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Wohngruppe 203

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Wohngruppe 203. Was gabs darüber zu sagen? Tja, man konnte drin wohnen. Noch mehr Informationen? Nun gut, wenns denn sein muss. Es gab eine große Küche, in der das Kochen wirklich angenehm war, da man genug Platz hatte. Nichts war schlimmer, als Utensilien stapeln zu müssen. Pfui! Ferner gab es natürlich noch das Wohnzimmer. Ein großer Raum mit einem waaaaaaaahnsinnig bequemen, schwarzen Ledersofa. Itoes Lieblingsstück in dieser Wohnung, das nur so als Anmerkung. Davor stand ein schöner, schlichter Tisch für die Füße oder auch die Kaffeetassen, je nachdem. Der Esstisch stand ein wenig daneben, war nicht sonderlich groß, bot aber Platz für bis zu sechs Personen, wenn sie sich quetschten, und das reichte ja wohl. Das Badezimmer war ein einziger Traum. Itoe war zwar erst einmal in der Badewanne gelegen, aber sofort eingeschlafen. Schien fast so, als ob selbst das Wasser irgendwie bequemer war als sonst irgendwo. Alles in allem war diese Wohngruppe zwar klein, aber oho. Mehr konnte ein Genin nicht erwarten, wirklich nicht. Das zweite Zimmer war zwar noch leer, und Itoe hatte keine Ahnung, wer da rein gesteckt werden würde, aber darüber machte sie sich noch keine Gedanken. Alleine wohnen war für den Moment vollkommen in Ordnung, so blieb auch alles aufgeräumt und sie hatte nicht so viel zu putzen. Worst-Case-Szenario: Ein Adrenalinjunkie des Inuzuka-Clans. Der musste hier drinnen dann nicht einmal seine Jutsus üben, und trotzdem wäre die Wohngruppe wohl nicht mehr wieder zu erkennen. Der Grund dafür war schnell genannt: Kaaaatze. Ja, Itoe hatte eine Katze. Eine verdammt süße aus Siam. [/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga saß im Schneidersitz auf einem mit Büchern gefüllten Karton. Sie war erst einen Tag hier, da konnte man noch nicht alles ausgeräumt haben. Was sie da auf diesem Karton machte? Trainieren. Denn drehte man das Bild einmal, sodass man nicht mehr Itoes Rücken sah, konnte man erkennen, dass sie gerade mit dem Byakugan irgendwas beobachtete. Was sie beobachtete? Kekse. Merkwürdig, ja. Aber Itoes Blick ruhte nun einmal auf dem Backofen der Wohnung, in der super leckere Schokokekse gerade eine traumhafte Färbung annahmen und bald als Mittagessen fungieren würden. Zumindest war das bis zu diesem Zeitpunkt der Plan. Nachdem Itoe ihre Kekse überprüft hatte, wechselte ihre Sicht wieder ins Freie. Es wurden Vögel gezählt, Passanten beglubscht und Fliegen verfolgt. Das übliche eben, wenn man Hyuuga mit Nachnamen hieß. Und genau weil dieses Vorgehen das übliche war, wurde es schnell wieder langweilig. Als Itoe gestern hier eingezogen war, hatte sie sich einen Grundsatz zurecht gelegt: Beobachte niemals Mitbewohner oder Nachbarn. Tja, nun ratet mal, wogegen sie gerade verstieß und wo sie gerade rein schaute. Genau, Wohngruppe 202 – die Nachbarn. Es befanden sich zwei Leute darin, ein Mädchen und ein Junge. Es gab noch ein drittes Bett, der war wohl weg. Der eine Teil war aufgeräumt, der andere Chaos. Typische Wohngemeinschaft, würde Itoe sagen, auch wenn sie keine Ahnung hatte. Den Hund bemerkte sie nur nebenbei, wichtiger war die Frage: *Kenne ich die nicht?* Denn die Hyuuga hatte das Gefühl, nein, sie wusste, dass sie sowohl das Mädchen, als auch den Jungen schon einmal gesehen hatte. Dann machte es Bliiiing Rrrriiing Ding Ding und die Erkenntnis sickerte durch die schwarzen Haare des Mädchens. Mameha Junko. Gut, das wäre erledigt. Und der Junge? Die Hyuuga hatte eine Vermutung, die nun überprüft werden musste und gegen jeglichen Vorsatz verstieß. Sie warf einen Blick auf die Boxershort dieses Kerls und dann machte es: Bliiiing Rrrriiing Ding Ding. Ryoichi. Tja, Teddybären auf der Unterwäsche brannten sich eben stärker ins Gedächtnis als eine Augenklappe. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das waren ihre Nachbarn? Das war ja wohl ein merkwürdiger Zufall, wirklich. Sie hatte die beiden schon ewig nicht mehr gesehen. Das war, soweit sie sich erinnern konnte, noch zu Beginn ihrer Geninzeit, also ein bisschen her. Itoe konnte sich gar nicht mehr richtig daran erinnern, ob sie die beiden gemocht hatte. Ryo war entweder ziemlich nett oder ein Vollidiot gewesen, oder beides? Sie wusste es nicht mehr. Junko hingegen war eine der klugen Sorte, das wusste sie noch. Aber... mehr war da auch nicht mehr. Innerhalb weniger Sekunden entschloss sie sich, dieses Wissen aufzufrischen. Ihr Blick wanderte erneut auf die Kekse. Lächelnd deaktivierte sie ihr Kekkei und erhob sich, nur um in die Augen Nikus zu blicken. Ja, Niku war kein einfallsreicher Name, aber sie liebte das kleine Ding, egal wie es hieß. Manchmal glaubte Itoe, dieses Tier konnte sie manipulieren. Nicht nur so ein bisschen, sondern richtig. Vielleicht kannte sie das Vieh auch nur so gut, um sofort zu wissen, was es wollte, und war nett genug, das auch immer sofort zu tun. Möglichkeit Nummer Zwei schrieb Itoe mehr Macht zu, also war das wohl die realistischere. … Nun ja, Itoe erhob sich – Niku folgte, er hatte den Essen-Blick drauf gehabt. Folglich warf die Hyuuga ein paar kleine Fische in ein Silberschälchen. Fertigfutter war nicht so ihr Ding, sie bevorzugte natürlicheres. Während Niku an den Fischen rumriss, zog Itoe ein Tablett hervor, welches ganz oben auf dem Schrank gelagert war – wo auch sonst? Wäre hinter ihr jetzt ein Kerl gestanden, und wäre das jetzt ein ziemlich bescheidener Film, und hätte Itoe einen Rock an, könntet ihr euch die Szene vorstellen. Und könnte ich fliegen, könnte ich fliegen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anschließend hieß es: Kekse rausholen. Tja, und welcher Shinobi macht das schon mit einem dicken Handschuhe, der vor Hitze schützte? Itoe zumindest nicht. Sie machte daraus eine Art... Training. Reinlangen, Keks holen, auf Tablett legen. Und das so schnell, dass man keine Hitze spürte. Tja, ein erfolgloses Unterfangen, aber irgendwann würde sie es schon noch hinkriegen. Die Schokokekse waren auf jeden Fall fein säuberlich aufgeschichtet, wie ein kleiner Hügel aus leckerem Zeugs mit Sträuseln oben drauf. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sich das Tablett geschnappt und um die eigene Achse gewirbelt, stolzierte Itoe auch schon zur Tür. Wie ließ sich wohl besser eine gute Beziehung zu den Nachbarn aufstellen, als mit Keksen? Das konnte man im jeden Buch lesen, und warum? Weil es verdammt nochmal funktionierte.[/FONT]
 
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Hyuuga Saki

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----> Dojo des Hyuuga Clans

Und als was deutete Saki das jetzt? Naja was interessierte sie im Endeffekt ob es Itoe etwas gebracht hatte, oder nicht. Wichtig war doch, dass sie etwas gelernt hatte, oder nicht? Der kleinen Hyuuga kam der Vorschlag zu gehen ganz recht, sie nickte kurz und beide einigten sich in einem knappen Gespräch darauf in die Wohnung zurück zu kehren und dort etwas zu essen zu zubereiten. Saki machte sich allerdings zuerst dran, ihre verstreute Ausrüstung wieder aufzusammeln. Das Stirnband wurde an den Kopf gebunden, die Taschen wieder angeschnallt und die Schuhe auch wieder angezogen. Saki war zu einer entscheidenden Erkenntnis gelant, sie war bei weitem nicht so flexibel wie sie immer gehofft hatte. Sie hatte im Kampf einen klaren Vorteil, konnte ihn aber nicht gut genug ausspielen, zum einen aus Mangel an Fähigkeiten. Es war wichtig das Training etwas anzuziehen und auch besonders Wert auf die Kraft zu legen, denn Itoe war nicht nur schneller, sondern auch viel fester gewesen. Mühelos hatte sie ihre Angriffe pariert.
Nachdem Saki ihre 7 Sachen zusammen hatte, konnte es losgehen. Auf dem Weg zurück zur Wohngruppe sprachen beide nicht sehr viel, die jüngere war zu erschöpfte und die ältere hatte ihre Gedanken wohl ganz wo anders. Es rechnete keiner damit, dass eine Überraschung auf sie wartete. Im Haus angekommen lief man gemütlich die Treppen empor und Saki zückte den Schlüssel. Urplötzlich blieb sie stehen, ihr Unterkiefer klappte nach unten, die Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Was sie sah? Den...Arsch eines Tieres. Eines Esels um genauer zu sein und aus irgendeinem Grund war die Tür der Wohnung von Itoe und Saki offen. Tja und das Miestvieh stand mitten im Eingang und ließ ein zufriedenes "Ihhh-Ahhhh", verlauten.
 
