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Düsterer Waldrand

Kazegawa Toru

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Die genaue Tageszeit ihrer Ankunft auf dem Festland ließ sich nur schwer feststellen, da sich die Sonne seit dem frühen Morgen hinter einer dicken Wolkendecke verbarg. Nur vereinzelte Strahlen brachen zwischen dem Grau des Himmels hervor und tauchten die ungewohnte Umgebung des Feuerreiches in ein diesiges Dämmerlicht. Zu allem Überfluss sammelten sich während ihres Marsches durch die Wälder nach Kusa auch noch dichte Morgennebel, die zu Beginn dicht über dem Boden waberten, sich aber bald schon hoben und einen diffusen Schleier über den umliegenden Tälern ausbreiteten.

”Wären wir nicht schon in der Gegend unterwegs, könnte man bei dem Wetter richtig Heimweh bekommen. Fehlt noch ein leichter Regenschauer, oder was denkst du?”

Ungeachtet der vorübergehenden Durchquerung einer großen Region, die in der langen Geschichte der Großreiche häufig zum ehemaligen Feindesland zählte, stapfte der Kazegawa stundenlang ungerührt durch taunasse Ebenen, über laub- und moosbedeckte Waldböden und hügelige Landstraßen entlang ausgedehnter Felder bis ins Reich des Grases. Landesgrenzen waren eine Sache, um die sich anderen Personen kümmerten, nicht aber die Ninja des Wasserreiches!

”Noch kein Shiro in Sicht. Haben wahrscheinlich verschlafen oder sich unterwegs irgendwo verirrt… Gehen wir noch in die richtige Richtung?”

Er sah sich schnell nochmal nach allen Seiten um. Nur um sicher zu gehen, dass sie noch auf Kusa zuhielten und nicht überraschenderweise die Tore Konohagakures passiert hatten. Es würde sicher Ärger geben, wenn sie dort ungefragt reinplatzten. Auch bestand bei dieser Suppe die Möglichkeit, dass sie sich gegenseitig aus den Augen verloren und das war natürlich gleichermaßen unakzeptabel. Toru überlegte sich, die imaginären Liste mit Opa Kazegawas militärischen Taktiken abarbeitend, eine todsichere Notlösung, die für solche Situationen wie geschaffen zu sein schien: Funkkontakt!

”Also, das Buch in dem ich gestern während der Überfahrt gelesen habe… Das nennt sich ”Das Kaiserliche Glücksspielhaus”, mein absolutes Lieblingsbuch. Bin schon seit Jahren an dem Wälzer dran und werde nicht locker lassen, bis ich auch noch die letzten Seiten schaffe! Bin gespannt, was mit dem Helden passiert: Ein stahlharter Taijutsuka, der die üblen Agenten vom Madako Clan erst schüttelt und dann zu Brei rührt! Es schmerzt mich ja das zuzugeben, aber der Bösewicht hier drin ist spitze. Nennt sich “die Nummer” und weint Tränen aus Blut, wenn er jemanden kalt macht. Auf dem Einband steht, das sein von irgendwelchen Fächerleuten drüben aus Shiro abgekupfert worden. Obwohl der mich auch irgendwie an diesen Hebi von zuhause erinnert.”

Perfekt. Wenn er diese Lautstärke beibehielt und ihm der Gesprächsstoff unterwegs nicht ausging, dann sollten auch die verbleibenden paar Kilometer noch zu schaffen sein.
 
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Obwohl Izuya und sein Vater kaum unterschiedlicher hätten sein können, meinte Yamato in dem Blauschopf einen Charakterzug zu erkennen, den sie doch gemein hatten: die Fähigkeit nämlich, ein guter Anführer zu sein. Ein Ideal, von dem er hoffte, es irgendwann selbst einmal zu erreichen. Bei dem Akinawa musste man zwar ein wenig genauer hinschauen, um diese Qualität unter all der Kumpeligkeit zu erkennen, doch spätestens als er Yamato versicherte, dass er sich keine Sorgen machen sollte und sie die Mission schon gut hinter sich bringen würden, ahnte er, dass Izuya wohl doch einen Ticken weit hinter seine Fassade geblickt haben musste. Und Rücksicht nahm. „Kriegen wir hin.“, erwiderte er zuversichtlich und hob ebenfalls den Daumen. Ja, inzwischen hatte er tatsächlich wieder etwas Mut geschöpft, nachdem der Tag so exorbitant mies begonnen hatte.

So gut er konnte, hielt Yamato mit dem Taijutsuka Schritt, was ihm über den ersten Teil der Wegstrecke auch einigermaßen gut gelang - wohl weil sie zwar zügig unterwegs waren, Izuya sein Tempo aber doch etwas drosselte. Sonst hätte er vermutlich nur noch eine Staubwolke von dem Akinawa gesehen. Als der ihm gleich darauf offenbarte, dass er „nur“ Taijutsu beherrschte, schüttelte Yamato im Lauf nur kurz den Kopf. Wirklich viel voraus hatte er Izuya in Sachen Chakra noch nicht. Vielleicht irgendwann einmal, aber momentan konnte er gerade einmal ein paar Knochen wachsen lassen. Großes Kino. „Heh, Taijutsu ist doch das beste…“, gab der Tsukigata daher mit einem Lächeln zurück und musste mitten im Satz doch Luft holen. „…um Monster zu verhauen und Leute zu retten, oder?“. Danach konzentrierte Yamato sich weiter auf seinen Lauf. Noch wollte er nicht um eine Pause bitten, auch wenn es wohl allmählich an der Zeit für eine war. Blieb zu hoffen, dass er den richtigen Zeitpunkt nicht verpasste und sich dadurch blamierte, dass er unzeremoniell die staubige Straße küsste.

Es sollte anders kommen, wenngleich nicht viel weniger peinlich. Und es geschah so schnell, dass Yamato es erst realisierte, als es schon vorbei war. Urplötzlich war Izuya vor ihm, packte ihn auf seinen Rücken und stob davon. „Ahaaaach du Sch…!“. Der Tsukigata konnte sich gerade noch reflexartig festhalten, sonst wäre er seinem Teamleiter wohl wie ein Fähnchen hinterhergeweht. „Danke…“, murmelte er nach einer Weile in Izuyas Ohr. Obwohl es etwas verdattert und niedergeschlagen klang, war er tatsächlich ehrlich dankbar, dass der Akinawa auf ihn Rücksicht nahm und sogar einen Teil seiner eigenen Kraft opferte, um sie beide schnell und effizient an ihren Einsatzort zu bringen. So schluckte Yamato seinen Stolz vorerst herunter, biss die Zähne zusammen und fügte sich in sein Schicksal. Je schneller sie vorankamen, umso besser standen die Chancen, diese verschwundenen Leute zu retten und andere davor zu bewahren, überhaupt erst zu verlorenzugehen.

Hatten sie am Morgen noch halbwegs gutes Reisewetter gehabt, war es umso trüber und nebliger geworden, je weiter sie nach Kusa vorstießen. Auch zeigte sich der freundliche Wald, durch den sie (beziehungsweise Izuya) gelaufen waren, inzwischen weit weniger freundlich. Hoch und eng beieinander standen die Bäume und reckten ihre knorrigen Äste flehentlich in den wolkenverhangenen Himmel, der nur stellenweise durch das dichte Blattwerk zu erkennen war. Wie milchigtrübe Suppe hing der Nebel zwischen den schwarzgrauen Stämmen und schien jedes Geräusch zu schlucken. „Wenn das hier immer so aussieht, wundert es mich überhaupt nicht, dass hier Leute verlorengehen…“, murmelte Yamato und kletterte von Izuyas Rücken herunter, um sich erst einmal ausgiebig zu strecken. Es zog ihm noch immer hässlich in den Knochen, so dass er für etwas Bewegung jetzt dankbar wäre. „Wie gehen wir vor? Haben wir schon alle Infos, die wir brauchen oder gibt‘s jemanden, den wir noch kontaktieren müssen?“. Außerdem war da noch ein Team aus Sora mit im Spiel, wenn er den Missionsbefehl richtig erinnerte.

@Akinawa Izuya
 

Kinzoku Kenta

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Kenta hatte den Schreck bei seinem Begleiter durchaus registriert - und mal ehrlich, wie könnte man nicht? Toru überspielte es zwar durchaus solide, aber halt mit einer beachtlichen Latenz. Das gab Abzüge in der B-Note. Nebenbei wurde zunehmend deutlich, dass Toru zwar einen gepflegten Eindruck machte, zwischen den Ohren bei ihm aber offenbar ... ja, was genau das sein mochte ließ sich für Kenta gar nicht sagen, dafür musste man vermutlich Psychiater sein, aber er würde es als irgendwas zwischen einem notdürftig neu verkabelten Synapsenkurzschluss und chronischer Hirnschmalzverquirlung beschreiben.
Aber immerhin witzig war er dabei. Allein was er aus Fachwörtern machte! Kenta beschloss, es nicht weiter hervorzuheben - er vermutete stark dass Toru sowieso nur mit Unverständnis und noch mehr Wortsalat reagiert hätte - und sich einstweilen für sich darüber zu amüsieren. Haach .. und vielleicht nebenher versuchen sich auf seine Lektüre zu konzentrieren. Auch wenn er langsam Zweifel bekam, die für Elektrophysik nötige Konzentration aufbringen zu können, wenn Toru weiter solche unabsichtlichen Brüller verschoss ...

Auf der Schiffsreise ging es allerdings noch so halbwegs, da auch der Kazegawa sich mit seinem Buch befasste; erst unterwegs nach Kusa kamen wieder vermehrte Gespräche auf, in deren Verlauf Kenta mehr als einmal unerwartet breit losgrinste. Da er aber ohnehin dauernd grinste, fiel es vermutlich gar nicht mal recht ins Gewicht! Und es war ja nicht so als würde Toru nur witzige Wortverknotungen von sich geben. Ab und an kam sogar etwas regelrecht normales aus seinem Satzbaukasten. "Ach, ich persönlich bin eher für Extreme. Entweder Gewitter oder gar nicht, wenn du verstehst." Während sie so vor sich hin latschten und dem Zielort näher und näher kamen, kontrollierte Kenta hin und wieder die Karte, die er am Ankunftsort gekauft und sicherheitshalber in eigenen Händen behalten hätte - so wie Toru mit Büchern umging bestand ein nicht unwesentliches Risiko, dass er Teile seines Mittagessens zu unerwarteten neuen Landmarken verwandelte. Und die Tomatensoßenfleck-Lavaseen und Käsekrümel-Berge wollte er dann nicht unbedingt bei seiner Routenplanung berücksichtigen müssen! Jedenfalls konnte er die Ortsfrage sofort mit der nötigen Gewissheit beantworten. "Wir sind wo wir sein sollten. Aber vermutlich kommen sie nicht aus der selben Richtung. Wenn man nicht über Wasser anreist, hat diese Strecke wenig Vorzüge."

Warum Toru plötzlich auf lautstarke Diskussionen über seinen kitschigen Abenteuerschinken umschwenkte, nur weil der Nebel dichter wurde, war für Kenta nicht ganz nachvollziehbar - soweit es ihn betraf, könnten Torus innere Abläufe auch von einem kleinen Aufziehäffchen mit Tschinellen oder einem großen Glücksrad gesteuert werden, das in seiner Marmel vor sich hin rotierte und dabei zufällig zwischen Gesprächsoptionen wie "Wetter", "mein Lieblingsbuch" oder auch "damals, als ich aus Versehen eine Dose Terpentin ausgetrunken habe" auswählte. Zumindest ergaben sie für einen externen Beobachter ungefähr so viel nachvollziehbaren Sinn. Wäre wirklich spannend ob er im Kampf auch so bizarr agierte und einfach ein paar Nieten in seinem Schädel vermisste oder sich nur sonderbar gebärdete weil er - zum Beispiel - vierzehn Jahre in einem Schrank unter der Treppe eingesperrt gewesen war und bis vor kurzem nie richtigen Kontakt zu normalen Menschen gepflegt hatte.
"Oh, du kennst Hebi?" Fast bereute Kenta es ja, dem Wahnsinn mit einem Kommentar noch Vorschub zu leisten, aber Hebi war für ihn einfach ein spannendes Thema. Wie der große Bruder den er nie gehabt hatte - zum Glück, denn der hätte ihm sicher nicht so viel Freiraum gegönnt wie er mit seinen ahnungslosen Eltern genossen hatte. Außerdem war es nicht so dass sie im Moment viel anderes zu tun hätten als sich in diesem nebelverhangenen Wald umzuschauen, möglichen Entführern auf die Finger zu hauen, und sich irgendwie mit einem eventuell auftauchenden Shiroteam ins Benehmen setzen ... fürs Erste blieb es aber einfach ein stiller, nebeliger Wald. Wäre fast langweilig, wenn man keinen schwätzenden Toru dabei gehabt hätte. Kenta ließ ihn aber machen - eine bessere Methode die Entführer auf sie aufmerksam zu machen, damit man sie schnell erledigen und das ganze abzukürzen konnte, wäre ihm eh nicht eingefallen.


