Stumm, mit leicht rot schimmernden Wangen, sah das lilahaarige Mädchen zu Shin hinauf, sie schien irritiert, sie hatte wohl nicht damit gerecht, dass jemand, der sie kaum kannte so nahe an sie heran trat würde. Für Shin war es nichts unnatürliches jemanden so nahe zu kommen, doch seine Teamkameradin schien dies zu irritieren. Seine Hand verließ ihre Schulter, als er ihre roten Wangen und ihre leicht schützende Haltung sah, die sie mit verschränkten Händen vor ihrer Brust einnahm. Als sie ihm stumm zu nickte, was man als ein „Ja“ interpretieren konnte, kam er um ein leichtes Schmunzeln nicht herum. Shin erschien es beinahe, als wollte sie noch mehr sagen, aber ehe sie mehr auf ihren Gemütszustand eingehen konnte, war es Ryu, der seine Stimme erhob. Noch einmal flüchtig auf die junge Kunoichi blickend, wandte er sich seinem Teamkameraden zu, der gerade etwas zur bevorstehenden Mission zum Besten gab. Shin versuchte Ryu aufmerksam zuzuhören, da es ihn schon interessiert, was er zu dieser Mission zu sagen hatte, doch trotz der Dinge, die sein Teamkamerad einbrachte, wanderte die Augen des Feuernins, durch die kahl wirkenden Baumkronen. „Es ist irgendwie merkwürdig, kein einziger Lichtstrahl, obwohl hier alles so kahl wirkt! Und selbst zu dieser Tageszeit, wirkt alles um uns herum düster und furcht einflößend…“ Der brünette Junge konnte seine Gedanken nicht zu Ende spinnen, da plötzlich Hideki-Sensei zum Aufbruch in die schule blies, nachdem er nochmals kurz auf Ryus Worte einging.
Langsam wichen die Bäume, mit jedem Schritt den das Team trat, wurde der Wald weniger, Shin nahm, dass es nun heller werden würde, doch diese Annahme war falsch, denn die düstere Atmosphäre heftete weiter in der Umgebung. Die Augen des jungen Hamachi wanderte in seinen Augenhöhlen von einer Ecke zur Anderen, selbst ihr wo sich der Wald lichtete und vor ihnen die Schule immer nähr kam, war alles von dieser furcht einflößenden Aura umgeben, keine Vogelgezwitscher oder ähnliches war zu hören. Der Magen des brünetten Jungen meldet sich nun auch zu Wort, aber nicht etwa wegen irgendwelcher Hungergefühle, viel mehr zog er sich zusammen, als ob Shins Magen sagen wollte, „sei vorsichtig“, hier stimmt irgendetwas nicht. Shin blickte nach vorn zu Hideki-Sensei, das Eingangstor der Schule war bereits zusehen, als eine raue Männerstimme erklang, als sich die Feuernins, gerade einmal zehn Meter vor dem Eingang befanden. Es dauerte nur wenige Sekunden, als bereits das Feuer auf die Konoha Shinobi eröffnete wurde, mit leichtem Entsetzen, sah er zu der Wache, die gerade einen Bolzen, aus ihrer Armbrust, direkt auf Hideki abgefeuert hatte. Unbeeindruckt von dem Geschehen ging der Jounin seinen Weg voran, ein Bolzen traf die Brust des Senseis, doch weder durchbohrte der Bolzen seine Brust, noch blieb eine Wunde, nur ein etwas größerer Staubfleck, war auf der Kleidung des Feuernins zu sehen. Shin war fassungslos, auch wenn er dies versuchte dies so gut es ihm möglich war zu verbergen, nicht die Tatsache wie diese wachen Fremde begrüßten, die eigentlich Gäste waren, auch da was passierte, als der Armbrustbolzen Hideki-Sensei Brust berührte, brachte Shin zu überlegen. Innerlich fragte sich der brünette Junge ob vor ihnen, jemals jemand so nahe an diese schule herantreten durfte, denn so wie die wachen Fremde begrüßen, konnte man denken, dass es hier etwas zu schützen gab, über das die Auß0enwelt nichts erfahren durfte. Doch trotz dieser angriffslustigen Wachen, interessierte es den jungen Feuernin, mehr, was eigentlich passiert war, als der Bolzen die Brust seines Sensei traf. Aus dem Blickwinkel von Shin sah es beinahe so aus, als wäre der Bolzen komplett vertrocknet, als er Hideki berührte. Lange Zeit zum überlegen, blieb dem Feuernin nicht, da sich bereits der Direktor um das Team Hideki angenommen hatte.
