand in der Menge aus Gästen, doch Mai war ihr auf der Spur. Die Kunoichi hatte eine Idee, wenngleich diese nicht besonders professionell war. Dennoch tat Mai es der vermeintlichen Täterin gleich, suchte den Schutz in der Menge und rief dann lauthals urpötzlich ein: „Miko!“, in die Menge, woraufhin sie ihren Platz wieder wechselte und den Gästen leere Gläser aus der Hand nahm, als wäre nichts gewesen. Dabei hatte sie aber Sora nicht aus den Augen gelassen. Und siehe da: Sie hatte sich bei dem Ausruf für einen Moment lang suchend umgesehen. Bedeutete das, dass sie Sora auf den Namen Miko hörte? Ja, das war nun kein Beweismittel.. aber es hatte sonst keiner reagiert! Angestrengt überlegte Mai, was sie noch tun könnte, als sie Kana plötzlich endlich wiedersah. Erleichterung machte sich in der Blauhaarigen breit. Ein Glück, sie schien wohlauf zu sein! Ging sie etwa gerade in die Küche?

Schnell folgte Mai ihrer Kollegin und erschien dann neben ihr, sodass sie gemeinsam gehen konnten. „Geht es dir gut? Hast du etwas Verdächtiges gesehen?“, fragte sie sehr leise. Gespannt hörte sie sich Kanas Antwort an und staunte nicht schlecht über die Geschichte. Sora hatte sich also im Schlafzimmer von Akira aufgehalten? Na, wenn das nicht auffällig ist. Es wurde immer deutlicher: Diese Frau war auffällig. Mai kam irgendwann zu stehen und setzte den Weg in die Küche nicht mehr fort. Sie wollte Akira nicht mehr aus den Augen lassen und sah daher bewusst in seine Richtung. Dabei flüsterte sie in Kanas Richtung, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in ihrer Nähe war: „Jemand sprach Sora vorhin mit dem Namen „Miko“ an, auf diesen Namen reagierte sie. Yasha erzählte mir, dass die Tochter des Konkurrenz-Unternehmens der Takarada auch Miko hieß. Ihr Vater habe sich aufgrund des Untergangs seines Geschäfts erhängt, woraufhin sie verschwand. Das kann doch alles kein Zu-“ Abrupt endete Mai mit ihrer Schilderung. Wackelte der Kronleuchter? Es war, als würde ihn jemand mit Hilfe eines Seils in Bewegung setzen. Als.. wäre er manipuliert worden und eine einzige Krafteinwirkung würde ausreichen, um ihn loszulassen. Mai folgte dem Seil mit den Augen und erkannte Sora auf der Empore, welche - in einen Vorhang gehüllt - daran zog. Wie machte sie das nur, anscheinend war sie- Ohje! „Kana, der Kronleuchter!“, schrie Mai nur noch auf und verschwand in der selben Sekunde schemenhaft von ihrem Fleck. In voller Geschwindigkeit stürzte sie zu Akira und stieß ihn von seinem Sitzplatz, auf welchen wenige Sekunde später der Kronleuchter herabschlug.

Die Musik hörte auf zu spielen, keine Gläser und kein Besteck klirrte mehr und auch der letzte Aufschrei war verstummt. Mai lag mit Akira auf dem Boden, beide waren wohlauf. Es war ein großes Glück, dass allgemein niemand verletzt wurde. Nach dem Auftritt von Mai war die Fassade dahin, sodass sie und Kana ihre wahre Identität zeigen könnten. „Kana!“, rief die Blauhaarige ihrer Kollegin zu, damit diese zu ihr kam. Die Gäste begangen zu munkeln und die Stimmung wurde unruhig. „Verlasst alle das Anwesen!“, rief Mai ihnen zu, woraufhin sich die ersten in Bewegung setzten und in Richtung Ausgang gingen. Mehr und mehr Leute schlossen sich ihnen an. „Du musst unter allen Umständen bei Takarada-sama bleiben. Lass ihn nicht eine Sekunde aus den Augen und begleite ihn nach draußen. Ich werde Sora festnehmen.