@Kazegawa Toru
 

Kazegawa Toru

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”... und erst da habe ich gemerkt, dass das gar kein Apfelsaft war. Hätte das Zeug beinahe getrunken!”

Und damit endete Torus Anekdote darüber, wie er haarscharf um den Genuss einer Dose Terpentin gebracht wurde. Möglicherweise war Genuss hier das falsche Wort. Und Eigentlich hatte es sich auch nicht um eine Dose im engeren Sinne gehandelt. Rückblickend hätte der seltsam geformte Behälter ihm vielleicht auch damals schon Aufschluss über den schwer verdaulichen Inhalt geben müssen. Oder der beißende Geruch, den klein Toru einfach als abgestandenen Apfelsaft verbucht hatte (er war in dem Moment recht durstig gewesen und generell nicht besonders wählerisch, wenn es um gelegentliche Zwischenmahlzeiten ging). Streng genommen ließ sich der Vorfall auf die naive Unwissenheit der Jugend schieben, denn zu jener Zeit war der junge Kazegawa noch im zarten Kindesalter gewesen und hatte Opa bei der Konstruktion seines Baumhauses geholfen. Soll heißen, dass der Opa einen archaischen Hindernisparcour ohne Netz und doppelte Böden im höchsten Baum den er nahe dem Grundstück hatte finden können anbrachte und sein Enkel ihm Werkzeug und Material hinterher schleppen durfte. Quasi zum warm werden, bevor es weiter zur Erprobung der Mordanlage ging. Kein Wunder, dass er dabei durstig werden musste. Die vermeintliche Erfrischung dann auch noch direkt in Händen haltend, lauschte er kurz der verheißungsvoll umherschwappenden Flüssigkeit im Inneren, bevor er sich eilig daran machte, den Deckel zu entfernen. Glücklicherweise funktionierten die Argusaugen seiner Eltern damals auch ohne Hilfsmittel noch ziemlich gut und eingehüllt in eine Staubwolke kamen beide Elternteile mit scharrenden Sohlen zum stehen, ein Händepaar die unheilvolle Dose in sicherer Höhe außer Reichweite des ahnungslosen Rackers haltend, während das zweite den Zögling mit Nachdruck am Boden hielt. Eine deftige Standpauke später war ihm dann aufs genaueste bewusst gemacht worden, dass nicht alles in Dosen abgepackte auch einwandfrei zum Futtern taugte. Pragmatisch hatte Toru sofortige Besserung demonstriert und das böse Terpentin saftig gegen den Baum gepfeffert.
Das Motto der Kindererziehung im Hause Kazegawa lautete nicht umsonst: Was dich nicht umbringt… solltest du schnellstmöglich zerlegen, bevor es eine zweite Chance bekommt. Oder sowas in der Art. Just in diesen Gedanken verweilend, kam Kentas Rückfrage praktisch wie auf Stichwort.

”Aber sicher kenne ich den Bo- ...Hebi. Wir haben uns mal gekloppt. War auf irgend so ‘ner einsamen Insel. Kann mich nicht mehr erinnern, wie das damals ausging.”

Jetzt, wo er so darüber nachdachte, kamen ihm Bilder von winzigen, bunt bemalten Zuschauern in den Sinn. Ziemlich viele davon. Doch wie konnte das sein? Hatten sie statt sich zu kloppen etwa Strandvolleyball gespielt? Toru überlegte, ob er mitunter doch damit anfangen sollte, ein eigenes Tagebuch zu führen, um sich an vergangene Erlebnisse wie dieses besser zu erinnern. Allerdings vergaß er seine schriftstellerischen Ambitionen immer gleich wieder. Und überhaupt, es fiel ihm schon schwer einen einfachen Missionsbericht zu verfassen. Zwar wusste er so im ungefähren, worüber er schreiben und was er besonders hervorheben wollte, doch Schwierigkeiten bei der passenden Formulierung und schwerwiegende grammatikalische Stolpersteine zermalmten jeglichen Versuch, sich als amateurhafter Autor zu etablieren. Da er aber nunmal Toru war, gab er trotz aller Widrigkeiten nicht auf. Das kleine Notizbüchlein nebst Silberstift in seiner Jackentasche waren buchstäbliche Belege dafür. Doch zurück zum Thema Rotauge:

”Wenn du so fragst, hast du wohl auch schon seine Bekanntschaft gemacht?”
 

Akinawa Izuya

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Ein Schmunzeln zog sich durch die Züge des jungen Genin, als Yamato davon sprach, dass Taijutsu doch das Beste war, um Monster zu verhauen. Im Grunde hatte der andere Genin da schon recht, denn Taijutsu war das Beste, egal wofür. Auf der Akademie war der Blauschopf trotz all seiner Coolness bei den Mädchen doch immer irgendwo ein allgemeiner Versager gewesen, denn auch wenn er im Taijutsu weit über dem Schulniveau war, so versagte er in allen anderen Fächern. Man sagte ihm oft nach, dass er es nie weit bringen würde und auch in der Genin Prüfung hatte er mit exakt der Mindestpunktzahl bestanden und das nur, weil man gnädig mit ihm war. Tag und Nacht trainierte er wie ein Verrückter, besaß grundlegend zerlederte Hände und achtete gezielt auf Ernährung, Regeneration und Anstrengungen. Sein Körper war sehr trainiert, seine Kampfkünste fortgeschritten, aber von Perfektion konnte man da auch nicht sprechen. Er hatte noch einen langen Weg vor sich. Wenn er doch nur Nin- oder Genjutsu nutzen könnte. „Du hast recht. Um Monster zu verhauen ist Taijutsu wohl die beste Option, die wir haben“, entgegnete der Teamleiter aus Shirogakure und schmunzelte abermals. Vielleicht mochte Yamato noch ein Frischling sein, doch gerade inpunkto Chakra würde er Izuya definitiv übertreffen, egal ob jetzt oder irgendwann. Dem Akinawa fehlten dafür einfach die Fähigkeiten. Noch vor der Landesgrenze schien Yamato jedoch langsam sein Maximum an Laufleistung zu erreichen, weshalb Izuya ihn ungefragt Huckepack nahm und wie eine Rakete davon schoss. Der Akinawa erholte sich immer recht schnell nach großen, körperlichen Anstrengungen und daher war es für ihn okay, wenn er nun etwas Pulver verschoss und seinen Kameraden dadurch entlastete, denn er brauchte Yamato topfit für diese Mission. Und so näherte sich das Duo der Landesgrenze und erreichte dann auch zu einem späteren Zeitpunkt den düsteren Waldrand beim Reich des Grases.

Die optische Erscheinung des Waldes war beinahe als grausam zu bezeichnen. Dicke Nebelschwaden durchstachen die Idylle, umschlangen die schwarzgrauen Stämme der Bäume, dessen Blattgrün finsterer nicht hätte sein können. Die Situation am Himmel ließ sich großteils nur vermuten, denn die knorrigen Äste der eng beieinander stehenden Bäume verdeckten jenen, sodass auch der Lichteinfall sehr sperrig ausfiel. Es war definitiv kein Ort, an welchem man sich wohl fühlte und auch Izuya wurde von einem Gefühl der Unbehaglichkeit heimgesucht. Es war nicht so, als hätte er Angst, aber ganz wohl war ihm bei der Mission einfach nicht, zumal er sich selbst eigentlich als nicht so fähig einschätzte, um eine B-Rang Mission fernab der Heimat zu leiten. Der Druck in ihm war hoch, zumal er Yamato gegenüber ein hohes Verantwortungsbewusstsein generieren musste, denn alle Kameraden gesund und munter heim zu bringen war die Devise, die er sich auferlegt hatte. „Deine Worte in Gottes Ohren“, entgegnete Izuya daraufhin auf den Kommentar seines Kollegen, der die allgemeine Situation des düsteren Waldes auffasste. In der Zwischenzeit stand der Tsukigata wieder auf seinen eigenen Beinen und auch Izuya streckte sich zunächst, atmete tief durch und begab sich in die Regeneration seiner Kräfte, in dem er aus seinem Rucksack, den er kurzweilig vorneherum trug, eine Flasche Wasser holte und daran nippte.

Das Natrium, Calcium, Magnesium, Chlorid, Hydrogencarbonat und Sulfat haltige Getränk sorge zügig für den Nachschub wichtiger Mineralien, um die Leistung des Akinawa wieder zu steigern. „Wie wir vorgehen ist im Grunde uns überlassen. Ob wir jetzt nach den Vermissten suchen, das Monster ausfindig machen oder erstmal in die umliegenden Dörfer wandern, um Informationen zu erhalten…es ist egal“, erklärte Izuya, doch natürlich wollte der Genin einen gewieften Plan auf die Beine stellen, schließlich musste man hier mit Sinn und Verstand vorgehen! „Zunächst sollten wir uns jedoch mit dem Einsatzteam aus Soragakure treffen und grundlegendes zum kooperativen Einsatz klären, bevor wir die nächsten Schritte unternehmen. Eventuell ist auch eine Arbeitsteilung möglich, um mehr Effizienz in die Umsetzung zu transferieren“, erklärte Izuya. „Also los. Suchen wir die Kameraden aus Soragakure in der Hoffnung, dass sie uns nicht für den Feind halten und kurzerhand abschlachten, hahahaha“, lachte der Blauschopf und stapfte dann auch schon weiter, um die zwei kuriosen Kameraden des anderen Dorfes ausfindig zu machen.

@Tsukigata Yamato @Kinzoku Kenta @Kazegawa Toru
 
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Die kurze Trinkpause nutzte Yamato, um sich ebenfalls mit etwas kühlem Nass zu versorgen. Selbst wenn das bei Weitem nicht so aufregend war wie das hochkomplexe Mineralwasser seines Teamleiters. Nein, in seinem Fall war es schnöde, aber ungleich gehaltvollere Milch und der Tsukigata war einmal mehr froh, dass er nicht auch noch laktoseintolerant war. Schlecht wurde ihm ja von der schieren Menge ohnehin schon. Nachdem sein Rucksack einen guten halben Liter Milch und zwei Calciumtabletten leichter war, wagten sie sich weiter in den Wald hinein. Mit jedem Schritt schien die Umgebung düsterer, der Nebel dichter zu werden. Kaum zu glauben, dass es helllichter Tag sein sollte. Alle Geräusche, die man vielleicht erwartet hätte – mannigfaltige Vogelstimmen, die einander zu übertreffen suchten, das sanfte Säuseln des Windes in den Blättern, das Zirpen von Insekten in der trägen Mittagssonne – all das war hier verstummt und hatte einer drückenden Stille Raum geschaffen. Unnatürlich laut klangen da die Stimmen der beiden Shiro-Nin und doch war ein Gespräch gerade das Einzige, was den unterschwelligen Grusel in Schach halten konnte. Zumindest, was Yamato anging.

Gute Idee.“, nickte er auf Izuyas Ansage, zuerst das Sora-Team zu suchen. Ohne irgendwelche Anhaltspunkte, welches Vorgehen am Vielversprechendsten sein würde, schien es ihm sinnvoll, erst einmal den Kreis der Mitstreiter zu erweitern. Und vielleicht hatten die Leute aus Sora ja auch schon etwas herausgefunden, was durch das Shiro-Team nicht ein zweites Mal herausgefunden werden musste. Vorausgesetzt… ja, Izuya sagte es schon. Vorausgesetzt, die Soras nahmen sie vorher nicht einfach auseinander. „Hey, ich geb‘ alles für meinen Imperator.“, versuchte der Tsukigata die Stimmung etwas zu heben. Izuya schien zwar guter Dinge, aber die darunterliegende Anspannung war Yamato nicht entgangen, aber gut… wer sich in so einer Umgebung locker und entspannt fühlte, wäre ihm auch von Grund auf suspekt gewesen.

