Tsukigata Yamato
Chuunin

Tradition und Moderne – eine oft gehörte Phrase, doch das städtische Anwesen, in dem Tsukigata Kazuo mit seiner Familie lebt, füllt die Worte mit Sinn und Ästhetik. Die Villa liegt mit gutem Abstand zu den Nachbarshäusern hinter einer weiß getünchten Mauer mit einer Krone aus dunklen Ziegeln. Bereits die Anlage des Hauses lässt ahnen, dass sein Ursprung älteren Datums ist. Zu sehen ist davon bis auf den Grundriss und die traditionellen Holzschnitzereien, die Tore, Giebel und Balustraden zieren, nicht viel. Helle Wände, große Fenster und klare Linien stehen in harmonischem Zusammenspiel mit Akzenten aus dunklem Holz und den nach dem Vorbild der Natur angelegten Gärten in den beiden Innenhöfen.
Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes befinden sich vor allem Emfpangs- und Geschäftsräume, sowie in einem anderen Trakt die für die Notwendigkeiten des täglichen Lebens erforderlichen Bereiche, wie etwa eine große Küche, in der für viele Gäste gekocht werden könnte. Gästezimmer samt Bädern wie auch die privaten Räumlichkeiten der Tsukigatas und eine moderate, aber gut ausgestattete Bibliothek befinden sich im ersten Obergeschoss, das man über diverse Treppen erreicht. Die imposanteste davon ist eine große Doppeltreppe im Eingangsbereich.
Nach hinten öffnet sich die Villa in einen größeren Garten mit einem Pavillon, der den Stil des Hauses wieder aufgreift. Hier empfängt Tsukigata Momoko im Sommer gern die Gäste ihrer vielgepriesenen Spendendinner. In einem abgeschiedeneren Teil des Gartens befindet sich ein kleiner Schrein mit einer Gedenkstätte.
Yamatos Zimmer ist zum Garten hin gelegen. Es verfügt über einen kleinen Balkon sowie ein eigenes schlichtes Badezimmer, ansonsten ist es das typische Zimmer eines Heranwachsenden. Vielleicht mit der kleinen Ausnahme, dass es auffällig ordentlich ist und keine peinlichen Poster an den Wänden hängen (es gibt natürlich Dinge, die durchaus das Prädikat „peinlich“ verdienen würden, aber die sind gut versteckt). Gut gefüllte Bücherregale, Kleiderschrank und Kommode, Schreibtisch und ein stets gemachtes Bett fehlen natürlich nicht. Alles ist schlicht, aber von guter Qualität. Da Yamato erst vor kurzem von Jugend- auf Fast-Erwachsenenzimmer umgestellt hat, wirken die Möbel, die allesamt in hellen, gedeckten Farbtönen gehalten sind, noch recht neu.
~~~~~~~~~~~
c.f.: Senichi Nozomi – Tausendundein Wunsch
„Da wären wir.“, stellte Yamato zufrieden fest und öffnete das Tor. Die aufschwingenden Holzflügel gaben den Blick in einen begrünten Innenhof frei. Zierfelsen säumten einen leise plätschernden Teich, auf dessen Oberfläche sich das warmweiße Licht einiger Laternen spiegelte. Yamato ließ seinen Gast eintreten und führte ihn über den umlaufenden Weg in Richtung eines Nebeneingangs. Seit ihrem Aufbruch aus dem „Senichi Nozomi“ hatte er Aratas Hand nicht mehr losgelassen. Schmal und warm lag sie in seiner. Im Laternenlicht lächelte er den Yamanaka an. Wie ging es ihm wohl? Hatte ihm die erfrischende Kühle der Nacht wieder etwas Klarheit zurückgebracht? Oder hatte sie es eher schlimmer gemacht? Yamato war auf alles vorbereitet und welches Bett Arata heute Nacht auch brauchen würde – seines oder eines im Gästezimmer – er sollte es haben. „Die Hausführung verschieben wir lieber auf morgen, was meinst du?“, meinte er verschmitzt und schloss leise die Tür auf. Nicht ganz zufällig hatte er diesen Eingang gewählt, denn er führte in den Teil des Gebäudes, in dem auch die Küche lag. Mindestens ein Glas Wasser wollte er Arata wenigstens anbieten. „Setz‘ dich doch.“, bat er Arata und führte ihn zu den Barhockern an der Kücheninsel. Es fühlte sich seltsam und irgendwie falsch an, seine Hand loszulassen. Aus dem Kühlschrank holte Yamato eine große Glaskaraffe mit Wasser und Zitronenscheiben und stellte sie nebst zwei Gläsern auf ein Tablett. „Sicher, dass du vorhin satt geworden bist?“. Eine Häppchenplatte war eben auch nur eine Häppchenplatte. „Wir haben bestimmt was da, das du magst. Und wenn nicht, mach ich dir was.“. Ob er mit seinem Bewirtungsintermezzo irgendwie die Stimmung zerstörte? Aber so gehörte es sich doch, wenn man einen Gast mit nach Hause brachte. Erst recht einen, den man gern hatte ... Außerdem gewährte es Arata noch eine kleine Pause, um sich zu entscheiden. Ein paar Meter Weg und ein bisschen frische Luft konnten schließlich einiges ausmachen.
Zuletzt bearbeitet: