Tatsumaki Hei
Chuunin

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[ Die uralte Kathedrale ]
Hei strich sich durch die Haare, während er jetzt wieder den Weg aufnahm, den sie gestern ja schon angefangen hatten, sozusagen. In Richtung des Ausgangs des Dorfes Sunagakure, denn trotz der Tatsache, dass er gestern vielleicht Flugerlaubnis gehabt hatte, hieß das ja nicht, dass dem heute genauso war. "Hast du irgendwie gesehen, was für ein Potential in den beiden steckt?", fragte er nach, mit dem Blick in Richtung Mari. "Zumindest Chakratechnisch sollte das Byakugan das doch erkennen können?" Nachdenklich sah er in den blauen Himmel, auch, als sie die Klippen passierten und durch den Spalt in den Gesteinsformationen gingen. Als sie endlich wieder draußen standen, lächelte der Tatsumaki leicht. "Na, dann wollen wir mal... mal sehen, ob ich das noch finde." Er formte ein Fingerzeichen, ließ seine Sandwolke entstehen und ließ sich mit seiner Freundin darauf nieder. Die Wolke stieg ein Stück höher, so dass man sofort merken konnte, dass es ein klein wenig kühler wurde. Das war ja auch der Grund, warum sich viele Wüstentiere mit langen, staksigen Beinen ausgestattet hatten - im Laufe der Jahrtausende, natürlich. Wüstenfüchse, Skorpione... im Verhältnis zu ihrer Körpergröße hielt sich jeder von dem Boden, der nahezu durch die Hitze brannte, fern. So hielt es Hei nun auch und Mari nahm er natürlich gleich mit, als sie sich im Eiltempo entfernten. Suna ließen sie hinter sich, und flogen... ins Nichts, förmlich. Die Oasenstadt lag hinter Suna, das war nicht die Richtung, in die sie sich aufmachten. Aber auch nicht in Richtung des Gras- beziehungsweise Feuerreiches. Nein, es war einfach ins Nichts, und Hei orientierte sich alleine mit Hilfe seiner Intuition und einigen kleinen Hinweisen, die aber durch die Jahre im Sand nicht wirklich mehr da waren - zum Teil. Einige größere Gesteinsformationen waren noch zu erkennen, manchmal schien er in der Ferne etwas auszumachen und nickte. Die Hitze hier draußen war zwar immer noch erbarmungslos, aber die absolute Stille und das Flirren machte es nicht wirklich besser. Wirklich, jemand der hier länger als ein paar Tage überleben wollte, brauchte einfach einen Kommunikationspartner, sonst erdrückte einen die Stille. Das einzige Geräusch, was zu hören war, war der sanfte Luftzug, der über die endlosen Weiten der Wüste huschte und wie kühles Wasser auf der Haut wirkte. Hei lächelte leicht, hatte mittlerweile schon dafür gesorgt, dass ein Teil des Sandes wie ein Sonnenschirm fungierte und somit besonders Mari vor dem gleißenden Ball am Firmament schützte. "Wenn ich dich nicht ein wenig von der Sonne fernhalte, halten die dich bald für einen Abkommen aus dem Reich der Blitze oder so - oder aber sie halten dich für einen geborenen Suna-nin und mich für einen hellhäutigen Kellerjungen." Kichernd sah er nach vorne. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie da waren. Mit einem Mal wurde der Tatsumaki einer kleinen Kuppel gewahr, die sich aus dem Wüstensand erhob. Kaum zu sehen, weil sie eine ähnliche Farbe wie der Sand hatte. Hei hatte aber ja genau danach gesucht und landete daneben. "Diese Kuppel... sie ist nur ein kleiner Teil des Gebäudes", erklärte er, leckte sich über die Lippen. Es war ein seltsames Gefühl, hier... wenn man wusste, was sich darunter noch verbergen konnte. War das Angst? Nein... Aufregung. Hei spürte, wie wie von selbst ein Lächeln auf seinem