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Untere Fabrikhöhlen

Sumiya Saki

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Innerlich seufzte Saki, als sie ihre beiden Mitstreiterinnen durch die Augen ihrer Zeichnung beobachtete. Informationsbeschaffung war ja ganz gut, aber waren die beiden hier gerade wirklich nur deswegen unterwegs? Auf die Sumiya wirkte es schon fast so, als wollten sie sich nur in eine schäbige Taverne schleichen. Sollte das hier eine Sauftour werden? Wobei irgendwie konnte sie sich vorstellen, dass Aryane dem Alkohol zugetan sein könnte, wenn sie nicht einmal die mentale Stärke besaß Glimmstängeln widerstehen zu können, war Alkohol sicherlich auch ein Gift, dem sie nicht abgeneigt war. Unvernünftig die Hinketsu. Ja, Saki bildete sich weiterhin eine negative Meinung über Aryane ohne auch nur Beweise dafür zu haben, dass die Ältere auch wirklich zum Trinken hier war. Erste Eindrücke konnten so richtig schön alles verderben. Andererseits gab dieses Schauspiel Saki auch keinen Grund anders von der jungen Frau zu denken, vielleicht überraschte sie ja noch während der eigentlichen Mission, aber gerade sah die Künstlerin hier eher schwarz. Besonders, als die junge Frau mit dem Gesicht des Rotschopfes auch noch einen Whiskey bestellte. Hoffnungslos. War vielleicht eine Intervention notwendig, besonders weil Pakura an einem der Tische mit einem Kartenspiel begonnen hatte. Wo waren sie hier, auf einer Kreuzfahrt? Gut, dass die gezeichneten Ratten nicht für Saki seufzen konnten, sie wäre sofort entdeckt worden. Ein wenig frustriert begann sie damit die Tiere anzuleiten ihre nun männlichen Begleiterinnen auf sich aufmerksam zu machen. Nur wie, wenn die Tiere zubissen würden die beiden Genin wahrscheinlich die Verwandlungen nicht halten können, das Henge hielt nur selten körperlichen Schaden aus und der plötzliche Schmerz durch einen unverhofften Rattenbiss half sicherlich nicht die Konzentration bei zu behalten. Sicherlich war es den beiden nicht zuträglich, wenn sie plötzlich inmitten der rauen Kerle hier unfreiwillig zurückverwandelt wurden, aber irgendwie musste Saki die beiden dazu bringen zurück zu kommen. Die Mission war schon genug aus dem Ruder gelaufen.
Die Ratte, die auf Pakura zuhielt, um ihr irgendwie um die Beine zu fahren, irgendwas musste sie ja tun, huschte im Schutze einiger an der Wand aufgestellten Tische entlang, an denen nur vereinzelt Gäste saßen. Fast alle wirkten zwielichtig, aber das war ja gerade egal, immerhin war diese Spelunke nichts anderes als zwielichtig. Einzelnen daher auch nur Aufmerksamkeit zukommen zu lassen schien nicht sonderlich zielführend zu sein. Der letzte Tisch vor Pakura und ihrem Kartenspiel war mit zwei Männern besetzt, die sich leise unterhielten und ihre halb angefangenen Biere vor sich stehen hatte. Die Rate pausierte hier unter dem Tisch, damit Saki noch genügend Zeit hatte darüber nachzudenken, wie sie Pakura alarmieren konnte ohne sie bloß zu stellen. Ihr wollte nicht recht etwas einfallen. Sag mal, wo hatte Taka die denn eigentlich her? Meinst du die Briefbomben? Briefbomben, was hatten Zivilisten mit einem den Shinobi vorbehaltenen Werkzeug zu schaffen? Jetzt war Sakis Neugier geweckt, schien sich doch zu lohnen zwielichtigen Typen zu lauschen. Takaoka, hat einen neuen Job in einer der Fabriken gefunden, wo die Dinger für die oben hergestellt werden, nachdem er in der Fischfabrik geflogen ist, hat er mir gesteckt. Verkauft der die? Damit könnte man sicher 'nen schönen Tacken machen. Mehr als ein Grunzen kam nicht als Antwort, aber das reichte schon, wie Saki befand, daher ließ sie die Ratte zu Pakura laufen. Anstelle eines Bisses, der die Kunoichi sicherlich enttarnt hätte entschied sich Saki die Ratte jedoch am bei eines ihrer Mitspielers empor laufen zu lassen. Etwas ungelenk, Ratten waren da manchmal so, erklomm das Tier das Bein des Mannes und duckte sich in den Spalt zwischen seinen beiden Beinen, als er an die Stelle griff, wo eben das Tier noch empor gekrochen war und sich am Bein kratzte. Gut, dass die Ratte aus Tinte nicht das Gewicht eines echten Tieres mitbrachte, das wäre sicherlich nicht so wenig aufgefallen beim Erklimmen des Hosenbeins. Doch anstelle die Hand nach dem kurzen Kratzen zurück zu ziehen, ging diese unter sein Bein und zog etwas hervor. Eine Spielkarte. Der Typ betrügt auch noch, helfen wir mal Pakura. Gerade als der Mann versuchte seine Karte unauffällig gegen eine andere in seiner Hand auszutauschen schlug die Sumiya zu. Sie wies das Tintentier an ihn in den Finger zu beißen, woraufhin der Mann seine Hand unwillkürlich und mit Schmerzen zurückzog. Sein Blatt, das plötzlich aus einer Karte zu viel bestand, fiel auf den Tisch und entblößte sich den Mitspielern. Unglücklicherweise schleuderte der erschrockene Mann mit seiner zurückgezogenen Hand auch die gezeichnete Ratte gegen eine Wand, wo das Tier in einer Schwarzen Pfütze endete, die auf dem dunklen Holz kaum wahrnehmbar war. Blieb Saki nur noch eine Ratte und zwar die, die Aryane folgte.
 

Meteki Pakura

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„Oh man, echt jetzt?“ Es brauchte einiges an Willenskraft, um nichts Unüberlegtes zu machen. Aryanes Schauspiel war grauenhaft und wenn sie nichts unternahm, würde man möglicherweise beide Mädchen rauswerfen. Das musste Pakura so dezent wie möglich verhindern. „Kenta, beim schlabbrigen Mieder einer im Wellenreich ansässigen Brücken-Schwalbe! Was hab ich Dir eben gesagt!?“ rief sie mit einigem Zorn in der Stimme über die linke Schulter hinweg dem Rotschopf entgegen, fügte an den Barkeeper gewandt mit versöhnlicherem Tonfall zu: „Gib dem Burschen n’Glas Kirschsaft. Für die Nummer eben wird er…“ wechselte wieder mit drohendem Ton zur Hinkétsu „… den Kartoffelvorrat für die nächsten Monate schälen.“ und schnippte eine 20 Ryo Münze sowie eine 10 Ryo Münze auf den Tresen. (Ungefähr ein Wert von 2,50 €, wenn meine Quelle stimmt und ich mich nicht verrechnet habe.)

Nachdem das Gelächter des gesamten Raums abgeklungen und alles wieder zu den üblichen Gesprächen wechselte, teilte der Mann, welcher Pakura gegenüber saß, die Karten aus (zwei pro Person) und deckte die ersten drei Karten auf, so dass jeder Spieler seine ersten Chancen abchecken konnte. Ihre Handkarten waren Karo Ass und Kreuz König „Anna Kournikova… sieht gut aus, aber gewinnt nichts.“, während auf dem Tisch noch eine Herz 2, Herz 3 und Pik König lagen. „Wenigstens ein Paar…“ Das sah alles andere als gut aus, aber die Meteki setzte ihr bestes Pokerface auf und ging mit den Einsätzen ihrer Kontrahenten mit, ohne ein größeres Risiko einzugehen. Währenddessen belauschte sie den Gesprächsfetzen des Tisches hinter ihr mit, stellte sich die gleiche Frage, wie schon ihre heimlich anwesende Teamleiterin und spann sie gleich ein gutes Stück weiter. Wurden hier wirklich illegal Briefbomben hergestellt? „Wenn es einen Schwarzmarkt für Sprengstoff gibt muss da was gegen unternommen werden. Das Zeug ist gefährlich!“ Die vierte Karte wurde aufgedeckt und entpuppte sich als Pik Ass. Somit waren im Blatt der Fünfzehnjährigen nun gleich zwei Paare. Sollte sie das Glück haben und die letzte Karte war ebenfalls ein Ass, oder ein König, würde die Schwarzhaarige sogar auf ein Full House kommen. Das wär verdammt gut, um die Runde zu gewinnen, wenn auch kein absoluter Garant für einen Sieg. Mit ein wenig Pech hätte noch jemand ein Ass oder zwei Könige auf der Hand und damit einen Vierling, der noch ein wenig wertvoller als ein Full House wäre. Für Straight und Royal Flush sah die Braunäugige wenigstens keine Wahrscheinlichkeit.