Bist du soweit in Ordnung?“, versicherte er sich dann noch einmal. Zwar schien der Akinawa nach dem Gewaltmarsch mit ihm auf dem Rücken nicht weiter beeinträchtigt, aber naja… er selbst war ja auch ein Typ, der erst dann etwas sagte, wenn es nicht mehr anders ging. Während sie weiter in den Wald vordrangen, schienen die Bäume dichter zusammenzurücken und es wurde spürbar kälter. Plötzlich knackte es laut, als würde etwas Sprödes brechen. Dann folgte ein hässliches, feuchtes Schaben. Saß da im Gebüsch ein Ungeheuer, das einem der unglücklichen Vermissten gerade das Mark aus den Knochen saugte? Yamato war stehen geblieben. „Uah… sorry.“, grummelte er und unterdrückte einen weiteren Schmerzenslaut. „Das war ich.“. Er schüttelte sich kurz die Schultern und schloss etwas verlegen zu seinem Teamleiter auf. Natürlich musste sein Bluterbe sich zum ungünstigsten Zeitpunkt überhaupt lautstark bemerkbar machen. Dass es alles andere als angenehm gewesen war, blieb unerwähnt. Sie gingen einige Schritte weiter und gerade als Yamato sich fragte, wie sie das Sora-Team hier finden sollten, knackte es erneut. Doch dieses Mal blieb die Entschuldigung aus. Und auch sonst war von dem Tsukigata nichts mehr zu hören. Oder zu sehen. Izuya war allein.

@Akinawa Izuya @Kinzoku Kenta @Kazegawa Toru
 

Kinzoku Kenta

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"Gekloppt, hm?" Fragte Kenta nach - und kam nicht umhin sich auszumalen wie Toru mit nicht unerheblicher Geschwindigkeit in Richtung Erdkern getrieben wurde. Und zwar nicht unangespitzt, sondern so angeschärft, dass er sich bohrungsdynamisch auch günstig verhalten würde. Aber .. gut, vielleicht war das auch lange her, als Hebi noch unerfahrener gewesen war. Hrm. Wenn das so wäre, würde er doch glatt ein wenig neidisch - er traute sich zwar zu, einen einigermaßen guten Stand mit dem Ame-nin zu haben, aber es wurmte ihn schon ein wenig dass sie sich so wenig ebenbürtig waren. Naja. Vielleicht hatte Toru das Ergebnis der Konfrontation auch nur vergessen weil sie für ihn in einer Gehirnerschütterung geendet war. Würde auch das ein oder andere lose Rädchen da oben erklären.
"Ich hab ihn ein paar mal getroffen, ja. Leider ist aus der gemeinsamen Mission nichts geworden, aber er scheint mir ein ganz patenter Zeitgenosse zu sein." So wirklich genau wusste er noch nicht über Hebis Kompetenzen bescheid, aber die Möglichkeiten die sein Genjutsu bot faszinierten den Kinzoku. Hoffentlich käme er nochmal dazu, ihn in Aktion zu erleben. "Ich glaube, wir sind auf einer Wellenlänge, was das meiste angeht." ... hach. Dieser Wald war irgendwie lästig. Kenta warf periodisch immer wieder mal einen Blick in ihre Umgebung, aber es blieb so leer und verlassen wie zu Beginn - und er wusste dass sich das nicht gehörte, ja, aber diese Stille und Ödnis war ihm vor allem langweilig. Einfach mit Toru unterhalten könnte er sich auch woanders ... gelangweilt grub er in seiner Hosentasche nach einem (für einen Atemauffrischer unverschämt süßen) Mentholbonbon und lutschte es extra langsam über fünf Minuten auf, während er sich mit zunehmendem Desinteresse einmal länger mit ihrer Umgebung befasste. Manch einer hätte sie gruselig gefunden, Kenta ging sie einfach auf die Nerven. Oho, halt. War das da ein großes Spinnennetz? Vielleicht konnten sie gleich mal einen Blick darauf werfen ...

Und dann - naja, das Klischee wäre gewesen dass es plötzlich dunkel wurde. Wurde es aber nicht. Der Faden riss einfach ab und machte ein paar irre Zuckungen durchs Nirgendwo, dann gab es eine geraume Weile lang gar nichts.


Kenta erwachte in erster Linie mit einem irgendwie ganz sonderbaren Gefühl - war sich plötzlich gar nicht mehr sicher, was jetzt A und B waren und vor allem - wie er da hin gekommen war. War er nicht eben noch im Wald gewesen? Und in zweiter Linie ... hatte er hämmernde Kopfschmerzen und übel war ihm obendrein. Während er blinzelnd die Augen aufschlug, musste er zudem feststellen, dass es pechfinster war ... er reckte sich. Soweit das ging, denn auch da gab es ein Problem. Seine Arme befanden sich überkreuzt hinter seinem Rücken, die Knie und Knöchel direkt aneinander, und all das wurde gesichert durch etwas das sich verdächtig wie eine ganze Menge Seil anfühlte.

"Oo-kay." Kommentierte Kenta die Gesamtsituation - mit einem leisen Anklang von Vorfreude, die für eventuelle Zuhörer vermutlich paradox erschien, wenn sie nicht erahnten, dass er bereits Pläne machte, was er mit den Verantwortlichen anstellen würde. Er wollte gerade nochmal etwas lauter etwas sagen, um die Größe des Raums abzuschätzen, dann bemerkte er einen warmen Luftzug um seine Nase. Gleichzeitig fiel ihm auf dass er nicht nur gefesselt, sondern an irgendwas schwerem befestigt war. "... ach. Sag nicht, die haben uns zusammengeknotet." Bemerkte er augenrollend, während sein Gegenüber zu sich kam. "Hey. Ich bin Kenta. Und ich hoffe du musst jetzt nicht kotzen." Sein Instinkt wollte sich hier und jetzt losmachen, aber ... gemach. Erstmal klären was hier Sache war und mit wem, einfach rausspringen und um sich schießen könnte dumm sein. Vielleicht wusste sein Gegenüber ja ein bisschen mehr. Der Boden den sie sich gerade teilten schien schon einmal ganz schön hart zu sein ... oooh, hierfür würde jemand sterben, keine Frage. Und zwar nicht schnell!
 
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Kazegawa Toru

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”Huh. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Gelegenheit für eine gemeinsame Mission. Die Leute sagen ja immer, man soll die Hoffnung nie aufgeben. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob hier von hoffen die Rede sein kann. Moment! Was hat das mit Wellenlängen zu tun?”

Die Abwesenheit einer zufriedenstellenden Antwort verblüffte Toru für einen Moment. Oder besser gesagt die Abwesenheit irgendeiner Antwort. War seine brillante, nur zum größten Teil improvisierte Kommunikationsstrategie endgültig fehlgeschlagen? Doch wie konnte das sein? Unmöglich, diese Taktik schien narrensicher! Voller Überzeugung atmete er tief ein und korrigierte die Lautstärke der bisherigen Konversation noch einmal um mehrere Dezibel nach oben.

”Toru an Kenta? Bitte kommen! Irgendeine Art von Interferenz scheint diesen Kommunikationskanal zu stören.”

Da jegliche Rückmeldung seitens seines Partners erneut ausblieb, blieben Toru kaum Alternativen. Notgedrungen ergriff er äußerste Maßnahmen und… blieb an Ort und Stelle stehen. Kenta hatte ihn in letzter Zeit nicht überholt, daher musste er sich noch irgendwo in der Nähe aufhalten. Für den Fall, dass er zurückgefallen sein sollte, würde Toru warten, bis der Kinzoku wieder zu ihm aufschloss, sodass die Mission fortgesetzt werden konnte. Mehrere Minuten lang tat sich überhaupt nichts. Keine eilenden Schritte, keine verspätete Antwort - garnichts. Den Kazegawa beschlich langsam aber sicher ein mulmiges gefühl. Hatten sie sich etwa beide unabhängig voneinander im nebligen Wald verlaufen? Kalter Schweiß rann ihm übers Gesicht und den Nacken hinab. Mit der Langsamkeit eines fast abgelaufenen Uhrwerks drehte sich Torus Kopf um neunzig Grad und beinahe schon hoffte er, den verstummten Ninja bei seinem Schulterblick zu Gesicht zu bekommen. Doch abgesehen von einigen Schattenspielen zwischen den tiefhängenden Ästen, war Kenta selbst war nirgends zu sehen oder zu hören. Anstelle eines rothaarigen jungen Mannes füllten sein Gesichtsfeld nur herumfliegendes Laub, Schatten und Zweige. Der Weg, den die beiden genommen hatten lag düster und verlassen im Zwielicht, beinahe so als wären sie nie hier gewesen. Irgendwo im Unterholz zirpte eine Grille ihr einsames Lied.

”Uh… Kenta?”

Die Lautstärke hatte sich durch irgendeinen seltsamen Einfluss der Umgebung auf Flüsterton verringert. Das war die einzig schlüssige Erklärung, denn immerhin zeigte ein Kazegawa niemals Anzeichen von Furcht oder Schwäche! Die Umgebung entgegnete seinem halbherzigen Versuch der Kontaktwiederaufnahme indes weiterhin mit verhältnismäßiger Stille. Selbst die alleingelassene Grille schien sich der allgemeinen Stimmung entsprechend mittlerweile verzogen zu haben und ließ einen perplexen Toru still und stumm im Walde stehend zurück. Was war hier geschehen? Gerade eben noch befanden sie sich in einer angeregten Diskussion und Schwupp! teilte sich die Szene in unzusammenhängende Monologe. Toru verstand die Welt nicht mehr, alles schien mit einem mal so nebulös, selbst wenn von dem physisch vorhandenen Nebel der sich in rauen Mengen überall im Wald befand einmal abgesehen wurde. Angestrengt versuchte der Kazegawa, sich einen Reim auf den spontanen Ausfall der anderen Hälfte dieses Einsatztrupps zu machen. Hatte sich der Kinzoku einer dringlichen Angelegenheit wegen vorübergehend ins dichtere Unterholz verzogen? Falls ja, dann musste er sprichwörtlich die Beine in die Hand genommen haben. Und das ganz ohne ein einziges Geräusch zu verursachen. Toru wollte sich gar nicht ausmalen, was der arme Teufel zu sich genommen haben musste, um sich derart unverzüglich, heimlich, still und leise an ein stilles Örtchen verziehen zu müssen. Wenigstens gab es genügend Blätter im Umkreis.

”Na großartig. Schätze eine kurze Pause kann nicht schaden.”

Klirrend lehnte er seinen Rucksack gegen die aufragenden Wurzeln eines nahen Baumes und fischte nach seiner Bentobox. Während er noch mit diversen Taschen und Reißverschlüssen zu tun hatte, wehten auf einer sanften Brise die Überreste eines abgerissenen Spinnennetzes vorbei und verhedderten sich irgendwo im hohen Geäst.
 

Akinawa Izuya

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Die Silhouette des Waldes sorgte tatsächlich für ein unbehagliches Gefühl in der Magengegend des Taijutsuka, der ohne Müdigkeitserscheinungen voran schritt und den guten Yamato dabei mit sich führte. Es war nicht nur das Terrain, welches ihm zu schaffen machte, sondern auch die hohe Verantwortung für die Mission und insbesondere für das Leben des weniger erfahrenen Genin hinter ihm. Eine große Last war hier vom Muskelprotz zu stemmen, barg dieser Einsatz schließlich unvorhersehbare Risiken. Andernfalls wäre es ja auch nur eine Mission des C-Ranges gewesen, gell? Neugierig beobachtete Izuya seinen neuen Kumpel dabei, wie jener Milch und Calcium-Tabletten zu sich nahm. Äußerst interessante Ernährung aber für einen Kampfsportler viel zu eintönig was die Nachfuhr von Spurenelementen in den Blutkreislauf angeht. Das Yamato jenes Spurenelement aber besonders benötigte, weil er wortwörtlich mit Knochen hantierte, war dem Blauschopf noch gar nicht so bewusst, obgleich seine allgemeine Kenntnis und sein Wissensstand in letzter Zeit enorm zunahmen, so lernte er sehr fleißig um seine Wissenslücken aus der Vergangenheit zu schließen. Ein wirklicher Idiot war Izuya eigentlich nie, nur war er so faul und mit Training beschäftigt, dass für große Lernerei eben nie Zeit blieb. Mitunter sorgte das natürlich für mehrere Wiederholungen an der Akademie, aber scheiß drauf. Jetzt war er Genin und auf dem besten Weg ein berühmter Kampfsportler in Shirogakure zu werden. Stand nicht demnächst wieder ein Backyard-Wrestling Turnier in Shirogakure an? Vielleicht sollte er Yamato dahin einladen. Einen Kumpel zum Anfeuern brauchte er gewiss noch.