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Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Tja, so war das Leben. Der Esel steht immer dann in der Wohnungstür, wenn man ihn am wenigsten erwartet. So auch in diesem Fall, denn, mal ehrlich, keiner hatte heute mit einem Esel gerechnet. Mit einem Maultier übrigens auch nicht. Dazu auch noch ein schwarzer mit merkwürdiger Lackierung. Itoe blieb, genau wie Saki, erst einmal fassunglos stehen, wenngleich ihr Gesicht nicht so monströs entglitt wie das der jüngeren Hyuuga. Für sie stellte sich eher die Frage, warum da ein Esel auf der Türschwelle stand. Kleine Zwischenfrage: „Das ist nicht zufällig dein Esel?“ Ach, falsche Frage, die Antwort darauf war ja sowieso klar. Was waren Esel? Ah, richtige Frage. Packesel. Schlepp-schlepp-Tiere, die nichts besseres zu tun hatten als Koffer, taschen und andere Utensilien zu tragen. Dieser merkwürdig schwarze Esel hier bildete da auch keine Ausnahme, denn auf seinem Rücken befanden sich noch einige festgezurrte Kisten und Pakete.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Langsam, misstrauisch, skeptisch und neugierig bis zum Anschlag, näherten sich die beiden Mädchen ihrer Wohnung und Itoe schielte blinzelnd um die Ecke. Leer. Sie runzelte die Stirn. „Wollen wir doch mal sehen...“, sprach sie vor sich hin. Ihre Vermutung: das dritte und somit letzte 'freie' Zimmer in der Wohngruppe 203 war nun nicht mehr frei. Denn was sonst sollte dieser Esel hier, wenn er keine Umzugskartons schleppte? Diebe hätten sich wohl geschickter angestellt, außerdem befand sich noch alles an seinem ursprünglichen Platz.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe tätschelte den bepackten Esel (der sah wirklich merkwürdig aus) am Kopf und trat in ihre Wohnung ein. Sie strich über ihr schwarzes Lieblingssofa und warf einen Blick auf die Tür des bis heute freuen Zimmers. Sie war nicht länger geschlossen, sondern hatte sich einen Spalt breit aufgetan. Erst jetzt, da sich ihre Vermutung vollkommen bestätigt hatte, stellte sich Itoe die Frage, wer oder was eigentlich einziehen würde. Die totale Härte wäre es natürlich, wenn nun das dritte paar Weißaugen hier sein Bett finden würde. Aber das wäre, ganz ehrlich, mehr als unlogisch. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bevor sich Itoe weiteren Spekulationen widmen konnte, nickte sie Saki schnell zu, öffnete behutsam die Tür und lehnte sich gegen den Türrahmen. Was sie sah war... Chaos? Viele Kartons, viele... was war das eigentlich? Und mitten drin saß ein auf den ersten Blick sehr groß gewachsener junger Mann, mit dem Rücken zur Tür. Wenn Itoe das richtig deutete, hatte er sie nicht einmal bemerkt, denn er schien ziemlich beschäftigt zu sein mit dem, was auch immer er da gerade tat.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit hochgezogenen Brauen und einem belustigten Lächeln auf den Lippen öffnete Itoe den Mund.
„Das ist nicht zufällig dein Esel, der da draußen auf dem Gang verrückt spielt und irgendwelche Koffer im Treppenhaus verteilt, hm?“ Nun war die Frage sinnvoller platziert als zuvor, wenngleich der Esel nicht verrückt spielte. Aber ein kleiner Spaß war ja wohl noch erlaubt, aye?
[/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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*201… 202… ah, hier ist es.*
Etwas nervös kramte Kimihiro in seinen Taschen nach dem Schlüssel, den ihm der Vermieter erst vor wenigen Stunden hat zukommen lassen. Recht überraschend war er über einen Brief in seinem bisherigen Zuhause eingetroffen, in welchem der Misumi mittlerweile bereits allein auf eine Nachricht seitens eines der Hausbesitzer gewartet hatte, bei denen er sein Glück hat versuchen müssen. Yoshio, sein Großvater und langjähriger Mitbewohner, war bereits vor einer Woche auf Drängen seines Enkels unwillig Richtung Konoha abgereist – ein Schritt, der früher oder später sowieso nötig gewesen wäre, immerhin mussten beide Männer ihr bisheriges Heim aufgrund von Eigenbedarf rasch räumen. In den Augen des Genin war es in dieser Hinsicht besser, dass sein „neues“ Leben allein, fernab von jedem Blutsverwandten, nicht mit einem chaotischen und tränenreichen Doppelumzug startete, im Zuge dessen sich Enkel und Großvater in zwei unterschiedliche Richtungen davonmachten. Das kleine Scharmützel, mit dem der sture Ex-Jounin von seinem eigenen Enkel aus dem Haus vertrieben wurde, war da schon viel eher nach dem Geschmack der beiden gewesen, auch wenn die ältere Hälfte des ungleichen Paares dies wohl nie zugegeben hätte.
Kopfschüttelnd ließ Kimihiro von den Gedanken an diese bisher letzten Stunden mit seinem Großvater ab und konzentrierte sich erneut darauf, den silberglänzenden Schlüssel zu finden, der sich in irgendeiner seiner Taschen verbarg und der ihm die Tür zu seinem neuen Leben in diesem auf Anhieb recht sympathischen Heim öffnen würde. Die Wohngruppe 203 war nach Angaben des Vermieters eine Art kleine Wohngemeinschaft wie einige andere Wohnungen des mehrstöckigen Gebäudes auch. Vor allem jüngere Shinobi, die während ihrer Ausbildung und der ersten Jahre Genin-Dasein nicht genug verdienten, um allein zu leben, bedienten sich der Zusammenarbeit mit anderen Kollegen in derselben Lage. Bei Kimihiro war das nicht ganz der Fall: Abgesehen davon, dass er durch das in einem ganzen Leben angesammelte Vermögen seines Großvaters und das recht opulente Einkommen seiner Eltern durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, mit etwas Unterstützung vonseiten der Familie allein zu leben, verboten es ihm doch Anstand und Geiz, für sich ganz allein eine Wohnung zu mieten. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Kimihiro einige recht unschöne Szenarien ausmalen konnte, die das Ende eines Lebens beschrieben, von „Die wichtigste Mission des Lebens verschlafen“ bis „verhungert am eigenen schlechten Essen“. Eine Wohngemeinschaft, in der man sich dann doch nicht ganz gehen lassen konnte, stellte somit eine wunderbare Option dar, die Kimihiro mit allerlei gemischten Gefühlen wahrnahm – wer waren seine Mitbewohner, wie würde das Zusammenleben funktionieren, würde er der Ordentlichste sein, oder würden ihn die anderen stets zum aufräumen drängen müssen, und so weiter. Sicher, normalerweise informierte man sich vor dem Einzug über solcherlei Dinge, doch wer halb auf der Straße saß, in einem Dorf, das vor Wohnungssuchenden nur so strotzte, schnappte sich ohne groß Aufhebens um mögliche Störenfriede zu machen dankbar jeden angebotenen Schlüssel.
Ach ja, apropos Schlüssel: Mittlerweile hatten Kimihiros Finger tatsächlich trotz einem leichten Zittern ebenjenen gefunden. Gespannt schob der Genin ihn langsam in das Türschloss, drehte einmal, dann ein zweites Mal – abgeschlossen, also keiner da -, und drückte dann mit der anderen Hand vorsichtig die Klinge hinunter. Die Tür schwang widerstandlos auf und gewährte Einblick in eine auf Anhieb einladend wirkende, kleine Wohnung. Ohne sich direkt allzu sehr mit der Inneinrichtung zu beschäftigen wand Kimihiro den Blick zur Seite, wo ihn zwei leere, dunkle Augen müde anfunkelten. Die großen, schwarzen Punkte lagen in einem langen, weißen Gesicht, das von zwei langen Ohren gekrönt wurde, welche sich mal dahin, mal hierhin drehten. Beim Anblick seiner Kreation musste Kimihiro unwillkürlich schmunzeln; der Esel war ihm ziemlich gut gelungen, und das nicht nur in ästhetischer Hinsicht. Es war erstaunlich, dass das Lasttier tatsächlich den gesamten Hausrat des jungen Ninja schultern konnte, ohne zusammenzubrechen. Selbst für Kimihiro, der diese Künste nun schon einige Zeit selbst nutzte, waren solche Jutsus wie das Chōjū Giga immer wieder faszinierend. *Und wem sind sie zu verdanken? Einzig den Künstlern des Blätterdorfes.* Ein rascher Blick, mit dem sichergestellt war, das auch wirklich alle Kisten vollständig und heil angekommen waren, und Kimihiro konnte sich endlich ganz und gar seinem neuen Zuhause widmen.
Der zweite Eindruck, den die Wohnung auf den Misumi im Zuge eines kleinen Rundgangs machte, unterstützte das positive Bild des ersten. Ein geräumiges Wohnzimmer mit einem etwas seltsam wirkenden Sofa aus schwarzem Leder lud direkt zum Entspannen ein, doch es gab noch mehr zu entdecken. Ein ausgesprochen gemütliches Bad zum Beispiel, oder eine vorbildliche Küche, an deren saubere Werkzeuge sich der Misumi wohl kaum wagen würde. Auch insgesamt drei Zimmer gab es zu besichtigen, doch warf Kimihiro nur einen kurzen Blick in die Räume um anhand der Einrichtung festzustellen, welches seins war. Schnell hatte er den Raum entdeckt, in dem außer einem Bett, einem Schreibtisch und einem Schrank nichts mehr auf ihn zu warten schien. Andächtig betrat der Misumi den Raum, der wohl für eine lange Zeit sein Zuhause sein würde, und ließ die zahlreichen Bilder, die seinen Geist bestürmten, neugierig auf sich herniedergehen. Soviele Möglichkeiten, das Zimmer einzurichten, und so wenig Zeit bis zum Einbruch der Nacht…
Als Kimihiro eifrig wieder in Richtung Haustür marschierte, kreuzte plötzlich der wohl erste Mitbewohner seinen Weg, den er an diesem Tag kennenlernte: Aus himmelblauen Augen starrte der Kater den Eindringling neugierig an, während er auf einem Regal wie auf einem Aussichtsturm thronte und lauerte. Der Anblick des Tieres zauberte dem Misumi sofort ein Lächeln aufs Gesicht: Wer auch immer hier wohnte konnte nicht verkehrt sein, wenn er sich ein scheinbar gesundes Haustier hielt. Kurz dachte Kimihiro daran, sich der Katze zu nähern, dann drehte er sich jedoch ohne Reaktion um. Sollte der stumme Jäger sich erst einmal in Ruhe an den Neuling gewöhnen. Als sich Kimihiro das nächste Mal jedoch umdrehte und die Katze dabei beobachten konnte, wie sie ihn noch immer anstierte, schlich sich eine nicht ganz lautere Idee in seinen Kopf. Der neugierige Kater würde ihn immerhin die ganze Zeit beobachten, und unter den Augen des Tiers umzuräumen war Kimihiro nicht ganz geheuer. Also musste eine Beschäftigung für den Kater her, damit der Umzug in Ruhe vonstattengehen konnte. Mit einem verschmitzten Grinsen griff Kimihiro mit der rechten Hand in die Tasche an seinem Bein, während er mit ein wenig Chakra den Block aus seinem Armband befreite und mit der Linken schnappte. Ein wenig schwarze Farbe im Mund produziert, einige Striche auf dem Block verteilt, ein Fingerzeichen, und… „Chōjū Giga“. Im selben Moment entstieg der Zeichenfläche ein knappes Dutzend Mäuse, die sich direkt anschickten, zu dem neugierigen Kater zu huschen und ihn so aus der Wohnung zu lotsen. *Und während er sich draußen etwas austobt, kann ich in Ruhe packen…* Noch immer lächelnd setzte Kimihiro seinen Weg in Richtung Esel fort.

Eine halbe Stunde später war von dem ehemaligen, sauber aufgeräumten Zimmer nichts mehr zu sehen. Kartons stapelten sich auf dem Boden, dem Tisch und dem Bett; der Schrank war halb geöffnet und teilweise mit Klamotten gefüllt, die recht unordentlich aufeinander geworfen worden waren; Einzelteile zweier Bücherregale lagen mehr schlecht als recht zusammengebaut überall verstreut; und so weiter und so fort. Mitten in diesem Chaos saß Kimihiro mit seinem Zeichenblock auf den zum Schneidersitz verschränkten Beinen. Die Finger zu einem Handzeichen verwoben veränderte er die Linien, die er großzügig auf einem leeren Blatt Papier verteilt hatte, durch die Kunst des Laufbildes zu immer neuen Plänen seines Zimmers. Einmal konnte man den Raum von der Seite sehen, dann von oben; einmal stand das Bett so, wie es war, dann war es schon wieder in die gegenüberliegende Ecke gerückt. Unter all den Planungen vergaß der Künstler nicht nur, dass die Wohnung mitsamt offener Türe lediglich von einem Esel bewacht wurde, der noch immer mit etwa der Hälfte des Hausrats des Künstlers zu kämpfen hatte, auch die eigentliche körperliche Arbeit, das Zusammenbauen, das Umräumen und das Einrichten war vergessen. In diesem Moment zählte nur noch die Planung, denn was jetzt nicht perfekt geplant wurde, musste später mühevoll per Hand angepasst werden. Und wer verschob nicht lieber ein paar Tintenstriche, als schwere Möbelstücke?
So vertieft in seine Zeichnungen merkte der Misumi gar nicht, wie sich ihm eine Person von hinten näherte. Ganz starr hatte er den Blick auf das Blatt Papier gerichtet, auf dem die Tinte regelrecht zu tanzen begann, so schnell wechselten die Entwürfe. Etliche Varianten ging Kimihiro durch, doch absolut keine entsprach seinen Vorstellungen bis ins letzte Detail. Doch warum? Was war an all diesen Ideen nicht perfekt?
„Das ist nicht zufällig dein Esel, der da draußen auf dem Gang verrücktspielt und irgendwelche Koffer im Treppenhaus verteilt, hm?“
Die fremde Stimme kaum wahrnehmend konzentrierte sich Kimihiro geistesabwesend für einen kurzen Augenblick auf sein Muli, das noch immer draußen wartete. Durch die Augen des Tieres blickte er lediglich in den Flur der Wohnung. Keine Anzeichen für Chaos, und auch keine die auf einen verwirrten Esel schließen ließen. Noch immer seinem Kunstwerk zugewandt sprach Kimihiro mehr zur sich selbst: „Ist doch alles ok, keine Sor-…“ Mitten im Satz hielt er inne. War da nicht..? Verwundert blickte Kimihiro auf und sah nach hinten, wobei die Striche auf dem Block sofort wieder in ihre eigentliche Form zurückglitten. Was er entdeckte, ließ ihn hastig aufstehen: Dort, genau in seinem Rücken, standen zwei fremde Mädchen an seiner Tür! Umständlich erhob er sich deshalb mit einem verwirrten Gebrabbel, „Oh, äh, oh, ich, ähm, Moment, Augenblick, ich…“, wobei sein Block unsanft auf dem Boden landete. Während er sich zu sammeln versuchte überschlugen sich seine Gedanken mit einem Mal: Wer war das? Zwei seiner Mitbewohnerinnen? Wohnte er tatsächlich mit zwei Mädchen zusammen? Vielleicht hatten sie ja auch einfach nur die offene Tür gesehen und sich gewundert. Eventuell wohnten sie ja nebenan und wollten ihren neuen Nachbarn darauf hinweisen, dass es nicht ratsam war, die Tür einfach offenstehen zu lassen. Was auch immer die Mädchen jedoch wollten, eine Vorstellung seinerseits war in Kimihiros Augen schleunigst fällig.
Noch immer etwas zerstreut wie ein aufgescheuchtes Huhn verbeugte sich Kimihiro ungelenk so tief er konnte. „Ich, äh, ja… Konnichiwa, äh… mein Name ist, ich… Misumi Kimihiro-desu, sehr erfreut.“ Nach dieser unschönen Vorstellung richtete sich der Junge das erste Mal richtig zu voller Größe auf und betrachtete die Mädchen vor sich, wobei ihm beinahe sofort als erstes die seltsame Augenfarbe der beiden auffiel. Diese Augen waren eigentlich keinem Konoha-nin fremd, weshalb auch Kimihiro bei dem Anblick sofort eine erste Kleinigkeit über die Mädchen herauszufinden in der Lage war. Entsprechend fuhr er fort: „Es tut mir Leid, Hyuuga-san, ich… ziehe gerade ein, und… war deswegen wohl etwas abwesend.“ Mit einem Rundblick über das Chaos in seinem Zimmer fügte er außerdem hinzu: „Deswegen sieht es hier auch noch so durcheinander aus. Es ist gar nicht so… nicht einfach hier alles so ein-… einzurichten, wie ich…“ Noch im Satz hefteten sich seine Augen erneut an seine Einrichtung, dieses Mal an ein bereits halb zusammengebautes Regal. Die einzelnen Bretter schienen auf irgendeine Art falsch aneinander zu haften… war da etwa eine Schraube locker? Falls ja, wo würde er jetzt noch eine herbekommen? Nochmal einkaufen zu gehen, darauf hatte der Misumi nun wirklich keine Lust, aber sein Zimmer über Nacht so zu belassen war ebenso nicht möglich.
Als Kimihiro mit einem Mal einfiel, dass er sich Gedanken über lockere Schrauben machte, während zwei junge Damen in seinem Zimmer standen, verfiel der Künstler sogleich wieder in seine vorherige, verwirrte Nervosität. Noch einmal verbeugte er sich. „Tut mir Leid, ich… ah, so wird das einfach nichts. Bitte, gehen wir doch hinüber ins Wohnzimmer, das hier ist so einfach nicht richtig, in diesem… Chaos…“ Während sich schon wieder Ideen bezüglich der Einrichtung langsam und hinterhältig in seinen Geist zu schleichen drohten, schob Kimihiro die Besucherinnen etwas unwirsch vor die Tür und zog diese hinter sich zu. Mit dem verwirrenden Chaos hinter sich beruhigte sich Kimihiro augenblicklich, ganz als ob er auch die Unordnung in seinem Kopf weggesperrt hätte. Deutlich entspannter blickte erneut die beiden Hyuuga an. „Schon besser, oder? Nun, dann… einfach da lang, das Zimmer dort war es glaube ich.“ Mit einer raschen Bewegung deutete Kimihiro in Richtung Wohnzimmer, bereit dazu, seinen Gästen wie ein braver Gastgeber zu folgen.
 
