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Stadtvilla der Familie Tsukigata

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Tradition und Moderne – eine oft gehörte Phrase, doch das städtische Anwesen, in dem Tsukigata Kazuo mit seiner Familie lebt, füllt die Worte mit Sinn und Ästhetik. Die Villa liegt mit gutem Abstand zu den Nachbarshäusern hinter einer weiß getünchten Mauer mit einer Krone aus dunklen Ziegeln. Bereits die Anlage des Hauses lässt ahnen, dass sein Ursprung älteren Datums ist. Zu sehen ist davon bis auf den Grundriss und die traditionellen Holzschnitzereien, die Tore, Giebel und Balustraden zieren, nicht viel. Helle Wände, große Fenster und klare Linien stehen in harmonischem Zusammenspiel mit Akzenten aus dunklem Holz und den nach dem Vorbild der Natur angelegten Gärten in den beiden Innenhöfen.

Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes befinden sich vor allem Emfpangs- und Geschäftsräume, sowie in einem anderen Trakt die für die Notwendigkeiten des täglichen Lebens erforderlichen Bereiche, wie etwa eine große Küche, in der für viele Gäste gekocht werden könnte. Gästezimmer samt Bädern wie auch die privaten Räumlichkeiten der Tsukigatas und eine moderate, aber gut ausgestattete Bibliothek befinden sich im ersten Obergeschoss, das man über diverse Treppen erreicht. Die imposanteste davon ist eine große Doppeltreppe im Eingangsbereich.

Nach hinten öffnet sich die Villa in einen größeren Garten mit einem Pavillon, der den Stil des Hauses wieder aufgreift. Hier empfängt Tsukigata Momoko im Sommer gern die Gäste ihrer vielgepriesenen Spendendinner. In einem abgeschiedeneren Teil des Gartens befindet sich ein kleiner Schrein mit einer Gedenkstätte.

Yamatos Zimmer ist zum Garten hin gelegen. Es verfügt über einen kleinen Balkon sowie ein eigenes schlichtes Badezimmer, ansonsten ist es das typische Zimmer eines Heranwachsenden. Vielleicht mit der kleinen Ausnahme, dass es auffällig ordentlich ist und keine peinlichen Poster an den Wänden hängen (es gibt natürlich Dinge, die durchaus das Prädikat „peinlich“ verdienen würden, aber die sind gut versteckt). Gut gefüllte Bücherregale, Kleiderschrank und Kommode, Schreibtisch und ein stets gemachtes Bett fehlen natürlich nicht. Alles ist schlicht, aber von guter Qualität. Da Yamato erst vor kurzem von Jugend- auf Fast-Erwachsenenzimmer umgestellt hat, wirken die Möbel, die allesamt in hellen, gedeckten Farbtönen gehalten sind, noch recht neu.

~~~~~~~~~~~

c.f.: Senichi Nozomi – Tausendundein Wunsch

„Da wären wir.“, stellte Yamato zufrieden fest und öffnete das Tor. Die aufschwingenden Holzflügel gaben den Blick in einen begrünten Innenhof frei. Zierfelsen säumten einen leise plätschernden Teich, auf dessen Oberfläche sich das warmweiße Licht einiger Laternen spiegelte. Yamato ließ seinen Gast eintreten und führte ihn über den umlaufenden Weg in Richtung eines Nebeneingangs. Seit ihrem Aufbruch aus dem „Senichi Nozomi“ hatte er Aratas Hand nicht mehr losgelassen. Schmal und warm lag sie in seiner. Im Laternenlicht lächelte er den Yamanaka an. Wie ging es ihm wohl? Hatte ihm die erfrischende Kühle der Nacht wieder etwas Klarheit zurückgebracht? Oder hatte sie es eher schlimmer gemacht? Yamato war auf alles vorbereitet und welches Bett Arata heute Nacht auch brauchen würde – seines oder eines im Gästezimmer – er sollte es haben. „Die Hausführung verschieben wir lieber auf morgen, was meinst du?“, meinte er verschmitzt und schloss leise die Tür auf. Nicht ganz zufällig hatte er diesen Eingang gewählt, denn er führte in den Teil des Gebäudes, in dem auch die Küche lag. Mindestens ein Glas Wasser wollte er Arata wenigstens anbieten. „Setz‘ dich doch.“, bat er Arata und führte ihn zu den Barhockern an der Kücheninsel. Es fühlte sich seltsam und irgendwie falsch an, seine Hand loszulassen. Aus dem Kühlschrank holte Yamato eine große Glaskaraffe mit Wasser und Zitronenscheiben und stellte sie nebst zwei Gläsern auf ein Tablett. „Sicher, dass du vorhin satt geworden bist?“. Eine Häppchenplatte war eben auch nur eine Häppchenplatte. „Wir haben bestimmt was da, das du magst. Und wenn nicht, mach ich dir was.“. Ob er mit seinem Bewirtungsintermezzo irgendwie die Stimmung zerstörte? Aber so gehörte es sich doch, wenn man einen Gast mit nach Hause brachte. Erst recht einen, den man gern hatte ... Außerdem gewährte es Arata noch eine kleine Pause, um sich zu entscheiden. Ein paar Meter Weg und ein bisschen frische Luft konnten schließlich einiges ausmachen.
