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Verschneites Dorf

Kinzoku Kenta

Chuunin
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B-Mission: Der Menschheit ganzer Jammer

"Ich hab ja gehört, die Yuki-aner haben fünfzig verschiedene Ausdrücke für Schnee." Stellte Kenta fest, als die endlose weiße Flockenmasse, die schon seit Tagen vor ihnen durch den Himmel gesegelt war, sich minimal aufklärte und die grobe Kontur eines hausartigen Objektes freigab. Also, eines einzelnen hausartigen Objekts. Und leider sagte ihre Karte dass sie maximal elf andere von der Sorte zu erwarten hatten - einer der seltenen Fälle in denen die Ansiedlung auf der Karte größer aussah als sie tatsächlich war. "Ich persönlich wäre ja mit einem einzelnen zufrieden: Weißes Dreckszeug." Schloss er den Satz, und schüttelte irritiert den Kopf. Wirklich, es lief nicht besonders überzeugend bisher. Dass Toriko sich hatte zurückziehen müssen - gut, das war zwar irgendwie schade was seine langfristigen Pläne für sie anging, hatte aber auch seine Vorteile gehabt. Vor allem mit Hebi als einzig Verantwortlichem für Kenta, ehehe ... aaber vor der Abfahrt waren sie nochmal angehalten worden mit dem Hinweis dass das Team komplett neu komponiert werden sollte und sie bitte zuhause auf einen korrigierten Marschbefehl warten sollten. Aaarrgh. Kenta hatte unterwegs erstmal eine Schlägerei mit drei Halbstarken angefangen und ein paar blaue Augen verteilt um an dem Tag wenigstens irgendwas lustiges zu tun, aber besonders aufgeheitert hatte es ihn auch nicht - eine pure ungleiche Rauferei war ihm eigentlich auch zu primitiv, und vor allem zu schnell vorbei. Auch der neue Befehl, der das Team auf zwei Personen reduzierte - ihn und Hayabusa Ray - hatte seine Stimmung nicht direkt ins Positive schwingen lassen, auch wenn diese Verteilung natürlich implizierte dass Kenta das Kommando bekommen würde. Auf die Art fehlte der Sora-Fraktion doch ein großes Stück ursprünglich eingeplante Kampfstärke, und was sollte er sagen ... die Aussicht auf ein bisschen gemeinschaftlich ausgelebten Sadismus war interessant gewesen! Jetzt musste er sich allein etwas inspiriertes einfallen lassen - und es irgendwie so zurechtdrehen dass es auch noch Rays Geschmack traf. Und das Team aus Shiro? Könnte von Glück reden wenn Kenta sich nicht einen aus ihren Reihen dafür rauspickte, denn die Umgebung trug auch nicht dazu bei dass er seine Stimmung auf friedlichem Weg reguliert bekam: Schnee. Überall nur verdammter Schnee, und das nicht mal in gefälliger Schneesturmform, sondern als leise rieselndes, endlos kitschiges Wunderwerk der Meteorologie.

Hinzu kam, dass Kenta in seiner bisherigen Karriere die Erfahrung gemacht hatte, dass die "gruseligen" Probleme dieser Dörfer von der hausgemachten Sorte waren. Irgendwelche Honks die wegen terminaler Unfähigkeit von der Akademie geflogen waren und jetzt Leute terrorisierten die noch weniger Talent hatten als sie selbst. Wäre ja irgendwie lustig und von sich aus hätte Kenta auch nie dran gedacht einzuschreiten, aber leider standen sie seiner Karriere im Weg, und ab dem Punkt fand er sie ihrer Talentlosigkeit wegen doch nervig. Eines stand fest - wenn der Verantwortliche aus Sora kam würde Kenta Jurisdiktion über ihn beansprochen und die Sache gleich vor Ort regeln. Und es würde nicht schnell vorbei sein.

"Wir sollen uns hier mit dem Shiro-Team treffen." Stellte Kenta nüchtern fest, als sie auf dem Dorfplatz angekommen waren - vom ersten Haus aus hatte das etwa fünf Minuten gedauert. Schätzungsweise lebten hier noch eine Handvoll Familien mehr schlecht als Recht, und der Geier wusste warum sie noch hier rumsaßen - komplett bewegungsunfähig waren sie ja hoffentlich nicht. Und selbst dann konnte man doch bestimmt jemanden mit einer Schubkarre organisieren ... aber die Idiotie von Dörflern war nicht der Missionsgegenstand. "Pünktlich sind sie schonmal nicht. Halt mal nach ihnen Ausschau." Fügte der Kinzoku nach einem Blick auf seine Armbanduhr hinzu, und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die kleine Säule im Zentrum des Platzes, seine ganze Haltung eine stumme Anklage gegen das Wetter, einen frappierenden Mangel an Leuten denen er wehtun konnte, das verdammte Wetter, die Gesamtsituation, und unpünktliche Shiro-Teams, und das gottverdammte Scheißwetter, in ungefähr dieser Reihenfolge. Es war nur der getönten Skibrille zu verdanken dass sein Blick keine Schneeflocken verdampfte.
 

Hayabusa Ray

Chuunin
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"Im Ernst, ganze fünfzig Wörter?" Ray war ein wenig erstaunt darüber, doch nachdem er einen Moment über Kentas Aussage nachgedacht hatte nickte er zustimmend. Auf den ersten Blick war es natürlich fraglich gleich fünfzig Wörter für ein und dieselbe weiße Substanz zu haben, aber wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, wie Ray es so gerne tat, dann ergab das ganze doch einen Sinn. Immerhin waren die Yuki-aner quasi ständig von dem Zeug umgeben. Da musste man sich ja irgendwie darüber einig werden, was denn für eine Art Schnee gerade lag. Das war wahrscheinlich ähnlich wie bei den Bewohnern des Steinreiches. Die waren ja auch Tag und Nacht von nichts als Steinen umgeben. Wahrscheinlich konnten sie ebenfalls ganz genau zwischen den einzelnen Steinen unterscheiden und sahen Unterschiede, wo der normale Mensch oder Ninja absolut keine sehen würde. Für einen Moment dachte Ray an die letzte Mission zurück, die ihn nach Sohon ins Reich der Steine geführt hatte. War es eigentlich normal, dass ein frisch gebackener Shinobi direkt nach seiner ersten Mission auf eine Koop-Mission mit den Ninjas aus Shirogakure geschickt wurde. Immerhin waren die beiden Fraktionen nicht gerade die besten Freunden.
Für einen Moment legte Ray den Kopf schief und dachte darüber nach, während seine schwarzen Raubvogelaugen durch den dichten Schneefall starrten. Vielleicht lag es daran, dass er ein Hayabusa-Mitglied war und sein Vater dafür bekannt war keinen anderen Menschen aufgrund seinem Aussehen oder seiner Eigenschaft zu verurteilen. Diese Eigenschaft hatte der Rotschopf schon früh übernommen und sofern es sich in der Dorfverwaltung rumgesprochen hatte, war es doch durchaus möglich, dass man ihn aus genau diesem Grund für geeignet hielt an diesen Missionen teilzunehmen. Das könnte ein Grund sein. Ray nickte zufrieden und marschierte neben Kenta durch den knirschenden Schnee.
Wie auch sein Kollege wäre ihm ein gehöriger Schneesturm mit starken Windböen, Donner und Blitzen um einiges lieber gewesen, aber die Abneigung gegenüber dem 'weißen Dreckzeug', wie Kenta es nannte, teilte er nicht. Neugierig verfolgte er mit seinen Augen immer wieder die Flocken, die leise vom Himmel rieselten und hier und da versuchte er eine der größeren Flocken mit seinem Kunai zu erwischen. Er war sogar gar nicht mal so schlecht daran, was vor allem seinem Falkenbluterbe zu verdanken war. Für seine Augen war es ein leichtes sich auf die Flocken zu fokussieren, sie schienen dann wie in Zeitlupe vom Himmel zu fallen, sodass es für ihn möglich war sie mit seinem Kunai mitten in der Luft zu zerteilen. Nach kurzer Zeit waren sie aber auch schon im besagten Dorf angekommen und bis dato noch keine Spur von irgendwelchen anderen Ninjas.