Zu einer Auflösung des Spiels sollte es leider nicht mehr kommen, denn das Spiel wurde unschön von einer Ratte unterbrochen, welche Mr. Spiel-sauber-oder-ich-werde-dich-kielholen als Betrüger entlarvte. Dieser ließ nämlich tatsächlich seine Hand fallen, die aus Kreuz 5, Herz Ass und Kreuz Ass bestand „Soso, wolltest wohl die nutzlose Kreuz 5 durch eines der Asse austauschen, he!?“ es folgte ein ziemliches Durcheinander von Männerstimmen, als die zwei anderen Kerle ihren betrügenden Kumpel zur Rede stellten und dieser wütend auf den Tisch schlug, während der Pakura ihre eigenen Einsätze nahm und ihrer Kameradin signalisierte, dass sie verschwinden würden. Kaum waren die Mädchen vor der Tür, löste sie ihr Henge auf und sagte: „Wir sollten zurück zum Treffpunkt gehen. Wenn ich das richtig gesehen habe, hat eines der Tierchen von Sumiya-senpai das Chaos verursacht.“
 
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Ihr war aber auch wirklich nichts vergönnt. Zuerst war ihre Kenta-Imitation ziemlich scheiße. Danach wurde ihr kein Alkohol gegeben und selbst Pakura stellte sie schon bloß. War das wirklich ernst gemeint oder einfach nur ein Teil ihrer „Verkleidung“? Konnte sie sich wirklich noch nach all den Jahren auf die schwarzhaarige Kunoichi verlassen? Immerhin hatten sich die beiden nach ihrem Abgang aus der Akademie aus den Augen verloren. Vielleicht hatten beide sich zu komplett anderen Menschen verändert und einfach… auseinandergelebt. Während ihr unter schallendem Gelächter der eben bestellte Kirschtraubensaft serviert wurde, ging es am Pokertisch heiß her. Davon bekam die Hinketsu allerdings nichts mit. Viel wichtiger waren gerade die Gedankengänge, die sich in ihrem Kopf bildeten. Sie wusste, dass sie sich wohl über diese Aussage von eben nicht den Kopf zerbrechen sollte, aber trotzdem tat sie es. Das nagte irgendwie sehr am Selbstvertrauen der 18-Jährigen. Wer weiß, vielleicht war sie einfach nicht geschaffen für den Job, den sie so gerne machte. Ihre Teamleiterin hegte seit dem Auftrag in der Roten Laterne eine gewisse Abneigung gegen sie und Pakura stellte sie öffentlich bloß. Wie sollte sie bloß von Nutzen sein, wenn sie offensichtlich nicht stark genug war…?

Während die Hinketsu über sich selbst nachdachte – dabei schlürfte sie am passablen Kirschtraubensaft – ging plötzlich die Post am Pokertisch ab. Wie es den Anschein hatte, wurde ein Spieler des Betrügens bezichtigt und die ganze Spelunke geriet in Aufruhr. Den Grund dafür, nämlich die Ratte ihrer Teamleiterin, bekam die 18-Jährige gar nicht mit. Viel mehr fiel ihr auf, dass die verwandelte Pakura ihr bedeutete mitzukommen. Aryane stellte das mittlerweile leere Glas beiseite und folgte ihrer Freundin aus der herabgekommenen Spelunke heraus. Dabei gab sie auf fliegende Projektile Acht, denn diese Pokerspieler hatten inmitten des Aufruhrs mit dem Werfen von Glasflaschen begonnen. Aber ihr wurde dabei keine Aufmerksamkeit geschenkt, weshalb es ihr möglich war, die Taverne unbemerkt zu verlassen und Pakura auf die Straße zu folgen. Vor der Tür angekommen, tat sie es ihrer Begleiterin gleich und löste ebenfalls das Henge no Jutsu auf. Sie blickte auf ihren Körper hinunter und stellte fest, wie gut es tat, wieder in ihrem eigenen Körper zu stecken. Dabei fuhr sie sich durchs Haar und formte dieses wieder zu einem Pferdeschwanz – dieser hatte sich bei der Verwandlung gelöst. Und ging es jetzt nach Aryane, so wollte sie unbedingt von hier verschwinden. Deshalb stimmte sie ihrer Freundin zu: „Ja, lass uns von hier verschwinden… Warte, was ist das?“ Die Hinktesu bückte sich gen Boden und sah dort eine ziemlich komisch aussehende Ratte. Sowas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Nach einer Erklärung ihrer schwarzhaarigen Begleiterin, wusste sie, dass diese Ratte von Saki war. Es war wirklich interessant, was es so für Fähigkeiten unter den Shinobi gab. Und als diese Ratte sich plötzlich verzog und davonrannte, folgten die beiden Mädchen dem Geschöpf. Auf dem Weg zu Saki begegnetem die beiden niemandem, was irgendwie komisch war, aber dem schenkte Aryane keine weitere Bedeutung. Viel wichtiger war es, dass sie sich auf die Schimpftirade ihrer Teamleiterin vorbereitete, da sie nicht wirklich zum Erfolg der Informationsbeschaffung beigetragen hatte. Als die beiden Mädchen schließlich bei Saki ankamen, berichtete Pakura von den gerade erfahrenen Briefbomben. Und was tat Aryane dabei? Sie stand einfach nur da und ließ sich von den Informationen berieseln. Danach horchte sie, was ihre Teamleiterin zu sagen hatte, denn zu viel mehr fühlte sie sich gerade nicht wirklich imstande.
 

Sumiya Saki

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Falls Chaos das Ziel der Sumiya gewesen ist, so hatte sie es eindeutig erreicht, binnen Sekunden änderte sich die Atmosphäre des Lokals, Geschrei schwoll an, Flaschen und Teller wurden geworfen und eine handfeste Prügelei brach vom Zaum. Wie schnell die Stimmung kippen konnte, war schon interessant zu beobachten, aber Saki war ja nicht hier um eine Kneipenschlacht zu entfachen, das war eher ein netter Bonus nebenbei. Eigentlich hatte sie ja nur versucht ihre Kolleginnen zurück zu holen. Dieses Ziel schien erreicht worden zu sein, da die noch verwandelte Pakura das schlechte Kenta-Imitat aus dem Durcheinander führte. Die letzte verbleibende Ratte immer in ihrem Schatten, damit Saki eine Kontaktmöglichkeit mit ihren Kolleginnen hatte. Gut, die Möglichkeiten waren da eher beschränkt, aber Saki wäre in der Lage einige wenige Schriftzeichen aus der Tinte der Ratte erscheinen zu lassen; auf Kosten des Tieres. Eher ein letztes Mittel, da Saki so auch ihre Verbindung zu den zweien aufgeben musste. Vor der Spelunke lösten die beiden ihre Verwandlungen endlich auf und besprachen wohl, wie weiter verfahren werden sollte. Endlich Fortschritt. Die kleine Ratte der Sumiya wurde zuerst von der Hinketsu bemerkt, aber da nicht direkt Saki zugeordnet. Hier musste erst Pakura eingreifen, die die Zeichnung als Sakis Kreation betitelte. Ein wenig enttäuschte es Saki schon, dass Aryane ihre Zeichnungen nicht hatte zuordnen können, war sie doch in der roten Laterne dabei gewesen, als die Affenzeichnungen der Künstlerin beim Schleppen geholfen hatten. Kurz einmal eins und eins zusammen zu zählen, sollte doch nicht so schwer sein. irgendwie hätte Saki schon gerne an der Hinketsu gerügt, dass sie sich nicht einmal an die vorherige Aufgabe erinnerte, aber die Sumiya entschied fürs erste, dass es besser war, wenn sie dazu nichts sagte. Sie hatte schon genügend Dinge, die sie ansprechen wollte. Die von Aryane erwartete Standpauke würde es auf jeden Fall geben, vielleicht aber nicht in der Form, wie vorgestellt. Aber erstmal ließ die Kunoichi ihre Ratte die beiden anderen Mädels zu sich führen.
Mit verschränkten Armen erwartete Saki ihre beiden Kolleginnen und ließ Pakura erstmal ihren Bericht beenden, bevor sie das Wort ergreifen wollte. Die meisten Infos der Iryounin kannte Saki ja selbst, aber es half manchmal eine andere Perspektive auf die Dinge zu legen. Inwiefern das wichtig war und eventuell der Dorfverwaltung gemeldet werden sollte, musste sich so oder so noch rausstellen. Doch bevor sie wirklich weitermachen wollten, war da ja noch die klitzekleine Kleinigkeit der Standpauke, denn eines musste Saki ansprechen. Nur eine Sache noch, bevor wir uns wieder auf die Infiltration der Fabrikhöhle konzentrieren. Was sollte das da in dem Schuppen vorhin? In einer zwielichtigen Bar Informationen einholen ist ja durchaus legitim, auch die Sache mit der Verwandlung war schon sehr clever, aber was ich absolut nicht gutheißen kann, … Damit drehte sich Saki der Hinketsu zu. ... ist der Versuch während einer Mission Alkohol zu bestellen. Es ist eine Sache, dass du rauchst, ich kann es nicht leiden, aber ist deine Sache. Alkohol hingegen trübt dein Urteilsvermögen und bringt damit nicht nur dich, sondern auch deine Teamkollegen potenziell in Gefahr. Die Sumiya sagte das nicht, weil sie so regelverliebt war, ganz das Gegenteil, wenn sie der Obrigkeit mal eins auswischen konnte, war sie dafür. Was sie aber nicht war, war rücksichtslos. Aryane schien gar nicht an die Konsequenzen ihres Handelns zu denken und wenn dann andere in Gefahr gebracht wurden, es ging gar nicht um Sakis Sicherheit selbst, da zog die Kunoichi die Grenze. Sie war primär Heilerin, sie musste dafür sorgen, dass die dummen Entscheidungen anderer nicht unrettbar waren, aber wenn jemand scheinbar aktiv versuchte sich selbst zu sabotieren, mit Absicht oder nicht, irritierte das Saki enorm.
Doch auch wenn sie Aryane am liebsten wegen der Alkoholaktion nach Hause geschickt hatte, Saki war sich nicht sicher, ob die Dorfverwaltung noch jemanden schicken würde bei so kurzer Notiz und alleine nur mit Pakura standen die Chancen der Kunoichis auch schlechter. Wohl oder übel musste Saki das also in dieser Konstellation durch ziehen. Leise seufzte sie, als ihr klar wurde, dass es nicht anders ging. Die Teammoral hatte sie ja gekonnt auf einen Tiefpunkt gezogen. So, weiter im Text. Die Sonne ist gleich vollständig verschwunden, das wäre doch die ideale Zeit für ein wenig Nebel. Mach ihn ruhig schön dicht, Pakura. Wir bleiben zusammen und schleichen uns dann an den Arbeitern am Eingang vorbei. Ob es klappen würde, wenn Saki einfach so von Tirade auf die Mission umschaltete? Freundschaften hatte sie heute keine gepflegt.
 