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Isayama Kana

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Kana zuckte merklich zusammen, als sie auf dem Weg zur Küche fieberhaft nachdachte und Mai plötzlich neben ihr wie aus dem Nichts auftauchte. Verdammt! Vielleicht hätt sie ihre Kollegin noch rechtzeitig bemerkt, würde sie nicht wieder in ihrem eigenen Kopf herumschwimmen und den Körper wie im Schlaf bewegen. Das Mädchen schwieg noch einige Momente und sortierte schnell die wichtigsten Gedanken an erste Stelle, während sie konzentriert dazu nickte. Dann blickte Kana der Blauhaarigen ernst entgegen, bemüht die Stimme vor Aufregung möglichst leise zu halten und sich nicht zu verhaspeln. "Ja, ich bin in Ordnung. Aber ich dachte, ich würde vor Nervosität sterben und hatte Angst, falsch zu machen, was man eben falsch machen konnte, also quasi alles! Und im Nachhinein fallen mir mehr und mehr Dinge ein, die ich hätte besser machen können und dann nur halb so viel Angst gehabt hätte! Ich habe doch tatsächlich wie ein normaler Mensch, ohne besondere Fähigkeiten agiert, Sakaida-san!" Das Flüstern artete in ein sehr schnelles, erregtes Zischen aus, bei dem die Chuunin vielleicht nicht alles verstehen konnte. Kana atmete tief ein und aus, schritt ein bisschen langsamer den Flur entlang, damit sie noch vor der Küche den eigentlichen Bericht vorlegen konnte. "Jedenfalls wurde ich nicht erwischt, weder von ihr, noch jemand anderen. Ihr Ziel war das Schlafzimmer des Oberhauptes. Sie hat dort irgendwas getan, nachdem sie wieder weg war und ich das Zimmer vorsichtig absuchte, ist mir nichts großartig verdächtig vorgekommen. Trotzdem habe ich Takarada-san aufgesucht und ihm gesagt, dass er dieses Zimmer heute nicht betreten soll.", schloss die Genin wieder zunehmend aufgeregt. Nachdem Mai abrupt stehen blieb, machte sich das Mädchen auf eine Standpauke oder Ähnliches gefasst, denn die hätte sie wohl verdient. Himmel, sie musste unbedingt lernen, mit Stresssituation im Umgang mit Menschen umzugehen, das konnte so auf keinen Fall weitergehen, wenn sie weiterhin Kunoichi bleiben wollte.

Doch dann berichtete Mai selbst ihre Erfahrungen mit der Familie. Stimmt, für Ärger war keine Zeit mehr, den hob sie mit Sicherheit für später auf. Prioritäten setzen, war wichtig und richtig. Von Mai konnte sich Kana eine große Scheibe abschneiden, in so ziemlich allen Bereichen. Das Zweierteam setzte den Weg alarmiert und zügig zurück zum Festsaal, als sie gerade einen Fuß über die Schwelle taten, brach Mai mit ihrer Ausführung ab und blickte nach oben. Kana folgte ihren blauen Augen, die eigenen weiteten sich vor Überraschung, als sie dasselbe Problem erkannte. Die Chuunin bestätigte die Gefahr lautstark, verschwand sofort, nur ein kurzer Luftzug war wahrzunehmen, um direkt beim Oberhaupt aufzutauchen und ihn ohne zu Zögern vom Stuhl zu stoßen. Kana hielt die Luft an. Bereits während dem Stoß, riss der Kronleuchter aus der Decke und befand sich im freien Fall, schlug mit einem lauten Krachen auf den nun leeren Stuhl ein, der unter dem massiven Gewicht auseinanderbrach. Stille. Absolute Stille. Nicht nur Kana hielt den Atem an, der gesamte Raum schien erstarrt. Mai holte sie aus der Starre zurück, indem sie ihren Namen rief, der sich durch die Stille direkt in ihren Kopf bohrte und echote. Die Genin stürzte wie befohlen auf die Blauhaarige zu, tastete mit gehetztem Blick ihren und Akiras Körper nach etwaigen Verletzungen ab. Auch die Gäste schienen aus der Schockstarre zu erwachen und wurden zunehmend unruhiger. Doch die Sakaida winkte ab und gab der Isayama gleich den Auftrag, das Familienoberhaupt nach draußen zu begleiten, während sie die vermeintlich Schuldige festnahm. "Verstanden."

Kana zog den älteren Takarada grob auf die Beine, um die Gefahr, die in der Luft schwebte, zu verdeutlichen. Auch sie ließ kein weiteres Zögern zu, denn hier ging es um Leben und Tod. Er schien noch deutlich schockiert, denn er sagte nichts und ließ sich wie eine Puppe ziehen. Auf gewisse Weise war das gut, so musste sie sich nicht mit vorprogrammierter Ablehnung und anderen Konflikten herumschlagen, weil er seine Familien schützen wollte, oder die Sache selbst in die Hand nehmen. Zum Glück nahmen auch die anderen Gäste die Warnung ernst und fanden mehr und mehr zum Ausgang, ehe plötzlich und ohne Vorwarnung irgendwo eine ohrenbetäubende Explosion stattfand. Das Anwesen erfuhr ein starkes Beben. Ein kollektives Ducken, Augen zusammenkneifen, die Arme schützend um den Kopf legend. Die Explosion war zwar nahe, aber nicht nah genug um den Festsaal zu erreichen und mit Schutt und Asche zu begraben. Kana erholte sich als erste, blickte sich hektisch und vor allem nach Akira um, den sie natürlich vor lauter Schreck losließ. Er kauerte ängstlich am Boden neben ihr und zitterte verstört. Ein anderer Mann sah entsetzt auf, begann zu schreien und rannte auf den Ausgang zu, andere Gäste verfielen ebenso in Panik und taten es ihm gleich, schon bald war der einzige Ausweg mit Menschen verstopft, die sich gegenseitig aufhielten und gegebenenfalls um sich schlugen und traten. Wenn die Freiheit zum greifen nah war, wurde man weggeschubst oder zurückgezogen und ein anderer nahm den Platz ein. Kana war in der Hölle. Auch sie wollte schreien und weinen, wie sollte sie die wildgewordene Masse in dieser Situation bloß beruhigen und dazu bewegen logisch zu denken? Das war völlig unmöglich. Unmöglich für ein Mädchen wie sie. Ein wahrgewordener Albtraum. Oder? Denk nach, denk nach, denk nach ... Die Genin ging ihre erlernten Jutsu durch, diesmal würde sie nicht wie ein ängstliches Huhn handeln, sondern wie eine ausgebildete Kunoichi. Der Vorteil von tauben Ohren war der, alle schrecklichen Geräusche gedämpft wahrzunehmen und irgendwie Ruhe zu bewahren, als würde man unter Wasser schwimmen. Also - hätte sie genug Kraft, würde sie die Menschen durch den Ausgang drücken und schieben. Hätte sie das Element Fuuton, würde sie die Menge einfach durchpusten. Hätte, hätte, hatte sie aber nun mal nicht. Das Shouton war momentan nutzlos. OH! Durchpusten! Der Raum war riesig, vielleicht konnte sie mit einer anderen Explosion arbeiten und die Wand nach draußen zerstören! Also, ganz raus, nicht in den Flur, wo vermutlich sowieso alles eingestürzt war. Hoffentlich ging es Mai gut ...