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Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Tatsache, der Kerl war geistig abwesend. Um eine Frage zu beantworten, ohne dabei zu merken, dass man angesprochen wurde, das war schon eine beachtliche Leistung, die nicht jeder vollbringen konnte. Noch öder war, dass Itoes kleiner Scherz nicht so richtig aufging. Der reagierte nicht einmal. Sie hatte eigentlich auf ein erschrockenes Aufspringen und zur-Tür-hasten gehofft. Dass dieser Neuankömmling aber einfach so wusste, dass nichts geschehen war... Mist, sagte sich Itoe da nur.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und dann, endlich, kehrte der Verstand in den Körper des Jungen zurück, als er sich deutlich verwirrt umblickte und tatsächlich erst jetzt merkte, dass er Besuch hatte. Während er hastig aufstand, konnte Itoe einen Blick auf den Block des Jungen erhaschen. Sie sah gerade noch wie sich unzählige schwarze Striche, die wohl ein Bild dieses Zimmers ergaben, bewegten und dann zur Ruhe kamen. Herzlichen Glückwunsch, Itoes Neugierde war geweckt. Während Kimihiro sich unbeholfen verbeugte und vor sich hin stammelte (Herr Gott nochmal, die beiden Mädchen waren doch nicht nackt, wieso so verlegen?), widmete sich Itoe einer ersten Einschätzung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zeichnungen, die sich von selbst bewegten und ein merkwürdiger Esel, der den Eingang der Wohngruppe 203 bewachte, sorgten für eine Kindheitserinnerung Itoes. Damals, noch in Konoha, an einem von Itoes Geburtstagen hatte es einen Mann gegeben, der die tollsten Tiere zum Spielen mitgebracht hatte. Jedes Kind musste nur einen Wunsch äußern und schon malte der alte Mann das Tier und - Schwupps – erwachte es zum Leben, direkt von der Zeichnung. Damals hatte Itoe sich keine Gedanken darüber gemacht, wie oder warum dieser alte Mann das gemacht hatte. Für sie war es nichts anderes gewesen als diese Ballon-Tierchen, die man auf Festen hinterher geworfen bekam bis man Stopp sagte. Doch nun ergab das plötzlich alles Sinn und ein Lächeln stahl sich auf Itoes Gesicht. Dieser Junge hier machte das gleiche wie der alte Mann damals, er erweckte Zeichnungen zum Leben. Eine erstaunliche Fähigkeit, stellte Itoe für sich selbst fest und musterte den Neuling nun sehr viel aufmerksamer als zuvor. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Er hatte sich, stotternd, versteht sich, soeben als Misumi Kimihiro vorgestellt und war... groß. So groß, dass sich Itoes Kopf unmerklich immer weiter angehoben hatte, damit sie ihrem Gegenüber noch gerade in die Augen schauen konnte. Vermutlich war auch seine, in Itoes Augen beachtliche, Größe Grund für seinen doch sehr schlaksigen Körperbau. Er machte nicht den Eindruck, dass er sich regelmäßigem Kraft oder Ausdauertraining hingab, viel eher sah er aus, als ob er die Vorzüge einer Couch sehr zu schätzen wusste. Nichts verwerfliches, bei Itoe verhielt es sich an manchen Tagen ganz und gar nicht anders. Einen Shinobi mit Brille sah man auch eher selten in der heutigen Welt, doch hier stand einer – in seiner vollen Größe. Verwuschelte Haare und ein Gesichtsausdruck der zum Auftreten Kimihiros sehr gut passte, rundeten das Bild des chaotischen Künstlers hervorragend ab.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Während des gesamten Monologs des Künstlers waren Itoes Augenbrauen immer mal wieder ein kleines Stückchen nach oben gerutscht. Wie perfektionistisch musste man sein, wenn man das ordentliche Einrichten eines Zimmers als gar nicht so einfach beschrieb? Das Mädchen musste sich ein Schmunzeln verkneifen und wenig später auch ein erstauntes Gesicht, denn, und das war wirklich Gold wert, es schien, dass Kimihiro nach seiner kleinen Schrauben-Pause tatsächlich der Überzeugung war, dass es sich in Saki und Itoe lediglich um Gäste handelte. Das war ja herrlich![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Auch wenn der kleine Scherz über den Esel nicht so richtig geklappt hatte, jetzt hatte Itoe die Chance, den Neuankömmling doch noch etwas auf die Schippe zu nehmen. Wollen wir mal hoffen, dass Saki das nicht vergeigte – was Itoe mit einem kleinen Seitenblick klarzustellen versuchte. Aber das jüngere Mädchen war so oder so eines der stilleren Sorte. Die Chancen, dass sie eine eher passive Rolle einnehmen würde, standen also blendend.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit einem leicht heimtückischen Grinsen ging Itoe voraus ins Wohnzimmer. Der ursprüngliche Plan, schnellstmöglich unter die Dusche zu springen und den Dreck vom Körper zu waschen, wurde zeitlich etwas nach hinten versetzt. Auf dem Weg ins Wohnzimmer drehte Itoe den Kopf um Kimihiro durch dessen Brillengläser in die Augen zu sehen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Misumi Kimihiro also?“, fragte sie sachte lächelnd und versucht, einen freundlichen Eindruck zu machen. Die kleine Gruppe befand sich nun zwischen dem kleinen, schwarzen Sofa, einigen Sesseln und Stühlen. In der Mitte befand sich ein kleiner Couchtisch auf dem man, wenn nötig, wunderbaren Kaffee oder Tee servieren konnte. Die Wände waren mit einfachen Bildern behangen und hier und dort standen einige Bücher. Nichts besonderes, aber doch angenehm. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man hörte den Esel durch den kleinen Flur, der nach der Eingangstür erschien, leise auf dem Boden trippeln, aber Itoe machte sich keine Sorgen. Hier würde niemand einfach so reingestürmt kommen und offenbar hatte Kimihiro sein Gepäck unter Kontrolle. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun deutete auch Itoe eine leichte Verbeugung an, ehe sie sich vorstellte. „Hyuuga Itoe-desu, freut mich ebenso.“ Und sollte es Saki bis hier hin noch nicht klar geworden sein, was Itoe plante, dann würde sie es gleich erfahren. Wenn sie es dann immer noch nicht verstand war auch der letzte Zug abgefahren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dürfen wir uns setzen?“, fragte Itoe und setzte sich, nachdem sie die leicht unsichere Bestätigung erhalten hatte, auf ihr Sofa. Ein entspanntes Seufzen entrang sich ihrer Kehle, ehe sie wieder Kimihiro fixierte. Sie hätte ihm ja gerne eine Sitzmöglichkeit angeboten, aber das gehörte sich für die Gäste ja nicht. Das Mädchen war schon sehr gespannt als was für ein Gastgeber sich unser kleiner großer Künstler entpuppen würde. Wollt ihr etwas trinken? Fuck, wo sind eigentlich die Gläser... Keine Frage, alleine die Vorstellung amüsierte Itoe bereits. Irgendwie tat es ihr auch Leid, den armen, verwirrten Kimihiro hinters Licht zu führen. Aber andererseits würde sie das durch ihren unglaublichen Charme schon wieder gut machen. Oder so.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Du ziehst also gerade ein, hm? Darf ich raten?“ Ein belustigtes Lächeln unterstrich diese Frage und auf eine Antwort wurde auch nicht gewartet. Itoe hatte gute Laune und das strahlte sie auch deutlich aus, Kimihiro musste aufpassen, dass er nicht angesteckt wurde. „Du kommst ursprünglich aus dem schönen Dörfchen Konohagakure. Du wohnst zum ersten Mal mit anderen Leuten zusammen, von deiner Familie mal abgesehen. Jetzt hast du dich um eine Wohnung bemüht weil du denkst, es wird Zeit und nicht ewig bei deinen Eltern wohnen willst.“ Itoe schloss wieder ihren Mund. Wie sie diese Thesen aufstellte? Nun, der alte, herrlich freundliche Mann mit den lustigen Tinten-Tieren kam aus Konoha, somit standen die Chancen, dass Kimihiro aus dem gleichen Dorf kam nicht schlecht. Wer weiß, vielleicht waren sie ja verwandt? Dass er zum ersten Mal mit Fremden zusammen in einer Wohnung leben würde, schloss Itoe aus seinem leicht nervösen Verhalten. Vielleicht verhielt er sich immer so, vielleicht auch nicht. Itoe selbst war ebenfalls nervös gewesen, als sie ihr Elternhaus verlassen hatte. Wieso sollte es Kimihiro nicht genauso ergehen? Ihre letzte Vermutung begründete sich auf der vorherigen. Man wohnte in so jungem Alter nicht alleine und wenn er, wie Itoe vermutete, nun das erste Mal ausgezogen war, musste er zuvor bei seinen Eltern gewohnt haben und die Begründung, dass es als Shinobi langsam Zeit wurde, war schlicht und ergreifend diejenige, die am häufigsten zutraf.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe lächelte. „Und?“ Hatte sie zumindest ein bisschen was getroffen? Den Hauptpreis erwartete ja auch niemand. Ihr viel nun auch auf, dass sie ein wenig durstig war. Allerdings verschwieg sie diese Tatsache, denn ein guter Gastgeber kam von alleine darauf. War Kimihiro ein guter Gastgeber? [/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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Während die drei gemeinsam ins Wohnzimmer hinübergingen, hatte Kimihiro nicht nur Zeit, seinen Puls wieder auf ein normales Maß herabsinken zu lassen, sondern auch, um die beiden Mädchen in Augenschein zu nehmen. Und da sie ihm dabei nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden wurde er auch nicht von den klaren Hyuuga-Augen abgelenkt.
Auf Anhieb sahen beide Mädchen… mitgenommen aus. Ja, besser ließ es sich nicht beschreiben, waren die Kleider doch zerknittert, die Haare leicht zerzaust und die Haut mit einem schimmernden Schweißfilm überzogen. Ganz offenbar hatten sie sich vor ihrem Besuch ziemlich abgerackert, also war er nicht geplant. Vielleicht waren sie auf dem Weg nach Hause, oder vielleicht war auch das hier ihr Zuhause. Diese Möglichkeit stand noch im Raum, wobei sie zunehmend unwahrscheinlicher wurde. Andererseits… wer auch immer sie nun waren, es galt sich um sie zu kümmern, und nicht seelenruhig weiter auszupacken. Dementsprechend geleitete Kimihiro die beiden Damen ins Wohnzimmer, in dem er sich, als sie schließlich angekommen waren, in diesem Moment das erste Mal wirklich umschaute.
Noch immer wirkte die klobige, dunkle Sitzgelegenheit irgendwie fehl am Platz. Der freundliche Raum, der ansonsten mit gemütlichen Sesseln und einigen Stühlen zum Verweilen einlud, schien von dem nachtschwarzen Klotz völlig beherrscht zu werden. Es war ziemlich offensichtlich dass derjenige, der dieses Stück hier untergebracht hatte, mehr an dem Objekt an sich interessiert war als daran, ob es stilistisch in das Zimmer passte, denn das war ganz eindeutig nicht der Fall. Über diesen designtechnischen Fauxpas konnte man jedoch ob der zueinander passenden Stühle, Tische und Regal, allesamt aus ähnlichem Holz, durchaus hinwegsehen. Auch die wenigen Bilder im Zimmer passten, wobei man sich über den künstlerischen Gehalt wie immer vortrefflich hätte streiten können. Noch bevor jedoch bereits auch für diesen Raum Möglichkeiten der Neudekorierung vom Gemüt des Künstlers Besitz ergriffen, machte ihn die Stimme eines der Mädchen, das sich als Hyuuga Itoe vorstellte, darauf aufmerksam, dass er noch immer Gäste hatte. Hastig bot er beiden auf die entsprechende Nachfrage hin Sofa, Stühle und Sessel zur freien Verfügung an, während er sich selbst etwas angespannt als letzter auf einem freien Stuhl niederließ.
Als sie schließlich zu dritt beisammen saßen, stieg Itoe rasch ins Gespräch ein. Es war offensichtlich, dass das etwas ältere Mädchen im Gegensatz zu seiner jüngeren Begleiterin eher der Typ war, der frei aus dem Bauch heraus reden konnte. Kimihiro war dankbar dafür, dass ihm nicht die lästige Aufgabe oblag, irgendein Thema anzuschneiden – Smalltalk war schlicht alles andere als seine Stärke. Andererseits machte das Mädchen gleichzeitig den Eindruck, dass es den Künstler in absehbarer Zeit nicht wieder an die Arbeit lassen würde. Zwar kratzte die unerledigte Arbeit, die in seinem Zimmer auf ihn wartete, noch immer ein wenig an seiner Lust auf ein Gespräch, doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als den Worten Itoes zu lauschen und offen und ehrlich zu antworten. Glücklichweise machte diese ihm die Sache einfacher, indem sie direkt auf Konoha zu sprechen kam – die entfernte Heimat, die wohl alle drei teilten. Itoes Schuss ins Blaue was Kimihiros Herkunft anging war zudem gar nicht so schlecht, weshalb er lächelnd antworten konnte: „Beinahe richtig, etwa… zu zwei Dritteln. Ja, ich komme aus Konoha, und ja, das ist das erste Mal, dass ich ohne Familie lebe. Allerdings war das hier nicht komplett meine eigene Entscheidung. In den letzten Jahren lebte ich allein mit meinem Großvater hier in Shiro, allerdings braucht der Vermieter unsere frühere Wohnung nun selbst. Notgedrungen musste ich mich dann auf Wohnungssuche machen… gar nicht so einfach, kann ich euch sagen. Bis heute Morgen, als ich den Schlüssel zu dieser Wohnung im Briefkasten fand, wusste ich nicht, ob ich mit einer meiner Bewerbungen Glück hatte. Das war eine ziemliche Erleichterung. Ich hab mich dann auch sofort auf den Weg gemacht, alles zusammengepackt, hergebracht, und… nun, den Rest könnt ihr euch denken.“ Als Kimihiro im selben Moment alten Angewohnheiten folgend zum Tisch griff, um eine der Teetassen zu greifen, von denen in seiner alten Wohnung immer zumindest eine auf dem Tisch stand, fiel ihm plötzlich auf, dass er eine der obersten Regeln für Gastgeber schamlos missachtet hatte: Das Anbieten von Erfrischungen.
Hastig stand der Misumi auf, deutete eine Verbeugung an und huschte aus dem Zimmer – wobei, er verließ das Zimmer nicht wirklich, war die Küche doch direkt an das Wohnzimmer angebaut und nur durch eine schmale Theke von ihm getrennt. „Tut mir leid, ich habe ganz vergessen, euch etwas anzubieten, Moment… Was möchtet ihr denn? Nur Wasser, oder etwas Tee?“ Wenig später, Kimihiro steckte mit der Nase schon tief in einem der Schränke, erklang Itoes Stimme zur Antwort: „Johannisbeersaft bitte… oder besser eine Schorle. Mit Eiswürfeln, wenn du so freundlich wärst.“ Prompt hielt Kimihiro in seiner Suche nach einem Teekessel inne, nur um sich dem Kühlschrank zuzuwenden. Geschwind die Türe aufgemacht und hineingespäht, doch außer unterschiedlichem Essen und einigen anderen Saftsorten gab es nichts zu entdecken. Wobei, zumindest das Mineralwasser war schon einmal gefunden. Fehlten nur noch Eiswürfel, Becher oder Gläser und der Saft. Zweiteres verbarg sich relativ schlecht in einem der oberen Fächer, weshalb es nicht lange dauerte, bis Kimihiro drei gefunden hatte. Eiswürfel schien es keine zu geben, zumindest fand der Junge keine in dem praktischen Eisfach des Kühlschranks. Während sich Kimihiro auf der Stelle drehte und ein Fach nach dem anderen absuchte kam er nicht umhin festzustellen, dass die Küche nicht nur recht ordentlich aufgeräumt war, sondern auch von der Einrichtung und Organisation her sehr praktisch angelegt worden ist. Wer auch immer hier kochte, er würde es sicher genießen können. Doch genug der Bewunderung für den Architekten, Saft und Würfel waren noch immer nicht gefunden. Ein weiterer, tiefer Blick ins Eisfach, dessen kalte Dämpfe in Kimihiros Nase kitzelten und ihn beinahe auf die gefrorenen Speisen niesen ließen, enthüllte schließlich doch noch die Würfel. Blieb nur noch der Saft. Eine langwierige Untersuchung der Flaschen im Kühlschrank ergab zumindest, dass dort nur angebrochene Getränke lagerten. An irgendeinem Ort mussten die neuen stehen, und unter diesen war vielleicht auch der gewünschte Saft. Kurz vor einer Intensivierung der Suche warf Kimihiro einen raschen Blick ins Wohnzimmer, wobei er seine Gäste mit einem knappen „Gleich soweit“ bedachte. In Gedanken hängte er zwar ein unsicheres *Hoffentlich* hintan, doch wer war er, wenn er nicht einmal eine Flasche Saft fand? Mit neuem Elan untersuchte Kimihiro sorgfältig jeden Schrank, jede Schublade und jede offene Ecke, doch ohne Erfolg. Langsam wurde er ungeduldig, suchte Orte ab, die er schon zig Male passiert hatte, und verirrte sich selbst in dieser sauber angelegten Küche. Bevor ihn die Nerven jedoch endgültig verließen, erklang wieder die Stimme eines seiner Gäste. Scheinbar leicht amüsiert riet sie dem Verirrten, in einen der oberen Schränke und unter die Spüle zu schauen. Gesagt, getan, und… gefunden. Dort, unter dem Spülbecken, im Schatten einiger Flaschen und des Abflussrohres, versteckte sich tatsächlich eine schlanke Flasche Johannisbeersaft.
Nach dieser Entdeckung ging alles ganz schnell: Mit wenigen geschickten Handgriffen waren Saft und Sprudel vermengt und in saubere Gläser gegeben, ergänzt durch jeweils drei Eiswürfel. Eine Glaskaraffe wurde mit dem restlichen Saft und einer entsprechenden Menge Wasser gefüllt, und abschließend gemeinsam mit den Getränken auf einmal zum Tisch balanciert. Sein Geschick, das durch unzählige Stunden des Zeichnens, Musizierens und Spielens recht gut geschult war, machte aus Kimihiro für diesen Moment den perfekten Kellner, der die beiden Mädchen mit ausholenden Gesten bediente. Als endlich alles verteilt war, setzte sich Kimihiro wieder zu ihnen, wobei von der Nervosität, die ihn in der Küche angefallen hatte, kaum mehr etwas zu sehen war. Vor allem im Gegensatz zu den etwas geschafft wirkenden Besucherinnen wirkte der Junge noch ziemlich frisch. Mit einem entsprechend offenen Lächeln bedachte er deshalb beide, bevor er mit einer Frage das Gespräch wieder aufzunehmen suchte. „Also, dann, ja… Konoha, das war das Thema. Wie lange seid ihr denn schon hier in Shiro, wenn ich fragen darf?“
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Er war ein guter Gastgeber, wenngleich ein leicht trotteliger. Es war wirklich gemein, den gerade erste angekommenen Jungen so hin und her zu scheuchen. Itoe konnte förmlich spüren, wie unwohl Kimihiro sich fühlen musste. Ein Gastgeber, der in seiner eigenen Küche nichts fand, gab es denn etwas peinlicheres? Zumindest konnte man es ihm nicht vorwerfen, er war schließlich noch nicht einmal richtig angekommen. Seine Kartons waren noch nicht geöffnet, die Möbel nicht oder falsch zusammengebaut und der Esel hatte noch immer einige Last zu tragen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So falsch lag Itoe übrigens gar nicht. Ob es jetzt die Großeltern oder die Eltern waren, das war doch Jacke wie Hose; Hund wie Kuh; es war Familie. Sie selbst war mit gesammelter Mannschaft in Shirogakure aufgetaucht, nicht mit einem entfernten Verwandten, der mit seinem Leben nicht mehr anzufangen hatte, als seinen Enkel mit Müsli zu unterstützen. Das behielt Itoe allerdings wohl wissend für sich, man musste den neuen Mitbewohner ja nicht schon am ersten Tag verbal angreifen. Das hatte noch etwas Zeit.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Tja, wie es Kimihiro schon zwei Mal getan hatte, verbeugte er sich plötzlich noch einmal und wuselte in die Küche um für Erfrischungen zu sorgen. Es war schwer zu formulieren, aber man sagte stets, dass der erste Eindruck ewig hielt. Bei Itoe hielt dieser Eindruck gleich zwei Mal ewig. Kimihiro ergab ein merkwürdiges Bild. Er war verplant, chaotisch und dennoch sehr bemüht, einen guten Gastgeber abzugeben. Und das obwohl es vermutlich jeder verstanden hätte, wenn er sämtlichen Besuch erst einmal vor die Tür setzte. Ferner war er bei dieser Sache auch noch betont höflich, verbeugte sich und versuchte stets zuvorkommend zu sein. Viele von Itoes männlichen Kollegen mussten entweder ihre Männlichkeit mit coolem Gehabe (aka nicht dem Verhalten, das Kimihiro hier an den Tag legte) bestätigen oder sahen in Itoe kaum eine weibliche Person, die man vielleicht bedienen könnte, und das nur, weil sie einigen von ihnen bereits im Kampf begegnet war. Tse, Männer. Kimihiro war also eine angenehme Abwechslung zu den überall auftauchenden Stereotypen, was Itoe nur einen weiteren, kleinen Gewissensbiss versetzt. Er würde im Nachhinein bestimmt darüber lachen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Johannisbeersaft bitte… oder besser eine Schorle. Mit Eiswürfeln, wenn du so freundlich wärst.“, trällerte sie fröhlich in die Küche, als von dort die Frage ertönt war. Gewissensbiss? Pah, such, Kimi, such![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Beinahe kichernd grinste Itoe das jüngere Mädchen an, ehe sie den Kopf wieder drehte und in die Küche spähte um dem verloren wirkenden Jungen bei seiner Arbeit zuzusehen. Da man es jedoch nicht übertreiben sollte, gab Itoe ihm dann nach einiger Zeit wichtige Tipps, woraufhin Kimihiro fündig wurde und sich offenbar so darüber freute, dass er sich nicht einmal fragte, woher Itoe das gewusst hatte. Nun, vielleicht war sie ja öfters zu Besuch, hm?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Geschickt füllte Kimihiro einige Gläser und stellte alles auf dem kleinen Tischchen ab. Itoe nahm ihr Glas und nippte fröhlich daran. So durstig war sie dann irgendwie doch nicht... "Danke."[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Getränk schmeckte süß und die Kohlensäure prickelte ihr auf der Zunge. Wie würde es weiter gehen? Als Itoe anfangen wollte sich ein wenig über Kimis Esel lustig zu machen, ergriff dieser jedoch das Wort. Er versuchte sich also auch in Smalltalk, hm? Das gelang ihm zwar nicht sonderlich, denn die Kunst war es, echtes Interesse vorzuspielen, aber das Mädchen antwortete trotzdem bereitwillig.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Eine halbe Ewigkeit. Ich bin mit meiner Familie schon hergezogen bevor ich die Akademie besucht habe. Das war eh so geplant gewesen, mein Vater war immer ziemlich erledigt, wenn er zwischen zwei Missionen für ein oder zwei Tage die Reise nach Konoha antreten durfte. Da war es einfach sinnvoller, wenn man seine sieben Sachen packt und verschwindet.“, erzählte Itoe offen und ehrlich. Sollte sich Kimi nun fragen, weshalb Itoe nicht zuhause bei ihrer Familie lebte, musste er sich nur daran erinnern, was sie bei ihm für Gründe vermutet hatte. Von nichts kam nichts, richtig? Richtig. Doch nun war Itoe wieder am Zug und wollte etwas wissen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Entspringen deinem Pinsel auch Gemälde?“ Hui, in dieser Frage war einiges versteckt. Zum einen, dass Itoe bereits erkannt hatte, wie Kimihiro diesen Esel erschaffen hatte, zum anderen, dass Kimihiro eine künstlerische Ader hatte oder haben musste. Würde Itoe ihre Zeichnungen zum Leben erwecken könnten diese vermutlich kaum drei Schritte gehen ohne zusammenzubrechen weil irgend ein Bein fehlte. Übrigens interessierte es Itoe wirklich, ob Kimihiro richtige Bilder malte. Denn Können, wirkliches Können, war in den verschiedensten Formen schön anzusehen. Und wer weiß, vielleicht vermochte es unser neuer Mitbewohner ja, die Wände hier ein wenig zu verschönern? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur hoffte Itoe, dass sie Kimi mit dieser Frage nicht zu nahe getreten war. Wenngleich er kein großes Geheimnis aus seiner Fähigkeit zu machen schien. Es schien eher so, als sei die Malerei ein Teil des Jungen, der als selbstverständlich angesehen wurde – aber das war nur ein Bauchgefühl Itoes, denn wer weiß, vielleicht lag das Mädchen ja auch komplett falsch und die Erinnerung an ihren Geburtstag war nicht mehr als eine Illusion.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Übrigens huschte in just diesem Moment der Kater Niku wieder zur Tür herein und witschte zwischen den schwarzen Beinen des Esels hindurch. Bei näherer Betrachtung stellte man fest, dass das Maul des Tieres ein wenig schwärzer waren als normal, doch dafür musste man es sich schon aus der Nähe ansehen. Noch begnügte die Katze sich damit, irgendwo am Rande des Wohnzimmers einen Aussichtspunkt zu erklimmen und die drei Bewohner der 203 neugierig zu betrachten.[/FONT]
 