Meteki Pakura

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Hatte es Pakura mit ihrem Schauspiel in der Kneipe übertrieben? Sie wollte doch einfach nur ihre Rolle spielen und hatte dabei inständig gehofft, dass Fake-Kenta das wusste. Wenn sie etwas von Aryanes innerer Kriese mitbekommen hätte, würde sich die Meteki entschuldigen. Die Aktion war dumm gewesen, aber niemand hatte es verdient, ernsthaft dermaßen erniedrigt zu werden. Aber nun war es erstmal wichtiger, sich um die Gegenwart zu kümmern. Die Freundinnen waren bereits wieder bei Saki angelangt und die Schwarzhaarige hatte ihren Statusbericht vorgetragen, was zugegebenermaßen mehr Formsache war, da die Sumiya nahezu alles mit angesehen und -gehört hatte. Bei der darauffolgenden Rüge des Rotschopfes hielt sich die Braunäugige dezent im Hintergrund. Sie mochte es nicht, wie harsch die Kritik ausfiel, aber es lag nicht an ihr, das zu beurteilen. Während dieser Mission hatte die Soranin das Sagen und dabei ging es auch um die Disziplinarmaßnahmen.

Nachdem Saki ihr Startsignal gegeben hatte schlich sich Pakura an den Zaun heran und suchte nach einer durch die Witterung verursachten Beschädigung, welche sie auch schnell fand. Ein durch die salzige Luft verkrustetes Rostloch im Metall. Die Meteki formte ein paar Fingerzeichen und spie eine große Menge dichten Nebels durch diese Sicherheitslücke. (Suiton: Kirigakure no Jutsu) Dies nahm einiges Zeit in Anspruch, da eine vergleichsweise große Fläche eingenebelt werden musste und es auch alles andere als Windstill war. Schließlich, vielleicht eine viertel bis halbe Stunde später, formte das Mädchen mit einem Blick über die rechte Schulter zu ihren Kameradinnen noch ein paar Fingerzeichen (Nanami Kiri: Me).Urplötzlich prasselten Unmengen Informationen auf sie ein. Wachläute beim Patroulieren, eine Person innerhalb eines Verschlages, der eventuell ein Toilettenhäuschen war, sowie das gelegentliche Aufflackern kleinerer Tiere. Es war kein durchgehendes oder deutliches Gefühl. Mehr ein vereinzeltes Pulsieren, an welchem aber abgeleitet werden konnte, wo sich wer befand und wo nicht. Mit einem Nicken in Richtung des Eingangs signalisierte die Fünfzehnjährige, dass sie so weit war. Langsam und zielsicher manövrierte die Genin ihre Gruppe zwischen einigen Kisten und anderem als Sichtschutz nutzbaren Allerlei hindurch, nahm zweimal eine plötzliche Abzweigung, da ihr erst im letzten Moment eine Regung im Nebel aufgefallen war. Aber schließlich stand das vollständige Trio am Rand des Eingangs. Bereit, auf das Signal der Blauhaarigen einzusteigen.
 
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Also das hatte sie nicht erwartet. Das traf tief, aber so richtig. Die Hinketsu hatte schon zuvor den Verdacht gehabt, dass sie bei der Sumiya anecken würde, aber dass es so schlimm war, war ihr nicht bewusst gewesen. Das alles nur wegen dem Whiskey, den sie sich bestellt hatte? Den hatte sie ja gar nicht bekommen! Außerdem sollte der in erster Linie zur Tarnung dienen und nicht zur eigenen Belustigung. Als Ninja war es die oberste Pflicht in den Schatten zu agieren und unentdeckt zu bleiben. Das war ihre Motivation gewesen und nichts Anderes. Auch wenn sie ihre Anführerin in dem Punkt verstand, stand es ihr nicht zu, einfach so über die Handlungen der Hinketsu zu urteilen. Und dass sie auch noch ihr größtes Laster aufrollen musste, war ihr komplett fremd gewesen. Warum? Suchte sie vergeblich an Kritikpunkten, die sie der 18-Jährigen entgegenwerfen konnte? An einem anderen, besseren Tag hätte sie sich das nicht gefallen lassen. Aber da der Tag bis dato so schlecht gelaufen ist, entschied sie sich zur Zurückhaltung und akzeptierte stumm die Standpauke der jüngeren Missionsleiterin. Nichtsdestotrotz schwirrten noch immer Gedanken in ihrem Kopf herum, die sie einfach nicht loslassen wollten. Deshalb distanzierte sie sich etwas von den beiden als Paki ihrer Aufgabe nachkam, den Hafen mit einer Nebelschwade abzudecken. In der Zwischenzeit sah sich die Hinketsu in der Umgebung um und zündete sich eine Zigarette an, um sich selbst zu beruhigen. Als der Qualm sich in ihrer Lunge breitmachte, spürte sie, wie sie etwas gelassener wurde und ihre innere Nervosität ein wenig abklang. Der ausgestoßene Rauch, ließ ihre Gedanken weiter um die eben erhaltene Standpauke kreisen. Langsam begann die 18-Jährige an sich selbst zu zweifeln. Eigentlich dachte sie, dass sie schon reif genug war, um in diesem Beruf bestehen zu können. Dennoch zeigten solche Ereignisse wieder, wie unerfahren sie doch noch in ihrem Tun war. Indes setzte sie sich auf einen der kalten und nassen Steine. Zwischendurch wanderten ihre Blicke auch zu ihrer Freundin rüber, die gerade dabei war ziemlich krasse Ninja-Dinge zu tun. Dachte sie auch so von ihr? War das Band der beiden Freundinnen etwa angeknackst? Auch sie akzeptierte die Tirade von Saki wortlos. Stimmte sie diesen Worten etwa zu? Während sich ihre Gedanken weiterhin in ihrem Schädel entfalteten, drückte sie die inzwischen fertig gerauchte Zigarette auf einem Stein aus. Den Stummel steckte sie sich ein, denn sie wollte ihn hier nicht wegwerfen. Zu schlimm waren die Auswirkungen, die dieser Mist auf die Tierwelt hatten. Die 18-Jährige stützte ihre beiden Arme auf ihren Füßen ab und legte ihren Kopf hinein. Ihre Gedankenströme wollten einfach kein Ende nehmen, also entschied sie sich vorerst dazu, ein wenig Abstand von den beiden anderen Kunoichi zu nehmen.