Gesicht spross. "Ich bin noch nie wirklich hineingegangen, nur einen Blick habe ich hineingeworfen. Man kann sich hineinbewegen: Dort drin ist kein Sand. Es ist ziemlich resistent gebaut worden, Fenster findet man kaum. Klar, die, die da sind, sind kaputt: Aber Sand verhält sich nicht wie Wasser, wie du ja weißt." Er führte Mari zu einer Ecke der Kuppel, und nach einem Fingerzeichen schaufelte sich der Sand wie von selbst beiseite und eröffnete einen kleinen Spalt, durch den man schlüpfen konnte. Das getan, fanden sich die Jugendlichen in einem Raum wieder, der wohl unter der Kuppel gelegen hatte und früher vielleicht mal so etwas wie ein Glockenraum gewesen war... oder so. Das Holz, welches verwendet wurde, war sehr hochwertig, weshalb man darauf noch stehen konnte. Hei lächelte leicht, sah zu Mari, wollte wissen, was sie von der Sache hielt. "... da geht es weiter... runter." Er sprach leise, als ob er keine Toten wecken wollte. "Es ist ein ziemlich unheimlicher Ort, finde ich, aber... faszinierend. Wer weiß, wie lange der hier schon in der Wüste vergraben ist?" Seine Augen funkelten ein wenig, und da war vielleicht der Wissenschaftler und Geheimnisgräber in Hei erwacht. "Was für Geheimnisse in dieser alten... Kathedrale wohl verborgen sind?" Er lachte leise, nahm dann die Hand der Hyuuga. "Komm', lass' uns sehen, wie tief wir kommen." Er führte sie zu der Treppe, die in die Tiefe führte. Es war durchaus interessant: Je tiefer sie in die Kathedrale vordrangen, desto kühler wurde es. Tatsächlich fröstelte Hei ein wenig, als sie ein paar Stockwerke tiefer waren. Schließlich kamen sie an das Ende der Treppe an, an dessen Ende... es tief hinab ging. Sie befanden sich am Rande einer kleinen Abschlusskuppel, unter der es wohl mal eine Leiter gegeben hatte. Hei grinste. "Hier wäre Schluss... wenn wir nicht ein Transportmittel hätten!" Er formte wieder ein Zeichen und kurze Zeit später sanken er und Mari in die Dunkelheit unter ihnen, die ziemlich durchdringend war. Hei ließ es sich nicht nehmen, eine Flamme auf seiner Handfläche erscheinen zu lassen. Die Ausmaße der Kathedrale war gewaltiger, als Hei erwartet hatte. Große Säulen links und rechts von der Sandwolke ließen darauf schließen, dass das Gebäude nur wegen dieser Bauweise überhaupt die Sandmassen tragen konnte. Hei vermutete, dass das hier älter war als er gedacht hatte. "Hmm...", murmelte Hei, kramte in seinen Klamotten herum und holte schließlich eine Schriftrolle hervor, aus der er einige Fackeln hervorzauberte. Heute morgen hatte er natürlich noch daran gedacht gehabt, wohin sie noch wollten. Und ein Abenteurer wollte vorbereitet sein! Er steckte eine an, gab sie Mari und steckte sich selbst eine weitere an. Schließlich waren sie am Boden angekommen und Hei pfiff leise. Der Ton verlor sich in der großen Halle. "Das ist erstaunlich", murmelte er. "Ich war noch nie so tief hier drin", meinte er dann. Das Licht der Fackeln erhellte gerade so mal ein paar Meter der Dunkelheit, danach wurde es schon wieder kaum sichtbar und Schatten schienen gerade so am Rande der Sichtbarkeit hin- und her zu huschen. Ab und zu hörte man das Klicken und Klacken eines Skorpiones, der sich entfernte, aufgescheucht durch die beiden Eindringlinge. Und genau das schienen sie ja auch zu sein. Aber Hei wäre nicht er selbst gewesen, wenn er hier nicht forschen hätte wollen. "Hime, kurzer Byakugan-Check? Wie tief sind wir?"
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