"Aye, Aye, Captain." erwiderte Ray und grinste dabei von einem Ohr bis zum anderen. Das Captain war ihm sozusagen rausgerutscht, aber es erinnerte ihn an die letzte gemeinsame Mission mit Kenta. Hach war das Wetter da herrlich gewesen. Sturm, hohe Wellen, Blitz und Donner, was könnte es schöneres geben. Da war das weiße Winterwunderlandwetter echt langweilig. Im nächsten Moment befand sich Ray auf dem nächstbesten Hausdach, um von dort aus einen besseren Blick zu haben. "Meinst du wir kriegen es irgendwie hin roten Schnee zu bekommen?" fragte er wie aus dem Nichts, bevor er erklärend hinzufügte. "Ich habe noch keinen Plan dafür, aber mich würde interessieren, wie die Shiro-Ninjas darauf reagieren würden, wenn es plötzlich roten Schnee schneien würde." Zwar hatte Ray noch keinen ausgeklügelten Plan, aber da es seinem Verstand gerade langweilig war, begann er in seinem Kopf herumzuwandern, was manchmal zu wirklich absurden Ideen führen konnte. Lange Zeit zu planen hatten die beiden Sora-Shinobi aber nicht, denn in diesem Moment erblickte Ray die Silhouetten einer kleinen Gruppe, die schnurstracks auf den Dorfplatz zugesteuert kam.
"Da sind Sie. Entweder das oder es hat sich eine andere Gruppe Reisender zufällig hierhin verirrt." meldete er und sprang mit einem Satz vom Dach hinunter.
 

Sakaida Mai

Chuunin
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-> Reise ins Reich des Schnees

Im Schnee war alles irgendwie leise. Das Schneegestöber ließ kaum zu, dass ein Geräusch von weiter weg in den Ohren der Shinobi ankam, abgesehen davon war dieses Wetter für kaum ein Lebewesen attraktiv. Nur ein Laut war stets in seiner Aufdringlichkeit wahrzunehmen: Das Knarzen des Schnees bei jedem Schritt, welchen die jungen Leute machten. Glücklicherweise war das Dorf, in welchem nicht nur das Sora-Team wartete, sondern auch Hakuma, nicht allzu weit vom Hafen entfernt. Daher dauerte es nicht lange und die kleinen Häuser der Bewohner waren bereits zu sehen. Es war ein kleines Dorf, kaum nennenswert. Wie viele Hütten hier wohl standen? Sieben, acht? Schwer zu sagen, aufgrund des Schneefalls konnte man nicht allzu viel in der Ferne erkennen. Es war still um Takeo und Mai gewesen. Erst die Frage des Jungen mit dem bernsteinfarbenen Haar brach das Schweigen zwischen ihnen.

Wir sollten sie im Zentrum dieses Dorfes treffen. Dürfte nicht schwer sein, das zu finden.“, schmunzelte Mai und grinste Takeo an. Dem Blauschopf machte das Wetter nichts aus, sie war wie immer gut drauf. Lediglich das Aufeinandertreffen mit den Kollegen aus der anderen Fraktion stimmte sie nach wie vor nervös. Naja.. und die unglückliche Tatsache, dass Lihaku das Team verlassen musste. Er wurde nach Shirogakure gerufen und nahm die nächste Fähre wieder zurück aufs Festland. Nebeneinander, beinahe im Gleichschritt marschierten die Shiros durch das Dorf und zogen damit den ein oder anderen neugierigen Blick auf sich. Doch der wohl neugierigste Blick kam von direkt geradeaus.. „Sie scheinen schon da zu sein.“, murmelte Mai so leise, dass nur der Junge an ihrer Seite es hören konnte. Zwei Rotschöpfe, feuerrot leuchtend. Zumindest wirkte das so in dieser tristen, grau-weißen Umgebung. Das Herz der Chuunin schlug schneller, je näher sie den Fremden kam. Bereits von weitem legte sie das gewohnt herzliche Lächeln auf, welches den beiden rothaarigen Jungs galt. Mit einigen Schritten Abstand blieb Shiro vor Sora stehen. Schnelle, unauffällige, gezielte Blicke.

Hallo, schön eure Bekanntschaft zu machen! Das ist Dokúiki Takeo aus Sunagakure.“, Mai sah zu ihrem Teamkollegen. „Und ich bin Sakaida Mai, ich leite diese Mission auf Shiros Seite.“ Die beiden Fremden trugen beide das Emblem Soragakures auf ihren Ninjabändern. Mai zierte jenes von Kumo, Takeo stammte aus Suna. Was das wohl für einen Eindruck machte? Oder machte das gar keinen Eindruck? Wer weiß. Als sich die beiden Jungs vorstellten, sah die Kunoichi beide genauer an. Kinzoku Kenta war unheimlich groß, er überragte Mai deutlich. Ansonsten war er eher unauffällig. Ganz anders war der andere Ninja, Hayabusa Ray. Er hatte ein solch außergewöhnliches und markantes Gesicht, dass er irgendwie aus dem Raster fiel. „Auf eine gute Zusammenarbeit! Es sollte funktionieren, schließlich haben wir das gleiche Ziel.“, endete Mai eine kurze Zeit nach der Vorstellungsrunde. Bestimmt hätten sie nachher noch genug Zeit, um sich ein wenig näher kennenzulernen. Natürlich nur, wenn die andere Fraktion das wollte. Die Chuunin war ihnen gegenüber offen eingestellt..

Seid ihr einverstanden, wenn wir uns nun mit unserem Auftraggeber Hakuma treffen?“, fragte sie in die Runde und sah ein wenig fragend zu Takeo. War die kurze Vorstellung bereits genug der Worte gewesen oder hatte er vielleicht noch etwas zu sagen?
 