Das Mädchen zauberte zunächst ein paar Zettel mit ungewöhnlichen Zeichen darauf aus ihrem Hakama hervor, wollte schon loswetzen, als ihr jedoch wieder Akira einfiel. Sie zerrte ihn in die hinterste Ecke und bedeutete ihm, sich ja nicht vom Fleck zu rühren. Danach stellte sie mit viel körperlicher Anstrengung drei wuchtige Tische wie eine Schutzwand vor ihm auf, damit er nicht von den anderen Gästen zertrampelt oder anderweitig verletzt wurde. Der Takarada war immerhin der Auftraggeber und momentan wichtigste Mensch in der ganzen Geschichte. Kana wischte den Schweiß aus dem Gesicht, kämpfte sich dann durch die tobenden Gäste auf die andere Seite des Saals. Dort angekommen schmiss sie erneut schwere Tische um und schob sie weiter in den Raum, um eine Grenze zwischen sich und den panischen Leuten zu schaffen. Natürlich wollte sie niemanden in Einzelteile sprengen. Kana nahm gleich drei Siegel in die Hand und überlegte kurz. Nein, das wäre bestimmt zu viel, eins würde sicherlich ausreichen. Zügig die Wand abtastend, fiel ihr Blick auf einen schweren Vorhang, den sie sogleich aufzog. Das konnte nicht wahr sein, ein großes Fenster, das bis zum Boden reichte?! Die Isayama dachte die ganze Zeit, hier wären keine vorhanden, da riesige Vasen mit ausufernden Gestecken die Wände versteckten. Oder eben Vorhänge, die keinen Spalt zuließen. Aber gut, sie würde sich später einmal mehr hassen, weil sie durch die dauerhafte Überforderung nicht klar denken konnte. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, klebte sie das Siegel auf das Glas und positionierte sich hinter den Tischen. Als sie die panischen Gäste sah, die noch immer kopflos umherliefen, holte sie einmal tief Luft. "BOMBE!", brüllte sie aus voller Kehle. Die, die ihr zu nahe waren und auch mit tauben Ohren verstanden, erstarrten erst und rannten dann auf die andere Seite des Saals. Kana ging in die Knie und formte die entsprechenden Fingerzeichen für das Jibaku Fuda: Kassei. Das Siegel leuchtete kurz auf und explodierte schließlich, Glassplitter wirbelten durch die Luft und Rauch machte sich breit. Als auch die Fassade des Anwesens deutliche Risse bekam, stieß das Mädchen die Tische mühsam zur Seite, um den Fluchtweg freizugeben. Das Gemäuer war bereits nach der ersten Explosion deutlich geschwächt und die Menschen mussten schnell raus. Kana brüllte den Befehl; dass die Anwesenden dem Luftzug folgen und durch den Rauch nach draußen verschwinden sollen, aber sofort. Sie selbst rannte in die entgegengesetzte Richtung zu Akira, der nun ebenfalls aufrecht stand. Ohne ein Wort stieß sie ein Tisch zur Seite, packte ihn an der Kleidung und riss ihn quasi mit sich zum neuen Ausgang. Glasscherben knirschten unter den Füßen und eine kühle Luft empfing die beiden, als sie den Saal erschöpft verließen.

