J
Jirokou Shunsui
Guest
Off: Der Orden des Weißen Lotus
Weiß, soweit das Auge nur reichte. Das war die alltägliche Sicht, die man im Reich des Frosts zu sehen bekam. Manchmal stellte dies auch einen reizvollen und schönen Anblick da, wenn es ein klarer und wolkenloser Tag war, und sich das Himmelsblau in alle Richtungen verteilte. Die Sonne erleuchtete an solch einem Tag Frost und Schnee auf dem Boden, und auch die ganzen alten und verlassenen Bauten, zerfallenen Burgen und vom Zahn der Zeit betroffenen Ruinen zeigten sich von ihrer besten Seite und versprühten einen besonderen Charme. Doch an den meisten anderen Tagen – wie es auch heute einer war – herrschte seit Stunden ein unerbittlicher Schneesturm, der die Tiere und sehr wenige im Reich befindlichen Reisenden dazu zwang, Schutz zu suchen, bis der Sturm endlich vorbeizog. Abgesehen von einer einzigen und einsamen Gestalt, die sich stur den Kräften der Natur stellte und sich Stück für Stück seinen Weg bahnte. Bei dieser Person handelte es sich um Jirokou Shunsui, einen Shinobi aus Kirigakure und somit auch Bewohner der fliegenden Stadt über dem Meer Soragakure. Doch was machte der junge Mann im verlassenen Reich des Frosts, vor allem in so einem Schneesturm? Nun, Sightseeing traf es nicht ganz. Er hatte vor einigen Tagen einen mysteriösen Brief eines unbekannten Absenders erhalten, der ihn hier in den Norden einlud. Für gewöhnlich hätte er diesen Brief einfach als Werbung abgetan, aber irgendetwas hatte der Verfasser des Briefes an sich, dass ihn nicht mehr ruhen ließ. Zum Zeichen der Anerkennung seiner Leistungen und gleichzeitig auch der Beweis seiner Einladung, diente ein Token aus geschnitztem Elfenbein, der auf beiden Seite von einem weißen Lotus geprägt war. Sehr seltsam das Ganze, aber doch spannend genug, als dass der junge Mann zu dieser einsamen Reise aufbrach.
Seit gefühlten Stunden rackerte er sich bereits mit dem Aufstieg auf diesen riesigen Berg ab, dessen Spitze einfach nicht näher kommen wollte. Shunsuis Hände waren bereits blutig von den scharfen Felsen und dem eiskalten Wind, sodass er immer mal wieder unfreiwillig eine Pause einlegen musste, um seine Hände zu behandeln und zu heilen. In solchen Augenblicken waren die medizinischen Jutsu, die er sich für sein Alter Ego zu eigen gemacht hatte. Jeder Atemzug resultierte in einem weißen Hauch, der von den starken Winden gleich weggeweht wurde und zum ersten Mal seit Stunden wunderte sich der Jirokou, ob seine Reise in dieser Eiseskälte vielleicht ihr Ende finden würde. *Nein, Aufgeben ist keine Option.*, schallt er sich in Gedanken und vertrieb jeden Zweifel. Er hatte nicht Jahre des Hasses und der Intrigen hinter sich gelassen und ein neues Leben begonnen, um jetzt hier auf diese armselige Art und Weise zu krepieren. Oh nein! Der Gedanke an Kaya, die unmittelbar mit dieser Entscheidung verbunden war, stärkte ihn und wärmte ihn von innen. Der Gedanke an seine Liebste und die neu gewonnene Zuversicht zauberte ein Grinsen auf sein Gesicht, welches inmitten dieses Schneesturms wirklich fehl am Platz war, und es dennoch schaffte, ungeahnte Reserven im Blondschopf freizusetzen. Shunsui ging ein wenig in die Knie und stieß sich anschließend Dutzende Meter in die Luft. Schnee und Steine schwirrten an ihm vorbei, ehe sein Aufstieg sich verlangsamte und er sich schließlich von der nächsten Klippe abstieß. Nach einer gefühlten Ewigkeit machte der für gewöhnlich eine falsche Hornbrille tragende junge Mann – die er in diesem Wetter natürlich nicht angezogen hatte – einen letzten Satz und erreichte schließlich ein Plateau. Der Taijutsuka landete auf hartem Frost und stolperte einige Schritte, ehe er sich fangen konnte. Die Hände ruhten auf den Knien und der Rücken war tief gebeugt, während Shunsui die eisige Luft einsog, damit sein Körper den benötigten Sauerstoff erhielt. Vor allem in dieser Höhe gab es viel weniger Sauerstoff als einige Hundert oder Tausend Meter tiefer, weshalb dieser Aufstieg sich um ein Vielfaches komplizierter und schwerer herausgestellt hatte, als zunächst angenommen. Aber er hatte es geschafft! Der geschwächte Shinobi taumelte einige Schritte voran und wurde durch den heftigen Wind durchgeschüttelt, doch wohin nun? Die Sicht wurde immer schlechter und er musste schnell Unterschlupf finden, sonst würde er hier draußen erfrieren. Die Hoffnung des jungen Mannes begann wieder zu schwinden, als sich plötzlich ein gewaltiger Schatten vor ihm erhob, der sich nach einigen weiteren Schritten als alte und verfallene Burg herausstellte. Hier würde er fürs Erste Schutz vor dem Sturm finden und sicher wieder zu neuer Stärke finden!