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Dokuiki Takeo

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Sein Blick suchte ein Gasthaus, doch pendelte er sich am Ende auf zwei Gestalten ein, die sich ungeduldig wartend auf dem Dorfplatz positioniert hatten. Das waren also die so viel diskutierten Soranins, wenn Mai recht hatte. Man konnte nicht behaupten, dass sie aussahen wie jeder andere, denn dazu stachen sie zu sehr aus der Menge heraus. Okay.... . Menge war vielleicht nicht die richtige Wortwahl, denn sie befanden sich immer noch in dem kleinen Dorf im Schnee, das sich „belebte Straßen“ und „pulsierendes Leben“ wahrscheinlich nicht auf die Fahne schreiben würde. Aber man traf nicht jeden Tag zwei Jungs mit feuerroter Haarpracht und Augen, die jeweils auf ihre eigene Art sehr besonders waren. Die einen waren strahlend blau und bildeten einen harten Kontrast zur roten Farbe, die anderen ließen jede Farbe vermissen und wirkten so kaum menschlich. Wahrscheinlich waren die beiden aber einfach in sich auffällige Gestalten und nicht jeder Ninja aus Soragakure würde mit rot gefärbten Haaren herumlaufen. Seine Gedanken wanderten kurz zu seinen Freunden aus Shirogakure. Auch Arata sorgte aufgrund seines femininen Aussehens nicht selten für Verwirrung und er musste nicht lange suchen, um eine andere Person mit außergewöhnlicher Haarpracht zu finden. Die Skepsis, die während der Reise aufgekommen war, löste sich schnell wieder und trat der neuen Bekanntschaft mit Vorfreude entgegen. Es war nicht zuletzt eine Chance, um den Konflikt zwischen Sora und Shiro beizulegen.

Während die blauhaarige Kunoichi ihr Team vorstellte, setzte Takeo also ein ehrliches Lächeln auf und verbeugte sich freundlich. „Sehr erfreut euch kennenzulernen. Ich denke wir werden viel aus dieser Zusammenarbeit lernen können.“ Die Begrüßung wurde sehr kurz gehalten, was Takeo ganz gelegen kam. Nicht etwa, weil er keine Lust hatte die beiden Ninja kennenzulernen, sondern eher, weil er das Gasthaus noch immer nicht ganz aus dem Kopf bekommen hatte und alles danach aussah, dass dieses Dorf doch nicht die erste menschliche Niederlassung ohne Schankraum war. „Das ist eine sehr gute Idee. Vielleicht sind die Temperaturen bei Hakuma auch etwas angenehmer. Ich denke wir treffen ihn unter einem warmen Dach?“

Seine Wunsch wurde erhört, denn eine der wenigen Hütten entpuppte sich wirklich als ein Gasthaus. Takeo öffnete die kleine Tür und erschauderte noch einmal durch den kühlen Hauch, der sich ebenfalls seinen Weg in die gute Stube bahnte, bevor der letzte der Truppe die Tür wieder schloss und Takeo das erste Mal seit der Ankunft im Reich des Schnees seinen Mantel öffnen konnte. Interessiert musterte er den Schankraum. Its bigger on the inside? Merkwürdig. Vielleicht fanden hier sogar mehr Menschen Platz als das ganze Dorf zum jetzigen Zeitpunkt beinhaltete, aber viele Dörfer betrieben in dieser Gegend wahrscheinlich ihr Geschäft mit den Reisenden. Die Einrichtung des Raumes konnte eher als rustikal und zweckmäßig bezeichnet werden, doch Takeo taugte das sehr gut, denn es war warm und das war alles was zählte.

Ihr Eintreten blieb nicht lange unbemerkt, denn nur eine einzelne Person saß einsam an einem großen Tisch in der Mitte des Raumes und erhob sofort die Stimme als sich das Pfeifen des Windes gelegt hatte. „Einen guten Tag wünsche ich. Ihr müsst die Ninja sein, die mir angekündigt wurden! Ich habe schon auf eure Ankunft gewartet." Er versuchte sich möglichst galant für eine Begrüßung zu erheben, doch es war deutlich zu erkennen, dass das für ihn schon lange keine Leichtigkeit mehr war. Takeo konnte jedoch nicht beurteilen, ob das an seinem gediegenen Alter lag oder an den Dingen, die er bereits mitgemacht hatte. Ein Blick in sein Gesicht sagte da schon mehr. Es zeigte tiefe Furchen und auch das aufgesetzte Lächeln konnte nicht verstecken, dass es wahrscheinlich nicht nur das Alter war, welches ihm zu schaffen machte. „Kommt, kommt. Setzt euch zu mir, damit wir alles bereden können. Wollt ihr etwas trinken?“
 

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Roter Schnee ...? Kenta hätte sich selbst belügen müssen um zu behaupten dass er die Idee nicht witzig fand, aber wie genau machen wenn sie keinen roten Sand hier hatten? Er hätte länger über die Frage nachgedacht wenn er nicht ohnehin zu sauer gewesen wäre um sich mit sowas harmlosem zufrieden zu geben - die Entscheidung dass irgendjemand Kenta für diesen Einsatz würde büßen müssen stand bereits fest, und so wie seine Stimmung gerade stand war es die nächste Person die ihm auf die Nerven ging, und als Nebeneffekt davon durfte der Schnee sich dann durchaus rot färben. Und als hätten sie's geahnt: Just in diesem Moment gab Ray Meldung dass er das Shiro-Team erspäht hatte, und Kenta schob in einer Geste die man bei völliger Unkenntnis seines Charakters für respektvoll halten könnte die Schneebrille hoch und knippste ein strahlendes Lächeln an das etwa so viel Ehrlichkeit in sich hatte wie ein Karrierepolitiker vor Gericht. Ein blauhaariges Mädel das vermutlich die älteste in der Runde war, und ein blonder Kerl der ungefähr so belastbar aussah wie Rays kleine Schwester, die er nicht hatte. Das könnte ja noch lustig werden.
"Konbanwa! Erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Das dort ist Hayabusa Ray, und ich bin Kinzoku Kenta und für Soragakure der verantwortliche Offizier hier." Stellte er Ray und sich vor, und erlaubte sich vor Mai eine kleine respektvolle Verneigung - der Handkuss war bei frierenden Temperaturen verzichtbar, aber vielleicht schätzte sie die Geste ja auch so. "Dem Vorschlag kann ich nur beipflichten ... hören wir uns einmal an was der alte Mann zu sagen hat, hm?"

Innerlich knisterte Kenta bei diesen Worten. Er hatte in seiner noch jungen Karriere schon deutlich zu viele alte Männer mit hanebüchenen Geistergeschichten oder noch bescheuerteren kriminellen Plänen erdulden müssen, und dieser hier würde sich schon sehr anstrengen müssen um nicht einen Platz weit oben auf seiner persönlichen Shitlist zu erobern. Die letzten beiden hatte er verknackt ... was genau auf Hakuma zukam würde sich jetzt zeigen. Erstmal stellte Kenta fest, dass der Kerl einen furchtbar einfallslosen Geschmack hatte - oder das einfach alle Gasthäuser in Yuki gleich aussahen, denn dieses hier erinnerte ihn schon schwer an das auf ihrer letzten Mission, nur in noch kleiner und noch provinzieller. Und offenbar gab es hier nur eine einzige Person, was immerhin die Suche nach dem richtigen Mann einfach machte.