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Sakaida Mai

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Mai fühlte sich furchtbar. Es war, als würde sie als Teamleiterin gerade auf ganzer Linie versagen. Kana hatte ihr vorhin ihre Selbstzweifel mitgeteilt und ihre Selbstkritik offen dargelegt. Doch der Situation geschuldet hatte die Blauhaarige keine Zeit gehabt, ihr gut zuzureden und ihr diese Zweifel zu nehmen. Stattdessen schmiss sie Kana erneut ins kalte Wasser und verlangte ihr Aufgaben ab, welche die Genin bestimmt überforderten. Es stieg auch ein wenig Ärger in der Kumo-Nin auf. Wie konnten sie ihr auch einfach Kodoku abkommandieren?! Sie hätte das dritte Glied ihres Teams dringend brauchen können! Aber die Situation war nun so, das musste Mai akzeptieren. Sie müsste den Rückweg nutzen, um mit Kana jegliches Geschehen der Mission zu besprechen. Hoffentlich hätte die Brünette genug Biss, um ihre Zweifel noch ein wenig zu verdrängen. Kana machte eine großartige Arbeit! Sie wurde nicht erwischt bei ihrem Unterfangen und das war in kahlen Gängen wirklich eine Kunst. Und auch jetzt hinterfragte sie den Befehl der älteren gar nicht weiter, sondern erkannte den Ernst der Lage und handelte professionell. Aber dennoch.. Mai hatte der Genin gegenüber ein sehr schlechtes Gewissen.

Umso wichtiger wäre es nun, Sora möglichst schnell festzunehmen. Je schneller Mai diese Verbrecherin gefasst hätte, desto besser. Es würde der Mission ein Ende setzen, Akira und die anderen Gäste wären in Sicherheit und Kana würde sehen, dass ihr Beitrag enorm wichtig war. Einen kurzen Moment sah die blauhaarige Chuunin ihrer Kollegin noch nach, welche den verstörten Akira hinter sich herzog. Dann wandte sie ihren Blick entschlossen ab und suchte den Saal vorerst von ihrem Ausgangspunkt aus nach Sora ab. Selbstverständich war sie nicht mehr auf der Brüstung, wer weiß, wo sie sich nun versteckt hielt. Mit Anlauf nahm Mai sich die Wand des Saals vor und lief diese mit Hilfe ihres Chakras hinauf, um dann selbst auf der Brüstung zu stehen. Dieses Anwesen war riesig.. wohin könnte Sora verschwunden sein? Befand sie sich überhaupt noch hier? Die Gäste waren mittlerweile aus dem Saal verschwunden und suchten ihren Weg nach draußen, sodass Mai in Ruhe nach der Verbrecherin suchen konnte. Doch was, wenn diese sich unter die Menge gemischt hatte?

Urplötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall, welcher nur von einer Explosion kommen konnte. Erschrocken und reflexartig zog Mai den Kopf ein und kniff die Augen zusammen. Was war das?! Plötzlich ertönten aus dem Eingangsbereich laute Schreie. Panik brach unter den Gästen aus - und mittendrin Kana und Takarada-sama. Schnell schwang sich Mai wieder von der Brüstung, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie merkte, dass sich auch in ihr das Gefühl von Panik ausbreitete. Sie musste unbedingt nach Kana sehen. Sie rannte gerade durch den Saal, als sie im Augenwinkel Soras blone Haarmähne in einem Gang verschwinden sah. Ohne es wirklich zu wollen, bremste die Kunoichi ab. Was sollte sie tun? Nach Kana sehen und ihr helfen, sollte sie Probleme haben? Dann würde sie jedoch die Flucht Soras in Kauf nehmen. Sie hatte ihrer Kollegin zwar einen klaren Auftrag erteilt, aber sie zweifelte sehr an ihrer Entscheidung. Doch dann fasste sich Mai ein Herz. „Sora ist Zivilistin.“, sprach sie sich selbst zu. Wie lange könnte es schon dauern, sie festzunehmen? Geistesgegenwärtig rannte Mai ihr in voller Geschwindigkeit nach und hatte sie dementsprechend schnell eingeholt, woraufhin sie der Kriminellen den Weg abschnitt. Zwischen den beiden Damen waren nur wenige Meter Abstand und Sora sah der Blauhaarigen erschrocken entgegen. „Was willst du?! Geh mir aus dem Weg!“, fuhr diese sie an und zückte plötzlich ein langes Messer, welches sie unter ihrem Rock versteckt hatte.