 
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Yamanaka Arata

Chuunin
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Er tat es gerade wirklich ... auch wenn es sich immer noch leicht unwirklich anfühlte, wenn er begann, darüber abstrakter nachzudenken. Konnte das wirklich so einfach gewesen sein? Sie hatten sich einfach ... getroffen, und hatten geredet. Ja, es war eigentlich nicht so einfach gewesen. Er hatte sich noch nie so anstrengen müssen, ein paar Worte zu sagen. Aber es hatte sich gelohnt ... ja, mehr als gelohnt. Die kühle Nachtluft spielte als leichte Brise durch seine Locken und strich über sein Gesicht, aber so leicht sie die leicht duselige Müdigkeit des Alkohols fortgetragen kannte - so machtlos war sie gegen das federleichte, glückselige Gefühl in seiner Brust - hätte er Yamatos Hand loslassen wollen, wäre er vermutlich einfach durch die Nacht getanzt ... oder hätte das jedenfalls versucht, haha. So ... lächelte er einfach. Das Wort schien zu klein zu sein für die warme, innerliche Freude, die in diesem Ausdruck lag. Es war richtig. Alles an diesem Abend war einfach ... richtig gewesen. Nichts war dazwischen geschehen, nichts übles passiert, er hatte ihn nicht vergrault ... Arata hatte keine Sorgen, als er weiter ging.
Und erst, als sie an Yamatos Zuhause ankamen, wich sein Lächeln kurz unverholener Überraschung - so wie Arata diesen Abend überhaupt ziemlich deutlich zeigte, was in ihm vorging, ganz entgegen seiner sonstigen Art. "Das ist so hübsch ..." staunte er, als er sich den Innenhof ansah. Er musste den Kopf drehen und Wenden und hatte auch so das Gefühl, lang nicht mal die Hälfte wirklich zu sehen. "Oh ... ja, das denke ich auch." Erwiderte er auf Yamatos Bemerkung, und hatte sofort sein Lächeln von eben wiedergefunden, als er ihn ansah. "Ich glaube, diese Nacht habe ich ohnehin keine Augen mehr dafür..."

In der Küche war es deutlich wärmer als an der kühlen Nachtluft, aber Arata fühlte sich tatsächlich ein bisschen kälter als eben, als er Yamatos Hand loslassen musste, damit der Wasser holen konnte - aber es war ja hoffentlich nicht für lang, wie er sich erinnerte, während er sich auf einen der Barhocker gleiten ließ. "Oh ... ich hab wirklich nicht viel Appetit heute. Vielleicht die Aufregung." Versicherte er noch einmal lächelnd. "Dann eher irgendetwas leichtes, wenn es schnell geht ... zu ein bisschen Obst würde ich nicht Nein sagen. Vielleicht irgendwas zu knabbern." Er warf Yamato einen forschenden Blick zu. "Oder möchtest du ein bisschen was handfesteres essen?" Wenn sein Gastgeber noch hungrig war, wollte Arata ihn natürlich nicht drängeln - Yamato würde das sicher schon aus Höflichkeit zurückstellen, wenn er ihn nicht fragte. Er war so ... so nett. Es wäre fast zu schön um wahr zu sein - wenn er sich nicht vollkommen gewiss gewesen wäre, dass Yamato sich niemals so verstellen könnte.

"Meinetwegen müssen wir jedenfalls nicht lange in der Küche sitzen."
Fügte Arata hinzu, nachdem er Yamato einen Moment einfach nur bewundernd angeschaut hatte.
 
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Es klopfte. Also, nicht an der Tür, sondern Yamatos Herz. Aber dem Tsukigata kam es so vor, als sei es ebenso deutlich zu hören. Doch selbst wenn dem so gewesen wäre, hätte er sich nicht dafür geschämt. Nicht hier, nicht heute, in Aratas Gegenwart, in der so vieles einfach leichter schien. Aufgeregt waren sie natürlich beide und das nicht zu knapp – Arata sagte es ja sogar selbst –, aber das machte es auch irgendwie schön. „Obst und was zu Knabbern soll es sein!“, verkündete Yamato und lächelte seinen Freund glücklich an. Es kostete ihn auch ein wenig Überwindung, sich von dem hübschen Anblick loszureißen. Arata, wie er da saß, mit von der Kälte oder vor Aufregung geröteten Wangen, das zarte Gesicht umrahmt von beinahe unwirklich golden schimmernden Locken, war aber auch zu bezaubernd. ‘Obst und Knabberei!‘, rief Yamato sich zur Vernunft. Er wäre zwar auch damit zufrieden gewesen, seinen Gast für den Rest der Nacht einfach nur anzustarren, aber dann wäre er freilich ein mieser Gastgeber gewesen und da hatte sein innerer Perfektionist entschieden was dagegen. Also weiter, sonst wurde das ja nie was ...

„Ach, ich hätte sowieso gesagt, dass wir das mit nach oben nehmen.“. Er hätte Arata natürlich nicht noch für Stunden in der Küche festhalten wollen. Es sei denn, der Yamanaka hätte das gern so gewollt. Tat er aber nicht, und so sah Yamato zu, dass er zügig ein paar Früchte und sogar noch ein bisschen Gemüse zurechtschnibbelte und auch eine kleine Auswahl an Salzgebäck samt Dips auf dem Tablett anrichtete. Natürlich nicht, ohne sich rückzuversichern, dass Arata die Sachen auch mochte. Dann gab es aber auch wirklich keinen Grund, noch länger in der Küche zu bleiben, es sei denn Arata wollte die Kühlschränke noch genauer inspizieren und dabei herausfinden, dass einer davon sogar eine Eiswürfelausgabe hatte. Kaum zu glauben, dass er das nicht wollte ...