"Guten Tag - Kinzoku Kenta, Soragakure. Heiße Schokolade wenn ihr habt, und eine möglichst prägnante Zusammenfassung der Ereignisse die wir untersuchen sollen."
Bestellte der Kinzoku im atemsparenden Telegrammstil, ehe er sich am Tisch niederließ. Was ihn anging war Hakuma vorrangig hier um ihnen zu sagen was sie hören mussten und sollte danach möglichst nicht im Weg rumstehen. Und Getränke servieren ... das ging auch noch in Ordnung, insbesondere da er tatsächlich Schokolade anzubieten hatte. "Unsere Einsatzinformation blieb ja etwas vage was diese unnatürlichen Vorfälle in Isekai anbetrifft. Ray, schreib mit." fügte er an die Adresse des Hayabusa hinzu - und wehe dem Jungen wenn er nicht Stift und Papier eingepackt hatte. Dass er an den unklaren Stellen nachhakte traute er dem Nachwuchsdetektiv dagegen ungesagt zu.

"Also ..." Hakuma brauchte sichtlich einen Moment um sich zu sortieren auf die Aufforderung, sich prägnant zu fassen, und zog sich selbst einen Stuhl heran. "Wie soll ich sagen-" - 'Das Maul aufmachen und Luft aus der Lunge durch die Stimmritze schieben wär ein Anfang, Schlaumeier!' - "Isekai war eigentlich ein ganz normales kleines Dorf, ähnlich wie das hier. Ein wenig größer, ganz günstig gelegen für Touristen und an einer kleinen Handelsroute ... es war nicht viel, aber es fehlte uns an wenig. Auch als meine liebe Frau starb, dachte ich zunächst nichts böses. Sie war schon lange krank gewesen und ist friedlich entschlafen .. wir hatten eine wunderbare Beerdigung mit fast allen aus dem Dorf." Er seufzte nostalgisch und brauchte einen Moment um den Faden wiederzufinden - ein Moment in dem Kenta sich schon mal vornahm einem der beiden Shiro-nin einen groben Streich zu spielen, damit der Einsatz wenigstens in der Hinsicht Spaß bot. ".. aber etwa ein Jahr später begannen sich die Unfälle zu häufen. Die Menschen sind so viel gestolpert, Treppen hinabgestürzt ... gut, alles Leute in meinem Alter. Es passiert, ich weiß. Aber dann wurden zwei junge Männer nur drei hintereinander erschlagen. Der eine von einer Gartenhacke die unerklärlich vom Regal flog und der andere von einem Stein, den niemand vorher gesehen hat." Hakuma schluckte. "Ich kannte sie beide seit ihrer Kindheit ... sie waren beide umsichtige Männer, die Handwerker in unserem Dorf. Das war der Moment wo wir es mit der Angst zu tun bekamen. Shun - unser kluger Junge! - hat angefangen die Sache zu erforschen, aber ihn haben sie mit einem Messer in der Brust am Dorfbrunnen liegend gefunden ... sein Gesicht war starr vor Schrecken." Der alte Mann schluckte, ehe er der Reihe nach die Ninja eindringlich ansah. "Wir sind fast vollständig aus dem Dorf geflohen ... nur Shuns Eltern und ein paar Alte sind noch da. Es ist etwas übles am Werk in dieser Sache, und was auch immer es ist ... wir einfachen Leute sind kein Gegner dafür. Wir brauchen eure Hilfe."

Kenta mühte sich, nicht mit den Augen zu rollen, und ließ Ray mal den investigativen Vortritt. Der hätte ohnehin mehr Spaß dabei das naheliegende auszusprechen.
 

Hayabusa Ray

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Da Ray von seinem Teamkollegen vorgestellt wurde, hielt er es nicht für nötig selbst etwas zu sagen, sondern nickte zur Begrüßung lediglich und schloß sich der Verneigung des rothaarigen Teamkollegens an. Stattdessen musterte er mit seinen Raubvogelaugen die beiden Shinobi. Der Junge war in etwa so groß wie Kenta, besaß bernsteinfarbene Haare und sah ansonsten ziemlich durchschnittlich aus. Das Mädchen hingegen war etwas kleiner, ungefähr so groß wie er selbst und besaß mit ihrer blauen Haarpracht ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in dieser Gruppe.

Den Vorschlag das ganze Treffen ins Warme zu verlegen konnte Ray nur zustimmen und so folgte er seinem Teamleiter und blickte sich neugierig in dem Gasthaus aus, was sich aber gerade dadurch auszeichnete, dass es absolut gewöhnlich ausah. Immerhin ersparte es ihnen die große Suche nach ihrem Informaten, denn es schien nur eine Person anwesend zu sein und so machte sich Kenta gleich daran die Informationen aus ihm herauszuholen.
Glücklicherweise hatte Ray daran gedacht Papier und Stift mitzunehmen, sodass er mit flinken Fingern einen kleinen Notizblock aus seiner Tasche holte und begann die wichtigsten Informationen mitzuschreiben. Mittlerweile war er an den detektivischen Teil des Ninja-Daseins gewöhnt. Ob es wohl immer so wahr, dass Shinobi auf ihren Missionen Detektiv spielen mussten. Nunja, immerhin kamen die meisten ihrer Aufträge zu Beginn mit recht vagen Informationen daher, sodass Informationsbeschaffung in der Tat zum Alltagsgeschäft des Ninjalebens gehörte. Vielleicht war es sogar so vage, dass es deswegen keiner mehr erwähnte. Ray hingegen fand es trotzdem bemerkenswert, er mochte Informationen.