Als der Blondschopf schließlich die alte Burg erreicht hatte, fand er jedoch das Tor als verschlossen vor, was er äußerst seltsam fand! Ehe er sich noch Gedanken über Banditen und seinen geschwächten Zustand machte, öffnete sich schließlich ein Schlitz und ein blaues Augenpaar betrachtete ihn aus der Dunkelheit heraus. „Was verschlägt Euch hierher?“ Ein raues und tiefes Brummen begrüßte den jungen Mann, der völlig verdattert ob dieser seltsamen Entwicklung war. Hatte er es hier mit Banditen zu tun? Wer sonst würde hier weit oben im Norden leben? Andererseits gab es keinerlei Bevölkerung hier, die es sich lohnte, auszurauben. Bedeutete das etwa … dass er sein Ziel erreicht hatte? „I-ich habe ei-eine Einladung erhalten.“, stotterte Shunsui, nicht aber etwa wegen seines Alter Egos, sondern weil seine Zähne vor Kälte klapperten. „Weist Euch aus!“, ertönte der knappe Befehl. Was wollten die jetzt von ihm sehen? Seinen Ausweis? Oder war es doch …? Seine steifen Finger suchten in seinen Taschen herum, bis er endlich das gefunden hatte, was der Unbekannte wohl von ihm sehen wollte: Der Token aus Elfenbein. Shunsui hielt diesen in zitternden Händen hoch und offenbarte der Person hinter der Tür einen guten Blick auf die Prägung des weißen Lotus, woraufhin der Schlitz wieder zugeknallt wurde. Ein fragender Ausdruck hatte sich auf seinem Gesicht abgebildet, doch er kam gar nicht dazu, sich zu fragen, ob er etwas falsch gemacht hatte, denn im nächsten Augenblick gab es ein lautes Rumpeln und das große Tor öffnete sich. Ein Bär von einem Mann starrte auf ihn herab und musterte ihn abschätzend. Schließlich trat er einen Schritt zur Seite, um dem jungen Mann Einlass zu gewähren. „Willkommen beim Orden des Weißen Lotus.“
@Akinawa Izuya
Weiß, soweit das Auge nur reichte. Das war die alltägliche Sicht, die man im Reich des Frosts zu sehen bekam. Manchmal stellte dies auch einen reizvollen und schönen Anblick da, wenn es ein klarer und wolkenloser Tag war, und sich das Himmelsblau in alle Richtungen verteilte. Die Sonne erleuchtete an solch einem Tag Frost und Schnee auf dem Boden, und auch die ganzen alten und verlassenen Bauten, zerfallenen Burgen und vom Zahn der Zeit betroffenen Ruinen zeigten sich von ihrer besten Seite und versprühten einen besonderen Charme. Doch an den meisten anderen Tagen – wie es auch heute einer war – herrschte seit Stunden ein unerbittlicher Schneesturm, der die Tiere und sehr wenige im Reich befindlichen Reisenden dazu zwang, Schutz zu suchen, bis der Sturm endlich vorbeizog. Abgesehen von einer einzigen und einsamen Gestalt, die sich stur den Kräften der Natur stellte und sich Stück für Stück seinen Weg bahnte. Bei dieser Person handelte es sich um Jirokou Shunsui, einen Shinobi aus Kirigakure und somit auch Bewohner der fliegenden Stadt über dem Meer Soragakure. Doch was machte der junge Mann im verlassenen Reich des Frosts, vor allem in so einem Schneesturm? Nun, Sightseeing traf es nicht ganz. Er hatte vor einigen Tagen einen mysteriösen Brief eines unbekannten Absenders erhalten, der ihn hier in den Norden einlud. Für gewöhnlich hätte er diesen Brief einfach als Werbung abgetan, aber irgendetwas hatte der Verfasser des Briefes an sich, dass ihn nicht mehr ruhen ließ. Zum Zeichen der Anerkennung seiner Leistungen und gleichzeitig auch der Beweis seiner Einladung, diente ein Token aus geschnitztem Elfenbein, der auf beiden Seite von einem weißen Lotus geprägt war. Sehr seltsam das Ganze, aber doch spannend genug, als dass der junge Mann zu dieser einsamen Reise aufbrach.
