Wie es nicht anders zu erwarten war, gingen die drei Genin in verschiedene Richtungen. Auch wenn er vielleicht, vor allem nach der Rede von Takeru, gedacht hätte, das sich ein zweier Team bildet, war es dem nicht so. Ob all die Bestellten zwei Goldglöckchen finden würden, oder ob einier sogar mit drei ankam? Normale Menschen hätten sich dies gefragt, aber da dieser Jonin weit entfernt von normal war, dachte er sich nichts. Ihm war es recht egal, ob die drei Knirpse mit den Glocken ankamen oder nicht, da die drei jetzt schon durch seinen kleinen Test gefallen waren. Aber, das würden sie in spätestens einer Stunde erfahren.
Die Sonne zog unaufhaltsam ihren Kreis und der Tag näherte sich in rasendender Geschwindigkeit seiner Mitte zu. Auch der Wind frischte auf. Leicht gelangweilt überlegte sich der Mann gerade, ob er nicht einen Bunshin hinstellen sollte, und selbst sich etwas dem Training widmen sollte. Training war immer gut und konnte nicht schaden. Er würde auf jeden Fall schneller wieder da sein, als die drei Genin. Vorsicht war aber bekanntlich die Mutter der Prozelankiste. Mit einigen schnellen Handbewegungen hatte er die dazubenötigen Siegel geformt und vor ihm stand ein genaues Abbild von sich selbst. Sogar den emozionslosen Blick des Orginals konnte die Kopie imitieren. Na ja, er war ja schließlich nicht umsonst ein Jonin.
Der Bunshin, der so einsam und verlassen auf der Lichtung stand fing mit der Zeit an selbst sich zu langweilen. Doch, die Anweisung die er bekommen hatte, durfte er nicht brechen und so stand er einfach da, die Arme vor der Brust verstränkt, den Blick ins Nichts gerichtet. Leise seufzend dachte der Klon daran, wie es jetzt wäre, zusammen mit seinem Erschaffer zu trainiren. Ok, wahrscheinlich würde er von einem Schwerthieb zerteilt werden, aber besser das, als sich hier die Beinde in den Bauch stehen zu müssen. Sie nach einer Möglichkeit der Beschäftigung umsehend, fiel sein Blick auf einen Baum. Was in einem Wald nicht wirklich ungewöhlich war, jedoch hatte es ihm die Form angetan. Gemächlich schritt er auf den Stamm zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Perfekt. Er hatte tatsächlich einen Platz gefunden, an dem man es wahrscheinlich nicht merken würde, wenn er schlief. So zog er die Kaputze wieder tief ins Gesicht, legte ein Bein leicht über das andere und schlief im Stehen. An und für sich eine gewagte Kunst.
Aber was machte das Orginal? Aoshi kannte sich sehr gut in diesem Gelände aus und so war schnell eine weiter Lichtung ausgemacht, die nicht wirklich besser aussah. Auch hier regierte der Staub. Die Antwort auf diese recht seltsame Beschaffenheit des Waldes kam promt. Denn der Jonin trainierte einige seiner Feuertechniken und auch, den Umgang mit dem Schwert. So total auf das Training konzentriert, hätte er nun doch beinahe vergessen, das er ja noch die Knirpse abfangen wollte. Aber, wenn er sich es richtig überlegte, konnte das auch getrost sein Bunshin machen. Vielleicht würde er diesen Test noch um eine Kleinigkeit erweitern.
Nachdem nun fast die ganze Stunde vergangen war, trudelte der erste der Genin wieder auf der freien Fläche ein. Es war der schwarzhaarige Takeru und als hätte der Bunshin das gespührt, wachte er auf, machte aber keine Anstalten, sich aufrecht hinzustellen. Nich lange nach ihm, trafen auch die beiden anderen ein. Er würde warten, bis sich alle drei zu ihm gesellt hatte. Aber was ihm recht merkwürdig vorkam, war, dass das Orginal immer noch nicht in der Nähe war. Vielleicht war ihm auch nur etws dazwischen gekommen. "Und habt ihr alle gefunden?" Wie auch schon die ersten Sätze des Mannes, war auch dieser hier, kühl und machte es so nur noch umso schwerer, Aoshi einzuschätzen.