Der Nebentrakt, in dem sich die Küche befand, hatte den Vorteil, dass auch von hier aus eine Treppe ins Obergeschoss führte. Sie war bei Weitem nicht so eindrucksvoll wie die große Doppeltreppe im Haupteingang, erfüllte ihren Zweck aber nicht weniger. Sie knarzte nur einmal kurz verräterisch, als die beiden jungen Männer über ihre Stufen schlichen. „Wir müssen eigentlich gar nicht leise sein.“, bemerkte Yamato. „Das Schlafzimmer meiner Eltern ist weit genug entfernt.“. Yamatos Zimmer lag zum Glück (und nicht nur aus purem Zufall) so, dass nächtliche Ausflüge in die Küche und anderswohin keiner langen Wege bedurften, und so waren die beiden bald am Ziel angekommen. Das Tablett in einer Hand balancierend, öffnete Yamato die Tür, knipste das Licht an und ließ Arata eintreten. Wohin am besten? Sitzecke! Sitzecke war gut. Hatte ja heute schon einmal geklappt! „Mach es dir doch bequem.“, bot er dem Yamanaka an und schenkte ihm ein Glas Wasser ein. „Ich bin gleich wieder da.“. Und das war er auch, bewaffnet mit einem zusammengefalteten Bademantel, auf dem etwas lag, das wie eine Zahnbürste aussah und auch eine war. „Ich hab dir eins der Gästezimmer nebenan aufgeschlossen, falls du ...“. Er räusperte sich leise. „Falls du lieber dort schlafen möchtest.“. Natürlich hatte er die Zeichen inzwischen verstanden. Aber er wollte Arata auch nicht das Gefühl geben, dass er irgendetwas von ihm erwartete. „Es ... ist immer noch ziemlich unglaublich, dass du hier bist.“. Leise lachend schüttelte er den Kopf – nein, es war wirklich schwer zu glauben. Sein Blick war sanft, als er ihn wieder auf Arata richtete. „Aber auch unglaublich schön.“. Was nicht nur auf die Situation zutraf ...
 

Yamanaka Arata

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Es war fast zu schön mit anzusehen, mit wie viel Eifer Yamato bei der Sache war, obwohl es nur um ein paar Häppchen ging ... und spätestens als sogar dem mindestens ebenso, wenn nicht noch schlimmer abgelenkten Arata auffiel, dass sein Freund mit den Gedanken doch ab und an abdriftete, wurde ihm schon wieder viel zu warm ums Herz. Nach oben mitnehmen? Ja, sehr gern! "Das klingt sehr gut." Stimmte er zu, und man konnte ihm den Enthusiasmus hinter diesen Worten wohl ganz gut ansehen. Der Yamanaka stand rasch auf, obwohl ihm dabei schon fast wieder zu wabbelig um die Knie wurde, und nickte. "Dann ... dann gehen wir mal." Oh Himmel. wie dämlich klang das? Er lachte leise und nervös, hielt sich kurz eine Hand vor den Mund, und hielt ihn dann mit einem betretenen Lächeln zu Yamato geschlossen. Würde wohl noch etwas dauern bis das mit dem Reden wieder so funktionierte wie gewohnt ... aber er musste heute auch nicht eloquent sein, wie er sich im nächsten Atemzug erinnerte. Nur vielleicht nicht zu viel Lärm machen? Irgendwie fühlte sich das richtig an. Nicht dass Arata Erfahrung damit hätte, spontan abends bei anderen zuhause vorbei zu schauen, aber ... gerade deswegen versuchte er leise zu sein, als sie die Treppe erstiegen. Als die Stufe auf einmal laut knarzte, schreckte er zwar nicht zusammen, biss aber doch die Zähne aufeinander ... ehe sein Freund ihn beruhigte. Oh, es war gar nicht nötig gewesen? "Ooh ... das ist gut zu wissen." Gestand Arata ein, wurde leuchtend rot und grinste einen Moment schuldbewusst - aus irgendeinem Grund fühlte er sich jetzt gerade doch ertappt. Zwar nicht wirklich schuldig, aber er schob den Gedanken an Yamatos Eltern doch rasch beiseite, während er ihm die Treppe nach oben folgte - und nach einigen Schritten war er schon wieder entspannter. Sie hatten zwar nichts Verbotenes vor, aber zu wissen dass er den Eltern seines Freundes nicht irgendwie ... unerwartet begegnen würde, war beruhigend. Einen Moment später machte Yamato das Licht an, und Arata schaute sich mit großen Augen in dem hübschen, auffallend aufgeräumten Zimmer um. Es war trotz der Größe bescheiden und ordentlich, und genau das machte es auch einfach hübsch anzusehen.

"Es ist schön hier ... man sieht, dass es dein Zimmer ist."
Meinte er leise, und ließ sich auf dem angebotenen Platz nieder, während Yamato unterwegs war - wohin denn? In der kurzen Wartezeit schaute er kurz zu dem mitgebrachten Häppchenteller und stellte fest, dass er gerade viel zu viele Schmetterlinge im Bauch hatte, um irgendetwas zu essen. Aber aus dem Wasserglas nahm er ein paar vorsichtige Schlucke. Yamato konnte nicht lange weg gewesen sein, denn gleich darauf war er schon wieder da und .. war schon wieder so unglaublich lieb. "Y-Yamato- oh Yamato, das geht mir ziemlich genau so." Erwiderte er leicht stockend auf seine Worte, strahlte aber dabei. Er hielt einen Moment inne, und stand dann wieder auf. Er hatte nicht das Gefühl, dass er die nächsten Worte im Sitzen sagen könnte - oder so weit weg von Yamato. Ihm schwirrte schon wieder ein wenig der Kopf, als er auf den größeren Jungen zuging und ganz vorsichtig die Hände hob, die Finger spreizte ... und schließlich seine Wangen berührte. Einen unmessbar langen Moment lang verharrte er so, mit leuchtenden Augen und rosig schimmernden Wangen einfach nur Yamato anschauend. Er war leise, fast flüsternd, als er schließlich wieder sprach. "Und ... das ist wahnsinnig lieb und anständig von dir. Aber ich möchte gerne hier bei dir bleiben. Und ... und mehr." Er wusste nicht, wie er es genauer sagen konnte oder wollte, also - beugte er sich vor und küsste Yamato auf die Lippen. Und es fühlte sich einfach richtig an.