Das Team hatte sich nun etwas von Eingang nach drinnen bewegt, Shin warf nochmals einen kurzen Blick über seine Schulter, auf die Wachen, die sich Tor befanden und musterte sie. Der Schuldirektor Übergang die Genin komplett und konzentrierte sich nur auf das Gespräch mit ihrem Sensei. Während die Augen des Jungen das Schulanwesen begutachteten, lauschte ehr mit einem Ohr der Konversation zwischen dem Direktor und Hideki. Als in dieser Schule wirkte eintönig, Fenster ohne Gardinen, keine farbenfrohen Pflanzen, die das Leben in diesem Komplex vielleicht verschönert hätten und das wohl makaberste an dieser gesamten Schule, waren die Gitterstäbe, die man nur schwer hinter den Fenstern erkennen konnte, wer weiß ob man sie überhaupt hätte sehen können, wenn die Sonnen nicht bereits so tief gestanden hätte. Shins Augen blieben am äußersten linken Fenster in der zweiten Etage haften, ein abgemagerter Junge, nicht viel jünger als Shin, stand dort und blickte auf die Gruppe, soweit es für den jungen Hamachi zu erkennen war. Shin hatte in seinem Leben noch niemanden gesehen der so aussah, der Junge musste seit Tagen vielleicht sogar Wochen nichts Anständiges gegessen haben. Es brodelte in dem Feuernin, wäre der Befehl ihres Senseis nicht gewesen, hätte Shin diesen mehr als massigen Direktor zu rede gestellt. Aber ihr Befehl lautete eindrücke von der schule zu sammeln und die hatte Shin mehr als genug, er wandte seinen Blick wieder Hideki, der gerade von einem ebenso merkwürdig dreinblickenden Jungen, fünf Akten überreicht bekam. Bevor der Jounin den Abmarschbefehl gab, musterte Shin den Jungen, der sich wieder hinter den Direktor stellte. So wie sich der Schüler verhielt, sah es aus wie ein gut dressierter Hund, der sein Willen schon vor langer Zeit verloren hatte und bei dem man nur noch mit den Finger schnippen musste, damit er genau das tut was man ihm sagen würde.
Während sie sich vom anwesen entfernten, blickte Shin kein einziges Mal zurück. Er war froh das sie diesen düsteren Ort verlassen hatten, als sie wieder im Wald waren, war Ryu der erste, der seine Eindrücke schilderte, auch ihm waren die Gitterstäbe aufgefallen, die für eine schule doch übertrieben Sicherheitsvorkehrungen, die mehr einem Gefängnis als einer Schule ähnelten. Shin verfolgte Ryus Worte mit regem Interesse, als Sayuri ihrerseits, ihre Eindrücke geschildert hatte, blieb nur noch Shin, der sich zu seinen Eindrücken äußern musste. „Ich stimme dir zu Ryu, wir sollten die Mission einwenig abändern, irgendetwas stimmt mit dieser Schule ganz und gar nicht. In der zweiten Etage hab ich am Fenster einen Jungen stehen sehen, der kaum jünger war als wir, so weit wie ich das sehen konnte, war er abgemagert, er muss schon seit Wochen nichts zu essen bekommen habe. Irgendetwas verbirgt der Direktor, allein die Wachen, die bei jedem Anzeichen von Fremden sofort schießen, Jagdhunde, die Entflohene verfolgen sollen, ohne Rücksicht ob diese verletzt werden und Stacheldraht an den Zäunen, damit gar nicht erst versucht wird, über diese zu fliehen, wie in einem Hochsicherheitsgefängnis.“ Shin legte eine kurze Pause ein, um nach Luft zu schnappen „Sensei ich denke auch wir sollten, die Entflohenen nach den Zuständen in dieser Pseudo-Schule befragen.“ Nach seinen abschließenden Worten, blickte der junge Hamachi von Ryu über Sayuri zu Hideki-Sensei, der die besagten Akten der Entflohenen, die Sayuri angesprochen hatte, in Händen hielt und nun von den letzten Eindrücken berieselt wurde war.