Einige Minuten später, machte sich ihre alte Freundin auf, den Eingang zu suchen. Still schloss sich die Hinketsu der zielstrebigen Suche an und ließ sich zwischen Kisten und Wachen zum Ziel führen. Es war beeindruckend, welche Fähigkeiten ihre alte Schulfreundin in den letzten Jahren erworben hatte. Das machte sie stolz und bereitete ihr zunehmend Freude. Trotzdem stieß es ihr noch immer sauer auf, wenn sie an das vorher Geschehene dachte. Es wollte ihr einfach keine Ruhe lassen. Allerdings wollte die 18-Jährige nicht, dass sich das auf ihre Mission auswirkte und verbannte diese Gedanken ans hinterste Eck ihres Gehirns. Als die drei schließlich vor dem Eingang standen, zückte die Hinketsu ein Kunai, um für jeden Fall gerüstet zu sein. Wer oder was auch immer für den Einsturz der Höhle verantwortlich war, könnte sich darin befinden. Es diente einfach zu ihrer eigenen Sicherheit. Jetzt wartete sie still auf die Anweisungen der Missionsleiterin. Hoffentlich dachte sie nicht dran, die Hinketsu zuerst reinzuschicken…
 

Sumiya Saki

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Ahnen tat Saki schon, dass die Rüge bei den anderen beiden etwas harsch angekommen war, aber gleichzeitig hatte sie nicht wirklich Interesse daran hier als die beste Freundin von beiden angesehen zu werden. Wenn sie nicht mit klarer Kritik umgehen konnten, so war das das Problem der beiden anderen Kunoichis. Aber zu lange sollten sie sich auch nicht daran aufhängen, denn die Chance war gekommen in die Höhle einzudringen. Entsprechend des bereits abgeklärten Plans begann Pakura damit die Umgebung in tiefsten Nebel zu hüllen, der es Saki schwer machte sich zu orientieren. Selbst die beiden Kunoichi, die neben ihr standen, waren nur schwerlich aus zu machen und verschwammen nur zu dunklen Silhouetten. Hätte die Künstlerin nicht noch eine Ratte übriggehabt, die ihre Sinneseindrücke, besonders den Geruchssinn, mit ihrer Erschafferin teilte, Saki hätte sich sehr verloren gefühlt. Die wabernde, weiße Wand, die nun diesen Teil Getsurins unter sich bedeckte schien gleichzeitig lebendig und vollkommen leer zu sein. Ein ehrfurchtgebietendes Gefühl, das geradezu surreal erschien. Dem Geruch der Meteki folgend, bewegte sich Saki durch den dichten Nebel immer näher zu der Höhle herüber. Ein oder zwei Mal schlugen sie Haken, mit denen die Sumiya nicht gerechnet hatte, aber wahrscheinlich hatte Pakura einen guten Grund dies zu tun. Der Nebel war ja ihr Gebiet. Hinter sich nahm Saki noch schwach die Umrisse von Aryane wahr, was ihr jedoch nicht entging, war der beißende Geruch ihrer Zigaretten. Saki war sich sicher, dass sie das selbst gerochen hätte, wenn ihre Ratte sie nicht unterstützt hätte. Doch sie hielt jetzt lieber den Mund. Die Sumiya musste nicht noch mehr Öl in das Feuer gießen, jedenfalls noch nicht.
Als die drei endlich die Höhle erreicht hatten, stoppte Pakura ihre beiden Kompagnons kurz. Das war der Zeitpunkt, an dem Saki wieder die Führung übernahm. Vorsichtig schob sich die Sumiya an der Meteki vorbei und betrachtete den Höhleneingang. Im Licht der Lampen leuchtete der Nebel blendend hell auf und verhinderte so, dass Silhouetten zu erkennen waren. Von ihrer bisherigen Auskundschaftung wusste die Sumiya, dass zwei Männer Wache standen. Beide konnte sie jedoch nicht sehen, doch anders herum, wären auch die drei Kunoichi nicht zu sehen. Jetzt mussten sie nur leise in die Höhle huschen und alles wäre geklärt. Drinnen sollten sich niemand aufhalten, hieß es doch, dass das Gebilde einsturzgefährdet war. Mit einer Hand gab die junge Frau ein Zeichen, dass die beiden anderen ihr folgen sollten. Leider stieß Saki auf dem Weg gegen ein paar Steine und verursachte ein Geräusch, dass sie verraten konnte. Verdammt! Was passierte jetzt, hatte sie jemand gehört? Leider ja, denn die Stimme eines Mannes war zu hören. Hast du das gehört? Was war das? Waren sie jetzt aufgeflogen? Noch nicht, aber eine Lösung musste her, schnellstens. Mit einem kurzen Gedanken befahl Saki daher ihrer Ratte kurz Reißaus zu nehmen. Das kleine Tier huschte durch den Nebel und erzeugte weitere Geräusche, um das erste natürlich wirken zu lassen. Achso, es war nur eine Ratte. Beinahe hätte Saki laut geseufzt, unterdrückte dies jedoch noch rechtzeitig. Schnell schob sich die Kunoichi in den Höhleneingang bevor noch etwas anderes passieren konnte.
Das war knapp gewesen, doch endlich hatten sie es in die Höhle geschafft. Bereits wenige Schritte im inneren schaffte es der chakraerzeugte Nebel nicht mehr die Sicht der Kunoichis zu rauben. Nicht, dass das, was nun sichtbar war, wirklich atemberaubend schien. Die Höhle war genau das, was man sich unter einer Höhle vorstellte, die Wände waren blanker, behauener Fels, während die Decke sogar kleine Tropfsteine ausgebildet hatte. Lediglich der Boden, der aus einem schwarzen gummiartigen Material zu bestehen schien, zeugte davon, dass Menschen diesen Ort für sich umgestaltet hatten. Weit konnte man jedoch auch nicht sehen, denn ein Felssturz hatte sich, wie eine Lawine, vor einen Durchgang gelegt und verhinderte das Voranschreiten. Einzelne Lücken zwischen den Steinen erlaubten einen Blick, doch viel war nicht zu erkennen, da der hinteren Höhle aktive Beleuchtung fehlte. Diese war wahrscheinlich beschädigt worden durch den Einsturz. Jetzt mussten sie nur noch einen Weg finden, um hinten hinein zu gelangen.
 

Meteki Pakura

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Kaum hatten sie die Höhle richtig betreten formte Pakura ein Fingerzeichen, um zumindest die kompliziertere ihrer beiden Techniken aufzulösen. Es wäre vielleicht etwas auffällig, wenn der Nebel, welcher schon überraschend schnell aufgezogen ist, wenige Minuten später bereits abziehen würde. Das Nebelauge verbrauchte aber auf Dauer zu viel Chakra, als dass die Meteki es einfach nebenher laufen lassen wollte. Misstrauisch den Bodenbelag beäugend folgte die Fünfzehnjährige der Sumiya ins Innere der vermeintlichen Fischfabrik. Sollte das Gummi wirklich, wie es schien, der Hygiene dienen? Klar, man möchten die wenigsten unbedingt Fisch essen, der eventuell einmal auf blanken Feldboden gefallen war. Allerdings war es auch unwahrscheinlich, dass der Gummibelag bei normalem Betrieb quasi nonstop geputzt wurde, weshalb trotzdem eine gewisse Menge Dreck im Spiel sein dürfte. Wo sie so darüber nachdachte, beschlich das Mädchen schließlich das Gefühl, in der nächsten Zeit keine Fischprodukte essen zu wollen. Was sehr schade war. Solch frischen Fisch bekam man andernorts nur schwer. Aber der Erzähler schweifte ab. Gab es hier doch eine weit wichtigere Geschichte zu erzählen. Nun stand das Team nämlich vor dem Einsturz und konnte erstmal nicht weiter. „Na wunderbar…“ dachte die Schwarzhaarige flüsternd und fügte an ihre Kameradinnen gewandt hinzu: „Habt ihr auf dem Weg hierhin eine Abzweigung gesehen, die mir entgangen ist? Ansonsten ist das hier eine Sackgasse und wir können… Moment mal.“ Während sie sprach hatte die Braunäugige tatsächlich ein mögliches Schlupfloch entdeckt. In der linken oberen Ecke schien eine größere Lücke entstehen zu können, wenn man dort nur einen größeren Stein entfernen würde. Vielleicht konnten sie sich dann alle hindurchzwängen. Das musste aber vorsichtig passieren, weil eventuell noch mehr einstürzt und die Operation dann aufzufliegen drohte. „Ary-chan, pack mal mit an. Ich glaube, das können wir zusammen wegheben.“ Das wäre auch eine Möglichkeit für den Rotschopf, bei der Mission zu helfen. Schließlich waren die beiden rein körperlich noch ein wenig stärker, als Saki und so musste diese nicht einen ihrer tierischen Aushilfen herbeizaubern.
 