@Tsukigata Yamato
 
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Es war beinahe unwirklich wie Arata vor ihm stand, die Wangen zart gerötet, die Augen schimmernd vor Erwartung. Aber ja, er war hier, ganz nah bei ihm. Yamato konnte die hauchfeine Berührung der Fingerspitzen auf seinen Wangen spüren. Wieder war es Aratas Mut, der die letzte Distanz zwischen ihnen überwand. Und wie durch ein Wunder schwiegen all die zersetzenden Zweifel, die sonst nur darauf warteten, Yamato anzuspringen. Dass er sich hätte wagen sollen. Dass er zu feige war, zu faul, zu schwach. Nichts davon. Der Moment war, was er war: perfekt. Und was Arata so mutig begonnen hatte, sollte in dieser Nacht kein schnelles Ende finden. Behutsam legte Yamato die Arme um seinen Freund und zog ihn tiefer in einen Kuss, der vielleicht nicht filmreif, aber doch sehr innig war. Wer mit Romantik nichts anfangen konnte, dem wäre wohl spätestens an dieser Stelle übel geworden. Nur gut, dass das niemanden interessierte – erst recht nicht Arata und Yamato.

~*~

Der nächste Morgen fand den jungen Tsukigata recht früh und reichlich verwirrt. Und vor allem: nicht allein. Verwirrt blinzelte er neben sich und fand, eingehüllt in die zerwühlten Laken, noch jemanden. Arata schlief noch und Yamato schien es, als lächelte er. Die Flut goldblonder Wellen, die sein seliges Gesicht umrahmten, ließ ihn wirken wie eine jener überirdischen Gestalten, die in den alten Sagen dann und wann vom Himmel herabgestiegen sein sollen. Während Yamato verträumt auf den Schlafenden sah, kehrten die Eindrücke der sehr realen Nacht zurück. Gut, dass seine Eltern im anderen Flügel schliefen. Vorsichtig, um Arata nicht zu wecken, setzte sich der Tsukigata auf und stützte sich auf die Arme. Rings um das Bett waren ihre Klamotten verstreut, teils achtlos auf irgendwelches Mobiliar geworfen. Um ein Haar hätte Yamato losgeprustet, aber ... pssst! Mit aller Bedachtsamkeit, zu der er gerade fähig war, glitt er aus dem Bett und gab sogar acht, dass die Federn nicht abrupt ihre Spannung aufgaben, kaum dass sie von seinem Gewicht befreit waren. Der Weg zur Unterhose war zum Glück nicht weit und während Yamato hineinschlüpfte, blickte er noch einmal zu Arata. Aber auch den glücklichen Seufzer verkniff er sich. Schließlich wollte er Arata auf keinen Fall wecken! So leise es jemandem, der gleichzeitig schwer und nicht sonderlich geschickt war, eben möglich war, schlich er sich aus dem Zimmer, um in einem der angrenzenden Bäder zu duschen. Ja, selbst die vergangene Nacht hatte ihn nicht vergessen lassen, dass er gleich nebenan ein eigenes Bad hatte. Aber das Vorhaben, Arata schlafen zu lassen, hatte oberste Priorität. Was gar nicht so einfach war. Eine Diele, die bislang geschwiegen hatte, machte sich das Vergnügen, just in diesem Moment hämisch zu knarzen. Und dem Vogel, der genau JETZT auf dem Balkon sein morgendliches Tirili zu schmettern begann, warf Yamato ebenfalls einen bösen Blick zu. Ein weiterer Blick – ganz und gar nicht böse, sondern liebevoll-besorgt – traf Arata, der von dem (zumindest für Yamatos Ohren) schrecklichen Lärm nicht wachgeworden war. Atmete er überhaupt noch? Wie vom Donner gerührt blieb Yamato im Türrahmen stehen und hielt selbst den Atem an. Doch die Entwarnung kam schnell. Der Brustkorb des Yamanaka hob und senkte sich gleichmäßig unter den Laken. Alles war gut. Jetzt nur schnell weitergeschlichen (wozu war er denn ein Ninja, verdammtnocheins!?) und ab unter die Dusche ... !

@Yamanaka Arata
 

Yamanaka Arata

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Arata hatte selten so gut geschlafen. Selbst, als er langsam aus den elysischen Gefilden des Tiefschlafes ans lichte Ufer der Wachheit zu treiben begann, war es ihm so wohl, als wäre er komplett in kuschelige Wärme eingewickelt, und kam so schnell nicht in Versuchung, die Augen zu öffnen oder auch nur einen Finger oder eine Zehe zu rühren. Warum sollte er auch? Rings um ihn war es warm und weich, und er fühlte sich wohl und geborgen. Er nahm eine Präsenz dicht bei ihm zwar wahr, doch gleichzeitig erschien es ihm völlig natürlich - als müssten sie da sein und als wäre vielmehr ihre Abwesenheit Grund für Verwunderung gewesen. Nur ganz, ganz allmählich bewegten seine Gedanken sich in Richtung der Frage, wo genau er sich wohl befinden mochte, und dass das hier eigentlich nicht sein Bett sein konnte, dafür war es zu groß ... träge schlug er irgendwann ein grünes Auge auf und blinzelte sich die Umgebung allmählich schärfer. Neben dem vertrauten Anblick blonder Haare vor seinem Gesicht erkannte er eine Umgebung, die ihm vage vertraut schien, auch wenn es gestern deutlich weniger hell gewesen war. Doch, er erinnerte sich, und lächelte unbewusst, als die letzte Nacht wieder in seinem Bewusstsein vorbeizog. Huh ... war das da über dem fremden Nachttisch etwa ...? Mit einem mal hoch peinlich berührt versteckte er den Kopf unter der Decke - bis ihm auffiel, dass er alleine war und obendrein gerade überaus dämlich ...