Ein seichtes Lachen entfloh dem Blauschopf, als der Tsukigata proklamierte für seinen Imperator alles zu tun. So mancher hätte Yamato vermutlich für einen Deppen gehalten aber gewiss nicht Izuya, denn neben dem Fakt, dass er diese ehrenhaften Darbietungen sehr genoss, war Yamato einfach nur ein sympathischer Kerl, in welchem Izuya stets sein jüngeres Ich sah. Daher wusste der Akinawa aber auch, dass aus Yamato noch ein prima Shinobi werden würde, schließlich wurde er selbst ja auch einer und das sogar ohne Nin- oder Genjutsu. Das Duo gelangte immer tiefer in den Wald, die Temperaturen sanken und ein merkwürdiger Schleier aus Nebel zog sich immer dichter um die vielen Bäume, die immer enger zueinander formiert waren und den natürlichen Lichteinfall beeinträchtigten. Ein kurzer Schauer zog sich über den Imperator des Taijutsu, doch riss ihn die Stimme seines Partners wieder ins Hier und Jetzt zurück. Izuya schaute kurz über sein Schulter zurück zu Yamato, schloss die Augen und schenkte jenem ein aufrichtiges Lächeln. „Mir geht es gut“, entgegnete Izuya daraufhin und richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorn.

Plötzliches Knacken und hässliches, feuchtes Schaben. Izuya erschrak und ging sofort in Grundstellung seines Taijutsu Kampfstiles und scannte die Umgebung mit seinen aufmerksamen Blicken, doch Yamato konstatierte zum Glück frühzeitig, dass es seine Schuld war. Ein kurzer Blick auf den Boden verriet dem Imperator, dass hier äußerst viele Äste lagen und ein Knacken daher unvermeidlich zu sein scheint. Naja, fast. So viele Äste lagen hier auch nicht, aber Izuya ging ganz stark davon aus! Wer dachte in dem Augenblick auch schon an ein Kaguya Bluterbe?! Izuya nicht und der Schreiber dieses Posts ganz sicher auch nicht! „Kein Ding für den King. Gehen wir weiter, Bro“, tat Izuya die Entschuldigung Yamatos ab und setzte sich dann wieder in Bewegung. Das erneute Knacken war für Izuya daraufhin kein Problem, schließlich war seine Ast-Erklärung Astrein. „Hey Bro. Demnächst ist Zuhause in Shirogakure ein Backyard-Wrestlingturnier ohne Regeln. Alles ist erlaubt…“, begann Izuya dann zu erzählen, um die angespannte Stimmung aufzulockern. „Es gibt zwar einen festen Ring, aber man kann im Grunde kämpfen wo man mag. Jutsu aller Art sind natürlich verboten, schließlich geht es da einfach nur um schiere Männlichkeit, Muskeln und coole Jumps von den Ringbändern…“, setzte Izuya fort ohne auch nur einen Blick über seine Schulter nach hinten zu werfen. „Hättest du vielleicht Lust dir das anzusehen, während ich sie da alle fertig mache? Das würde mich sehr freuen!“, fragte Izuya und gab dem Tsukigata natürlich die Zeit sich das zu überlegen und zu antworten. Doch als einfach keine Antwort kam, sah sich Izuya um und…Yamato war verschwunden. „Haha, sehr witzig, Bro“, meckerte Izuya, der ein mulmiges Gefühl bekam. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt für ein Versteckspielen!

Einige Augenblicke lang sah sich der Akinawa um, doch er fand einfach nichts. „Du kannst rauskommen. Lass den Unsinn oder ich verprügel dich auch noch!“, rief Izuya und ging einige Schritte rückwärts dabei, ehe irgendetwas seine Schulter berührte. „AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH“, kreischte Izuya – beinahe wie ein Mädchen – und sprang nach vorn, drehte sich im Sprung um und erkannte, dass er einem fetten Ast zu nahe kam. Natürlich war er augenblicklich erleichtert, dass es nur ein Baum war, doch wo zum Henker war jetzt Yamato? Doch lange Zeit zum überlegen blieb nicht, denn Izuya rauschte rücklings in ein Spinnennetz und verfing sich darin. Es war ein ziemlich großes Spinnennetz, daher umfasste es ihn beinahe gänzlich. „Wärgh…ekelig…bah, scheiße!“, motzte er und versuchte sich irgendwie zu befreien. „KONOHA SENPUU!“, rief Izuya – denn ein nicht ausgesprochenes Taijutsu war kein Taijutsu!!! – und vollführte den Drehkick aus dem Stand heraus, doch das sorgte nur dafür, dass er sich noch weiter in das Spinnennetz eindrehte. Zugegeben – er war doch ein Idiot.

Von Yamato war jedoch nach wie vor keine Spur zu sehen. Endlich war es ein billiger Scherz und Izuya sollte einen Herzinfarkt bekommen oder dem Burschen war tatsächlich etwas zugestoßen. Das ein gewisser Kinzoku Kenta vom Sora-Team dasselbe Schicksal erleiden musste wie der junge Tsukigata war ebenfalls etwas, was dem Akinawa absolut unbekannt war. „HIIIIILFEEEEEE!“, rief Izuya ganz laut und wiederholte diese Prozedur immer und immer wieder. Lediglich das andere Mitglied des Sora-Teams – Kazegawa Toru – war in der Lage durch die relative Nähe das Echo des Hilferufes zu hören. Kenta und Yamato bekamen überhaupt nichts davon mit.

Shit happens.

@Kazegawa Toru @Kinzoku Kenta @Tsukigata Yamato

Out: Sorry, dass es so ewig gedauert hat..
 
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Backyard-Wrestling? Zum Glück war der Begriff selbsterklärend genug, um nicht noch blöde nachfragen zu müssen, was das denn überhaupt sei. In Yamatos bisherigem, recht behüteten Leben hatte es nicht besonders viele Berührungspunkte mit …Veranstaltungen dieser Art gegeben. Noch nicht einmal Keiji, der einzige rebellische Fleck in seiner Biographie, hatte ihn zu solchen Events mitgeschleppt. Keiji… Allein der flüchtige Gedanke an seinen Ex versetzte Yamato einen Stich … und dann gingen die Lichter aus.

Blöderweise gingen sie auch nicht wieder an, als Yamato irgendwann wieder zu sich kam. Aber auch im Kopf des Tsukigata blieb die Erleuchtung vorerst aus. Wo waren sie gerade gewesen? Ah ja… Backyard-Wrestling. Natürlich würde er Izuya dorthin begleiten, um ihn in Aktion zu erleben und auch gehörig anzufeuern. Und wer weiß, vielleicht probierte er es beim nächsten Mal ja einmal selbst…? Moment. Etwas stimmte hier doch nicht. War er jetzt auch noch umgekippt? Träumte er? Widerstrebend blinzelte Yamato und sah… nichts. Es war finster wie im Bärenarsch, wenngleich der Tsukigata diesen Vergleich – den Göttern sei Dank – nicht aus erster Hand kannte. Dafür drängte eine andere, nur zu bekannte Empfindung in sein betäubtes Bewusstsein: Aua. Auf die Knochenschmerzen hatte sich noch ein ekelhaftes Ziehen hinter den Schläfen gesetzt. Und das dezente Bedürfnis, seinen Mageninhalt in irgendeiner stillen Ecke loszuwerden. Diesen Erkenntnissen folgend, tröpfelten nach und nach einige weitere hinterher. Und wie auf die ersten hätte Yamato auch auf diese liebend gern verzichten können. Er lag auf der Seite und konnte sich nicht bewegen, weil seine Arme und Beine fest zusammengebunden waren. Auch war er offenbar nicht mehr im Wald, sondern spürte nunmehr rauen Stein unter sich. Ein Keller vielleicht? Verdammt, was… Die frappierendste Feststellung aber war, dass jemand sehr, sehr nahe bei ihm war. Yamato spannte sich. „Uuuh… Izuya?“, fragte er matt in die Dunkelheit. Doch die Stimme, die an seine Ohren drang, gehörte nicht dem Akinawa. Eine der verschwundenen Personen (zu denen er sich jetzt vermutlich auch zählen durfte…)? „Ich bin Yamato.“. Und ob er kotzen musste, würde er noch herausfinden. „Hast du ‘ne Ahnung, wo wir sind?“. Abermals zerrte und zog der Tsukigata an den Seilen, die aber kein Stück nachgaben. Wer auch immer auf die Idee gekommen war, sie so bescheuert aneinanderzubinden, hatte jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Dann eben Trick 17. Viel schlimmer konnte es schließlich kaum noch werden. Yamato keuchte leise, als sich unter den Auflagepunkten der Seile knirschend einige Knochensplitter aus seiner Haut schoben. Schöne, scharfe Kanten kriegte er zwar noch nicht hin, aber „fast scharf“ musste jetzt eben erst einmal genügen. „Tut mir… leid. Ich muss mal kurz aufdringlich werden.“, ächzte der Tsukigata zwischen Übelkeit und Schmerz und machte sich daran, die Fesseln durchzuscheuern – und das bitteschön schnell, denn auch wenn sie gerade allein zu sein schienen, war hier irgendwo noch jemand, der sie überhaupt erst in diese Situation gebracht hatte.

In der Finsternis zogen sich die Momente in Anspannung hin wie zähes Kaugummi, dann erklang endlich das erste erlösende Ratschen und gab ihnen ein Stück ihrer Freiheit zurück. “Bist du in Ordnung, Kenta?“, vergewisserte Yamato sich, während er die Fesseln abstreifte und an seinen Taschen tastete, ob die Entführer vielleicht etwas von seiner Ausrüstung übersehen hatten. Natürlich nicht. Wäre auch zu schön gewesen. Aber dann musste es eben so gehen. Das nächste, wonach Yamato tastete, war entweder Kenta oder eine Wand. „Lass uns hier verschwinden.“. Verdammt, er musste Izuya wiederfinden! Der arme Kerl rannte jetzt ganz allein durch diesen beschissenen Gruselwald und machte sich bestimmt Sorgen, wenn er den Entführern nicht ebenfalls schon in die Falle gegangen war…

@Akinawa Izuya @Kinzoku Kenta @Kazegawa Toru

OOC: Auch von mir ein dickes Sorry, Leute. Das hat länger gedauert als beabsichtigt...
 

Kinzoku Kenta

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Wie sie waren? "Nun, wenn ich mal ganz wild spekulieren darf ... es könnte ne finstere Höhle sein." Erwiderte Kenta langsam - anstatt dem Unbekannten auf die Nase zu zu sagen dass ihm die Frage etwas blöd vorkam. Vermutlich hatte er sie auch etwas anders gemeint. "Aber falls du fragst wo genau, keine Ahnung. Bis eben war ich noch in einem langweiligen tierbefreiten Wald unterwegs und hab mich gewundert ob die Spinnennetze wirklich so groß sein sollten." Aber das passte auch nicht so recht - denn auch in der pechschwarzen Dunkelheit war Kenta sicher dass das hier Seil war, keine Spinnenseide. Und warum würden Spinnen Seile benutzen? Spinndrüsenverstopfung? Nein, jetzt wurde es albern - solche Erwägungen konnte man getrost Toru überlassen. Wo auch immer der gerade herumdropste. Kenta hing dennoch recht entspannt in den Seilen, als sein Gegenüber anfing zu keuchen und an ... irgendwas ... zu arbeiten. "Was wird das, wenn's fertig ist?" Fragte er interessiert, und hörte dann ein Knirschen, dass er normalerweise vielversprechend genannt hätte, das ihm gerade aber irgendwie deplatziert vorkam, wo andere Geräusche erwartbarer gewesen wären. Aber er lauschte weiter. Seil ratschte leise. Huuh. Kenta hatte keine Ahnung wie Yamato das machte, aber er musste wohl einer aus dem Shiro-Team sein - und er war bereits jetzt etwa zwölftausend mal nützlicher als Takeo, yay!