Seit gefühlten Stunden rackerte er sich bereits mit dem Aufstieg auf diesen riesigen Berg ab, dessen Spitze einfach nicht näher kommen wollte. Shunsuis Hände waren bereits blutig von den scharfen Felsen und dem eiskalten Wind, sodass er immer mal wieder unfreiwillig eine Pause einlegen musste, um seine Hände zu behandeln und zu heilen. In solchen Augenblicken waren die medizinischen Jutsu, die er sich für sein Alter Ego zu eigen gemacht hatte. Jeder Atemzug resultierte in einem weißen Hauch, der von den starken Winden gleich weggeweht wurde und zum ersten Mal seit Stunden wunderte sich der Jirokou, ob seine Reise in dieser Eiseskälte vielleicht ihr Ende finden würde. *Nein, Aufgeben ist keine Option.*, schallt er sich in Gedanken und vertrieb jeden Zweifel. Er hatte nicht Jahre des Hasses und der Intrigen hinter sich gelassen und ein neues Leben begonnen, um jetzt hier auf diese armselige Art und Weise zu krepieren. Oh nein! Der Gedanke an Kaya, die unmittelbar mit dieser Entscheidung verbunden war, stärkte ihn und wärmte ihn von innen. Der Gedanke an seine Liebste und die neu gewonnene Zuversicht zauberte ein Grinsen auf sein Gesicht, welches inmitten dieses Schneesturms wirklich fehl am Platz war, und es dennoch schaffte, ungeahnte Reserven im Blondschopf freizusetzen. Shunsui ging ein wenig in die Knie und stieß sich anschließend Dutzende Meter in die Luft. Schnee und Steine schwirrten an ihm vorbei, ehe sein Aufstieg sich verlangsamte und er sich schließlich von der nächsten Klippe abstieß. Nach einer gefühlten Ewigkeit machte der für gewöhnlich eine falsche Hornbrille tragende junge Mann – die er in diesem Wetter natürlich nicht angezogen hatte – einen letzten Satz und erreichte schließlich ein Plateau. Der Taijutsuka landete auf hartem Frost und stolperte einige Schritte, ehe er sich fangen konnte. Die Hände ruhten auf den Knien und der Rücken war tief gebeugt, während Shunsui die eisige Luft einsog, damit sein Körper den benötigten Sauerstoff erhielt. Vor allem in dieser Höhe gab es viel weniger Sauerstoff als einige Hundert oder Tausend Meter tiefer, weshalb dieser Aufstieg sich um ein Vielfaches komplizierter und schwerer herausgestellt hatte, als zunächst angenommen. Aber er hatte es geschafft! Der geschwächte Shinobi taumelte einige Schritte voran und wurde durch den heftigen Wind durchgeschüttelt, doch wohin nun? Die Sicht wurde immer schlechter und er musste schnell Unterschlupf finden, sonst würde er hier draußen erfrieren. Die Hoffnung des jungen Mannes begann wieder zu schwinden, als sich plötzlich ein gewaltiger Schatten vor ihm erhob, der sich nach einigen weiteren Schritten als alte und verfallene Burg herausstellte. Hier würde er fürs Erste Schutz vor dem Sturm finden und sicher wieder zu neuer Stärke finden!
Als der Blondschopf schließlich die alte Burg erreicht hatte, fand er jedoch das Tor als verschlossen vor, was er äußerst seltsam fand! Ehe er sich noch Gedanken über Banditen und seinen geschwächten Zustand machte, öffnete sich schließlich ein Schlitz und ein blaues Augenpaar betrachtete ihn aus der Dunkelheit heraus. „Was verschlägt Euch hierher?“ Ein raues und tiefes Brummen begrüßte den jungen Mann, der völlig verdattert ob dieser seltsamen Entwicklung war. Hatte er es hier mit Banditen zu tun? Wer sonst würde hier weit oben im Norden leben? Andererseits gab es keinerlei Bevölkerung hier, die es sich lohnte, auszurauben. Bedeutete das etwa … dass er sein Ziel erreicht hatte? „I-ich habe ei-eine Einladung erhalten.“, stotterte Shunsui, nicht aber etwa wegen seines Alter Egos, sondern weil seine Zähne vor Kälte klapperten. „Weist Euch aus!“, ertönte der knappe Befehl. Was wollten die jetzt von ihm sehen? Seinen Ausweis? Oder war es doch …? Seine steifen Finger suchten in seinen Taschen herum, bis er endlich das gefunden hatte, was der Unbekannte wohl von ihm sehen wollte: Der Token aus Elfenbein. Shunsui hielt diesen in zitternden Händen hoch und offenbarte der Person hinter der Tür einen guten Blick auf die Prägung des weißen Lotus, woraufhin der Schlitz wieder zugeknallt wurde. Ein fragender Ausdruck hatte sich auf seinem Gesicht abgebildet, doch er kam gar nicht dazu, sich zu fragen, ob er etwas falsch gemacht hatte, denn im nächsten Augenblick gab es ein lautes Rumpeln und das große Tor öffnete sich. Ein Bär von einem Mann starrte auf ihn herab und musterte ihn abschätzend. Schließlich trat er einen Schritt zur Seite, um dem jungen Mann Einlass zu gewähren. „Willkommen beim Orden des Weißen Lotus.“
@Akinawa Izuya