Aktuelles

Westliche Wälder

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link


Die Westlichen Wälder im Reich der Wasserfälle

Die Wälder im Westen des Landes erstrecken sich über ein gewaltiges, gebirgeähnliches Gebiet. Es sind größtenteils Kiefern und andere Nadelbaumarten, die sich in dem zum Teil felsigen Untergrund wohl fühlen - viele Bächer und kleine Flüsse prägen die Landschaft, und in jeder Richtung ist zumindest ein hoher Berggipfel zu sehen, hinter dem sich wiederum ein weiteres Tal voller Bäume und Wildnis erstreckt. Alles in allem ist es ein rechtes Niemandsland, wenngleich es auch hier sehr kleine Ortschaften und Zusammenschlüsse von Jägern und Sammlern gibt.​
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link

"Was für ein Reinfall bisher", seufzte der Tatsumaki und lehnte sich erschöpft zurück. Der junge Mann saß mit seinen Teamkollegen und einer alten Bekannten an einem brav knisternden Lagerfeuer, welches die einsetzende Dunkelheit noch vertrieb und Wärme und Geborgenheit spendete. Der Wüstensohn war erschöpft, ja, aber vor allen Dingen war er ein wenig angefressen und demotiviert weil sich bisher sowas von überhaupt kein Erfolg einstellen wollte. Die drei Ninja waren von Shirogakure losgeschickt worden, um Kollegen bei einer Suchaktion zu unterstützen. Kajiya Ayumi, Hyuuga Mari und er - klang doch erstmal nach einem recht schlagkräftigem Team, so allgemein. Oder? Sie hatten Mobilität, sie hatten eine perfekte Späherin im Team und doch... finden können hatten sie bisher nichts. ​

Was sie überhaupt suchten? Gute Frage. Wer die alte Bekanntschaft war? Eine weitere sehr gute Frage. Wo sie waren? Auch das: gute Frage. Hei strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht und seufzte leise. Dabei hatte die Mission doch gestartet wie immer - in Shirogakure, beim ersten Aufeinandertreffen von Hei und Mari mit einer Kollegin, die sie beide bisher nicht kannten. Der Wüstensohn erinnerte sich noch gut an das Aufeinandertreffen. Nachdenklich starrte er in das Lagerfeuer, welches einmal gemütlich knackte und ein wenig aufleuchtete - die Gesichter der drei anderen Anwesenden waren deutlich sichtbar, und aus dem Metalltopf über dem Feuer stieg ein angenehmer Geruch auf. Den Hintern nur relativbequem auf einem Baumstumpf geparkt, sinnierte Hei über den Start der Mission nach.​

[ Auftakt: Auf gute Zusammenarbeit! | Shirogakure, morgens - am Nordtor | Bewölkt, kühl, gelegentlicher Nieselregen ]

"Ich bin wirklich gespannt darauf, die Kajiya-Kollegin kennenzulernen", meinte Hei und grinste seine Freundin optimistisch an. Diese Mission würde ein Kinderspiel werden, da war sich der Wüstensohn sicher - und dass er dafür auch noch eine Leitung für umsonst mitnehmen konnte, war natürlich auch sehr nett. Wieder ein guter Eintrag in sein Logbuch! Der Schwarzhaarige hatte sich in den letzten Tagen wieder generell ein wenig besser gefühlt und war trotz des Wetters nicht nörgelig drauf. Seine Arme waren entspannt hinter dem Kopf verschränkt. "Wir hatten doch schon einmal einen Kajiya-Typen mit im Team. Er ist damals mitten in der Mission plötzlich verschwunden... wie hieß er noch?" Hei hatte den Namen irgendwie nicht mehr ganz auf der Pfanne, aber es war auch wirklich schon eine Weile her. "Wenn ich mich richtig erinnere, sind das Leute die mit Metall arbeiten. Ich weiß nicht ganz genau, warum sie uns so jemanden mitschicken, aber im Grunde sollen wir ja... nur sehen, dass wir die Kollegen entlasten. Ich weiß nicht, warum sie erst jetzt darauf kommen eine Hyuuga zu schicken. Ist deine Verwandschaft ausgebucht grade?"

Der Suna-nin fand das wirklich interessant. Er fand die Attitüde der Dorfleitung auch sehr bedenklich. Es waren zwei Teams verschwunden. Zwei Teams mit Shinobi, keine hochrangigen oder extrem 'wichtigen', aber trotzdem: Es waren Freunde und Kollegen, im Zweifel. Sie drei sollten jetzt noch einmal sehen, ob sie etwas finden konnten - und gleichzeitig wurden die bereits vorhandenen Suchtrupps abgezogen. Eigentlich hatte Hei erwartet, dass in solchen Fällen alles daran gesetzt werden würde, die Mitstreiter zu finden: Zwei Chuunin und ein Genin loszuschicken war seiner Meinung nach nicht 'alles', sondern 'Mindestmaß'. Gut, das ließ sich wohl nicht ändern. Er lockerte seine Arme und rieb die Handflächen aneinander, um etwas Hitze zu erzeugen. Seine Heizungstechnik wärmte ihn ein wenig, aber an den Händen wurde es eben auch so zuerst kühl. Der Wind war frisch, der Himmel verhangen, also hatte er sich ausnahmsweise mal dazu hinreißen lassen, zumindest einen Reisemantel überzuwerfen. Sonstige Ausstattungs war auf ungefähr fünf Tage Wildnis in Schriftrollen ausgelegt. Für das Spähen brauchten sie ja nur Mari. "Dieses Mal aber bitte mit Chakraeinsatz", merkte er an und schmunzelte. Mari hatte die letzte Mission schließlich ohne Chakra einzusetzen abgeschlossen, und das war recht haarig geworden am Ende. Hier, bei diesem Auftrag (der übrigens als B-Rang eingestuft worden war!) war es allerdings notwendig, dass sie ihr Byakugan einsetzte. "Wenn wir es richtig anstellen, sind wir in drei, vier Tagen wieder zuhause", meinte er. "Eigentlich sollte es doch für dich kein Thema sein, jemanden aufzuspüren, oder?" Er tippte sich ans Kinn und sah sich um. "Wo bleibt denn der dritte im Bund? Ayumi, richtig?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Mari stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Knie ab, legte das Kinn in ihre Handfläche und sah mit den pupillenlosen Seelenspiegeln nachdenklich in die knisternde Flamme des Lagerfeuers. Das Reich der Wasserfälle sollte ihr scheinbar auch bei dieser Mission kein Glück bringen. Sie erinnerte sich an ihren letzten Aufenthalt in diesem Reich und an all die Dinge, die beim damaligen Auftrag schiefgelaufen waren. Als der neue Auftrag sie wiederholt nach Taki no Kuni geführt hatte, war sie mit der Überzeugung angekommen, nicht mehr die Kunoichi von damals zu sein. Und das Ergebnis? Es lief alles genauso schief wie damals. Mari war viel zu verbissen, um einfach aufzugeben, aber die Dauer der Suche zerrte dennoch an ihren Nerven. Ihr Geduldsfaden wurde dünner… Wie konnte es sein, dass sie mit ihrem Byakugan bisher so absolut nicht fündig geworden war? Das sagenumwobene, alles sehende Doujutsu der Hyuuga hätte schon längst zu Ergebnissen führen sollen. Absolut unmöglich, dass ihnen etwas entgangen war, oder? Mari war eine Späherin, hatte diese Aufgabe in fast jeder Teamkonstellation in ihrer bisherigen Karriere automatisch übernommen. Heute fühlte sie sich allerdings wie die mieseste Späherin, die die Welt je gesehen hatte. Sie biss die Zähne zusammen, um zu verhindern, dass ein entnervter Fluch nach außen drang. Die anderen Teams konnten doch nicht wirklich verschwunden sein. Oder doch?


[ Shirogakure, morgens - am Nordtor | Bewölkt, kühl, gelegentlicher Nieselregen ]

Mari hatte die letzten Tage miserabel geschlafen. Sie wälzte sich von einer auf die andere Seite, wachte auf, schlummerte halb wieder ein… und die Hyuuga hatte das Gefühl, jede Nacht den gleichen Traum zu haben. Doch sobald sich ihre Augen am Morgen öffneten, rieselten die Einzelheiten des Traumes durch ihre Finger wie Sand, bis nur noch vereinzelte Körnchen übrigblieben, die Mari in keinen Kontext bringen konnte. Aber es fühlte sich wichtig an. So, als sollte sie sich erinnern. Was war es, wovon die 20-Jährige träumte? Ihre Gedanken kreisten und erst die Stimme von Hei brachte sie zurück in die Gegenwart. Die junge Frau hatte ihrem Freund bisher nichts davon erzählt, auch weil sie nicht wusste, was sie ihm hätte sagen sollen. Sie wusste ja selbst nicht genau, was mit ihr los war. Vermutlich schlief sie nur schlecht, weil sie gestresst war. Bevor sie Hei, dem es in letzter Zeit zum Glück deutlich besser ging, damit belastete, wollte sie erstmal selbst sicher sein, woran es lag. „Oh. Du meinst Himitsu-san“, präzisierte sie die Aussage vom Tatsumaki und ließ ihre Hände in den Taschen des grauen Mantels verschwinden, der ihren Körper einigermaßen vor Wind, Kälte und Regen schützte. Das Abzeichen Konohas glänzte wie immer an ihrer Hüfte, das braune Haar und die hellen Seelenspiegel blitzten unter der Kapuze ihres Mantels hervor. Mari erinnerte sich gut an den Kajiya, mit dem sie nicht nur eine Mission, sondern auch einige Jobs zusammen erledigt hatte. Tatsächlich hatte sie eine gewisse Sympathie für den blauhaarigen Schmied entwickelt und sich oft gefragt, was aus ihm geworden war. Er war damals dreizehn Jahre alt gewesen, noch ziemlich am Anfang seiner Karriere. Hoffentlich war er nicht auf einer Mission gefallen… „Wenn diese Kajiya Ayumi genauso emotional ist wie Himitsu-san, könnte der Auftrag ziemlich anstrengend werden“, erwähnte die junge Frau beiläufig, als sie sich genauer an das Blauhaar erinnerte. Der Junge hatte sich immer mit so viel Elan in die Aufgaben hineingesteigert und hatte umgekehrt unglaublich gelitten, wenn ein Plan nicht aufging. Dass Ayumi zwar emotional war, aber in einer ganz anderen Art und Weise als Himitsu, konnte Mari in diesem Moment noch nicht wissen. Während sie auf die dritte im Bunde warteten, bat Hei darum, dass Mari dieses Mal auch von ihrem Chakra Gebrauch machte. Oh, da musste er sich keine Sorgen machen. Die junge Frau fühlte sich so, als hätte sie seit Monaten nur noch auf den Bruchteil ihrer Techniken zurückgreifen können. Und so sehr die Lehren am Setsugi Dojo sie bei ihrem Taijutsu auch vorangebracht hatten, irgendwann wollte man dann doch wieder sein volles Repertoire nutzen. Sie nickte ihm zustimmend zu. „Hoffen wir, dass ich den Chakraeinsatz nicht verlernt habe“, witzelte die junge Frau und lächelte leicht amüsiert. Als Hei dann nochmal nachfragte, ob es für sie leicht werden würde, jemanden aufzuspüren, maßregelte sie ihren Freund mit einem strengen Blick. Das war ja wohl keine ernstgemeinte Frage, ausgerechnet von ihm? Er zweifelte ja wohl nicht an ihren Fähigkeiten als Späherin? „Wenn die verschwundenen Kolleginnen und Kollegen auch nur einen Funken Chakra ausstrahlen, werde ich sie auch über mehrere Kilometer hinweg ausfindig machen können.“ So viel dazu. Mari gehörte – was den Einsatz ihres Doujutsus anging – mittlerweile zu den fähigsten Personen in ihrem Clan. Vollkommen ausgeschlossen, dass ihren Augen etwas entgehen würde. Oder? „Naja, die Hyuuga sind ja nicht die Einzigen Späher. Wahrscheinlich haben sie vorher schon auf Sensorikspezialisten, Inuzuka oder auch Aburame zurückgegriffen.“ Zumindest glaubte die junge Frau nicht, dass die bisherigen Sucheinheiten ohne jeden Spezialisten losgeschickt worden waren. „Aber am Ende soll dann eben doch das Byakugan den Tag retten“, endete sie selbstbewusst und grinste. Egal, jetzt hieß es zuerst auf das letzte Teammitglied warten. Mari rieb sich mit dem Handrücken über die immer noch etwas müden Augen. Hoffentlich würde sie der schlechte Schlaf der letzten Tage beim Auftrag nicht beeinträchtigen…
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
"Eins... zwei... drei... vier... fünf...", so zählte Ayumi weiter und kam dieses mal bis: "Zehn... Elf... Zw-Aua!!" Schmerzerfüllt zuckend ließ die kleine Schmiedin einen brennenden Holzschait los, den sie zuvor gefasst hatte. Das Abendcamp war ein wenig langweilig, Hei, Mari und deren Bekannte schienen gerade nicht so gesprächig zu sein und so hatte die Kajiya sich ein kleines Spiel darauß gemacht, zu sehen, wie lange sie ein brennendes Holzstück in der Hand halten konnte, bevor es zu sehr wehtat. Die Finger beider Hände waren bereits Schwarz von Ruß und sicher würden sich auch in Bälde die ersen Schwielen zeigen, doch so wirklich ernst verletzt hatte Ayumi sich bisher noch nicht. Und ihr Rekord lag übrigens bei 17 Sekunden. Vorsichtig griff die Schwarzhaarige nach einer Flasche mit Wasser und trank ein bisschen davon.
Ihre erste B-Rang Mission hatte Ayumi sich eigentlich spannend und voller Gefahr und Nervenkitzel und mächtigen Feinden vorgestellt. Doch bisher war alles, was die kleine Kajiya mit ihren Teamgefährten angestellt hat: Rumlaufen und auf die Augen der Hyuuga-Kunoichi Mari zu vertrauen. Die Tatsache, dass das Shiro-Team bisher noch niemanden gefunden hatte, sprach nicht gerade für die Spähfähigkeiten der Braunhaarigen. Und während das zwar für die Mission nicht förderlich war, fand Ayumi es auch ein Stück weit belustigend. Der Hyuuga-Clan war einer der mächtigsten und einflussreichsten Clans Konohagakures. Aber der Kajiya-Clan war einer der mächtigsten und einflussreichsten Clans Shirogakures, so konnte die kleine Schmiedin sich nicht ganz davon abhalten, in Mari so etwas wie eine Rivalin zu sehen. Und wer sah seinen Rivalen nicht gerne beim Scheitern zu?
Ayumi stellte die Flasche bei Seite und blickte ins Feuer. Das tat sie gerne, denn Feuer begleitete Ayumi schon ihr ganzes Leben. Funken stoben auf in den blauen Nachthimmel, als einer der Schaite knackend entzweibrach. Dann senkte sie ihren Kopf und Blick ein klein wenig, sah nicht mehr in die Flammen sondern suchte darunter nach einem neuen Holzschait für ihr Spiel. Die Zwanzig galt es ja wohl zu knacken.