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Hyuuga Saki

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Itoe nahm die Führung in die Hand und wagte als erste einen Schritt in die Wohnung, an dem Esel vorbei. Saki hatte damit schon eher Probleme. Der Esel sah irgendwie merkwürdig au, zumindest nicht so wie die Esel die sie kannte. Sie konnte es sich nicht nehmen lassen dieses Tier anzufassen und siehe da, es war irgendwie genauso merkwürdig. Kalt, leblos und doch wirkte er sehr, sehr lebendig. Durch diese Tatsache noch neugieriger geworden, tapste sie Itoe hinterher, die bereits im Türrahmen des eigentlich noch leeren Zimmers stand. Saki stellte sich neben die ältere Hyuuga und blickte in das Zimmer rein, was sie sah ließ sich mit einem einzigen Wort beschreiben: Chaos. Und inmitten dieses Chaos hockte ein Junge, sie schätzte in Shiros Alter, wenig Älter als Itoe. Ihr erster Eindruck von diesem entsprach dem des Zimmers: Chaot. Irgendwie machte ihn das aber durchaus sympathisch. Der komplette Gegensatz zu Miss Perfektion. Itoe nahm das Ruder in die Hand und verwickelte Kimihiro sogleich in einen Smalltalk. Als dieser aufstand, wäre Saki fast der Kiefer bis zum Boden geklappt. Dieser Junge überragte sie um einiges, er war von ihrem Standpunkt aus betrachtet ein Riese. Somit war klar, Saki war das Küken der Wohngemeinschaft. Irgendwie wäre ihr noch ein Frischling von der Akademie lieber gewesen, als diese 2 alten Hasen die wohl nicht mehr weit von ihrem Chuunintitel entfernt waren. Da kam man sich gleich so…fehl am Platz vor.
„Hyuuga Saki“, ließ sie freundlich verlauten. Wie er sich wohl fühlen musste wenn er rausbekam, das diese beiden hübschen, jungen Damen seine Mitbewohnerinnen waren? Saki musste innerlicher Kichern. Als man sich setzte war für sie klar, das Itoe mal wieder irgendetwas vorhatte. Es war ja auch nicht schwer zu erraten gewesen, so wurde ihr Lächeln noch breiter. Spätestens als die Schorle bestellt wurde, konnte Saki sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Klar war es irgendwie unfair, aber wenn es zur Belustigung der Hyuugagemeinschaft diente war doch alles erlaubt.
„Bei mir war es ähnlich.“, antwortete Saki knapp. Ja und was war sie froh gewesen endlich von zu Hause weg zu sein, doch hätte sie damit gerechnet das man sie zur nächsten Hyuuga in eine Wohngruppe steckte…
Naja, als sich herausstellte das Kimihiro Künstler war, zog das Küken eine Augenbraue nach oben. Kunst, Kunst war wie Mathe, und mit Mathe konnte sie einfach nicht viel anfangen. Kunst erfüllte keinen Nutzen, Kunst war nutzlos. Doch jetzt wo sie begriff, dass dieser Esel auch Kunst war, kam sie zu dem Entschluss vielleicht noch einmal über ihre Meinung nachzudenken. Vielleicht würde Kimihiro ihr in gewisser Weise dabei behilflich sein. „Soll das heißen diesen Esel hast du mit deinem Pinsel…geschaffen?“ Saki war schon etwas erstaunt, was sich auch eindeutig aus ihrem Gesicht ablesen ließ.
 