Ohne ihr zu antworten, formte Mai lediglich die Fingerzeichen für das Genjutsu Mawaru Sekai und schickte Sora damit in die kreisende Welt. Die Erde unter Sora und die Umgebung um sie herum begann sich zu drehen. Nach einigen Sekunden drehte sich alles so schnell, dass nur noch Umrisse für sie zu erkennen waren. Mai nutzte diesen Umstand Soras Wehrlosigkeit, welche aufgrund der Illusion ins Wanken geriet und formte schnell die Fingerzeichen für eine ihrer liebsten Techniken: Das Chakra no Mesu. Mit Hilfe des sogenannten Chakraskalpells und Dank einer gewissen Geschwindigkeit und Geschicks gelang es Mai problemlos, gezielt jene Stellen an Soras Körper mit dem Chakra zu bearbeiten, dass sie weder ihre Arme noch Beine länger nutzen konnte und wie ein nasser Sacke in sich einsackte. Das Genjutsu hatte sich bald von selbst aufgelöst - als just in diesem Moment eine weitere Explosion ertönte. Um Himmels Willen, was geschah hier nur?! „Wir müssen hier raus!“, beschloss Mai schnell, legte sich einen Arm der wehrlosen Sora über ihre Schulter und zog sie mit aller Kraft in Richtung Eingangsbereich. „Ich bin nur für eine der Explosionen verantwortlich..“, ächzte diese plötzlich. Das ließ Mai zwar aufhorchen, machte die Situation aber auch nicht besser. „Ja, und für viele weitere Anschläge auf Takarada-sama.“, meinte sie nur grimmig. Die Blauhaarige hatte große Mühe, das Gewicht der Verbrecherin zu stemmen, da sie nicht besonders stark war. „Was verstehst du schon.. er hat meinen Vater in den Freitod getrieben.. und ich habe Rache geschworen.“, ächzte Sora weiter unter den schmerzenden Gliedmaßen. Schwer atmend stellte Mai ihr eine Gegenfrage: „Dann sind Sie also Nabe Miko?“ Ein bitteres, leises Lachen entkam der Täterin. „Von nun an bin ich ein Niemand. Weder Miko, noch Sora.. ich habe weder meinen Vater gerächt, noch werde ich frei sein.“ Ob diese Frau so offen sprach, da sie wusste, dass es kein Entkommen mehr gab? Eine Flucht war ihr nicht mehr möglich und selbst wenn - Mai könnte es bestimmt irgendwie verhindern. Alles, was ihr blieb, wäre wohl das Gefängnis. Die Kunoichi wusste darauf keine Antwort mehr und schwieg, während sie Miko die letzten Meter nach draußen hievte.

Was war denn das?! Eine Wand war weggesprengt worden?! Ob das etwa.. Zugegeben, das wäre ziemlich waghalsig - man hätte das Anwesen zum Einsturz bringen können - aber immerhin eine gute Idee, um die panische Menge zu lösen. Ob das wirklich Kanas Werk war?

Draußen angekommen standen alle Gäste versammelt mit sicherem Anstand zur Villa. Sie staunten nicht schlecht, als sie Sora in dieser Verfassung sahen. Erschöpft ließ Mai diese zu Boden sinken, sodass sie sich an eine Mauer lehnen konnte und sah sich dann nach Kana um. „Sora!“, hörte sie dann plötzlich Genzo rufen, welcher entsetzt zu seiner Frau lief. Mai tauschte einen vielsagenden Blick mit der Täterin aus.. es wäre nun ihre Sache, Genzo über alles aufzuklären. Sie ließ den beiden einen Moment für sich und fragte sich, ob Sora ihn überhaupt geliebt hatte, oder ob sie nur an Akira heranwollte.

Als Mai sich kurz umgesehen hatte, sah sie endlich Kana und Takarada-sama. Sofort überwand sie den Abstand zu den Beiden und ging erleichtert auf sie zu. „Kana, ich bin so froh, dass du wohlauf bist.. es tut mir so leid, dass ich dich mit so vielem allein lassen musste..“, redete sie sofort auf die Jüngere ein, „..aber sag mal, hast du die Wand weggesprengt?“, hing sie noch fragend an. Nach einem kurzen Austausch wandte Mai sich an Akira. Dieser hatte eine blutende Wunde an der Stirn, schien aber ansonsten wohlauf zu sein. Anscheinend hatten ihn die Glassplitter erwischt. Die Fingerzeichen für das Shōsen Jutsu waren schnell geformt, woraufhin Mai die Wunde des Mannes problemlos heilte. „Geht es Euch denn den Umständen entsprechend gut?“, fragte sie ihn dann. Der alte Mann war sichtlich mitgenommen und sah beinahe hilflos zwischen Kana und Mai hin und her. „Ja.. ja, ich denke schon. Aber.. was ist hier eigentlich passiert? Wer war denn nun der Täter?“ Ein wenig überrascht über diese Frage sah die Chuunin zu Kana. Klar, viel hatte der alte Mann gar nicht mehr mitbekommen. Und dass Yasha in der Zwischenzeit bereits die Polizei von Wajima rief, bekam auch niemand mit.

@Isayama Kana

Mawaru Sekai (Kreisende Welt)

Element: Keines
Typ: Genjutsu - Single
Rang: C
Chakrakosten: D
Reichweite: 20m

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 4, Chakramenge Stufe 2

Beschreibung: Dieses Genjutsu beeinflusst das Opfer dahingehend, dass sich die Erde unter ihnen und um sie herum zu drehen beginnt. Nach etwa zehn Sekunden dreht sich die Umgebung bereits so schnell, dass nur noch Umrisse zu erkennen sind. Zwanzig Sekunden nach Beginn des Jutsus sieht das Opfer nur noch stark verschmiert seine Umgebung, jedoch kommt es dann zu einem abrupten Stillstand, und die Illusion löst sich von selbst auf.