"Mmmh ... insgesamt ging's mir schon schlechter. Aber ich bin nur zu gespannt darauf, die Herrschaften kennen zu lernen die uns hier abgeladen haben."
Erwiderte Kenta in leichtmütigem Ton, und stellte zufrieden fest, dass Yamatos Selbstbefreiung die meiste Spannung aus seinen Fesseln genommen hatte, sodass er sich ebenfalls freistrampeln konnte. Verschwinden klang ganz wunderbar. "Hah! Nichts lieber als das. Aber ..." ... es blieb das Problem dass es hier vollkommen finster war. "Warte noch kurz." Kentas Mundwinkel zuckte ärgerlich nach unten, was natürlich keiner sehen konnte. "Bevor wir uns hier im Dunkeln noch die Knie aufschlagen, mach ich etwas Licht ... aber dann spurten wir uns besser." Er ließ die Finger fliegen - in einer Sequenz die er die letzten Wochen so intensiv geübt hatte, dass sie ihm auch ohne Licht gelang. Ein hellblauer Funke sprang von einer Hand auf die andere - und in einem anderen Winkel zurück, und zurück, immer schneller, bis sich ein flackernder Ball aus elektrischem Licht auf Kentas Hand gebildet hatte und ihre Umgebung in ein flimmerndes, blassblaues Licht tauchte. "Na bitte ... schön dich auch mal zu sehen. Auch wenn ich nicht erwartete habe dass unsere Teams sich so begegnen." Bemerkte Kenta, und setzte den Kugelblitz mit einer lockeren Geste frei, sodass er etwa drei Armlängen über ihm in die Luft schwebte - und das lächelnde Gesicht des Kinzoku ein paar Sekunden in irr flackernde Schatten tauchte. "Besser wir beeilen uns, Yamato-kun. Das Schätzchen hier kostet mich einige Energie. Oh, und ... fass es nicht an. Es hat ziemlich viel Saft drauf." Fügte er zwinkernd hinzu - dann machte er selbst hin, den Kugelblitz an einer dünnen Lichtschnur hinter sich her ziehend, so wie ein großes Kind einen absonderlichen Luftballon mit sich führen mochte.

Glücklicherweise stellte die Höhle sich nicht als allzu tief heraus - es gab dicht vor ihnen eine nahezu senkrechte, glatte Felswand von etwa zehn Metern Höhe, die für normale Menschen unüberwindlich gewesen wären, aber mit dem Baumlauf nicht wirklich eine Herausforderung darstellte. Oben erkannte man in der Ferne bereits natürliches Licht. Und ... einen menschlichen Umriss, der alldieweil aber zum Ausgang zu blicken schien statt zu ihnen. Kenta blieb prompt stehen. "Den übernehm ich." Flüsterte er - und ließ den Kugelblitz vorschnellen. Kenta wählte dabei eine ausgebuffte Flugbahn, die zum Ende hin in einer leichten Kurve endete, sodass das Geschoss sein Ziel erstmal gegen die Brust traf - und sich mit einem so heftigen Knall entlud, dass es den Mann von den Socken schleuderte. Er segelte rückwärts ein Stück auf die beiden Ninja zu, während der Blitzball wieder bei Kenta angekommen war ... der ihn gleich nochmal losschnellen ließ. Und nochmal. Und nochmal ... mehrfach war ein lautes Ächzen zu vernehmen, während der unbekannte Ninja über den Höhlenboden schlitterte, und eine feine Note von angeschmortem Fleisch lag in der Luft. Dass er ihn so schnell nicht tot sehen wollte hieß nicht, dass der Bursche nicht leiden durfte ...

Raiton: Kyuden no Rajikon (Ferngesteuerter Kugelblitz)

Element: Blitz
Typ: Ninjutsu
Rang: A
Chakrakosten: B Pro Minute
Reichweite: 30 Meter in alle Richtungen

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 7, Chakramenge Stufe 6

Beschreibung: Beim Kyuden no Rajikon erschafft der Anwender in seiner Hand einen Kugelblitz, der nicht nur so groß ist wie ein Medizinball, sondern auch eine weitere charmante Eigenschaft besitzt - er ist lenkbar! Sobald der Kugelblitz die Hand des Anwenders verlassen hat, bleibt er dennoch über einen dünnen Blitzstrahl mit dieser verbunden, der der Kontrolle und Aufrechterhaltung dient. Die Handhabung ähnelt dabei einem mordsgefährlichen Jojo - der Anwender muss also ein wenig auf die Trägheit des Kugelblitzes achten und umsichtig lenken um das richtige zu erwischen.
Der Kugelblitz bewegt sich schneller als seine Vorläuferform (Geschwindigkeit entspricht Chakrakontrolle - 1) und reagiert ebenso gewalttätig, wenn er auf Dinge mit eigener Elektrizität trifft - etwa Menschen oder Elektrogeräte, die fortgeschleudert und versengt werden. Durch seine höhere Energie kann der Ferngesteuerte Kugelblitz Häuserwände oder vergleichbar dicke Hindernisse einfach durchtreten, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren oder Energie daran abzugeben.
 

Kazegawa Toru

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Toru ließ sich den Geruch des gegrillten Tofu in die Nase steigen und wollte gerade mit seinem Zwischenimbiss fortfahren, als ein gellender Schrei die düstere Atmosphäre seiner (vermutlich überaus dramatischen) Henkersmahlzeit zerriss. Immer beim essen! Ob sich die Ursache der panischen Verlautbarung wohl noch einen kurzen Moment gedulden würde, damit er den halb zu Munde gefährten Bissen eben noch schnell seiner gastronomischen Bestimmung zuführen hatte? Irgendwoher knockte und polterte es und dann folgte ein noch seltsameres Geräusch, so als hätte jemand für den Bruchteil einer Sekunde einen riesigen Kreisel von der Schnur gelassen. Mit finsterer Miene blickte der Kazegawa auf den Happen zwischen den Spitzen seiner Essstäbchen hinab. Seine Eltern hatten ihn immer davor gewarnt, eine Speise in Eile zu sich zu nehmen und er wollte schließlich nicht an einem Stück Sojaquark ersticken. Was würden die Leute sagen?

Wie er dort also hockte und über das für und wider einer hastigen Diät sinnierte, dämmerte dem jungen Mann, dass es gerade dringendere Probleme als seinen Ernährungsplan und etwaige Bauchschmerzen oder wasauchimmer gab. Hatte da nicht eben jemand geschrien? Stumm schalt er sich, nicht auf die Richtung geachtet zu haben, aus der ihn der entsetzte Laut erreicht hatte. Praktischerweise folgte genau in diesem Augenblick ein zweiter Ruf, wesentlich kürzer als der vorangegangene, aber immerhin konnte sich Toru anhand des Inhalts nun sicher sein, dass der oder die Schreiende auch tatsächlich Hilfe benötigte. Und es handelte sich eindeutig nicht um Kentas Stimme. Ob er letztendlich noch vor seinem Vorgesetzten die sagenumwobenen Monster zu gesicht bekommen sollte? Au Junge! Ein dritter Schrei durchdrang das Unterholz und mahnte ihn zur Eile. Toru sprang auf, wobei die Bentobox aus seinem Schoß auf den taufeuchten Waldboden fiel und ihren Inhalt dem lokalen Stoffwechsel hinzufügte. Entnervt markierten/erdolchte Toru daraufhin den Stamm des Baumes an dem er seine Rast eingelegt hatte mit den nutzlos gewordenen Essstäbchen und entschied sich, den schweren Rucksack vorübergehend unbeaufsichtigt hier zurückzulassen. Einzig die Rolle mit seiner versiegelten Waffe schob er sich zur späteren Verwendung zwischen Gürtel und Hosenbund. Das sollte in diesem Fall als Vorbereitung ausreichend sein. Wie lange konnte so eine spontane Rettung schon dauern?


“Wenn sich die Nummer als Scherz herausstellt, dann...”


Einem nicht enden wollenden Stakkato von Hilferufen folgend, nicht unähnlich den märchenhaften Brotkrumen (was doch sicher auf ein gutes Ende dieser Geschichte schließen ließ?), schnellten die kurzen Beine des Kazegawa in windeseile voran und brachten ihn der Stimme des in Not geratenen näher und näher. Noch wenige Meter entfernt schlängelte er sich in einem waghalsigen Slalom zwischen Bäumen und niedrigem Geäst hindurch, wobei ihm aus den Augenwinkeln gleich mehrere große Spinnweben auffielen, mit denen die unmittelbare Umgebung hier garniert war.


”Hier sollte mal wieder saubergemacht werden! Oh...”


Erst jetzt bemerkte er, dass in einem der Netze eine Person mit bläulichem Haar und durchdringender Stimme zappelte. Er hatte sich ganz offensichtlich bereits selbstständig zu befreien versucht und hatte sich dabei nur noch tiefer in die weißlichen Fäden aus Spinnenseide verstrickt. Toru musste den Kampfgeist des jungen Mannes anerkennen und sich dann eingestehen, den Höflichkeit gebietenden Akt einer förmlichen Begrüßung vollkommen außer Acht gelassen zu haben. Wie peinsam! Schleunigst drückte er den Rücken durch und ließ eine standesgemäße Verbeugung folgen.


”Wie geht’s? Mein Name ist Kazegawa Toru. Äh… Sie haben gerufen?”


Das wäre vollbracht, jetzt konnte mit den Rettungsmaßnahmen begonnen werden...
 

Akinawa Izuya

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Welch teuflisches Geflecht! Der Akinawa gab wirklich sein Bestes um sich in den Spinnenweben zu verheddern und keiner seiner Bewegungen brachte ihm auch nur irgendetwas. Es war kalt, es war düster und er war auch noch allein. Beschissener konnte es nun tatsächlich nicht mehr laufen, oder etwa doch? Von Yamato fehlte jede Spur und der hohe Druck der Situation verursachte einen ekeligen Schauer auf der Haut. Seine erste Mission als Teamleiter fernab der Heimat und er hatte sogleich einen frischen Genin verloren, na das freute die Verwaltung Daheim mit Sicherheit! Mühsam rief der Blauschopf um Hilfe, ließ dabei sein lautes Organ durch den düsteren Wald hallen in der Hoffnung, dass irgendjemand diesen Notruf auffangen und Helfen konnte. Die Hoffnungen waren allerdings äußerst gering, denn das Erscheinungsbild des Waldes sprach nicht gerade dafür, dass hier viel Durchgangsverkehr herrschte. Und zu allem Übel hatte Izuya auch noch Bärenhunger, denn sein Magen knurrte beinahe lauter als er nach Hilfe rufen konnte.

Zappelnd rief der Taijutsuka also weiter um Hilfe und tatsächlich konnte jemand seinem Ruf folgen. Es war das Teammitglied der Gruppe aus Sora, welches den Notruf auffing und sich zur besagten Position begab, nur um vor Ort festzustellen, dass die Spinnenweben durchaus mal entfernt werden konnten! Eigentlich hatte Izuya ja gehofft, dass Yamato wie aus dem Nichts auftauchte und ihm half, doch von dem Gedanken konnte er sich wohl verabschieden. Noch immer zappelte der Akinawa im Spinnennetz umher und musterte den Neuankömmling, der sich zunächst alle Zeit der Welt nahm, um der höflichen Etiquette alle Ehre zu erweisen. Verbeugung, Vorstellung, na wundervoll. Izuya blinzelte überrascht und schenkte dem Neuankömmling ein großes Nicken, denn andere Bewegungen fielen aktuell ziemlich flach. „Ich heiße Akinawa Izuya“, stellte sich der Blauschopf dann im Gegenzug vor und deutete nickend auf seinen Zustand. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir hieraus helfen könnten, Kazegawa-san“, bat Izuya ihn und machte dabei kurzerhand süße Kulleraugen, um an das Mitleid Torus zu erhaschen!

Die Rettungsmaßnahmen konnten nun beginnen und Izuya half dabei so gut es ging. „Dürfte ich vielleicht fragen, was Sie hier draußen suchen?“, fragte Izuya vorsichtig und musterte Toru. „Gehören Sie vielleicht zu Team Sora und sind wegen einer Mission hier?“, fragte der Blauschopf dann noch weiter. Vielleicht konnte der Taijutsuka hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn er konnte definitiv Hilfe bei der Suche nach Yamato gebrauchen und Izuya sollte bald auch feststellen, dass Toru sicher seine Hilfe brauchte, um Kenta wieder zu finden. „Ich danke Ihnen vielmals für die Hilfe!“

@Kinzoku Kenta @Kazegawa Toru @Tsukigata Yamato
 
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Ach. Das hier war also eine finstere Höhle? Innerlich verdrehte der Tsukigata die Augen. Wobei er es auch tatsächlich hätte tun können – denn das hier war ja eine finstere Höhle! Es war doch wirklich zum Kotzen und beinahe hätte Yamato dem auch geräuschvoll Ausdruck verliehen. Der nach Papaya stinkende Mageninhalt des Tsukigata blieb der Welt und damit auch Kenta an diesem Tag jedoch erspart und so tat Yamato das, was er immer tat: er schluckte seinen aufkeimenden Ärger samt dem süßsäuerlich-bitteren Geschmack herunter und konzentrierte sich weiter darauf, die Seile durchzuscheuern. Wahrscheinlich hatte der SoraNin die Schnauze genau so voll (haha) wie er und diese ganze Situation wetzte an ihren Nerven wie die Knochensplitter an den Seilen. Die nun nachgaben, was ihre Nerven hoffentlich nicht taten.