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Misumi Kimihiro

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Während Itoe genügsam auf Kimihiros Frage antwortete, saß dieser merklich lockerer als zuvor auf seinem Stuhl. Leicht nach vorn gebeugt, die Hände auf die Knie gestützt, beugte er sich hin und wieder nach vorn, um einen Schluck von dem eiskalten Getränk zu machen. Die Mischung aus dem süßlichen Saft und dem prickelnden Wasser hatte etwas, und war eine gelungene Abwechslung zu all dem Tee, der sonst kübelweise die Kehle des Misumi hinunter stürzte. Währenddessen lauschte er der Hyuuga, die ebenso schon einige Zeit in Shiro lebte, ebenso wie ein Teil ihrer Familie. Unterhielten die Hyuuga eigentlich ein offizielles Anwesen hier in Shiro? Genug finanzielle Mittel hatten sich sicherlich, und an mangelndem Selbstvertrauen mangelte es der Familie laut Mundpropaganda ebenfalls nicht. Aber apropos… die stille Saki, wie sich das eher zurückhaltende Mädchen vorgestellt hatte, sowie die offene Itoe machten nicht den Eindruck des typischen Hyuuga, der mit in den Himmel gehobener Nase durch die Welt ging und jeden, der nicht über ein Bluterbe verfügte, wie Kanonenfutter behandelte. Andererseits saßen die drei im Moment auch nur zusammen und plauderten, wer wusste schon wie die beiden sich in einem etwas offiziellerem, ernsteren Umfeld verhalten würden? Über solcherlei konnte man sich aber auch genügen Gedanken machen, wenn es soweit war. Im Moment zählte nur, dass beide Mädchen recht umgänglich wirkten, und was kann man am ersten Tag seines neuen Lebens mehr erwarten?
Schließlich wechselte Itoe recht abrupt das Thema. Kunst – dies war eines der Stichwörter, mit dem man den ansonsten eher abwesenden Jungen ins Hier und Jetzt holen konnte. Es war etwas, über das er ewig hätte sprechen können, das er auf unzählige Weisen hätte vorführen können, und über das er sich auch gern stritt, immerhin steckte sie voller Extreme. Wer kann sich denn schon zurückhalten, wenn ein ehrwürdiges Kunstwerk von Banausen herabgewürdigt wird, oder wenn ein zusammengeknülltes Blatt Papier als Kunst verkauft wird? Mit der Erwähnung dieses Stichworts… nun, man musste sehen, ob sich die Hyuuga einen Gefallen damit getan hatte oder nicht. Fest stand nämlich, dass sie dicht davor war, einen langen Vortrag genießen zu dürfen. Für den Moment jedoch war die Frage einfach: Zeichnete Kimihiro? Dies ließ sich schnell beantworten, und der Misumi hätte es getan, hätte sich Saki nicht eingemischt. Die Frage nach dem Esel draußen verwunderte ihn lediglich ein wenig, immerhin durfte man nicht erwarten, dass ein Albino-Maultier mit dicken Konturen nicht auffiel. Andererseits war das Thema Künstler-Jutsus insofern etwas heikel, als dass viele Shinobi stets viel Aufhebens um ihre ach so geheimen Techniken machten. Fakt war jedoch, dass es nicht auf die Geheimhaltung einer einzigen Fähigkeit ankam, sondern auf die Absichten, die man mit ihnen verfolgte. Auch ein Messer, ein simples Messer, so wie es jeder kennt, konnte töten, wenn man es richtig einzusetzen wusste. Unter diesem Gesichtspunkt hielt sich Kimihiro nicht mit der Frage nach seiner Kunst an sich auf, sondern interessierte sich viel mehr für das Gesicht der stillen Hyuuga, in dem deutlich zwei Dinge abzulesen waren: Skepsis und Erstaunen. Glücklicherweise brauchte ein Künstler nicht viel, um beides zu bedienen.
Ohne weiteres erhob sich Kimihiro, nickte seinen Gästen mit einem knappen „Einen Augenblick“ zu, und verschwand dann in seinem Zimmer. Keinen ganzen Augenblick später kehrte er mit seinem Zeichenblock in der Hand zurück, setzte sich auf seinen Stuhl und nahm sich die Zeichenfläche so vor, dass keine der Damen sie sehen konnte. Dann schnappte er sich einen Pinsel aus seiner Beintasche, stelle ein Fässchen Tinte auf den Tisch, und blickte beide erwartungsvoll an. „Nennt mir eine Tierart. Irgendeine, egal welche.“ Offenbar interessiert nannten beide Mädchen recht schnell ein Tier: Itoe entschied sich für einen Elefanten, Saki für eine Schwalbe. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen tippte Kimihiro die Spitze seines Pinsels kurz in das Fässchen und begann, großzügig Striche auf dem Papier verteilen. Eine Zeit lang saß er so in sich versunken da und zeichnete beide Tiere. Nach einiger Zeit fing er dann an, immer wieder kurz von seinem Block aufzuschauen, um die Gesichter der beiden Mädchen zu begutachten. Nach ein paar Minuten legte Kimihiro schließlich seinen Pinsel zur Seite, schaute noch ein letztes Mal auf sein Kunstwerk, und hielt ihn dann in die Luft, sodass Itoe und Saki die Zeichnung einwandfrei sehen konnten: Auf der rechten Seite, im Vordergrund, sah man die ältere Hyuuga, wie sie aufrecht auf einem Elefanten stehend, die Arme vor der Brust verschränkt, zum Himmel blickte. Dort zog eine anmutige Schwalbe einen großen Kreis, auf dem Rücken das jüngere Mädchen, welches in Richtung Itoe sah an lächelte. Die Bewegung der Tiere – die Schwalbe mit ausgebreiteten Flügeln, der Elefant mit erhobenem Vorderbein – ergänzte sich hervorragend mit den zweierlei Arten von Ruhe, die die Personen ausstrahlten: Itoe eine erhabene, selbstbewusste, und Saki eine offene, friedliche. Wenn die beiden Mädchen jedoch schon von der Kunstfertigkeit des Gemäldes beeindruckt waren, würde ihnen bei dem, was nun geschah, der Mund offen stehen bleiben: Mit einem einhändigen Fingerzeichen, das Kimihiro mit der freien Hand formte, fiel der Elefant auf dem Gemälde, gewann eine dreidimensionale Form, und knallte trompetend auf die Tischplatte. Das Abbild Itoes stand währenddessen unbeeindruckt auf dem Rücken des Tieres und sah seinem Original unverwandt in die Augen, während das etwa faustgroße Reittier über den Tisch auf Itoe zu stapfte. Die Schwalbe glitt währenddessen mit einem leisen Schrei aus dem Gemälde, erhob sich mit zwei Schlägen in die Lüfte, und umkreiste schließlich in langgezogenen Bahnen den Kopf von Saki, deren kleines Ebenbild sich tapfer in das Gefieder des Voges krallte.
Während dieser kleinen Show verstaute Kimihiro seinen Block wieder im Siegel des Armbandes an seinem Handgelenk, wogegen Pinsel und Tinte zurück in die Beintasche wanderten. Mit diesen beiden Kunstwerken ließ sich vorerst genug demonstrieren, sollte den Mädchen der Sinn tatsächlich nach weiteren Überraschungen stehen. Mit Blick auf Saki und Itoe übergab er das Wort mit einer kurzen Gegenfrage wieder an die beiden Hyuuga: „Was den Esel angeht… Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, oder?“ Dann, als ihm die Frage von Itoe wieder einfiel, ergänzte er sich selbst: "Oh, und was die Sache mit den Gemälden angeht... jein, über Kritzeleien geht es meistens nicht hinaus." Das man allein das Bild der beiden auf Tieren nicht unbedingt als Kritzelei abtun konnte, zeugte dabei nur vom Selbstverständnis des eher zurückhaltenden Künstlers.
 
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Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Saki hatte also noch nie von diesen Tieren aus Tinte gehört oder sie gar gesehen. Das war auch nicht sonderlich überraschend, denn die Fähigkeit, Zeichnungen zum Leben zu erwecken, war nicht sehr verbreitet. Itoe hatte sie ja auch selbst bisher erst ein einziges Mal gesehen und das war vor Ewigkeiten. Als sich Kimi dann aber entschuldigte und kurz darauf mit seinem Zeichenblock wieder vor ihnen saß, wusste Itoe, einem Déjà-vu gleich, was nun kommen würde. An ihre Kindheit erinnert, freute sich Itoe darüber und lächelte vorfreudig.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Saki wählte einen Vogel, die Schwalbe, Itoe hingegen einen Elefanten – das gleiche Tier wie damals. Mal sehen, ob es ihren Erwartungen entsprechen würde. Dieser Einzug Kimihiros entwickelte sich immer mehr zu einer Kindheitserinnerung, es war unglaublich. Der Junge tunkte seinen Pinsel in ein kleines Tintenfläschchen und zog dann mit sicherer Hand einige Striche, welche sich nach und nach zu Bildern zusammensetzten. Itoe beobachtete allerdings nicht den Zeichenblock, ihr Blick galt Kimihiro. Dieser wirkte nämlich sehr viel entspannter als noch zuvor und war just in diesem Moment vollkommen in seinem Element. Es war schön anzusehen, wie ein Mensch in seiner Leidenschaft aufging und daran erblühte. Kein Zweifel, womit sich dieser Junge begeistern konnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sachte lächelnd widmete sich Itoe nach einiger Zeit wieder den Zeichnungen Kimihiros und musste grinsen, als sie sich selbst auf dem Elefanten thronen sah. Ihre Haltung ließ rückwirkend darauf schließen, wie Kimihiro sie zu diesem Zeitpunkt sah. Majestätisch? Nun, vielleicht war Itoe doch nicht in der Lage die richtigen Rückschlüsse zu ziehen. Dann wurde die Zeichnung empor gehoben und die Linien begannen sich zu bewegen, wie schon zuvor in Kimihiros Zimmer, als Itoe einen kurzen Blick auf seinen Block erhaschen konnte. Itoe lehnte sich entspannt zurück. Die Figuren waren wunderschön gezeichnet worden und die Bewegungen erschienen so fließend, dass man fast dem Irrglauben unterlag, es handele sich gar nicht um eine Zeichnung. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Krönung war, selbstverständlich, der Ausbruch. Mit einem lebensechten Tröten plumpste der Elefant auf die Tischplatte, während Itoe sich wacker auf dessen Rücken hielt und die Miniatur-Saki auf ihrer Schwalbe durch die Lüfte kreiste. Ein zufriedenes Lächeln hatte sich auf Itoes Gesicht gebildet, das eines ganz eindeutig widerspiegelte: Anerkennung. Es war wirklich schade, dass sich der neue Mitbewohner der beiden Hyuuga nicht als richtiger Künstler outete. Ein paar hübsche Bilder konnte schließlich jede Wand vertragen. Itoe nahm sich vor, in dieser Hinsicht in Zukunft etwas Arbeit zu leisten, bis zumindest ein Gemälde in ihrem Schlafzimmer hing. Denn, mal ehrlich, wann hatte man schon die Chance, das Motiv selbst zu bestimmten?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war nett gewesen, den beiden Mädchen eine kleine Vorführung zu gewähren. Itoe wusste wie heikel das Preisgeben eines Kekkei Genkais oder einer seltenen Fähigkeit war, selbst im eigenen Heimatdorf ging man damit nicht hausieren. Also wollte sich Itoe irgendwie revanchieren, wobei sie allerdings schlecht vorführen konnte, was sie mit einer menschlichen Lunge anstellen konnte. Sie bezweifelte nämlich, dass das bei Kimihiro besonders gut ankommen würde. Sehr viel eher würde er auf der Stelle wieder ausziehen – nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen war. Plan war somit als unbrauchbar gekennzeichnet worden und Itoe hatte sich stattdessen für eine simple, kleine Spielerei namens Asobi entschieden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Diese Technik beruhte auf nichts anderem als einem gewissen Maß von Kontrolle über das eigene Chakra. Im Hyuuga Clan gab es sogar hin und wieder spielerische Wettkämpfe, in denen die Teilnehmer möglichst komplizierte Figuren nachzustellen versuchten. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe streckte den Arm über den Tisch und drehte ihre Handfläche gen Himmel. Eine Erklärung gab es nicht, sollten sich die beiden doch überraschen lassen, wobei Saki diese Technik natürlich selbst beherrschte. Einen Augenblick später lösten sich feine, blaue Fäden aus Itoes Hand. Das Chakra wirbelte ein wenig über und um Itoes Hand, ehe es sich sammelte und langsam Gestalt annahm. Es bildete sich langsam der klobige Körper des Elefanten, die zarten Züge der Schwalbe und die Konturen der beiden Mädchen heraus. Nach einigen Sekunden war die Abbildung gestochen scharf und Itoe lächelte, als sie die kleinen Figürchen hin und her schob, sodass sie, genau wie ihre Vorbilder aus Tinte, sehr lebensecht wirkten. Nur ungleich blauer als das Pärchen auf dem Tisch. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Allerdings schickte sich Itoe an, dieses Bild noch etwas zu ergänzen, denn es sammelte sich erneut Chakra in der Mitte. Einige Sekunden später konnte man einen kleinen Kimihiro erkennen, der von unmenschlich hohen Kartonstapeln umrahmt war, die gefährlich wackelten und jede Sekunde drohten einzustürzen. Itoe war zufrieden mit ihrem Werk, konnte es leider Gottes jedoch nicht sehr lange genießen, denn...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hatte irgend jemand an Niku gedacht? Preisfrage: Was machte eine Katze, wenn plötzlich zwei kleine, schwarze Lebewesen über den Tisch krochen? Richtig, sie erwachte zum Leben. Itoe wusste erst, was geschah, als sie plötzlich kleine Pfoten auf der Schulter spürte, dann einen Druck und ehe sie auch nur annähernd reagieren konnte, schoss der Kater durch die Luft und fischte die Schwalbe (samt Saki) mehr oder weniger elegant aus der Luft. Das Tierchen zerplatzte und ein verwirrt drein blickender Kater schlitterte mit durchdrehenden Pfoten quer über den Tisch, ehe er sich umdrehte und dem panisch davon rennenden Elefanten nachsetzte, welcher keine Sekunde später nur noch ein Klecks Tinte war. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Niku hingegen schaute vollkommen verdutzt in alle Richtungen, normale Mäuse hielten sich nämlich länger. Itoe seufzte innerlich. Würde sie ihren Kater jetzt packen und ihm die Tusche aus dem Fell wischen, wäre ihr schönes, kleines Spiel vorbei. Trocknen lassen konnte sie es aber auch auf keinen Fall. Blieb nur eine Lösung...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die arme Katze...“, sagte sie leicht entsetzt. Keine Frage, sie meinte die Sauerei im Gesicht der Katze. Ein Blick zu Kimi sagte schon alles, jedoch wurde er noch mit einigen Worten unterstützt. „Meinst du nicht, die sollte man sauber machen, bevor die Tinte trocknet?“ Außerdem fand die Besitzerin es bestimmt gar nicht lustig, ihren Liebling so zu sehen. Und Kimi wollte doch nicht riskieren, dass seine zukünftigen Mitbewohner ihn als Tierquäler in Erinnerung hatten, oder? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dies wurde übrigens in einem sehr authentischen Ton vorgetragen, damit es nicht zu offensichtlich wurde, dass Itoe selbst es sehr, sehr lustig fände zu sehen, wie sich Kimihiro mit dem Kater ans Waschbecken traute. Da gab es nämlich zwei Regeln: [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erstens, Niku mochte die wenigsten fremden Leute. Ob Kimihiro eine Ausnahme bildete war noch unklar, Saki jedoch hatte einige Wochen zu kämpfen, ehe der Kater sie... akzeptierte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zweitens, Niku konnte sich nicht entscheiden ob er Wasser liebte oder hasste. Entweder kriegte man das Tier gar nicht in das Wasser hinein, oder man kriegte es nicht mehr hinaus, weil es angefangen hatte, die Wasserbläschen mit einer grenzenlosen Inbrunst zu jagen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die spielt bestimmt so verrückt, weil sie Hunger hat.“ Tatsache, Niku hatte Hunger. Itoe konnte das mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, Kimi würde es jedoch gar nicht gerne hören. Das war nämlich seine Aufgabe, so als Gastgeber. Die Gäste durften auf der Couch sitzen bleiben, Johannesbeersaft schlürfen und der Neuling, der durfte einen ziemlich flinken Kater waschen und füttern. Sollte man hier anmerken, dass Nikus Futter im Kühlschrank aufbewahrt wurde und der Kater in letzter Zeit auf dem totalen Fisch-Trip war? Was anderes aß er nämlich schon seit Tagen nicht, es war zum verrückt werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe konnte sich dennoch ein Lächeln kaum verkneifen. Das versprach, lustig zu werden.[/FONT]
 