Während des Monologs von Hakuma, blieben seine Augen zumeist auf dem kleinen Notizblock, während seine Ohren gespitzt waren und er die wichtigsten Informationen in Stichpunkten notierte. Es war offensichtlich, dass der alte Mann an Geister oder etwas ähnliches als Verursacher der Morde ansah. Zwar wusste Ray aufgrund seines Erbes, dass Geister tatsächlich existierten, dennoch hielt er es für unwahrscheinlich, dass diese Unfälle darauf zurückzuführen waren, dafür waren sie zu gezielt. Spätestens bei dem Mord an Shun, welcher ein Messer in der Brust hatte, glaubte er nicht, dass dies das Wirken von Geistern war. Nachdem Hakuma seinen Monolog geendet hatte und Kenta offensichtlich keine Fragen stellen wollte, blickte Ray von seinem Notizblock auf und schaute dem alten Mann direkt in die Augen. Ein leichtes, raubtierhaftes Lächeln umspielte seine Lippen und lies die leicht spitzen Eckzähne zum Vorschein treten. Wie ein Adler seine Beute, so fixierte Ray den alten Mann, dem daraufhin sicherlich etwas unwohl wurde.
"Das hört sich ja alles außerordentlich interessant an." begann Ray mit leiser Stimme. "Offensichtlich sind sie ja davon überzeugt, dass wir es hier mit bösen Geistern oder einem Fluch zu tun haben." Ray pausierte kurz, um die Reaktion des Mannes abzuwarten, der daraufhin zögernd nickte. "Das kann ich ihnen nicht verübeln, dennoch scheinen mir diese Morde zu gezielt zu sein. Scheinbar will euch irgendetwas aus diesem Dorf vertreiben, daher stellt sich für mich die Frage, ob das Dorf irgendwelche Feinde hatte?" Hakuma musste nicht lange überlegen und schüttelte schnell den Kopf. "Nicht das ich wüsste, wir waren recht arm, daher gab es bei uns nichts zu holen. Wir lebten unser leben, hatten natürlich die normalen Streitigkeiten, die es eben gibt, wenn man zusammen lebt, aber nichts was diese Morde rechtfertigen würde." "Hmm." Ray überlegte und strich zwei mögliche Erklärungen auf seinem Notizblock. "In Ordnung, sie sagten schon, dass euer Dorf recht ärmlich war, aber gab es vielleicht Legenden um einen alten Schatz oder irgendetwas anderes wertvolles, was der Grund dafür sein könnte, dass man sämtliche Belegschaft des Dorfes vertreiben wollen könnte?" Ray hatte genug Abenteuerromane gelesen, damit ihm dieses Szenario realistisch erschien, doch wieder schüttelte Hakuma den Kopf und Ray strich erneut etwas von seinem Notizblock. "Keine Feinde, nichts wertvolles und auch keine Streitigkeiten oder etwas anderes außergewöhnliches. Das ist in der Tat merkwürdig." sinnierte Ray vor sich hin und Hakuma nickte bekräftigtend. "Sonst hätte ich euch ja auch nicht angefordert, sondern wir hätten versucht das Problem allein zu lösen. Aber so wie die Dinge liegen, muss ein Fluch oder irgendwelche anderen bösen Kräfte am Werk sein." versuchte er den Rotschopf von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen. "Vielleicht, aber für gewöhnlich verstecken sich weitaus gewöhnlichere Dinge hinter solch geisterhaften Erscheinungen." erwiderte Ray, ehe ihm eine letzte Frage einfiel. "Sie erwähnten vorhin den Tod ihrer Frau, Mein Beileid dazu, aber wieso sprachen sie von ihr? Sie glauben doch nicht, dass sie damit irgendetwas zu tun hat oder?" Das konnte sich der Hayabusa beim besten Willen nicht vorstellen und auch Hakumas Miene verfinsterte sich. "Natürlich nicht, was denken sie sich. Ich liebe meine Frau und vermisse sie. Ich habe sie lediglich erwähnt, weil die Morde ungefähr ein Jahr nach ihrem Tod anfingen. Natürlich glaube ich nicht, dass sie irgendetwas damit zu tun hat." empörte sich Hakuma. "Das habe ich auch nie behauptet." konterte Ray, doch war er damit ebenfalls mit seinem Latein vorerst am Ende. Sie würden wohl sich vor Ort selbst ein Bild machen müssen. Doch erstmal blickte er von Hakuma zu den beiden Ninjas aus Shirogakure, denn vielleicht hatten sie ja noch irgendwelche Fragen, bevor sie sich auf den Weg in das Dorf von Hakuma aufmachten.
 

Dokuiki Takeo

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cf: Isekai

Yay. Takeo hatte es mal wieder geschafft, wie ein nutzloser Idiot dazustehen. Seine Fähigkeiten in den Kampf einzugreifen waren zu begrenzt gewesen. Dazu kam, dass er viel langsamer als die anderen war und, jedenfalls sah es danach aus, viel zu viel nachdachte. Den tödlichen Angriff des Kinzokus hatte er zu Unrecht gefürchtet, denn im Gegensatz zu Takeo hatte er Mai sinnvoll unterstützt. Dabei sollte Mai sich, nach den Vorfällen mit den Soras, gerade auf ihn verlassen können. Takeo hatte immer noch den Eindruck, dass es mehr ein Versehen der beiden Rotschöpfe war, dass Hakuma noch am Leben war, aber nichtsdestotrotz war er der Idiot des Tages.

Ein wütender Schlag mit der Faust gegen das Fass, hinter dem er sich versteckte, und seine Frustration war für einen kurzen Moment gebannt. Er löste sich aus seiner Deckung und trat zu den anderen. Mit einem Grinsen versuchte er, seine Frustration zu überspielen. „Gut, dass Hakuma überwältigt werden konnte, ohne, dass jemand zu Schaden gekommen ist.“ Er nickte, als er Mais fragenden Blick sah, und holte eine erhöhte Dosis seines Beruhigungsmittels hervor. Er hatte in seinen Taschen genug Mittel, die Hakuma komplett ausknocken konnten, aber in der Runde machte niemand den Eindruck, als hätte er große Lust einen alten Mann durch den Schnee zu tragen. Dann doch lieber einen alten Mann gefesselt hinter sich her schlurfen lassen. Natürlich war dies um einiges gefährlicher, aber es dauerte nicht lange und Hakuma kam zur Ruhe. Die Dosis schien genau richtig gewählt, denn obgleich seine Augen ein wenig zu flackern begannen, konnte er sich noch auf den Beinen halten. Sollte er die Flucht ergreifen, konnte er ihn immer noch ins Reich der Träume schicken, aber Mais Treffer hatte ihn hart getroffen und Takeo hatte die Hoffnung, dass sie ohne weitere Zwischenfälle ins Dorf zurückkamen.

Und siehe da: Hakuma ließ sich schweigend zurück ins Dorf führen. Leider traf dieser Umstand nicht auf alle zu, denn Kenta nutzte den kurzen Weg, um seine eigene Brillanz erneut zum Besten zu geben. Gut. Wahrscheinlich lag er mit seiner Theorie gar nicht so falsch, aber konnte das nicht warten, bis sie im Dorf angekommen waren? Er schüttelte den Kopf. Was machte dieser Kinzoku nur mit ihm? Jetzt zog er sich schon Gründe aus der Nase, warum Kenta ihm auf die Nerven ging. Mai hatte seine Theorie noch nicht gehört und es war nur das Richtige, sie sofort davon in Kenntnis zu setzen. Unwillkürlich formte seine Hand wieder eine Faust. Er hatte an dieser Mission zu knacken wie an keiner anderen. Sie hatte seine Stärken in Frage gestellt und seine Schwächen auf dem Silberteller präsentiert. Und das nicht nur einmal.

Der kurze Weg von der Stadtgrenze zum Gasthaus war extrem merkwürdig. Die Leute auf der Straße blieben stehen und beobachteten, wie die Ninja den gefesselten Hakuma mit sich führten, doch keiner traute sich etwas zu sagen. Takeo sah die Fragezeichen in den Augen der Bürger, doch innerlich wussten sie sicherlich, warum Hakuma nicht als freier Mann zurück in das Dorf kam. Es war nicht allzu schwer, einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen, den Ninja und Hakuma herzustellen. Er fragte sich, ob sie später noch auf Widerstand treffen würden, als sie das wohlig warme Gasthaus betraten. Da wären wir also wieder. Jetzt bleibt nur noch die Befragung und er hoffte, dass sie nicht auf Kentas unorthodoxe Befragungsmethoden zurückgreifen würden. Sie verharrten nicht lange in der Stube und führten Hakuma in eines ihrer Zimmer. Sie banden ihn an einen Stuhl und Takeo warf versorgte ihren Gast vorsorglich mit einer Dosis Shojoki. Hoffentlich würde die Befragung so ein paar schnelle Erfolge bringen. Takeo wollte zurück nach Shiro. Er hatte einiges an Training vor sich bevor er auf eine weitere hochrangige Mission gehen würde. „Und Hakuma? Redest du von alleine?“
 

Sakaida Mai

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Mit einem schwachen Lächeln und ohne Worte begrüßte Mai ihre Teamkameraden, welche sich nun im Zentrum des Geschehens versammelten. Ihr Blick hing kurz an Ray, der ein bisschen ungesund aussah. Ob etwas vorgefallen war, wovon sie noch nichts wusste? Kenta bewies erneut seine Vorliebe zur Situationskomik auf schwarze Art und Weise und Takeo grinste verunsichert und kramte danach in seinen Vorräten herum. Die Kumo-Nin selbst atmete noch immer schnell und sie bildete sich ein, dass ihr die eisige Luft mehr und mehr in der Lunge wehtat. Um sich von diesem eigenartigen Gedanken abzulenken, konzentrierte sie sich auf die Worte ihrer Teamkollegen. Kentas Lob war für Mai ein zweischneidiges Schwert. Einerseits freute sie sich darüber und fand es tatsächlich nett von ihm. Auf der anderen Seite befürchtete sie, dass seine Aussagen sehr facettenreich sind. „Es war euer gutes Timing, welches uns diesen ersten Sieg ermöglicht hat. Aber du hast wohl Recht, in der Praxis kappt es gut zwischen uns.“ Gespannt lauschte sie sodann seinen Worten bezüglich der Hakuma-Hypothese.

Takeo verabreichte dem alten Mann noch ein Mittel und kurz darauf machte sich die Gruppe auf den Weg zurück ins verschneite Dorf. Mai ging noch immer geschafft neben ihrem Vertrauten her und sah immer wieder zu ihm. Takeo schien mit sich zu hadern, doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn auf „Mai-Art“ aufzuheitern und ihm Mut zuzusprechen. Erstens würde sie ihn vor Kenta und Ray bloßstellen, zweites waren sie gerade am Höhepunkt des Auftrags angelangt. Auf dem Heimweg war genug Zeit dafür. Takeo sollte nicht zu hart mit sich sein.. Auch Mai, welche mittlerweile wirklich mächtig war, fing einst bei Null an. Sie kennt das schmerzliche Gefühl, nichts beitragen zu können nur zu gut. Unauffällig legte sie ihm dennoch die Hand auf die Schulter und sprach ihn leise an: „Ohne dich hätte ich in dieser Winterhölle schon längst die Nerven verloren.“ Keine Worte des Trosts, sondern die Wahrheit.

Im Gasthof angekommen wurde schnell dafür gesorgt, dass die wenigen Gäste den Raum verließen, sodass die Ninja sich in Ruhe um Hakuma kümmern konnten. Dieser wurde an einen Stuhl gefesselt und alle vier waren bereit, ihn jederzeit außer Gefecht zu setzen, wenn er es denn darauf anlegte. Takeo fackelte nicht lange und sprach den Greis direkt auf sein Motiv an. Die Miene des Mannes hatte sich verändert. Er war nicht mehr zornig, hatte diesen wahnsinnigen Blick abgelegt. Er schien gebrochen zu sein und saß verzweifelt da. „Selbst als meine Frau im Sterben lag, fühlte sich niemand in der Verantwortung, ihr zu helfen. Man hat sie einfach dahinscheiden lassen..“ Huch, welch unerwartete Wendung. „Wen hast du in der Verantwortung gesehen?“, fragte Mai vorsichtig nach. „Yuki, Sora, Shiro.. die großen Dörfer fühlen sich in ihrer Arroganz nicht für die Provinzen verantwortlich.“ Irritiert sah Mai in die Runde. Was wollte Hakuma damit sagen?
 

Kinzoku Kenta

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Sie hatten sich rasch sortiert und waren ins (einigermaßen) warme Nachbardorf zurückgekehrt, mit Hakuma im Handgepäck - und Kenta hatte die Zeit genutzt um Mai in etwas knapperen Worten als vorhin zuzuraunen, dass er in Hakumas Handeln die Reaktion auf irgendeine tief persönliche und vermutlich blödsinnige Kränkung sah - "Überleg mal - er hat das ganz allein gemacht und über Jahre. Unglaublich ineffizient, zu gewinnen gab es nichts, und die Morde sind weder anspruchsvoller geworden noch brutaler. Welchen Grund auch immer diese ganze Aktion hat, es wird nichts sein was man irgendwie rational nachvollziehen kann." Und Kentas Maßstäbe für "nachvollziehbar" schlossen einige Motive ein, die Mai vermutlich nie so genannt hätte. Was genau, das konnte Kenta freilich nicht sagen - das Gedankenlesen hatte er bisher jedenfalls noch nicht für sich entdeckt, auch wenn er die Idee sicher verlockend fand. "So oder so - dass er es war, ist unzweifelhaft. Unsere eigentliche Aufgabe ist damit praktisch abgeschlossen." Gab er kurz vor Erreichen ihres Ziels noch zu verstehen - nur als kleine Erinnerung dass zumindest er nicht hier bleiben würde um noch ein paar Händchen zu halten oder Gräber zu schaufeln, falls Mai jetzt plötzlich auf Ideen in dieser Richtung kommen sollte.
Wieder in dem Gasthof angekommen versuchte Takeo dann erneut, soetwas ähnliches wie einen nützlichen Teamgefährten darzustellen, indem er seine Droge ins Spiel brachte - schon wieder. "Du solltest dir wiiirklich mal einen zweiten Trick zulegen, Junge." Raunte Kenta dem blonden Shiro-Nin augenrollend zu, bevor er mit der Verabreichung begann. Idealerweise einen, der bei Wind funktioniert ... Nicht dass Kenta was gegen Gefangenenbefragungen hatte - im Gegenteil! - aber das konnte ja nicht das einzige sein. Erst recht wenn man aus unerfindlichen Gründen darauf bestand dass den Besiegten nicht wehgetan werden durfte.

Immerhin das Verhör an sich verlief dann aber geradlinig - Droge hin oder her, Hakuma hatte wohl auch keinen Grund mehr zu schweigen, auch wenn ihm anzumerken war dass gerade so etwa sein gesamter Lebensinhalt unter ihm wegbröckelte. Und hey - ein paar Ninja waren besser als gar keine Zuhörer, auch wenn die besagten Ninja ihn nicht mal leiden konnten. Kenta verstand das - so ging es ihm ja schon die ganze Mission über. "Und auch jetzt haben sie nicht alleine darauf reagiert, dass ein ganzes Dorf über die Jahre langsam ermordet wurde ..." warf er langsam ein, und seine Augen blitzten, als Hakuma mit einem zufriedenen Grinsen reagierte. "Ganz genau! Keiner von ihnen! Erst durch MICH sind sie aufmerksam geworden, dass Isekai überhaupt existierte, da bin ich sicher ... heh. Selbst wenn ihr stärker wart als ich dachte, ihr habt hier nicht gewonnen. Der ganze Fall zeigt das Versagen eurer Vorgesetzten, für ihre Leute da zu sein wenn sie Hilfe brauchen. Pah ..." sein Blick wanderte durch den Raum und glitt in die Ferne. "Ich habe Yuki jahrzehntelang treu gedient, aber in Rente war ich für sie völlig uninteressant geworden ... jedes Dorf habe ich um Hilfe gebeten, aber keiner von ihnen war bereit zu helfen."
"Oh nein ... und dann habt ihr gedacht ihr zeigt allen, was ihre Blindheit für Folgen hat?" Hakte der Kinzoku nach und lehnte sich mit großen Augen vor. Er wirkte gerade empathischer als das Shiro-Team (oder Ray) ihn vermutlich jemals erlebt hatte - empathisch, und vom Scheitel bis zur Sohle falsch.
"Ganz genau!" Hakuma indes war zu aufgewühlt, um Kentas mangelnde Echtheit als solche zu bemerken - war vielleicht auch zu eitel um zu erkennen dass es nur eine Falle sein sollte, sich vor all den Zeugen unleugbar als Täter zu bekennen. "Meine Frau bringt das nicht zurück ... aber der Prozess wird allen Bewohnern kleiner Orte zeigen, wie moralisch bankrott das ganze System ist. Ich habe keine Angst vor dem Gefängnis ... ich werde ein Symbol sein für die Ungerechtigkeit der Dörfer. Und ihr drei solltet euch gut überlegen, ob ihr noch für dieses System arbeiten wollt."