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Der Fehltritt von Saki ging gerade noch gut aus und ihre Ratte konnte die Arbeiter davon überzeugen, dass es bloß eine Ratte war. Zum Glück, denn die Hinketsu hatte nicht wirklich Lust darauf jetzt nach Hause zu gehen, weil sie erwischt wurden – und das von einer viel erfahreneren Kunoichi. Eigentlich sollte sie doch wissen, worauf es bei Infiltrationen ankam, aber ja… Sie bekam eben das zurück, was sie verdient hatte. Dennoch musste die 18-Jährige ihren Groll jetzt nach hinten schieben und wieder an die Mission denken. Um nicht genau denselben Fehler zu machen, wie ihre Leiterin, war sie doppelt so vorsichtig, nicht auf einen losen Stein oder dergleichen zu treten, der sie hätte verraten können. Zum Glück gelang es ihr besser und Aryane konnte mit ihren filigranen Schritten den beiden bis zum vermeintlichen Ende der Höhle folgen. Dort angekommen, stellten alle drei fest, dass sie nicht mehr weiterkamen – eine Sackgasse eben. Der noch immer vorhandene Nebel – im Inneren der Höhle war er nicht mehr allzu dicht – versperrte die Sicht nach hinten, was eine ziemlich blöde Situation abgab. Sollte sich also jemand von den Arbeitern leisen Schritts nähern, dann würden die drei Mädchen ihn nicht kommen sehen. Und da hatte Paki auch schon eine Lösung parat: Sie sah einen lockeren Stein im Geröll vor ihnen. Wahrscheinlich bemerkte sie den, weil es immerhin ihr eigener Nebel war, denn Aryane sah rein gar nichts. Sie sah keinen lockeren Stein, noch sah sie den Felssturz, wenn sie nicht unmittelbar davorstand. Trotzdem fand sie die Idee gut, denn sie alle waren klein genug, um durch ein nicht allzu großes Loch zu passen. Nur ging diese Idee nicht ohne Gefahren einher. Was wäre, wenn die Höhle noch weiter einstürzte? Dann wäre alles für nichts gewesen und die Mission war ein Fehlschlag. Dazu kam noch, dass die Höhle einstürzen könnte, wenn sich gerade jemand von ihnen durch das Loch quetschte. Das musste man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Aryane wusste, dass das Leben als Ninja nicht ohne Gefahren einherging, aber so etwas lebensmüdes war ihr noch nie in den Sinn gekommen. Nichtsdestotrotz war das gerade die beste und einzige Lösung, die auch ihr einfiel. Sie scheute sich aber nicht davor, ihre Gedanken diesbezüglich zu äußern: „Also grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber was ist, wenn die Höhle direkt über uns einstürzt und uns darin begräbt? Dann wäre vieles mehr im Eimer als nur diese Mission. Ich denke aber, dass wir keine andere Wahl haben. Dennoch würde ich vielleicht vorher vielleicht eine Ratte von Saki hindurchschicken, bevor wir uns da durchquetschen. Aber komm her, Paki, ich packe mal mit an…“ Leise und darauf achtend, dass nicht noch ein weiterer Stein ins Rollen kommt, schoben die beiden Kunoichi den schweren Stein erfolgreich zur Seite. Das Beseitigen des Steins war ein etwas langwieriger Prozess gewesen, denn immerhin mussten sie darauf achten, dass niemand der Arbeiter unverhofft einen Abbieger zu ihnen machte und die drei bei ihrem Tun erwischte. Aber nach ein paar Minuten des Schwitzens und Bangens, war auch diese Hürde der Mission bewältigt – bis jetzt kam auch noch niemand zu schaden. Ein wenig erschöpft, ließ sich die Hinketsu erstmal auf den kalten Steinboden fallen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sprach nun ihre Teamleiterin an: „Saki, wenn du willst, kannst du jetzt eine Ratte durchschicken. Ich würde dem sehr entgegenkommen, denn ich bin mir nicht so sicher, ob das Ding da nicht nochmal über unseren Köpfen einstürzt.“
 

Sumiya Saki

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Mit einem dezent angepissten Gesichtsausdruck blickte Saki auf die eingestürzte Decke, die sich in einem wunderbar unordentlichen Haufen vor den drei Kunoichi erstreckte. Sie hatten so lange gebraucht um endlich hier reinzukommen, den ganzen Nachmittag haben sie gewartet, damit die Sonne unterging und dann das? Nur mühsam widerstand die junge Sumiya dem Drang einen der losen Steine mit dem Fuß wegzutreten. Sie hätte es gerne gemacht, einfach um ihrem Frust Raum zu geben, aber das hätte sie zu einhundert Prozent verraten und darauf hatte Saki noch weniger Lust. Doch irgendwie mussten sie weiter, abbrechen kam nicht in Frage. Zum Glück fiel der Meteki auf, dass es wohl im oberen Bereich eine kleine Öffnung gab, die eventuell durch gemeinsame Anstrengungen verbreitert werden konnte. Schnell packten Aryane und Pakura an und bewegten einen großen Stein langsam und mit Vorsicht zur Seite. Zuvor hatte die Hinketsu noch ihre Bedenken geäußert und vorgeschlagen, dass Saki ein weiteres Tier durch die Öffnung schickte. An sich ein guter Vorschlag, das minimierte das Risiko, aber der Chakravorrat von Saki war endlich und die lange Verbindung mit den Ratten vorhin hatte dem nicht zugetan. Sie hatte zwar noch Chakra, aber um ehrlich zu sein, Saki wollte sich das noch etwas aufsparen, wer wusste schon, was eventuell noch kam und dann nutzlos zu sein, war keine so angenehme Vorstellung. Doch noch sagte Saki gar nichts dazu, sie wollte dann doch nicht jede einzelne Idee von Aryane niederschlagen. Persönliche Sympathien oder besser Unsympathien sollten nicht in die Mission beeinflussen, im besten Fall.
Nachdem die beiden anderen Kunoichi den Stein entfernt hatten, Saki hätte ja mitgeholfen, aber der Platz hatte das nicht wirklich zugelassen und Pakura hatte Aryane auch direkt aufgefordert gehabt, war nun die Sumiya an der Reihe. Langsam näherte sie sich der Öffnung und begutachtete diese, es schien zu halten und groß genug für die größte im Bunde, Aryane, war sie wohl auch. Hier jetzt ein Tier durch zu schicken, wirkte für Saki eher unnötig. Ich geh gleich direkt durch. Eine Ratte oder selbst etwas Größeres zu zeichnen macht wenig Sinn. Die Tiere sind zwar so groß, wie die Originale, aber haben nicht die selbe Masse, sie bestehen ja nur aus Tinte. Selbst wenn auf diese Weise kein weiterer Felssturz ausgelöst wird, besteht immer noch ein Restrisiko. Plus, wir müssten so oder so hier durch. Saki wollte der Vorsicht Aryanes nicht widersprechen, aber unnötige Verzögerungen waren auch nicht zielführend. Die Künstlerin war auch dafür unnötige Risiken zu vermeiden, aber gleichzeitig konnte man auch übervorsichtig sein und das war eher hinderlich. Und manchmal waren Risiken unvermeidbar, so wie in diesem Fall. Okay, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ja, auch Saki war nicht hundertprozentig von ihrem Vorgehen überzeugt, aber eine andere Methode gab es gerade nicht wirklich. Daher atmete die Kunoichi einmal tief durch und begann damit sich durch das Enge Loch zu quetschen. Es ging überraschend leicht, aber das könnte daran gelegen haben, dass Saki die geringste Masse der drei Kunoichi mitbrachte. Aryane war größer als die anderen beiden und während Pakura in etwa so groß wie Saki war, schien sie eine gesündere Portion Speck auf den Rippen zu haben, etwas, das Saki noch immer vermissen ließ. Daher war es kein Wunder, dass sie so einfach durch das Loch schlüpfen konnte.
Ein anderes Wunder war, dass sich nicht ein Stein gelöst hatte, was auch immer den Felssturz hervorgerufen hatte, es hatte alle Arbeit gemacht und die Steine so verdichtet, dass es stabil genug schien hindurch zu klettern. Auf der anderen Seite ergab sich jedoch ein anderes Problem, es war stockfinster. Fenster hatte eine Höhle in der Regel nicht und die Explosion, die diese Fischfabrik lahmgelegt hatte, hatte natürlich auch dafür gesorgt, dass die Deckenbeleuchtung nicht funktionstüchtig war. Vorsichtig drehte sich Saki um und raunte in Richtung des Loches, sie wollte nicht zu laut sprechen, da die Gefahr von den Männern draußen gehört zu werden noch immer bestand. Scheint alles sicher zu sein. Falls ihr Licht dabei habt, bringt es mit, ist echt finster hier. Notfalls würde Saki improvisieren müssen mit gezeichneten Fledermäusen oder Eulen, aber wenn die anderen etwas hatten, das helfen konnte, warum nicht?
 