[ Shirogakure, morgens - am Nordtor | Scheißwetter ]

Wie ein Glasperlenspiel klimperten Regentropfen auf den kleinen Schirm aus Metall, den Ayumi sich kurzerhands mit ihrem Bluterbe gebastelt hatte. Die Dächer Jôseis waren wegen des Regens ein wenig rutschiger als sonst, doch Ayumi ließ es sich auch heute morgen nicht nehmen, anstatt auf den matschigen Straßen stattdessen über die Giebel und Häuser der Stadt zu reisen. Sprung nach Sprung, Balanceakt nach Balanceakt brachte die Kajiya ihrem Ziel näher: Dem Nordtor Shirogakures, wo sie auf ihre Teamkollegen treffen würde.
Der Auftrag, eine B-Rang Mission zu bestreiten, hatte Ayumi recht glücklich gestimmt. Bisher hatte sie nur ein, zwei richtige Missionen für das Dorf ausgeführt. Dass sie dennoch auf eine, für eine halbwegs frische Genin, hochrangige Mission entsendet wurde, musste total bedeuten, dass der Dorfverwaltung aufgefallen war, wie phänomenal und herausrangend Ayumi als Kunoichi war.
Was ihr Team anging, da hatte Ayumi Glück. Die beiden Chuunin Tatsumaki Hei und Hyuuga Mari kannte sie. Zwar nicht persönlich, aber aus dem Fernsehen. Die beiden hatten mal an irgendeinem großen Wettbewerb teilgenommen, den Ayumi im TV angesehen hatte - behauptete zumindest Ayumis Mutter. Die Schwarzhaarige selbst konnte sich nicht mehr so ganz genau daran erinnern, aber Suzumi Mutter Suzumi war derart überzeugt gewesen, dass Ayumi ihr es einfach mal geglaubt hatte. Ihre Mutter interessierte sich für Klatsch und B-Promis und so Kram, also vertraute Ayumi auf ihre Expertise.
Auch ohne Tv-Analyse war jedoch der Name "Hyuuga" selbst für jemanden wie Ayumi ein Begriff. Gefürchtete Krieger, geschätzte Späher, stolze Fechter für Konohagakure und Shirogakure, die Geschichten über den Clan der Weißaugen kannte wohl ein jedes Kind im Reich des weißen Lotos. Ayumi freute sich schon auf das Aufeinandertreffen. Und auch ohne ein eindringliches Gespräch mit ihrem Vater am Vorabend war die Kajiya auf die Idee gekommen, dass diese Mission eine herausragende Gelegenheit war, den Clan der Schmiede zu repräsentieren.
Als Hilfsmittel hatte der Clan Ayumi ein paar Barren guten Waffenstahl mitgegeben. Ayumi führte zwar, in Schriftrollen versiegelt, jede Menge Metall mit sich herum, doch das war meistens Altmetall fragwürdiger Qualität, das sie aus alten Töpfen, Bettgestellen, Gittertoren und anderem Metallschrott aus der Jôseier Deponie gewann. Der Federstahl, den ihr Clan für das Schmieden teurer Waffen verwendete, war da ein ganz anderes Kaliber.
Freudig über das kleine Abschiedsgeschenk und voller Erwartungen kam Ayumi schließlich am Nordtor an, wo Hei und Mari bereits auf die kleine Kajiya warteten. Und tatsächlich, jetzt wo sie die beiden so vor sich sah, kamen sie der schwarzhaarigen Kunoichi wirklich irgendwie bekannt vor. Ayumi hüpfte von einem der Dächer auf den großen Vorplatz hinab, landete in einer Pfütze, sprang von da aus wie ein Flummi weiter, bis sie die Distanz zu den beiden Chuunin überwunden hatte, und kam auf dem nassen Pflaster schlitternd zum Stehen.
Schwungvoll nahm sie den Schirm in die linke Hand, hielt sich die rechte, salutierend, vor die Stirn, und nahm eine aufrechte Haltung ein. "Ayumi, vom mächtigen Kajiya-Clan, einsatzbereit.", erstattete sie militärisch Bericht und war zufrieden. Sie hatte den Clan "mächtig" genannt, das musste ihr Vater doch mit "repräsentieren" gemeint haben, oder? Stolz reckte sie die Brust, die wie immer mit einem stählernen Harnisch gepanzert war, auf den das Wappen Shirogakures prangte. Neben ihrer normalen Ausrüstung hatte Ayumi noch einen großen Feldrucksack dabei, in dem sie Klamotten, Schlafzeug und Verpflegung mit sich führte.
Dass die beiden Chuunin schon auf Ayumi gewartet haben, entging der Schwarzhaarigen, in einem Anflug überdurchschnittlicher Empathie und Aufmerksamkeit, nicht. "Seid ihr zu früh?"
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Himitsu. Ja, stimmt, das war der Name des Jungen gewesen. Mari hatte Recht, er war recht emotional gewesen - aber hatte gleichzeitig auch ein schweres Päckchen mit sich herumgeschleppt, meinte Hei sich zu erinnern. Wohlgemerkt aber: Es war schon eine ganze Weile her, dass sie mit ihm eine Mission durchgeführt hatten. "Ach, das wird schon", meinte Hei - noch immer einigermaßen motiviert. Mari hingegen wirkte ein wenig reservierter als sonst - Hei hatte nicht mitbekommen, dass sie schlecht schlief. Wenn er es gewusst hätte, hätte er alles daran getan, diesen Umstand zu verbessern. Ein leises Lachen entfuhr dem Tatsumaki. "Das verlernt man nicht", behauptete er, ohne Beweise vorzulegen, und nickte. "Ich vertraue da ganz auf dich. Es wird bestimmt kein Problem werden. Ich habe schon eine Nachricht vorweggeschickt und nach einem Treffen mit einer alten Bekannten gefragt." Er schmunzelte. "Sie wird die Gegend um Takigakure ja gut genug kennen, und hat sicherlich irgendetwas gehört, was uns helfen wird. Man muss ja auch ein wenig von alten Kontakten zehren, wenn man sie schon hat, oder?" Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. "Aber du hast schon recht. Sehr seltsam, dass die Trupps komplett verschwunden sein sollen." Er sinnierte einen Moment darüber nach. Was, wenn die zu Suchenden gar nicht mehr im Reich des Wasserfalls waren, weil sie verschleppt worden waren? Dann konnten sie lange suchen... Hei fiel schon auf, dass Mari sich die Augen rieb. "Ist alles in Ordnung?", fragte er ein wenig besorgt. "Ich kann kaum glauben, dass ich das nie gefragt habe, aber... setzt das Einsetzen vom Byakugan deine Augen eigentlich unter Stress? Also... bräuchtest du irgendwawnn Augentropfen oder so?"

Mari kam vorerst nicht zum Antworten, denn wie aus dem Nichts hüpfte eine schwarzhaarige Kunoichi ins Bild. Wie ein Gummiball federte sie durch die Gegend, ungeachtet der Tatsache, dass sie Pfützen mitnahm. Hei runzelte leicht die Stirn. Erster Eindruck... sehr energetisch. Normalerweise war das für Hei nichts unbedingt negatives, aber er hatte irgendwie das Gefühl, dass - sollte es sich hier um Ayumi handeln - die Vorgehensweise von ihm als Missionsleiter nicht immer zwingend auf ihre Zustimmung stoßen würde. Vielleicht war er pessimistisch. Vielleicht war er aber auch einfach schon erfahren genug um einem ersten Eindruck viel abzugewinnen. Die letzten paar Meter rutschte die junge Frau zu ihnen und kam in militärischer Art und Weise zum stehen. Es war beinahe ein wenig komisch. Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht des Suna-nin, als er die Vorstellung vernahm - aha. Mächtiger Kajiya-Clan. "Tatsumaki Hei, von gar keinem Clan, schon gar keinem mächtigen - aber ich komme auch aus Suna", antwortete der Wüstensohn pragmatisch und nickte der jungen Dame zu. "Schön dich kennenzulernen, Kajiya-san." Ob sie zu früh waren? Hm. Alleine diese Frage sagte schon so furchtbar viel über die neue Bekanntschaft aus - Hei entschied sich, es nicht zu überanalysieren. Das würde seinen Tag nur schwerer machen. "Ich war in meinem Leben noch nie irgendwo 'zu früh'", behauptete der Schwarzhaarige, dessen lange schwarze Haare in einem sehr lockeren Zopf den Rücken herunterfielen. Wenn, dann war er immer nur zu spät gewesen. "Insofern bleibt höchstens die Frage: Bist du pünktlich?" Er warf Ayumi ein schiefes Grinsen zu. Kurz wartete er ab, damit Mari sich vorstellen konnte, und holte dann eine kleine Schriftrolle mit den Missionsdetails aus seiner Kleidung hervor. Er öffnete sie und war einen Blick hinein. "Kajiya Ayumi... hm. Es ist eine Spähmission, die wir zugeteilt bekommen haben. Wie passt du mit deinen Fähigkeiten hier herein?" Nachdenklich warf er ihr einen Blick zu, räusperte sich dann leicht. "Wir machen uns gleich auf in das Reich des Wasserfalls. Takigakure werden wir nicht direkt besuchen. Wir suchen nach zwei Shinobi-Teams, die im Südwestlichen Teil des Reiches verloren gegangen sind. Keiner weiß, wohin sie verschwunden sind. Es gibt bereits Suchtrupps, die konnten aber keine Spuren finden, weshalb wir dazugerufen werden um die beiden Teams zu finden - der Radius soll ein wenig erweitert werden. Wir werden uns in die westlichen Wälder des Reiches schlagen und dort nach unseren Kollegen suchen." Kurz schwieg er. "Wir haben zehn Tage Zeit. Fragen?" Er rollte die Rolle wieder ein, gab sie zum kurzen Studium an Mari weiter und sah von der Hyuuga zu Ayumi. "Wir haben allerdings gute Augen dabei", merkte er an und nickte zu Mari. "Mit etwas Glück brauchen wir nur ein paar Tage." Kurz schwieg er und strich sich dann ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Mit welchem Suchradius können wir rechnen?", fragte er seine Freundin dann - auch, weil er es wirklich nicht quantifizieren konnte. Das war das erste Mal, dass das so relevant war. ​
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Er hatte eine Nachricht vorweggeschickt und nach einem Treffen mit einer alten Bekannten gefragt? Mari wusste sofort, wer gemeint war und vor ihrem inneren Auge blitzte ein… hautenger Badeanzug auf. Oh. Freute sich die Braunhaarige auf das Wiedersehen? Sie war sich nicht sicher. Vermutlich sollte sie es einfach auf sich zukommen lassen… etwas anderes blieb der Hyuuga ja eigentlich ohnehin nicht übrig. „Hm?“ Die junge Frau blinzelte, öffnete den Mund leicht, als ihr Freund fragte, ob bei ihr alles in Ordnung wäre. Ob sie Augentropfen benötigte? Mari war im ersten Moment überrumpelt von der Frage, im zweiten Moment fand sie sie so unglaublich süß, dass sie gar nicht wusste, wie sie adäquat darauf reagieren sollte. Zu einer Antwort kam es allerdings nicht mehr, denn die zwei Sekunden, die es still geworden war, reichten aus, damit Kajiya Ayumi ihren Auftritt erhielt. Damit half die jüngere Kunoichi Mari geschickt aus der Situation, denn sie wollte ihrem Freund ihren schlechten Schlaf nicht auf die Nase binden. Einem Flummi gleich sprang die Schwarzhaarige im stählernen Harnisch auf den Vorplatz, landete zielgenau in einer Pfütze und ließ das Wasser in alle Himmelsrichtungen spritzen. Erster Eindruck? Ein junges Mädel voller Tatendrang, das sich offensichtlich wenige Gedanken über ihr äußeres Erscheinungsbild machte. Das hatte durchaus positive Aspekte, fand Mari, die mit einer Beauty-Queen als Kollegin wohl weniger zurechtgekommen wäre. Ihr Gefühl sagte ihr allerdings, dass auch Ayumi es faustdick hinter den Ohren hatte und sich erst im Verlauf der Mission zeigen würde, ob sie wirklich miteinander zurechtkamen. Naja, bisher ging die Hyuuga davon aus, dass dieser Auftrag dank ihres Byakugans ein Selbstläufer werden würde. Mit ein bisschen Glück gab es durch die schnelle Erledigung der Mission überhaupt kein Konfliktpotenzial. Naiv? Ein bisschen.

Zuerst reagierte Hei auf die Vorstellung, danach setzte Mari ein. Ein leichtes Lächeln tanzte um ihre Lippen, als sie sich förmlich vor der Schwarzhaarigen verneigte und danach eine Hand in die Hüfte stemmte und die andere Dame genauer musterte. „Hyuuga Mari“, stellte sie sich freundlich vor und ignorierte gekonnt die Sache mit dem mächtigen Clan. Nicht, dass Mari nicht überzeugt davon war, aus einem mächtigen Clan zu stammen – mächtiger auch als die Kajiya! Aber sie musste es nicht erwähnen, denn allein durch ihren Namen war das ohnehin schon klar, oder? „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, Kajiya-san“, wurde die Begrüßung förmlich und noch immer mit dem seichten Lächeln auf den Lippen beendet. Die weißen Augen suchten kurz den direkten Blickkontakt zum schwarzhaarigen Flummi, in dem Versuch, sie ein bisschen besser einschätzen zu können. Erst die Stimme von Hei, der eine Schriftrolle hervorholte und begann, über die Inhalte der Mission zu sprechen, sorgte dafür, dass sich der prüfende Blick der Hyuuga von dem anderen Mädchen abwandte. Sie nahm die Rolle vom Tatsumaki entgegen und ließ zumindest kurz den eigenen Blick darüber schweifen, während der Suna-Nin weitersprach. Dort standen allerdings nicht mehr Informationen als jene, die die 20-Jährige ohnehin bereits gehabt hatte. Zehn Tage? Das war mehr als genug Zeit. Sie hob den Blick an, als Hei sie direkt ansprach und grinste fein. „Mit meiner Spähsicht? Zwanzig bis dreißig Kilometer“, antwortete sie ihm kurz angebunden, aus dem Unterton war ein gewisser Stolz und eine kräftige Portion Selbstbewusstsein nicht zu überhören. Es gab kaum einen Hyuuga, der einen solchen Radius mit dem Byakugan abdecken konnte und überstieg bei Weitem das, was einem Anfänger möglich gewesen wäre. Jahrelange Arbeit und hartes Training hatten dazu geführt, dass Mari ihr Doujutsu auf diesem hohen Level beherrschte. Ein gewisser Stolz war da nur natürlich und irgendwie auch angebracht, fand die junge Frau. „Solange die Kolleginnen und Kollegen noch Chakra ausströmen, finde ich sie sehr schnell. Sollten sie tot sein, wird es schwieriger, aber auch dann sollte ich die Körper ausfindig machen können“, präzisierte sie ihre Aussage, rollte die Schriftrolle mit den Missionsinformationen dann zusammen. Sie haderte kurz, dann legten sich die weißen Seelenspiegel auf die Kajiya. Gut erzogen, wie die junge Frau war, hielt sie der Schwarzhaarigen die Schriftrolle ebenso entgegen – ehrlich gesagt rechnete Mari aber nicht damit, dass dieser energetische Gummiball überhaupt Interesse daran hatte, die Missionsinformationen selbst nochmal durchzulesen. Vielleicht wurde sie ja eines Besseren belehrt? Während Ayumi entscheiden konnte, richtete Mari ihre Stimme nochmals an den Teamleiter. „Du könntest parallel mit deiner Sandwolke das Gebiet überfliegen, oder? Hast du noch andere Techniken, die uns bei der Suche helfen könnten?“ Mari sah wieder zu ihrem Freund und stellte ihm mehr oder minder die gleiche Frage, die er auch an die Kajiya gerichtet hatte. Hei beherrschte eine solch unendlich große Zahl an Techniken, dass die Braunhaarige selbst schon lange den Überblick darüber verloren hatte. Die Sandwolke sah sie regelmäßig, weshalb ihr diese Idee sofort in den Sinn gekommen war. Aber vielleicht hatte Hei ja auch noch andere Pläne gehabt?
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Tatsumaki Hei, aus Suna, ohne Clan. Ayumi grinste im keck zu und erwiderte auf seine Vorstellung: "Macht nichts!" Der arme Hei, alleine unter einer Hyuuga und einer Kajiya, da musste er ja beinahe aufpassen, keine Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen. Aber es war ihm eine Freude, Ayumi kennen zu lernen? Natürlich war es das! "Ich freu' mich auch.", antwortete sie eifrig. Ob sie zu spät war? Ein wenig fragend sah Ayumi sich um, versuchte, irgendwo eine Uhr zu erspähen, aber nirgends war gerade eine in Sichtweite. Wahrscheinlich besser so. "Glaub' nicht.", tat sie also offen kund.
Maris Vorstellung fiel da schon ein wenig neutraler aus. Ayumi entging es nicht, dass Mari sie wohl prüfend zu mustern schien. Sollte sie doch, etwas auszusetzen würde die Braunhaarige an der Kajiya sicherlich nicht finden. "Hey Mari, ich mich auch!" So viel zu Ehren-Suffixen oder so.

Schon schnell, nachdem Ayumi die beiden Chuunin kennen gelernt hatte, stellte sie fest, dass Hei und Mari ein etwas anderes Level an Professionalität an den Tag legten, als dass die kleine Schmiedin das bisher gekannt hatte. Vielleicht lag es daran, dass sie bisher die meisten ihrer Aufgaben mit Bekannten wie Rai und Izuya ausgeführt hatte, doch die Mission mit dem Schildkrötenmädchen, das Beschützen der Akademisten im Wald, auch die Suche nach dem größten Piratenschatz der Welt, das alles war, so von der Stimmung her, irgendwie ein bisschen lockerer, gelassener gewesen.
Mari und Hei kamen direkt zum Punkt. Was gab es zu tun? Wer konnte was beitragen? Wie ausgeprägt waren die Fähigkeiten? Das war alles so... cool! Wie, wenn man andauernd nur mit den Straßenkindern Baskentball spielte, aber dann zu einem Probetraining bei den Shiro Adlern war.
Noch bevor Hei die Mission erklärte, wollte er wissen, wie Ayumi in eine Spähmission hineinpassen würde. Das brachte die Schwarzhaarige kurz zum Nachdenken. Mit ihrem Bakagan (oder so irgendwie hieß das doch?) war Mari viel besser zum Spähen geeignet als Ayumi, das nagte gleich von Anfang an ein wenig am Gemüt der Schmiedin. Warum waren sie nicht auf einer "Versorge das Dorf mit Werkzeugen"-Mission, oder so? "Ich kann total gut schleichen!", posaunte sie also heraus, wobei ihr nicht auffiel, wie sehr diese Aussage doch in Kontrast zu ihrem Auftreten hier am Nordtor stand. Tatsächlich gestand Ayumi sich, still und heimlich ein, dass ihre Fähigkeiten um Spähen und Suchen nicht wirklich passend waren. Aber bestimmt würde sie trotzdem jede Menge Möglichkeiten finden, ihren Wert zu beweisen.