Zwar beruhigt, aber weitaus roter im Gesicht lugte der Yamanaka kurz darauf wieder unter seinem Versteck hervor. War Yamato etwa fortgegangen ...? Doch da drang das leise Rauschen einer nahegelegenen Dusche an seine Ohren, und er entließ erleichtert den Atem, von dem er gar nicht gemerkt hatte, dass er ihn angehalten hatte. Er lächelte wieder. Es ... es war also alles gut. Aber vielleicht sollte er langsam aufstehen. So bequem es war, es kam ihm unhöflich vor einfach im Bett zu bleiben und zu warten - auch wenn er nicht wirklich sagen konnte woher diese Idee stammte. Es war nicht so als hätte er je zuvor in einem fremden Bett geschlafen.


Im Bad hatte sich bereits ein feiner Schleier aus heißem Dunst ausgebreitet, als Arata dort ankam und mit sehr vorsichtigen Bewegungen die Türe hinter sich wieder zuzog. Seine Socken hatte er nicht gefunden (und auch nicht gemerkt dass das Hemd ihm eigentlich deutlich zu groß war) aber die Fliesen unter seinen Füßen waren warm, als er die Klinke losließ. Der längst hereingebrochene Morgen (wenn nicht gar schon Vormittag) gab ihm genug Gelegenheit, sich umzusehen - die er vollends verstreichen ließ, als gleich darauf das Wasser versiegte. Er strahlte. "... guten Morgen, Y-yamato." Stotterte er.

In seinem Kopf hatte das weitaus flüssiger geklungen ...

"Aaaahm... I-ich stör nicht, hoffe ich?" Schob er gleich noch hinterher - und hielt dem Tsukigata schüchtern ein Handtuch von dem Ständer neben dem Eingang hin, nachdem die missglückte Einleitung ihn gedrängt hatte, seine Hände mit irgendwas zu beschäftigen. "I-ich bin grad aufgewacht." Oh, großartig. Das war ja nicht die offensichtlichste aller Tatsachen .... er hielt lieber den Mund und schaute reichlich hilflos angesichts seiner eigenen Ungeschicklichkeit. Das Lächeln wollte dennoch nicht von seinen Lippen weichen.

@Tsukigata Yamato
 
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Aaah, so eine Dusche tat gut. Als Yamato das Wasser abstellte, war er nicht nur sauber, sondern auch innerlich deutlich aufgeräumter. Allen einfältigen Bemerkungen über Warmduscher zum Trotz hatte der Tsukigata die Temperatur auf wenige Grad unter Lava gestellt, so dass leichte Nebelschwaden durch das Badezimmer zogen. Seine Knochen waren für die kurze Wärmebehandlung jedoch mehr als dankbar - und Yamato selbst ebenso. Wenn er schon einen Gast hatte, wollte er nicht durch irgendwelche Schmerzen abgelenkt sein. Nein, jemand wie Arata verdiente volle Aufmerksamkeit. Und ein gutes Frühstück, erst recht, nachdem das Abendessen Alkohol und Aufregung zum Opfer gefallen war. Mit den Gedanken schon halb bei der Vor- und Zubereitung von Kaffee, Tee, Reis, Miso-Suppe, Tsukemono, Omelett, Toast, Aufschnitt, Obstsalat und noch einer Myriade anderer Dinge (es wurden mit jeder Minute mehr!), tappte Yamato hinter den dunstig-trüben Scheiben der Duschkabine hervor. Es folgte der so typische Schockmoment, in dem Überraschung, Verlegenheit und Freude zu einem einzigen Tropfen kondensierten. Langsam, ganz langsam rann er den beschlagenen Spiegel herab, bis er mit einem leisen plitsch! auf den Fliesen aufschlug. „Arata ...“. Yamatos Antwort fiel nicht minder verdattert aus. Wieso war er denn hier?! „Ich hab dich geweckt...“, stellte er geschlagen fest. Oder dieser Vogel war‘s. Oder die Diele. Aber sehr wahrscheinlich doch er. „D-du störst nicht! Ich war hier grad fertig.“. Stimmte nicht ganz, aber die restlichen Verrichtungen konnten bis später warten. „Du kannst gern aber auch eins der anderen Bäder benutzen. Hier hab ich ja schon alles nass gemacht.“. Allmählich ging Yamato auch auf, dass er Arata die ganze Zeit schon anglotzte wie eine Fata Morgana. Aber irgendwie war das alles auch reichlich unwirklich ... Dass er selbst gerade vor dem Yamanaka stand wie die Kami ihn geschaffen hatten, war da schon beinahe nebensächlich. Nicht zuletzt, nachdem sie in der vergangenen Nacht ein bisschen mehr getan hatten, als einander nur anzuschauen. „D-danke...“, murmelte Yamato und nahm das Handtuch entgegen, ohne den Blick von Arata abzuwenden. Er war aber auch zu hübsch, wie er da stand, in dem viel zu großen Hemd (war das nicht sogar sein eigenes?) und einem leichten Schimmer auf den Wangen, den Schlaf oder Verlegenheit darauf gelegt hatten. Und irgendwie ... irgendwie war Yamato froh, dass ihre Begegnung an diesem Morgen nicht endete, wie die anderen flüchtigen Bekanntschaften, die er dann und wann gepflegt hatte. Immer noch war er unsicher, ob das hier funktionieren konnte. Aber er wünschte es sich und der Boden ihrer noch jungen Beziehung hatte die ersten vorsichtigen Schritte getragen. Ein gutes Zeichen, oder? Allerdings dauerte es nicht lange, ehe es hinter der Stirn des Tsukigata wieder zu rattern begann – etwas, das Arata gewiss nicht verborgen blieb. Frühstück. Er wollte doch Frühstück machen, auch wenn das gerade gar nicht wichtig schien. Aber ein schlechter Gastgeber wollte er ja auch nicht sein! Yamato gab sich einen innerlichen Ruck und schlang sich jetzt endlich mal das Handtuch um die Hüfte, bevor es noch unanständig wirkte (tat es vermutlich schon, aber jetzt war es auch zu spät). „Ich könnt dich noch eine gute Weile einfach nur anschauen ...“, setzte er an und trat auf Arata zu. Er barg das zarte Gesicht des Yamanaka in seinen Händen, so wie es umgekehrt am Vorabend geschehen war, und küsste ihn sacht. „Aber du hast heute bestimmt noch anderes vor als von irgendeinem Schafskopf angeglotzt zu werden.“. Yamato lächelte verlegen. „Ich bring dir grad noch den Bademantel rein und mach dann schon mal das Frühstück fertig, ja?“.