Chakra no Mesu (Chakra-Skalpell)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: C für 15 Sekunden wirken
Reichweite: Berührung

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 6, Chakramenge Stufe 5, Igakugenron

Beschreibung: Bei diesem Ninjutsu wird das Chakra in der Hand gesammelt und als eine Art Skalpell - ursprünglich für Operationen gedacht - genutzt, welches in der Lage ist, die Muskeln des Gegners zu durchtrennen oder auf ähnliche Weise zu schädigen, ohne dabei die Haut des Gegners zu durchtrennen. Ab Chakrakontrolle Stufe 7 ist es auch möglich, die Blutgefäße anzugreifen.


Shōsen Jutsu (Mystische Handfläche)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: A
Chakrakosten: B für zehn Sekunden
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen:Chakrakontrolle Stufe 6, Chakramenge Stufe 6, Shinatsu no Jutsu

Beschreibung: Dieses Jutsu wird vom Ninjaarzt für die verschiedensten Zwecke verwendet. Es können Wunden geschlossen, Operationen vorgenommen, Knochen geheilt oder sogar innere Blutungen vollständig gestillt werden. Es wird Chakra in der Hand gesammelt und dazu verwendet die Verletzung durch Auflegen direkt zu heilen, je nach Schwere wird natürlich mehr Chakra benötigt, kritische Wunden benötigen auch entsprechend lange. Für Operationen wird das Chakra in den Zeigefinger geleitet um so ein Skalpell oder Messer ersetzen und präzisere und sauberere Schnitte durchführen zu können. Für leichte Wunden sind nur zehn Sekunden des Jutsus von Nöten, innere Blutungen oder Trümmerbrüche können bis zu 60 Sekunden benötigen.
 
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Isayama Kana

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Als das Oberhaupt und Kana aus der dichten Rauchschwade traten, versuchten sie instinktiv die Lungen mit einem tiefen Atemzug zu reinigen, ergaben sich stattdessen zunächst dem unangenehmen Husten, der sofort die Körper durchschüttelte. Der beißende Rauch hatte in kürzester Zeit die Atemwege gereizt. Der alte Takarada ließ sich nach ein paar wackeligen Schritten auf Hände und Knie fallen und hustete weiter, Kana kniete neben ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. Mit der anderen Hand wischte sie zweimal über ihre juckenden Augen und blinzelte dann durch den Tränenschleier vor sich, noch konnte sie nicht allzu viele Details erkennen. Einen großen, orangenen Farbklecks in der verwirrten Menschenmenge konnte Kana jedoch zuordnen. "Diener-san!", rief sie krächzend, zuckte wegen des angegriffenen Halses zusammen und schluckte schmerzhaft. Er blieb, wo er war, Mist. Plötzlich machte der Fleck einen Satz zur Seite, die Bewegung wirkte unnatürlich, so, als wurde er grob und ohne Warnung gestoßen. "Takarada-sama! Takarada-sama!" Yasha stürmte auf die beiden zu, fegte dabei andere Menschen aus Kanas verschwommenen Blickfeld, kam schließlich schlitternd zum Stehen. "Takarada-sama! Geht es Euch gut? Seid Ihr verletzt?" Yasha ignorierte Kana und drängte sie von seinem Meister weg, als er ihn unter die Lupe nahm. Die Genin nahm es ihm weder Übel, noch persönlich. Akira war dem Diener wohl tatsächlich sehr wichtig und sie war bloß eine Fremde. Yasha konnte einen kleinen Laut nicht unterdrücken, als er die Platzwunde an seiner Stirn sah und schien damit überfordert. Der Takarada hustete inzwischen weniger, konnte seine Stimme aber weiterhin nicht gebrauchen, also wedelte er ungeduldig ab, damit Yasha ihm Freiraum gab. Kana räusperte, um auf sich aufmerksam zu machen. "Wasser." Flüsterte sie dem Diener zu, dessen Augen sich verstehend weiteten und er daraufhin verschwand. Sie konnte sich ein kaum merkliches Schmunzeln nicht verkneifen, als er schließlich mit zwei vollen Wassereimern zurückkehrte und ihnen jeweils einen in die Hände drückte. Diese Menge ließ den Wunsch auf ein Bad oder eine Dusche aufkeimen, aber erst mal musste der Reiz im Hals gelindert werden. Nach drei großen Schlucken wagte Akira zu sprechen. "Yasha.", krächzte er. "Sieh dich nach weiteren Verletzten um." Sein Diener nickte und verschwand wieder.