Hei machte sich dann daran, zu erklären, was denn eigentlich getan werden musste. Ayumi hörte angestrengt zu, versuchte, sich alles zu merken. Vermisste Shinobi, Takigakure, andere haben nix gefunden, soweit klar. Während dem Erklären reichte Hei auch eine Schriftrolle herum, die nach Mari auch ihren Weg zu Ayumi fand. Nervös blickte sie kurz zu den beiden Teamgefährten, rollte dann die Schriftrolle auf und ließ ihre Augen angestrengt über das Papier gleiten. Südwesten des Reiches. Hei redete weiter. 10 Tage Zeit. Ja das stand da auch irgendwo. Ayumis Blick huschte suchend über die geschriebenen Zeilen. Dann sagte Hei was von guten Augen. Ayumi blickte auf, sah zu Mari, dann wieder zur Schriftrolle Es fiel ihr ein wenig schwer, gleichzeitig zuzuhören und was zu lesen, deshalb rollte sie, schon nach kurzer Zeit, das Schriftstück wieder zusammen und reichte es, schwer seufzend, zu Hei zurück. War Ayumi überfordert? Sicher nicht!
Sandwolke? Bäh!
Hatte Ayumi noch Fragen? Das alles war ein wenig schnell und kompakt für sie gewesen. Doch anstatt sich darüber zu ärgern, dass Hei und Mari scheinbar - zumindest organisationstechnisch - ein wenig professioneller als Ayumi unterwegs waren, sah sie es doch als eine Chance an, etwas neues zu lernen. Sie war noch keine Chuunin wie Mari und Hei, aber vielleicht konnte sie sich ja trotzdem so verhalten?
Ayumi legte eine ernste Mine auf (Augenbrauen ein wenig gesenkt, Augen ein wenig zusammengekniffen, Lippen zu einem dünnen Strich zusammengezogen), blickte dann zu Hei, der die Leitung des Briefings übernommen hatte, und schüttelte auf seine Frage hin den Kopf. "Bin bereit!"
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Nunja, die Begrüßungsrunde hätte schon einmal irgendwie harmonischer ablaufen können. Es schien als würden hier so viel unterschiedliche Begrüßungsformeln verwendet wie es Teilnehmende gab. Naja, das war ja an sich schon einmal nichts schlechtes, aber Ayumi schien sich einen Dreck darum zu scheren dass Mari sie 'Kajiya-san' nannte und gab ihr sofort die Mari-Schelle. Das war witzig. Gefühlt war es in letzter Zeit öfter so, dass sich Leute direkt mit dem Vornamen ansprachen. Damals war das noch anders gewesen! Hei ignorierte das 'Macht nichts' von Ayumi allerdings auch komplett weg. Das Mädel hatte definitiv kein Taktgefühl oder ein sehr schlechtes Verständnis von Humor. Nicht unbedingt unsympathisch, aber er spürte dass es da definitiv noch Flusen gab, die es auszutreiben galt!​

"Zwanzig bis dreißig Kilometer", widerholte der Tatsumaki nachdenklich und kratzte sich kurz am Kinn, nachdenklich. Innerlich zeichnete er einen Radius um die Gruppe herum. "Das ist echt viel. Definitiv mehr als früher." Der junge Mann sah seine Freundin schmunzelnd an. "In letzter Zeit haben wir das volle Potential vom Byakugan wohl nicht ausgenutzt, was? Wird Zeit, dass wir mal wirklich dazu kommen, es in Aktion zu sehen." Mit 'wir' meinte er natürlich sich selbst. Aber das nur am Rande. "Hoffen wir mal, dass sie nicht tot sind. Mal abgesehen davon, dass es Kollegen sind... würde das wohl einen sehr langen Rattenschwanz hinter sich herziehen, denkst du nicht? Einen bewaffneten Konflikt mit Taki brauchen wir nun wirklich nicht. Oder mit wem auch immer." Der Wüstensohn runzelte leicht die Stirn auf die Frage von Mari - wand sich dann aber erstmal an Ayumi. Warum glaubte er nicht, dass sie... gut schleichen konnte? Dieser Gedanke ließ ihn leicht schmunzeln. "Das müsste ich dir ungesehen glauben", erwiderte der Schwarzhaarige und nahm die Schriftrolle wieder entgegen, nachdem die beiden Damen die Texte überflogen hatten. Mari: Professionell, fix, präzise. Ayumi? Hatte nicht so ausgesehen als hätte sie überhaupt nur drei Worte gelesen. Egal. Musste sie ja auch nicht. "Ihr Kajiya macht doch... Sachen mit Metall, oder? Ich glaube zwar nicht unbedingt, dass das furchtbar gefordert sein wird, aber man weiß ja nie. Was genau kannst du mit Metall anstellen?" Er ließ die Frage kurz wirken, dann räusperte er sich, warf dann seiner Freundin noch einen Blick zu. ​

"Ehrlich gesagt: Vermutlich nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass ich wegen der Spähen-Fähigkeiten mitgeschickt wurde. Außerdem kannst du von der Sandwolke sicher auch besser schauen, oder?" Stellte er sich immer so vor. "Ich gehe davon aus, dass ich eher als Transportmittel und Feuermacher gedacht bin, und du als die Augen. Kajiya-san hier wird wahrscheinlich als Unterstützung für den Kampffall mitkommen... und als Motivationsbringer." Anders konnte er es sich nicht erklären. Den letzten Teil hatte er aber sehr leise ausgesprochen. "Ich spezialisiere mich größtenteils auf Ninjutsu", erklärte er der Kajiya noch einmal zur Sicherheit. "Ich beherrsche Katon und ein wenig Doton. Ein paar Siegel-Techniken gehören auch dazu. Und Sand." Hei kratzte sich am Kinn. Na, das müsste wohl erstmal reichen, oder? Sie würden ja noch bei der Reise Gelegenheit haben, sich auszutauschen - es gab allerdings noch zwei Sachen die er ansprechen hatte wollen. "Erstens... die Karte von Takigakure." Er zauberte ein geknicktes Stück Papier hervor, welches er aufklappte - einmal, zweimal, dreimal. Der Umriss des Lands der Wasserfälle war darauf zu sehen, inklusive einiger Punkte von Interesse. Diese Punkte waren... allerdings nicht unbedingt groß an der Zahl. Hei legte das große Papier auf den Boden und strich es glatt, bedeutete seinen Kolleginnen sich neben ihn zu hocken. "Also - der Weg nach Takigakure ist mittlerweile ja relativ gut bekannt und verhältnismäßig leicht zu finden." Schlechte Erinnerungen ließen ihn kurz stutzen, dann riss er sich zusammen. "Der Rest dieses Lands ist nicht besonders gut kartografiert. Shiro hat keine speziellen Zugriffe auf Taki-Dokumente." Hei deutete auf einen roten Punkt. Fast in der Mitte des nahezu rechteckig geformten Landes. "Da liegt Takigakure. Im Norden des Landes ist es recht felsig und bergig, bis zur Küste. Wirklich viel Möglichkeit für Freizeitgestaltung gibt es da wohl nicht, keine Ressorts oder ähnliches. Sehr unbequem. Im Osten des Landes gibt es wohl Hochebenen. Generell ist das ganze Land höher als das Feuerreich, wir gehen also bergauf." Das schien ihn zu deprimieren. "Im Süden prägen eher Nadelwälder das Bild. Im Westen ist es dasselbe, nur... naja, es geht halt weiter in Richtung Berge. Da wird's wohl zum Teil schon richtig steil." Überhaupt nicht stolz auf seinen versehentlichen Reim seiend, sah er Mari und Ayumi kurz an. "Das ist nicht sonderlich erschlossen da. Paar Dörfer, paar Pfade, paar Bären." Das hatten zumindest seine Recherchen ergeben. Kurze Pause für Fragen, dann ließ er die Karte wieder verschwinden. "Wir brauchen alleine einen Tag bis zur Grenze. Sobald wir dort sind, fangen wir an zu spähen, in Ordnung?" Er sah zu Mari, seine Gesichtszüge wurden ein wenig sanfter. "Aber sag' Bescheid, wenn das Chakra alle geht." Hei drückte den Rücken durch, als er aufstand. "Gut, eine letzte Sache noch. Ich habe mir die Namen geben lassen - von den Vermissten." Hei runzelte die Stirn. "Omu Kuroko. Akimichi Tezo. Okumura Miko. Unohara Yuki. Unami Airi. Und... Kajiya Akira." Sein Blick verfestigte sich auf seine Teamkameradin Ayumi. "Das wird einer der Gründe sein, wieso du hier bist. Du sollst deinen Clanverwandten wohl... identifizieren können." Er verzog leicht das Gesicht bei dem Wort. "Bereit dafür?" Er sah zu Mari. "Auch du?" Wenn ja, dann... war es wohl Zeit, loszugehen.​
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Mari. Hatte Ayumi sie gerade eiskalt mit dem Vornamen angesprochen? Nicht einmal mit einem anständigen -san drangehängt? Die Braunhaarige lächelte freundlich und doch zuckte ihre rechte Augenbraue verräterisch, als sie die formlose Anrede der Kollegin vernahm. Die Tatsache, dass die Kajiya sich nicht einmal bewusst darüber war, dass sie sich einfach gekonnt über die höfliche Ausdrucksweise, die Mari vorgegeben hatte, hinwegsetzte, machte es nur noch schlimmer. Wenn sie es zumindest bewusst gemacht hätte! So allerdings ging die Hyuuga einfach davon aus, dass diesem schwarzhaarigen Energiebündel einfach jede Form von guter Erziehung und Respekt fehlte. Die 20-Jährige ermahnte sich innerlich, ruhig zu bleiben und ihrer Rolle als ältere und erfahrenere Kunoichi gerecht zu werden. Sie atmete also still und heimlich durch und arrangierte sich mit der Situation, was gar nicht so leicht war. Okay, vielleicht würde Ayumi im Verlauf der Mission ja noch zeigen, dass sie so viel auf dem Kasten hatte, dass es sich zumindest lohnte, diese flapsige Art und Weise zu ertragen? Man musste nur positiv bleiben. Als die Jüngere aber felsenfest behauptete, die Mission mit ihren tollen Fähigkeiten im Schleichen unterstützen zu können, bekam der Optimismus der Hyuuga einen weiteren, heftigen Knacks. Schleichen? Das war wohl ein Witz. Sofort wanderte der Blick der weißen Seelenspiegel zu der Pfütze, in die das Mädchen wenige Augenblicke zuvor mit Anlauf hineingesprungen war, um auch bloß alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wenn dieses Mädchen total gut schleichen konnte, konnte Mari total gut fliegen. Hei lenkte die junge Frau von ihren urteilenden Gedanken ab, als er nochmal auf die gesuchten Kolleginnen und Kollegen zu sprechen kam. Sie nickte ihm zustimmend zu – natürlich wäre es schöner, wenn sie noch lebten. Andererseits musste irgendetwas passiert sein, sonst wären sie doch schon längst wieder im Dorf aufgetaucht, oder? Also entweder, sie waren angegriffen und getötet oder zumindest schwer verletzt worden – ob von anderen Ninja, Nuke, Tieren oder sonstigem – oder sie waren bewusst geflohen. Dass sie sich lebend irgendwo in den Wäldern Taki no Kunis aufhielten, war nicht unmöglich, aber damit rechnen tat Mari nicht. Und wenn sie gefangen gehalten wurden, hätte es doch schon längst eine Art Lösegeldforderung gegenüber dem Dorf gegeben? Es gab viele Möglichkeiten, die Hyuuga für ihren Teil stellte sich aber zumindest darauf ein, dass sie auch leblose Körper vorfinden könnten. Machte es im Endeffekt auch einfacher, damit umzugehen, wenn es wirklich soweit kam. „Auch ein Plan“, kommentierte sie den Vorschlag von Hei, dass er mit der Sandwolke fliegen und sie von dort ausspähen könnte und lächelte mit verschränkten Armen vor der Brust.

Und weiter ging es in der Vorbereitung: Professionell wie immer holte der Tatsumaki eine Karte hervor, die Taki no Kuni zeigte. Er faltete das Papier auseinander und strich es auf dem Boden glatt. Der Aufforderung, sich ebenso zur Karte zu hocken, folgte die Hyuuga unkommentiert. Sie legte die Arme auf den Knien ab und folgte schweigend dem Fingerzeig von Hei. Okay, Norden felsig und unbelebt, der Osten voller Hochebenen, im Süden und Westen Nadelwälder. Sie selbst würden vorwiegend im Westen suchen. Dass es steil bergauf ging, störte Mari nicht weiter, was natürlich daran lag, dass sie recht stolz auf ihre Ausdauer war. Aber ehrlich: Der Suna-Nin musste genauso wenig deprimiert darüber sein, den Großteil der Reise wäre er doch sowieso auf seiner Sandwolke unterwegs. Kurz sah Mari hinüber zu Ayumi, aber sie ging davon aus, dass auch die Schwarzhaarige kein Problem mit steilen Bergen hätte. Egal, was für gewöhnungsbedürftige Charakterzüge die Kajiya bisher gezeigt hatte, sie wirkte auf jeden Fall ziemlich energetisch, was ihr hier zugutekommen würde. Mari sah wieder zum Tatsumaki und stieß amüsiert die Luft aus, als er darum bat, dass sie doch Bescheid sagen sollte, wenn ihr das Chakra ausging. Okay, sie hatte natürlich keine Massen vorzuweisen wie der Suna-Nin, aber da brauchte es schon etwas mehr als ein aktiviertes Byakugan, um Mari an ihre Grenzen zu treiben. Auch wenn er es nur fürsorglich meinte, das konnte die junge Frau so nicht auf sich sitzen lassen. Dafür war sie dann doch zu stolz. „Also von einem Tag Spähen wird mein Chakra sicherlich nicht zu neige gehen“, erwiderte sie ihm entsprechend und schmunzelte. „Aber ich behalte es im Hinterkopf.“ Manchmal glaubte sie, dass der Tatsumaki gerne vergaß, dass die Hyuuga, auch wenn sie nicht mit ihm persönlich mithalten konnte, ebenso enorme Vorräte besaß. Die Namen der Vermissten nahm die Braunhaarige nur beiläufig zur Kenntnis – sie sagten ihr nichts. Aber es war ein Kajiya dabei? Sofort sah die 20-Jährige hinüber zu der jüngeren Kollegin. „Kennst du ihn?“, fragte Mari gleich hinterher, nachdem Hei geendet hatte. Soweit sie wusste, war der Kajiya-Clan nicht unendlich groß, weshalb es gut möglich war, dass Ayumi der Name etwas sagte, oder? Nachher war es noch ein direkter Verwandter… „Bin bereit“, gab sie dem Teamleiter die Bestätigung, nach der er gefragt hatte und stand ebenso auf. Mari sah kurz gen Himmel, dann wanderte ihr Blick zum Nordtor und auf den Pfad, der vor ihnen lag. Zum jetzigen Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, dass sie in wenigen Tagen im Nieselregen sitzen und wütend in eine flackernde Flamme starren würde, während das kontinuierliche Quaken einer Kajiya Ayumi, die immer wieder brennende Holzstücke in die bloße Hand nahm und einen Countdown herunterzählte, ihr den letzten Nerv rauben würde. All das war noch weit entfernt, als die Hyuuga mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und Optimismus den Weg nach Taki antrat.
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Ayumi war froh, dass ihre Begrüßungsrunde bisher so gut verlaufen war. Relativ schnell driftete das Gespräch jedoch in Richtung von Maris Augen ab. Dreißig ganze Kilometer konnte sie damit spähen! Hei war begeistert und Ayumi... auch so ein klein bisschen. Aber das wollte sie sich nicht anmerken lassen, immerhin war Mari Konkurrenz. Sie gehörte einem anderen Clan an und Ayumi hatte zu beweisen, dass ihr Clan besser war. So musste ihr Vater das doch gemeint haben, als er sagte, Ayumi solle versuchen, ein gutes Licht auf die Kajiya zu werfen, oder?
Zudem hatte die Schwarzhaarige auch nicht wirklich eine Vorstellung davon, wie weit 30km jetzt wirklich waren.
Nachdem die beiden über Augen und Sand und Ratten (warum auch immer) gesprochen hatten, wandte Hei sich an Ayumi. Sie hatte gesagt, sie könne gut schleichen. Er meinte, er müsste das ungesehen glauben. Ayumi blickte ihn kurz an, lächelte dann breit. "Hahaha. Ungesehen. Weil ich so gut schleichen kann. Du bist lustig, Hei!!" Sie hielt es für ein gelungenes Wortspiel und lachte herzlich. Hei und sie waren also schon so weit, sich gegenseitig Witze zu erzählen, das musste ja was Gutes sein.
Hei zählte dann seine Fähigkeiten auf und fragte nochmal nach Ayumis Clanfähigkeiten. Und auch, wenn er wieder "Sand" erwähnte, was die schwarzhaarige Schmiedin kurz schauden ließ - Ayumi mochte keinen Sand - konnte sie sich das natürlich nicht entgehen lassen, ebenfalls ihr Repertoire aufzulisten. "Also ich kann Raiton und Katon.", zählte sie an den Fingern der linken Hand ab. "Außerdem Taijutsu und meine Clantechniken. Ich kann Metall verbiegen und zerteilen und zusammenfügen und verhärten." Auf letzteres war sie stolz, eine ihrer neuesten Techniken. Ein klein wenig zerknirscht sag sie jedoch zu Hei. "Ich glaub' aber, du hast da Recht. Zum Leute-Suchen ist das nicht wirklich hilfreich, außer ich bau' uns einen ganz hohen Aussichtsturm." Hei hatte vermutet, Ayumi wäre als Unterstützung für den Kampffall dabei und das ließ die Siebzehnjährige natürlich stolzerfüllt zunicken. Heis Zusatz hatte sie überhört - die Ohren Ayumis waren nicht ihre Stärke - doch vermutlich hätte sie selbst das als eine Art Kompliment aufgefasst.