Puh, gut dass es was zu tun gab! Das verhinderte nämlich, dass der Tsukigata sich vollends bescheuert vorkam, auch wenn das Gefühl schon hinter der nächsten Hirnwindung lauerte und darauf wartete, eine Arschbombe mitten in sein Bewusstsein zu machen. Auch darin unterschied sich sein Verhältnis zu Arata von den anderen. Er wollte nichts falsch machen und tat es dadurch vermutlich erst recht. Zurück in seinem Zimmer trocknete Yamato sich rasch ab, schlüpfte in schlichte Hauskleidung und suchte auch für Arata Hose, T-Shirt und Pullover heraus, auch wenn er fürchtete, dass er arme Yamanaka in den Klamotten unterging. Als er Bademantel und Kleidung am Eingang zum Bad hinterlegte, warf er einen verstohlenen Blick auf die schmale Silhouette hinter dem Nebelschleier in der Duschkabine, zog sich aber schnell wieder zurück. „Spanner“ wollte er nun nicht auch noch auf die Liste seiner fragwürdigen Qualifikationen setzen, selbst wenn es sich um seinen Freund handelte. Nein, gerade weil es sich um seinen Freund handelte.

Als Arata schließlich aus dem Bad kam, war Yamato mit den Frühstücksvorbereitungen gerade fertig geworden. Er führte seinen Freund zu einer verglasten Veranda, von der aus sich der Blick auf den Garten eröffnete. Ein reich gedeckter Frühstückstisch erwartete die beiden – für Arata stand auch bereits eine Kanne mit duftendem Grüntee bereit. „Ja dann ... setz dich doch.“. Yamato zog einen der Stühle zu sich, damit Arata bequem darauf Platz nehmen konnte, dann ließ er sich gegenüber nieder. Es schien ein schöner Tag zu werden. Zu kalt noch, um sich auf den Balkon zu setzen, aber die Sonne schien und eine erste Ahnung von Frühling lag in der Luft.
 
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Yamanaka Arata

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"D-d-das beruht auf Gegenseitigkeit ..." gestand Arata mit einem verlegenen Lächeln, und wurde gleich noch ein bisschen röter, als Yamato sich näherte und seine Wangen umfasste. Himmel, den gestrigen Abend hatte er überwiegend damit verbracht, Yamatos Gesicht anzustarren und dabei vielleicht nicht allzu geistlos zu wirken. Und Verlegenheit hin oder her, er konnte auch nicht gerade behaupten, dass er sich gerade eben die Augen zugehalten hatte ... der gleich darauf folgende Kuss war eine willkommene Unterbrechung für all die Gedanken, die begonnen hatten durch seinen Kopf zu flattern - würde das klappen? Konnte das klappen? War er nicht viel zu verschlossen, anstrengend, eigenbrötlerisch, und was er noch für tausend Fehler hatte? Und hatte Yamato nicht jemanden verdient der ihm selbst ein bisschen was zu bieten hatte, das über eine Handvoll leidlich netter Rosen im Garten hinausging? All das und noch mehr kam zu ein knirschenden Halt, als ihre Lippen sich berührten, und er seufzte leise. "Das klingt ganz zauberhaft ..." stimmte er zu, und setzte an, in die Dusche zu wechseln. "Oh- oh ich hab dein Hemd an, oder ...?" Es fiel ihm erst auf, als er an seinem eigenen Spiegelbild vorbeikam, und er kicherte schüchtern, während er es sich kurzerhand über den Kopf zog, es war groß genug dafür. Er war wirklich ein bisschen hastig gewesen, oder? Nein, bereuen tat er es nicht. Er verabschiedete Yamato (vorübergehend!!) mit einem leisen "Danke dir." und sah dann zu, dass er selbst unter die Dusche kam. Es war schon anders als das kleine Bad in seiner Mietwohnung ... kurz fragte er sich, ob er einfach das Shampoo benutzen konnte, dass hier stand, aber - nein, da würde Yamato bestimmt nichts dagegen haben. Außerdem hatte es den angenehmen Nebeneffekt, dass es nach Yamato roch.