Kana und der Oberhaupt wuschen sich gerade die Augen aus, als Mai wenige Momente später auf die beiden zu kam und sogleich auf die Jüngere einredete. Mit den Ärmeln rieb sie Augen und Gesicht trocken, ein paar Mal Blinzeln. Ah, endlich konnte Kana gut genug sehen. "Das muss dir nicht leidtun, Sakaida-san.", flüsterte sie laut um ihre Stimmbänder zu schonen. "Ich muss auch allein klarkommen. Ja ... Ich habe die Wand weggesprengt, das war nicht so klug, aber in dem Moment viel mir keine Alternative ein.", gestand die junge Genin ärgerlich und ihr Ausdruck verriet Enttäuschung. Wieder hatte sie nicht mit Bedacht gehandelt, obwohl sie eine ausgebildete Kunoichi war. Dass sie plötzlich so viele Menschen schützen musste, hatte sie überfordert. Aber so was durfte kein Grund und Rechtfertigung für Versagen sein, mit solchen Situationen musste Kana auch in Zukunft mit Sicherheit umgehen. Sie schwieg und starrte auf den Boden, während Mai den Takarada heilte. Die Braunhaarige blinzelte überrascht und horchte auf, als Akira schließlich nach dem Täter fragte. Ach, stimmt, sie hatte ihm ja gar nicht verraten, wieso er sein Schlafzimmer nicht mehr betreten sollte. Sora beziehungsweise Miko hatte sie dabei absichtlich nicht erwähnt, damit er nicht sofort auf sie zustürmte. Ein lautes Murmeln setzte ein, als die Gäste vereinzelt Platz machten, und eine kleine Gruppe auf das Trio zukam. Zwei Polizisten umklammerten jeweils einen Arm von Miko, hinter ihnen folgte Genzo mit hängenden Schultern und traurigem Ausdruck. Dem Oberhaupt klappte der Mund auf, rang jedoch um Fassung und richtete sich mühsam auf die Füße. "Sora? Aber warum?", fragte er entsetzt, sein Blick huschte zwischen Frau und Polizisten hin und her. Die Frau hob den Kopf und grinste Akira böse entgegen, ehe sie in lautes Lachen ausbrach und schließlich mit leisem Kichern endete. Ihre Gesichtszüge wurden hart und ernst, der Blick heftete bedrohlich an dem Oberhaupt. "Miko.", knurrte sie. "Du hast meine Familie zerstört, du hast das Unternehmen meines Vaters in den Abgrund gestürzt und ihn damit in den Freitod getrieben! Deinetwegen lebt die Familie Nabe in Schande, und dafür solltest du büßen, du Monster! Ich wollte dich und deine Drecksfamilie in Einzelteile sehen!", schrie sie hysterisch, spuckte zu Boden und bäumte sich unter den Schraubstöcken zwischen ihren Armen auf. Akira schloss die Augen und sammelte sich, verfiel in seine übliche Ernsthaftigkeit und Seriosität, ehe er die Lider langsam öffnete und zu einer Antwort ansetzte. Miko ließ ihn nicht, brüllte unzusammenhängende Sätze, sie schaukelte sich selbst in ihrem Wahn so hoch, dass die Polizisten dazu gezwungen waren sie abzuführen und der schaulustigen Menge zu entgehen. Kanas Meinung nach war der Takarada nicht der Auslöser vom Tod des Nabes. Seine Reaktion auf Mikos Konfrontation wirkte nicht wie ein Schuldiger. Vielleicht hatte sie jahrelang einfach einen Sündenbock gesucht?

Kana traf der Schlag. "Wartet!", krächzte sie den Polizisten hinterher und folgte ihnen ein paar Schritte. "Die Bombe, wo hattest du sie deponiert?", fragte sie Miko, die wie aus heiterem Himmel zunächst schwieg, ehe sie wieder boshaft lachte und schließlich drei Worte gluckste. "Unter seinem Bett!" Kana zuckte zusammen und starrte der Verhaftung nach, auch als sie bereits das Anwesen verließen. Unter seinem Bett? Unter seinem Bett? Wirklich? Sie hatte das ganze Zimmer abgesucht, jede Ritze, jede Lücke, aber nicht unter dem Bett nachgesehen? Kana schnaubte, lachte leise. Was war sie bloß für eine miese Kunoichi. Vielleicht sollte sie ihren Werdegang und Nutzen doch noch mal überdenken. Die junge Genin stürzte sich in ihre Gedanken, während sie langsam zurück zu Mai und dem Oberhaupt ging, aus dem folgendem Gespräch hielt sie sich raus. Das erste Mal wünschte Kana, ihre Eltern hätten sie anders erzogen und sie irgendwie auf die böse Welt vorbereitet.

@Sakaida Mai
 
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Sakaida Mai

Chuunin
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Was für ein Abend! Gerade war die Wunde von Akira geheilt worden, da erkundigte er sich nach dem Täter. Mai warf einen vielsagenden Blick zu Kana. Irgendwie schienen sie beide damit zu hadern, ihn in seinem Zustand mit der ganzen Geschichte zu konfrontieren. Doch es bedarf vorerst keiner Worte, denn die Polizisten waren in diesem Moment angerückt und nahmen Sora - beziehungsweise Miko - vor den Augen des Ehegatten und des Schwiegervaters fest. Der Groschen war bei Takarada-sama gefallen und er erkannte, dass sie die Täterin war, welche diese Anschläge auf ihn verübt hatte. Die beiden Kunoichi mussten die Sache gar nicht großartig aufklären, denn das übernahm Sora in dramatischer Art und Weise selbst. Anscheinend verlor sie aufgrund der nun mehr aussichtslosen Situation ihren Verstand, so hysterisch, wie sie nun herumschrie. Die Gäste, welche die ganze Zeit über noch gemunkelt und gemurmelt hatten, verstummten bei diesem Auftritt und Mai bemerkte, wie es ihr eiskalt den Rücken runterlief. Ob alle Menschen derartige Abgründe hatten?