Kenta wirkte einen Moment nachdenklich ... dann richtete er sich gerade auf und zuckte mit den Schultern, wie um seine Rolle abzustreifen, denn danach war er wieder ganz der Alte. "Ist vielleicht nur mein Problem, aber irgendwie hab ich Schwierigkeiten die Argumente von einem alten Sack ernst zu nehmen, der die letzten zwanzig Jahre irgendwelche Bauern hoffnungslos unter seiner Gewichtsklasse umgehauen und sich dabei noch wie das große Opfer gefühlt hat. Und vielleicht auch irgendwo dein Problem, wenn du mit einer kranken Frau an der frigiden Kehrseite der Welt wohnen bleibst statt gleich nach Yuki zu gehen oder sie halt selbst zu bringen ... spricht schon für ein bisschen zu viel Kalk hier oben, hm?" Er tippte sich zu den letzten Worten demonstrativ mit dem Zeigefinger an die Schläfe, dann wandte er sich den anderen zu, Hakumas empörte Reaktion pointiert ignorierend. "Ich finde, das war eindeutig genug Geständnis, oder? Müssen wir den auch noch nach Yuki schleifen? Dann würde ich vorschlagen gleich los zu ziehen und hier nicht mehr Zeit zu verlieren als nötig."
 
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Hayabusa Ray

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Auf dem Rückweg war Ray definitiv nicht er selbst. Der scharfsinnige, lebensfrohe und ruhige Ray, der für gewöhnlich das Verhalten des Rotschopfes bestimmte, war wie vom Erdboden verschluckt. Stattdessen wirkte das Falkenauge leicht verunsichert und seltsam nach innen gekehrt. Wahrscheinlich würde das seinen Mitstreitern auffallen, aber würden sie auch das atypische in seinem Verhalten erkennen. Immerhin war dieses so oder so wechselhaft zwischen philosophisch ruhig und wild stürmisch. Da war ein weiterer Wesenszug wie unsicher introvertiert doch gar nicht so abwegig.

Nur interessierten diese Gedanken den Jungen gerade so absolut gar nicht. Er machte sich keine Sorgen darüber, wie er auf andere wirkte und im Moment hatte er definitiv andere Sorgen. Vor seinem inneren Auge hatte sich Hakumas Gesichtsausdruck eingebrannt. Dieser eiskalte tödliche Blick, das hasserfüllte Grinsen und die gesamte Körpersprache, die aus allen Poren "Dich töte ich" schrie. Rays Inneres war wie gelähmt. Er hatte dem Tod ins Gesicht gesehen und war ihm noch so gerade von der Schippe gesprungen. Kenta hatte definitiv Recht, er brauchte mehr Optionen, mehr Beweglichkeit und musste mehr trainieren. Wenn er den Weg als Bogenschütze weitergehen wollte, so würde er eine Technik brauchen, um schnellstmöglich seinen Platz zu wechseln, sobald er einen Pfeil abgeschossen hatte und am besten war es, wenn er nicht nur normale Pfeile verschießen konnte, sondern auch Pfeile aus Chakra, Pfeile die man nicht so schnell kommen sah. War es möglich Pfeile aus Chakra zu verschießen? Ray wusste es nicht, aber er würde die Bogenexpertern des Hayabusa-Clans zuhause befragen. Die mussten es wissen.
Jetzt aber war er erstmal wirklich müde und schleppte sich mehr schlecht als recht hinter den anderen her. Seine Ausdauer war lange nicht auf deren Niveau und jetzt wo das Adrenalin so langsam abnahm, spürte er mehr und mehr die Erschöpfung, die sich in seinem Körper ausbreitete. Aber diese Erschöpfung in Kombination mit dem Nachdenken über Chakrapfeile hatte auch ihr Gutes, denn so bekam er von Kentas erneutem Vortrag über das Verhalten von Serienkiller nicht sonderlich viel mit.

Erst im Gasthof taute Ray so langsam wieder auf und zwar sowohl im buchstäblich, wie auch im übertragenen Sinne. Dennoch war er froh, dass die Befragung von Hakuma von den anderen übernommen wurde, maßgeblich von Kenta. Hakuma war wie verwandelt und erzählte bereitwilllig, was ihn dazu geführt hatte, nach und nach die Dorfbewohner umzubringen. Der Tod seiner Frau, wofür er nicht selbst die Verantwortung übernahm, sondern sie den Ninjareichen zuschob. Nachdenklich legte Ray den Kopf schief und dachte über diese Argumentation nach. Hatte er Recht? Hatte er nach seinem langen Dienst es nicht verdient, dass man sich um ihn kümmerter? Und wie viele Dörfer wie Isekai gab es wohl, die abgelegen existierten und für die sich keiner verantwortlich fühlte. Es war nicht so, dass der Rotschopf das Verhalten des alten Mannes guthieß, aber er versuchte ihn zumindest zu verstehen, seine Beweggründe und Motive zu ergründen. Was konnte einen Menschen dazu bewegen zu einem Serienmörder zu bewegen. Wie sehr musste Hakuma seine Frau geliebt haben, wenn ihn ihr Tod offensichtlich so sehr getroffen hatte, dass er all den Hass, die Wut und die Trauer gegen die vermeintlich Verantwortlichen gerichtet hatte? Aber zeugte all das nicht auch von einem eigenen schwachen Geist. Immerhin war er nicht in der Lage sich selbst irgendeine Schuld einzugestehen. Kenta hatte Rays Meinung nach da Recht. Ein Ninja mit seinen Fähigkeiten hätte seine Frau nach Yuki bringen können. Mit einem scharfen Blick fixierte Ray nun die Stirn, als ob er mit aller Macht versuchen wollte sich in die Gedanken hineinzubohren, was ihm natürlich nicht gelang. Mit einem Achselzucken ließ er es schließlich bleiben und antwortete auf Kentas Frage: "Wahrscheinlich sollten wir genau das tun. Gerade wenn es sich um einen Ninja aus Yuki handelt, werden sie ihn sicherlich selbst nocheinmal verhören wollen."
 