Die unmittelbare Spannung ließ jedenfalls nach, so wie die Fesseln von ihnen abfielen. Yamato brachte direkt etwas Abstand zwischen sich und Kenta und kam auf die Beine. Etwas zu schnell wohl, denn der Boden unter seinen Füßen fühlte sich für einen Moment recht wobbelig an. Sein suchend ausgestreckter Arm ertastete rauen Stein in nächster Nähe. Da war also schon mal die Wand. Ein Fortschritt. „Licht wäre gut…“, murmelte Yamato und nahm sich einen Moment, um wieder zu sich zu kommen. Was gar nicht so leicht war angesichts des flackernden Stakkatos aus weißblauem Licht, das gleich darauf durch die Höhle zuckte. Irritiert blinzelte der Tsukigata gegen die gleißenden Funken, die sich schließlich zu einem Ball aus – wenn auch etwas unstetem – Licht formten. Damit bekam die Person, mit der er so unfreiwillig auf Tuchfühlung gegangen war, ein Gesicht. Auch wenn es erst einmal die sattroten Haare waren, die Yamatos Blick auf sich zogen. „Heh, die Freude ist ganz meinerseits.“, gab der Tsukigata mit schiefem Lächeln zurück. Er nickte auf Kentas Warnung und konnte auch dem Ruf zur Eile nur zustimmen. „Nichts wie raus hier.“. Blieb zu hoffen, dass ihren Teamkollegen nichts zugestoßen war.

Nun gut. Offenbar waren sie hier nicht nur in einer finsteren Höhle, sondern auch noch in einer Grube innerhalb einer finsteren Höhle gelandet, aber das stellte weder für Yamato noch für Kenta ein Problem dar. Der Rotschopf mit seinem Blitzballon lief voran und der Tsukigata folgte ihm die Wand hinauf. Nachdem er werweißwieviele Stunden gefesselt auf einem kalten Steinboden herumgelegen hatte, tat die Bewegung überraschend gut. Dann hieß es auch schon wieder anhalten, denn nahe des Höhleneingangs zeichnete sich eine Silhouette ab. Vermutlich einer der Entführer. Mit einem knappen Nicken bestätigte Yamato, dass er verstanden hatte und zog sich in einen etwas schwerer einsehbaren Bereich nahe der Felswand zurück, während Kenta… Jojo spielte. Mit knisternder, explosiver Elektrizität und einem menschlichen Körper, der dem nicht viel entgegenzusetzen hatte. Und die Miene des SoraNin im flackernden Licht gefiel Yamato gar nicht… Da hatte jemand eindeutig zu viel Spaß. Außerdem brauchten sie den Mann noch! Den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Tsukigata eingeschritten wäre, ließ Kenta den armen Kerl jedoch vom Haken.

Yamato zögerte nicht und ließ sich unsanft mit einem Knie auf dem Brustkorb des Mannes nieder. Allein das Gewicht des Tsukigata hätte schon gereicht, um ein paar Rippen empört knarzen zu lassen (nicht seine eigenen ausnahmsweise…). Und nach der vorangehenden Behandlung à la Sora leistete der Unbekannte erst recht keine Gegenwehr mehr. Dennoch ging Yamato auf Nummer sicher und drückte ihm den Unterarm gegen die Kehle – aus seinem Handgelenk ragte noch ein hässlicher Knochensplitter wie ein übergroßer Haifischzahn. „Raus mit der Sprache, Freundchen. Was soll das hier?“. Einige Augenblicke geschah gar nichts, außer dass der völlig überrumpelte Fremde die beiden Shinobi wie versteinert anstarrte. „Eeeeeeh…?“, krächzte er überwältigt von Schmerz und ziemlich vielen Kilos auf seiner malträtierten Brust. Yamato gewährte ihm ein wenig mehr Raum zum Atmen. Und den nutzte der Fremde für einige tiefe, hastige Atemzüge. Panik machte sich in ihm breit. „Ich hab‘ doch keine Ahnung, Mann! Wir… Ich führ‘ hier nur nen Auftrag aus!“. „Der da wäre?“. Der Mann sah Yamato an als sei er nicht mehr ganz dicht, redete aber schnell weiter, als sich der Knochensplitter unsanft in seinen Hals bohrte. „N-na, im Wald ein paar Leute entführen. In Höhlen sperren. Keine Spuren hinterlassen!“. Der Tsukigata seufzte und vergewisserte sich, dass Kenta noch da war. Und sich nicht gerade darauf vorbereitete, ihm auch noch in den Rücken zu fallen. „Und warum das alles? Was soll mit den Entführten passieren?“ – „Keine Ahnung, Mann! Das haben sie uns… mir nicht gesagt! Ismirauchegal!“. „Wie viele seid ihr?“. „N-nur ich…?“. Yamato schnaufte genervt. „Du hast dich jetzt oft genug verquatscht. Raus damit, dann rettest du dich vielleicht selbst.“. „Drei! Drei! Außer mir noch drei!“, stieß der Mann aus und verzog das Gesicht. Allmählich begannen seine Wunden so zu schmerzen, dass nicht einmal das Adrenalin es überdecken konnte. „A…aber ich weiß nicht, ob wir die einzigen sind.“. Yamato sah den Mann schweigend an. Sie mussten diese anderen Höhlen finden und die Leute dort rausholen, falls ihnen noch zu helfen war. Am besten gemeinsam mit ihren Teams, die sie ebenfalls erst einmal finden mussten. Dazu liefen hier noch mindestens drei angeheuerte Entführer herum und Yamato wusste bisher noch nicht, wie sie ihn überhaupt überwältigt hatten. Die Frage verkniff er sich vorerst. „Pass auf, ich lasse dich jetzt aufstehen. Du zeigst uns, wo du unsere Ausrüstung hingebracht hast. Dann reden wir weiter.“. Es gab noch so einiges, was der Tsukigata wissen wollte, aber für den Moment war es wichtiger, sich wieder zu bewaffnen und ein paar Seile oder Drähte zu finden, mit denen sie den Typen fesseln konnten, bevor sie ihn der hiesigen Gerichtsbarkeit übergaben. Ob Kenta mit dem Vorgehen einverstanden war?

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Kinzoku Kenta

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Kenta ließ seinen Kugelblitz schließlich ausflackern, nachdem der Mann bis vor seine Füße gerutscht und den Geruch nach beißendem Ozon und angeschmortem Stoff und Fleisch mitgebracht hatte. Gemeinsam mit der frischen Luft der Außenwelt ein besänftigendes Aroma, und außerdem brauchte er den Kerl noch. Zumindest ein paar Dinge die er vielleicht wusste. Yamato schien die selbe Idee zu haben - und machte sich sofort an die Arbeit, sodass Kenta gar nicht mehr viel machen musste außer sich daneben hinzuhocken und vielsagend zu grinsen, wann immer die Antworten ein bisschen zu langsam hervorkamen. Sehr schön ... auch wenn er dezent mit den Augen rollte, als Yamato anfing den guten Cop zu geben. Er glaubte leider nicht daran dass es gespielt war - Shiros waren offenbar alle so furchtbare Spaßbremsen wie Mai und Takeo. Brachte man denen das ernsthaft bei? Aber sich vor den Gefangenen über deren weitere Verwendung zu streiten hielt Kenta für ganz schlechte Form, umso mehr wo sein Gegenüber schon einen ersten Rapport geschafft hatte. Also reihte er sich in die Vorstellung ein und legte dem Mann kumpelhaft einen Arm auf die Schulter.
"Genau, Ausrüstung wäre echt nett. Weißt du, eigentlich habe ich für genau solche düsteren Höhlensituationen immer eine kleine Diode in der Tasche, aber die musst du mir abgenommen haben, mh?"
"N-najah- aah - sie ist unterwegs zerbrochen ..."
Kenta seufzte theatralisch. "Naja, hat sich ja jetzt auch anders lösen lassen." Ihr Gegner führte sie zu einer Nische im Fels, die im Vorbeigehen fast unsichtbar wurde, und darin befand sich was die zwei an Ausrüstung dabei gehabt hatten. Während der Verletzte sich schnaufend an die Höhlenwand lehnte, zog Kenta die Sachen aus ihrem Zwischenlager hervor und stutzte kurz, als er eine angebrochene Vorteilspackung Kalziumtabletten entdeckte. "Heh. Fitnessenthusiast?" Fragte er grinsend, und ließ den Blick nochmal langsam zu Yamatos knochigen Erweiterungen gleiten, bevor er die Tabletten weiterreichte. "Nicht nur, ich seh schon. Du bist ein interessanter Typ." Und das waren die noch intakten kleinen Ersatzteile, die Kenta inzwischen grundsätzlich mit sich rumtrug, falls er auf schlecht gewartete Technik stieß. So. Zurück zum spannenderen Part. Kenta stand auf und wandte sich ihrem neuen Freund zu. "Okay ... du bist ein Profi, das weiß ich. Du hast das nicht persönlich gemeint, wir nehmens nicht persönlich. Irgendwie muss man ja sein Geld verdienen, Shinji."

Der so Angesprochene hustete kurz. "Hayate." Korrigierte er - vorsichtig, während er Kenta ziemlich sorgenvoll beäugte, und Kenta nickte sofort. "Aah! Wo hab ich nur meinen Kopf. Du siehst auch aus wie ein Hayate. Okay, Hayate ... wir zwei müssen noch ein paar andere Dinge erledigen, und natürlich kannst du solange nicht frei rumlaufen. Setz dich hin. Glaub mir, du willst nicht die ganze Zeit stehen. Die Hände auf den Boden. Nein - flach auf den Boden." Aber anstatt aus einer seiner Taschen ein vergessenes Seil zu ziehen und - wie wohl auch Hayate erwartete - ihm die Hände hinter dem Rücken zu fesseln, kniete Kenta sich neben Hayate auf den Felsboden und .. krempelte seine Socken nach unten. Sekunden später begann eine dicke, silbern glänzende Masse aus seinen Unterschenkeln zu laufen und auf Hayate zuzufließen (Kinzoku Men). "Schöön die Finger auf dem Boden lassen. Ich kann auch anders, aber glaub mir, du willst diese Variante." Zur Sicherheit legte Kenta noch seine Hände auf die Beine des Mannes und ließ mehr glänzende Masse daran empor fließen (Kinzoku Shibaru).
Der Zweck des Manövers wurde deutlich, sobald Hände und Beine hoffnungslos in der Masse steckten - Kenta warf einen prüfenden Blick zu Yamato (nicht dass der einen Fuß in der Suppe hatte) und zack - mit einem Fingerschnippen verhärtete sich das Gebilde komplett, dann ließ er sich neben seinem Gefangenen lässig auf den Hintern fallen. "So, Hayate. Das ist jetzt solides Metall. Ich kann das wieder aufbrechen, wann immer ich möchte - und wenn dich hier jemand anderes hier rausholen möchte braucht er eine Menge schweres Gerät und würde dir vermutlich weh tun - wenn sie rechtzeitig kommen und die richtigen Werkzeuge auftreiben können. Aber so schnell kommen sie nicht, hm? Du verstehst also, dass wir zwei uns jetzt gegenseitig brauchen." Kenta strahlte. "Also: Du erzählst uns jetzt wo wir die anderen Höhlen finden, und wie ihr uns so leicht überwältigt habt. Dann verspreche ich hoch und heilig dass ich schnellstmöglich wieder hier bin und dich raus lasse. Deal?"

Hayate schaute nicht so drein, als hätte er so ganz erfasst, was ihm gerade zustieß - offenbar sah er Kentas Bluterbe zum ersten Mal, und das war nur eine Facette des Jungen die ihn verstörte. "Gift von den Spinnen hier und sehr kleine Nadeln. Spürt man kaum." Erwiderte er nach einer Weile, und ließ eine Wegbeschreibung zur zentralen Höhle folgen. ".. aber du kommst dann auch wieder." Kenta nickte enthusiastisch. "Ganz bestimmt. Oh, eins noch ..."
Als sie die Höhle verließen, trug Hayate zusätzlich zu seiner Metallverpackung noch eine silbern glänzende Maske über dem Mund - mit dem kleinen Schönheitsfehler dass sie ziemlich fest saß. Nicht dass er noch laut um Hilfe rief und doch noch seine Kollegen herbeiholte. "Ich würde sagen, wir machen uns zuerst auf die Suche nach den anderen zwei, was meinst du? Wir müssen ja keine unnötigen Heldentaten riskieren."