Als Hei dann den nächsten Papierfetzen auf dem Boden ausbreitete, rauchte Ayumi ganz schön der Kopf. Die kleine Schmiedin fühlte sich an die Akademie zurückerinnert (und dass sie da zweimal sitzen geblieben war, war ein deutlicher Hinweis darauf, wie unangenehm der Vergleich für Ayumi war). Jetzt auch noch das Land. Norden, Süden, Wälder, Gebirge, alles Einöde.
Ayumi fand das öde.
Sie hatten doch eine Karte, warum musste man das jetzt auch noch besprechen. Also von einer B-Rang-Mission hatte sie sich eigentlich ein wenig... mehr erhofft.
Dann ließ Hei aber eine Bombe platzen. Er hatte die Namen der Vermissten und eine Kajiya Akira war auch dabei. Wer kannte die nicht? Akira war eine der stärksten und mächtigsten und coolsten Jounin, die der Kajiya-Clan gerade zu bieten hatte. Ihre Fähigkeiten waren legendär und sie war eine wahre Heldin. Dass Ayumi sie jetzt retten konnte, würde sie dann zur.... ÜBERHELDIN machen! "Kennst du ihn?" "Häh, ihn?" Ah, da war Ayumi durcheinander gekommen. Sie hatte Kajiya AkiNa gemeint. Akira? Der sagte ihr nichts. "Also, ich könnte ihn jetzt so spontan nicht beschreiben...", erklärte sie, versuchte sich ein wenig darum zu drücken, zuzugeben, dass sie ihn nicht kannte. Doch das Anwesen der Kajiya war nicht sonderlich riesig und in der Schmiede oder im Laden lief man sich andauernd über den Weg. "...aber wenn ich ihn sehe, werd' ich ihn erkennen!" Das war doch was.
Hei faltete - glücklicherweise - die Karte wieder zusammen und es wirkte tatsächlich so, als würde es jetzt endlich, endlich losgehen mit der Mission. "Bereit!" verkündete die stolze Kajiya und wartete darauf, dass irgendjemand einen Startschuss geben würde oder so. Ayumis erste B-Rang-Mission, das würde ein Abenteuer werden!
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
[ Die Westlichen Wälder | Abends, am knisternden Lagerfeuer | Tag 6 ]

Noch immer starrte Hei in das Lagerfeuer und fragte sich, an welchem Punkt genau sie den Faden verloren hatten. Er kam zu dem Schluss, dass das überhaupt nicht der Fall war: Sie taten genau das, was angedacht gewesen war. Klar, er hatte schon ein etwas mulmiges Gefühl dabei gehabt, dass Ayumi den Kollegen, den sie identifizieren sollte, anscheinend überhaupt gar nicht richtig zu kennen schien. Ja, er fand es seltsam, dass sie die einzige Truppe war, die noch einmal nachgeschickt wurde, aber auch das war nichts ungewöhnliches. Personalressourcen waren nun einmal knapp und dass er, Mari und noch jemand losgeschickt wurden, war ja an sich schon nicht unbedingt gewöhnlich. Er war es mittlerweile gewohnt, Aufträge zu zweit auszuführen. Nein, an sich war das alles nicth schlimm gewesen und doch... jetzt, hier, am Ende des Fünften Tages, musste er sich eingestehen dass es wohl doch nicht so einfach werden würde, wie er sich das gewünscht hatte. Nachdenklich sah er dabei zu, wie sich Ayumi beinahe die Flossen verbrannte... und wie sie sich dann die Flossen verbrannte. Die Schmiedin war eine Klasse für sich. Sie war keine schlechte Kollegin und recht loyal, jedenfalls schätzte er das so ein. Aber sie war nicht unbedingt die am hellsten brennende Kerze auf dem Kuchen. Sie hatte ihm schon in Shiro nicht furchtbar gut folgen können, jedenfalls war das ein wenig sein Eindruck gewesen, und in den letzten Tagen war sie auch nicht zwingend eine Hilfe gewesen. Dabei lag kein Fehler bei ihr: Es war einfach so, dass sie noch niemanden gefunden hatten. Keine Spur! Sie hatten faktisch keine Spur, außer der Tatsache, dass sie herausfinden hatten können, dass diese Truppen tatsächlich im Reich des Wasserfalls angekommen waren. Zumindest so viel hatten sie herausfinden können, was aber auch nicht zwingend eine Party wert gewesen wäre. 'Schuld' daran war Shino, die alte Bekannte von Mari und Hei. Bei ihrer letzten Mission in diesem Reich hatten sie viel mit der jungen Frau zu tun gehabt, die sich so seltsam kleidete und diesen Spleen auch bisher nicht ablegen hatte können. Zumindest teilweise.​

Die Frau, die vielleicht ein Jahr jünger war als Mari, saß neben dem Tatsumaki auf dem Baumstumpf und sah etwas betrübt in die Runde. "Kommt schon Leute, ne? Es ist noch nicht aller Tage Abend!" Die Fröhlichkeit hatte sie auch nicht eingebüßt. Das Mädel mit den kurzen, dunklen Haaren, stand auf und ging um das Lagerfeuer herum, während Hei ihr stirnrunzelnd zusah. Eigentlich hatte er sich mit ihr treffen wollen, um ein paar Formalien mit Takigakure zu klären und die spärlichen Informationen, die sie dort abgreifen konnten, eben auch mitgehen zu lassen. Shino hatte sich aber entschieden, mit auf die Suche zu kommen, auch wenn sie außer Ortskenntnis nichts großes beitragen konnte: Hei hatte aber eingesehen, dass Ortskenntnis bei der Suche durchaus hilfreich hätte sein können. "Wir haben doch erst zwei Drittel eures Gebietes abgesucht, ne? Die tauchen schon wieder auf! Als sie an Taki vorbeikamen waren sie alle noch putzmunter, ne!" "Aber sie haben nicht genau gesagt, wohin sie wollten", stellte Hei noch einmal seufzend fest und bewirkte nur, dass ihre alte Bekannte die Fäuse in die Hüfte stemmte. "Insofern können wir auch nicht mehr machen, als auf gut Glück in die Landschaft zu starren, oder? Das hast du doch gesagt: Sie waren in Taki, um sich kurz zu melden, und sind dann wieder in die Wildnis gegangen." "Ihr wollte Ninja sein, ne? Ihr habt mich damals auch gerettet, dann schafft ihr das bei denen doch auch! Mari, sag' doch mal was, ne?" Sie zuckte zusammen als Ayumi einen Scheit ins Feuer fallen ließ. "Ayumi-chan, hör doch mal auf, ne? Deine Finger sind schon ganz verbrannt." Shino bließ die Backen auf, fast so, wie sie es damals getan hatte, und ließ sich wieder auf den Baumstumpf fallen. "Als ihr mich bei Taki abgeholt habt, habt ihr noch ein wenig motivierter gewirkt, ne?", nörgelte sie ein wenig vor sich hin. ​

[ Der Weg nach Takigakure | später Morgen, frisch, aber sonnig | Tag 2 ]

"Das letzte Mal, als wir nach Taki gegangen sind, hat es die ganze Zeit geregnet", erinnerte sich der Tatsumaki und gähnte leise. "Immerhin ist das dieses Mal nicht so. Könnte schlimmer sein", stellte er zufrieden fest und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, um weiterhin auf die Straße zu achten. "Heute morgen sind wir über die Grenze zum Reich des Wasserfalls gegangen. Hime, kannst du schon einmal die Spähsicht benutzen und immer mal schauen, ob du etwas siehst? Könnte ja sein, dass sich die Mission direkt in Wohlgefallen auflöst", meinte er und zweifelte selbst ein wenig an seinen Worten. Ja, er ging nicht davon aus, dass es eine schwierige Mission werden würde (trotz B-Rang), aber dass es so einfach werden würde vermutete nicht einmal er. Die anderen Trupps würden sicherlich bereits die Areale nahe des Weges abgesucht haben. Alles andere wäre fahrlässig gewesen. "Wir gehen erstmal nach Taki. Ich habe dort ein Treffen mit einer alten Bekannten angeleiert", erklärte Hei noch einmal, obwohl er das schon angedeutet hatte. Größtenteils war die Erklärung für Ayumi. "Sie heißt Shino und ist so was wie... tja... die selbsternannte Torwächterin von Takigakure. Ich glaube immer noch, dass sie eher aus Spaß um das Dorf herumhängt und jeden erschreckt, der sich nähert. Allerdings ist sie dadurch auch eine gute Kontaktperson. Und das Dorfoberhaupt in Taki vertraut ihr. Es ist also gar nicht schlecht, wenn wir erst einmal mit ihr reden." Der Tatsumaki kratzte sich am Hinterkopf. Die Reise zu den jeweiligen Aufgabengebieten war immer so eine Sache: Meistens stinklangweilig. Manchmal schon an sich aufreibend. Er hatte für beide Möglichkeiten gute Beispiele. "Was sehen deine scharfen Hyuuga-Augen, Prinzessin?", fragte er also und grinste schief. ​

Nicht viel, war die Antwort, als sie ein paar Stunden später in die Nähe von Takigakure kamen. Es war erstaunlich ruhig gewesen auf diesem Weg. Hei ließ sich davon nicht beirren und wenngleich seine Beine langsam ein wenig nach einer Pause baten, ließ er es sich noch nicht anmerken. Auf seine Sandwolke konnte er immer noch später aufsteigen. Unbemerkt zumindest von ihm hatte sich in ihrer Nähe jemand in einem Busch verborgen und beobachtete die Dreiergruppe grinsend. Als sie gerade an dem besagten Busch vorbeigegangen waren, brach jemand aus dem Unterholz hervor und stürzte sich auf Mari. "Mari, ne!", rief die Person aus, in der vollen Absicht die Braunhaarige in die Arme zu schließen. ​
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
[ Der Weg nach Takigakure | später Morgen, frisch, aber sonnig | Tag 2 ]

Der Weg nach Takigakure war ziemlich unspektakulär. Nicht, dass Mari sich darüber beschweren wollte – sie hatte schon so einige Missionen erlebt, in denen die Reise oft noch viel gefährlicher als der Auftrag an sich gewesen war. Manches Mal hatte die Braunhaarige alleine für den Weg bereits die Hälfte ihrer Reserven aufbrauchen müssen, weil es irgendwelche Überfälle auf sie gab, Überfälle auf andere Menschen, irgendwelche Kinder in Not oder sogar versuchte Entführungen… und das waren nur die ersten Dinge, an die sich die junge Frau so erinnerte. Dass es bei dieser Mission anders war, erfreute die Hyuuga daher. Sie tauschten ein paar Belanglosigkeiten miteinander aus, lernten sich ein bisschen besser kennen, aber größtenteils waren die drei Ninja eben doch mit der schlichten Reise beschäftigt. So wie der Tatsumaki es gefordert hatte, aktivierte Mari in regelmäßigen Abständen ihr Byakugan und spähte ein wenig durch die Gegend, konnte jedoch keine nennenswerten Ergebnisse liefern. Sie entdeckte ein paar andere Reisende und natürlich diverse Tiere, die sich in den angrenzenden Wäldern aufhielten. Ansonsten aber keine Auffälligkeiten.

Okay, als die Gruppe schließlich in die Nähe von Takigakure kam, änderte sich das mit den Auffälligkeiten. Die Adern an den Schläfen der 20-Jährigen pulsierten, als sie mit aktiviertem Bluterbe eine Gestalt versteckt in den Gebüschen entdeckte, die ihr noch allzu bekannt war. Hei hatte es bereits erwähnt, sowohl am Morgen als auch auf dem Weg, damit auch Ayumi es mitbekam: Er hatte Shino um Hilfe gebeten. Die junge Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren und einer Vorliebe für hautenge Badeanzüge. Shino war eine Gestalt, die man gar nicht verwechseln und erst recht nicht übersehen konnte, weshalb Mari sofort wusste, wen sie da mit dem aktivierten Byakugan aus der Ferne erspähte. Und nach den Erfahrungen, die sie mit der Einheimischen gemacht hatte, ahnte sie bereits, warum Shino dort in den Gebüschen lauerte und worauf genau sie wartete. Das Mädel hatte damals schon den Eindruck hinterlassen, zu viel Freizeit zu haben. Lauerte sie da wirklich auf die Ninja? Wie lange genau hockte sie da schon im Gebüsch, auf den großen Auftritt wartend? Auch wenn die Kunoichi das Verhalten der Schwarzhaarigen immer noch nicht nachvollziehen konnte, so respektierte sie zumindest ihre Geduld und ihren Eifer, weshalb sie sich dagegen entschied, ihre Teamkollegen über die versteckte Shino zu informieren und ihr damit die Möglichkeit zu geben, zumindest bei Hei und Ayumi die Überraschung zu wecken, die sie offensichtlich erwecken wollte. Als sie sich dem Busch näherten, hob Mari die rechte Hand an und zählte mit den Fingern ab – damit verriet sie Shino zwar nicht, aber gab Ayumi und Hei zumindest ein Indiz, dass etwas passierte in drei, zwei, eins… Just in dem Moment, als der letzte Finger der Hyuuga eingezogen worden war und nur noch die Faust übrigblieb, brach Shino aus dem Unterholz. „Mari, ne!“ Oh, nee. Ganz bestimmt nicht. Die Schwarzhaarige stürzte sich mit ausgebreiteten Armen auf die Hyuuga, die den Angriff aber hatte kommen sehen und mit einer gezielten Drehung auswich, sodass Shino ins Leere sprang. Nur kurz blieb die jüngere Frau verwirrt stehen, drehte sich dann aber sofort für einen neuen Versuch zu der Braunhaarigen um, stoppte jedoch abrupt, als sie den erhobenen Zeigefinger von Mari direkt vor der Nase erblickte. „Keine Umarmungen“, ermahnte die Hyuuga sie entschieden – auch wenn seit dem letzten Treffen ein paar Jahre ins Land gezogen waren, auf ungewollten Körperkontakt stand Mari nach wie vor nicht. Und wenn sie eines beim letzten Treffen mit Shino gelernt hatte, dann dass man diesem übereifrigen Mädel ganz schnell ihre Grenzen klarmachen musste. Shino blies die Wangen auf und verschränkte die Arme vor der durch den Badeanzug ziemlich deutlich betonten Brust. „Jetzt sei doch nicht so, ne! Freut mich auch, dich zu sehen!“ Sie wandte den Blick empört ab, doch kaum hatte sie Ayumi erblickt, war der Frust von einer zur nächsten Sekunde wie weggeblasen. Stattdessen wurden die Augen Shinos etwas größer, dann grinste sie breit. „Du bist Ayumi, ne?“ Ach, hatte Hei die Namen etwa schon vorab angekündigt? „Ich bin Shino! Und ich passe auf, dass keine merkwürdigen Gestalten nach Taki kommen, ne!“, stellte sie sich mit erhobener Nase vor und deutete mit dem Daumen auf sich selbst. Dann trat sie auf die Kajiya zu, beugte sich etwas vor und deutete über die Schulter zurück zu der Hyuuga. „Ich hoffe, Mari hatte nicht schon den ganzen Weg über so schlechte Laune, ne?“, fragte sie im Verschwörerton und machte sich dabei gar nicht die Mühe, ihre Stimme zu senken. Mari kommentierte das aus dem Hintergrund mit einem kurzen Schnauben und angehobener Augenbraue. Shino drehte sich weiter zu dem Tatsumaki und grinste auch ihn an. „Und hallo Hei! Dieses Mal bitte nicht wieder umkippen, ne!“ Sie lachte fröhlich. Ja, da schien sich jemand sehr darüber zu freuen, ihre alten Bekannten wiederzusehen.
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
[ Der Weg nach Takigakure | später Morgen, frisch aber sonnig | ein Tag, bevor es für Ayumi zu langweilig wird ]

Auf der Reise nach Taki war noch nicht so wahnsinnig viel passiert. Hei, Mari und Ayumi hatten ein klein wenig geplauscht, aber die meiste Zeit war man nebeneinander hergegangen und hatte sich den Atem für's zügige Vorwärts-Kommen gespaart. Ab und zu hatte Mari ihre komischen Venen-Augen benutzt, um die Landschaft auszuspähen, was - Ayumis Meinung nach - echt gruselig aussah. Doch von dem verschwundenen Team war noch keine Spur zu sehen.
Ayumi war noch nie in den Landen des Wasserfalles gewesen, doch bisher war es dort nicht so wirklich anders als im Reich des Feuers. Wald. Hauptsächlich Wald.
Die drei Ninja legten ein zügiges Tempo hin, doch Ayumi konnte mit den beiden Chuunin mithalten. Ob das daran lag, dass ihre legendäre Ausdauer durch rigoroses Training gestählt war, oder daran, dass Hei und Mari vielleicht ein paar Schritte langsamer gingen, als sie es ohne Ayumi im Schlepptau gekonnt hätten, das fragte Ayumi sich nicht.
Hei erklärte, dass der erste Anlaufpunkt der kleinen Truppe wohl Takigakure sein würde, da würden sie auf eine Torwächterin(?) treffen? Ayumi stellte sich einen super-muskulösen Gorilla von einer Frau vor, bewaffnet mit einer Naginata oder sowas. Immerhin musste sie das Tor Takigakures beschützen. Gespannt nickte Ayumi Hei zu und freute sich schon auf das Aufeinandertreffen.