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Hyuuga Saki

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Uahhh Gratisvorführungen! Gott wie liebte Saki so etwas. Voll übertriebener Neugierde und kribbeliger Vorfreude schaute sie dem Künstler nach, wie er verschwand und wenige Augenblicke später wieder auftauchte. Tinte, Notizblock, Pinsel, nie hatte sie verstanden wie gewisse Menschen in der Lage waren aus diesen 3 simplen Dingen etwas zu schaffen, das andere Leute mit Ausdrücken wie Kunstwerk, Meisterstück oder gar Prachtexemplar künstlerischen Schaffens betitelten. Für Saki blieb das im Endeffekt Tinte auf einem Papier mit einem Pinsel aufgetragen. Doch das, das war etwas anderes. Diese Kunst lebte im wahrsten Sinne des Wortes. Kimihiro wollte wissen welches Tier sich die beiden Damen wünschten, spontan viel Saki eine Schwalbe ein. Warum? Saki mochte diese Tiere und irgendwie hatte sie das Gefühl etwas mit ihnen gemeinsam zu haben. Wenige Augenblicke später drehte der Künstler seinen Notizblock um und Saki musste feststellen, dass sie nie zuvor so etwas gesehen hatte. Naja, vielleicht einfach nie bewusst wahrgenommen hatte. Es war definitiv etwas, dass man als Kunst bezeichnen konnte, doch das Beste sollte erst noch kommen. Kimihiro erweckte sie zum Leben, die zwei Tiere, den Elefanten und die Schwalbe und die 2 kleinen Figuren namentlich Saki und Itoe auf den Rücken der Tintengeschöpfe. Fasziniert blickte sie der Schwalbe nach, wie sie ihren Kopf umrundete und dann vor ihrer Nase auf dem Tisch landete. Auch der Elefant war ihm wirklich, wirklich gut gelungen. Faszinierend, fast wie echt. Saki ließ es leises „Wow.“ Verlauten und beugte sich vor zu dem Schwälbchen. Sie streckte die Hand aus und tippte das kleine Tier auf den Schnabel, doch fast, um Haaresbreite hätte sie diese Aktion die Hand gekostet! Niku stürzte sich wie im Blutrausch auf das Vögelchen und gerade noch rechtzeitig zuckte sie mit der Hand zurück. „Niku!“, knurrte sie enttäuscht und leicht wütend auf die Katze, während sie der Tintenfleck auf dem Tisch mitleidig betrachtete. Doch als wäre das das Stichwort gewesen, auf das der Frechdachs gewartet hatte, stürzte sich das Tier nun auch noch auf den Elefanten. Game Over. Außerdem hatte das Mädchen soeben den Namen der Katze gesagt. Uups. Konnte man nur hoffen das Kimihiro davon ausging, dass sie mit der Katze schon einmal irgendwie Bekanntschaft geschlossen hatte. Saki sah zu Itoe rüber und zu ihrer Hand die auf dem Tisch lag. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass die ältere begonnen hatte aus Chakra ebenfalls Tiere und Menschen zu formen. „Schick.“, stellte sie fest, natürlich war dies nicht zu vergleichen mit dem „wow“ das Kimihiro geerntet hatte, aber dennoch war es ernst gemeint. So etwas wollte erst einmal gekonnt werden. „Und wie sieht’s mit einer Rose aus, mit Augen und Zähnen? Ja eine Fleischfressende Pflanze.“, Saki musste grinsen. Natürlich kein Problem für Itoe, das wusste sie. „Ohh…das stimmt. Nikus Besitzerin wird echt sauer wenn ihr hübscher Liebling dreckig ist. Die hat da so einen leichten…naja…ich meine sie bürstet ihre Katze auch…und das dreimal täglich.“, sie rollte mit den Augen. „Kaum auszuhalten.“ Zu übertrieben? Sie konnte nur hoffen, dass sie von Itoe jetzt keinen Ellenbogen in die Rippen bekam und Kimihiro etwas ins Schwitzen bringen?! "Eigentlich müsste sie schon lange wieder da sein...wo sie nur bleibt."
 
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Misumi Kimihiro

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Kimihiro hatte unerwartete viel Freude daran, den beiden Mädchen dabei zusehen, wie sie – die eine weniger, die andere mehr – die umher flitzenden Gestalten bestaunten und mit weit geöffneten Augen folgten. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass der Möchtegern-Playboy es gezielt darauf angelegt hatte, zwei junge Damen mit einer anmutigen Vorführung seiner Kunst in Erstaunen zu versetzen; seine Fähigkeiten waren schließlich nicht allzu alltäglich, und es war eher die Regel, dass die Besitzer solcher Künster mit ihnen hinter dem Berg hielten. Kimihiro war allerdings weder ein jagdfreudiger Aufreißer, noch ein penibler Geheimniskrämer, für ihn sah die Situation schlicht weitaus zwangloser aus: Ein Konoha-nin saß hier gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus einem sehr hoch angesehenen Clan seiner eigenen Heimat und kümmerte sich wie ein vorbildlicher Gastgeber um etwas Unterhaltung.
Und ganz offenbar hatte die von ihm gewählte Art Entertainment auch den gewünschten Effekt: Itoe und Saki hatten etwas zum Anschauen, die Atmosphäre (und mit ihr Kimihiro) entspannte sich, und alle waren zufrieden. Schnell erhielt das Ganze jedoch eine für den Künstler sehr interessante Wendung, als nämlich die ältere Hyuuga eine Hand hob und bläuliches Chakra aus deren Fläche sickern ließ. Die Energie sammelte sich zu einer Wolke um ihre Finger, bildete Striemen und Fäden aus, die sich in die Luft erhoben und immer genauere Konturen ausprägten. Wenige Augenblicke später schwebten bereits Bildnisse aus purem Chakra über der Handfläche, und Kimihiro… nun, der starrte unverblümt um dieses eigenartige Kunstwerk. *Reines Chakra, das scheinbar beliebig Formen ausbilden kann…?* Mit der Zeit waren Elefant und Schwalbe deutlich zu erkennen, und sogar eine dritte Skulptur samt Hintergrund gesellte sich hinzu: Ein Abbild Kimihiros, umringt von Kistenstapeln, die zitternd einem verheerenden Einsturz entgegen wackelten. *Das ist einfach… wow. Sie hat doch keine Fingerzeichen geformt, oder? Nein, auch so sieht es einfach nicht nach einem Genjutsu aus, und abgesehen davon würde eine Illusion sowieso nicht zu einer Hyuuga passen. Ob es mit ihrem Kekkei Genkai zu tun hat, oder ob ich auch…*
Bevor der Misumi auch nur ansatzweise eine Frage nach der zauberhaften Kunst formulieren konnte, meldete sich bereits ein völlig vergessener dritter Gast zu Wort: Wie aus dem Nichts mischte sich der helle Kater ins Geschehen ein, und versetzte erst der Schwalbe, dann dem Elefanten den Todesstoß. Tinte spritzte, und im nächsten Moment schaute sich das befleckte Tier bereits fragend und verwirrt nach seiner viel zu schnell schlappmachenden Beute um. Kimihiro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn klar war, dass ihm diese kleine Show noch mehr Arbeit aufgebürdet hatte – als ob die Kistenstapel in seinem Zimmer nicht genug gewesen wären. Trotzdem war das Bild des desorientierten Katers einfach zu niedlich. Kimihiro bleib jedoch wenig Zeit, die Probleme beiseite zu schieben, die ihm der Stubentiger aufgehalst hatte, da sich erneut erst Itoe, dann Saki zu Wort meldeten. Kimihiro nickte der älteren Hyuuga schmunzelnd zu, und bedachte dann auch die jüngere mit einem Lächeln. „Keine Sorge, ich werde mich schon um ihn kümmern. Zwar wartet auch noch mein Hab und Gut auf mich, doch der Kleine hier ist definitiv wichtiger.“ Noch ein Blick zu dem noch immer suchenden Haustier verriet wahrscheinlich auch dem unerwartetsten Besucher, dass der Misumi seine Worte mehr als ernste meinte. Wenn Kimihiro eines durch und durch war, außer einem Künstler, dann war es ein Tierfreund. Egal ob Hunde, Katzen, Vögel, Fische, oder sonstige Fauna des Feuerreiches, nichts und niemand konnte dem Misumi lange widerstehen. Irgendwie mochten Tiere den Jungen einfach, und umgekehrt war es genauso. Sicher, auch Kimihiro hatte sich bereits den ein oder anderen Kratzer eingefangen, und mit dem Kater würde er auch nicht von jetzt auf gleich gut Freund sein, doch sicherlich würden die beiden recht schnell zueinander finden – ganz besonders dann, wenn der Kater tatsächlich einer der Hausherrinnen gehörte. Denn schließlich hieß es, sich mit seinen Mitbewohnern gutzustellen, und dazu gehörte nun einmal auch die Arbeit mit den Haustieren, die Kimihiro nur allzu gern erledigen würde.
Aber Apropos Hausherrin und Katze… hatte Saki nicht eben den Kater mit Namen angesprochen? „Niku“? Ganz offenbar waren die beiden hier nicht das erste Mal und kannten seine Mitbewohner deshalb wohl weitaus besser als er. Bevor es also hieß, den Kater zu baden und sich vorerst die beiden Mädchen sich selbst zu überlassen, erhob sich Kimihiro und fragte die zwei, während er eifrig versuchte, Niku vom Tisch in die Finger zu bekommen: „Wo du sie gerade erwähnst… ihr könntet mir nicht ein paar Tipps zu meinen neuen Mitbewohnern geben, oder? Ich meine, wie sind die beiden denn so drauf? Das eine war ein Mädchen, richtig? Die Besitzerin von Niku, meine ich. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht wirklich mehr als das. Ich wäre wirklich für jeden Hinweis dankbar, immerhin würde ich hier gern eine Weile bleiben.“ Rasch lächelte er beide an, dann machte er sich wieder auf die Jagd nach dem Kater. Noch lag er ruhig auf dem Tisch und erholte sich wohl von seinem Angriff, doch wie schnell sich das ändern konnte, hatte Niku bereits bewiesen…
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Saki, du Tollpatsch. Nannte sie die Katze doch tatsächlich beim Namen und drückte, presste beinahe in die subtil von Itoe angedeutete Richtung. Wenn Kimihiro da nicht stutzig wurde, wann dann? Einen leicht empörten Seitenblick erntete Saki übrigens auch, denn Itoe bürstete ihre Katze wirklich. Zwar nicht so oft, aber dennoch war der Blick gerechtfertigt. Tse.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Glücklicherweise deutete Kimihiro das Verhalten der beiden Mädchen nicht als das, was es war: ein Spiel. Vermutlich rechnete er einfach nicht mit solch einer Hinterhältigkeit. Wer würde den neuen Mitbewohner schon so auflaufen lassen? Außerdem schien er mit den Gedanken bereits an Niku zu hängen; ein Tierfreund? Oder hatte er nur Angst vor der Besitzerin des Katers? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Egal, Itoe entschied sich, dieses Spiel nun zu beenden. Sie wollte dem armen Kimihiro nicht zu lange quälen und es sich bereits jetzt schon mit ihm verscherzen. Nur wie brachte man ihm auf eine charmante Art und Weise bei, dass er seine beiden Mitbewohnerinnen bereits kennen gelernt hatte? Mit einem süßen Lächeln und freundschaftlichem Zwinkern. Aber das hatte noch Zeit, das musste eingeleitet werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nikus Besitzerin ist eigentlich sehr umgänglich – und eine echte Schönheit!“ Zuviel des Guten? Auch eine Hyuuga durfte sich mal einen Spaß erlauben, oder? „Sofern du ihr hin und wieder in der Küche zur Hand gehst und dort nicht ohne sie dein Unwesen treibst, wird sie deine beste Freundin.“ So einfach war das, Itoe für sich zu gewinnen. Wenn man dann noch freundlich zu ihrem Kater und auch ansonsten nicht vollkommen verblödet war, war man auf dem richtigen Weg. In dieser Hinsicht war Itoe also wirklich nicht sonderlich anspruchsvoll.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun jedoch stand sie auf. Wurde Zeit, das Rätsel aufzulösen. Sie schnalzte einmal laut mit der Zunge und – oh Wunder – der Kater Niku kam nach kurzem Zögern über den Tisch stolziert und ließ sich ohne Probleme von Itoe auf den Arm nehmen, welche das Tier kaum einen Augenblick später in die Arme Kimihiros drückte. Verwundert? Jetzt müsste es doch endlich Klick machen, oder, Kimihiro?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich geh dann jetzt mal...“, sagte Itoe lächelnd und legte ihrem neuen Mitbewohner die flache Hand auf die Brust. „...duschen. Willkommen in 203, Kimi-kun.“ So, die Katze war aus dem Sack. Das Mädchen ging lachend an dem verdutzten Jungen vorbei und verschwand ohne ein weiteres Wort im Badezimmer.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Lustiger Tag.[/FONT]
 
H

Hyuuga Saki

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Saki spürte den mürrischen Seitenblick Itoes, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Entweder lag es an dem was sie gesagt hatte, wie sie es gesagt hatte, oder Itoe bürstete ihre Katze tatsächlich und sie hatte es nur noch nicht mitbekommen. Niku den Schrecklichen? Prinz der Wohngruppe 203, gelegentlicher Fußabtreter Sakis? Oh ja, dieses kleine Geheimnis würde sie mit ins Grab nehmen, wer weiß was die ältere Hyuuga mit ihr anstellen würde, wenn sie wüsste, dass sie vor kurzen erst auf das Viech getreten war. Irgendwo hatte er es aber auch verdient, wer sich provokanter Weise am frühen Morgen vor ihrer Zimmertür platzierte, war selbst dran schuld wenn man ihn dann noch im Halbdunklen übersah. Nach dieser Aktion war sie blitzschnell im Bad verschwunden und setzte für gefühlte 3 Stunden nicht nur einen Fuß vor die Tür. War ja nicht so, dass sie es mit Absicht getan hatte, es tat ihr Leid, doch das interessierte die Mietze doch nicht…
Wie auch immer, Saki fand es dennoch seltsam eine Katze zu bürsten, wofür hatte sie ihre Zunge?! Kimihiro jedenfalls bekam nichts von dem kleinen Spielchen mit, noch ein Punkt auf den sie in Zukunft wohl mehr achtgeben würde.
„Eine echte Schönheit…Itoe jetzt übertreibst du…“, Saki rollte mit den Augen, aber so das Kimihiro dies hoffentlich nicht mitbekam. Im Endeffekt aber auch egal, sie würde das Spielchen jetzt wohl beenden, immer gerade dann wenn es am schönsten wurde. Wie vermutet stand sie auf und gab des Rätsels Lösung preis. Die jüngere jüngere hingegen blieb sitzen und lächelte Kimihiro entschuldigend entgegen. „Willkommen…“, formte sie deutlich mit den Lippen, während sie das Wort nicht mehr als hauchte.
Seltsamer Tag...
 

