S
Shiori
Guest
Der Wind heulte unaufhörlich, ließ Fensterläden klappern und warf Blumentöpfe um und ruinierte Gärten. Die Regentropfen prasselten auf den Fensterscheiben, während die Wolken die Welt mit Dunkelheit zu überziehen schienen. Der Sturm ließ den Himmel in tiefster Schwärze erscheinen, als würden sie sogar das geringste Licht, das von Mond und Sternen ausging, mühelos verschlucken können. Es war eine bedrückende Düsternis, begleitet von Sturmgeheul und einem wahren Regenguss, der die Bordsteine Shirogakures geradezu flutete und das Regenwasser in Sturzbächen hinunterjagen ließ.
Dies war eine Zeit, in der man keinen Hund vor die Tür jagen mochte, eine wahre, dunkle, stürmische Nacht. Seltsam, dass man dieses Szenario eigentlich schlechten Autoren vorwarf, die verzweifelt versuchten, eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre zu erzeugen. So ein Quatsch, Kritiker hatten nur einfach keine Ahnung, wie schlecht das Wetter des Nachts sein konnte. Nara Noboru – spät von seiner Mission heimgekehrt und überraschend in diesen plötzlichen Sommersturm geraten – verkniff sich einen Fluch, als er sich von seinen Kollegen verabschiedete und im Abenteurertrab die Straße zu seinem Haus hinunterlief, Kapuze der Regenjacke tief ins Gesicht gezogen. Sinnlose Ausrüstung, dachte sich zumindest der Nara, der mit Unmut feststellte, dass lediglich sein T-Shirt nicht unter die Kategorie „tropfnass“ fiel. Die Kapuze hatte er mehrfach in den Nacken schlagen müssen und somit befand er sich an einem Punkt, an der er ohnehin nicht mehr nasser werden konnte.
Und so etwas nannte sich Sommer.
Er war gerade dabei, seine Gedanken schweifen zu lassen und sich auf seine Wohnung zu freuen, als er im überdachten Hauseingang eine Gestalt erblickte, die ihm doch arg bekannt vorkam. Es war gar nicht lange her, Trauerzeit hatte er kaum gehabt und er hatte eine kurze Mission hinter sich. Dennoch konnte er sich vorstellen, dass die Hyuuga durchaus mit ihm zu reden hatte. Und dennoch war er beeindruckt, dass sie tatsächlich so lange gewartet hatte, um ihn abzufangen.
Doch was er weiter dachte, blieb ein Mysterium. Er bedachte die Besucherin nur mit einem kurzen Blick, ehe er mit dem knappen Kommentar „Komm‘ rein“ die Tür aufschloss und sie somit hereinbat. Kein Hallo und guten Abend, kein geheimnisvoller Spruch. Es war gut möglich, dass die abendliche Besucherin die Höhle eines Löwen betrat, nicht wahr?
Die Höhle des Löwen stellte sich Itoe wahrscheinlich luxuriös vor. Tatsächlich aber betrat sie eine Junggesellenbude par excellence – in der Ecke ein paar Pizzakartons, verschiedene Bücher und Werkzeuge auf den Tischen, überall Utensilien, Aktenberge, Kartons und Klamotten. Die einzigen sauberen und ordentlichen Inseln in dieser Wohnung waren der Küchenbereich – penibel gereinigt, mochte man schon fast meinen – sowie die grandiose Sammlung an Filmen, die fast eine ganze Wand in Beschlag nahm. Auch gab es mehrere verschlossene Türen, wobei fraglich war, ob der Nara ein Schlafzimmer besaß oder nicht doch auf seinem Sofa nächtigte.
Mit einer raschen Bewegung pflückte der Jounin zwei Shirts und drei dreckige Socken von seiner Couchgarnitur, bot seiner Besucherin mit einer stummen Geste einen Platz an und begab sich sodann zum Wäschekorb (selbstverständlich mitten in der Wohnung), warf die Wäsche ab, verschwand einmal in dem Raum, der vermutlich ein Badezimmer war und hängte dort seine Regenjacke auf.