Eine gute halbe Stunde später - die große Duschkabine war ungewohnt und wollte ausprobiert werden, und mit so langen Haaren brauchte man auch immer ewig - kam der Yamanaka mit noch feuchten Haaren und eng in den Bademantel gewickelt aus dem Badezimmer, schlüpfte in ein Paar sehr rücksichtsvoll bereitstehender Hauslatschen, und tappte zu seinem Freund, der ihn schon erwartete - und direkt bis zum gedeckten Tisch geleitete. Und wie der gedeckt war! "Der erste Junge mit dem ich mich überhaupt traue, auszugehen, und gleich so ein Gentleman." Bemerkte er schmunzelnd, während er Platz nahm, und zog seinen Stuhl heran. "Womit hab ich das verdient?" Fragte er, während er die bezaubernde Aussicht zwar wahrnahm, aber doch nicht so tiefgehend betrachtete, denn der Schwerpunkt seiner Aufmerksamkeit lag weiterhin gegenüber am selben Tisch. Es war nicht so wirklich eine ironische Aussage gewesen, aber Arata hatte den Eindruck, dass der Tsukigata diese Art von gar nicht so ironischer Selbstironie gut kannte. "Du hast sogar an Tee gedacht ..." er schüttelte warm lächelnd den Kopf und setzte gleich an, sich eine Tasse einzuschenken. "Ich kann dir im Gegenzug leider nicht wirklich viel anbieten ... aber ich verspreche feierlich künftig mehr darauf zu achten, ob das Hemd eigentlich mir gehört." Nach einem Moment des Nachdenkens (was er alles in so kurzer Zeit vorbereitet hatte!) entschied der Yamanaka sich erstmal für eine Scheibe goldbraunen Toast mit Omelett und seufzte zufrieden. "Es ist so ... schön." Sagte er irgendwann, und wunderte sich selbst, wie erstaunt es klang, obwohl er an der Realität seiner Umgebung keine Zweifel hegte. War er wirklich so lange unzufrieden gewesen? "... vor allem mit dir." Fügte er einen Moment später hinzu. Was Yamato wohl dachte?

@Tsukigata Yamato
 
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Was da in Bademantel und Latschen auf ihn zugeschlappt kam, hätte kein schönerer Anblick sein können, selbst wenn es in den feinsten Seidenyukata gekleidet gewesen wäre. Yamato lächelte heiter (und ganz bestimmt auch ein bisschen trottelig), als sein Freund sich am Tisch niederließ, und er spürte, wie sein Herz ganz bescheuert klischeehaft zu klopfen begann. Sei’s drum, er war glücklich. Selbst wenn ebendieses Herz im nächsten Moment heftig ins Stolpern geriet. „D-der erste?!“. Yamato kriegte gerade noch die Kurve, um Arata nicht komplett entgeistert über den Tisch hinweg anzustarren. Dennoch stand deutliche Verwunderung in seinem Gesicht. Verdammte Axt, der Erste! Und vielleicht sogar das Erste ... Der Tsukigata spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Oh Götter, hoffentlich hatte er es nicht versaut. Aber ... so wirkte Arata nicht. Oder? Nein, eigentlich war alles in Ordnung und mehr als das: hier und jetzt war alles so perfekt, dass nicht einmal er es noch kaputt machen konnte. „Verdient? ... du hast alles Gute dieser Welt verdient.“, murmelte er, noch rotwangig, und griff über den Tisch nach Aratas Hand, um sie sacht zu drücken. „Da frag ich mich eher, was du an mir findest, aber ... ich bin unendlich dankbar dafür.“. Selbst wenn der Yamanaka eines Tages, ja vielleicht sogar schon bald merkte, dass da noch weit bessere Fische im Teich schwammen. Bis dahin aber wollte Yamato ihm der beste erste Freund sein, der er nur sein konnte. Zumindest das konnte er tun – Arata davor zu bewahren, dass ihm das Gleiche widerfuhr wie ihm selbst einst mit Keiji. „Du musst mir doch überhaupt nichts anbieten ...“, widersprach er gleich darauf saft aber bestimmt. Die Zweifel, die ihm von Arata entgegenwehten, waren ihm nur zu gut bekannt. Aber warum quälten sie ausgerechnet den blonden Yamanaka, an dem nichts, aber auch gar nichts falsch war? „Du bist hier und das ist mehr, als ich mir wünschen könnte ... und du kannst jedes Hemd haben, das du willst!“. Den ganzen Kleiderschrank, wenn er wollte.

Über dem Frühstück und der gelassenen Stille des Morgens kehrte schließlich wieder ein wenig Ruhe ein. Yamato begann seine Mahlzeit, indem er erst einmal das Glas mit dem vorbereiteten Calciumshake leerte und sich anschließend etwas gekochten Reis in eine kleine Schüssel tat. Als er lesen wollte, welches Furikake-Gewürz er in der Eile aus der Küche gegriffen hatte, musste er die Augen zusammenkneifen. Seit einiger Zeit erkannte er Details in der Nähe schlechter, aber das war nichts, was seine Stimmung trübte. Schon gar nicht jetzt. Und selbst wenn - er musste nur auf die andere Seite des Tisches schauen und alles Schlechte war fort. So trafen Aratas nachdenkliche, ja beinahe ungläubige Worte auf ein liebevolles Lächeln. „Es ist schön, weil du hier bist.“, sprach Yamato leise. „Ohne deinen Mut gestern wären wir jetzt nicht hier.“. Nun, ein bisschen mutig hatte er selbst auch sein müssen. Aber den ersten und schwierigsten Schritt hatte Arata getan.