Als die Dreie dann Takigakure beinahe erreicht hatten, hielt Mai plötzlich inne und began, mit ihren Fingern einen Countdown herunterzuzählen. Ayumi blickte sich kurz hektisch um, begab sich in eine defensive Stellung und ließ den Blick aufmerksam von Links nach Rechts und zurück wandern. Dann brach eine Gestalt aus dem Unterholz, die erst Mari anzufallen versuchte und sich dann, nach zwei vergeblichen Versuchen, bei Ayumi als Shino vorstellte. Das sollte also Shino sein? Sie wirkte nicht groß, mächtig und bedrohlich. Hatte sie ernsthaft im Busch gewartet, nur um Ayumi, Hei und Mari zu erschrecken? Und trug sie da einen Badeanzug? Shinos Auftritt und ihre Aufmachung wirkten nicht wie das, was Ayumi sich das bei der mächtigen Torwächterin Takigakures vorgestellt hatte, sondern stattdessen ziemlich... "COOL!!!", gab Ayumi laut zu vermerken, "Ja, Ayumi, das bin ich, ne!" Klar hatte sie schon von Ayumi gehört, ihr Ruf eilte der Kajiya natürlich voraus. Erfreut über die überschwängliche Begrüßung hob Ayumi die beiden Handflächen in die Höhe und ließ Shino einklatschen. Dass sie, wie ein Papagei, schon innerhalb weniger Augenblicke schon die Sprachangewohntheit Shinos aufgenommen hatte, fiel der Schmiedin gar nicht auf. "Du beschützt Takigakure, das ist ja krass! Dann bist du bestimmt übel stark, ne?" Der etwas freizügigere Kleidungsstil der selbsternannten Torwächtering ließ ein paar gute Blicke auf ihren Bizeps zu, den Ayumi mit ihrem eigenen Verglich. Hmm... ziemlicher Gleichstand. "Ne, Mari muss für uns Ausschau halten, die ist konzentriert, nicht schlecht gelaunt.", erklärte die kleine Kajiya dann der Braunhaarigen. "Glaube ich...", fügte sie jedoch noch sicherheitshalber hinzu.
Von Shino war Ayumi auf jeden Fall begeistert. Und auch, wenn das Mädchen sich jetzt eher Hei zuwandte und die beiden wahrscheinlich über die Mission sprachen, blieb Ayumi in der Nähe der Torwächterin und lauschte aufgeregt ihren Ausführungen.


[ Die Westlichen Wälder | Abends, am knisternden Lagerfeuer | Tag schon-drei-zu-viele-für-Ayumi ]

Als Shino, mit der Ayumi sich auch am sechsten Tag der Mission noch super verstand, die Kajiya darauf hinwies, dass sie ihrer Finger wegen aufhören sollte, ließ die Schwarzhaarige den Holzschait, den sie gerade zur Hand genommen hatte, lustlos wieder in die Feuerstelle verschwinden. "Okeeee...", gab sie, ein wenig genervt, zu verlauten, und seufzte tief aus.
Die letzten drei Tage waren die drei Ninja mit Shino als Anhang nur rumgelaufen und hatten auf Maris Augen vertraut. Aber gefunden hatten sie nichts und so wirklich geschehen war auch nichts. Das war frustrierend. Wie sollte Ayumi beweisen, wie mächtig ihr Clan war, wenn es einfach nichts zu tun gab? Ayumi nutzte den kleinen Moment, in dem Hei und Shino sich unterhielten um...

...nachzudenken.

Mit zusammengekniffen Augenbrauen ließ die Kajiya Revue passieren, was denn geschehen war. Sie waren gelaufen und Mari hatte rumgeguckt. Es hatte der Schwarzhaarigen schon ein paar Tage lang nicht gepasst, dass man sich derart auf Mari verließ. Was, wenn die Hyuuga mit den gruseligen Augen die gesuchten Ninja einfach übersehen hatte? "Mari... kannst du mit deinen Augen auch durch Sachen durchschauen? Also... siehst du auch Leute, wenn die in einem Haus drin sind oder in einer Höhle unter der Erde oder so?" Ayumi wusste nicht, wie das Byakugan funktionierte, woher denn auch. Aber vielleicht war es ja ein Fehler gewesen, davon auszugehen, dass Mari einfach alle Leute innerhalb von 30 Kilometern sehen konnte? Bisher hatte das Team noch keinen Erfolg gehabt und wenn es daran ging, Sachen und Methoden zu überdenken, würde Ayumi am liebsten bei Mari anfangen. Die wirkte schon die ganze Zeit so miesepetrig. Und außerdem war sie ja Konkurrenz.
Ayumi wartete noch Maris Antwort ab, dann war es aber auch genug Nachdenken für den Abend. Nicht dass Ayumi sich noch das Gehirn brach. Konnte man sich das Gehirn brechen? Zerren? Egal. Anstatt weiter nachzudenken kramte die Kajiya lieber nach ihrem Zeug, fand ihre Querflöte und spielte noch ein klein wenig. Ihr Flötenspiel mussten Hei, Mari und - seit sie dabei war - Shino jeden Abend über sich ergehen lassen, denn Ayumi übte jeden Abend.
Zum Glück für die Dreie übte Ayumi auch sonst jeden Abend und ihre Musik hörte sich nach Musik an. Das war eine der etwas anderen Seite Ayumis, die nicht ganz zum aufgedrehten, quirrligen Energiebündel zu passen mochte. Und, passend zur fortgeschrittenen Stunde, hatte Ayumi sich auch heute für ein eher langsames, getrageneres Lied entschieden. Es erzählte denen, die Geschichten in Musik hören konnte, von einer Reise in ein verheißenes Land, die jedoch ein trauriges Ende nahm, als die Reisenden nur eine Ruine fortfanden. Ayumi kannte die Bedeutung nicht, aber sich mochte die Melodie. Und sie war einfach zu spielen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Keine Umarmungen? Hei grinste. Irgendwie hatte er in letzter Zeit ein wenig vergessen, wie distanziert Mari früher gewesen war, und wie ungewöhnlich ihre Offenheit und (relative) Nähe zu ihren Mitmenschen in der letzten Zeit. Hei hatte sich am Anfang seiner Karriere durch so viele Schalen kämpfen müssen, man mochte meinen, Mari wäre eine Zwiebel. Als sie Shino das erste Mal getroffen hatten, waren sie allerdings schon ein Pärchen gewesen, insofern fand er ebendas lustig. Obwohl Shino ihnen schon damals sehr dankbar gewesen war, schien Mari nicht unbedingt erpicht darauf zu sein, in ihr eine neue Freundin zu finden. Das wunderte den Tatsumaki überhaupt nicht. Die kühle Effizienz seiner Freundin war, wenn sie alleine waren, vielleicht nicht ganz so spürbar, aber mit je weniger bekannt sie mit jemandem war, desto schlimmer wurde es damit. Shino hatte einfach das Pech, dass sie Mari seit Jahren nicht gesehen hatte. Und selbst dann hätte sie eine Umarmung vermutlich nicht zugelassen. Mit einem Schmunzeln im Gesicht verschränkte der Tatsumaki die Arme und sah erstmal zu, wie sich die Szene entwickelte. Shino motzte ein wenig herum, aber das war ganz normal für die badeanzugtragende junge Frau, deren Energie allerdings ähnlich sprudelte wie damals. Und auch ihre witzige Art zu Reden hatte sich nicht verändert. "Hey, Shino. Schön dich zu sehen", meinte er und grinste schief. Umkippen? Pah! Ihre alte Bekannte wisperte ein wenig mit Ayumi herum, und Hei konnte nicht ganz verstehen was sie sagten, aber die kleinen Gesten taten ihr übriges. Er grinste die Hyuuga an, sagte aber nichts weiter zu dem Thema. Die aktuelle Stimmung war für Mari früher schon fast Festtagsstimmung gewesen. Er wies Ayumi und Shino nicht darauf hin, es würde sowieso nichts nützen. "Du solltest es weiter versuchen, Shino, irgendwann lässt sie dich sicher ran", behauptete er amüsiert und ignorierte den strafenden Blick seiner Freundin. "Ich bin damals übrigens nicht umgekippt, ich hatte eine halbe Lunge voller Wasser weil mich jemand durch einen Unterwassertunnel gejagt hat und dann war da noch eine andere Komplikation." Hei erinnerte sich genau daran. Es war der Moment gewesen in dem er sich seines neuen Potentials klar geworden war.​

Shino stemmte die Arme in die Hüften. "Na, ja, also du bist schon umgekippt, ne!", behauptete sie und grinste. "Aber ich weiß immer noch nicht, was 'Mach sie zu' heißen sollte... und dann hat Mari so komisch auf dir rumgehauen", erinnerte sich die Bewohnerin von Takigakure und sah dann nochmal zu Ayumi. "Ja, klar, Takigakure ist mein Zuhause! Ich mach das sogar kostenlos!" Sie streckte ihre Brust heraus, die (wie Hei merkte) ein wenig größer geworden war. Und offenbar war sie stolz drauf... also, nicht auf ihre Brust, sondern darauf, ausgebeutet zu werden. "Aber kein Stück, Ayumi-chan, ich bin nur eine Späherin, ne!? Kein Ninja!" Was Hei nur noch einmal darin bestätigte, dass Shino einfach nur neugierig war und sich die Zeit vertrieb. Der Wüstensohn seufzte leise. Die feuchte Luft hier machte ihm zu schaffen, und er spürte, wie die Kleidung langsam anfing, an seiner Haut zu kleben. Direkt beim Wasserfall war mal so schnell durchfeuchtet, dass es keinen Spaß machte, überhaupt Kleidung zu tragen, insofern wunderte ihn das Outfit ihrer Bekannten nicht. Shino ließ ihren Daumen unter den Badeanzugstoff an ihrem Po gleiten und rückte ihn mit einem charakteristischen Geräusch zurecht. Hei kratzte sich am Kopf, fand, dass Mari auch mal wieder einen anziehen könnte. "Naja, jedenfalls haben wir es dieses Mal besser gemacht und dein Dorf ist auch informiert von unseren Ermittlungen", fasste Hei zusammen und lächelte leicht. Damals war das ein wenig anders gewesen.​
"Hat Umiko auch gesagt, ne? Sie sagte:" - Shinos Stimme wurde ein wenig tiefer und sie spielerte ein wenig ernsthaft - "'Wie gut, dass die sich dieses Mal wenigstens angemeldet haben. Ansonsten gibt's doch nur wieder Ärger', ne!?" Sie grinste, und Hei sah zu Ayumi.​
"Sakai Umiko ist die Anführerin von Takigakure. Sowas wie ein Kage, nur eben... kein Kage, weil die großen Jungs aus den großen Dörfern nicht allen Dorfoberhäuptern den Titel geben wollten. Taki ist zu klein."
"... aber fein, ne?!" Shino streckte den Daumen hoch. "Also, Hei", fuhr sie fort und rückte ein wenig näher an den Tatsumaki heran. "Ich habe die Informationen, die du wolltest, ne?" Sie wisperte ihm verschwörerisch zu, aber so laut, dass alle anwesenden Personen es noch hören konnte.​
"Shino, wenn du etwas heimlich sagen willst, musst du es auch leise tun. Das ist der Sinn und Zweck", brummte Hei, und seine blauen Augen sprachen einerseits von Amusement, aber auch ein wenig von Ungeduld. Es kam hier ja doch ein wenig auf Zeit an.​
"Ja, ja, ist ja gut, ne. Ich komm' zum Punkt!" Shino tippte sich an die Stirn. "Umiko hat mich abgestellt, euch zu helfen. Sie sagte 'Aber sag ihnen sie sollen gut auf dich aufpassen.'. Also: Passt gut auf mich auf", verlangte sie von Mari, Ayumi und Hei und stieß dem Tatsumaki den Ellenbogen in die Seite, dass er schnaufte. "Ich kenn mich auch echt gut aus hier! Allerdings haben wir auch nicht viele Informationen von euren Kollegen", fuhr Shino fort. "Die sind alle wie ihr über die Grenze gegangen und haben ihre Anwesenheit kurz vor Takigakure irgendwem mitgeteilt. Nicht mir allerdings, ne", meinte sie etwas enttäuscht. "Jedenfalls sind sie nach Nordwesten gegangen, ne, in die Bergwälder. Sie gingen wohl irgendwelchen Gerüchten auf die Spur, ne? Aber dieses Mal habe ich nichts damit zu tun, versprochen!"
"Sehr beruhigend", warf Hei dazwischen, während das Mädel zwischen Ayumi, ihm und Mari hin- und herstapfte. Einmal klopfte sie Ayumi prüfend auf die Schulter, dann versuchte sie einen Blick unter Maris Umhang zu werfen und zeigte sich enttäuscht, dass sie keinen Badeanzug trug.​
"Du hast so hübsch ausgesehen in dem Badeanzug damals, Mari, ne? Ehrlich! Jedenfalls sind eure Leute erlaubterweise dorthin gegangen. Sie sind aber nicht wieder zurückgekehrt, und um das Dorf herum haben wir unsere Augen und Ohren, ne? Sie können also nur entweder Über die Berge zum Erdreich gegangen sein, oder nach, ähm..."
"... oder ins Grasreich", ergänzte Hei und nickte. "Es sind schon Suchtrupps gekommen, oder?" Shino nickte.​
"Sind sie, vor zwei Wochen oder so, ne? Waren sehr angespannt." Sie runzelte die Augenbrauen. "Umiko war sehr ärgerlich, weil einer der Trupps gemeine Fragen gestellt hat. Als ob sie etwas mit dem Verschwinden zu tun hätte..." Sie schien einen Moment zu grübeln. "Aber das denkst du nicht, oder, Mari? Umiko hat doch damals mit euch gesprochen, ne? Sie ist so toll!" Shino grinste überzeugt, und Hei stimmte ihr in Gedanken soweit zu, dass er nicht davon ausging, dass die Takigakure-Dorfvorsteherin ein Interesse daran hätte, sechs Genin festzusetzen. Aufwand und Ertrag stimmten nicht.​
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Shino war wirklich immer noch genau so, wie Mari sie in Erinnerung behalten hatte. Nicht nur ihr besonders Äußeres – wer sonst lief schon mit einem Badeanzug durch die Gegend? – sondern auch ihr extrovertiertes Auftreten und die Sprachgewohnheiten hatten sich über die Jahre nicht verändert. Es wäre gelogen, zu sagen, dass die Hyuuga die Einheimische nicht mochte, grundsätzlich war ihr Shino sympathisch und sie hatten in der Vergangenheit ja doch so einige Dinge gemeinsam erlebt. Die Mission in Taki war Mari in Erinnerung geblieben und Shino hatte ihren Teil dazu beigetragen, dass sie am Ende nicht nur erfolgreich gewesen waren, sondern auch kein Streit mit dem Dorfoberhaupt eskaliert war. Und dennoch konnte Mari mit der aufdringlichen Art von Shino nicht gut umgehen und hielt das Mädchen deshalb lieber auf Abstand und zeigte ihr ganz eindeutig ihre Grenzen auf. Bei der letzten Mission war das nicht unbedingt von Erfolg gekrönt gewesen und Mari vermutete ganz stark, dass Shino immer noch wenig auf die persönlichen Grenzen anderer Leute gab. Als Ayumi nicht nur begeistert mit der Einheimischen abklatschte, sondern beide auch sofort begannen, über die Hyuuga zu sprechen, hob diese skeptisch eine Augenbraue und schnaubte leise. Na, wenn Shino sich auf die Kajiya fokussierte, wollte Mari keine Einwände erheben, das war ihr ganz Recht.

Aber dann ging es doch nochmal um die Mission. Zusammengefasst: Die gesuchten Ninja waren in Takigakure vorbeigekommen und dann in Richtung Westen, zu den Bergwäldern, aufgebrochen. Und da verlor sich ihre Spur? Hm. Wenn man Shino glauben mochte, hatte es keine Auffälligkeiten gegeben, als die Ninja zuletzt gesehen worden waren, was ihr Verschwinden nur noch merkwürdiger erscheinen ließ. Was war mit ihnen geschehen? Die 20-Jährige glaubte nicht, dass das Team irgendwelchen wilden Tieren zum Opfer gefallen war, immerhin waren es Ninja. Die hätten sich verteidigen können, oder? Mari spürte, dass sie ein wenig ungeduldig wurde und mit der Suche beginnen wollte, aber noch hielt sie sich zurück und ließ Shino alles loswerden, was sie loswerden wollte. Das Dorfoberhaupt von Takigakure wusste über den Einsatz Bescheid, was schon einmal gut war. An die Diskussion bei der letzten Mission erinnerte sich Mari noch zu gut, immerhin war es damals ein verdeckter Einsatz gewesen, der erst zum Schluss – leider – aufgeflogen war. Sie waren damals mit Umiko aneinandergeraten und knapp an einem größeren Konflikt zwischen den Dörfern vorbeigeschrabbt. Mari war nicht heiß darauf, ein Dorfoberhaupt zum Feind zu haben. Dass Shino abgestellt worden war, um den Shiro-Nin bei der Suche zu helfen, nahm die Hyuuga mit gemischten Gefühlen wahr. Einerseits war es gut, eine Einheimische dabei zu haben, die sich mit den Gegebenheiten des Landes auskannte. Keine Frage. Andererseits war es… Shino. Und dass die Dunkelhaarige ein Talent dafür besaß, Mari an ihre mentalen Grenzen zu treiben, hatte sie bereits in den wenigen Sekunden ihres Wiedersehens wieder gekonnt unter Beweis gestellt. Die Hyuuga war gedanklich ein wenig abgedriftet und horchte auf, als sie plötzlich den eigenen Namen vernahm und kurz perplex zu Shino starrte. Eh, was? Sie hatte im Badeanzug so hübsch ausgesehen? Mari verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf etwas schief. Sie wollte etwas erwidern, aber da plapperte Shino bereits munter ohne Punkt und Komma weiter. Ach, egal. Dann eben nicht. Was die Hyuuga eigentlich sagen wollte: Es ging nicht ums hübsche Aussehen, sondern darum, ob die Kleidung im entsprechenden Moment funktional war. Das war sie damals – als sie durch einen Unterwassertunnel hatten schwimmen müssen – gewesen. Aber heute? Mari sah keinen Anlass, wegen hoher Luftfeuchtigkeit gleich in Schwimmkleidung zu hüpfen. Auch nicht, um ihrem Freund zu gefallen, dessen auffälliger Blick ihr natürlich nicht entgangen war! Die Braunhaarige war einfach zu professionell, als dass sie mitten in einem Auftrag ihr Handeln und Denken an solchen Dingen ausrichtete. Wenn Mari für eines bekannt war, dann die möglichst strikte Trennung zwischen Freizeit und Beruf. „Ich glaube nicht, dass Umiko-san etwas mit dem Verschwinden zu tun hat“, antwortete sie Shino schlussendlich sachlich auf ihre Nachfrage und legte eine Hand ans Kinn, während sie darüber nachdachte, was Shino so alles erzählt hatte. Den empörten Tonfall von Shino ignorierte die junge Frau dabei. „Ich wüsste nicht, was Umiko-san davon hätte. Allerdings wirft das Verschwinden der Ninja so viele Fragen auf, dass auch der vorherige Suchtrupp jeder erdenkliche Spur nachgehen musste. Offensichtlich hat sich der Verdacht gegen Umiko-san aber nicht verhärtet, denn es wurde nicht weiter in Taki nach den Vermissten gesucht. Daher kann uns das wohl egal sein.“ Mari zuckte mit den Schultern und tauschte einen kurzen Blick mit Shino und blickte ebenso zu Ayumi. Danach wanderten die hellen Seelenspiegel weiter zu Hei und mit einer kurzen Bewegung des Kopfes deutete die Kunoichi nach Westen. „Na, wollen wir uns auf die Suche machen?“ Um die Worte zu untermalen, zeigten sich prompt die dicken Adern um die Augen der Hyuuga. „Ich bin bereit.“ Mari hatte keine Ahnung, was sie im Laufe dieser Mission noch so alles erwarten würde.