Es war still in dieser Wohnung, wenn man mal vom Prasseln des Regens gegen die Scheibe absah. Der Jounin kam zurück und nestelte diesmal an seiner Maske, die selbstverständlich ebenfalls nass geworden war.
„Kaffee?“
A/N: Missionsnachbereitung
Dies war eine Zeit, in der man keinen Hund vor die Tür jagen mochte, eine wahre, dunkle, stürmische Nacht. Seltsam, dass man dieses Szenario eigentlich schlechten Autoren vorwarf, die verzweifelt versuchten, eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre zu erzeugen. So ein Quatsch, Kritiker hatten nur einfach keine Ahnung, wie schlecht das Wetter des Nachts sein konnte. Nara Noboru – spät von seiner Mission heimgekehrt und überraschend in diesen plötzlichen Sommersturm geraten – verkniff sich einen Fluch, als er sich von seinen Kollegen verabschiedete und im Abenteurertrab die Straße zu seinem Haus hinunterlief, Kapuze der Regenjacke tief ins Gesicht gezogen. Sinnlose Ausrüstung, dachte sich zumindest der Nara, der mit Unmut feststellte, dass lediglich sein T-Shirt nicht unter die Kategorie „tropfnass“ fiel. Die Kapuze hatte er mehrfach in den Nacken schlagen müssen und somit befand er sich an einem Punkt, an der er ohnehin nicht mehr nasser werden konnte.
Und so etwas nannte sich Sommer.
Er war gerade dabei, seine Gedanken schweifen zu lassen und sich auf seine Wohnung zu freuen, als er im überdachten Hauseingang eine Gestalt erblickte, die ihm doch arg bekannt vorkam. Es war gar nicht lange her, Trauerzeit hatte er kaum gehabt und er hatte eine kurze Mission hinter sich. Dennoch konnte er sich vorstellen, dass die Hyuuga durchaus mit ihm zu reden hatte. Und dennoch war er beeindruckt, dass sie tatsächlich so lange gewartet hatte, um ihn abzufangen.
Doch was er weiter dachte, blieb ein Mysterium. Er bedachte die Besucherin nur mit einem kurzen Blick, ehe er mit dem knappen Kommentar „Komm‘ rein“ die Tür aufschloss und sie somit hereinbat. Kein Hallo und guten Abend, kein geheimnisvoller Spruch. Es war gut möglich, dass die abendliche Besucherin die Höhle eines Löwen betrat, nicht wahr?
Die Höhle des Löwen stellte sich Itoe wahrscheinlich luxuriös vor. Tatsächlich aber betrat sie eine Junggesellenbude par excellence – in der Ecke ein paar Pizzakartons, verschiedene Bücher und Werkzeuge auf den Tischen, überall Utensilien, Aktenberge, Kartons und Klamotten. Die einzigen sauberen und ordentlichen Inseln in dieser Wohnung waren der Küchenbereich – penibel gereinigt, mochte man schon fast meinen – sowie die grandiose Sammlung an Filmen, die fast eine ganze Wand in Beschlag nahm. Auch gab es mehrere verschlossene Türen, wobei fraglich war, ob der Nara ein Schlafzimmer besaß oder nicht doch auf seinem Sofa nächtigte.
Mit einer raschen Bewegung pflückte der Jounin zwei Shirts und drei dreckige Socken von seiner Couchgarnitur, bot seiner Besucherin mit einer stummen Geste einen Platz an und begab sich sodann zum Wäschekorb (selbstverständlich mitten in der Wohnung), warf die Wäsche ab, verschwand einmal in dem Raum, der vermutlich ein Badezimmer war und hängte dort seine Regenjacke auf.
Es war still in dieser Wohnung, wenn man mal vom Prasseln des Regens gegen die Scheibe absah. Der Jounin kam zurück und nestelte diesmal an seiner Maske, die selbstverständlich ebenfalls nass geworden war.
„Kaffee?“
A/N: Missionsnachbereitung