Misumi Kimihiro

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Ganz langsam und vorsichtig langte Kimihiro nach dem weißen Kater, der seinem kurzzeitigen Häscher für den Moment noch den Rücke zugedreht hatte, während er faul seinen Kopf auf die Vorderpfoten legte und sich von seiner anstrengenden Jagd wohl erholen sollte. Dass er dabei nicht merkte, wie er soeben vom Jäger zum Gejagten wurde, konnte dem Misumi nur recht sein.
Während er sich auf diese Weise langsam vorpirschte, hörte er den Ausführungen der älteren Hyuuga mit einem etwas unkonzentrierten Ohr zu. Umgänglich und eine Schönheit? Nun, das klang nicht schlecht, musste aber auch nicht notwendigerweise gut sein. Vielleicht war es nur eine Art Vorurteil von jemandem, der sich um Äußerlichkeiten an sich wenig scherte, doch wenn man eine Person schon mit physischer Schönheit charakterisieren musste, so war das nicht selten ein Zeichen dafür, dass es abseits davon kaum wirkliche Stärken wie persönliche, intellektuelle oder emotionale gab. Während dem zweiten Kommentar der Hyuuga spitzte Niku plötzlich misstrauisch die Ohren, bevor er sich letztlich behäbig umdrehte. Auf frischer Tat ertabt, die Hände weit nach vorn ausgestreckt, blieb Kimihiro jäh stehen in der Hoffnung, der Kater würde sich genauso schnell wieder abwenden. Dabei hob er kurz seinen Blick von dem eigensinnigen Haustier und schaute Itoe an.
„In der Küche helfen? Oh, glaub mir, es wäre für alle Beteiligten besser, wenn ich unter keinerlei Umständen die Küche betreten würde. Ok, außer vielleicht zum putzen.“
Es folgte ein knappes Lächeln, dann drehte sich Kimihiro auch schon wieder Niku zu, der jedoch noch immer recht wachsam auf der Hut zu sein schien. Zumindest für einen paar Augenblicke verhaarte der Kater noch so, dann erst kam erneut Bewegung in das geräumige Wohnzimmer: Über den oberen Rand seiner Brille sah Kimihiro, wie Itoe kurzerhand aufstand und… mit der Zunge schnalzte? Doch das Geräusch an sich war nicht halb so verwunderlich, wie die Reaktion des Katers darauf. Wie das am besten dressierte Tier der Welt tappte das Geschöpf bei diesem Laut nämlich zu dem Hyuuga-Mädchen und schmiegte sich völlig problemlos in ihren Arm. Von seiner abwartenden Starre befreit stellte sich Kimihiro gerade auf, bevor er mit großen Augen den Kater von Itoe übernahm. Kaum hatte er den Griff seines Frauchens, was ganz offenbar die ältere Hyuuga war, verlassen versuchte er auch schon etwas unmotiviert, sich aus den Händen des Misumi zu rollen. Doch obwohl dieser noch immer verdutzt Itoe ansah, war es für ihn ein leichtes, Niku auf dem Arm zu behalten. Als das Mädchen sich dann ohne weiteres in Richtugn Dusche verabschiedete, ließ sie dabei einen mehr als planlosen Künstler zurück, dessen Blick erst eine Weile ins Leere ging, bevor er zu der jungen Saki schwenkte, die ihrerseits entschuldigend lächelte und ihren neuen Mitbewohner willkommen hieß. Noch einige Augenblicke sah er sie an, wobei sein Gesichtsausdruck ganz langsam von „Ich verstehe nichts als Bahnhof“ hin zu einem etwas lockereren, wenn auch schiefen Lächeln wechselte. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis der Misumi die plötzlichen Neuigkeiten wirklich verstanden hatte: Dass er ab sofort allein mit zwei Hyuuga-Mädchen unter einem Dach leben würde. Bis es soweit war, bleib Kimihiro nichts anderes übrig als mit den Schultern zu zucken und laut zu seufzen.
...interessanter Tag?
 
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Hyuuga Itoe

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Nebenplot: Lasst uns Sphinx spielen!

[FONT=Verdana, sans-serif]Ein schöner Duft verbreitete sich in der gesamten Wohnung. Es roch nach angebratenem Fleisch und herzhafter Brühe, nach Nudeln und all den leckeren Sachen, die man in ein klassisches Ramen schmiss. Den meisten Leuten würde sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen, doch Itoe ließ dieser Geruch heute kalt. Sie war schon den ganzen Tag über relativ mies gelaunt gewesen und konnte beim besten Willen keinen Grund dafür finden. Kein Streit mit Saki, Kimihiro hatte sich bis dato als nett erwiesen – in drei Tagen keinen Mist zu bauen war auch nicht so schwer – und das Wetter war herrlich; die Sonne schien lebhaft und wärmte das Gemüt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und trotzdem, Itoe war irgendwie niedergeschlagen. Sie konnte sich zu nichts wirklich aufraffen und das Ramen hatte sie auch mehr abwesend als anwesend zubereitet, was dem Geschmack glücklicherweise nicht zu sehr zugesetzt hatte. Sie füllte zwei Schüsseln mit der dampfenden Kost und stellte sie etwas lieblos auf den kleinen Esstisch. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anschließend ging sie zu Kimihiros Zimmer, klopfte deutlich und ließ ein monotones „Essen.“ verlauten. Dann setzte sie sich wieder an den Tisch und wartete, bis ihr Mitbewohner sich zu ihr gesellt hatte. Doch mehr als ein lustloses Stochern bekam das Mädchen nicht zu Stande. Viel angenehmer war es, stumpf aus dem Fenster zu sehen und mit verträumten Blick an eine andere Aussicht zu denken. Nun, das war doch ein Ansatz, oder? So plötzlich, wie einem manchmal ein Traum einfiel, hatte Itoe auch nun eine Ahnung, warum sie so niedergeschlagen war. Sie hatte ihre Heimat, Konoha, schon ewig nicht mehr gesehen. Wie viele Jahre waren vergangen, seit sie das letzte Mal verbotener Weise auf dem Hokageberg herumgeturnt war? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie ließ ein sachtes Seufzen los und kaute lustlos auf dem leckeren Essen. Wie gerne wäre sie jetzt im Garten ihrer Kindheit und würde ihre Füße ins kalte Wasser des kleinen Teichs halten. Schon merkwürdig, wie plötzlich einen solche Gefühlswellen überkamen. Da war Itoe gestern noch guter Dinge, lustig und belebt gewesen, doch nun ergab sie kein sehr ansehnliches Bild mehr. Selbst ihr Aussehen litt unter der heutigen Laune, doch wen kümmerte das schon?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hast du auch so Tage, an denen du die felsigen Gesichter Konohas vermisst?“, fragte sie ihren Mitbewohner, ohne diesen dabei wirklich anzusehen. Stattdessen hielt sie ihren Blick wacker durch das Küchenfenster gehalten, in der Hoffnung, einen Blick durch die unzähligen Häuser auf ihre geliebte Heimat zu erhalten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Schon komisch, dass sogar abgebrühte Shinobi hin und wieder Heimweh bekamen.[/FONT]

 

Misumi Kimihiro

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Drei Tage waren vergangen, und Kimihiro fühlte sich bereits fast wie Zuhause in seinem neuen Zimmer der Wohngruppe 203. Sein Zimmer war mittlerweile komplett eingerichtet: Regale mit unzähligen Büchern säumten die Wände, während nur ein einziger, schmaler Schrank für sämtliche Kleidung genügen musste. Ein breiter Schreibtisch stand dem Bett gegenüber an der Wand, bestückt mit allerlei Schreibutensilien wie Füllern, Bleistiften, Radiergummis, Linealen, und so weiter. Sogar eine Gliederpuppe stand stocksteif am Rande des Tisches – ein Spontankauf des Künstlers vor einigen Jahren, den er seitdem nur wenige Male benutzt hatte. Insgesamt ergaben diese Stücke zusammen eins recht buntes Bild, das man wohl am besten mit den Worten „geordnetes Chaos“ beschreiben konnte. Zwar fand Kimihiro stets alles, was er suchte, ziemlich rasch, doch feste Plätze für bestimmte Objekte oder gar alphabetische Reihenfolgen suchte man vergeblich.
Doch nicht nur an sein Zimmer hatte sich Kimihiro bereits gewöhnt, auch das Zusammenleben mit den zwei Hyuuga-Mädchen, die mit ihm die Wohnung teilten, gestaltete sich recht angenehm (obgleich Kimihiro seiner Meinung nach für etwas zu viel Arbeit eingespannt wurde, was man zumindest noch als die „Pflichten des Neulings“ abtun konnte). Wenigstens musste er sich gar nicht bis selten um die Zubereitung der Mahlzeiten kümmern. Diese Aufgabe befand sich nämlich in der eisernen wie geschickten Hand Itoes, die ihre beiden Mitbewohner offenbar nur für niedere Arbeiten wie Abspülen, Abtrocknen und Kartoffelschälen in die Küche lassen wollte. Trotz diesen Aufgaben war es für den unbegabten Koch Kimihiro eine wahre Wohltat, bekocht zu werden.
So atmete er auch dankbar auf, als ein klares Klopfen und die Stimme der Hyuuga von seiner geschlossenen Türe ertönten. Obwohl Kimihiro über einigen Ideen zu neuen Varianten seiner Künstler-Jutsus saß und sich geschworen hatte, diese Arbeit, die er schon eine ganze Weile vor sich her schob, endlich voranzutreiben und nicht eher aufzustehen, bevor er nicht einen kleinen Erfolg verbuchen konnte, stand er beinahe überstürzt auf und ging hinaus – ganz so als ob die liegengebliebene Arbeit aufstehen und ihn zurück an den Schreibtisch zerren könnte.
Angestachelt vom würzigen Duft nach Ramen beeilte sich Kimihiro damit, sich an den Esstisch zu setzen. Dann nahm er erwartungsvoll die bereitstehenden Stäbchen zur Hand und blickte zu Itoe – oder besser: der Schüssel, die sie in der Hand hielt – empor, wobei er lautstark schmatzte.
„Hmm, das sieht wieder sehr gut aus… wenn du so weiter machst, werde ich nächsten Monat wohl schon nicht mehr durch die Türen hier passen.“
Als die Suppe dann endlich vor dem hungrigen Jungen stand, ließ er ein fröhliches „Itadakimasu!“ verlauten, bevor er sich wie ein ausgehungertes Raubtier auf das Essen stürzte. Im ersten Genussrausch des kunterbunten Geschmacks, der sich um seinen Gaumen ausbreitete, bemerkte Kimihiro kaum, dass die Köchin des Hauses ihre Portion kaum anrührte. Erst eine Weile später, als der Junge halbfertig nach einem Nachschlag schielte, erkannte er, dass Itoes Teller noch genauso voll war wie sein eigener zu Anfang. Mit dieser Erkenntnis realisierte Kimihiro gleichzeitig, dass die Hyuuga schon eine ganze Weile irgendwie… abwesend wirkte. Seit er sich an diesem Morgen in seinem Zimmer eingeschlossen hatte, war Itoe nicht ein einziges Mal wegen irgendeiner Kleinigkeit hereingeplatzt, was bisher eigentlich immer der Fall gewesen war. Forschend sah er das Mädchen über den Rand seiner Schüssel hinweg an, sagte vorerst jedoch nichts.
„Hast du auch so Tage, an denen du die felsigen Gesichter Konohas vermisst?“
Die Frage kam recht unerwartet für Kimihiro, blickte Itoe dabei doch ziemlich ernst und sehnsüchtig aus dem Fenster. Einen Augenblick dauerte es, dann erst verstand er, dass Itoe nicht einfach nur irgendwie raus wollte, weil ihr langweilig war und sie Lust auf etwas Spass hatte. Nein, die Hyuuga hatte tatsächlich… Heimweh?
Mit vollem Mund sah er sie noch eine Weile an, bevor er eine viel zu große Menge auf einmal schluckte, gequält hustete, und dann ansetzte: „Du meinst den Hokageberg?“ Ganz der Künstler hatte Kimihiro dabei ein völlig klares Abbild der in Stein gemeißelten Gesichter der Oberhäupter seiner Heimat vor dem inneren Auge. Dieses eindrucksvolle Werk war das Aushängeschild des Dorfes schlechthin, und ausnahmslos jeder Einwohner von Konohagakure konnte die einzelnen Personen mit Generation und Namen nennen. Doch gerade ging es nicht allein um diese Gebirgskette, weshalb Kimihiro das Bild beiseiteschob und sich wieder auf Itoe konzentrierte. Dabei kratzte er sich mit den noch feuchten Stäbchen an der Stirn. „Hmm, eigentlich nicht, um ehrlich zu sein. Die letzten Jahre war ich so oft wie möglich in Konoha, sodass es sich einfach nicht so anfühlt, als würde ich dort schon lang nicht mehr dort wohnen. Außerdem gibt es ja immer die Möglichkeit, einfach…“ Bei seinem neusten Gedanken stockte Kimihiro mitten im Satz. Plötzlich legte er seine Essstäbchen beiseite, stand auf, kippte den Rest seiner Suppe in einem Zug seine Kehle hinunter, und schaute dann seine Mitbewohnerin mit einem leichten Lächeln an. Mit Blick auf ihre Suppe fragte er: „Du bist fertig, richtig? Dann komm mit.“ Ohne eine weitere Erklärung machte er sich auf nach draußen.