[ Die Westlichen Wälder | Abends, am knisternden Lagerfeuer | Tag 6 ]

Tagelange Suche – für Nichts. Absolut gar nichts. Mari hasste das Gefühl der Nutzlosigkeit, das sich immer tiefer in sie hineinbrannte, je länger sie darüber nachdachte. Ihr Byakugan war eine mächtige Waffe und sie war eine grandiose Späherin. Oder etwa doch nicht? Es war immer ihr Markenzeichen gewesen, das Talent, mit dem sie im Team immer hatte glänzen können. Mit Sicherheit war es auch der Grund gewesen, warum sie in dieser Gruppenkonstellation ins Reich des Wasserfalls geschickt worden war. Und jetzt standen sie ohne Ergebnis da? Wie lange wollten sie noch suchen, bevor die Suche endgültig abgebrochen wurde? Natürlich war der Hyuuga bewusst, dass es auch schon andere Suchtrupps gegeben hatte, die ebenfalls nicht fündig geworden waren. Und doch hinterließ die bisherige Mission bei der jungen Frau das bohrende Gefühl, als hätte sie ihre Lebendzeit vollkommen vergeudet. Sie wusste, dass sie nach der Rückkehr nach Jôsei lange mit dem Zweifel kämpfen müsste, ob sie nicht doch irgendetwas übersehen hatten? Ob sie fündig geworden wären, wenn sie an jener und jener Stelle vielleicht genauer gesucht hätte? Ob es an ihren mangelnden Fähigkeiten gelegen hatte? Mari war eine Perfektionistin durch und durch oder wollte es zumindest sein. Wenn etwas schieflief, dann suchte sie die Schuld nicht bei anderen, sondern grübelte darüber nach, was sie selbst hätte besser machen können. Leider kam sie bei diesen Überlegungen gerade zu keinem zufriedenstellenden Schluss. Erst die Fröhlichkeit von Shino durchbrach die trübe Stimmung und die Dunkelheit. Die Hyuuga konnte die Fröhlichkeit gerade nicht so richtig ab, gab sich aber Mühe, es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Als die Einheimische nochmal betonte, dass sie doch Ninja wären und nicht so schnell aufgeben sollten, stutzte Mari… und stellte dann fest, dass Shino einfach Recht hatte. Die verschwundenen Kollegen würden nicht wieder auftauchen, wenn sie aufgaben oder ihren trüben Gedanken nachhingen. Davon war niemandem geholfen und sie kamen auch nicht eher ans Ziel. Die Braunhaarige schloss die Augen und atmete tief durch, die gerunzelte Stirn löste sich… Shino konnte anstrengend sein, aber für ihren Einwand war Mari der jungen Frau dennoch irgendwie dankbar. Manchmal brauchte man doch den Impuls von Außen, um wieder klar denken zu können. Plötzlich richtete die Kajiya – die endlich aufgehört hatte, sich wie eine Blöde ihre Pfoten an brennenden Holzstücken zu verbrennen – ihre Stimme an die Hyuuga. Diese hob die Lider wieder an und erwiderte dadurch direkt den Blickkontakt mit der Kollegin, mit der sie in den vergangenen Tagen eigentlich nicht mehr Worte als absolut notwendig ausgetauscht hatte. Ob sie durch Sachen durchschauen konnte? Stimmt, Mari hatte es nicht einmal für notwendig erachtet, der Jüngeren die Funktion ihres Doujutsu zu erläutern. War irgendwie nicht ganz fair, wenn man sich auf das Byakugan verlassen sollte, oder? Die junge Frau konnte nicht anders, plötzlich tauchten die dicken Adern an ihren Schläfen wieder auf, während sie ohne sonstige Regung zu Ayumi starrte. „Du bindest deine Brüste mit schwarzen Bandagen ab.“ Und dann, nach kurzer Pause: „Und hinter dir wächst eine Mohnblume.“ Die Adern verschwanden wieder und Mari stützte Kinn und Wange auf der Handfläche ab. Das sollte ausreichen, um zu zeigen, dass die Hyuuga mit ihrem Byakugan nicht nur durch Gegenstände – wie Kleidung – sondern auch durch Menschen hindurchsehen konnte. Oder? Ansonsten würde Ayumi sicherlich erneut nachfragen. Sie sprach vollkommen nüchtern weiter: „Ich sehe Leute auch, wenn sie in einem Haus oder in einer Höhle sind, um auf deine Frage zurückzukommen. Ich kann durch alle materiellen Dinge hindurchblicken, wenn du es so willst.“ Sie zuckte mit den Schultern, sah dann wieder zu der Flamme. So wie diese Flamme leuchtete, sah das Chakra in fremden Körpern für die Hyuuga aus. Es war auffällig und für ein aktiviertes Byakugan im Normalfall kaum zu übersehen. „Es ist ausgeschlossen, dass ich lebende Ninja in meinem Suchradius übersehen würde. Durch das Byakugan betrachtet sehen Ninja für mich aus wie blau leuchtende Fackeln. Selbst wenn sie das eigene Chakra unterdrücken würden, es ist doch da. Und mir ist keine Technik bekannt, die dafür sorgt, dass das eigene Chakra unsichtbar wird.“ Was nicht hieß, dass man so eine Technik nicht entwickeln könnte. Dann würde man aber auch davon ausgehen, dass die Ninja bewusst hatten verschwinden wollen - dafür gab es bisher keine Indizien. Und wenn sie bewusst hatten verschwinden wollen, wäre es doch deutlich einfacher gewesen, einfach über die Grenze zu verschwinden, oder? Ihr Blick huschte weiter zu Hei. Wie er über den bisherigen Verlauf der Suche wohl dachte? „Sollen wir etwas an unseren Suchplänen anpassen? Oder weitermachen wie bisher? Ich meine, wie Shino schon sagte, ein Drittel unserer Fläche steht ohnehin noch aus. Wenn wir sie dann immer noch nicht gefunden haben, sind sie vielleicht wirklich über die Grenze verschwunden. Dann wird das Dorf sie wohl bald als Missing ausschreiben, solange wir ihre Leichen nicht finden.“
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
[ Die Westlichen Wälder | Abends, am knisternden Lagerfeuer | Tag schon-drei-zu-viele-für-Ayumi ]

Ayumi gab sich Mühe, Maris Ausführungen zum Byakugan zu folgen. Im Grunde sagte die Hyuuga, sie konnte mit ihren gruseligen Augen nicht nur superweit, sondern auch durch alle möglichen Sachen durchschauen. Das war - und das gestand Ayumi sich nicht ohne ein kleines bisschen Neid ein - ziemlich nützlich. Und es bedeutete, dass das bisherige Vorgehen des Teams, so nutzlos Ayumi und Hei dabei auch waren, eigentlich ziemlich sinnvoll gewesen war.
Dass Mari mit ihrem Byakugan Ayumi an die "Unterwäsche" sehen konnte, ließ die kleine Schmiedin unkommentiert, es machte ihr schlichtweg nicht wirklich etwas aus. Stattdessen drehte sie sich um und suchte mit ihrem Blick nach der Mohnblume, die Mari erwähnt hatte. Stechend rot war sie selbst bei Nacht im Halbdunkel des Lagerfeuers noch gut auszumachen, wenn man danach suchte.
Zufrieden mit der Demonstration des Hyuuga-Bluterbe wandte Ayumi sich wieder zu den drei anderen um und antwortete auf Maris Frage (die wohl eigentlich eher an Hei gerichtet war). "Also ich glaube, wir suchen einfach so weiter wie bis jetzt. Vielleicht sind die ja einfach noch weiter im Norden und wir haben die deswegen noch nicht gefunden." Doch Ayumi wäre nicht Ayumi, wenn sie nicht noch ein klein wenig hinterhersticheln und in die Wunde fassen würde. Schadenfreude war die beste Freude. "Du wirst die Leute ja sicher nicht übersehen haben, Mari, oder?" Nein, tatsächlich wäre es wohl das Beste, wenn das Team ihre Suche wie bisher fortsetzte - selbst wenn das bedeutete, dass Ayumi und Hei auch weiterhin eher die Rolle von besseren Statisten spielen würde. Die Schwarzhaarige suchte den Blick von Hei (der war immerhin der Typ mit der Karte) und sah ihn fragend an. "Wie lange brauchen wir noch, bis wir den Rest vom Land abgesucht haben?"

Resignierend seufzte Ayumi, nachdem sie ihre Flötenlektion hinter sich gebracht hatte. Das Gefühl, nicht wirklich etwas beitragen zu können, nagte so langsam aber sicher doch auch am Gemüt der jungen Kajiya. Doch daran ändern konnte sie nichts ändern, also galt es, das Beste aus der Zeit zu machen. Für's erste bedeutete das, Mari nicht im Weg zu sein und ab und zu, wenn die Situation es erlaubte, ein wenig zu trainieren. Letzterem wollte sie noch ein klein wenig nachkommen, bevor sie sich in den Schlafsack haute.
Ohne ein Wort zu ihren Begleitern zu sagen schloss Ayumi die Augen, formte ein Fingerzeichen und ließ ihr Chakra wandern. An einer Tasche am Gesäß, in der die kleine Kajiya jede Menge Metallteile wie Schrauben, Nägel, Muttern und dergleichen mit sich führte, befreite sich kurz darauf wie von selbst eine etwas größere Unterlegscheibe. Konzentriert ließ Ayumi das Metallplättchen vor ihr Gesicht schweben, auch wenn die Flugbahn ein wenig holprig und hastig war. Als es dort angekommen war öffnete Ayumi die Augen wieder und hob ihre Hände um das Metallteil. Zwischen den vom Ruß geschwärzten Patschern der Kajiya began die Scheibe langsam um die eigene Achse zu rotieren. Einen Moment später schrumpfte die Scheibe zusammen, wurde zeitgleich ein wenig dicker, bis sie letzten Endes fast die Form einer Kugel angenommen hatte.
Ayumi blickte ihr Konstrukt stirnrunzelnd an, suchte es nach Unebenheiten ab und besserte diese mit ihrem Chakra aus. Als die Kugel rund genug war, gab Ayumi sich damit zufrieden und ließ sie verspielt ein wenig zwischen den Fingern hin und her gleiten. Nach einigen Augenblicken hing ihr das aber zum Hals raus und sie formte das kleine Metallstück erneut um. Sie zog die Kugel in die Länge, flachte die Enden ab und schaffte so einen kleinen Zylinder aus Metall. Wie eine Zigarette rollte sie den Stahl, bis er gleichmäßig und ausgewogen war.
Apropos. Ayumi steckte ihre Beschäftigung kurz wie einen Bleistift hinters Ohr, griff in die Tasche und befreite eine halb-leere, zerknitterte Schachtel Zigaretten heraus. "Will jemand eine?", fragte sie in die Runde und hoffte natürlich, dass alle nein sagen würden. Sich selbst steckte sie eine Kippe in den Mundwinkel, formte dann erneut ihr Fingerzeichen und ließ den Metallzylinder aufs Lagerfeuer zuschweben. Dort hielt sie das Metallstückchen einige Momente verweilen, bis es eine korallrötlich-glühende Farbe angenommen hatte. Vorsichtig dirigierte sie das glühende Eisen vor den Mund und zündete die Zigarette daran an, bevor sie den Zylinder zum Auskühlen auf einen der Steine, die das Lagerfeuer eingrezten, fallen ließ.
Gierig und genüsslich zugleich zog Ayumi an der Zigarette, füllte ihre Lungen mit rauchiger Wärme und ihren Körper mit entspannender Besinnlichkeit. Die Magie hielt zwei Minuten, dann war die Zigarette aufgeraucht. Den Stummel schnipste Ayumi ins Lagerfeuer dann richtete sie sich auf. "Ich pack's.", gab sie den anderen dreien Bescheid und machte sich bettfertig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
[ Die Westlichen Wälder | Abends, am knisternden Lagerfeuer | Tag 6 ]

Hei war sich nicht ganz sicher, ob er die Information, die Mari jetzt gegeben hatte, gebraucht hätte - einfach, weil sein Kopf stets mit Kopfkino antwortete. Nur die Tatsache, dass Ayumi es überhaupt nicht zu jucken schien das Mari sie auf ihre Brüste ansprach, gab ihm ein wenig Frieden. Der Tatsumaki fragte sich, ob die arme (?) Kajiya wirklich so ein Päckchen mit sich herumtrug oder ob es eher eine praktische Entscheidung war. Mari hatte so etwas, soweit er wusste, nie getan. Allerdings... naja... gab es wohl auch nicht zwingend einen besonderen Grund dafür. Er entschied sich, diesen Gedanken nicht weiter zu verfolgen, würde es doch wahrscheinlich zu keinem produktivem Ende kommen. Vor allen Dingen, weil es halt schwer war, sich mitten in der Wildnis 'ein Zimmer zu nehmen', wie man so sagte. Der Wüstensohn starrte abwesend Löcher in die Luft und schreckte erst einen Moment später wieder hoch, als er angesprochen wurde - und fühlte sich gleich schlecht, weil Ayumi tatsächlich eine relevante Frage stellte. Irgendwie tat es ihm ja auch Leid, dass es bisher nichts für sie zu tun gegeben hatte - im Prinzip hatte Mari bisher den Bärenanteil der Arbeit geleistet und wurde dafür noch nicht einmal belohnt. Irgendwie war es wirklich verzwickt und bisher hatte der Chuunin auch noch nie mit so einer Situation umgehen müssen, ganz besonders nicht als Leiter. Normalerweise war es bisher immer sehr gradlinig gewesen. Hingehen, irgendwelche 'bösen Menschen' auffinden und vermöbeln oder so - aber diese Mission war bisher so gar nicht so. Es gab keine 'Banditen' die sich einfach so zeigten und dummerweise versuchten, die Ninja auszustechen, und auch keine trotteligen Räuber oder sonst etwas. Nein, bisher gab es einfach... nichts. Und Hei fühlte sich unheimlich schlecht dabei, nichts dagegen tun zu können und mit der Zeit das Gefühl zu haben, als Missionsleiter einfach nichts zu taugen. Lieber hätte er irgendetwas schlechtes zu berichten gehabt als gar nichts, und diese Unsicherheit übertrug sich auf alle anderen im Lager. Mari war offenbar damit beschäftigt, sich selbst Vorwürfe zu machen, und Hei konnte nichts vernünftiges sagen um sie davon abzulenken - weil er wusste, wie Mari tickte. Es war egal was er sagte. Es würde nicht helfen. Und Ayumi piekste auch noch weiter darin herum, aber auch das konnte Hei ihr nicht wirklich verübeln. Viel zu einfach war es, anzunehmen, Mari hätte etwas übersehen. Er selbst glaubte das nicht, aber ausschließen... naja, ausschließen konnte er es rein logisch auch nicht. Shino gab sich zumindest Mühe, und Hei war froher als gedacht, sie dabei zu haben. Motivationstechnisch konnte sie defintiv mehr als er. ​