Meteki Pakura

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Zum Glück hatte Saki den Kommentar zu Pakuras Speck nicht ausgesprochen. Ansonsten hätte sich der Drang nach einem spöttischen Kommentar ihrerseits über die Spargeljane (weibl. für Spargeltarzan) nur schwer unterdrücken lassen. Klar, die mangelnde Ernährung machte es der Sumiya leichter, durch die Öffnung zu steigen. Speck fand sich trotzdem keiner am Körper der Meteki. Lediglich in zu Muskeln ausgeprägter Form, versteht sich. Aber zurück zum Thema. Nachdem die Teamleiterin erfolgreich durchgeklettert war, wandte sich die Genin an ihre rothaarige Kameradin und sagte: „Geh Du bitte zuerst. Du bist die Größte von uns und wenn Du nicht ganz durchpasst, kann ich von hinten nachhelfen.“, mit einem Zwinkern im Anschluss. Selbstverständlich hatte sie nicht vor, am Gesäß der Anderen zu schieben, sondern nur mit den Händen eine Fläche zu bilden, an welcher sich Aryane mit den Füßen abstoßen konnte. Als Letzte kroch dann auch die Schwarzhaarige durch die Öffnung, wobei es keine aufgrund ihrer Beweglichkeit Probleme gab. „Du wolltest Licht, Sumiya-senpai? Hast Du etwa keines mitgenommen, obwohl wir ganz klar in eine inaktive Fabrikhöhle geschickt wurden?“ flüsterte die Braunäugige mit schelmischem Gesichtsausdruck und ironischem Unterton, während sie selbst eine Miniaturtaschenlampe hervorzog, wie sie von manchen gerne als Schlüsselanhänger genutzt werden und im Augenwinkel wahrnahm, wie die Älteste im Team ihr Feuerzeug aktivierte. „Sehr gut, Ary-chan.“

Hinter dem eingestürzten Tunnel befand sich ein größerer mit einigen defekten Maschinen gefüllter Raum. „Sieht nach der Fabrikhalle aus. Wir sollten uns umsehen. Sumiya-senpai, ich schlage vor, Du bleibst in meiner Nähe, weil Du keine Lichtquelle hast. Oder wir bleiben alle zusammen. Es ist deine Entscheidung.“ So oder so fand die Gruppe bald den vermeintlichen Ursprung des Einsturzes, einige rechteckige Schmauchspuren an Wänden und Böden, welche offensichtlich durch Explosionen unbekannter Quelle verursacht wurden. „Sieht nach Sabotage aus, wenn ihr mich fragt. Ary-chan, pass mit deinem Feuerzeug auf. Wir wissen nicht, ob die Spuren nochmal entzündet werden können.“ schlussfolgerte Pakura und fuhr mit dem rechten Zeigefinger über eine der Spuren an den Wänden. „Kennt sich wer von euch mit Sprengstoff aus?“
 
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Auch wenn Saki das nicht so gewollt hatte, ernüchterte es die 18-Jährige sehr, dass auch dieser Vorschlag einfach abgeschlagen wurde. Klar, sie sah es ein, dass es irgendwo doch sinnlos gewesen wäre, wenn sie da eine ihrer Ratten durchhetzen würde, dennoch machte es der Hinketsu wenig Freude, wenn all ihre Versuche, sich in die Mission einzubringen, einfach so niedergeschlagen wurden. Eines war ihr klar, und das war auch wahrscheinlich Saki klar: Die beiden würden keine Freundinnen mehr werden. Aber dieses Gedöns hatte hier keinen Platz, denn schließlich ging es bei dieser Mission um die nationale Sicherheit… mehr oder weniger. Immerhin gab es eine Explosion und dieser musste auf den Grund gegangen werden. Daher quetschte sich die größere Aryane mühsam durch das kleine Loch hindurch, um auf der anderen, finsteren Seite des eingestürzten Tunnels zu landen. Die Frage nach dem Licht erübrigte sich, als Pakura eine mitgebrachte Taschenlampe zückte. Aryane erkannte die Chance, der Sumiya ein kleines bisschen zuzusetzen, und entflammte ebenfalls ihr mitgebrachtes Feuerzeug. Dass sich das einmal nicht fürs Rauchen nützlich machen würde, hatte sie vorhin nicht gedacht. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, die Flamme ihres Feuerzeugs war gerade stark genug, um die Umrisse des Grinsens abzubilden, ging sie den beiden anderen Mädchen hinterher. Als das Trio schließlich fündig wurde und ein paar Spuren an den Wänden fand, fragte die Meteki in die Gruppe, ob sich jemand mit Explosionen auskannte. Die Hinketsu lieferte eine klare Antwort auf diese Frage: „Nee, eher nicht. Mein Clan ist nicht gerade dafür bekannt, sich mit großer Aufmerksamkeit zu begnügen. Außerdem hatte ich noch nie eine Briefbombe in der Hand, nicht mal in der Akademie. Vielleicht finden wir ja ein paar Überreste der „Bombe“?“

Mit allergrößter Vorsicht, erkundete die 18-Jährige die nähere Umgebung mit ihrem Feuerzeug, um mit erneuter Ernüchterung zu den beiden zurückzukommen. „Ich habe hier nichts gefunden… Ihr vielleicht? Ich denke aber nicht, dass der Täter etwas zurücklassen würde, wenn er etwas auf sich hält. Aber wer weiß, vielleicht ging die Explosion ja auch von irgendeiner Technik der alten Fabrik aus. Ich würde daher sagen, dass wir den Tunnel weiter erkunden. Wäre ja möglich, dass der irgendwo hinführt.“ Zumindest wäre das die Idee der 18-Jährigen gewesen. Das war immerhin ein Tunnel einer alten Fabrik, also sollte der auch irgendwo hinführen. Sie war schon gespannt darauf, was ihre Teamleiterin dazu sagen würde und machte sich schon auf die nächste Abreibung gefasst, die ihr womöglich gleich entgegengeworfen wurde. Hoffentlich wurde sie nicht zur Sau gemacht, weil sie nicht gründlich genug nach Überresten gesucht hatte, denn immerhin hatte sie bloß ein Feuerzeug als Lichtquelle und wie ihre alte Freundin schon gesagt hatte, könnte sie mit dem Teil womöglich eine zweite Explosion auslösen. Naja, das weitere Vorgehen oblag wohl Saki, die hoffentlich mit ihrer Erfahrung wusste, was jetzt zu tun war.
 

Sumiya Saki

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Ein wenig musste Saki grinsen, als Pakura versuchte Saki aus dem Konzept zu bringen. Die Meteki schien von Sakis Art ein wenig angesteckt worden zu sein, aber der Sumiya war klar, dass Pakura nicht sonderlich geübt darin war, auf Unzulänglichkeiten herum zu reiten. Dafür war die andere zu umgänglich, zu nett, vielleicht zu weich. Daher entließ die Künstlerin nur ein kurzes Lachen, bevor sie zu der anderen blickte, die gerade eine Schlüsselanhängertaschenlampe entzündete. Mach dir um mich keine Sorgen, es ging eher darum, ob ihr etwas sehen wolltet oder nicht. Ich habe meine Möglichkeiten, diese kann ich nur nicht mit euch teilen. Demonstrativ zeichnete Saki eine kleine Fledermaus, die sich auf dem Kopf der Sumiya niederließ, nachdem sie erweckt worden war. Die Echolokation mittels Ultraschalls erlaubte es der Fledermaus und, dank der Verbindung mittels Chakra, auch Saki die Umgebung sehr genau wahrzunehmen. Gut, Saki hatte eigentlich Chakra sparen wollen, aber wenn man große Töne spuckte, musste man manchmal auch einfach abliefern. Insgeheim war die Sumiya aber froh, dass ihre Begleiterinnen doch Lichtquellen dabeihatten, denn eine Sache wäre mit der Echolokation nicht möglich, Farben zu unterscheiden.