Die Nabe-Familie?“, wiederholte Akira mit leisen Worten, während er schier fassungslos der schreienden Frau nachsah, welche von der Polizei endlich abgeführt wurde. Da der alte Mann noch immer etwas konfus wirkte, half Mai ihm auf die Sprünge: „Ihr sagtet doch, dass Euer größter Konkurrent eine Tochter namens Miko hatte. Und diese Frau ist Nabe Miko, sie hat sich nur als Sora ausgegeben. Ich glaube sogar, dass sie Euren Sohn Genzo nur geheiratet hat, um an Euch heranzukommen. Sie war völlig besessen von dem Gedanken, dass Ihr Schuld am Tod ihres Vaters habt.“, erklärte Mai ihm schweren Herzens und wusste selbst nicht, wie sie von der ganzen Sache denken sollte. Fassungslos legte Akira sein Gesicht in seine faltigen Hände und vergrub es kopfschüttelnd darin. „Ich wollte doch nie, dass Nabe-sama sich umbringt.. Mich hat diese Nachricht vor vielen Jahren genauso erschüttert..“, jammerte er verzweifelt. „Miko hat einen Verantwortlichen gesucht und ihn in Euch gefunden. Aber ihr Vorgehen war falsch und ihr Rachefeldzug hat viele Menschen verletzt..“, die blauen Augen wichen kurz zu Genzo aus, welcher völlig apathisch dastand, „..und sie hätte früher oder später festgestellt, dass Euer Tod ihren Vater auch nicht wieder zurückbringt.“, versuchte Mai den alten Mann zu trösten, als Yasha endlich wieder zur Gruppe stieß.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr beiden Kunoichi seid. Ich hätte euch nicht wie einfache Bedienstete behandelt ..“, begann der Diener kleinlaut. Doch es war Akira, welcher sich zu Wort meldete: „Aus diesem Grund habe ich niemandem gesagt, dass ich sie beauftragt habe.“ Es dauerte noch einige Stunden, bis sich das Chaos gelegt hatte und alle Gäste nach Hause gegangen waren. Akira verbrachte die Nacht im örtlichen Krankenhaus (wenn man das kleine Gebäude so nennen konnte) und auch Mai und Kana wurden in einem Gästehaus einquartiert.

Am nächsten Morgen war es Zeit für den Abschied. Die Kunoichi aus Shirogakure besuchten den Auftraggeber an seinem Krankenbett. Dieser war sehr dankbar für ihre Arbeit und teilte dies auch von Herzen mit. Allerdings merkte man ihm noch immer an, dass er ziemlich mitgenommene von der ganzen Geschichte war. Es würde bestimmt einige Zeit brauchen, um damit abzuschließen.

Als die beiden Kunoichi die Stadt im Reich des Grases verließen, beschäftige Mai noch etwas anderes: Sie hatte mitbekommen, dass Kana sich noch erkundigt hatte, wo Sora die Bombe versteckt hatte. Anscheinend machte sie sich Vorwürfe, diese nicht gefunden zu haben. Sie hatte Mai ja am Abend erzählt, dass ihr im Schlafzimmer nichts aufgefallen war. Während die beiden nebeneinander hergingen, wollte Mai das Thema noch einmal auf den Tisch bringen: „Du darfst dir keine Vorwürfe machen, Kana. Du hast das Schlafzimmer durchsucht und nichts gefunden - viele andere Shinobi hätten es dabei belassen. Aber du hast noch einen Schritt weiter gedacht und Akira dennoch davor gewarnt, diesen Raum zu betreten. Du hast ihm damit das Leben gerettet und es spielt keine Rolle mehr, ob du unter seinem Bett nachgesehen hast oder nicht.“, versicherte Mai ihr aufrichtig und lächelte Kana aufmunternd an. „Konzentrier dich nicht auf die Dinge, die du glaubst, falsch gemacht zu haben. Du hast so vieles richtig gemacht! Und das, obwohl die Umstände wirklich schlecht waren. Eigentlich hätten wir zu dritt sein sollen, abgesehen davon war diese Mission für deine erste wirklich nicht ohne. Mach dir keine Vorwürfe, ich bin mehr als zufrieden mit deiner Arbeit. Ich habe dir gegenüber sogar ein schlechtes Gewissen.. ich hoffe, dich nie mehr in solch missliche Lagen bringen zu müssen.“ Sie warf der jüngeren einen entschuldigenden Blick zu. Hoffentlich würde die Genin nicht mehr so hart mit sich ins Gericht gehen, denn dafür gab es keinerlei Grund. Glücklicherweise hätten sie ja auf dem Heimweg noch genug Zeit, darüber zu sprechen.


- Mission Ende -
@Isayama Kana
 
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