Dokuiki Takeo

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Nachdem Kenta noch einen weiteren schnippischen Kommentar in Takeos Richtung abgeschossen hatte, übernahm er die Befragung. Es brauchte nicht viel, denn die Worte sprudelten nur so aus Hakuma heraus, doch die recht überzeugende Darbietung Kentas trug sicher ihren Teil zum regen Informationsfluss bei. Es erstaunte wohl nicht nur Takeo, dass im Geständnis ein ganzer Haufen von Anschuldigungen enthalten war. Hakuma warf einige Themen auf, die zusammen mit seiner unfassbaren Nutzlosigkeit im Anschluss an die Mission erörtert werden würden. Jetzt war seine Wut auf den alten Mann aber viel zu gewaltig. Kenta – und ja. Macht euch für eine Zustimmung bereit – traf den Kern der Sache mit seinem Kommentar sehr gut. Takeo hätte wahrscheinlich eine andere Formulierung gewählt und ein wenig länger vor sich hingeredet. Dennoch: Hakuma fehlte definitiv die Basis für ernstzunehmende Anschuldigungen, egal wie viel Wahrheit in ihnen steckte. "Dreckssack.", murmelte Takeo kaum hörbar vor sich hin. Er hatte den Eindruck, dass alles gesagt worden wäre und jeder Kommentar seinerseits nur für weitere Ausgüsse Kentas sorgen würde. Auch wenn ihre Meinungen sich im aktuellen Sachverhalt überschnitten, wollte er auf dieser Mission nicht noch mehr von ihm hören. Er hatte bereits jetzt genug Stoff, um die Abende nach der Mission zu füllen, und mehr als Takeos Abgründe offenzulegen war ohnehin nicht machbar. "Ich denke, dass ist das beste, was wir noch leisten können. Ich habe nicht den Eindruck, dass der werte Herr noch große Ambitionen für einen Ausbruch hat. Falls sich das aber ändern sollte, produzieren wir schneller eine weitere Mission als wir gucken können, wenn wir ihn hier zurücklassen."

In dem Punkt waren sich alle einig. Ohne eine Träne über das baldige Ende des harmonischen Zusammenschlusses zu vergießen, traten sie die letzte gemeinsame Reise dieser Mission an. Takeo verbrachte die Reise, wie so viele andere Reisen auf dieser Mission, mit Schweigen und nachdenklichen Blicken in die verschneite Umgebung. Mais Zuspruch, den er zuvor nur mit einem Lächeln beantwortet hatte, wollte er jedoch nicht ganz ohne Worte stehen lassen und gesellte sich einen Moment zu ihr. "Danke für die netten Worte vorhin." Er seufzte. "Aber die Mission hat mir gezeigt, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe. Ideale allein reichen wohl nicht. Ich brauche auch Mittel, um meinen Idealen Nachdruck zu verleihen." Sein Blick wanderte zu Kenta. "Dieses Arschloch war wie ein Weckruf. Das muss ich ihm ja zu Gute halten." Dabei beließ er es erstmal.

Die Reise nach Yuki zog sich tatsächlich nicht sehr lang. Das lag wahrscheinlich zum einen an den deutlich besseren Bedingungen, denn der Schneefall nahm deutlich ab, und zum anderen daran, dass alle ein Interesse daran hatten, die Mission schnell zu einem Ende zu bringen. Die Übergabe Hakumas an die örtlichen Behörden brachte noch ein wenig Papierkram mit sich, aber der Aufenthalt im Dorf gestaltete sich sehr kurz und so fanden sich die vier sehr schnell vor dem Dorf wieder, wo sich ihre Wege trennen würden. Endlich. „Ray-kun. Kenta-kun.“ Takeo verbeugte sich höflich. Er wollte wirklich nicht vortäuschen, dass er traurig über das Ende der Zusammenarbeit war. „Ich bin froh, dass die Zusammenarbeit zu einem erfolgreichen Ende geführt hat.“ Er konnte Kentas Kommentar förmlich riechen. Er trat einen Schritt zurück um den anderen Raum für eine Verabschiedung zu lassen, richtete dann aber noch ein paar kurze Worte an Ray. Er hatte den Eindruck, dass ein guter Kerl in ihm steckte. „Guck dir nicht zu viel von deinem rothaarigen Freund ab. Effektivität ist nicht alles.“
 

Sakaida Mai

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Insgeheim war Mai froh, dass Kenta sich hauptsächlich um das Verhör kümmerte. Sie nahm in der Nähe des Kachelofens Platz und wärmte sich auf. Sie merkte, wie die Kräfte in sie zurückkehrten und war aber dennoch froh, dass der Kampf vorerst vorbei war. Hakumas Motiv stimmte die junge Frau traurig. Sie ertappte sich sogar dabei, ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden. Doch die rasche Erinnerung daran, was er so vielen Unschuldigen angetan hatte, machte diesen kleinen Funken sofort zunichte. Er war gefährlich und musste weggesperrt werden, damit er niemanden mehr etwas antun könnte. Ob er ein friedlicher, netter alter Mann geworden wäre, wenn seine Frau noch an seiner Seite stehen würde?

Dass noch ein Gefangenenmarsch nach Yukigakure anstand, war nun nicht gerade das, was die Gruppe sich gewünscht hat. Aber damit wäre ihre Arbeit erledigt und Mai könnte es kaum erwarten, wieder in das angenehme Klima Shirogakures zurückzukehren. Hoffentlich würde sie das Reich des Schnees nicht mehr so schnell bereisen müssen. Hakuma zeigte keinerlei Widerstand mehr, er schien wirklich aufgegeben zu haben. Seine Machenschaften und allen voran sich selbst. Mit einem schwachen Lächeln begrüßte sie Takeo, welcher zu ihr aufgeschlossen hatte. Die beiden waren sich in ihren Anschauungen und Idealen sehr ähnlich, weswegen Mai verstand, was er meinte. „Ich kann dir jederzeit behilflich sein. Sag einfach Bescheid!“, versicherte sie ihm aufrichtig.

Ein Gefühl der Erleichterung und gute Laune breitete sich in Mai aus. Es war geschafft. Zwar schien es sich gezogen zu haben wie ein Kaugummi, doch die Mission war erfolgreich gemeistert worden. Es ging wieder zurück nach Hause..

Wie auch Takeo verbeugte sich Mai höflich vor Kenta und Ray. Wäre die Wahrscheinlichkeit, dass sie einander bald noch einmal treffen höher, wäre es spannend, wie es zwischen ihnen allen weitergehen würde. Doch Mai wusste, wie rar die Aufeinandertreffen mit Sora-Nin gesät waren. Hiniko Seishin, welchen sie im Chuunin-Examen kennengelernt hatte, traf sie nur ein einziges Mal danach wieder – seither waren Jahre vergangen. „Ich denke, dass wir gute Zusammenarbeit geleistet haben. Wenngleich wir unterschiedliche Wege gehen, haben wir unser gemeinsames Ziel letztendlich erreicht. Ich wünsche euch alles Gute!“ Sie rang sich zu einem freundlichen Lächeln durch, welches sie an die beiden Rotschöpfe richtete und hob schließlich die Hand zum Abschied, ehe sich Takeo und sie abwanden und gingen.

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Außer Hörweite atmete Mai erleichtert auf. „Denkst du, die Herberge vom Hinweg mit den heißen Quellen hat zufällig noch zwei Zimmer frei?


- Mission beendet -
 
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