Gemeinsam gingen die Kunoichi durch die Ruinen der Fischfabrik und begannen damit Untersuchungen anzustellen. Schnell fanden die anderen Beiden Schmauchspuren in rechteckiger Form. Auf Pakuras Frage, ob sie sich mit Sprengstoffen auskennen würden, verneinte Aryane recht schnell, da sie angab nicht einmal in der Akademie eine Briefbombe in den Händen gehalten zu haben. Und wie hat sie gelernt Briefbomben fern zu zünden, wenn sie noch nie eine in der Hand gehabt hatte? Jibaku Fuda: Kassei war eine recht grundlegende Technik, die man auf der Akademie beigebracht bekam, irgendwie konnte Saki nicht so recht glauben, dass Aryane diese Lektion nicht mitbekommen hatte. Außer ihr Clan hatte irgendein verbot in dieser Art erhoben. Saki hatte gehört, dass Mitglieder des Yuudari Clans keine der Taijutsulektionen mitmachen mussten. Immer diese Extrawürste, die halten sich wohl für etwas Besseres. Tja, Saki musste nicht einmal etwas sagen, sie hatte die Hinketsu für sich schon abgeschrieben.

Wenn es sich um Briefbomben handelt, sollte ein Feuerzeug keine zweite Explosion auslösen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Briefbomben waren, seht her. Damit zog Saki eines ihrer eigenen Explosionstags aus der Tasche und hielt es neben eine der rußigen Stellen. Die Größe passte perfekt und das bestätigte nur, was sich die drei langsam zusammenreimen sollten. Hatten sie nicht vorhin in der Bar etwas von gestohlenen Briefbomben gehört? Nur warum hatte jemand diese Explosion ausgelöst? Das hier war eine simple Fischfabrik gewesen, man hatte die Tiere ausgeweidet und zum Verkauf fertig gemacht. Da waren sicherlich keine Reichtümer zu holen. Aber es ist merkwürdig, warum hast du keine Spuren tiefer in der Höhle gefunden? Dies sagte Saki nicht, um Aryane herunter zu machen, für alles gab es ein erstes Mal, sondern, weil es sie wirklich irritierte. Wenn man der Fabrik hätte schaden wollen, wäre ziellose Zerstörung sicherlich sinnvoller gewesen, aber so schien nur der Eingang blockiert zu sein. Vielleicht würde es sich lohnen doch mal den hinteren Teil der Höhle genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist komisch, dass nur hier vorne Zerstörungen angerichtet worden sind. Lasst uns mal die hinteren Kavernen untersuchen. Aryane, du hast dir ja wahrscheinlich nur einen groben Überblick verschafft.

Überraschenderweise war die hintere Höhle beinahe perfekt in Schuss, die Maschinen standen hier so herum, als warteten sie nur auf die Arbeiter und nichts deutete auf Missstände hin. Kein Wunder, dass Aryane nichts gefunden hatte, es gab hier ja auch nichts. Doch irgendwie musste sich doch etwas finden lassen? Für nichts und wieder nichts ließ niemand eine Höhle einstürzen. Als Saki an einer kleinen Höhle vorbei ging, die wohl als Lager genutzt wurde, stockte sie. Das schwache Leuchten der Feuerzeugflamme der Raucherin reflektierte eindeutig auf der Felswand und doch sagte ihr die Fledermaus, die Wand dort nicht aus Stein war sondern … dünn? Moment mal, kommt mal bitte mit. Damit schob sich Saki in den Lagerraum und begann sich and er Wand entlang zu tasten. Sie war warm, zu warm für Stein, es fühlte sich eher wie Kunststoff an. Ein leichter Druck der Sumiya reichte bereits aus und die Wand bewegte sich. Eine falsche Wand. Dahinter offenbarte sich ein schmaler und nicht ausgeleuchteter Gang. Na, was haben wir denn hier?
 

Meteki Pakura

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Mag sein, dass Pakuras Schelte nicht so ganz angekommen ist. Sie war aber auch nicht wirklich daran interessiert, ihr Gegenüber bloßzustellen oder gar zu verletzen. Die Meteki wollte lediglich ein wenig necken und dabei klarstellen, dass jeder Fehler machte. Selbst eine erfahrene Kunoichi wie sie. Das war tatsächlich eine große Schwäche der Sumiya. Wenn einer ihrer Kameraden eine Schwäche zeigte, wurde dieser als nutzlos abgeschrieben. Die Schwarzhaarige hingegen wusste, dass jeder seine Stärken hat. Egal wie unerfahren die Person auch sein mag. Möglicherweise machte das den Unterschied zwischen einem Shinobi, der ohne weiteres eine Gruppe anführen und die Mission zu Ende bringen und einem solchen, der jungen Genin dabei helfen konnte, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Nun galt es aber, eine Mission zu Ende zu bringen. Und da war die Soranin sicher die bessere Anführerin. auch wenn die Braunäugige selbst bereits erfolgreich zwei Missionen geleitet hatte.

„Stimmt, in der Kneipe hatte jemand von Kibakufuda gesprochen. Vielleicht hatte dieser … Takaoka … etwas mit der scheinbaren Sabotage zu tun.“ schlussfolgerte Pakura, als Saki bestätigte, dass Briefbomben für die Schmauchspuren verantwortlich waren. Alle weiteren Untersuchungen der Höhle schienen sich im Nichts zu verlaufen, da Aryane offensichtlich nichts übersehen hatte. „Das muss Sumiya-senpai sauer aufstoßen.“ dachte sich die Meteki, was aber aufgrund des Kommandos der Teamleiterin nicht mehr ausgesprochen wurde, wenngleich sie sich selbst nicht sicher war, ob es richtig war, Saki weiter zu sticheln. „Eine Geheimtür, großartig, Sumiya-senpai.“ stieß sie mit unterdrückter Lautstärke hervor und richtete den Lichtkegel ihrer Taschenlampe auf die neu offenbarte Öffnung. Eine ganze weile später, der entdeckte Tunnel überbrückte offensichtlich eine ordentliche Strecke, kamen die drei Kunoichi an einer Sackgasse an, wobei sich aber jede der jungen Frauen sicher war, dass wieder nur eine Geheimtür den Weg versperrte. „Moment… sind das Stimmen auf der anderen Seite?“ stellte die Fünfzehnjährige flüsternd fest und legte ihr rechtes Ohr an die Wand, um etwas verstehen zu können. „… sollten unsere neue Akquisition mal unter die Lupe nehmen. Geh vor, Taka…“ da öffnete sich die Tür und Pakura fiel vornüber auf den nicht mehr gummierten Felsboden. Ein stechender Schmerz durchzuckte das rechte Knie der Ninjutsuka, als dieses zuerst auf den Boden traf und nur mit Mühe konnte sie verhindern, in lächerlicher Pose vor Schmerz zu wimmern. „…oka?“ Die Fremden schauten zuerst irritiert auf sie herab und dann auf die beiden anderen Mädchen, bevor sie sich umdrehten und Hals über Kopf davonliefen. „Kümmert euch nicht um mich, schneidet ihnen den Weg ab! Ich komm klar!“ Keuchte die Suiton-Anwenderin und formte ein paar Fingerzeichen, woraufhin Wasser aus ihren Händen auf den Boden floss. (Suiton: Suiryô no henka shiyasui)
 
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Also diese Wendung kam sehr überraschend. Die Hinketsu wunderte es gar nicht mehr, dass ihre Teamleiterin an ihrer Kompetenz zweifelte und sie nicht umhinkam, nicht nochmals dort nachzusehen, wo Aryane gerade nachgesehen hatte. Das sollte sie jetzt nicht weiter stören, denn was brachte es ihr? Genau, rein gar nichts. Sie hoffte inständig, dass die beiden nach dieser Mission für eine Weile nichts mehr miteinander zu tun hätten. Dafür musste sie bloß hoffen, dass die Dorfverwaltung ihr da keinen Strich durch die Rechnung machen würde… aber das war Zukunftsgedöns und das hatte hier keinen Platz. Viel mehr galt es jetzt, diese komische Wand zu untersuchen, die sich irgendwie gummiartig anfühlte. Gemeinsam stellten sie fest, dass dahinter noch ein geheimer Gang versteckt war, der zu einem versteckten Lagerraum führte. Diese überraschende Wendung, ließ das Blut der Hinketsu in Wallung kommen. Was würde gleich passieren? Was würden die drei hinter dieser Holztür vorfinden? Nun, diese Frage erübrigte sich sogleich, denn die Meteki krachte unverhofft in den geheimen Lagerraum, der zwei dubiose Männer beherbergte.

