Atarashi Ryakuga
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Stimmt, wenn er Akeno nicht anfasste, würde sicher alles gut werden. Die beiden saßen doch öfter so dicht beieinander, lagen nebeneinander auf Hausdächern oder Böden und unterhielten sich, das klappte ganz wunderbar, man musste sich ja nicht - “Männer, ihr seid der Fels in der Brandung! So eine Schwangerschaft ist eine Angelegenheit voller Angst. Es ist eure Aufgabe, die Angst von euren Frauen zu nehmen! Umschließt sie, bildet eine Einheit mit ihr und dem Kind!”- ha. Ha ha. Das Schicksal war schon ein Troll, ein hässliches Biest, was niemanden ein bisschen Glück gönnte. Was war diese Kursleiterin eigentlich für eine Schrulle? Laut ihr mussten seine Hände wohl ständig an Akeno kleben, damit er ein bisschen etwas davon abbekam, wie dieser sich fühlte. Das war lächerlich, er wollte das nicht einmal wissen, und ganz sicher hatte er genug davon, ihn anzutatschen. Aber leider ließ sich dagegen allzu wenig machen. Der Nachtteil an Undercovermissionen war, dass man diese ohne Wenn und Aber als Teil der Gruppe durchziehen musste, also musste er jetzt wohl oder übel eine Einheit mit Akeno sein. Wie sich das anhörte ... In Zeitlupentempo rutschte er also an den Rücken seines besten Freundes heran, bis dieser nur noch wenige Zentimeter vor seiner Brust war. Das durfte doch nicht wahr sein. Nach diesem Kurs würde er sich mit Schwefelsäure duschen, das war klar. “Wieso muss ich eigentlich immer 'was mach'n, ich dachte du kriegst das Kind”, grummelte er, ehe er die Arme ausstreckte, sie unter den Achseln von Akeno – er musste einfach nur daran denken, dass das Akeno war, keine Frau, Akeno! - hindurchtauchen ließ und dann zögerte. Mann. Der Geruch von diesen roten Haaren machte ihn ganz kirre. Wenn er wollte, könnte er jetzt sein Kinn auf den Kopf seines besten Freundes legen, aber das würde nicht passieren. Stattdessen trommelte er miesepetrig mit den Fingern auf dessen Bauchdecke herum und versuchte sich von der ganzen Situation abzulenken, indem er sich auf Chibi-Akeno konzentrierte. Wenn er sich vorstellte, dass er einfach nur einen Wasserballon knuddelte, indem ein cooles kleines Männchen saß, ließ sich das aushalten ... nicht. Wenigstens konnte er ein bisschen mit ihm spielen, indem er nach dessen Fuß suchte, dagegen drückte, wartete, bis er die Rache bekam, und dieses Mal gegen ... einen Kopf?... piekte. Machte der da Purzelbäume oder so? Seltsam, aber es konnte ja wenigstens einem von ihnen einigermaßen gut gehen. “Meh."