@Kazegawa Toru
 

Kazegawa Toru

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Das waren noch echte Manieren! Selbstverständlich machte Toru noch während sie sich einander Vorstellten eine geistige Notiz, um dem zugegebenermaßen auffälligen Gesicht des Blauhaarigen später einen Namen zuordnen zu können. Schließlich hieß es, man treffe sich immer zweimal im Leben - was sich nach den bisherigen Erfahrungen des Kazegawa als eine durchaus zutreffende Aussage erwies. Sogleich eilte er zu Hilfe und begann damit, die schauerliche Zuckerwatte von Armen und Beinen des jungen Herrn Akinawa zu befreien. Erste Probleme ergaben sich, als gleich der erste Handgriff ebenfalls kleben blieb und sich in den seidenen Fäden verhedderte.

"Oh. Haha? Wie kurios!"

Kurzerhand (Ha!) zog Toru seinen Arm mit einem kräftigen Ruck zurück - und riss ein ganzes Knäuel silbrig-weißer Fäden mit. Dies würde den ganzen Tag dauern. Dankbarerweise begann Herr Akinawa während des Vorgang der Rettung einen erfrischenden kleinen Plausch, was die Arbeit für den Kazegawa schon bedeutend angenehmer gestaltete.

"Sicher dürfen Sie."

Er wischte sich die verbliebenen Fäden am Hosenbein ab und förderte seine Axt zu Tage. Während sein Daumen prüfend über die scharfe Schneide des Blattes fuhr, überlegte Toru ausführlich, wie er auf die Fragen des Blauhaars antworten sollte. Die ziemlich spezifische Annahme ließ eigentlich nur einen Schluss zu. Aufgrund der generellen Verschwiegenheit der Dorfregierung nahm er an, dass neben ihm und Kenta nur ihr Aufraggeber von der Anwesenheit der Ninja in der Gegend Kenntnis hatte. Das bedeutete vielleicht, dass Herr Akinawa hier um die Hilfe der Dörfer ersucht hatte? Auf den ersten Eindruck schien er die immerhin dringend nötig zu haben. Kein Wunder, dass die Leute hier Unterstützung brauchten, wenn sie so unvorsichtig durch die finsteren Wälder spazierten!

"Da haben Sie gewissermaßen den Nagel auf den Heuhaufen geworfen. Bitte kurz stillhalten."

Mit wenigen Streichen der großen Axt waren alle übrigen Fädenstränge durchtrennt und Izuya konnte sich wieder frei bewegen. Es bedurfte noch ein wenig Feinarbeit, bis er sich von den anhänglichen Resten des Netzes befreit hatte, aber bald schon war alles wieder in bester Ordnung. Sah man einmal von den riesigen, segeltuchartigen Spinnweben überall ab.

"So, nichts zu danken. Dafür haben Sie uns immerhin gerufen. Da fällt mir ein... genau gesagt gibt es hier im Umkreis zwei von meiner Sorte. Mein Teamleiter ist momentan auf eigene Faust unterwegs. Nicht dass ich ihn aus den Augen verloren hätte oder so. Wir haben uns... vorübergehend aufgeteilt. Potenzielle Steigerung der Aufklärungsquote und all das... ."

Es galt, Ruhe zu bewahren und jeden Zweifel oder aufkommenden Verdacht hingehend etwaiger Unfähigkeit des Sora-Teams im Keim zu ersticken!

"Wo wir gerade davon sprechen. Sie haben nicht zufällig in letzter Zeit irgenwelche Nachrichten von einem Team aus Shirogakure erhalten? Ich meine vor..."

Er machte eine wage Geste in Richtung der Spinnweben.

"... all dem hier. Wie lange hingen Sie da eigentlich schon?"

Toru war kein besonders eifriger Schüler was die theoretischen Fächer anging, doch er meinte sich zu erinnern, dass ihm irgendwann einmal jemand erklärt hätte wie Spinnen funktionieren. Die hinterhältigen Beutegreifer wurden vom Zappeln glückloser Insekten angelockt und verloren allgemein keine Zeit um nachzusehen, welcher schmackhafte Leckerbissen sich in ihren Netzen verfangen hatte. Und die beiden Leckerbissen hier hatten mit all ihrem Gezappel sogar das Fanggerät in Mittleidenschaft gezogen.

"Angenommen Sie hätten sich die Zeit genommen, um all diese Netze hier zu weben. Und dann kommen Leute vorbeigelatscht und machen die ganze schöne Arbet kaputt. Ich persönlch wäre ziemlich sauer auf die randalierenden Rabauken..."
 
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Seine eigene Ausrüstung wieder zu haben, vermittelte doch gleich ein ganz neues Gefühl von Sicherheit. So sicher wie es im Moment eben sein konnte. Was… nicht besonders sicher war. Aber immer noch um Welten besser als gefesselt in einer Grube herumzuliegen und am Sinn seines Daseins zu zweifeln. Während Kenta beifällig mit ihrem neuen Gefangenen plauschte, nahm Yamato seine Habe wieder an sich – bloß gut, dass keiner an den Rucksack mit der Milch gegangen war! – und verstaute alles da, wo es hingehörte. Eines seiner Kunai aber behielt er für alle Fälle in der Hand. Der Umgang mit seinem Bluterbe war noch nicht so geschliffen, als dass er sich zugetraut hätte in einer Kampfsituation schnell eine Waffe erschaffen zu können. Zumindest keine brauchbare. Und nicht so schnell, also konnte er es auch gleich sein lassen. War doch immer wieder schön mit sinnvollen Fähigkeiten ausgestattet mitten in die Gefahr zu springen... Lediglich der Umstand, dass er Kenta und sich von den Fesseln befreit hatte, verhinderte in diesem Moment eine weitere Runde Selbstzerfleischung. Nun, das und der Kommentar des SoraNin, der ihm grinsend die soeben wiedergefundenen Kalziumtabletten reichte. „Wie man’s nimmt.“, gab Yamato mit schiefem Lächeln zurück, ging ansonsten aber nicht weiter auf den Kommentar ein. Was den Fitnessenthusiasten anging, war ohnehin Izuya der bessere Ansprechpartner. Und nicht nur deswegen mussten sie den verehrten Imperator des Taijutsu (das mit den Ghettogeistern hatte Yamato von Anfang an nicht wirklich verstanden) so schnell wie möglich wiederfinden.

Yamato stopfte sich eine der Kalziumtabletten in den Mund und kaute lustlos darauf herum, während Kenta sich weiter um Shinji, pardon, Hayate kümmerte. Yamato war ehrlich froh, dass der SoraNin soweit mitspielte, auch wenn die Erleichterung von einem unterschwelligen unguten Gefühl getrübt wurde. War Kenta einfach so überdreht? Oder er selbst so angeschlagen, dass er das Verhalten seines unfreiwilligen Mitstreiters auf die Goldwaage legte? Vermutlich eher letzteres und für den Moment hatten andere Fragen Priorität. Die nach Hayates Verbleib zum Beispiel. Kenta schien allerdings etwas im Sinn zu haben und so hielt Yamato sich vorerst zurück … und das auch physisch, denn als er sah, wie flüssiges Metall (?) aus den Beinen des Rothaarigen lief, machte er direkt einen Schritt zurück. Auch wenn ihm gerade Knochen aus Hand- und Fußgelenken standen, das da sah so gruselig aus, dass er lieber nicht damit in Berührung kommen wollte. Hayate hatte indes weniger Glück und wurde schon bald sehr gründlich am Fortlaufen gehindert. Kentas Versprechen wiederzukommen und den Pechvogel (inzwischen tat er Yamato fast schon etwas leid) wieder herauszulassen, beruhigte den Tsukigata allerdings doch. Bis er stark genug wäre, Hayate aus seiner glänzenden Verpackung zu schälen, würden wohl noch einige Jahre ins Land ziehen…

Spinnengift… huh.“, wiederholte er als Kenta und er sich auf den Höhlenausgang zubewegten. Wenigstens war die ekelhafte Übelkeit inzwischen verflogen. Das einzig Übelkeiterregende hier war der Geschmack der Kalziumtablette und den war Yamato wohl oder übel (!) gewohnt. „Aber du hast Recht, suchen wir die anderen. Wie viele seid ihr? Bei mir fehlt nur mein Teamleiter.“. Der Weg aus der Höhle war nicht mehr weit und draußen empfing die beiden – Überraschung! – der gleiche trüb-trist-tote Nebelwald, den sie bereits in vollen Zügen hatten genießen dürfen. Hurra. Zeit für Smalltalk. „Das war übrigens echt beeindruckend mit dem flüssigen Metall.“, bemerkte Yamato und nickte Kenta anerkennend zu. Er war ehrlich neugierig, ob der SoraNin auch mit den Schattenseiten seines Bluterbes (... das musste doch eins sein, oder?) zu kämpfen hatte. Aber die Frage hätte angesichts ihrer Fraktionen, die einander misstrauisch beäugten, auch falsch verstanden werden können. Suchend sah der Tsukigata über den Höhlenvorplatz, hinter dem die grauschwarzen Geisterbäume ihnen einladend die kahlen Äste entgegen reckten. Die kleine Felsformation, in der die Höhle verborgen lag, war kaum hoch genug, um als Ausguck zu dienen und der allgegenwärtige Nebel machte das Vorhaben so oder so unmöglich. „Irgendeine Idee wie wir sinnvoll suchen können?“. Wenn nicht, blieb ihnen immer noch die Möglichkeit, einfach loszulaufen, auch wenn die Aussicht, dabei vielleicht wieder betäubt und in eine Grube geschmissen zu werden, wenig erfreulich war…


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Kinzoku Kenta

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"Mh, bei uns sieht es genau so aus - zwei Leute. Mit dem kleinen Unterschied dass ich der Teamleiter wäre, wenn ich im Moment eins hätte." Kenta runzelte die Stirn. "Aber da Toru nicht hier ist und dein Kollege auch nicht nehme ich an, sie haben bei uns beiden einen Moment abgepasst um uns allein zu erwischen. Entweder sie sind sehr vorsichtig ... oder sie haben nicht viele Leute die diese Giftpfeile auch verschießen können. Und ... vielleicht auch nicht viel Spinnengift?" Letzteres wäre eine gute Nachricht für künftige Konfrontationen ... gut, Kenta hatte ohnehin nicht vor, nochmal einen kleinen Pfeil an seine Haut zu lassen. Er beschäftigte sich im Laufen noch damit, seine kleinteilige Ausrüstung wieder an ihren vorgesehenen Platz zu bringen - die Typen waren erstaunlich gründlich zu Werke gegangen, wenn man die erhebliche Zahl an kleinen Innentaschen bedachte, in denen Kenta seine Bauteile wieder verschwinden ließ. Vielleicht aber nicht das erste Mal dass sie jemanden nach kleinen Wertsachen filzten ...? Er hatte Shinji ... äh, Hayate - nicht nach seinem Resümme gefragt, aber vermutlich hatte er schon einige Erfahrung im Banditenwesen gesammelt.

Als Yamato außerhalb der Höhle das Wort ergriff, gewann er gleich einen großen Bonuspunkt bei Kenta - indem er sich als erster Shiro-nin erwies, der sein Bluterbe beeindruckend nannte! "Oh, du bist der erste von eurer Seite der etwas nettes darüber sagt." Erwiderte er, aber es steckte tatsächlich ehrliche Freude in seinem Lächeln. "Aber vielen Dank. Es ist ziemlich praktisch ... auch wenn es seine Nachteile hat." Kenta seufzte gespielt. "Hast du schon mal versucht verflüssigtes Metall aus deinen Socken zu kriegen? Un-mög-lich, ich sag's dir ... aber deine Sache mit den Knochen sieht aus als würde sie auch Potential haben. Darf ich?" Der rothaarige Junge nahm sich Yamatos Hand und inspizierte die immer noch vorhandenen knochigen Vorsprünge daran mit sichtlichem Interesse. "Du bist vermutlich noch nicht besonders weit? Keine Sorge, nach meiner Erfahrung geht es nach den ersten Missionen schneller." Urteilte er schließlich - es wäre zu enttäuschend wenn diese Extraknochen nicht irgendwann größer, schärfer und gemeiner würden, denn das was Kenta jetzt sah war vor allem ein Versprechen faszinierender Möglichkeiten, im Moment nahm es sich noch etwas bescheiden aus. "Aber ich wäre echt gespannt mehr von diesem Bluterbe zu sehen. Ich darf doch Bluterbe sagen, oder? So intim wie wir gerade schon waren. Oder gibt's da eine Freundin?" Kenta grinste vielsagend - und hatte Yamatos Hand immer noch nicht losgelassen - und vermutlich war es nur die zügige Frage nach einem missionsrelevanten Thema, die den Tsukigata vor einer längeren Konversation in dieser Richtung bewahrte und zur Freigabe seiner Hand führte. Denn so interessant Yamato und alle seine Knochen auch waren, die Mission wollte noch erledigt werden.