Vor dem Gebäude, zu dem die Wohngruppe 203 gehörte, beschwor Kimihiro aus seinem Armband seinen Block herauf und zückte aus den Tiefen einer seiner Hosentaschen einen schmutzigen Pinsel. Dank dem überstürzten Aufbruch trug Kimihiro weder seine Beintasche, noch seine Weste, sondern lediglich eine lange Hose plus kurzärmligen, grünen Hemds und seinen üblichen Schuhen. Mit seinen Schreibutensilien in der Hand erzeugte er eine kleine Menge schwarzer Flüssigkeit im Mund, die er auf einer der ersten Seiten seines Blocks verteilte. Das angepeilte Abbild war schnell fertiggestellt: Ein windschnittiger Rumpf mit angelegten Flügeln, einem wachsam in die Luft gestrecktem Haupt und messerscharfem Schnabel und Klauen. Anschließend formte er mit der Hand, die noch immer den Pinsel hielt, ein einziges Fingerzeichen. „Chōjū Giga.“ Sofort erhob sich ein schwarz-weißer Schwall vom Papier, der sich zu einem majestätischen Vogel ausformte. auHauptGrößer als selbst Kimihiro blickte er ernst auf seinen Schöpfer und die Hyuuga herab, die ebenfalls draußen war. Ohne zu Zögern gab Kimihiro mit strenger Stimme den abgehackten Befehl „Runter.“, woraufhin sich das gefiederte Geschöpf so dicht an den Boden kauerte wie möglich. Das Aufsteigen war damit recht einfach, dennoch stellte sich Kimihiro bereit, der Hyuuga zu helfen, an die Seite seiner Kreatur. Anschließend verstaute er Block und Pinsel, sah zu Itoe und verbeugte sich tief, bevor er das Mädchen anlächelte.
„Wenn ich bitten darf, Gnädigste? Ihr möchtet Konoha sehen, und ich vermag es euch zu zeigen. Ihr müsst nur aufsteigen.“
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Verdutzt legte Itoe ihr Essbesteck nieder. Mitkommen? Wohin?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kimihiro, ...“ Sie schwieg, denn ihr Mitbewohner war bereits aus der Tür hinaus. Der Sinn der Sache? Die große Unbekannte, Itoe hatte keinen blassen Schimmer und eigentlich gerade auch so gar keinen Nerv für blöde Spielchen. Sie wollte aus dem Fenster starren und an Konoha denken, nicht mit einem sogenannten [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Künstler [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]durch Flure hetzen und sich blöde Witze anhören. Man sah deutlich, dass die Hyuuga wirklich nicht sonderlich gut drauf war, denn normalerweise wäre sie Kimihiro Hals über Kopf hinterher gestürzt und wäre vermutlich noch vor ihm am (unbekannten) Ziel der merkwürdigen Reise angelangt. Tse, nicht einmal Kimihiros Lob über ihre Kochkunst hatte sie gefreut. Das war wirklich ein schwarzer Freitag.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Seufzend erhob sich unsere Madame, leerte ihr restliches Ramen fort und stellte den Topf mit dem verbleibenden Essen in den Kühlschrank, man konnte es sich ja noch einmal erwärmen, sollte man Hunger bekommen. Dann ging sie mit gemäßigtem Schritt aus der Wohnung, schloss diese ab und folgte Kimihiro nach draußen. Die Sonne blendete ein wenig, es war schließlich ein schöner Tag, aber dennoch konnte Itoe klar und deutlich erkennen, was sich da vor ihr gerade aus dem Zeichenblick erhob. Ein Vogel.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man könnte nun sagen, ein Vogel? Klar, jetzt weiß ich, was der Typ vor hat. So ein Schlitzohr! Itoe hingegen schaute nur verdutzt (und auch etwas blöd) aus der Wäsche. Sie hatte seine Tintenkünste bereits bewundern dürfen und nur weil dieses Exemplar deutlich größer war als das, das Saki getragen hatte, hieß das nicht, es verblüffte und erheiterte sie erneut. Der Zug war abgefahren, Kimihiro.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wie praktisch, dass dieser etwas ganz anderes und viel erstaunlicheres geplant hatte. Kimihiros Worte enthüllten seine Absicht und diese war... unglaublich. Ich meine, Itoe glaubte es wirklich nicht. Er wollte sie auf diesem Ding nach Konoha fliegen? Scherzkeks, fast hätte sie darüber gelacht. Als ob sich Itoe jemals auf einen Vogel aus Tinte begeben würde um eine solch lange Strecke zu fliegen. Hatte der Typ noch alle Tassen im Schrank? War vermutlich eh nur ein schlechter Witz gewesen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein Blick in Kimihiros Gesicht zeigte dem Mädchen aber, dass sie falsch lag. Total falsch. Der wollte sie wirklich nach Konoha fliegen. Auf diesem Viech. Das wohl jede Sekunde unter einem zusammenbrechen konnte. Ein kleiner Schnitt, die Tinte floss heraus und dann wars das. Itoe hatte tatsächlich keine Ahnung, wie diese Künstlerjutsu funktionierten...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der wollte, dass sie mitflog. Nun keilten einige Gedanken in Itoes Kopf darum, was man machen sollte. Einer besagte, dass sie doch die ganze Zeit nach Konoha wollte und nun die Chance hatte – sie musste nur aufsteigen. Dies wurde jedoch von Skepsis gekonntert, die der Meinung war, dass dieses Teil eh nicht fliegen konnte oder Kimihiro sie doch irgendwie auf den Arm nahm. Dann trat noch der Wunsch in Szene, den wohl jeder Mensch hatte, der Wunsch, zu fliegen. Hier und jetzt bot sich Itoe die einmalige Gelegenheit diesen Menschheitstraum erfüllt zu kriegen. Dennoch sagte der Selbsterhaltungstrieb: Was, wenn das Viech abstürzte? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man sah also, Itoe war hin und her gerissen und wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Das sah man ihr auch deutlich an, schließlich hatte sie irgendwie die Hosen voll. Doch wenn sie Angst hatte, was bedeutete das? Richtig, sie hatte sich entschlossen, Kimihiro zu vertrauen und dieses Risiko einzugehen. Wenn aber auch nur irgend etwas schief ging würde sie ihren Mitbewohner dafür umbringen – sollten sie danach noch am Leben sein.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]"Oookay?"[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie biss sich auf die Lippe, ging an der Hand des Jungen vorbei ohne sie zu berühren und ließ sich auf dem hinteren Teil des Vogels nieder. Fühlte sich merkwürdig an. Ungewohnt, unsicher. Ihr ganzer Körper kribbelte. Unsicher sah sie Kimihiro an, welcher sich bei diesen Anblick vermutlich köstlich amüsierte. Itoe, die normalerweise gerne das Heft in die Hand nahm und vor Selbstbewusstsein nur so strotzte hatte Angst vor einem Vogel und Heimweh. Das konnte ja noch heiter werden.[/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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Es war tatsächlich ein erhebender Anblick, die sonst so sichere Hyuuga unsicher und zweifelnd zu sehen. Allein diese Regungen gefielen dem Künstler deutlich besser als diese seltsame Niedergeschlagenheit, die das Mädchen während dem Essen umfangen hatte, doch es würde noch besser. Viel besser.
Nachdem Itoe mehr oder weniger sicher auf dem Rücken des Vogels saß, sah Kimihiro das ungewohnte Bild vor sich eine Weile grinsend an. Es war zwar nicht das allererste Mal, dass er jemanden auf einem seiner Tiere reiten ließ, doch gemeinsame Flüge mit anderen waren noch seltener. Zu Beginn des Trainings mit den Vögeln hatte er sich selbst kaum zugetraut, auf den Tieren zu fliegen, und selbst mit ein wenig Übung hatte er kaum genug Selbstvertrauen angehäuft, um sich das Leben einer anderen Person auf diese Weise aufbürden zu können. Mittlerweile jedoch verfügte Kimihiro über eine tadellose Routine im Umgang mit den anmutigen Geschöpfen, die durch unzählige Stunden des Trainings und des Testens wachsen konnte. Insofern stellte da Fliegen eine ganz besondere Fähigkeit des Jungen dar: Wenig anderen seiner Talente hatte er so viel Zeit gewidmet. Insofern schaute er mit geübtem Auge auf die Haltung der Hyuuga, die zwar etwas zu weit hinten saß, aber ansonsten gut das Gleichgewicht zu halten scheinen konnte.
*Sie ist Taijutsuka, da wird sie mit der Balance keine Probleme haben werden. Gut… hinten oder vorn?*
Kurz dachte Kimihiro über die Frage nach, dann schwang er sich jedoch schon recht geschickt auf den Rücken seines Reittiers, und zwar vor Itoe. Die Hyuuga war zwar eher der Typ Mensch, der die Kontrolle über Situation innehaben wollte, anstatt sich vom Strom treiben zu lassen (ganz im Gegensatz zu Kimihiro, der die Welt gern sich selbst überließ), in dieser Situation wäre es jedoch besser für die Gesundheit des Mädchens, hinten zu sitzen. Sollte sie wider Erwarten Panik bekommen, würde sie weitaus weniger Schaden anrichten können, säße sie hinten; andernfalls konnte es sein, dass sie den Vogel völlig aus der Ruhe brachte und zwischen Trainer und Geschöpf sitzend verhinderte, dass Kimihiro seine Kreation wieder auf Kurs bringen konnte.
Mit beiden Passagieren an Bord drückte Kimihiro mit der Ferse leicht in die Flanken des Tieres, worauf sich der Vogel zu voller Größe aufrichtete und einmal testweise die Flügel spreizte. Die zusätzliche Belastung durch Itoe schien das Geschöpf weder zu stören, noch zu behindern. So stand dem Abflug eigentlich nichts mehr im Wege, bis auf…
„Der Flug wird einige Zeit dauern. Ich rechne im Moment mit einer Stunde, der Wind weht ziemlich günstig. Sollte sich das Wetter ändern…“ Mitten im Satz hielt Kimihiro inne. Wollte er Itoe tatsächlich das Bild mächtiger Stürme oder Gewitter in den Kopf pflanzen, bevor sie abflogen? Rasch schüttelte er den Kopf. „Nein, das wird es nicht, kann ich mir nicht vorstellen. Ansonsten noch ein paar kleine Hinweise: Dort oben wird es ziemlich kälter sein als hier unten, nur damit du dich nicht wunderst. Für einen sicheren Halt greift man normalerweise ins Gefieder des Vogels, bei zweien ist es aber besser, wenn sich der Hintermann einfach am vorderen festhält. Was die Sicherheit im Allgemeinen angeht…“, kurz warf Kimihiro einen lächelnden Blick über die Schulter, „Ich für meinen Teil habe bisher alles überlebt, deshalb mache ich mir da bei dir auch keine Sorgen.“ Wieder mit den Augen nach vorn gerichtet fragte er ein sachliches „Bereit?“, welches jedoch mehr der Form halber ausgesprochen wurde. Im selben Moment schlug das gefiederte Reittier nämlich bereits mit seinen Schwingen und hob ohne Probleme einfach so ab. Keinen Augenblick später zog unter Itoe und Kimihiro auch schon das große Dorf Shirogakure vorbei, dessen Grenzen sie scheinbar unbehelligt einfach so passierten. Immer wieder fragte sich der Misumi, ob tatsächlich kein Teil der Wachmannschaft des großen Festungsdorfes einen Blick auf den Himmel hatte, und wie groß das Risiko dieser Verfehlung war. Während Kimihiro erneut über diese Fragen nachgrübelte, dachte er kurz mit einem Kichern daran, welche Probleme die Hyuuga gerade wohl beschäftigen mochten – sicherlich machte sie sich gerade weniger Sorgen um das bodenständige Dorf als um ihr eigenes Wohl…
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Als Kimihiro seiner Schöpfung die Sporen gab, bäumte sich der Vogel kurz auf und spreizte seine Flügel. Er war größer, als Itoe erwartet hatte und Respekt baute sich in ihr auf. Diese Techniken, die bisher lediglich als Amüsement abgestempelt worden waren, begannen nun langsam an Nützlichkeit zuzulegen. Sich in die Lüfte zu erheben wann immer man wollte, das war schlichtweg beeindruckend. Wenn Kimihiro nämlich Vögel von dieser Größe erschaffen konnte, wie stand es dann mit gefährlichen Tieren wie Löwen oder Tigern? Haie, Drachen und Riesenschlangen? Itoe würde ihn bei Gelegenheit einmal darauf ansprechen, im Moment hatte sie zu viel Angst, dass ihre Stimme ein wenig brüchig wirkte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]*Sollte sich das Wetter ändern?* So Witze waren gar nicht lustig. Gar, gar, gar nicht lustig, wenn man sich das erste Mal auf diesem Provisorium von einem Reisemittel befand. Zumindest besaß der Junge genug Geistesgegenwart um seinen Fehler zu erkennen und so gut es ging zu berichtigen. Die Informationen über Flugdauer, Kälte und sonstige Dinge überhörte die Hyuuga einfach, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war, sich in Kimihiros Kleidung zu krallen. Griff sie ein wenig zu fest zu? Ein wenig, vielleicht, wollte sie dem Piloten doch eigentlich nicht die Luft aus der Lunge pressen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr Herz klopfte, als sich das Tier in Bewegung setzte, die Flügel anhob, schlug und sich in die Lüfte erhob. Der Wind zerrte an Itoes Kleidern und Haaren und ein Blick nach unten ließ ihr Herz nur noch schneller schlagen. Die Häuser unter ihr wurden immer kleiner und kleiner, die Menschen waren schon bald zu mickrigen Punkten degradiert worden und durch die unheimlich schnell vorbeiziehende Luft fiel Itoe das Atmen hin und wieder schwer.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So verging vielleicht eine Minute, in der die Hyuuga den Flug nicht wirklich genießen konnte. Sie hatte die Arme um Kimihiro geschlungen und starrte auf den unter ihnen vorbeiziehenden Wald. Neben ihnen flogen für kurze Zeitspannen immer mal wieder einzelne Vögel her, später würden es teilweise ganze Schwärme sein. Die beiden Shinobi befanden sich schließlich im Reich der Lüfte, da war es doch nur natürlich, dass dessen Bewohner mal einen Blick riskierten, oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nach etwa zwei bis drei Minuten hatte sich die Hyuuga allerdings an den Flug gewöhnt. Sie kannte nun die Bewegungen des Vogels, wusste, wie sie atmen musste und lockerte auch den Griff um Kimihiro so weit es ging. Sie konnte sogar den Ausblick genießen, denn ließ man den Blick gen Horizont wandern, war das Bild, das sich einem bot, wahrhaft unglaublich.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoes Augen hatten inzwischen zu leuchten begonnen, sie lächelte sanft und ließ die wunderschöne Bilderflut auf sich wirken. Ob Kimihiro das Fliegen auch so viel Spaß machte? Aber vielleicht war es mit der Zeit einfach nichts besonderes mehr, was irgendwie tragisch wäre. Itoe genoss diese Minuten, sie fühlte sich frei und glücklich. Kein Wunder, ihr wurde gerade ein großer Wunsch erfüllt und das auf eine Weise, die neuer und aufregender kaum sein konnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kimihiro? Arigato.“, flüsterte sie ihm von hinten ins Ohr und lächelte fröhlich.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]tbc: Hokageberg
[/FONT]
 
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