„Wenn du Lust und noch Zeit hast, können wir die Haustour nachholen.“, schlug der Tsukigata vor, nachdem der Frühstückstisch bereits ordentlich dezimiert worden war (vor allem von Yamato selbst). Die immer noch zahlreichen Überbleibsel konnte er später noch in Ruhe wegräumen. Und auch sein Zimmer wieder in Ordnung bringen. Sein Bett war nicht so zerwühlt gewesen, seit ... „Aber dafür brauchst du was zum Anziehen, sonst holst du dir noch was weg.“. In den Fluren konnte es mitunter doch etwas kühl werden, aber Yamato wollte seinem Freund vor allem ersparen, im Bademantel über seine Eltern zu stolpern. Die hätte das zwar kaum gestört, aber wenn er Arata richtig einschätzte, wäre es ihm wohl mehr als nur unangenehm. „Tut mir leid, das ist natürlich alles viel zu groß ...“, entschuldigte er sich, als er zurück auf dem Zimmer frische Kleidung für Arata heraussuchte. Der Stapel, den er ins Bad gelegt hatte, war inzwischen vermutlich schon viel zu klamm. Eine Stoffhose, die sich der Yamanaka dank einiger Schnüre in der Hüfte binden konnte, und ein weicher Kapuzenpullover waren aber schnell hervorgezaubert – und was ganz wichtig war: warme Socken. Einen Moment zögerte Yamato, ob er hinausgehen sollte, während Arata sich umzog, aber ... bei allen Kami, nach der vergangenen Nacht sollte er vielleicht nicht zu verklemmt sein. So machte er sich stillschweigend daran, schon einmal ein bisschen aufzuräumen und die verstreuten Klamotten einzusammeln. Und sich dabei zu fragen, wie in aller Welt sie es geschafft hatten, die verdammte Socke bis zur Deckenlampe zu schleudern ...
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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276
Alter
16
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
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"Du bist so höflich ... aber es gehören zwei dazu." Tatsächlich war Arata gerade nahezu wunschlos glücklich, während er sich bemühte, wenigstens ein bisschen von der ganzen Wertschätzung, die der Tsukigata über ihn ausbreitete, zurückzugeben ... vor allem nachdem er sich mittlerweile doch hatte überzeugen können, dass er sich den gestrigen Abend und die folgende Nacht nicht eingebildet oder allzu lebhaft geträumt hatte. Es war ... sehr ungewohnt, so umsorgt zu werden, aber alles andere als unangenehm. Er fühlte sich an frühere Tage erinnert, die lang, lang zurück lagen, aber die Erinnerung war bei nicht im Ansatz so schmerzhaft wie sonst - und der leise Wehmut, der sich irgendwo leise im Konzert der Gefühle erhob, hatte keine Chance gegen den Dreiklang von Glück und Erleichterung und mehr als ein bisschen Nervenkitzel, der aktuell vorherrschte. Das Frühstuck war dann irgendwann vorbei, und Yamato vergaß - natürlich! - nicht, ihm die bisher verpasste Tour durch das Anwesen anzubieten. Eine Haustour ... "Das klingt zauberhaft. Es ist so hübsch hier ..." War es tatsächlich. Während Yamato eilig begann, ihm frische Klamotten zu organisieren, dachte der Yamanaka auch nur kurz daran, dass er wohl klaglos die alten wieder angezogen hätte, denn er rechnete sich keine großen Chancen aus, damit durchzukommen. Mal ab davon, dass er Yamato nicht nein sagen wollte! Und so überbrückte er die Zeit damit, schon mal ein bisschen was von dem Besteck und Geschirr zusammenzuschieben, auch wenn sein Freund (sein Freund!!) viel zu schnell war, als dass er sonderlich weit gekommen wäre, und ihm direkt Kleider für die Tour herauslegte. "Dann hab ich wohl keine Wahl als mir schon wieder etwas zu leihen." Meinte er lächelnd, und schlüpfte aus dem Bademantel und in die bereit gelegten Leihgaben. Er musste lachen, als er sah, wie tief er in dem Kapuzenpullover versank, und schüttelte sich ein bisschen, damit wenigstens sein Kopf ganz zum Vorschein kam, ehe er die Ärmel mit Hochkrempeln soweit bändigte, dass auch seine Hände benutzbar waren. Hmm ... aber bequem war das schon. Ob er auch mal so einen kaufen sollte?

Aber das war ein Gedanke für Zuhause - jetzt wollte Yamato ihm sein Zuhause zeigen, und er wäre ein lausiger Gast gewesen wenn er nicht aufgepasst hätte. Die Aussicht, jetzt wo es Tag wurde Yamatos Eltern zu treffen, war vage und durchaus ein bisschen besorgniserregend präsent, aber ... Arata schob sie beiseite mit dem Gedanken, dass Yamato ihn schon vor wachsamen Müttern und Vätern beschützen würde. Hoffentlich! Da war nur noch eine Sache, ehe es losging ...

"Sag mal ... hast du Schwierigkeiten beim Sehen?" Hakte er nach, nachdem es ihm eben doch ein bisschen ins Auge gefallen war, auch wenn der Frühstückstisch ihm irgendwie nicht wie der passende Ort für die Frage erschienen war. "Falls die Welt gerade ein bisschen zu verschwommen ist, könnte dich in die Klinik mitnehmen für einen Sehtest ..." Es war ziemlich banal, klar. Aber irgendwas wollte Arata auch tun, nachdem Yamato sich so aufmerksam zeigte. Es war ja nicht so, als würde der Raum dauernd benutzt ...

The End - for now :)
@Tsukigata Yamato
 
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