Um das verletzte Knie ihrer Freundin würde sich die Hinketsu später kümmern, denn diese zwei dubiosen Männer – einer war sehr muskulös und der andere in einem geglätteten Anzug unterwegs – setzten soeben zur Flucht an. Das ganze Schauspiel geschah aus der Sicht der 18-Jährigen recht schnell, denn sie bekam auch nicht mit, was Pakura zuvor von den beiden Männern gehört hatte. Deshalb wirkte die ganze Szenerie für sie auch recht widerspenstig. Wenn diese zwei Männer nicht irgendwas zu verbergen hatten, warum würden sie dann weglaufen? Da schaltete sich ihr Spürsinn als Kunoichi ein und als sie sah, dass ihre Partnerin eine Wasserquelle erschuf, zögerte die Hinketsu nicht lange und formte die für das Suiton: Namida Seki Tenshi benötigten Fingerzeichen. Aus dem gerade erschaffenen Wasser, erhoben sich nun mehrere kleine Bälle aus Wasser, die sich um die Anwenderin herum positionierten. Mit all ihrer Gedankenkraft, konzentrierte sie sich nun auf die beiden Männer, um ihnen sogleich ihre zuvor erschaffenen Bällchen hinterherzujagen. Einige davon trafen die beiden an den Armen und Beinen, bremste sie zwar ein wenig ein, aber hielt sie dennoch nicht ganz auf. „Mist, wenn sie das nicht aufhalten kann, dann habe ich nichts mehr in petto“, dachte sich Aryane. Mit einem hilfesuchenden Blick, wandte sie sich an ihre beiden Teamkolleginnen, die hoffentlich mehr draufhatten, als ein paar kleine Wasserbällchen. Um ihre Unfähigkeit, die beiden Flüchtigen festzunageln, nochmals unter Beweis zu stellen, meinte sie leise in den Raum: „Ähm, kann mir vielleicht jemand aushelfen? Mehr habe ich leider nicht drauf…“ Inständig hoffte sie, dass Saki nicht wieder etwas auszusetzen hatte. Das sollte sie aber nicht davon ablenken, die beiden Männer festzunehmen… zumindest in der Theorie.
 

Sumiya Saki

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Die Gruppe aus den drei Kunoichi zwängte sich gemeinsam durch den schmalen Gang, den die Fledermaus von Saki offenbart hatte, dabei mussten sie sich hintereinander bewegen. Pakura, die Person mit der besten, für alle geeigneten Lichtquelle stellte hierbei die Vorhut dar, während Aryane und Saki ihr folgten. Der Gang schien sich ein wenig um andere Höhlen zu schlängeln, bevor die Gruppe vor einer weiteren, wahrscheinlich ebenfalls gefälschten Wand, zum Stehen kam. Leider hatte Saki keine Möglichkeit sich dieses Wandimitat anzusehen, mit zwei Kolleginnen dazwischen, doch das schien auch nicht notwendig zu sein, denn Pakura platzte mit der Tür, oder besser der Wand, direkt ins Haus. Dabei schien sie ebenso überrascht zu sein und den Halt verloren zu haben. Ein Lagerraum, ähnlich dem, den die drei Shinobi durchquert hatten, um in den Gang zu gelangen. Dabei überraschten sie zwei Männer, die wohl drauf und dran gewesen sind, ebenfalls den Gang zu durchqueren. Das Timing hätte nicht besser sein können. Perplex blickten sich die beiden Männer an, bevor sie Hals über Kopf die Flucht ergriffen. Während die Meteki mit Hilfe einer Technik Wasser erschuf und ihren beiden Kolleginnen versichere, dass es ihr gut ging, setzte Aryane bereits hinter den Fliehenden her. Dies tat sie mittels einer interessanten Wassertechnik, die Pakuras Wasser nutzte und kleinere Kugeln auf die beiden Männer verschoss. Es schien keine sonderlich hochrangige Technik zu sein, aber das machte sie umso besser, in der Nutzung gegen Zivilisten, die nichts vom Shinobihandwerk verstanden, einen riesigen Feuerball oder so einen von Sakis stärkeren Blitzen, würden die sicherlich nicht überstehen. Zwar machten die kleinen Kugeln niemanden kampfunfähig, aber bremsen taten sie ungemein und das reichte aus. Kaum hatte Aryane ihren Angriff beendet, setzte Saki hinter den Männern her, bevor sie sich durch die Tür verkrümeln konnten. Dadurch bekam sie gar nicht mit, dass Aryane ihre Optionen bereits ausgereizt hatte. Im Lauf, formte die Sumiya kurz Fingerzeichen für eine ihrer niedrigrangigen Techniken, dem Hari Hitonui, einer Raitontechnik, bei der, mittels gezielter Schläge, Elektrizität in Gegner gestoßen wurde. Nicht sonderlich starke Elektrizität, aber an den richtigen Körperstellen durchaus effektiv.
Als Saki im Türrahmen zum Stehen kam, züngelten kleine Blitze um die Hände der jungen Frau, während sie die beiden Männer anfunkelte. Wollt ihr etwa schon weg? Angst vor drei zarten Damen? Es musste halt sein, einfach etwas sticheln. Doch wusste Saki, dass sie zwei gegen eine nicht standhalten konnte. Dafür war ihr Taijutsu nicht gut genug, einen, sicherlich, da würde sie die wichtigen Punkte schnell genug treffen können, doch zwei gleichzeitig, da würde sie sich zweiteilen müssen, etwas, dass sie ohne Zeichnung von sich nicht tun konnte. Zum Glück bemerkte sie, wie sich aus dem Wasser vor Pakura eine weitere Pakura erhob, die Kunoichi hatte für Verstärkung gesorgt. Die Doppelgängerin schlich sich an die beiden Männer heran und wäre sicherlich in der Lage einen von beiden selbstständig kampf- oder besser fluchtunfähig zu machen, daher konzentrierte sich Saki auf den aalglatten Anzugträger und machte in genau dem Moment einen Satz nach vorne, als Pakuras Doppelgänger den Muskelmann in einer Art Wasserblase einschloss. Währenddessen stieß Saki mehrere Male mit ihren Fingern auf den anderen ein, sodass dieser begann in sich zusammen zu sacken. Doch noch war der Kerl bei Bewusstsein. Grob packte Saki den Mann am Schlips und zog ihn näher zu sich heran. Was haben Sie mit der Explosion in der Fischfabrik nebenan zu tun? Ein geübt aussehendes Lächeln breitete sich über das Gesicht des Mannes aus. Was meinst du? Ihr habt uns aus dem Hinterhalt angegriffen, wir sind unsch … Der Griff der Sumiya wurde fester. Verkauf mich nicht für dumm! Für den Scheiß habe ich keine Zeit und absolut keine Lust. Wir haben gehört, was ihr auf der anderen Seite der falschen Wand gesagt habt. Gut, Saki hatte absolut nichts gehört und Pakura hatte ihr die Informationen bisher nicht weitergeben können, aber das wusste der Kerl ja nicht. Leere Drohungen waren auch Drohungen. Pff. Kinder, ihr versteht doch gar nicht, wie das in der Welt läuft. Das Geschäft ist knallhart und um Profit zu machen, müssen wir expandieren, aber Platz ist halt nicht, wenn überall Höhlen um einen herum sind. Es geht um Fisch, wie hart kann es sein? Wieso also nicht einen Konkurrenten ausschalten und dann die Höhle nebenan offiziell kaufen und mit einer Grabung verbinden? Genervt schnaubte Saki einmal, bevor sie dem Typen in die Augen schaute. Also lassen Sie mich das zusammenfassen. Sie nutzen gestohlene Ware, die verwendeten Briefbomben, gefährden die Leben aller Arbeiter drüben und wollen einen Konkurrenten auf diese Weise aus dem Geschäft drängen und das alles nur für Geld? Sie sind ein beschissenes, selbstsüchtiges Würmchen, das es nicht verdient hat Mensch genannt zu werden. Hoffe es hat sich gelohnt. Damit verpasste sie dem Kerl einen Schlag gegen die Schläfe, nicht kräftig, aber aufgrund des Treffpunktes ausreichend, um ihn in sich zusammensacken zu lassen. Am Liebsten hätte Saki den bewusstlosen Körper des Mannes noch einmal schön getreten, aber sie hielt sich zurück, solche Ausbrüche waren unnötig. Damit wäre das auch abgehakt. Wollen wir die beiden dann mal den Behörden übergeben und einen Bericht abgeben? Und Aryane. Hast ganz okay reagiert, eben gerade. Oha, schon irgendwie ein Lob von Saki. Sicher, Freundinnen waren sie nicht, aber wenigstens war Saki reif genug über ihren eigenen Schatten zu springen.
Schnell hatte Saki zwei Gorillas gezeichnet und erschaffen, die für den Rückweg die beiden Gefangenen tragen würden, kein Grund sich mit den bewusstlosen Körpern von zwei Männern abzuschleppen. Saki war sich gar nicht sicher, wie Pakura oder ihr Doppelgänger den anderen klein gekriegt hatten, vielleicht hatte diese Blase mehrere Nutzen. Da musste Saki die Meteki wohl mal wann anders fragen. Suiton war ja generell schon recht interessant.

- Missionsende -
 
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