"Hhm ... schwer zu sagen. Wenn die anderen die Sache vernünftig durchdenken müssten sie versuchen, das andere Team zu finden und mit Verstärkung nach den Entführern suchen. Ich gebe aber zu dass ich das bei Toru schlecht vorhersagen kann wie vernünftig er dran geht ... jedenfalls, wir kamen von da." Kenta deutete die Richtung an, aus der sie den Wald betreten hatten. "Wenn ich Recht damit habe dass ihr auf dem Landweg von Shiro da in den Wald gekommen seid, liegt das Ziel für alle vier von uns vermutlich in der Mitte." Dass Toru einen Rückzieher machte war die eine Option die Kenta sicher ausschließen konnte - das Konzept der Vorsicht war für jemanden, der sich bereits in Sora - wo notorisch wenig Bäume oder Feinde zum Fällen übrig waren - eine Axt umgürtete, vermutlich recht befremdlich. "Gut möglich dass wir zuerst Banditen treffen und nicht die übrigen zwei ... vielleicht müssen wir doch durch die Höhle des Löwen. Aber wir kommen von der Seite die diese Gang für sicher hält, wenn sie hier ihre Opfer unterbringen. Könnte von Vorteil sein. Wie sieht deine Kampfstrategie aus?"
 
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Akinawa Izuya

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Mit Toru hatte der Blauschopf definitiv einen geeigneten Helfer gefunden, denn nicht nur das Gespräch war erfrischend und angenehm, sondern auch die großartige Hilfeleistung die der Kazegawa zur Verfügung stellte. Mithilfe einer Axt begann er die unendlich vielen Spinnenweben von ihm zu lösen und verschaffte ihm von Mal zu Mal mehr Bewegungsfreiheit. Dieses Mal war Izuya auch dermaßen vorsichtig mit seinen Bewegungen, damit er sich nicht gleich wieder einwickelte. Dann wäre ja die harte Arbeit des Sora-Mannes völlig umsonst gewesen! Das sie derweilen aneinander vorbei redeten tat hierbei natürlich nichts zur Sache. Während der Akinawa davon ausgehen konnte, dass sein Gegenüber zum Sora-Team gehörte, vermutete der Shinobi hingegen, dass Izuya einer derer war, welche die Shinobi um Hilfe gebeten hatten.

Dennoch musste der Blauschopf eine Augenbraue hochziehen. Dafür hatte er ihn extra gerufen? Ach ja, natürlich. Die vielen lauten Hilferufe durch den düsteren Wald, aber klar doch! Zustimmend und eifrig nickte der Taijutsuka also und bestätigte die falsche Annahme Torus kurzerhand. „Vorübergehend aufgeteilt? Potenzielle Steigerung der Aufklärungsquote?“, fragte Izuya eher rhetorisch, denn die Haltung seines Gegenüber verriet ihm durchaus, dass das Team Sora wohl genauso getrennt wurde wie sein eigenes. Izuya stemmte die Hände in die Hüfte und lächelte, wobei seine weißen Zähne kurz aufblitzten. „Das haben wir auch so gemacht, ganz klar!“, konstatierte der Vollidiot von Akinawa und nickte dabei, ehe es zu den spezifischeren Fragen ging. „Wir haben nichts von einem Team aus Shirogakure gehört…ich bin das Team aus Shiorgakure! Ich und…mein eifriger Helfer, den ich entsandt habe, um Aufklärungsdinge zu machen, ja ja“, nickte Izuya weiter und verneigte sich dann leicht vor Toru. „Akinawa Izuya, äußerst erfreut!“, fügte der Taijutsuka noch lächelnd an und überspielte gekonnt die Frage auf seine lange Gefangenschaft in den Spinnenweben. Das wäre alles nur zu peinlich gewesen.

Als Toru anfing darüber zu reden, dass ihm als Spinne das Verhalten zerstörerischer Menschen zuwider wäre, legte er lediglich den Kopf zur Seite. Sein Gegenüber war definitiv ein komischer Kauz, aber dennoch gewissermaßen sympathisch. Izuya hatte viel über die Shinobi aus Soragakure gehört, doch schien auch Toru dort nicht hin zu passen, wenn er so freundlich und offenherzig war. Oder wurde Izuya hier Opfer einer Scharade? Arbeitete Toru mit Fassaden? Mochte er etwa keine Eis-Creme? Izuya musste vorsichtig sein, daher machte er eher unauffällig einen Schritt nach hinten und behielt den Kazegawa im Auge. Doch vorerst mussten die zwei kooperieren, um ihre vermissten Teammitglieder ausfindig zu machen. Sie hatten hier eine hochrangige, heikle Mission am Laufen, da mussten etwaige Streitereien, Missverständnisse und Überspielungen vorerst ausbleiben.

„Wir sollten unsere Leute suchen, finden Sie nicht auch?“, fragte Izuya und lächelte den Mann aus Soragakure weiterhin an. Auch wenn eine gewisse dörfliche Spannung aufgrund – eventuell falscher – Vorurteile etabliert war, so galt der Akinawa dennoch als grundlegend freundlich. „Je schneller wir unsere Teams wieder vollzählig haben, umso schneller haben wir das Mysterium gelüftet und umso schneller können wir alle diesen düsteren Wald wieder verlassen!“, proklamierte der Taijutsuka und ballte Fäuste. Ob es seinem Freund, Helfer und Praktikanten Yamato gut ging?! Der arme Bursche, so weit weg von Zuhause und der Mama, die ihm brav Milch für die Knochen hätte machen können!

@Tsukigata Yamato @Kinzoku Kenta @Kazegawa Toru
 
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Der erste? Echt?“. Kenta hatte also schon andere ShiroNin getroffen. Vielleicht bot sich später noch die Gelegenheit, ein wenig darüber zu reden. Vorerst aber stolperte Yamato über etwas ganz anderes: Kentas Persönlichkeit, die den Boden der sozialen Interaktion zwischen ihnen mit Reißzwecken und scharfkantigen kleinen Bauklötzchen spickte. Verflüssigtes Metall in den Socken? Nein. Nein, kannte er nicht. Wollte er auch nicht kennen. Aber ganz bestimmt hatte der Kinzoki damit nur gemeint, dass ihm das Metall wie eben aus der Hose ... NEIN! Das klang ganz und gar falsch. Fast bereute Yamato, das Bluterbe angesprochen zu haben, denn es kostete ihn doch einige Mühe, die verstörenden Gedanken beiseite zu schieben. Aber verdammtnochmal, es galt zwei halbe Teams wiederzufinden und entführte Dorfbewohner zu retten! Der Tsukigata straffte sich innerlich und bemühte sich, Kentas Worte wieder aufzugreifen, da wurde umgekehrt der Kinzoku handgreiflich. Im wahrsten, aber wenigstens harmlosesten Sinn des Wortes. Dennoch gelang es Yamato nur gerade so, seine Hand nicht wieder zurückzuziehen und dabei Kenta vielleicht noch mit den Knochensplittern zu verletzen. Und auch sein gedankliches Stolpern blieb nicht ganz verborgen. „Äh, wie?“. Der rothaarige SoraNin war ihm irgendwie zu schnell. Und dann hielt er auch immer noch seine Hand! Was wurde das hier?! Und warum schmeckten die Kautabletten so beschissen?! „Jjjah, wirklich weit bin ich noch nicht. Bleibt zu hoffen, dass es bald besser funktioniert...“, hakte er sich dann in die erstbeste der vielen Fragen ein, um irgendwie wieder Boden unter seine Füße zu bekommen. „Und ja, das ist auch ein Bluterbe.“. Intim?! Freundin?! „Nnnnein? Gibt’s Nicht?“. Vorsichtig versuchte Yamato seine Hand zurückzuziehen, aber es war letztlich nur seine Frage nach dem weiteren Vorgehen, die ihn vor weiteren Peinlichkeiten rettete.

Respekt, wenn du hier irgendwo eine Mitte ausmachen kannst.“, bemerkte der Tsukigata schließlich. Er konnte es nicht, aber das musste nicht viel heißen. „Wenn wir in einen Konflikt geraten, würde ich versuchen, direkte Angriffe auf mich zu lenken, damit das Team – in dem Fall also du - möglichst frei agieren kann. Ich bin nicht schnell, kann aber ein bisschen was wegstecken.“. So langsam beruhigte Yamato sich wieder. Die unmittelbar drohende Gefahr für sie, ihre Teamkollegen und alle anderen Beteiligten abzüglich der Banditen gewann dann doch die Oberhand und trug zur dringend notwendigen Erdung bei. „Und wir müssen uns irgendwie gegen dieses blöde Gift schützen, sonst ist alle Strategie für’n Fuß.“. Allein darauf hoffen, dass ihren Angreifern die Munition ausging, wollte Yamato nicht. Er warf Kenta einen kritischen Blick zu. Ob er irgendwas in der Richtung mit seinem Bluterbe anstellen konnte? Wäre ja gut, wenn wenigstens einer von ihnen nicht gleich wieder umgehauen werden würde. So oder so, hier bleiben und Däumchen drehen war keine Option. Zumindest keine, die irgendwie erfolgversprechend gewesen wäre. So machten sich die beiden also auf, die Mitte zu finden. Nicht ihre eigene, bedauerlicherweise, sondern die des Waldes, in der Hoffnung, irgendwie, irgendwo, irgendwann auf ihre Teamkollegen zu stoßen. Schon nach den ersten Schritten hegte Yamato Zweifel an dem Plan. Skeptisch spähte er ins Unterholz, das sich schon nach wenigen Metern in Nebel und Schwärze verlor. Selbst einen Elefanten zu finden, dürfte hier schwierig werden. Selbst wenn er laut trompetete, denn die feuchtkalte Suppe wurde immer dichter und schluckte zuverlässig jedes Geräusch. Das war auch der Hauptgrund, warum die beiden Gruppen einander weder kommen sahen noch hörten.

He! Stehenbleiben!“, kläffte ein vierschrötiger Kerl aus seinem zerzausten, graumelierten Bart. Ein gezücktes Messer, dessen Klinge dramatisch im Mondenschein geglänzt hätte, wäre es Nacht und eine nennenswerte Mondphase gewesen, unterstrich den Befehl. Yamato, der schon einen Sekundenbruchteil eher stehengeblieben war, schaute aber gar nicht so sehr auf den Bärtigen als auf dessen Begleiter (der so unspektakulär aussah, dass unspektakulär tatsächlich die treffendste Beschreibung war). Der war nämlich gerade dabei, einem bewusstlosen Kerl die Taschen auszuräumen. Und was da auf dem Boden lag – Kunai, Shuriken, Proviant, einige Schriftrollen... – sah verdammt nach Shinobi aus. Den Stirnprotektor mit dem eingravierten Shiro-Lotos hätte es da gar nicht mehr gebraucht. Er war aber trotzdem da. „Kenta... das Stirnband.“, flüsterte der Tsukigata und dachte nicht daran, dass seine Worte missverständlich waren. „Quatsch nich‘! Ergebt euch!“, mischte der Bärtige wieder mit und – schwupps! – hatte der Bewusstlose, der etwas kleiner war als Yamato und dunkelblonde Haare hatte, das Messer am Hals. „Oder der Knilch ist fällig.“. ‚Knilch. Wie eloquent.‘, ging es dem Genin durch den Kopf. Langsam hob er die Hände, die ob der Knochensplitter vermutlich nicht ganz so harmlos wirkten wie beabsichtigt, und trat einen Schritt auf die Banditen zu. Die zuckten kurz und verharrten dann wachsam und abwartend. Ebenso wie Yamato. „In Ordnung – wir ergeben uns.“. Es bedurfte keines Heldenmuts oder überhaupt irgendwelcher Abwägungen. Für den Tsukigata war klar, dass er das Leben des unbekannten ShiroNin nicht gefährden würde.

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