"Wie lange wir noch brauchen...", murmelte Hei nachdenklich und holte die Karte heraus. Er hatte sich dran gewöhnt, dass Ayumi die Himmelsrichtungen manchmal noch verwechselte und sogar links und rechts, auch wenn er das Gefühl hatte, sie machte das absichtlich. "Wir haben den nördlichen Teil eigentlich abgegrast. Im Südwesten gibt es einige Steilhänge und Felsspalten, glaube ich. Möglicherweise finden wir da etwas." "Stimmt", ergänzte Shino. "Da finden sie manchmal so uuuuralte Leichen, ne?" "Fantastisch", brummte Hei. "Alles in allem... drei Tage, dann haben wir das Gebiet abgegrast. Das Reich ist nicht sonderlich groß und mit Maris Augen sollen wir das alles locker abgesucht haben. Möglicherweise sollten wir uns ein wenig näher an der Grenze halten, um gegebenenfalls in zumindest einen, zwei Kilometer in die Nachbarländer schauen zu können." Nachdenklich betrachtete er die Karte kurz und seufzte dann. "Aber Shino hat wohl Recht", meinte er dann und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Wir können den Kopf nicht hängen lassen. Wir machen was wir sollen, und selbst wenn wir nichts finden, wissen wir zumindest, dass sie hier nirgends sind." Der Tatsumaki nickte bekräftigend, sah dann zu Ayumi, als sie Zigaretten rausholte. Eine der Dinge, die er an dem Mädchen nicht sonderlich sympathisch fand. Mal abgesehen davon, dass es sicher nicht gesund war (auch wenn das der Schmiedin sicher bewusst war) fand er den Geruch wirklich widerlich. Der heiße Qualm verpestete die Luft schon so, aber wenn er kalten Rauch roch, kam Hei wirklich der Ekel. Aber - naja, bisher war er dieser Sache auch nicht sonderlich ausgesetzt gewesen. Nibori hatte eine Pfeife herausgeholt, die hatte zumindest angenehm gerochen. Ayumi war somit erst die zweite rauchende Kollegin, die er kannte. Er hoffte, dass sich das nicht groß etablierte. "Danke... aber nein danke", erwiderte er also und starrte dann kurz wieder ins Feuer. Während Ayumi ihrer Sucht fröhnte, wand sich Hei an seine Freundin. "Ich würde wohl nicht wirklich etwas anpassen... wie gesagt, möglicherweise ein wenig näher an der Grenze. Ansonsten könnten wir auch gleich noch den Suchradius erweitern, aber das ist ja nicht das, was wir sollen. Und Ewigkeiten suchen können wir auch nicht..." Er wirkte ein wenig frustriert. "Der Plan ist gut. Dass bisher nichts dabei herausgekommen ist, liegt nicht daran, dass der Plan schlecht ist... sondern dass es einfach nichts zu finden gab. Und das beunruhigt mich schon ein wenig", gab er zu und stützte sein Kinn in die Handfläche, nickte Ayumi zu. "Mach das. Gute Nacht." Shino schloss sich an, und kurze Zeit später saßen Mari und Hei noch kurz alleine am Lagerfeuer (zumindest: mit dem Gesicht in Richtung Lagerfeuer). Kurz sah er prüfend zu den beiden Mitreisenden, und als er sicher war dass sie nicht schauen, beugte er sich zu der Braunhaarigen und drückte ihr lautlos einen Kuss auf die Stirn. "Es wird sich schon noch was ergeben", murmelte er ihr leise zu und strich ihr mit dem Daumen kurz über die Lippen. "Wir müssen einfach wachsam bleiben."

[ Westliche Wälder, fast südwestlichster Rand | Mittags | Tag 9 ]

Immer noch keine Spur. Hei seufzte. Gerade saßen sie zu viert auf seiner Sandwolke und spähten herum. Mari schaute mit ihrem Byakugan, Shino lotste sie so gut sie konnte am Rand der Grenze entlang, Hei kümmerte sich um die Logistik und Ayumi langweilte sich wahrscheinlich. Wieder einmal fühlte Hei ein wenig Mitleid mit der Schmiedin, die sich sicher eine spaßigere Angelegenheit gewünscht hätte. Aber es half ja alles nichts - dieser Job war halt einfach manchmal langweilig. Nicht immer konnte man sich locker-flockig mit irgendwelchen hirntoten Gesetzesbrechern auseinandersetzen. Manchmal war es eine dreckige Arbeit, repetetiv, langweilig, das Warten auf den richtigen Augenblick. Manchmal vergaß man das, wenn man Metall, Glas, Feuer, Wasser und Wind bändigte - oder fast in Schallgeschwindigkeit herumflitzte. Es war Arbeit, und kein Freizeitvergnügen. "Weiter in die Richtung, Mari, ne?" Klang fast als würde Shino Mari 'Mari-nee' nennen, aber es war wohl nur ihr normaler Satzanhang. "Wir sind genau über der Grenze jetzt. Wenn wir jetzt zu Fuß wären, würden wir in einem Tag bei dem normalen Grenzüberganz ankommen, ne? Diese Wolke ist echt nützig, Hei!" Sie klopfte dem Wüstensohn zu fest auf die Schulter, und er ließ diese ein wenig kreisen, während er da so in der Mitte der Gruppe saß. "Danke, Shino. Zu meinem Leidwesen ist es nicht gut für die Fitness, immer zu fliegen", gab er zu und erwehrte sich dem Versuch der jungen Frau, seinen vermeintlichen Bauchspeck zu greifen. Den hatte er nicht wirklich, Mari gab gut Acht darauf, dass er ab und zu mal trainierte. Außerdem, naja, war Hei vom Typ her eh sehr schlank. "Konzentration, Shino", ermahnte er die junge Frau im Badeanzug, die ein wenig beleidigt wieder Ausschau hielt. ​

Vielleicht ein paar Minuten später... sagte Mari tatsächlich etwas. Sie hätte etwas. Hei horchte auf und irgendwie war es, als würde ganz viel von ihm abfallen. "Echt?", sagte er - vielleicht ein wenig zu überrascht - und spürte wie er erleichtert grinste. "Was hast du denn gefunden, Prinzessin?" "Ja, was, ne?" Mari erklärte, nur eine kleine Chakrasignatur entdeckt zu haben - es war aber die erste, die nicht vielleicht auf ein Tier hindeutete. Hei drehte sofort in die Richtung ab, und einen Moment später standen sie an einem kleinen, zwischen Tannen verborgenen Lagerplatz. Er schien bereits eine ganze Weile verlassen zu sein, aber es war defintiv möglich, dass dieser einer der Gruppe gehörte, die vermisst waren. Die Feuerstelle war nicht warm (das hätte Hei auch gewundert), aber trotzdem noch recht gut erkennbar. Es schien nicht so, als wäre das Lager in aller Eile verlassen worden, sondern ganz ordentlich abgebaut worden. Grundsätzlich war es nicht so, dass Ninja ihre Lagerplätze immer komplett zunichte machten, wenn sie weiterzogen, aber man sollte sie natürlich trotzdem nicht von weitem erkennen. Das war hier ausgeschlossen: Mitten in den Bäumen, mitten im Wald des Grenzgebietes wäre es reiner Zufall gewesen, wenn hier jemand vorbeigekommen wäre. Was hatte Mari dann entdeckt? Hei sah sich um, entdeckte ein paar Metallkügelchen im Feuer, und außerdem wurden sie auf einen in einem nahen Baum steckenden, metallischen Gegenstand aufmerksam, der ein wenig wie ein verkrüppeltes Kunai aussah. "Okay, also... definitiv Ninja", murmelte Hei und sah zu seinen Kolleginnen. "Ayumi, prüf' mal bitte diese Metall...dingse hier. Kannst du damit was anfangen?" Der Tatsumaki überlegte und zerwuschelte sich ein wenig die Haare. Shino streunte und schaute, ob sie was fand. "Wie finden wir jetzt raus - wenn das welche von 'unseren Leuten' sind - wohin die gegangen sind?", fragte Hei seine Freundin ein wenig nachdenklich. "Fußstapfen hinterlassen keine Chakraspuren, oder?", fragte er wenig hoffnungsvoll und verschränkte die Arme. "Normale Fußspuren finden wir bestimmt keine durchgehenden... vielleicht ist die Sache mit dem Metall die einzige Spur die wir finden." Hei zog ein wenig eine Schnute, holte dann sein Notizbuch heraus und kritzelte etwas hinein, sah auf die Sonnenposition, versuchte abzuschätzen wo sie sich in etwa befanden und wie spät es war. "Aber immerhin haben wir etwas... Ideen?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Tage um Tage waren vergangen, ohne dass die Ninja fündig geworden waren. Natürlich hatte auch die weitere Suche an den Nerven gezerrt, aber nach ihrer Unterhaltung am sechsten Abend am Lagerfeuer hatte Mari eine gewisse Professionalität und Geduld wiedererlangt. Zum Glück, waren das doch Eigenschaften, die der Hyuuga gerade bei ihrer Auftragserfüllung extrem wichtig waren. Es ging nicht darum, dass sie ihr Byakugan nicht beherrschte, nicht darum, dass sie unbedingt etwas übersehen hatte. Hei hatte mit seiner Aussage einfach Recht gehabt: Wenn sie nicht fündig wurden, dann war das schlicht der Beweis, dass die gesuchten Kolleginnen und Kollegen nicht hier waren. Und auch das war ein Ergebnis für diese Mission, wenngleich natürlich auch die Hyuuga sich ein etwas greifbareres Ergebnis zum Vorzeigen gewünscht hätte. Die Braunhaarige war in einen Modus übergegangen, in der sie die Suche wirklich nur noch als Job, als Arbeit ansah. Es machte keinen Spaß, es fühlte sich nach verschwendeter Lebenszeit an, aber… naja, irgendwie musste man ja sein Geld verdienen, was? Und vielleicht sollte sie diese stumpfe Suche ohne Gefahren auch mal als angenehme Abwechslung ansehen nach verrückten Wissenschaftlern, Chimären und Bürgerkriegen. Oder? Ja, vermutlich. Mari konnte sich in jedem Fall deutlich besser konzentrieren, solange sie nur darüber nachdachte. Ob Hei und Ayumi auch so darüber dachten? Anders als bei anderen Aufträgen hatte es bisher entsprechend wenige Moment gegeben, die sie als Team hätten zusammenschweißen lassen, aber auch das war in Ordnung. Zumindest für Mari, die noch nie jemand gewesen war, der auf ihrer Arbeit zwanghaft neue Freundschaften suchte, solange die Arbeit an sich lief. Vielleicht ein bisschen zu pragmatisch, würden einige behaupten. Aber so war die Hyuuga eben, was sollte man machen?

Während ihrer Reise auf der Sandwolke hörte Mari den laufenden Gesprächen nur mit einem Ohr zu. Die dicken Adern um ihre Seelenspiegel verdeutlichten die Konzentration, mit der die 20-Jährige ihrer zugeteilten Aufgabe nachkam. Sie wollte nichts übersehen, wollte sich nicht nachher vorwerfen lassen, nicht ordentlich genug gearbeitet zu haben. Selbst wenn Mari – wenn sie ganz ehrlich war – nicht mehr damit rechnete, dass das Team die verlorenen Kolleginnen und Kollegen finden würden. Neun Tage waren sie nun schon unterwegs, bald hätten sie ihr Gebiet vollends abgegrast. Der Gedanke, dass sie damit ihre monotone Aufgabe endlich erfüllt hätten, motivierte die Hyuuga mehr, als sie offen zugeben wollte. „Da… da ist etwas“, erst mit Verzögerung bemerkte die Kunoichi, dass es ihre eigene Stimme gewesen war, die ertönt war. Doch, doch. Da… da war etwas. Mari konnte es selbst nicht ganz fassen, bekam aber auch nicht die Reaktion der Kolleginnen und des Kollegen mit, immerhin war ihr Blick weiterhin in die Ferne gerichtet. Zumindest hören konnte sie Shino, Hei und Ayumi und somit auch die Nachfrage, die ihr gestellt wurde. „Ein Lagerplatz“, präzisierte sie ihre Aussage. „Und dort ist ein… chakraversetztes Kunai.“ Das war auf jeden Fall nichts, was ein normaler Zivilist dort hinterlassen haben konnte, oder? Es waren zwar keine Menschen zugegen, aber… es war eine Spur. Möglicherweise. Mehr, als sie in den letzten neun Tagen insgesamt gefunden hatten. Mari spürte eine gewisse Anspannung, als sie das Team zum besagten Platz lotste.

Das Camp – oder eher gesagt, das abgebaute Camp – auf das sie trafen, schien schon seit längerer Zeit verlassen worden zu sein. Mari war keine Spezialistin im Fährtenlesen, aber sowohl die im Moment des Auftauchens der Menschen verscheuchten Tiere, als auch die erkaltete Feuerstelle wiesen darauf hin, dass eine längere Zeit vergangen sein musste, seit hier jemand gelagert hatte. Während Hei noch mit Ayumi sprach, trat die Hyuuga einige Schritte weiter und sah sich um. Sie erlaubte sich, das Byakugan zu deaktivieren – als Verschnaufpause, aber auch, weil es ihr hier gerade nicht nützte. Weitere Chakraspuren hatte Mari nicht entdeckt, sodass sie alles, was es zu entdecken gab, auch mit ihren normalen Augen erblicken konnte. Dennoch drehte sie sich nochmal um und sah mit gerunzelter Stirn zu Ayumi. „Erkennst du Kajiya-Metall?“, fragte sie naiv nach. Sie wusste es tatsächlich nicht, damals, bei Himitsu, war das nie ein Thema gewesen. Sie deutete auf das Kunai, das auch schon Hei angesprochen hatte. „Das war das Kunai, das mich hierauf aufmerksam gemacht hat. Da steckt auf jeden Fall Chakra drin. Vielleicht von einem Kajiya geschaffen?“ Die Vermutung stand im Raum, vielleicht konnte die schwarzhaarige Kollegin diese Vermutung bestätigen. Mari hoffte es einfach, zumindest wäre es ein Indiz, dass es tatsächlich ihre Leute waren, die hier gecampt hatten. Dann wanderten die hellen Augen weiter zu Hei und sie verschränkte die Arme vor der Brust, verzog die Mundwinkel ein wenig nach unten. „Nein, Fußspuren hinterlassen keine Chakrasignatur.“ Sie zögerte, zuckte dann mit den Schultern. „Ich habe hier auch sonst keine weiteren Chakraspuren wahrgenommen.“ Damit war die Suche mit dem Byakugan wohl beendet, hm? Es ging auf die altmodische Art und Weise weiter? Die junge Frau dachte gerade darüber nach, wie sie weiter vorgehen sollten – Fährtenlesen lernte man immerhin schon in der Akademie – da brach plötzlich Shino aus dem nahenden Geäst heraus. Mari hatte nicht einmal mitbekommen, dass die Einheimische sich entfernt hatte. „Sie sind nach Norden gegangen, ne!“, tönte die junge Frau im Badeanzug selbstbewusst. Sie deutete mit dem Daumen in den Wald hinter sich. „Man erkennt die zertretenen Zweige. Eindeutig sind sie darüber gelaufen, ne!“ Das war eine Richtung, der sie folgen konnten. Mari legte eine Hand ans Kinn, sah zu Ayumi und Hei. „Wenn sie wirklich hätten verschwinden wollen, hätten sie doch nicht so offensichtliche Spuren hinterlassen, oder?“ Es waren Ninja. Wenn man auf der Flucht war, war es das Naheliegendste, die eigenen Spuren zu verwischen. Vorausgesetzt natürlich, das hier waren ihre Leute gewesen, aber ganz gleich, was bei Ayumis Untersuchung herauskam, es war ja doch irgendwie die einzige Spur, die sie im Moment hatten, oder? „Hm. Sie haben das Camp ordentlich abgebaut und sich auch noch entfernt, ohne ihre Spuren zu verwischen. Deutet ja nun doch darauf hin, dass sie nicht hatten verschwinden wollen. Ich bin mir nicht sicher, ob es mich mehr beruhigt oder beunruhigt.“ Naja, war wohl auch egal. So oder so sollten sie der Spur folgen und auch Shino schien schon ganz hibbelig zu sein. Natürlich, Mari wusste genau, wie sich die Einheimische fühlte. Nach neun Tagen erfolgloser Suche klammerte man sich gerne an jeden Strohhalm, der einem hingehalten wurde.
 

Kajiya Ayumi

Genin
Beiträge
136
Alter
17
Größe
169
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Bäh. Sand. Warum musste Hei gerade eine fliegende Sandwolke heraufbeschwören können und nicht eine aus Wolle oder Stein oder Wasser oder am besten noch Metall (weil er kein cooler Kajiya war, die rethorische Frage hätte Ayumi sich selbst gegenüber auch sparen können)? Sicher, das Fliegen war schneller und auch ein Stück weit weniger anstrengend als Laufen, dafür hatte die Schwarzhaarige gefühlt bei jeder Rast zentnerweise Sand in den Schuhen und den Haaren - und Sand im Getriebe ist nichts gutes, das weiß jedes Kind. Zum Glück regte Ayumi sich genug über den unbequemen Sand auf, um nicht daran zu denken, dass sie mitten in der Luft schwebte und jeden Moment abstürzen und sich die Knochen brechen könnte.
Doch aller Missmut über die Form der Transportation fiel von Ayumi ab, als sie nach mindestens sieben Wochen Mission (so kam es ihr zumindest vor, sie hatte ab und zu den Überblick über die Tage verloren) endlich Maris erlösende Worte vernahm. Da war was. Ayumi war (noch) nicht zynisch genug, um einen falschen Alarm anzunehmen, entsprechend lehnte sie sich so weit sie konnte über die Sandwolke hinaus um ja möglichst als erste etwas zu sehen (ungeachtet der Tatsache, dass mit Mari an Bord wohl nie die Möglichkeit bestand, dass Ayumi irgendwas als erstes sehen würde.
Heis Sandflitzer brachte die vier Fragezeichen Weggefährten zu einer kleinen Nische im Wald, zwischen mächtigen Tannen eingebettet fanden sich dort recht offensichtlich - zumindest für jemanden, der die letzten neun Wochen jeden Tag ebenfalls gelagert hatte - die Überreste einer Lagerstätte. Auf einer Fläche in der Mitte wuchs kein Gras mehr, dort hatten die Lagerbewohner wohl ihr Feueraufgeschlagen. Darauf deuteten auch die verkohlten Holzscheite hin, kombinierte Detektiv Ayumi.

Schnell wurde Ayumis Typ gefragt. Nicht nur ein Kunai, das seltsam verbogen aussah, sondern auch zwei etwa faustgroße Kügelchen aus verschmolzenem Metall durfte die Schmiedin untersuchen und damit auch rechtfertigen, warum sie denn dabei war.
Zu erst waren Mari und das Kunai dran. "Sowas wie Kajiya-Metall gibt es nicht.", erklärte die Schmiedin dem unwissenden Weißauge. "Wir Kajiya erschaffen kein Metall sondern formen bestehendes um. Wie Schmiede halt. Wäre ja blöd, wenn man sich immer sein eigenes Metall machen müsste, bevor man was damit anfängt." Ayumi nickte. Blöde Kinzokus. Dennoch hatte die Kajiya einen kleinen Trick im Ärmel. Mit einem geschickten Handgriff löste sie den Knoten, der das graue Griffband des Kunais an Ort und Stelle hielt, wickelte es ab und präsentierte Mari dann ihren Fund. "Tadaa!" In den Griff waren die Zeichen "鍛 冶 屋" eingraviert, die zusammen das Wort für Schmied, "Kajiya", bildeten. Zum Glück waren viele der Clanmitglieder - und so auch Ayumi - der Meinung, dass man die Werkstücke des Clans markieren sollte. Nicht, dass die Ninjas aus Shirogakure noch vergaßen, wem sie ihre gute Ausrüstung zu verdanken hatten.
Zufrieden steckte Ayumi das Kunai in ein Holster (zum Werfen oder Schneiden war es gerade nicht gearbeitet aber 1. gab es ein gutes Übungsobjekt ab und 2. ließ man Kajiya-Waffen nicht einfach so im Wald rumliegen) und wandte sich dann Hei zu. Die Metallkügelchen, die er in der Feuerstelle gefunden hatte, waren schwarz vor Ruß, doch als der Teamanführer eines der Kügelchen in Ayumis Hand legte, schoss ihr direkt eine Vermutung in den Kopf. Von allen gängigen Metallen gab es wenige, die so leicht waren wie das, was Ayumi gerade in der Hand hielt. Vorsichtig nahm sie die Kugel in beide Hände und brach sie, nicht mehr ganz so vorsichtig, auf. Die spröde Natur, selbst nach dem Feuer, bestätigte Ayumis Verdacht. "Das ist Alufolie.", gab sie ziemlich sicher zu verlauten. Dann stockte sie aber, denn sonderlich mehr konnte sie mit der Information auch nicht wirklich anfangen.
Dem kurze Stimmungshoch, etwas Nützliches beigetragen zu haben, wurde ein fataler Nierenschlag verpasst, als sogar Shino sich als irgendwie supernützlich herausstellte, denn natürlich konnte die Einheimische total gut Spuren lesen und so. Einen kurzen Moment war Ayumi sich nicht sicher, ob sie auf die Badeanzugträgerin neidisch oder wütend sein wollte, doch eigentlich hatte sie nichts gegen Shino, also gesellte die Schmiedin sich zur Torwächterin und betrachtete, was sie aufzeigte. "Also ich sehe da nur Waldboden, ne.", erklärte Ayumi und suchte die Stelle, auf die Shino gezeigt hatte, selbst ab. "Ne, das is doch total offensichtlich, schau mal, der Busch da..."

Hei und Mari quatschten noch darüber, ob und warum das Lager so aussah, wie es aussah, aber für Ayumi war der Fall ganz einfach. Ihr Lager ließen die Viere auch in etwa so zurück, weil es keinen Grund gab, sich anders zu verhalten. Niemand war Hei, Mari, Shino und Ayumi auf den Versen, deshalb versteckten sie ihr Lager nicht und deswegen verwischten sie ihre Spuren nicht (auch wenn das Fliegen auf der Sandwolke tatsächlich keine Spuren hinterließ, außer in Ayumis Laune). Also mussten die gesuchten, als sie von hier aufgebrochen waren, noch nichts schlimmes gedacht haben. Das war eigentlich voll der gute Gedankengang, fiel Ayumi auf, also sprach sie ihn aus. "Also ich glaube, dass die einfach keinen Grund gehabt haben, ihre Spuren zu verwischen, wo sie von hier losgegangen sind." Jepp, gute Erklärung, das leuchtete ein.
Alle Viere schauten sich am Lagerplatz noch einmal um, doch wirklich mehr konnten sie nicht herausfinden. Deshalb ging es auf Schusters Rappen weiter, Shinos Spürnase hinterher. Neugierig folgte die Kunoichi der Torwächterin, versuchte, von ihrem Spuren-Lesen möglichst viel mit aufzuschnappen und stellte auch ab und zu ein paar Fragen. Eine Weile lang ließ Shino sogar Ayumi nach Fußspuren, geknickten Ästen, zur Seite geschobenen Pflänzchen und dergleichen suchen - nur, um sie alle paar Minuten in die richtige Richtung zu schubsen.
Wohin die vier unterwegs waren, den Überblick hatte Ayumi schon lange verloren. Ob sie gerade in eine Richtung, ob sie im Kreis herum oder wahllos durcheinander liefen, das zu hinterfragen kam der Schmiedin gar nicht in den Sinn. Stattdessen jubelte sie plötzlich erfreut aus, als ihr sechster Sinn für Metall anschlug. Wie von der Hummel gebissen schlug sie sich kurzerhand ins Gebüsch, suchte eine Minute lang und präsentiert, mit arg verschmutzten Händen, eine weggeworfene Chipstüte. Und dass gerade noch Ameisen drüberkrabbelten und Reste der Krümel zu erhaschen suchten, musste ja wohl bedeuten, dass die Tüte erst seit kurzem da lag, oder? "Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg!", verkündete sie froh. "Eure Kollegen haben es nicht so mit der Ordnung, ne? Einfach so ihren Müll in den Wald werfen. Nenene..."


Tazou (Schmieden)
D-Rang:
Erfordert: Chakrakontrolle 3, Chakramenge 2

Metallgespür: Der Kajiya kann zuverlässig sagen, ob sich in seiner näheren Umgebung (5 Meter Radius) Metall befindet, und hat eine grobe Vorstellung über die Anzahl und Position von metallischen Objekte sowie deren Größe. Kleine Gegenstände wie Nadeln werden aber noch nicht zuverlässig erkannt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Immerhin. Etwas. Hei war immer noch erleichtert, dass irgendwas passiert war. Es wäre absolut ungewöhnlich gewesen, wenn sie einfach unverrichteter Dinge wieder abziehen hätten müssen - es hätte einfach auch nicht zu dem Glück gepasst, welches ihn und Mari verfolgte. Normalerweise passierte immer irgendwas dummes. Mari hatte also ein Kunai entdeckt, welches mit ein wenig Chakrasignatur versehen war und gab es Ayumi zum anschauen. Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Tatsumaki, als es ihm fast ein wenig leid tat, Mari das mit den Fußspuren gefragt zu haben. Er wusste ja, dass das nicht so war - aber sie sah fast ein wenig enttäuscht darüber aus. "Eine Spur ist besser als keine Spur", stellte der Schwarzhaarige fest und grinste leicht. "Das hier wäre niemandem aufgefallen, wenn wir dich nicht gehabt hätten. Insofern - mach dir keine Sorgen." Er nickte in Richtung Ayumi. "Außerdem haben wir ja genau dafür Ayumi dabei, oder?" Interessiert drehte er sich zu der Schmiedin, die an dem Kunai herumfummelte. Als sie schließlich den unumstößlichen Beweis erbrachte, dass das hier Kajiya-Metall war (voll egal, was sie sagte), war Hei zufrieden und nickte. "Super. Das ist also der Beweis, dass das 'unsere Spur' ist." Er ließ dem Mädchen Zeit, auch die Kügelchen zu untersuchen, runzelte bei dem Ergebnis aber die Stirn. "Alufolie?" Er sah etwas ernüchtert zu Mari und runzelte die Stirn. "... vielleicht haben sie sich ja Backkartoffeln gemacht..." Aber ihm fiel ehrlich gesagt auch nicht so recht ein, was damit sonst sein konnte. Aber zumindest eine Sache war klar: Dass Ayumi dabei war, war gar nicht so übel. Es erinnerte ihn an andere Zeiten, wo sie noch eine dritte Person im Team gehabt hatten - zu zweit mit Mari Aufträge zu erledigen, war natürlich sehr nett und vertraut. Aber ein Dreier-Team hatte dann doch noch etwas anderes - eine gewisse Sicherheit, dass nochmal zwei Augen mehr in die Natur schauten und Dinge wahrnahmen. Mal ganz abgesehen von besonderen Fähigkeiten wie eben jener Metallkenntnis, die sie mitbrachte.​

Shino hingegen... machte sich nützlicher als gedacht? Hei war tatsächlich ein bisschen überrascht, aber auch das Mädchen war älter geworden - was man nicht nur daran merkte, dass sie irgendwie weiblicher geworden war. Amüsiert sah er dabei zu, wie Ayumi sich mit ihr zusammen die entdeckten Spuren ansah - und war nahezu begeistert, dass er sogar sehen konnte, was sie meinte. Sie hatten eine Spur! Grinsend sah er zu Mari, doch das Grinsen ebbte schnell wieder ab und machte einem nachdenklichen Gesichtsausdruck Platz. Sie hatte allerdings recht, es war nicht wirklich ein Lager, welches nach 'Verwischt die Spuren!' aussah... Ayumi hatte allerdings wohl auch Recht. Er nickte. "Ich glaube, Ayumi hat Recht", meinte er dann und kratzte sich am Hinterkopf. "So, wie es bisher aussieht, waren sie nicht auf der Flucht. Ehrlich gesagt... ich finde, das sieht so aus, als wären sie ganz normal unterwegs gewesen, vielleicht sogar auf dem Rückweg ihrer Mission. Das Kunai haben sie vielleicht einfach vergessen, oder es war nur ein Übungsobjekt für den Kajiya." Hei verschränke die Arme hinter dem Kopf. "Wir folgen den Spuren. Aber zu Fuß- Shino, übernimmst du die Führung? Danke." Shino streckte den Daumen hoch, lockerte sich ein wenig theatralisch aus und ließ ihren Badeanzug noch einmal schnippen, als sie ihn zurecht rückte. "Verlasst euch auf mich, ne?"

Sie schlugen sich also durch den Wald. Es war immerhin kein Dschungel oder so dicht bewachsen wie im Urwald, wo sie Iteki getroffen hatten. Hei vermutete auch keine komische Riesenschlange, die ihnen an den Kragen wollte. Aufmerksam blieb er trotzdem, gerade, weil er - vermutlich - die schlechteste Ausdauer von allen anwesenden Personen hatten. Dass Ayumi und Shino die Vorhut übernahmen und sich mit dem Spurenlesen auseinandersetzten, machte es dem jungen Mann allerdings einfacher. Wenn sein Instinkt und seine Kenntnisse ihn nicht im Stich ließen, gingen sie immer noch nach Osten - also weg vom Dreiländereck, wo sie beinahe angekommen wären, und folgten so quasi der Grenze. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder eine echte Spur fanden: Eine Chipstüte? "Ohne diskriminierend sein zu wollen... das kann doch nur von einem Akimichi kommen, oder?", fragte er ein wenig desillusioniert und rief sich in Erinnerung, was er über diesen Clan noch wusste. Eines war so gut wie Allgemeinwissen: Die Clanmitglieder aßen immer, oder zumindest immer wenn möglich. Und viel. Und ungesund meistens auch noch. Ein Kichern entwischte ihm allerdings auf Shinos Kommentar hin. "Ich werde es der Dorfverwaltung ausrichten", versprach der Tatsumaki amüsiert, nickte dann Ayumi erneut zu. "Gute Arbeit. Stimmt, wir scheinen wirklich auf der richtigen Spur zu sein."

Es dämmerte bereits, als sich das nächste wirklich Ereignis... naja, ereignete. Hei hatte bereits Sorge gehabt, dass sie die Spur erst am nächsten Tag weiterverfolgen hätten können. Aber nachdem sie jetzt noch eine recht lange Zeitspanne damit zugebracht hatten, die kleinen oder größeren Spuren zu folgen, die sie noch finden konnten, verlief sich der Wald ein wenig, die Bäume wurden schmaler, und man sah immer mal wieder Spuren von Zivilisation aufkommen. Schließlich bat er Mari, das Byakugan einmal anzuwerfen, und es bestätigte sich was er vermutet hatte - sie näherten sich einem Dorf oder einer Ansammlung von Häusern - wie auch immer. Das erklärte vielleicht auch, wieso Shino nichts mehr fand, und schließlich konnte man - hinter einem kleinen Hügel - Lichter erkennen, die in der einsetzenden Abenddämmerung dafür sorgten, dass sie noch einen Fokuspunkt haben. "Die Spuren sind hier quasi vorbei, und dort hinten sind Lichter", fasste der Tatsumaki zusammen. "Wie seltsam. Sie sind also nicht verloren gegangen, jedenfalls kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie das Dorf dahin nicht entdeckt haben. Vielleicht haben sie ja hier eine Auszeit genommen und irgendetwas ist bei der Kommunikation schiefgelaufen?" Das wäre nicht das erste Mal... unwahrscheinlich blieb es trotzdem. Hei sah jeden einzelnen der Gruppe an und zuckte mit den Schultern. "Normalerweise würde ich wohl erst morgen sehen, was wir finden, aber... ich gebe zu, die Aussicht auf eine Dusche und vielleicht darauf, nicht in der Wildnis zu übernachten, reizt mich dann doch. Und vielleicht klärt sich die ganze Sache ja auch so schon. Gehen wir schon einmal dorthin. So spät ist es dann ja auch noch nicht." So viel konnte da doch nicht schief gehen, oder?​

"Ninja? Nein, ich habe keine gesehen... aber wenn überhaupt, dann wissen das die Watanabe, die kriegen hier alles mit! Seid ihr etwa auch Ninja?" Ein junger Kerl mit einer Hacke auf der Schulter hatte kurz angehalten um die Fremden zu mustern, lachte dann aber gutmütig auf als er hörte, dass sie auf der Suche nach ihren Kollegen waren. "Sowas! Herzlich Willkommen, ihr guten Ninja, in Ireshimura. Wir freuen uns immer wenn ihr tapferen Krieger hier zu Besuch seid. Wir liegen ein wenig ab vom Schuss, aber dank euch können wir in Frieden unserer Arbeit nachgehen. Kommt mit, ich zeige euch den Weg zu dem Landhaus. Wie gesagt, wenn, dann die Watanabe-Familie, die kriegen hier alles mit." Das sagte er jetzt schon zum zweiten Mal, dann würde es wohl stimmen. Hei lächelte schief, folgte aber dem Mann mit der Hacke, der irgendwie beschwingt wirkte. Seine schwarzen Haare waren kurz und ein Stirnband schützte ihn wohl vor dem Schweiß der Arbeit? Buschige Augenbrauen und ein dunkler Teint komplettierte das Feldarbeiter-Bild, welches der Wüstensohn von dem Mann hatte. "Sind diese Watanabe so etwas wie eure... Dorfvorsteher oder so?", fragte Hei ein wenig doof nach, vielleicht ein bisschen mit Absicht, vielleicht, weil er es wirklich nicht so recht verstand. Normalerweise tendierten Bauern dazu, einem zu einem Bürgermeister oder so zu bringen... in seiner Erfahrung zumindest. Vielleicht war das ein Klischee? ​
"Nee, die Watanabe, denen gehört das Land hier, zumindest das meiste. Lassen uns fast umsonst darauf ackern. Sind gute Menschen, die Watanabe, die kriegen hier alles mit!" Hei kratzte sich am Kopf. "Echt, alles?", fragte er trocken nach. Shino grinste. "Ich wusste, dass hier ein Dörfchen ist, ne!", sagte sie. "Ich glaube, es gehört offiziell zum Reich des Wasserfalls, ne, obwohl es direkt an der Grenze liegt."
"Wohl war, kleine Lady, aber auch die guten Ninja aus Shirogakure helfen und gerne, wenn Banditen wieder mal herumstreunen. Was trägst du da eigentlich für ein komisches...", fing der Mann an, aber für den Rest fehlten ihm wohl die Worte. Shino fing an, ihm zu erklären, was ein Badeanzug war, und Hei ließ sich zwei Meter zu Mari und Ayumi zurückfallen. "Haltet die Augen offen", meinte er. "Vielleicht sind unsere Kollegen hier noch irgendwo. Und selbst wenn nicht, dann finde ich, sollten wir vor den 'Watanabe, die alles mitkriegen' zumindest den Ball flachhalten, okey?", murmelte er so laut, dass sie ihn grade so hören sollten. ​

Einige Minuten später kam ein riesiges Landhaus in Sicht. Spuren vor dem breiten Weg deuteten daraufhin, dass es hier relativ regen Verkehr mit Wagen, Kutschen oder ähnliches gab - und generell war die Größe des Hauses beeindruckend. "Das ist größer als das Haus deiner Eltern. Viel größer.", brummte er Mari zu und kratzte sich am Kopf. Mit Dekadenz konnte Hei nicht so gut.​

» Ireshimura, Grenzdorf (Wasserfall-/Feuerreich)​
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben